Bio-Permakultur 04d3: Sepp Holzer und
sein Krameterhof - Alpen-Permakultur
Artenvielfalt und Wasser mit 72 Teichen am
Hang und Mittelwaldbeweidung
Teichwirtschaft mit 72
Teichen am Hang - Krebszucht - Terrassierung mit
Böschungen mit beweidetem Mittelwald
Krameterhof: Langteiche im obersten Bereich mit dem obersten
Haus - halbkreisförmiger Teich um das mittlere Haus [2] -
Krebszucht von Edelkrebsen - Terrasse mit Roggen zweijährig 3
Schweine werden sektorenweise in die Weidehaltung geführt, um
dort die Erde umzugraben - Schwarze Kühe und Rinder im
Mittelwald 2 - Pferd auf einer Weide - Seerosenteich
1. Krameterhof: Thema Artenvielfalt und
Wasser mit 72 Teichen am Hang
Das Prinzip ist folgendes: Man muss all die Teiche und
Seen wiederherstellen, die der Börsen-Kapitalistenmensch
seit 1700 zugeschüttet hat, um Land zu gewinnen. Der
blinde Kapitalistenmensch mit seiner kriminellen
Spekulations-Börse meinte, mit der Zerstörung von Teichen
und kleinen Seen neues Land zu gewinnen, hat aber dabei 1)
den Grundwasserspiegel abgesenkt, 2) Quellen zerstört und
Bäche auf ein Minimum reduziert, 3) Fauna und Flora mit
ihrem Artenreichtum zu einem Grossteil zerstört, 4) die
Wasserreserven zum grossen Teil zerstört, und: 5) Er
definiert gute und böse Tiere, die mit giftigen Pestiziden
bekämpft werden, die dann auch noch die Erde, die
verbleibenden Gewässer, die Gemüse und Früchte verseuchen.
Das alles muss rückgängig gemacht werden. Sepp Holzer hat
das vollbracht:
Bergbauer-Pionier Sepp Holzer hat auf seinem Bauernhof
"Krameterhof" am Berghang 72 kleine und grössere Teiche
angelegt, um auch bei relativ wenig Niederschlag in Sachen
Wasser autark zu sein:
Satellitenfoto vom Krameterhof, Totalansicht mit unteren
und oberen Teichen, bing maps [1]
Das obere Wohnhaus mit den Teichen
rundrum:
Krameterhof mit dem oberen, grossen,
halbkreisförmigen Teich, Luftaufnahme [2]
2. Die Elemente des Krameterhofs mit der
Holzerschen Permakultur
Das Eingangsschild "Krameterhof" aus Holz mit einem
Hand-Baum [18]
Holzer´sche Permakultur beinhaltet
-- eine ausgeprägte Landschaftsgestaltung am Berghang:
-- Terrassenbau
-- Anlage von Hügel- und Hochbeeten
-- Humusrückhaltebecken [der Bach wird, bevor er das
Gebiet des Hofs verlässt, gefiltert, so dass kein Humus
wegfliesst]
-- Trockenbiotope [spezielle Orte mit speziellen
Strukturen] und Feuchtbiotope [Teiche mit der gesamten
Biodiversität]
-- Kleinklimazonen, etc. [web02]
-- ein ausgeprägter Wasserhaushalt am Berghang bei relativ
wenig Niederschlag [web02]:
-- Wassergärten
-- Teiche
Holzer'sche Permakultur beinhaltet ausserdem
-- Agroforstwirtschaft (Einbeziehung von Bäumen und
Sträuchern in die landwirtschaftliche Nutzung)
-- Fischerei
-- Wasserpflanzenzucht
-- Tierhaltung
-- Obstbau
-- Almwirtschaft
-- Kultivierung von Alpenpflanzen und Heilkräutern
[web02].
Holzer´sche Permakultur beruht auf jahrzehntelanger
Erfahrung und Praxis [web02].
Die Holzer´sche Permakultur
-- zeigt alternative Nutzungsmethoden in Extremzonen auf
(von alpinen Regionen wie etwa am Krameterhof im Lungau
bis hin zu Trockengebieten in Spanien und Portugal)
Die Holzer´sche Permakultur beschäftigt sich
-- mit der Rekultivierung durch Intensivlandwirtschaft
geschädigter Flächen [wenn Teiche zerstört wurden und
Maschinen+Pestizide die Böden zerstört haben]
-- mit Katastrophenvorbeugung (Baumassnahmen gegen
Hochwasser, Erosion, Sturmschäden, etc.)
