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Kindererziehung bei Kindern generell 0 bis 20 Jahre (Teil 2)
30.1.2011: Die Nacht-Kita für guten Sex der Eltern: 16 Stunden Zweisamkeit -- Tschechien 8.2.2011: Kohleheizungen und Holzheizungen schaden der Gesundheit der Kinder - und die Kinder wachsen weniger - wegen Feinstaub und PAK durch unvollständige Verbrennung -- 8.3.2011: <Gesundheit: Naturmedizin kann für Kinder gefährlich werden> -- Nürnberg 9.3.2011: Warteraum für Kinder am Hauptbahnhof -- 7.3.2011: Kinder sind zuerst ein Stress, und dann machen sie später die Eltern glücklich -- 24.3.2011: Gewalt in der Kindheit und Jugend erhöht Krankheitsrisiken im Erwachsenenalter -- 16.5.2008: Gewalt und Missbrauch in Kindheit und Jugend veränden das Gehirn dauerhaft -- 14.4.2011: <Problem Ernährung: Armut macht Kinder krank> - Vitaminmangel bewirkt Anfälligkeit für Krankheiten -- 22.5.2011: Eltern sollen hartnäckig an gesunder Ernährung mit Gemüse und Früchten festhalten, wenn die Kinder nur noch Fleisch und Süsses wollen -- 31.5.2011: Buben werden bei der Gesundheitsbehandlung und Gesundheitserziehung systematisch vernachlässigt - Testosteron muss beherrscht werden -- 5.6.2011: Scheidungskinder sind vorübergehend labiler und haben eine Schwäche in Mathe -- Kanton Bern 28.6.2011: Eltern-Notruf für Eltern in Krisensituationen -- 12.7.2011: <Gesundheit: Kinder brauchen Sonnenlicht für Vitamin-D-Bildung> -- 19.7.2011: Menschen brauchen Tiere und Pflanzen - die "Zivilisation" blockiert den Kindern den Zugang zur Natur - <das Natur-Defizit-Syndrom> -- 10.8.2011: Sexuelle Kleidung und Porno-Kompetenz: Die Eltern sollen nicht sprachlos bleiben, sondern mässigend das Gespräch suchen und die Sexualität relativieren -- 13.8.2011: Linkshänder, die gezwungen wurden, rechts zu schreiben, sind später oft erschöpft bis depressiv - "Rückschulungen" -- 16.8.2011: Arbeitgeber können Eltern den Alltag zur Hölle machen - 6 Beispiele -- 24.8.2011: ADHS-Kinder in der Deutschschweiz und Westschweiz konsumieren 5 Mal mehr Ritalin als Tessiner Kinder -- 28.8.2011: "Kind im Auto lassen" bei praller Sonne geht immer schief - nach einer halben Stunde sind es 73 Grad -- 30.8.2011: <Prägung im Säuglingsalter: Gehirn Zweisprachiger bleibt länger flexibel> -- 3.9.2011: Erziehung bestimmt die genetische Konstitution für Generationen mit -- 16.9.2011: <Familie: Erwachsenenspeichel kann Kinderzähnen schaden> -- 21.9.2011: Raum für Kinder schaffen - mit kleinen Tricks viel erreichen -- 7.9.2011: Vaterlose Mädchen haben früher eigene Kinder -- 7.9.2011: Vaterlose Söhne und Töchter haben früher eigene Kinder bei Vaterverlust bis 7 - späte Heirat bei Vaterverlust zwischen 7 und 11 - bei Vaterverlust zwischen 11 und 16 Jahren verzögerte Pubertät -- 18.9.2011: Die Falle: Dumme Eltern - dumme Kinder -- 25.9.2011: Entwicklung des Kindes mit Spielen -- 25.9.2011: Stress nach der Geburt führt zu Lernschwäche -- 21.10.2011: Die Ganztagsschule bringt den Kindern auch das Leben bei -- Österreich 23.9.2011: <Bewegungsmangel bringt Generation chronisch Kranker> - Massnahmen wären Sport und Ernährungslehre in der Ganztagsschule -- 2.11.2011: Kinder sollen nicht immer zur "gesunden" Nahrung gezwungen werden - Psychoterror macht nur krank -- 7.11.2011: Veganer-Kinder sterben früh - aus Mangel an Vitamin B12 für das Nervensystem -- 28.11.2011: Das Satellitenüberwachungsgerät am Kind macht Eltern nachlässig und Kinder erfinderisch -- 1.12.2011: <Psychisch kranke Eltern: Wenn Kinder auf die Eltern aufpassen müssen> -- 3.1.2012: Arbeitslose Eltern, die Frust verbreiten, haben kleinere Kinder -- 24.1.2012: <Lebensmittel: Verbraucherzentralen: Kinder-Lebensmittel überflüssig> - es braucht schlichtweg keine Kinder-Lebensmittel -- 31.1.2012: Mutterliebe wichtig für Hirnentwicklung: <Studie: Unterstützung der Mutter lässt das Gehirn wachsen> -- 31.1.2012: <Zuwendungsindex: Mutterliebe lässt Kinderhirne wachsen> - der Hippocampus wird grösser und die Beherrschung von Emotionen und die Stressbewältigung wird besser -- 31.1.2012: Religionen machen Menschen unmündig und erziehen zur Unfreiheit: <«Unmündigkeit wird sozial erworben»> -- 27.1.2012: Fernseher als "Babysitter" aus Langeweile - Potentiale bleiben unterentwickelt
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30.1.2011: Die Nacht-Kita für guten Sex der Eltern: 16 Stunden Zweisamkeit
aus: Basler Zeitung online; 30.1.2011;
http://blog.bazonline.ch/mamablog/index.php/14982/16-stunden-zweisamkeit/
<Jeanette Kuster
Küss mich, Baby, solang die Kinder weg sind: Junges Elternpaar.
Wo sonst am Wochenende Ruhe einkehrt, ging es letzten Freitag Abend erst richtig los: Die Kita Höngg des Gemeinnützigen Frauenvereins Zürich (GFZ) öffnete zum ersten Mal die Türen zum Kinderhotel. Acht Kinder haben an der Premiere teilgenommen und die Nacht mit ihren Gspänlis verbracht, anstatt zu Hause im Bett zu liegen – während die Eltern den freien Abend bis zum nächsten Morgen ausdehnen durften.
Alle zwei Monate können Mama und Papa ihre Kleinen fortan am Freitag um 18 Uhr bringen und am folgenden Morgen um 10 Uhr wieder abholen. Für 90 Franken gibts für Kinder ab zweieinhalb Jahren ein Abendessen und eine Kinderparty mit anschliessender Übernachtung, inklusive fachkundiger Betreuung durch die ihnen bekannten Kita-Leiterinnen.
Was für das Quartier Höngg neu ist, existiert im Zürcher Zentrum bereits seit fünf Jahren. «Die Resonanz auf das dortige Kinderhotel ist jedes Mal gross, das Angebot wird von Eltern und Kindern gleichermassen geschätzt», sagt Gioia Neuenschwander, Kommunikationsverantwortliche des GFZ. Deshalb hat man die Übernachtungsmöglichkeit nun in einer zweiten Kita eingeführt. Dass die Nachfrage nach ausgedehnteren Betreuungsangeboten wächst, bestätigt auch Andreas Graf von der Kita Playground im Zürcher Kreis 4 gegenüber 20 Minuten. Er plant deshalb, ab Sommer viermal pro Jahr Kinder-Wochenenden durchzuführen, damit die Eltern «auch mal ein Week-end in Paris» verbringen können.
MAMABLOG-KITAG
Und das andre Baby geht ganz früh schlafen: In Zürich können die Kinder jetzt auch in der Kita übernachten.
Grafs Aussage ist Wasser auf die Mühlen der Kita-Gegner. Die vergnügungssüchtigen Eltern schieben ihre armen Kinder nun sogar sieben Tage die Woche in die Kita ab. Und dies bloss, um die Nacht durchzufeiern oder ins Ausland zu jetten – verantwortungslos! Man hat die Kinder gewollt, also soll man nun gefälligst auch auf Partys verzichten.
Wer Eltern, die ihren Nachwuchs für eine Nacht abgeben, Egoismus vorwirft, argumentiert jedoch sehr kurzsichtig. Ich bezweifle, dass alle Paare die freie Nacht zur Freinacht machen. Die meisten dürften den Abend lieber für ein romantisches Essen in trauter Zweisamkeit nutzen und danach vor allem eins tun: schlafen. Und von ausgeschlafenen Eltern profitiert auch das Kind, haben Mama und Papa nach einer ruhigen Nacht doch wieder ausgiebig Energie für Nachmittage auf dem Spielplatz und stärkere Nerven beim nächsten kindlichen Tobsuchtsanfall.
Ausserdem gebieten es die Richtlinien des Kinderhotels, dass die Eltern jederzeit erreichbar sind und sie selber oder eine zugewiesene Kontaktperson im Notfall innert einer halben Stunde vor Ort sein können. Abschieben und abstürzen ist also nicht.
Oft heisst es, es brauche keine solchen Angebote, weil Grosseltern oder Nachbarn genauso gut auf das Kind aufpassen könnten. Bloss: Viele von uns leben in Städten, in denen es anonymer zu und her geht als auf dem Land. Man kennt die Nachbarn nicht gut genug, um ihnen das Kind anzuvertrauen. Die Familie wohnt auch nicht gleich um die Ecke. Und selbst wenn: Heutige Grosseltern sitzen keineswegs nur zu Hause und warten darauf, mit einem Babysitter-Job etwas Aufregung in ihren Alltag zu bringen. Meine Eltern etwa reisen oft durch die Welt, besuchen Freunde, leben ihr Leben – einen freien Samstagabend in ihrem Terminkalender zu finden, ist gar nicht so einfach. Bei Gotte und Götti siehts auch nicht viel besser aus: Entweder sind sie privat verplant oder am arbeiten.
