Der Thermostat
1. Der Thermostat mit Gummiventil und
Stiftchen: das Verklemmen im Sommer verhindern
Thermostaten an Heizkörpern bestehen
-- aus einem Gummiventil
-- aus einem Stiftchen.
Der Thermostat wird im Winter während der Heizperiode
sehr oft bewegt, z.B. von Stufe 1 bis Stufe 5 etc.
Dabei bewegt sich das Stiftchen nach innen und nach
aussen:
-- bei Stufe 1 ist das Stiftchen fast komplett im
Gummiventil
-- bei Stufe 5 gibt das Stiftchen den Weg im
Gummiventil so weit wie möglich frei
Das Stiftchen verklemmt / fixiert / "verhockt" bei
6 Monaten auf Stufe 0
Im Sommer bleibt der Thermostat bei vielen Leuten 6
Monate lang ohne jede Bewegung. Das kann negative
Folgen für das Stiftchen haben, wenn der Thermostat
auf 0 steht und das Stiftchen komplett in das
Gummiventil gedrückt ist. Das Stiftchen verklemmt oder
fixiert sich im Ventil (es "verhockt").
Das Verklemmen des Stiftchens verhindern: Minimum
Stufe 1 - Bewegung auch im Sommer 1x pro Monat
Heizungsmonteure empfehlen:
Um dieses Verklemmen, Fixieren oder "Verhocken" des
Stiftchens im Thermostatventil zu verhindern,
1. sollte man den Thermostat NIE auf 0 stellen,
sondern IMMER MINDESTENS AUF STUFE 1 belassen, egal ob
im Sommer oder Winter.
2. sollte man den Thermostat auch im Sommer einmal pro
Monat etwas bewegen, damit sich das Stiftchen bewegt
und sich garantiert nicht im Gummiventil verklemmt.
Wohnräume, die lange leerstehen, sollten also einen
"Thermostat-Diener" haben, der zumindest alle 3 Monate
mal die Thermostaten bewegt.
2. Der Stress am Anfang der
Heizperiode: Das verklemmte Stiftchen lösen: bewegen
oder Hammerklopfen
Heizungsventil: Stiftchen [5]
Wenn ein Thermostat in der Sommerzeit 6 Monate lang
auf 0 steht bzw. der Heizkörper "ganz abgedreht" ist
und
-- das Stiftchen maximal in das Gummiventil gedrückt
wurde und
-- das Stiftchen 6 Monate lang NIE bewegt wurde und
-- das Stiftchen somit sich im Gummiventil verklemmt /
fixiert / "verhockt",
dann bleibt der Heizkörper auch im Winter KALT. Das
Aufdrehen des Thermostaten auf Stufe 5 NÜTZT NICHTS,
weil sich das verklemmte Stiftchen am Thermostatventil
NICHT BEWEGT. Es bleibt verklemmt.
Das verklemmte Stiftchen lösen+normalisieren:
bewegen von Hand oder mit Zange
Es gibt gemäss Heizungsmonteuren verschiedene
Methoden, das Stiftchen zu normalisieren, wobei jeder
seine eigene Methode bevorzugt:
(wer sich nicht zutraut, den Thermostat zu demontieren
und wieder richtig zu montieren, soll das besser den
Heizungsmonteur machen lassen!!!)

Heizungsventil: Das Stiftchen mit einer Zange hin- und
herbewegen [6]
Das verklemmte Stiftchen lösen Methode 1: Stiftchen
bewegen: Thermostat abschrauben / abziehen und das
Stiftchen bewegen
-- man kann den Thermostat abschrauben, dabei muss man
sich genau merken, in welcher Position der Thermostat
war, um ihn am Ende wieder in derselben Position
aufzuschrauben
-- das Stiftchen wird nun sichtbar, man kann es von
Hand an zwei Fingern in Bewegung bringen, oder mit
einer Zange in Bewegung bringen - bis die Wärme im
Heizkörper kommt - man darf das Stiftchen einfach
nicht verformen oder verbiegen, sonst ist eine grosse
Reparatur angesagt
-- am Ende muss man den Thermostat wieder anschrauben
/ ansetzen (manche Thermostaten sind nur noch mit
Klemmen fixiert ohne Schrauben, die Lebensdauer wird
dann vielleicht entsprechend weniger lang sein)
Das verklemmte Stiftchen lösen Methode 2: Hammer
und Vibration: löst das Stiftchen: am Rohr hinter
dem Thermostatventil mit einem Hammer klopfen
-- mit einem kleinen Hammer kann man das Heizungsrohr
hinter dem Thermostat etwas "beklopfen" (vielleicht
10mal)
-- dabei vibriert das Heizungsrohr schon bei sanftem
Klopfen ("pöpperlen")
-- die stärkste Vibration erreicht man beim Klopfen
auf eine Kante der Schraube (dann reicht 5mal klopfen)
-- durch die Vibration wird das Stiftchen gelöst und
samt Ventil normalisiert.
Die Bewohner von manchen Wohnblocks halten es als eine
feste Tradition, dass man jeden Oktober dieses
Hammerklopfen hinter den Thermostaten veranstaltet, um
die Stiftchen und Heizventile sicher in Bewegung zu
bringen, um keine Heizprobleme mit verhockten
Stiftchen zu haben.