-- mit der Planung ganzheitlicher Projekte
[Wiederherstellung von Teichen und Seen, um die
Wasserkreisläufe und eine natürliche Landwirtschaft mit
dem ganzen Artenreichtum twiederherzustellen]
-- mit der Schaffung von Natur-Erlebnis-Landschaften bis
hin zu alternativen Golfplätzen
-- mit alternativen Energiesystemen
-- mit der Regulierung von "Schädlingen" bzw. mit deren
natürlichen Feinden, die fehlen, wenn andere als
"Schädlinge" auftreten, um eine "symbiotische"
Landwirtschaft zu realisieren [web02]
Auch der Tourismus ist nicht ausgeschlossen [web02].
Führung durch den Krameterhof mit Josef Holzer [10] -
Brotzeit (Lunch) auf dem Kranacherhof der Familie Holzer
[9]
3. Sepp Holzer und seine Artenvielfalt auf
dem Krameterhof
Krameterhof von Sepp Holzer: Waldgarten auf Terrassen
angelegt [12] - Sepp Holzer gibt den Schweinen Futter
[23]
Der Boden wird jedes Jahr fruchtbarer: Terrassen und
Teiche
Pionier Sepp Holzer hat mit Permakultur-Prinzipien
erreicht, dass sein Boden immer Fruchtbarer wird [durch
die Kombination von Gemüsen und Pflanzen, Wurzeln bleiben
im Boden, Rückführung des Humus aus dem Bach etc.]. Er
terrassierte seinen Berghang, inspiriert von asiatischen,
terrassierten Reisfeldern. Er "suchte nach Lösungen für
seinen Bauernhof, um den Abfluss von Regenwasser und den
Verlust wertvoller Nährstoffe zu verhindern. Diese
Permakultur-Technik hat den Schwarzenberg zu einem Ort des
Lebens gemacht, zu einem fruchtbaren Paradies mit Teichen
und Terrassen samt gesunder Nahrung für Generationen
gemacht." [web03]
[Und das kann JEDER Bergbauer so nachmachen!]
Insektenhotel auf dem Krameterhof von Sepp Holzer [3] -
Eber Oskar auf dem Kramterhof von Sepp Holzer [4]
Jedes kleine Feld behinhaltet ca. 40 bis 50
Pflanzensorten: Gemüsse und Wildblumen - praktisch keine
Schädlinge, keine Erosion
Jeder Spaziergang auf dem Krameterhof ist eine Entdeckung
Wert. Sepp Holzer lernte aus der
Permakultur-Erfahrung, dass je mehr Pflanzenarten auf
einem Feld wachsen, desto weniger Parasiten tummeln sich
dort und desto stabiler ist das System. Jedes freigesetzte
Landstück wird mit einer Mischung aus 40 bis 50
verschiedenen Pflanzen (Gemüsesaatgut, assoziierte
Pflanzen, zum Teil sehr seltene Wildblumen) bepflanzt,
deren Wurzelsystem den Boden stabilisiert und eine Erosion
verhindert. Bei der Stabilisierung sind auch Hecken und
Büsche beteiligt. Somit wächst auf jedem kleinsten m2 eine
Ernte heran, Gemüse neben Blumen, Fingerhut neben
Salatblüten, da wachsen Kürbisse wachsen auf Steinhaufen,
da wachsen alte Kartoffelsorten oder Schwarzmais. [web03].
Sepp Holzer wies mit alten, robusten und nahrhaften
Saatgutsorten nach, dass auch unter extremen Bedingungen
eine Bio-Landwirtschaft und Permakultur möglich ist. Die
Synergie durch ein natürliches Gleichgewicht der Elemente
auf dem Feld (Tiere, Pflanzen, Elemente, Mensch)
erhält das Ökosystem aufrecht [web03].
Krameterhof von Sepp Holzer: Rinder und Kühe weiden
steile Weiden ab [15] - Das mobile Hühnerhaus auf Rädern
[16]
Dünger, Insektiziden, Monokulturen, Hybridpflanzen oder
Genpflanzen gibt es nicht, die nur den Boden auslaugen
würden, sondern es wird eine Vielzahl von Pflanzen und
Tieren eingesetzt, die sich miteinander vermischen und in
voller Harmonie miteinander leben. Sepp Holzer stellte
fest, dass die wechselseitige Abhängigkeit zwischen Fauna
und Flora bei den Feldfrüchten auf seinem Hof wirksam ist
- also ohne reiche Tierwelt ist keine reiche Pflanzenwelt
möglich und umgekehrt [web03].
Unkraut hat keine Chance, bzw. Unkraut gibt es nicht,
sondern nur das Gleichgewicht oder ein Ungleichgewicht.
Diese Art Holzersche Landwirtschaft wird inzwischen auf
der ganzen Welt kopiert [web03].
