1. 2005 war das Hochland von
Äthiopien noch eine Wüste - die Einführung der
nachhaltigen Landwirtschaft bis 2014 - Dürre schadet
nicht mehr
Titel: Die Wiederbegrünung der Hochebenen Äthiopiens. Eine
Hoffnungsbotschaft für Afrika (original Englisch:
Regreening Ethiopia's Highlands. A message of hope for
Africa) (8'')
Das Hochland von Äthiopien verwandelt sich immer mehr von
einer Wüste in eine fruchtbare Landschaft mit Wäldern und
Feldern, und auf den Märkten ist immer mehr frisches
Gemüse zu haben (33''). Früher war Äthiopien immer ein
Land des Hungers, aber das hat sich nun in den letzten 10
Jahren geändert (1'12'').
Die Regierung hat ein Programm zur Wiederaufforstung
aufgelegt: "Nachhaltiges Land-Management-Programm"
("Sustainable Land Management Program") (1'14''). Die
Prinzipien dieses Programms sind in der neuen Verfassung
Äthiopiens festgelegt (1'24'').
Landwirtschaftsminister
Sileshi Getahun: Das ist in der Verfassung alles
festgelegt, wie die neue Landwirtschaft die Bevölkerung
absichert (1'38'').
Der Vorsitzende der Kebele-Station in Tigray, Egziabher
Gebre Wahed: "Das Programm für nachhaltige Landwirtschaft
gegen die Armut auf dem Land war sehr effektiv." (1'48'')
Markt im äthiopischen Hochland mit Teeblättern -
Kleinfeldlandwirtschaft im Hochland von Äthiopien mit
Bäumen und Bananenstauden rund rum
2. Die Schulung der Dörfer auf dem
Land - Baumlöcher hacken
Es mussten ganze Dörfer neu geschult werden und
überzeugt werden, dass es sich lohnt, die Landwirtschaft
umzustellen, und Experten assistierten mit wichtigen
Details und Tricks (2'0'').
Hochland von Äthiopien: Es mussten
ganze Dörfer neu geschult werden 1,2
Redner
mit Hacken und Schaufeln an einer Dorfversammlung 1,2
- Ato Belete Tafere, Entwicklungs- und Waldminister
Der Entwicklungs- und Forstminister H.E. Ato Belete
Tafere: Die Planung für diese Region kam von der
Regierungsspitze, und die Details wurden mit der
Bevölkerung zusammen ausgeführt (2'17''). Am Ende der
Versammlung wurde jeweils immer abgestimmt und mit dem
Beschluss wurde die Umstellung der Landwirtschaft
verwirklicht (2'25''). Es wurden Abstände abgesteckt, wo
Bäume hinkommen würden oder Dämme gebaut würden - und dann
wurden Löcher gehackt, um Bäume zu pflanzen oder saubere
Terrassen angelegt (2'33'').
3. Äthiopien, Provinz Amhara: Grasfelder, Vieh
bleibt am Hof und gibt mehr Milch
In der Provinz Amhara in Äthiopien entspringt der Blaue
Nil. Gleichzeitig waren die Weiden mit Vieh überweidet, so
dass Erosion die Folge war. Das Vieh wird nun nur noch auf
kleinen Flächen beim Hof gehalten und das Gras von anderen
Flächen hergebracht, so dass sich die Weiden unter
Kontrolle sind und sich wieder erholen können (3'14'').
Das Vieh bleibt nun beim Bauernhof, und
das Gras wird hergebracht. So bleiben die Weiden
unberührt und in perfektem Zustand. Girmaw
Tezazu, ein Catchment Committee Member von Amhara: "Das
Gras kann so wieder wachsen, das ist das Resultat unserer
Arbeit. Wir schneiden und bringen die Büschel zu den
Tieren" - und gleichzeitig produzieren die Kühe auf der
Farm zu Hause mehr Milch. (3'27'')
Bäuerin Teje Gelaw: Die Landschaft
war ausgelaugt, und nun wird sie wieder fruchtbar wie
eine einzige Blume (3'46'').
(orig. Englisch: "It used to be exposed to
erosion, but now has become fertile like a flower").
4. Äthiopien, Provinz Tigray: Baumlöcher und Wald gegen
Erosion - Terrassen werden renoviert und mit
neuem Wissen ergänzt
Die Provinz Tigray war eine einzige Wüstenlandschaft
(3'50''). Und wenn mal Regen fiel, dann war die Erosion
sehr schlimm (4'3''), und die Berge waren alle kahl
(4'6''). Bauer Geiorgis Gebre Mariam aus Tigray: "Vorher
war dieser Ort für Menschen und Tiere ungeeignet (4'23'').
Man dachte sogar darüber nach, den Ort zu verlassen."
(4'25'')
Da waren alte Terrassen, die nun mit
neuem Wissen kombiniert neu aufgebaut wurden (4'51'').
Vorbild waren die Terrassen des Loess-Plateau in China
(5'0''). So wurde die Feuchtigkeit zurückgehalten, die
Erde blieb feucht, und alles wurde wieder grün mit
Gräsern, Gemüsen und Fruchtbäumen (5'15'').