Das Heizungsventil mit Vibration aktivieren: mit
einem kleinen Hammer leicht auf das Heizungsrohr
hinter dem Thermostat klopfen / pöpperlen [7,8]
Um diese Probleme mit dem Stiftchen zu vermeiden,
sollte man
-- den Thermostat NIE wochenlang auf 0 stehen lassen
oder die Heizung monatelang "ganz abdrehen", sondern
auf Stufe 1 belassen
-- den Thermostat bzw. das Stiftchen auch im Sommer
jeden Monat etwas zwischen den Stufen 1 und 5 bewegen.
Nun kann aber noch mehr los sein mit der Heizung:
3. Der Stress am Anfang der
Heizperiode: Luft im Heizkörper blockiert das
Heizwasser - die Luft rauslassen
Wenn das Stiftchen nachweislich in Bewegung ist, aber
der Heizkörper kalt bleibt oder teilweise kalt bleibt,
dann ist Luft im Heizkörper. Diese Luft kann durch
verschiedene Vorkommnisse in den Heizkörper gelangt
sein:
-- durch lange Nichtbenutzung eines Heizsystems
-- durch eine Montage oder
-- durch eine Reparatur am Heizsystem
wenn das ganze Heizsystem entleert und wieder mit
Wasser befüllt wurde.
Druck im Heizsystem: 2 Bar
Die erste Massnahme bei kalten Heizkörpern trotz
beweglicher Stifte ist, den Druck im Heizsystem zu
kontrollieren. 2 Bar ist angebracht. 1,5 Bar ist zu
wenig, 3 Bar ist zu viel und zerstört die Ventile und
Thermostaten.
Der Druck im Heizsystem ist
am "Manometer" angegeben. Der Druck ist
bei wenigen Heizkörpern im Haus
vielleicht 1,5 Bar, bei vielen
Heizkörpern und ab 10m Höhe sicherlich
aber 2 Bar. Am Manometer sind Minimum
und Maximum mit roten Strichen sowie der
mögliche Bereich grün markiert [web01]

Manometer mit 2 bar Druck
[8]
|
Bleiben die Heizkörper auch mit 2 Bar Druck im
Heizsystem immer noch kalt oder teilweise kalt, dann
ist viel zu viel Luft in den Heizkörpern, und es gibt
verschiedene Methoden, diese überflüssige Luft aus
einem Heizkörper auszuleiten:
Luft aus dem Heizkörper ausleiten Methode 1:
Entlüftungsventil am Heizkörper öffnen und wieder
schliessen
-- wenn der Heizkörper über ein Entlüftungsventil
verfügt, kann man dieses Ventil nun öffnen, die Luft
ausströmen lassen - und wenn das Wasser kommt, das
Ventil schliessen
-- das herausspritzende Wasser muss man mit einem
Gefäss auffangen oder einen Lappen auf den Boden legen
- das Entlüftungsventil kann man abtrocknen, um
weiteres Abtropfen zu verhindern.
Luft aus dem Heizkörper ausleiten Methode 2: Das
Stiftchen herausziehen und wieder einsetzen (darf
nur der erfahrene Heizungsmonteur machen!!!)
Wenn der Heizkörper kein Entlüftungsventil hat:
-- angeblich kann man das Stiftchen herausziehen, so
dass die Luft dann aus dem Ventil herausströmt, und
wenn das Wasser kommt, muss man das Stiftchen wieder
einsetzen
-- das herausspritzende Wasser muss man mit einem
Gefäss auffangen oder einen Lumpen auf den Boden
legen.
Luft aus dem Heizkörper ausleiten Methode 3: Am
Heizungsrohr die Schraube etwas lösen und wieder
zudrehen (darf nur der erfahrene Heizungsmonteur
machen!!!)
Wenn der
Heizkörper kein Entlüftungsventil hat und
sich das Stiftchen nicht herausziehen
lässt:
-- dann kann der Heizungsmonteur die
Schraube am Heizungsrohr etwas lösen, so
dass durch das gelockerte Gewinde die
überflüssige Luft aus dem Heizkörper
herausströmt, bis das Heizwasser kommt
-- da spritzt dann kaum Wasser raus, die
Schraube wird wieder angezogen und das
Rohr mit einem Lappen abgetrocknet, um
weiteres Abtropfen zu verhindern.
Wenn das Bewegen des
Stiftchens und die Vibration mit
dem Hammer nichts bringt und der
Heizkörper kalt bleibt, ist Luft
im Heizkörper. Wenn kein
Entlüftungsventil vorhanden ist,
kann Heizungsmonteur entweder das
Stiftchen herausziehen, bis das
Wasser kommt, oder er kann die
Montierschraube etwas lösen und so
die Luft aus dem Heizkörper
rauslassen (darf nur der erfahrene
Heizungsmonteur machen!!!) [13]
4. Der Stress am Anfang
der Heizperiode: Steigleitungen bleiben
kalt - Luft im obersten Stock rauslassen
Alte Häuserblöcke der 1940er bis 1970er
Jahre verfügen über viele Steigleitungen,
v.a. im Bad. Diese Steigleitungen können
durch Luft in der Leitung blockiert sein.
Steigleitungen haben im obersten Stockwerk
des Wohnblocks eine Ventil, wo man die
Luft herauslassen muss. Der
Heizungsmonteur muss also Zugang zum Bad
im obersten Stockwerk haben, um dort die
Luft herauszulassen, damit die
Steigleitung im Wohnblock warm wird.
Die Heizungsmonteure haben sicherlich noch
mehr Tricks auf Lager.