Mikroklimaten einrichten: Terrassen, Gewässer,
Felswände - Kirschen, Zitrusfrüchte, Kiwis und Getreide
im Bergland
Durch den Wechsel von Terrassen, Gewässern [mit dem Effekt
der Sonnenreflexion] und felsigen Senken [mit dem Effekt
der reflektierten Sonnenwärme] wurden echte Mikroklimaten
geschaffen. Die Wärmeenergiefallen mit ihren sonnigen
Felswänden speichern die Wärme am Tag und strahlen sie in
der Nacht wieder ab. So werden übermäßige
Temperaturschwankungen vermieden. Dank dieser Technik
wachsen auf dem Krameterhof auch auf über 1000m Höhe 15
Kirschbaumarten, Zitronen und Kiwis sowie Getreide alter
Getreidesorten [web03]. In den felsigeren Gegenden des
Krameterhofs sind viele wärmeliebende Pflanzen wie
Kürbisse und sogar Zitrusfrüchte auffindbar [web01].
Krameterhof von Sepp Holzer: Mikroklima an einer
Felswand mit Strohmulch [f78] - Flachlandgemüse wächst
im Mikroklima an einer Felswand mit Strohmulch auf 1400m
ü.M. [f79]
4. Sepp Holzers Teichsystem mit 72 Teichen
am Berghang - "Wasserschlösser" am Berghang
An der höchsten Stelle des Hofgebiets sprudeln die Quellen
und die Bäche laufen durch ein Netz von 72 Teichen und
bringen eine unglaubliche Artenvielfalt hervor. Die Teiche
beherrbergen eine Vielzahl von Aquakulturarten, Fischen,
Krebsen, Orchideen und eine Vielzahl von Wasserpflanzen
[web01].
Auf der Satellitenkarte (siehe Textanfang) sieht man nur
die grössten Teiche, ca. 15 an der Zahl. Die drei grossen
"Wasserschlösser" gliedern sich in die obersten, die
mittleren und die unteren Teichanlagen.
Langteiche im obersten Bereich mit dem obersten Haus des
Krameterhofs von Sepp Holzer [14]
Krameterhof mit der mittleren, grossen,
halbkreisförmigen Teichanlage, Luftaufnahme [2]
Krameterhof von Sepp Holzer, unteres Haus mit
Teichanlagen [19] - Nahaufnahme [20]
Krameterhof von Sepp Holzer, die Mühle mit
Stromproduktion [22]
Die Wassersättigung am Hang - Pilzmechanismen speichern
Nährstoffe
Verschiedene Techniken lassen das scheinbar Unmögliche auf
dem Krameterhof passieren. Das Wasser sickert langsam
durch die Erde, mineralisiert und reinigt und sättigt
gleichzeitig den Erdkörper. Die eingelagerte Feuchtigkeit
gibt den Pilzmechanismen (Myzel) viele Wege, um sich zu
etablieren. Der Krameterhof beherbergte über dreißig
verschiedene Pilzarten. Diese Pilze produzieren nicht nur
Nahrungsmittel und Medikamente, sondern helfen auch,
Feuchtigkeit zu speichern und Nährstoffe in den Pilzpfaden
zu verteilen [web01].
Teiche und Polikulturen darum herum: Sonnenreflexion
des Wassers wird voll ausgenützt - plus Felswände
Ein Teich am Krameterhof von Sepp Holzer 1,2 [5,6]
Die Teiche sind von diversen Polykulturen umgeben, die in
den landwirtschaftlich genutzten Agroforstsystemen des
Hofes zum Einsatz kommen und die Sonnenreflexion des
Wassers voll ausnutzen [web01].
Das Wasser zusammen mit den Steinwänden reguliert die
Temperatur und hält die Wärme für die umliegenden Pflanzen
und Bäume, so dass verschiedene Mikroklimata entstehen.
[web01]
Die Kunst, das Wasser zu halten - UND Strom zu
produzieren UND Fischzucht UND Krebszucht zu betreiben
Krameterhof von Sepp Holzer: Das mittlere Haus mit
seinem ringförmigen Teichsystem [8] - Die oberen Teiche,
Sicht von oben [17]
In seinem Permakulturmodell auf dem Krameterhof hat Sepp
Holzer auch erneuerbare Wasserenergie miteinbezogen. Dem
Wasser, ohne das kein Leben möglich wäre, wurde dabei
höchste Priorität eingeräumt. Die Quellen wurden
kanalisiert, mehr als 70 Teiche, Seen und Tümpel wurden
mit einem mehrfachen Zweck entworfen:
-- die Wasserkraft zur Stromversorgung der gesamten Farm
zu nutzen [web03],
-- die Sonnenreflexion an den Wasserflächen ausnutzen, um
wärmere Mikroklimaten zu erhalten [web01],
-- Fischfarmen mit vielen Fischarten und Krebsarten zu
ermöglichen [web03].