5.
Äthiopien, Provinz Oromia: Kleine Erddämme mit
Gras bepflanzt und Gräben vorne dran: Das Regenwasser
versickert und füllt das Grundwasser auf
In der Provinz Oromia war aller Wald abgeholzt und die
Erosion zerstörte immer mehr die Weiden (5'33'').
Die Dörfer haben sich zu Konservierungsmassnahmen
entschlossen und haben reihenweise Erddämme und
Wasserlöcher angelegt (5'37''). Die Erdwälle wurden zur
Stabilisierung mit Gras bepflanzt (5'40''). Vor den
Erdwällen sind Gräben angelegt, wo das Regenwasser
aufgefangen wird, das nach dem Regen langsam in die Erde
versickert [und so das Grundwasser auffüllt, so dass neue
Quellen entstehen] (5'51'').
Provinz Oromia in Äthiopien: Erdwälle mit Gras und
Gräben davor fangen das Regenwasser auf, das dann
langsam in den Erdboden sickert und das Grundwasser
auffüllt
Provinz Oromia in Äthiopien: Edwälle und
Wasserlöcher auf den Feldern beugen der Erosion vor
- Provinz Oromia in Äthiopien: Erdwälle werden mit
Gras bepflanzt gegen Erosion
Diese Felderwirtschaft mit Erddämmen und Wassergräben
kombiniert mit Wiederaufforstung regeneriert die alten
Felder der Ureinwohner (6'0''). So entstehen neue,
positive Lebensbedingungen (6'6'') und es wächst neues
Gemüse in Kleinfeldlandwirtschaft, z.B. mit Bananenstauden
rundrum (6'11'').
6. Fischzucht und Imkerei
Bauer Mezgebu Tadesse erzählt: "Da kam ein Experte,
erzählte ein paar Tricks für Fischzucht, und dann habe ich
das umgesetzt." (6'24''). Fischen sind zusätzliche
Proteine für den Speiseablauf, und so stiegen die
Einnahmen (6'30'').
Ausserdem wurde nun mit der wachsenden Artenvielfalt auch
die Imkerei mit Bienenstöcken möglich (6'35'').
Die Provinz Oromia in Äthiopien, Imkerei mit
Bienenstöcken wird möglich
7. Die Massnahmen des Landwirtschaftsministeriums der
Reihe nach:
7-1. Andauerndes Engagement
1. Andauerndes Engagement (enduring commitment), die
Landschaft nachhaltig zu pflegen (7'5''), z.B. die Dämme
und Gräben innerhalb der Feldflächen mit geringer Neigung
anlegen (7'10'').
Der Erfahrungsaustausch
Teshome Wale, stellvertretender Geschäftsführer
Landwirtschaftsbüro in Amhara: "Wenn irgendwo in einem
Dorf gute Erfahrungen gemacht werden, dann wird das an
alle anderen Distrikte und Gemeinden verschickt, das geht
in 2 bis 3 Tagen." (7'41'') - Ausserdem bilden die
Regierung und die Experten gemeinschaftliche Gruppen
(7'53'').
Teshome Wale, der stellvertretende Geschäftsführer vom
Landwirtschaftsbüro in Amhara
7-2. Dörfer beschliessen gemeinsam den Wandel - durch
die hohe Nachfrage an Gemüse und Früchten
2. Es besteht eine hohe Nachfrage (it's demand-driven)
(7'55'') und es betrifft alle Leute der Bevölkerung
(7'57''). Die Gemeinden beschliessen ihren eigenen
Wendepunkt zur nachhaltigen Entwicklung (8'3'').
Gleichzeitig hat die Regierung ein Programm zur
Landzertifizierung aufgelegt, das den Bauern mehr
Sicherheit gibt und einen Anreiz, in die nachhaltige
Landwirtschaft zu reinvestieren (8'19'').
7-3. Landschaftsbezogene Landwirtschaft (landscape
approach)
Man muss nicht nur Wasser giessen, sondern muss die ganze
Landschaft berücksichtigen (8'29''). Der äthiopische
Landwirtschaftsminister Sileshi Getahun: "Das
Landwirtschaftsministerium identifizierte und fand
passende Lösungen bezüglich Wasserabfluss und Landschaft
(watershed approach and landscape approach)." (8'40'')
Der Landwirtschaftsminister von Äthiopien Sileshi
Getahun - Das Hochland von Äthiopien wird wieder grün
mit Wald, Dämmen und Gräben
Hochland von Äthiopien: Beispiel einer Landschaft die
Sektor für Sektor nachhaltig eingerichtet wurde:
Terrassen - das Vieh bleibt am Hof, Grasparzellen
Hier ist ein Beispiel einer Landschaft in Äthiopien, wie
sie bis 2005 aussah:
Die Landschaft kann in verschiedene Arten und Sektoren
aufgeteilt werden, z.B. in 4 Sektoren (8'47''):
1. Niedriges Land als bewässertes Land [wenn in der
Regenzeit der Fluss fliesst] (8'49'') - 2. Vom Regen
beregnetes Getreideland (während der Regenzeit) (8'53'')
3. Weideland weiter oben (8'56'') -
4.