Natürlich kann man einen Babysitter engagieren. Kommt dieser jedoch nur alle paar Monate vorbei – allzu häufig will man den Nachwuchs schliesslich nicht abgeben – fällt es dem Kind schwer, eine Vertrauensbeziehung zu ihm aufzubauen. Bei einer Übernachtung in der Kita besteht dieses Problem nicht: Die Kinder kennen und mögen die Betreuerinnen, schliesslich sind im Kinderhotel nur Mädchen und Jungs zugelassen, die diese Kita auch tagsüber besuchen. Und die Eltern wissen, dass die Kleinen bestens aufgehoben sind, was bei einer Babysitterin im Teenageralter vielleicht nicht immer der Fall ist.
Gäbe es das Angebot in unserer Kita, würden wir bestimmt davon Gebrauch machen, sobald unsere Tochter alt genug wäre. Denn so wundervoll das Leben als junge Familie ist, es drängt die Paarbeziehung doch sehr an den Rand. Ihr zwischendurch wieder etwas mehr Raum und Aufmerksamkeit zuzugestehen, indem man das Kind an einem sicheren Ort abgibt, ist nicht verantwortungslos. Ganz im Gegenteil: Nur wer als Paar glücklich ist, ist es auch als Familie. Das Kinderhotel hilft mit, es zu bleiben.>
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14.4.2011: <Problem Ernährung: Armut macht Kinder krank> - Vitaminmangel bewirkt Anfälligkeit für Krankheiten
aus: Der Standard online; 14.4.2011;
http://derstandard.at/1302745197656/Problem-Ernaehrung-Armut-macht-Kinder-krank
Die schlechte Vitaminversorgung schwächt bereits im Kindesalter das Immunsystem und macht anfällig für Krankheit und Fehlzeiten in der Schule. Der Kochtopf entscheidet beim sozialen Aufstieg mit. Schlechte Vitaminversorgung macht anfällig für Krankheiten.
Sie sind blass und übergewichtig, ihr Immunsystem ist geschwächt und ihre Entwicklungschancen sind schlechter: Jedem sechsten Kind in Deutschland erschwert der Hartz IV-Regelsatz eine adäquate Ernährung.
Oft fallen sie schon in der Schule aus und werden nach schlechtem Berufsstart doppelt so häufig an chronischen Krankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes leiden. „Der soziale Aufstieg wird so bereits am Küchentisch erstaunlich effektiv blockiert", beklagt Biesalski, Sprecher des Sachverständigenbeirates der Ernährungsinformation der Universität Hohenheim. Aus Sicht der Ernährungsmedizin habe der ARD-Tatort „Jagdzeit" vom Wochenende die Umstände und Wirkungsmechanismen im Leben armer Kinder in Beziehung zu ihrer Ernährungssituation erstaunlich realistisch wiedergegeben. Die Pressemitteilung ist ein Beitrag im Rahmen des Themenjahrs 2011 „Universität Hohenheim - stark durch Kommunikation".
Mangel an Nährstoffen
Auf den ersten Blick scheint alles im Lot in Deutschland - auch auf den Kindertellern. „Von den Verantwortlichen der Nationalen Verzehrsstudie (NVS II) hört man in Deutschland gäbe es ab dem 14. Lebensjahr keinen Vitaminmangel", zitiert Biesalski.
„Wenn damit schwere Mangelzustände mit klassischen Krankheitsbildern gemeint sind, ist das korrekt. Damit geht man jedoch ganz offensichtlich darüber hinweg, dass laut Ergebnissen derselben Studie ein Großteil der Bevölkerung die empfohlene Menge einiger wichtiger Nährstoffe - zum Beispiel Folsäure, Vitamin D, Calcium, Vitamin E und andere - nicht erreicht", so Biesalski weiter.
So helfe es wenig, wenn „von verschiedenen Seiten gebetsmühlenartig ertönt, jeder könne sich gesund ernähren", moniert der Ernährungsmediziner. „Jeder kann es - wenn er genügend finanzielle Mittel zur Verfügung hat und auch ausreichendes Wissen darüber, was gesunde Ernährung ist." In armen Familien zwinge der Kostendruck dagegen zu preiswertem, einseitigem Essen. „Das sind fast automatisch die billigeren Lebensmittel mit höherem Energiegehalt - vor allem fett, aber ansonsten ernährungsphysiologisch nicht ausreichend."
Realistische „Tatort"-Heldin
Die Realität von Armut habe der Tatort vom Wochenende fast lehrbuchartig illustriert, als er die Filmheldin Nessi übergewichtig beim Einkauf zwischen Einmachgläsern und Raviolibüchsen zeigte. „Selbst bei Lebensmitteldiscountern sind Ausgaben von mindestens 5 ¤ pro Tag und Kind notwendig, um eine Ernährung zusammenzustellen, die ohne jeden Bioanspruch das Prädikat ‚Gesund' auch nur annähernd verdient", so Biesalski. Der Hartz-IV-Regelsatz sehe für Kinder zwischen 2. und 6. Lebensjahr dagegen nur 2.62 ¤ und zwischen dem 7. und 14. Lebensjahr 3.22 ¤ pro Tag vor - gerade die Hälfte des Minimums.
Die Folge: „Wir bekommen eine soziale Auswahl, die den Armen von Kind an eine ausreichende Leistungsfähigkeit verweigert - und damit die Grundlage für gute Ausbildung und beruflichen Erfolg", kritisiert. Die schlechte Vitaminversorgung schwäche bereits im Kindesalter das Immunsystem und mache die Betroffenen anfällig für Krankheit und Fehlzeiten in der Schule.
„Kinder aus armen Familien sind doppelt so häufig krank und übergewichtig - auch das ist ein Ergebnis aus deutschen Erhebungen. Langfristig begünstigt das Fehlen der zitierten Mikronährstoffe die Entwicklung chronischer Erkrankungen: Arteriosklerose, Diabetes und andere. Aus 2,5 Millionen Kindern, die sich aufgrund Armut fehlernähren, werden Erwachsene mit einem doppelt so hohen Risiko für Bluthochdruck und Diabetes, wie schwedische und US-amerikanische Studien kürzlich eindrucksvoll gezeigt haben."
Vorbeugung gegen chronische Erkrankungen im Kindesalter
Diesen Krankheiten im Kindesalter vorzubeugen ist nach Meinung des Mediziners eine gesellschaftliche Aufgabe: „Im Erwachsenenalter kann es dafür zu spät sein." Eine Lösung sei die Einführung einer gesunden Ernährung in Ganztagsschulen und Kindertagesstätten, wie sie im Rahmen des Bioethikforums des Deutschen Ethikrates 2007 gefordert wurde.
„Diese sollte eigentlich für alle Kinder - wie zum Beispiel in Skandinavien - zumindest aber für Kinder von Geringverdienern unentgeltlich sein", meint Biesalski. Denn: „Es nutzt wenig, auf die Möglichkeiten einer gesunden Ernährung hinzuweisen, wenn denen, die eine solche gesunde Ernährung ganz besonders brauchen, diese aus ökonomischen Gründen nicht zugänglich ist." (red)>
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22.5.2011: Eltern sollen hartnäckig an gesunder Ernährung mit Gemüse und Früchten festhalten, wenn die Kinder nur noch Fleisch und Süsses wollen
aus: n-tv online: Fleisch, Wurst und Süssigkeiten: Kinder schlagen über die Stränge; 22.5.2011;
http://www.n-tv.de/wissen/Kinder-schlagen-ueber-die-Straenge-article3392136.html
<Ernährungsforscher schlagen Alarm. Deutsche Kleinkinder trinken zu wenig, dafür aber essen sie zu viel Fleisch und Süßes. Dabei bilden sich gerade in jungen Jahren falsche Ernährungsgewohnheiten heraus, die langfristig die Gesundheit beeinflussen.Kleinkinder essen einer Studie zufolge zu viel Fleisch, Wurst und Süßes, trinken aber zu wenig. Statt 0,6 bis 0,7 Liter pro Tag, trinken sie nur 0,4 Liter. Auch Gemüse und Vollkornprodukte kommen zu kurz. Das ist das Ergebnis einer Studie des Forschungsinstituts für Kinderernährung (FKE) in Dortmund.
Süßigkeiten liegen mit rund 50 Gramm pro Tag demnach deutlich über der ratsamen Menge von 25 bis 30 Gramm. Besonders Kinder ab zwei Jahren schlagen dabei über die Stränge. Die Wissenschaftler hatten die Ernährungsgewohnheiten in 525 repräsentativ ausgesuchten Haushalten mit ein bis drei Jahre alten Kindern untersucht.
Gerade im Kleinkindalter bilden sich den Forschern zufolge die Ernährungsgewohnheiten heraus, die einmal falsch eingeübt, langfristig die Gesundheit beeinflussen. "Beim Übergang vom Brei zum Familienessen übernehmen die Kinder das Essverhalten der Erwachsenen", sagte FKE-Ernährungswissenschaftlerin Annett Hilbig.
Überraschend habe die Studie hervorgebracht, dass Kinder auch nach dem Übergang häufig noch Brei essen, manche sogar bis zum dritten Lebensjahr. "Entweder essen sie ihn gerne oder bei den Eltern herrscht ein gewisses Sicherheitsdenken, weil sie mit Brei nichts falsch machen könnten", vermutet Hilbig.
Eltern sollen hartnäckig bleiben
Eltern sollen vor allem viel auf Obst und Gemüse achten.