Krameterhof von Sepp Holzer: Krebs und Krebszucht von
Edelkrebsen [11]
Ein neues Werkzeug: Der Holzersche Teichüberlauf
(Holzer-Mönch) reguliert den Teichpegel
Pionier Sepp Holzer hat einen kippbaren Überlauf ("Mönch"
in "L"-Form) erfunden, ein verstellbares Winkelstück. Der
Holzer-Mönch erlaubt es, den Wasserstand durch Veränderung
des Winkels anzupassen. Das Wasser wird im Rohr und im
Bachbett verwirbelt und so neu vitalisiert [web01].
Der Überlauf am Teich kann gekippt werden, um den
Teichpegel zu senken 1,2
5. Der Sohn Josef Holzer: Führung durch den
Krameterhof - Alpen-Permakultur mit Teichsystemen und
Freilandhaltung im Mittelwald (Videoprotokoll)
Video: Sepp Holzer Josef Holzer
Krameterhof (33'44'')
Video: Sepp Holzer Josef Holzer Krameterhof (33'44'')
https://www.youtube.com/watch?v=6P81ZLODRQo -
YouTube-Kanal: Richard
Perkins
45 Hektar mit 400m Höhendifferenz mit
Teichen und Terrassen
Angaben von Josef Holzer:
Der Krameterhof umfasst derzeit ca. 45 Hektar [das Video
wurde 2012 hochgeladen] mit ca. 400m Höhendifferenz, von
unten im Tal mit knapp 1100m und geht den Hang hinauf bis
ca. 1500m über Meer (50''). Das steile Gelände bringt Vor-
und Nachteile (1'10''). Die Lage am Hang gibt die
Möglichkeit für ganze Teichsysteme und sogar
Stromproduktion (1'23''). Ausserdem kann man die Ernte
etwas strecken, wenn man die Höhenunterschiede hat
(1'38''). Ohne Terrassen läuft gar nichts (1'48''). Der
Niederschlag ist knapp 750mm, das ist nicht sehr viel,
deswegen wird alles getan, um das Wasser zu speichern,
also mit Teichen und Terrassen (2'5'').
Rinder und Kühe an einer Terrassenböschung - Teich -
Josef Holzer auf dem Krameterhof
Das mittlere Haus mit Halbkreisteich - Krameterhof: Das
untere Haus von oben gesehen - der Steilhang ist ganz
schön steil
Krameterhof: Obstbäume und brache, von Schweinen
beackerte und vorbereitete Felder - eine Terrasse mit
Brunnen - das untere Haus mit Steilhang
Seerosenteich 01 Frontansicht - Seitenansicht - Noch ein
Teich
Krameterhof mit Wassermühle zur Stromproduktion -
Obstbaumwiese - Der oberste Teich mit dem obersten Haus
Krameterhof: Hügelbeet mit Strohmulch -
Nahaufnahme - Quadratfeld
Krameterhof: Geschlagenes Holz, Brennholz, Energieholz
Klima am Krameterhof
Die Jahrestemperatur ist 5 Grad C, statistisch 1,7 heisse
Tage pro Jahr mit über 30 Grad (2'27''), 25 Sommertage pro
Jahr mit zwischen 25 und 30 Grad (2'32''), aber 166
Frosttage, also Tage mit zeitweise Frost, und 50 Eistage
mit Temperaturen Tag und Nacht unter 0ºC (2'50'').
Der Krameterhof und seine Teichsysteme
Krameterhof: Die obere Teichanlage - ein Teich im hohen
Teichsystem - das hohe Teichsystem, Sicht von oben
Das Wasser so lange auf dem Grundstück halten
Die Teichanlagen: Das Ziel ist es, das Quellwasser des
Geländes solange wie möglich auf dem Grundstück zu
behalten. Die Teiche beginnen an der höchstmöglichen
Position und sind über das gesamte Grundstück verteilt
(3'56'').
Teiche auf "mehreren Etagen" mit Struktur - produktive
Flachbereiche für Kleinfische und Krebse - Tiefzonen für
ausgewachsene Fische
Die Teiche beinhalten viel Struktur, also Holz und
Pflanzen als Unterschlupf für Wassertiere (4'24''). Die
Teiche bleiben ohne Zusätze, ohne künstliches Futter,
sondern die Teiche entwickeln sich selbst (4'39'').
Wichtig dafür ist die Struktur im Teich [mit alten Ästen,
mit vielen Unterschlüpfen], produktive Flachbereiche [mit
den Brutplätzen und Laichplätzen]. Andere Teiche verfügen
über Tiefzonen, wo die ausgewachsenen Fische leben, mit
dem genügenden Wasservolumen, mit der richtigen
Wassertemperatur, und mit der Möglichkeit, in einem
zugefrorenen Teich zu überwintern (5'3'').