Erodierte Berghänge (9'0'')
Zuerst wurde im
Sektor 2 beim
regenbewässerten Getreideland eingegriffen: Es wurden
Terrassen und Gräben angelegt, damit das Wasser nicht mehr
schnell abfliesst (9'9''). Der
Sektor 3
in der überweideten Weidelandzone wurde Schritt für
Schritt mit Massnahmen gegen die Überweidung regeneriert.
Es wurden also Sektoren mit Zäunen abgetrennt, so dass das
Land absolut geschützt wurde und viel besser genutzt
werden konnte, weil die Tiere nichts mehr wegfrassen. Die
Artenvielfalt kam zurück und die ganze Landschaft hat sich
regeneriert (9'43'').
Ausserdem wurde
das Futter für das Vieh besser und so produzierte das
Vieh, das zu Hause beim Hof blieb, mehr Milch und mehr
Nachwuchs (9'55''). So ist
ein positiver Kreislauf entstanden (10'3'').
|
1. Land wird
eingezäunt und regeneriert
2. Die ganze Vegetation wird besser
3. Die Artenvielfalt kehrt zurück, und CO2 wird
gebunden
4. Die ganze Landschaft gesundet
5. Auch das Vieh wird gesünder und produktiver
mit mehr Milch und mehr Nachwuchs.
|
Schema: Kleine Felder gegen
Tierfrass einzäunen ergibt besseres Gemüse,
Artenvielfalt und besseres Vieh |
7-4. An den Bergketten: Installierung
von Wasserfurchen und Bewaldung
Am Ende nach vielen Jahren Entwicklung wurde auch im
Sektor
4 bei den erodierten Berghängen eingegriffen:
Es wurden Wasserfurchen und Wälder installiert, um die
Fliessgeschwindigkeit der Wasserläufe zu bremsen und so
die Erosion zu minimieren (10'13'').
Hochland von Äthiopien: Hohe Berghänge mit Wasserfurche,
um die Fliessgeschwindigkeit der Gewässer abzubremsen -
Bewaldung gegen Erosion
8. Die Kontrolle des Regenwassers mit Terrassen,
Dämmen, Gräben, Wald und Wasserfurchen: Der
Grundwasserspiegel steigt - Brunnen füllen sich - der
Fluss fliesst das GANZE Jahr -
Bewässerungslandwirtschaft das GANZE Jahr über - neue
Sorten von Gemüse - Anstieg der Ernten um mehr als das
Dreifache
Der Endzustand: Das Regenwasser wurde nun [Stand 2014]
über weite Gebiete komplett kontrolliert (10'18'').
Ausserdem hob sich der Grundwasserspiegel an, Brunnen
bekamen wieder Wasser, und der Fluss fliesst nun das GANZE
Jahr über, so dass auf den bewässerten Feldern ganzjährig
angepflanzt werden kann, und man kann viel mehr Sorten
anpflanzen als bisher [auch Sorten, die mehr Wasser
benötigen] (10'38'').
[Die Permakultur-Landwirtschaft fehlt noch, dann wäre
sogar der Landbau OHNE Bewässerung möglich].
Hochland von Äthiopien: Das Regenwasser wird nun fast
überall kontrolliert - Der Grundwasserspiegel steigt,
und in den Brunnen steigt der Wasserpegel
Der Fluss fliesst seit der Begrünung der Landschaft das
GANZE Jahr über und die Bewässerung der Felder ist das
GANZE Jahr über möglich
Bewässerte Felder beim Fluss mit ganzjähriger
Bewässerung - In den hohen Berghängen wurden auch Weiher
angelegt, um das Grundwasser aufzufüllen, hier mit einem
Treppenzugang
Ernten und Einkommen sind dadurch
merklich angestiegen (10'44''). Herr Enideg Diress
Tegegne, der SLM-Koordinator in Amhara, meint: Die
Getreideproduktion pro Bauer ist von 8 auf bis zu 30
Quintal (Doppelzentner) pro Jahr gestiegen (10'58''). In
weniger als 10 Jahren wurden 10 Millionen Hektaren Land
regeneriert (11'5''), auf 15 Millionen Hektar Land
wurden Massnahmen der Nachhaltigkeit durchgeführt
(11'10''), und insgesamt haben 30 Millionen Menschen
durch dieses Programm ihr Leben verbessern können
(11'15'').
Das Hochland von Äthiopien ist in weniger 10 Jahren eine
grüne Landschaft geworden, mit Feldern, Bachläufen und
Wäldern 1,2
9. Abspann:
Filmproduzenten, Danksagungen, finanzielle
Beiträge |
Die Filmproduzenten 1,2,3
Danksagung 1,2
Beiträge vom Weltbankteam - Beiträge vom
GIZ-Team |