Weniger überraschend war die Erkenntnis, dass Kinder in Familien höherer Bildungsschichten tendenziell besser ernährt werden. Das liege unter anderem an der Wahl frischer Lebensmittel. Mögen Kinder gesunde Bestandteile nicht, sollten Eltern hartnäckig bleiben. Die Neophobie, die Angst bei Kleinkindern vor Neuem, lasse sich mit kleinen Portionen und beharrlichem Anbieten überwinden. Ungesundes sollte dagegen nur einschränkt angeboten, aber nicht verboten werden. Gegen Pommes, Limonade oder Süßes sei nichts einzuwenden, wenn es etwas Besonderes bleibe, meinte die Ernährungswissenschaftlerin.Verbindliche Regeln zur Kleinkindernahrung gibt es nicht. Das FKE gibt aber Empfehlungen für eine "optimierte Mischkost". Danach sollen Kinder viel pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Brot, Kartoffeln, Nudel und Reis essen sowie viel Wasser, ungesüßte Tees oder stark verdünnte Schorlen trinken. Milch, Milchprodukte, Eier, mageres Fleisch, Wurst und Fisch solle mäßig verzehrt werden.
Die sogenannte Greta-Studie (German Representative Study of Todder Alimentation) ist in Zusammenarbeit mit TNS Healtcare unter Förderung von Alete entstanden. Die befragten Haushalte füllten Fragebögen aus und erstellten Ernährungsprotokolle.
dpa>
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31.5.2011: Buben werden bei der Gesundheitsbehandlung und Gesundheitserziehung systematisch vernachlässigt - Testosteron muss beherrscht werden
aus: Welt online: Medizin: Die Gesundheit von Jungen wird vernachlässigt; 31.5.2011;
http://www.welt.de/gesundheit/article13405748/Die-Gesundheit-von-Jungen-wird-vernachlaessigt.html
| 31.05.2011Ob Bronchitis, Neurodermitis oder ADHS: Jungen sind häufiger krank und verletzen sich öfter als Mädchen. Doch es gibt kaum spezifische Hilfsangebote für sie.
Jungs sind aggressiver und lassen sich auf mehr Risiken ein - eine wichtige Rolle spielt dabei das Hormon Testosteron
Unter den unzähligen Ratgeberbüchern über Mädchenprobleme und Frauengesundheit biegen sich die Regalbretter in den Buchhandlungen. Das Stichwort "Jungs" oder "Knaben" sucht man dagegen meist vergebens. Für die Probleme von Mädchen gibt es längst kompetente Ansprechpartner.
Fast überall bieten Kinder- und Jugendärzte, Frauenärzte und Kinder- und Jugendpsychiater mädchenspezifische Angebote an wie etwa Teenagersprechstunde, Mädchensprechstunde, Kinder- und Jugendgynäkologie. Für Jungs gibt es Vergleichbares kaum.
Dabei sind ihre gesundheitlichen Probleme mindestens so beachtenswert wie die der Mädchen, eigentlich sogar noch schwerwiegender. Chronische Krankheiten kommen bei Jungen in fast allen Altersgruppen nahezu doppelt so häufig vor wie bei Mädchen, ergab eine Expertise der Berliner Charité für das Bundesgesundheitsministerium.
Die Belastung durch Krankheiten beginnt schon früh, das belegt schon ein flüchtiger Blick in die aktuelle Liste der häufigsten Diagnosen in den Praxen von Kinderärztinnen und Kinderärzten.
Häufiger als Mädchen werden Jungen bei folgenden Krankheitsbildern zum Arzt gebracht: Husten, akute Bronchitis, Neurodermitis, Asthma, gestörte Sprachentwicklung, Bauchweh, Zappelphilipp-Syndrom (dreimal häufiger als bei Mädchen!), Halsweh, allergischer Schnupfen und motorische Entwicklungsstörungen.
„Alle hacken auf den bösen Jungen herum, dabei sind sie das eigentlich benachteiligte Geschlecht“, gaben Experten auf einem Kongress der Kinder- und Jugendärzte in Potsdam zu Protokoll.
Nach aktuellen Daten sind Jungen im Vergleich zu ihren weiblichen Altersgenossen viermal so häufig von Stottern, Legasthenie, Bettnässen und Autismus betroffen, erklärte Kinderarzt und Jugendgynäkologe Nikolaus Weissenrieder aus München.
Der Mediziner verwies auf aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes: Danach erleiden über alle Altersgruppen hinweg Jungen bis zu viermal häufiger Stürze mit tödlichem Ausgang als Mädchen. Das Gleiche zeigt die Statistik für den Tod durch Ertrinken. Verbrennungen, Vergiftungen und Verkehrsunfälle führen bei Jungen drei- bis viermal häufiger zum Tod.
Ein Grund für die erhöhte Verletzungsgefahr dürfte der steigende Testosteronspiegel während der Pubertät sein. Das für die Bildung der typischen Merkmale des männlichen Organismus zuständige maskulinisierende Hormon bewirkt bereits beim ungeborenen männlichen Baby eine andere Entwicklung des Gehirns als bei einem weiblichen Fetus.
Das Männerhormon führt zu einer erheblich höheren Bereitschaft zu aggressivem und antisozialem Verhalten. Der Anstieg des Hormonspiegels in der Pubertät ist offenbar auch verantwortlich für die ausgeprägte Suche nach Risiken und erregenden Erlebnissen, „sensation seeking“ genannt.
Weissenrieder: „Jungen suchen sich besonders gern risikoreiche Sportarten aus wie Snowboarden in der Halfpipe, Kitesurfen oder Rafting. Das Risiko, auf dem Fahrrad zu verunglücken, ist bei Jungen pro Kilometer 4,5 Mal so hoch wie bei den Mädchen.“
Viele Männer sind auch später auf der ständigen Suche nach Spannung, Abwechslung und neuen Erlebnissen und erleiden Verletzungen durch Unbekümmertheit oder durch Alkohol-, Nikotin- und Drogenkonsum. Ihre Gesundheit wird auch durch sexuell übertragbare Krankheiten stärker bedroht.
So sind Männer gefährdeter als Frauen, obwohl eigentlich einige Faktoren ihre Gesundheit begünstigen. So haben Männer beispielsweise Vorteile durch ihre längeren Arme, die das Heben und Tragen von Lasten erleichtern.
Auch ihre Wirbelsäule hält mehr aus. Die ist bei Frauen gekrümmter als bei Männern. Deshalb treten bei ihnen häufiger als bei Männern Rückenschmerzen nach körperlichen Belastungen auf.
Doch im Alter bleiben die Frauen dann länger „rüstig“. So ist es keine Seltenheit, dass ein Mann nach Jahren in Saft und Kraft jenseits der 60er-Jahre wesentlich schneller abbaut als seine Partnerin.
„Es wird schlicht zu wenig beachtet, dass Männermedizin bei den Jungs anfängt“, bedauert Kinder- und Jugendarzt Bernhard Stier aus dem hessischen Butzbach. Er gehört zu den wenigen Medizinern, die sich schon länger um die speziellen Gesundheitsprobleme männlicher Jugendlicher kümmern.
„Die gesundheitliche Benachteiligung von Jungen ist ein Paradox unseres Gesundheitssystems. Jungen haben höhere Risiken für Krankheit und Tod, dennoch gibt es mehr Versorgungsstrukturen für Mädchen und Frauen.“
Der Mediziner weiß, dass sich auch Jungs durchaus Sorgen um ihre Gesundheit machen. Sie neigen aber dazu, bei Krankheitszeichen erst einmal abzuwarten. Ihre Beschwerden sind ihnen einfach nur peinlich, und Hilfe suchen werten sie als Zeichen von Schwäche. Sie gehen deshalb seltener zum Arzt und nehmen auch Beratungsangebote seltener in Anspruch.
Stier betont: „Auch männliche Jugendliche brauchen einen Arzt, der ihre spezifischen Probleme, Ängste und Verhaltensweisen versteht. Wir sollten ihnen mehr geschlechterbewusste Beratungsangebote machen, um ihre Gesundheitskompetenz zu verbessern.“
Auch Jungen sollten eingehend über die ärztliche Schweigepflicht informiert werden, damit sie das nötige Vertrauen fassen, auch über ihnen besonders peinliche Erkrankungen, etwa im Bereich ihrer Geschlechtsorgane, zu sprechen.
Ein wichtiges Anliegen des Kinder- und Jugendarztes: Jungen sollten zur Selbstuntersuchung der Geschlechtsorgane und auch der Brust angeleitet werden. So können Erkrankungen von Hoden, Vorhaut und Brustdrüsen frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Ein von Stier entworfener Flyer mit dem griffigen Titel „Achte auf deine Nüsse“ wird vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte den an der Jungenmedizin interessierten pädiatrischen Praxen zur Verfügung gestellt.>
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5.6.2011: Scheidungskinder sind vorübergehend labiler und haben eine Schwäche in Mathe
aus: Welt online: Schulleistungen: Scheidungskinder sind schlechter in Mathematik; 5.6.2011;
http://www.welt.de/wissenschaft/article13410219/Scheidungskinder-sind-schlechter-in-Mathematik.html<Eine Trennung der Eltern macht Kinder [vorübergehend] ängstlicher und weniger selbstbewusst. Auf die Lesekompetenz der Grundschüler hat eine Scheidung allerdings keinen Einfluss.
Wie aus einer Untersuchung mit 3.500 amerikanischen Grundschulkindern hervorgeht, sind Scheidungskinder schlechter in Mathematik. Allerdings gleiche sich ihre Leistungsfähigkeit nach dem Scheidungsverfahren wieder der ihrer Mitschüler aus intakten Familien an, erklärt der Soziologe Hyun Sik Kim von der University of Wisconsin im Fachmagazin "American Sociological Review".
Für den Wissenschaftler besonders überraschend: Vor der Scheidung unterschieden sich die Kinder in nichts von ihren Kameraden. "Ich hatte erwartet, dass es Konflikte zwischen den Eltern gibt, die schließlich zu ihrer Scheidung führen, und dass diese belastend für ihr Kind sind", erklärt Kim. "Aber ich konnte keinen bedeutenden Einfluss feststellen."