Krameterhof: Teich mit Struktur 01, Holz - Teich mit
Struktur 02, Holz und Wasserpflanzen - 03, Holz und
Kaulquappen
Krameterhof, ein Teich mit Steg 01 - ein Teich mit
blauen Teichmuscheln - ein Holzbrunnen
Die Flachzonen und Strukturen mit Ästen in den Teichen
begünstigen vor allem auch die Krebszucht. Der Edelkrebs,
der heimische Flusskrebs der Region, ist eines der
Hauptprodukte des Krameterhofs (5'25''). Grosse
Teiche sind am Hang nicht gut möglich, aber es ist durch
das Gefälle sehr einfach, mehrere Teiche in ein System zu
bringen (5'49''). Es gibt also flache Teiche als
"produktive Flachzone", und es gibt tiefere Teiche für
ausgewachsene Fische, und diese beiden Elemente kann man
hier gut kombinieren, das ist ein Riesenvorteil (6'9'').
Die Teiche liegen also auf "mehreren Etagen" verteilt
(6'19'').
In den Teichen leben Krebse, Raubfische (Forellen, Hecht,
Zander), und die Friedfische (Karpfen und Schleie)
(6'35''). Auf dem Krameterhof sind die Krebse das
Hauptthema, und die brauchen sehr viel Struktur (6'45'').
In einem Krebsteich sind Krebse und ein paar Forellen
drin, mit viel Struktur. Der Teich produziert sehr viel
Futter, und dieses Futter fliesst in die unten liegenden
Teiche, wo die Raubfische leben und das Futter dann
teilweise fressen (7'10'').
Krameterhof, 2 Teiche des hohen Teichsystems - Lupinen
mit langen Wurzeln - Teich mit Steg 02
Krameterhof, ein seichter Teich - tiefer Seerosenteich
als Fischteich - ein seichter Krebsteich
Der Krameterhof und sein Mittelwaldsystem
mit Weidetieren zwischen den Terrassen
Robuste und kleine Tierrassen am Berghang
Tiere auf dem Krameterhof sind Rinder, Pferde, Schafe,
Schweine, die leben das ganze Jahr über in Freilandhaltung
auf den Weiden (7'35''). Die Rassen müssen robust sein,
und müssen auch relativ klein sein, damit sie am Hang
durch ihr Gewicht keine grossen Trittschäden provozieren
(7'50''). Es wurden Terrassen angelegt, und die Hänge der
Terrassen sind mit einer Art Mittelwaldsystem gesichert
(8'9'').
Krameterhof, Rinder am Hang - Schweine - Pferd auf einer
Weide
Krameterhof: Schwarze Kühe und Rinder im Mittelwald 1,2
Die Tiere beweiden die Mittelwaldsysteme an den
Terrassenhänge
Die Weidetiere beweiden die Mittelwaldsysteme an den
Terrassenhängen (8'14'') und halten die Flächen frei
[damit sie nicht verwalden] (8'58''). Dafür muss man an
Terrassenhänge relativ kleine Tiere haben. Die Rinder auf
dem Krameterhof sind deswegen eine Kreuzung zwischen
Zwergrind und schottischem Hochrind (8'35''). Die Rinder
beweiden steile Hänge, grasen die Waldweiden ab, und
gleichzeitig wird der Wald genutzt (9'37'').
Krameterhof: Schwarze Kühe und Rinder im Mittelwald 3 -
Hang mit Hügelbeeten mit Vogelbeersträuchern - Pferd mit
Rindern weiden zusammen den Mittelwald ab
Eine Böschung ist z.B. mit Vogelbeeren bewachsen und
gesichert. Aus den Vogelbeeren wird Marmelade und Schnaps
etc. gemacht (10'2''). Der Bereich zwischen den Bäumen und
Sträuchern wird durch das Vieh durch das Fressen immer
wieder abgegrast und freigehalten (10'14'').
Ohne die Weidetiere würde der Hang bald verwalden
(10'22''). Die Weidetiere pflegen die Flächen als
Voraussetzung für Feldlandwirtschaft (10'33''). Die
Böschungen sind agro-forstwirtschaftlich genutzt
(10'46''). Die Weidetiere pflegen auch die Obstbäume,
indem sie den Boden abfressen (11'0'').
Terrassen: horizontal arbeiten, Boden aufbauen, keine
Erosion
Mit Terrassen kann man wesentlich besser arbeiten, man
kann den Boden aufbauen, man hat während der
Bodenbearbeitung keine grosse Erosion, das herabfliessende
Regenwasser wird bald aufgehalten und kann langsam in den
Boden einsickern und kann nichts abschwemmen oder
erodieren (11'50'').