Kim wertete die Daten von mehr als 3.500 Schulkindern aus, die 1998 im Kindergartenalter waren und die ebenso wie ihre Eltern an einer Langzeitstudie teilgenommen hatten. Dies gab ihm die Möglichkeit, die Daten der Familien vor, während und nach einer Scheidung zu analysieren.
Neben dem Einfluss auf die Leistungsfähigkeit in Mathe ergab seine Untersuchung, dass Kinder während des Trennungsprozesses der Eltern ängstlicher und weniger selbstbewusst als ihre Kameraden sind und sich häufiger einsam fühlen. Keinerlei Auswirkungen hatte Kim zufolge eine Scheidung auf die Lesekompetenz der betreffenden Grundschüler.
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Kanton Bern 28.6.2011: Eltern-Notruf für Eltern in Krisensituationen
aus: 20 minuten online: Eltern am Anschlag: Kanton führt Notruf ein; 28.6.2011;
http://www.20min.ch/news/bern/story/23258673
<von Patrick Marbach - Supernannys helfen überforderten Eltern am heissen Draht: Der Kanton Bern führt einen 24-Stunden-Notruf ein.Wenn das Baby nicht aufhört zu schreien, der Bub von zu Hause abhaut oder das Töchterchen mit Selbstmord droht, ist guter Rat nicht länger teuer: Gratis (bis auf den Lokaltarif) erhält man unter der Telefonnummer 0848 35 45 55 professionelle Unterstützung. Auch per Mail sind die Berater rund um die Uhr erreichbar. Das ist in akuten Belastungssituationen wichtig, um unmittelbare Eskalationen zu vermeiden: «Die Eltern können einen Moment innehalten und sich beraten lassen», erklärt Gabriela Felder von der kantonalen Gesundheits- und Fürsorgedirektion.
Neben Müttern und Vätern können auch Nachbarn oder andere Bezugspersonen von Kindern zum Hörer greifen. Auf Wunsch bleiben sie anonym, etwa um einen Verdacht auf sexuellen Missbrauch oder Misshandlungen zu melden.
Ähnliche Hilfsangebote gibt es bereits in den Kantonen Zürich, Zug und Aargau – dort laufen die Drähte heiss. Auch beim Sorgentelefon von Pro Juventute gehen derzeit 40 Prozent mehr Anrufe als im Vorjahr ein.
Eine zweijährige Pilotphase soll nun zeigen, ob sich die Berner Hotline ebenso bewährt. Die Kosten sind mit höchstens
600 000 Franken pro Jahr veranschlagt.www.24@elternnotruf.ch>
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12.7.2011: <Gesundheit: Kinder brauchen Sonnenlicht für Vitamin-D-Bildung>
aus: n-tv online; 12.7.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Gesundheit/Kinder-brauchen-Sonnenlicht-fuer-Vitamin-D-Bildung-article3793906.html
<Berlin (dpa/tmn) - Gesunde Knochen brauchen Vitamin D. Gerade für Kinder ist das wichtig. Ihr Körper kann das Vitamin allerdings nur dann ausreichend bilden, wenn der Kleinen genügend Zeit bei Sonnenschein im Freien verbringen.
Kinder sollten sich in den Monaten April bis September zweimal pro Woche, je nach Hauttyp zwischen 5 und 30 Minuten, in der Zeit zwischen 10.00 und 15.00 Uhr mit unbedecktem Kopf, freien Armen und Beinen unter freiem Himmel bewegen. Darauf weist Prof. Martin Wabitsch von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin in Berlin anlässlich einer neuen Stellungnahme der Fachgesellschaft zum Thema Vitamin-D-Versorgung bei Kindern hin.
Sonnenbrand sollte beim Aufenthalt im Freien aber unbedingt vermieden werden, betont Wabitsch. Vitamin D ist unabdingbar für gesunde Knochen. Der Körper braucht für die sogenannte Eigensynthese allerdings eine bestimmte Menge UVB-Strahlung. Lässt sich diese nicht erzielen, empfehlen Experten die zusätzliche Einnahme von Vitamin-D-Präparaten, um das Risiko späterer Knochenbrüche zu mindern. Allein über die Ernährung lasse sich ein Vitamin-D-Mangel nicht ausgleichen.
Quelle: n-tv.de / dpa>
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19.7.2011: Menschen brauchen Tiere und Pflanzen - die "Zivilisation" blockiert den Kindern den Zugang zur Natur - <das Natur-Defizit-Syndrom>
aus: Basler Zeitung online; 19.7.2011;
http://blog.bazonline.ch/mamablog/index.php/18148/das-natur-defizit-syndrom/
Für die Generation heutiger Eltern gehören Naturerfahrungen – der Geruch nasser Erde, das Kratzen von frischem Heu, das Geräusch von brechendem Eis in Pfützen – zu den intensivsten Kindheitserinnerungen. Ironischerweise aber hält gerade diese Generation ihre Kinder immer mehr davon ab, Ähnliches zu erleben. Früher schickte man Kinder zum Spielen nach draussen, heute fährt man sie in die Klavierstunde, ins Fussballtraining, zu Freunden, oder man stellt sie mit dem Fernseher ruhig. Das passiert übrigens auf dem Land fast genauso häufig wie in der Stadt. Ab und an ringt man dem Korsett des familiären Terminplans einen Nachmittag für einen Ausflug aufs Land ab, damit die Kinder ein bisschen ins Grüne kommen.
Es ist irgendwie banal festzuhalten, dass der Mensch die Natur braucht. Nicht nur als Rohstofflieferantin, sondern als Gegenüber. In jüngster Vergangenheit ist eine ganze Flut von Forschungsarbeiten und Publikationen erschienen, welche die Binsenweisheit mit wissenschaftlichen Mitteln belegen. Und davor warnen, dass der industrialisierte Mensch sich von seinen natürlichen Wurzeln entfremdet. Das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer belebten Welt sei für die seelische Entwicklung unverzichtbar, denn «so wie der Mensch von den Körpern der Tiere und Pflanzen als Nahrung abhängt, so benötigt er ihre Gegenwart zu seiner emotionalen und kognitiven Entfaltung», sagt etwa der Biologe und Naturphilosoph Andreas Weber in seinem neuen Buch «Mehr Matsch». In der Natur finden Kinder ein Gegenüber, das nicht auf sie bezogen ist, von dem sie aber dennoch Teil sind.
Nur haben Kinder weltweit immer weniger Gelegenheit, dieses Gegenüber zu erfahren. Der prominenteste Warner vor einer neuen Naturvergessenheit ist der amerikanische Autor Richard Louv. In seinem 2005 erschienenen und diesen Herbst auch auf Deutsch erscheinenden Buch «Last Child in the Woods» stellt er die These auf, dass Störungen wie Depressionen, Angst- und Essstörungen unter Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren deshalb so sprunghaft zugenommen haben, weil sie immer weniger in Kontakt mit der Natur kommen. ADHS, an dem inzwischen jedes fünfte deutsche Kind leidet, müsste eigentlich Natur-Defizit-Störung heissen, so Louv.
Das scheint einleuchtend. Schliesslich entwickeln auch im Zoo eingesperrte Tiere Verhaltensauffälligkeiten. Aber ist es wirklich die Natur, die unseren Kindern fehlt? Die Vorstellung, dass allein der Aufenthalt in der Natur Kinder zu besseren, gesünderen und glücklicheren Menschen macht, hält der Kinderpsychologe und Familientherapeut Raimondo Lettieri für übertrieben. Das Problem sieht er eher darin, dass heutige Eltern sich wie die Eventmanager ihrer Kinder aufführten. Man verplant ihre ganze Freizeit, überwacht jeden ihrer Schritte, ist in ständiger Sorge, sie könnten sich beim Spielen verletzen, von einem Baum fallen, im Verkehr zu Schaden kommen oder einem Sexualverbrecher in die Hände fallen. So halten sich die Kinder zwar wohl im Grünen auf, im Park oder auf dem Fussballplatz, aber sie kommen nicht dazu, auf eigene Faust etwas zu unternehmen.
Wenn die Verhaltensauffälligkeiten daher rühren, dass die Kinder eingesperrt sind wie im Zoo, dann sind es nicht die fehlenden Bäume, die sie krank machen, sondern die fehlende Freiheit. Die fehlende Wildnis. Es sind die hyperfürsorglichen Eltern, die den Erfahrungshorizont der Jungen zubetonieren.>
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10.8.2011: Sexuelle Kleidung und Porno-Kompetenz: Die Eltern sollen nicht sprachlos bleiben, sondern mässigend das Gespräch suchen und die Sexualität relativieren
aus: Welt online: Psychologie: Was ständig sexuelle Reize mit Kindern machen;
http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article13536503/Was-staendig-sexuelle-Reize-mit-Kindern-machen.html
Psychologen und Pädagogen warnen: Die ständige Konfrontation und Berieselung mit sexuellen Botschaften und Reizen verändert das Verhalten von Kindern.
Hautenge T-Shirts, Röhrenjeans oder Minirock und hohe Stiefel - schon kleine Mädchen können sich heute sexy wie erwachsene Frauen anziehen. Auch für Jungs gibt es enge, moderne Jeans und Hemden, die schon aus Dreijährigen Machos oder coole "Checker" machen.
"Wir beobachten das Phänomen, dass Kinder angezogen werden wie Erwachsene", sagt die Sexualpädagogin Kathrin Hettler von pro familia in Mannheim. Vor allem US-amerikanische Psychologen schlagen deshalb Alarm: Kinder würden zu früh mit sexuellen Botschaften konfrontiert, sei es durch ihre eigene Kleidung oder durch Werbung, Internet und Fernsehen.
So schreiben Diane K. Levin und Jean Kilbourne in ihrem Buch "So sexy so soon", dass die ständige Berieselung mit sexuellen Inhalten das Verhalten von Kindern verändere. Sie lernten früh - zu früh - dass ihr Status in der Gesellschaft davon abhängig sei, welche sexuellen Reize sie hätten.
Hierzulande wird die Problematik weniger dramatisch gesehen. Zwar habe sich die offensichtliche Sexualisierung der Gesellschaft und auch der Kindheit vor allem durch die Medien verstärkt, sagt Hettler. Aber wenn Eltern darauf angemessen reagierten, wüssten Kinder damit umzugehen.
"Wichtig ist es für Eltern, nicht sprachlos zu bleiben." Das meint auch die Hamburger Sexualwissenschaftlerin vom Institut für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie am Universitätsklinikum Eppendorf, Silja Matthiesen.
"Wenn Kinder fragen, warum liegt denn der Mann auf der Frau, dann ist das nicht automatisch schlecht", sagt sie. "Eltern sollten am besten entspannte, ehrliche Antworten geben, auch einem Fünfjährigen." Kinder müssten vor allem ungezwungen an das Thema herangeführt werden und lernen, dass Körperlichkeit und Sexualität etwas Normales, Schönes und ganz Natürliches sind.
"Sexualaufklärung sollte fortlaufend passieren", sagt Matthiesen. Momente für Fragen und Erklärungen gibt es genug: Sei es die Schwangere auf der Straße, zwei sich küssende Männer im Fernsehen oder die sich halbnackt am Strand räkelnde Frau auf der Plakatwerbung.
"Wenn Eltern hier sprachlos bleiben, holen sich die Kinder die Informationen woanders", sagt pro familia-Beraterin Hettler. Dann kann es nach Meinung von Experten dazu kommen, dass Kinder "falsche" Antworten erhalten und sich eine unsichere Haltung zum Thema Sexualität entwickelt.
Soweit muss es nicht kommen, wenn Eltern sich als Ansprechpartner offen zeigen. Dabei dürfe man das kindliche Interesse und Spiel aber nicht mit der eigenen Sexualität verwechseln. "Wenn Kinder sich die Lippen rot anmalen oder das Kleid und die hochhackigen Schuhe von Mama anziehen, wollen sie einfach nur die Erwachsenen imitieren, das gab es schon immer und ist Teil der psychosexuellen Entwicklung", sagt Doris Eberhardt vom Dortmunder Institut für Sexualpädagogik.
Diese Rollenspiele seien vom erwachsenen Bild der Sexualität weit entfernt und nicht vergleichbar. Vierjährige wollen nicht sexy sein, sie wollen "erwachsen" spielen, was sie zum Beispiel auch in Mutter-Vater-Kind-Spielen imitieren. Deshalb müssten Eltern auch gar nicht rigide oder gar ablehnend darauf reagieren, sagt Eberhardts Institutskollege Michael Hummert.
"Die Mädchen und Jungen müssen ja auch lernen, wie sie wirken", sagt der Sexualpädagoge. "Es ist nicht nötig, sich Sorgen zu machen, wenn Kinder verschiedene Geschlechtsrollen imitieren und mit entsprechender Kleidung und Schminke experimentieren." Sie davon abzuhalten, sei ähnlich, wie wenn man Kindern ständig verbietet, auf Bäume zu klettern. Wenn sie dann mit 13 das erste Mal kletterten, ginge das schief.
Und wie ist das mit härteren sexuellen Botschaften, beispielsweise mit Pornografie? Die heutige Jugend sei die "Generation Porno", heißt es. Aber was bedeutet das für die Jugendlichen, und wie sollen Eltern darauf reagieren?
"Bei Pornografie ist der wichtigste Erwachsenenkommentar: Das ist nicht Sex, das ist Porno", sagt Sexualwissenschaftlerin Matthiesen. Viele Jugendliche wüssten das aber ohnehin zu unterscheiden.
Außerdem deuteten Studien darauf hin, dass Jugendliche heutzutage gar nicht freizügiger seien oder früher Sex hätten. "Das Alter beim ersten Geschlechtsverkehr ist seit zehn Jahren recht stabil, das zeigen beispielsweise die Jugendstudien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung."
Kathrin Hettler fügt hinzu: "Wir wissen, dass Jugendliche, die eine gute und fundierte Sexualaufklärung in der Kindheit hatten, kaum anzufechten sind durch Pornografie." Selbst wenn sie sie nutzten, habe sie - so der derzeitige Stand der Wirkungsforschung – keine "schädlichen" Auswirkungen auf sie.
"Statt also beim Kind zu denken: 'Oh, lieber nichts sagen, sonst wecken wir schlafende Hunde', sollte man das Thema Sexualität proaktiv ansprechen." Laut Hettler gebe es dabei kein "Mindestalter". Ein Höchstalter gebe es aber schon. "In der Pubertät hören die Kinder meistens auf, die Eltern zu fragen." Aufklärung in der Familie müsse also vorher passieren.
Eltern sollten Medienkompetenz vermitteln
Sex ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. In Serien kommt er vor, auf Werbeplakaten, im Internet. Damit Kinder lernen, eigenständig und kritisch damit umzugehen, sind Eltern in der Verantwortung, sie beim Medienkonsum auch zu begleiten, sagen Experten wie der Dortmunder Sexualpädagoge Michael Hummert.
"Wenn ich sehe, das Kind ist verunsichert, dann sollte ich zum Beispiel erklären, dass das, was es im Fernsehen sieht, vielleicht nicht alles real ist." Die neuen Medien und ihre Inhalte sollten nicht per se verteufelt werden, denn sie sind auch wichtige Aufklärungs- und Informationsmedien für Kinder und Jugendliche.
"Eltern sollten sich aktiv im Internet auf die Suche nach guten Aufklärungsseiten machen und sie ihren Kindern zur Verfügung stellen, so dass sie dann auch alleine darin herumstöbern können", sagt Hummerts Instituts-Kollegin Doris Eberhardt.
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13.8.2011: Linkshänder, die gezwungen wurden, rechts zu schreiben, sind später oft erschöpft bis depressiv - "Rückschulungen"
aus: 20 minuten online: LInkshändertag. "Erzwungene" Rechtshänder oft depressiv; 13.8.2011;
http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/-Erzwungene--Rechtshaender-oft-depressiv-17561976
<von S. Gabriel, dapd - Wer als Kind gezwungen worden ist, die rechte Hand zu benutzen, ist oft erschöpft, überfordert oder sogar depressiv. Deshalb gibts jetzt Rückschulungen für unterdrückte Linkshänder.
So viele Hände! Und alle mit links gezeichnet: Veranstaltung des Vereins «Linkshänder e.V. München», zum Weltlinkshändertag 2010 (13. August 2010). (Bild: Keystone)
Marina Neumann kennt das Problem aus eigener Erfahrung: Die Berliner Psychologin, eigentlich Linkshänderin, wurde als Kind zu Rechtshändigkeit genötigt. Viele Jahre lang benutzte sie die für sie falsche Hand, brachte sich dann selbst das Schreiben mit der linken Hand bei und bietet heute Rückschulungen für unterdrückte Linkshänder an. «Für viele ist es wie eine Befreiung», erzählt sie im dapd-Gespräch. Sie verstünden endlich, warum sie sich jahrelang erschöpft, überfordert oder sogar depressiv gefühlt hätten.>
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16.8.2011: Arbeitgeber können Eltern den Alltag zur Hölle machen - hier sind 6 Beispiele
aus: Basler Zeitung online: So wird Eltern das Arbeitsleben vermiest; 16.8.2011;
http://bazonline.ch/leben/gesellschaft/So-wird-Eltern-das-Arbeitsleben-vermiest/story/29784211
<Von Seraina Mohr (Clack).
Viel ist in diesen Zeiten die Rede von der Vereinbarkeit des Jobs mit der Familie, von tollen Krippenplätzen, von Teilzeitarbeit allenthalben und flexiblen Arbeitszeiten. Doch die Tücken und Gemeinheiten zeigen sich im Berufsalltag. Lesen Sie unsere nicht ganz ernst gemeinte Anleitung für Vorgesetzte, wie sie Eltern garantiert mürbe machen. (Lesen Sie dazu auch: Der Vereinbarkeits-Mythos).1. Honorieren Sie zusätzliche Präsenzstunden! Die Extra-Stunden abends zwischen 18 und 20 Uhr sind oft entscheidend für die Wahrnehmung der Produktivität. Also genau dann, wenn berufstätige Eltern aus dem Büro stürmen müssen, weil sie die grösste familiäre Belastung noch vor sich haben: Kinder abholen, Tages-Themen anhören, Aufgaben machen, Abendessen kochen und die viel gelobte Quality Time nutzen. Dabei, liebe Chefs, würde so mancher Elternteil von 18 bis 20 Uhr lieber Mails beantworten, die kommende Sitzung vorbereiten oder «Spiegel online» lesen – und damit auch zum Kreis der besonders Fleissigen zählen.
2. Verweisen Sie auf (unerreichbare) Vorbilder! Die Superfrauen, die Karriere, Kinder und Partnerschaft locker auf die Reihe kriegen und dabei noch gut aussehen und medial präsent sind, die beeindrucken uns alle. Genau wie Superman-Comics und Heldengeschichten sind sie wichtig. Fatal wird es allerdings für normalsterbliche Eltern, wenn Turbo-Mamas wie Heidi Klum oder Vorzeige-Papas wie Brad Pitt zum allgemeinen Massstab werden. Das führt zu massiver Überforderung. Oder gar zur Totalkapitulation.
3. Informieren Sie nicht schriftlich, sondern persönlich und informell! Ja, mündliche Team-Informationen ergeben ein gutes Gruppengefühl – bei allen, die anwesend sein können. Für alle anderen – und das sind in der Regel die Teilzeitangestellten – wird bei solch einer Kommunikationskultur die Informationsbeschaffung zum Spiessrutenlauf. Sie müssen immer nachfragen, wenn sie denn überhaupt wissen, dass es etwas zu fragen gibt.