Das Roggenfeld am Krameterhof
Krameterhof: Terrasse mit Roggen zweijährig 1,2,3
Roggenfeld auf einer Terrasse: Der Roggen wächst
zweijährig: wird im Frühsommer gesät, wenn er
hochgewachsen ist, wird im Herbst abgeweidet und wächst im
Frühjahr ein zweites Mal, er stockt dann schöner, wächst
dichter, kann die Wildkräuter besser eindämmen, bekommt am
Ende auch ohne Pestizide ein sehr schönes Getreide, ohne
dass man irgendwas machen muss (12'57''). Einjähriger
Roggen hätte viel mehr Wildkräuter dazwischen und würde
nicht so schön und erntbar wachsen (13'7''). Zweijährig
wächst der Roggen freier und reiner (13'15''), die
Weidetiere haben zusätzliches Futter, der Boden erlebt
eine längere Regenerationsphase und damit Humusaufbau
(13'32'').
Die Terrassen und die Böschungen mit Mittelwald -
optimale Population mit Nützlingen
Aufgrund der kleinen Einheiten mit Terrassen und
Böschungen ist immer eine sehr gute Mischung an
Artenvielfalt vorhanden, [Foto: Und am Boden des
Roggenfeldes wächst Klee] (14'9''). Man hat am Rand der
Böschungen immer eine sehr hohe Artenvielfalt, und mit
diesen kleinen Terrassen gibt es nie Probleme wie bei
grossen Monokulturen (14'34''), denn von den Böschungen
her wandern die Nützlinge sofort aufs Feld - bei einer
maximalen Breite einer Terrasse von 2m - und garantieren
das Maximum an Bodenleben (15'2''). Das Roggengetreide ist
für die Selbstversorgung des Krameterhofs (15'20'').
Krameterhof mit Roggengetreide kurz vor der Ernte,
Nahaufnahme - da wächst Klee am Boden [reichert den
Boden mit Stickstoff an]
Die Erdkeller: Lagerung bei Erdtemperatur und
Lüftungstrick
In Erdkellern wird der Grossteil an Obst und Gemüse
gelagert, bei Erdtemperatur, mit Belüftungssystem
(16'1''), mit Ausgangsrohr oben und einem langen,
unterirdischen, etwas ansteigenden Eingangsrohr. Die
Eingangsluft wird durch die lange unterirdische Strecke an
die Erdtemperatur angepasst und die kondensierende
Feuchtigkeit tropft durch das Eingangsrohr nach unten ab
und gerät nicht in den Innenraum (17'5'').
Krameterhof mit Erdkeller - der Eingang des Erdkellers -
das Entlüftungsrohr am oberen Ende - das etwas
ansteigende, unterirdische Zuluftrohr mit
Luftentfeuchtung
Obstbaumwiese auf 3 Terrassen - Weidetiere - Schweine
fressen das Fallobst
Hier sind 3 Terrassen mit Obstbäumen als Streuobstwiese
angelegt (17'13''), also die Weidetiere weiden hier, oben
Rinder, unten Schweine, und an den Bäumen wächst das Obst
mit Birnen und Äpfeln (17'35''). Das Obst wird teilweise
für Most und Säfte verwendet, und das überschüssige Obst
wird von den Schweinen gefressen (17'44''). Die Obstbäume
dienen also den Tieren z.T. auch als Futterbäume
(17'48''). Also ist auch diese Fläche mehrfach genutzt,
und es ist ein wesentliches Zusatzfutter für die Tiere
(18'22'').
Krameterhof, die Streuobstwiese über 3 Terrassen hinweg
- Streuobstwiese für Schweine, Rinder und Pferde
Schweine weiden und ackern
Schweine weiden Flächen ab und ackern Flächen vor
Hier ist eine Schweinekoppel, die Schweine sind ganzjährig
im Freien, haben für den Winter durchzugfreie Unterstände
(18'36''). Sie weiden das ganze Jahr durch Flächen ab, die
immer wieder gewechselt werden (18'50''). Den Grossteil
des Futters holen sich die Schweine aus der Fläche selbst,
also sie fressen das Gras, wühlen den Boden auf, fressen
Wurzeln, Würmer, Schnecken, alles, was sie finden
(19'13''). Dann werden sie vom Bauern nachgefüttert, damit
sie auch den letzten Rest noch fressen auf dem Feld, und
dann wird der Weideplatz gewechselt (19'28''). So werden
Flächen gereinigt, die wachsen dann nach, und die Schweine
machen das noch so gern (19'35'').