4. Laden Sie spontan zu Apéros und Teamtreffs! Apéros sind immer nett. (Lesen Sie dazu auch: Anbandeln im Büro?) Bloss: Eltern können nur selten spontan zusagen. Ihre Terminkoordination ist im durchorganisierten Familienalltag eine Herausforderung. Mama und Papa können nicht kurzfristig an den Apéro, sondern müssen regelmässig nach Hause.
5. Weisen Sie auf Grenzen hin, immer wieder! Sagen Sie berufstätigen Eltern: «Auch der Hans im Schneckenloch kann nicht alles haben!» Weisen Sie teilzeitbeschäftigte Mamas und Papas immer wieder mal darauf hin, dass es für engagierte Eltern eben Grenzen gibt bei der beruflichen Karriere. Und sollte jemand reklamieren, dann ist die passende Antwort: «Sie haben es ja so gewollt. Sie haben sich für eine Familie entschieden!»
6. Schliessen Sie von sich auf andere! Die schlimmsten Chefs für teilzeitbeschäftigte Eltern sind berufstätige Familienväter mit Alleinernährerfunktion und kinderlose Frauen zwischen 40 und 50 – also Frauen und Männer, die sich bedingungslos der Karriere verschrieben haben und ein Leben ohne Kinder wählten. Gehören Sie als Chef oder als Chefin zu dieser Gruppe, so können Sie Eltern besonders hart plagen. Sagen Sie schlicht: «Auch ich musste mich entscheiden, auch ich kann nicht alles haben.»
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24.8.2011: ADHS-Kinder in der Deutschschweiz und Westschweiz konsumieren 5 Mal mehr Ritalin als Tessiner Kinder
aus: 20 minuten online: ADHS: "inder werden wie Maschinen abgestellt";
http://www.20min.ch/wissen/gesundheit/story/-Kinder-werden-wie-Maschinen-abgestellt--10785764
<von Désirée Pomper - Deutsch- und Westschweizer Kinder schlucken fünf Mal mehr Ritalin als Tessiner Kids. Dort dürften Kinder eben noch Kinder sein, sagt ein Arzt.Die Abgabe von ADHS-Medikamenten wie Ritalin steigt in der Schweiz stetig an. Eine Auswertung der Krankenkasse Helsana zeigt: Im Jahr 2009 bezogen mit 5100 ihrer Versicherten 42 Prozent mehr Ritalin oder ähnlich wirkende Medikamente mit dem Wirkstoff Methylphenidat als noch 2006. Auf alle Kassen hochgerechnet nahmen 2009 rund
29 000 Menschen Methylphenidat. Die meisten waren 7- bis 18-Jährige. Der jüngste Versicherte war bei der Erstabgabe drei Jahre alt.Am erstaunlichsten aber ist: Im Tessin ist der Anteil der Bezüger etwa fünf Mal tiefer als in der Deutsch- und Westschweiz. Dass es dort weniger ADHS gebe oder dass dort eine Unterversorgung herrsche, sei kaum plausibel, so die Studie. Deren Autoren vermuten eine grundsätzlich andere Behandlungsphilosophie. In Italien habe sich in den letzten Jahren eine relativ grosse Bewegung gebildet, die der Abgabe von Psychopharmaka an Kindern kritisch gegenüberstehe.
Kinderarzt Benedikt Bucher, der in Agno TI praktiziert, stellt fest: «Viele Eltern denken fälschlicherweise, Ritalin sei eine Droge, und lehnen es deshalb ab.» Der Tessiner Kinderarzt Mario Mariotti hat in seiner dreissigjährigen Tätigkeit als Arzt nur zwei Kindern Ritalin verschrieben. Die meisten seiner Tessiner Arztkollegen seien Ritalin gegenüber negativ eingestellt, sagt Mariotti. Auch die Eltern fragten kaum nach ADHS-Medikamenten. «Wir Südländer sind dem Kind gegenüber toleranter eingestellt als Deutschschweizer und lassen sie austoben. Kinder haben nun mal Temperament. Sie sind nie ruhig», sagt Mariotti. In der Deutschschweiz aber würden Kinder oft «wie Maschinen abgestellt, damit sie endlich Ruhe geben».>
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28.8.2011: "Kind im Auto lassen" bei praller Sonne geht immer schief - nach einer halben Stunde sind es 73 Grad
aus: n-tv online: Bei Rettung 73 Grad heiss: Auto wird für Kind zur Hitzefalle; 28.8.2011;
http://www.n-tv.de/panorama/Auto-wird-fuer-Kind-zur-Hitzefalle-article4157766.html
<Aus einem mehr als 73 Grad heißen Auto haben Polizisten in Tuttlingen in Baden-Württemberg ein zweijähriges Kind gerettet. Die Mutter hatte ihren Nachwuchs nach Polizeiangaben bei Außentemperaturen von 32 Grad im Auto zurückgelassen und war einkaufen gegangen.
In der prallen Sonne heizte sich der Wagen in kürzester Zeit gefährlich auf. Ein Fußgänger sah das Kleinkind reglos im Fußraum des Autos liegen und rief die Polizei. Als die Ermittler gerade die Scheibe einschlagen wollten, kam die Mutter zurück und schloss den Wagen auf.
Das Kind war nach einer halben Stunde in der Hitze völlig durchgeschwitzt und erschöpft, musste aber nicht ins Krankenhaus gebracht werden. Gegen die Mutter wird nun wegen dringenden Verdachts auf Körperverletzung ermittelt.
dpa>
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30.8.2011: <Prägung im Säuglingsalter: Gehirn Zweisprachiger bleibt länger flexibel>
aus: Spiegel online; 30.8.2011;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,783167,00.html
Babys stimmen sich auf die Klänge der Muttersprache ein. Jetzt zeigen Tests mit Säuglingen, denen eine Kappe mit Messsonden aufgesetzt wurde: Das Gehirn zweisprachig Aufwachsender bleibt länger flexibel - um die Vielfalt der Sprachlaute verarbeiten zu können.
Hamburg - Wenn Säuglinge in einer zweisprachigen Umgebung aufwachsen, verschiebt sich die Phase der entscheidenden Sprachprägung bei ihnen weiter nach hinten. Das haben US-amerikanische Forscher jetzt herausgefunden. Bilinguale Kinder lernten erst mit etwa zehn bis zwölf Monaten, die typischen Sprachmuster ihrer beiden Sprachen zu erkennen, berichten die Forscher im Fachmagazin "Journal of Phonetics". Das lasse sich an einem typischen Hirnstromsignal beobachten. Bei Kindern mit nur einer Muttersprache sei die Prägungsphase dagegen in diesem Alter bereits abgeschlossen. Das Gehirn reagiere dann nur noch auf typische Laute der Muttersprache.
Dass bereits wenige Monate alte Säuglinge die typischen Laute und die Sprachmelodie ihrer Muttersprache erkennen können, ist seit einigen Jahren bekannt. "Das Kindergehirn stimmt sich in dieser sensiblen Entwicklungsperiode auf die Klänge einer Sprache ein", sagt Studienleiter Adrian Garcia-Sierra von der University of Washington. Bisher sei aber fast nichts darüber bekannt gewesen, wie dieser Prägungsprozess bei bilingualen Säuglingen ablaufe. In ihrer Studie haben Forscher nun wichtige Unterschiede in diesem Prägungsprozess bei ein- und zweisprachig aufwachsenden Kindern aufgedeckt.Über die Messung der Gehirnreaktion sei sogar eine Vorhersage über die Vorlieben der Kinder beim Sprechenlernen möglich gewesen, berichten die Wissenschaftler: Reagierte ihr Gehirn im Alter von 10 Monaten bei einer Sprache stärker als bei der anderen, benutzten die Kinder mit 15 Monaten auch mehr Vokabeln aus dieser Sprache.
Für ihre Studie begleiteten die Forscher Kinder aus rein englischen, rein spanischen und spanisch-englisch gemischten Haushalten über gut ein Jahr hinweg. In regelmäßigen Abständen wurden die kleinen Probanden dabei Sprachtests unterzogen. Die Säuglinge trugen während der Tests eine leichte Kappe mit Elektroden, die ihre Hirnströme aufzeichneten. Damit konnten sie ganz normal spielen oder auf einer Decke liegen.
Umschwung nach zwölf Monaten
In den Tests hörten die Kinder zunächst verschiedene Laute, die in beiden Sprachen vorkommen. Dazwischen ertönten ab und zu einzelne typisch spanische oder typisch englische Laute. Wenn das Gehirn diese kontrastierenden Sprachmuster erkenne, zeige sich im Elektroenzephalogramm (EEG) ein spezielles Signal, erklären die Forscher.
Bei den sechs bis neun Monate alten Kindern stellten die Forscher bereits einen deutlichen Unterschied fest: Das Gehirn einsprachiger Säuglinge reagierte in dieser Phase auf Sprachlaute sowohl aus dem Englischen als auch aus dem Spanischen. Bei Kindern aus zweisprachigen Haushalten fanden die Forscher dagegen weder bei der einen noch bei der anderen Sprache das Hirnstromsignal.
Ein anderes Bild habe sich im Alter von zehn bis zwölf Monaten gezeigt, berichten die Wissenschaftler. In dieser Phase reagierte das Gehirn der einsprachigen Kinder nur noch auf Laute der Muttersprache. Zu dieser Zeit sei die Prägung auf diese Sprache offenbar bereits abgeschlossen, sagen die Forscher. Bei den Kindern aus zweisprachigen Familien sei das Hirnstromsignal dagegen erst in diesem Alter erstmals aufgetreten."Das Gehirn bilingualer Babys legt sich offenbar nach einem anderen Zeitplan auf eine Sprache fest als einsprachige", sagt Garcia-Sierra. Es bleibe offenbar länger flexibel - möglicherweise, um die große Vielfalt unterschiedlicher Sprachlaute in zweisprachigen Umgebungen besser verarbeiten zu können.
Dass Kinder erstaunlich früh ein Gefühl für Sprache entwickeln, haben mehrere frühere Studien gezeigt. So haben Forscher im Oktober 2010 herausgefunden, dass Kinder bereits im Alter von fünf Monaten die menschliche Sprache von Tierlauten unterscheiden können . Bei einer anderen Untersuchung waren Babys im Alter von drei Monaten in der Lage, ganze Sätze zu erkennen .
boj/dapd>
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3.9.2011: Erziehung bestimmt die genetische Konstitution für Generationen mit
aus: Spiegel online: Fördern und Fordern: Schalter für Stress; 3.9.2011;
http://www.spiegel.de/spiegelwissen/0,1518,783336,00.html
http://www.spiegel.de/spiegelwissen/0,1518,783336-2,00.html
<Von Jan FriedmannDie Gene sind nicht an allem schuld: Die Umwelt, also auch die Erziehung, entscheidet, welche Anlagen sich entfalten. Die frühkindliche Prägung wiederum hinterlässt Spuren im menschlichen Erbgut.
Bei den Ratten ist es wie bei den Menschen: Es gibt solche und solche Eltern. Manche hegen und pflegen ihre Kinder. Andere sind distanziert und vernachlässigen ihren Nachwuchs.
Im Unterschied zu den Zweibeinern lässt sich Elternliebe bei den flinken Nagern recht einfach messen. Ein fürsorgliches Rattenweibchen leckt und pflegt seine Jungen regelmäßig. Die Rabenmütter unter den Rattenmüttern machen das seltener oder gar nicht."Licking and grooming" heißt das Verhalten im Fachjargon, dessen Untersuchung Genforscher und Erziehungswissenschaftler in den vergangenen Jahren gleichermaßen elektrisierte. Es scheint überzeugende Antworten auf das große Menschheitsrätsel zu liefern: ob Lebewesen, und damit auch der Mensch, durch ihr genetisches Erbe geprägt sind oder durch ihre Umwelt. Körper oder Kultur, Vorbestimmung oder Eigenmacht, so lautet das Gegensatzpaar, das die englischen Begriffe "nature" (Natur) versus "nurture" (Pflege, Erziehung) besonders prägnant zusammenfasst.
Der aktuelle Erkenntnisstand nimmt Eltern auf besondere Weise in die Pflicht, und das hat viel mit den Rattenweibchen zu tun. Sie standen nämlich in einem mittlerweile berühmt gewordenen Experiment im Jahr 2004 unter Langzeitbeobachtung des Neurowissenschaftlers Michael Meaney und des Genetikers Moshe Szyf von der McGill University im kanadischen Montreal. Die beiden Wissenschaftler untersuchten zwei Gruppen Laborratten, von denen die einen "high licking and grooming mothers" waren und die anderen "low licking and grooming mothers".
Als Meaney und Szyf das Erbgut der von diesen Rattenweibchen aufgezogenen Jungen untersuchten, stellten sie erstaunliche Unterschiede fest: Bei den von den Müttern vernachlässigten Ratten war ein bestimmtes Gen, welches stressauslösende Hormone reguliert, mit besonders vielen sogenannten Methylgruppen gespickt und damit abgeschaltet. Diese Ratten zeigten sich folglich anfälliger für Stress und waren schnell überlastet, wenn man sie vor Herausforderungen stellte - ganz im Gegensatz zu den behütet aufgewachsenen Tieren.
Meaney und Kollegen wiesen auch nach, dass gehegte Rattenbabys später selbst eher fürsorgliche Eltern werden, während einstmals vernachlässigte Kinder später selbst zur Kaltherzigkeit neigen.
Nun stammt der Mensch zum Glück nicht von der Ratte ab. Doch Forscher Szyf ist überzeugt, "dass das Tiermodell bis zu einem gewissen Grad das widerspiegelt, was bei uns Menschen passiert". Liegt er richtig, dann wären die Folgen weitreichend: Dann würden Eltern mit ihrer Art der Brutpflege die genetische Ausstattung ihrer Kinder prägen. Erste epidemiologische Studien mit Menschen legen nahe, dass es bei ihnen genauso abläuft.
Erziehung hat ein Lebens lang Auswirkungen auf einen Menschen
Dass Erziehung lebenslang Auswirkungen auf einen Menschen hat, ist ein Gemeinplatz von Psychologen und Erziehungswissenschaftlern. Doch mittlerweile weiß man immer mehr darüber, wie dieser Prozess abläuft. Ausgerechnet die Gene spielen eine zentrale Rolle, jene Erbanlagen, die Naturwissenschaftler lange Zeit als allmächtig und unveränderlich darstellten. Ob jemand als Mensch ruhig oder jähzornig ist, dünn oder dick, fleißig oder faul, darüber bestimmten laut dem lange gängigen Gen-Glauben jene 21.500 Bauanleitungen für Eiweiße, die im Zellkern enthalten sind. Irgendwo in der Desoxyribonukleinsäure, in den Chromosomen, musste für menschliche Eigenschaften eine Programmierung angelegt sein. Wissenschaftler machten sich auf die Suche nach dem Darmkrebs-Gen, dem Depressions-Gen, dem Kettenraucher-Gen.
Mittlerweile ist dieses Modell überholt. Zwar liegen Gene vielen Wesenszügen zugrunde, doch sie sind keinesfalls unbeeinflussbar. "Tatsächlich reagieren sie lebenslang höchst empfindlich auf alle möglichen äußeren Einflüsse", schreiben die US-Wissenschaftler Gene Robinson, Russell Fernald und David Clayton im Fachblatt "Science". Und damit kommt plötzlich wieder die vor kurzem von Naturwissenschaftlern noch als eher schmückendes Beiwerk angesehene Erziehung zu ihrem zentralen Recht.Lange galt als ausgemacht, dass die Intelligenzunterschiede zwischen Menschen zu 80 Prozent auf Erbanlagen zurückzuführen sind. Mittlerweile geht die Forschung von maximal 50 Prozent fixem Gen-Beitrag aus - was einen ansehnlichen Spielraum für Eltern, Kindergärtner und Lehrer eröffnet.
Verantwortlich für den Wandel zeichnet auch die Epigenetik, eine vergleichsweise junge wissenschaftliche Disziplin. Deren Vertreter interessieren sich dafür, wie molekulare Mechanismen, vor allem auf dem Erbgut sitzende Methylgruppen und sogenannte Histone, Erbanlagen ein- oder ausschalten, so dass sie wirksam werden oder nicht - wie der Schalter für Stress bei den Ratten.
Der britische Genetiker Bryan Turner von der University of Birmingham vergleicht das Erbgut mit einem Tonband, auf dem Informationen gespeichert sind. "Ein Tonband nützt uns ohne Abspielgerät gar nichts. Die Epigenetik befasst sich mit dem Tonbandgerät."
Die Forschung an eineiigen Zwillingen hat eindrucksvoll bewiesen, dass sich zwei Menschen trotz identischem Erbgut unterschiedlich entwickeln können. Es ist sogar möglich, dass ein Zwilling an Schizophrenie oder Diabetes Typ 1 leidet, während der andere davon verschont bleibt. Erklärbar kann dies mit den abweichenden Lebensgeschichten sein, die sich epigenetisch einprägen, von der Jugend über die sportliche Aktivität, den sozialen Status bis hin zu Krankheiten.
Unsere Gene steuern uns, aber wir steuern auch unsere Gene, durch Erziehung, durch Lebensstil, durch geistige und körperliche Aktivität, durch unseren Umgang mit Menschen. Das Umfeld entscheidet mit, welche Anlagen sich entfalten. Es ist nicht nur wichtig, was in den Genen geschrieben steht, sondern auch, was die Gene erleben.
Daraus kann, wer will, für Eltern einen neuen kategorischen Imperativ folgern, diesmal nicht moralisch, sondern genetisch begründet: Handle so, dass du deinen eigenen Genen und denen deiner Kinder Gutes tust, so dass diese wiederum die besten Chancen haben, ein gelungenes Leben zu führen und die Menschheit weiterzubringen. Denn potentiell hat jedes Verhalten epigenetische Folgen. Wer seine Kinder vernachlässigt, verunsichert sie fürs Leben. Wer raucht oder sich schlecht ernährt, prädisponiert möglicherweise seine Kinder, selbst wenn die noch gar nicht gezeugt sind. Demnach können Eltern gar nicht genug Wert auf ein intaktes Umfeld ihrer Kinder legen. Ist das der wissenschaftliche Beleg dafür, dass die in den USA "soccer moms" genannten Vollzeitmütter epigenetisch das erwünschte Modell sind? Sollten sich Frauen auf maximale Brutpflege verpflichten? Fügt, wer auch eigenen Interessen nachgeht, seinem Nachwuchs Schaden zu?
Kinder sind dankbar für ein anregendes Umfeld
An den Maximen gelungener Erziehung ändert sich durch die Forschungsfortschritte wenig. Die Untersuchungen bestätigen eher, was der gesunde Menschenverstand oder die Elternliebe sowieso schon nahelegten: Es nutzt dem Gedeihen eines Kindes, wenn sich eine Person um das Kleine kümmert, die seine Wünsche erkennt, es fördert und ihm eine stabile emotionale Bindung bietet - das muss nicht notwendigerweise die Mutter sein. Es ist nützlich, wenn die Eltern die Werte, die ihnen wichtig sind, auch selbst vorleben. Kinder sind dankbar für ein anregendes Umfeld, denn sie wissen Impulse auch umzusetzen. Ob das nun unbedingt Kindergarten-Englisch sein muss oder Baby-Yoga, darüber sagt die Epigenetik nichts.
So viel scheint jedenfalls gesichert: Ein Mangel an Geborgenheit und elterlicher Zuwendung in den ersten Lebensjahren kann die psychische oder physische Gesundheit eines Menschen bis ins Erwachsenenalter beeinflussen. Das belegt zum Beispiel die "Mannheimer Risikokinderstudie", für die Wissenschaftler Hunderte Männer und Frauen auf deren Lebensweg von Geburt an begleiteten. Viele der Probanden wurden in schwierige Familien hineingeboren, die Eltern waren suchtkrank, hatten psychische Störungen oder waren selbst noch Halbwüchsige.