Schweinehaltung am Krameterhof in Freilandhaltung mit
windgeschütztem Unterstand 1,2
Schweine sind eigentlich Waldtiere, am besten sind also
bewaldete Flächen (19'47''). Im Mittelwald finden sie
genügend Futter, und dort können sie nicht viel Schaden
anrichten (19'51''). Schweine wühlen und ackern dort, wo
das Gelände für die Bauern ungünstig ist, also vor allem
auch auf Flächen, wo Steine auftreten, [die Maschinen
schaden könnten] (20'4'').
Schweine beackern Flächen, die weder maschinell noch von
Hand bewirtschaftbar sind (20'11''). Das Wühlen der
Schweine ist wie ein Beackern und danach kann man wieder
neu einsäen (20'25''). Schweine eignen sich auch gegen
Unkraut, um "unerwünschten Bewuchs" wegzubringen, [samt
Wurzeln]: "Es gibt kein Tier, das "unerwünschten Bewuchs"
so gut entfernen kann wie Schweine." (20'40'')
Schweine werden sektorenweise in die Weidehaltung
geführt, um dort die Erde umzugraben - Ein Schwein
kriegt zum Spass Gras gefüttert
Der Mittelwald an den Terrassenböschungen
Der Mittelwald an den Terrassenhängen: Fruchtbäume,
Beerensträucher, Energieholz, Bauholz
An den Terrassenhängen herrscht ein
agro-forstwirtschaftliches System mit einem Mittelwald: An
den Böschungen wächst Holz heran oder werden Früchte
produziert (21'43''), die Wurzeln der Bäume und der
Sträucher sichern die Böschungen gegen Erosion (21'48''),
gleichzeitig müssen die Terrassen aber genügend Licht
bekommen, damit dort die Produktivität nicht sinkt
(21'58''). Der Wald an der Terrassenböschung muss also
sehr licht sein, und muss immer etwas gepflegt werden
(22'8'').
Krameterhof: Terrassenhänge mit Mittelwald
(Agroforst-System) mit Sträuchern und Bäumen - eine
Terrassenböschung ist in einer Regenerationsphase
Der Krameterhof hat den Mittelwald an den
Terrassenböschungen angelegt, mit Fruchtbäumen und
Sträuchern, also Holunder, Vogelbeeren und Obstbäume
dazwischen (22'20''). Einzelne Bäume dienen der
Holzproduktion wie eine Lärche oder eine Birke (22'26'').
Junge Bäume sind Brennholz (Energieholz), hohe Bäume sind
Bauholz, die Böschungen werden beweidet (22'55''). So
bekommen die Terrassen genügend Licht, man hat Obst,
Beeren, Bauholz, Energieholz zum Heizen, die Wurzeln
stabilisieren die Terrassenhänge (23'15''). Und im Winter
dienen die Terrassen als Wege zur Holzernte (23'21'').
Der vollgewachsene Mittelwald an der Böschung - die
Entscheidung, was bleibt und was nicht
Krameterhof, Beispiel einer zugewachsenen Böschung
zwischen 2 Terrassen
Wenn eine Terrasse "vollgewachsen" ist, muss man
entscheiden, welche Bäume und Sträucher bleiben und welche
nicht, also Birken, Holunder, die da von selbst
aufgewachsen sind (23'49''). Die Bäume und Sträucher
wachsen dort, wo die Natur entscheidet, und wenn die
Böschung vollgewachsen ist, muss der Bauer entscheiden,
was bleibt und was nicht (24'4''). Was ist wichtiger: Das
Holz? Die Fruchtbäume? Die Beerensträucher? (24'16'')
Der Mittelwald am Terrassenhang - mehrfacher Nutzen für
die Böschung
Mittelwaldbewirtschaftung ist in Europa bis 1900 eine
traditionelle Waldwirtschaftsform gewesen, geriet dann in
Vergessenheit [durch die Geldgier durch die
Mono-Aufforstungen] (24'28''). Mittelwaldkulturen sind
ideal für das Steilgelände, damit durch die Wurzeln die
Terrassenböschungen gesichert werden, und Beeren, Früchte
und Holz kommen als Produkte der Böschung noch hinzu
(24'51''). Somit wird also Stabilität geschaffen und die
Produktivität erhöht - das ist ein "wunderbarer
Mehrfachnutzen" (25'1''). Die Terrassen sind verschieden
bewirtschaftet, kann mit Kartoffeln sein, kann eine Brache
sein, also eine Terrasse, die "rastet", kann eine Terrasse
mit Getreide sein (25'20'').
Alle Flächen werden genutzt: Terrasse -
Mittelwaldböschung - Terrasse etc.
Der Krameterhof hat ein eigenes Waldsystem geschaffen, ein
Terrassensystem mit Mittelwald zwischen den Terrassen
(25'28''). Die Nachbarn sind bei ihren Steilhängen
geblieben, haben keine Terrassen gebaut und bauen keine
Kartoffeln oder Getreide an, weil sie einfach meinen: "Das
geht hier nicht in diesem Gelände." (25'45'')
[Mittelwaldböschungen - KEIN Bau von teuren
Terrassenmauern notwendig
Die Mittelwaldböschungen garantieren nicht nur das
Vorhandensein der Nützlinge, Früchte, Beeren und Holz,
sondern der Bergbauer kann auf den Bau teurer
Terrassenmauern verzichten].
Die Teichsysteme mit Bio-Kläranlagen und
offenen Bächen für die Sauerstoffanreicherung
Die Teiche des Krameterhofs der Familie Holzer sind in
mehreren "Etagen" aufgebaut (26'0''). Das Überwasser wird
durch einen Überlauf und einen Graben in den nächsten,
unteren Teich geleitet (26'16'').
Krameterhof, Teichsystem mit Zufluss von einem oberen
Teich
Krameterhof, Teich mit Überlauf - Krameterhof, Teich mit
Ablauf in Graben - ein Teichsystem mit einem unteren
Teich
Teichsysteme als Bio-Kläranlagen
Das Wasser muss sich regenerieren können: Manche Teiche
werden intensiver genutzt, andere Teiche haben Pflanzen
und funktionieren wie Bio-Kläranlagen, um das Wasser zu
regenerieren (27'13''). Da wird das Wasser mit Sauerstoff
angereichert, da ist das Wasser Lebensraum für
Mikroorganismen usw. Da wird das Wasser für den nächsten
Teich "vorbereitet" (27'24'').
Manche Teiche sind voller Wasserpflanzen, eine natürliche
Flachzone mit klärender Wirkung (28'8'').
Wesentlich sind dabei offene Bachläufe, wo das Wasser über
Gestein fliesst, sich mit Sauerstoff anreichert und sich
so regeneriert. So ist das Wasser für den nächsten Teich
"perfekt vorbereitet" (27'43''). Das Wasser fliesst über
einen natürlichen Bachlauf bis 100m Länge [das Wasser
reichert sich am Geröll und Gestein mit Sauerstoff an],
bekommt so eine perfekte Wasserqualität und mündet so in
den nächsten Teich (28'43''). So wird das knappe Wasser
der Region optimal genutzt, die Regeneration des Wassers
ist dabei ganz wichtig (28'55''). Diese Strukturen und
Funktionen kann man am Hang aufteilen (29'12''): Teiche
mit Flachzonen, flache Teiche, tiefere Teiche, offene
Bäche etc. Das geht nur am Hang (29'25'').
Krameterhof, ruhiger, seichter Teich 1,2,3
Krameterhof, Seerosenteich, Frontalansicht -
Seitenansicht
Krameterhof, Teich mit Fischen unter Wasserpflanzen
Fischfang mit Absenken des Teichpegels
Die Fische zu fangen ist relativ schwierig, wenn im Teich
viel Struktur vorhanden ist. Man kann den Teichpegel
absenken und so den Teich fischbar machen, das geht über
[schwenkbare] Rohre (30'0''). Das abgelassene Wasser wird
im unteren Teich aufgefangen und geht nicht verloren,
ausser wenn Wasser vom untersten Teich abgelassen wird
(30'12''). Plankton und kleine Krebse fliessen mit und
gehen nicht verloren (30'26''). Nach dem Fischen kann der
Teich sofort mit Wasser aus dem oberen Teich wieder
gefüllt werden (30'37''). Die Teiche geben in kurzer Zeit
viel Wasser her, wogegen die Quellen selbst nur wenig
hergeben (30'49''). Nach einem Abfischen nimmt das
Bodenleben also keinen Schaden, sondern der Teich wird von
oben her schnell so weit wiederaufgefüllt, so dass da
nichts passieren kann (31'0'').
Der schwenkbare Überlauf erlaubt das Absenken des
Teichspiegels, ohne dass die Fische mitschwimmen
(31'34''). Das schwenkbare Rohr ist wartungsfrei
(32'50'').
Krameterhof, Überlauf kippen und Teichpegel absenken 1,2
Krameterhof,das Ausgangsrohr ohne Zufluss - mit Zufluss
Krameterhof, mittleres Haus mit Halbkreis-Teichsystem,
Sicht von oben - Seitenansicht 1,2
Gemüse auf 1400m Höhe an der Felswand
Mikroklima an der Felswand auf 1400m: Am Fuss der Felswand
ist Erde aufgeschüttet und mit Stroh gemulcht, so dass
dort Flachlandgemüse wachsen kann (33'30'').
Krameterhof, warmes Mikroklima an einer Felswand auf
1400m mit Strohmulch lässt Flachlandgemüse wachsen-
Nahaufnahme