Als die Kinder 19 Jahre alt waren, wurden 279 von ihnen zur Blutabnahme ins Labor gebeten. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass Abkömmlinge aus Risikofamilien häufig einen Mangel von Apolipoproteinen A1 und HDL aufwiesen, zwei Stoffen, die beim Abtransport von überschüssigem Cholesterin aus dem Blut eine Rolle spielen. Sie waren mithin schlechter vor Fettleibigkeit, einem Herzinfarkt oder Schlaganfall geschützt. Eine Hypothek, die ihnen wahrscheinlich ihre Herkunft epigenetisch auferlegt hatte. Kanadische Forscher um Moshe Szyf wiesen bei Gen-Untersuchungen von 13 Suizidopfern nach, dass Misshandlungen in der Kindheit Gen-Blockaden durch Methylgruppen bewirken können - das frühe Trauma war diesen Menschen gewissermaßen eingeschrieben.
Auch später im Leben können stabilisierende Faktoren zum Zug kommen
Doch selbst wer in der Kindheit vom Leben gebeutelt wurde, hat die Chance, eine stabile Persönlichkeit zu entwickeln - das ist eine der hoffnungsfrohen Botschaften der neuen Forschung. Zwar weist die Epigenetik den ersten Lebensjahren prägende Kraft zu, doch können auch später im Leben stabilisierende Faktoren zum Zug kommen - die eigene Intelligenz und Willenskraft zum Beispiel, emotionale Beziehungen außerhalb der Familie, die Begeisterung für bestimmte Werte und Lebensziele.
So gelang es einem Drittel von rund 200 in einer Langzeitstudie beobachteten Kindern des Geburtsjahrgangs 1955 auf der hawaiianischen Pazifikinsel Kauai, trotz schwierigster Startbedingungen, zerrütteter Elternehen, Suchtproblemen, Armut, später ein gefestigtes Leben zu führen. Sie zeigten sich resilient, widerstandsfähig gegen Widrigkeiten, und zwar durch Schutzmechanismen, die sich offenbar teilweise erlernen lassen.
Jeden Fatalismus verbieten auch die Montrealer Rattenexperimente. Denn auch die Jungen einer "low licking and grooming mother" gediehen besser, nachdem sie in die Obhut einer liebevollen Pflegemutter gegeben worden waren. Sie zeigten sich nach einer gewissen Zeit ähnlich stressresistent wie die von Anfang an behütet aufgewachsenen Ratten - und sie entwickelten sich selbst zu fürsorglichen Eltern.>
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16.9.2011: <Familie: Erwachsenenspeichel kann Kinderzähnen schaden>
aus: n-tv online; 16.9.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Gesundheit/Erwachsenenspeichel-kann-Kinderzaehnen-schaden-article4324361.html
<Berlin (dpa/tmn) - Für gesunde Zähne sollten Kinder so spät wie möglich mit schädigenden Bakterien in Berührung kommen. Die Übertragung findet häufig durch die Eltern statt.
Schädigenden Bakterien werden oft auf Zähne von Kindern übertragen, wenn Eltern etwa einen heruntergefallenen Schnuller sauberlecken, die Babyflasche oder den Brei auf dem Löffel vorkosten. Damit das Milieu in der Mundhöhle in Balance bleibt, sollten Eltern diese Dinge vermeiden. Das rät Prof. Ralf Radlanski vom Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Charité in Berlin mit Blick auf den Tag der Zahngesundheit (25. September).
Unbekannt sei vielen Eltern immer noch die Gefahr des Nuckelflaschenkaries. Dieser tritt auf, wenn Kinder ständig an Saft, gesüßten Getränken aber auch Tee nuckeln. Das Dauernuckeln wirke wie ein kontinuierlicher Angriff auf die Zähne. Zum gesunden Wachstum brauchen sie aber die Umspülung von nicht verdünntem Speichel.
Quelle: n-tv.de / dpa>
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GUT ERREICHBAR:
21.9.2011: Raum für Kinder schaffen - mit kleinen Tricks viel erreichen
aus: Basler Zeitung online: Mit Kindern wohnen; 21.9.2011;
http://blog.bazonline.ch/sweethome/index.php/13358/mit-kindern-wohnen/
<Marianne Kohler am Montag den 19. September 2011
Viele Familien möchten, dass Kinder auch ausserhalb des Kinderzimmers das Wohnen mitprägen. Andere haben nicht die Wohnsituation, die allen Kindern ein eigenes Zimmer bietet. Diese Ideen zeigen, wie man mit wenigen Kniffen und ein etwas Fantasie Platz für Kinder schafft.
Kleine Jacken hängen tiefer. Montieren Sie eine Garderobe für die Kinder, entweder unterhalb Ihrer eigenen oder wie hier über einem Bett.
EIN PLATZ ZUM TRÄUMEN:
Manchmal fehlt ganz einfach der Platz. Ein Extrabett im Kinderzimmer ist da praktisch und kann tagsüber zur Spielwiese werden. Das Kleinkinderbett wird mit den Flügeln zum kleinen Himmelsschiff.
BABYS ERSTES REICH:
Oft fehlt beim ersten Kind noch die passende Wohnung und es muss improvisiert werden. Mit einem dekorativen Wandtattoo kann eine Zimmerecke zur Babykrippe werden.
KLEINES SPIELPARADIES:
Spielen kann man überall. Richten Sie, da wo gerade Platz ist, einen kleinen Spieltisch ein. So können die Kinder auch in der Küche, in Ihrem Büro oder im Wohnzimmer spielen, ohne dass gleich der ganze Raum besetzt wird. Weiss, wie das Bildbeispiel zeigt, wirkt leicht und integriert sich harmonisch in die Erwachsenenwelt.
MEIN ERSTES SOFA:
Ein hübsches Kindersofa kann man aus einem breiten, tiefen Stuhl oder einer Bank machen. Hier ist die Kinderwohnecke noch betont mit einer Collage aus Familienfotos. Kopieren Sie Ihre Lieblingsfotos in Schwarzweiss, vergrössern Sie sie auf die gleiche Grösse und ziehen Sie alle auf. Das wirkt edel, persönlich und wie ein einzelnes, grosses Bild.
FREIE BAHN:
Auch auf kleinem Raum kann Platz geschaffen werden. In diesem Wohnzimmer ist die Mediaecke praktisch in eine Ecke gerückt. Spielzeug kann im Lowboard versorgt werden und Familienfotos zieren zusammen mit Zeichnungen und Kunst die Wand.
DIE MINIGALERIE:
Kreatives Schaffen macht glücklich. Damit die grossen Kunstwerke der kleinen Künstler auch Beachtung bekommen, können etwa Zeichnungen mit Klammern an praktischen Seilmontagen befestigt werden. So haben auch dreidimensionale Kreationen gut Platz und die Ausstellung kann wachsen und sich verändern.
DAS PASST ÜBERALL:
Ein antikes, kleines Kinderbett wirkt leicht, hübsch und kann in jedem Raum platziert werden. Als kleines Sofa, Siestaplatz oder Tagtraumstation.>
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7.9.2011: Vaterlose Söhne und Töchter haben früher eigene Kinder bei Vaterverlust bis 7 - späte Heirat bei Vaterverlust zwischen 7 und 11 - bei Vaterverlust zwischen 11 und 16 Jahren verzögerte Pubertät
aus: n-tv online: Bei Verlust des Elternteils: OHne Vater früher eigene Kinder; 7.9.2011;
http://www.n-tv.de/wissen/Ohne-Vater-frueher-eigene-Kinder-article4238696.html
<Jungs, die ihren Vater schon in den ersten Lebensjahren verlieren, bekommen umso früher selbst Nachwuchs. Britische Forscherinnen konnten nachweisen, wie viel Einfluss Väter auf die Pubertät und Fortpflanzung ihrer Söhne nehmen.
Vaterlose Jungen werden selbst früher Väter. Dagegen kommt ein Teil von ihnen später in die Pubertät und heiratet später. Das haben britische Forscherinnen nun nachgewiesen. Paula Sheppard von der London School of Economics und Rebecca Sear von der Durham University präsentieren ihre Studie im britischen Fachjournal "Biology Letters".
Für Mädchen war ein Zusammenhang zwischen Vaterlosigkeit und früher Pubertät und Fortpflanzung bereits bekannt. Für ihre Studie haben Sheppard und Sear nun die Daten vom mehreren tausend Männern aus Großbritannien daraufhin untersucht, ob die Abwesenheit des Vaters mit dem Zeitpunkt der Pubertät, der Heirat und der Fortpflanzung korreliert. Dabei wurden andere als ungünstig angesehene Kindheitsumstände ausgeschlossen sowie der Zeitpunkt des Vaterverlustes berücksichtigt.
Mit 23 mindestens ein Kind
Die beiden Forscherinnen kommen zu dem Ergebnis, dass vaterlose Jungen generell früher Kinder bekommen. Statistisch nachweisbar sei dies für Jungen, die bis zum Alter von 7 Jahren ihren Vater verloren haben: Sie bekämen mit größerer Wahrscheinlichkeit bis zum 23. Lebensjahr mindestens ein Kind.
Dagegen kämen Jungen häufig später in die Pubertät, die als Jugendliche im Alter zwischen 11 und 16 Jahren vaterlos geworden seien. Auch tendierten vaterlose Jungen dazu, später zu heiraten. Statistisch eindeutig nachweisen konnten Sheppard und Sear dies für die Gruppe von Jungen, die im Alter von 7 bis 11 Jahren ihren Vater verloren haben.
Väter beeinflussen also nachweisbar Fortpflanzung und Pubertät ihrer Söhne, folgern die Forscherinnen. Außerdem spiele der Zeitpunkt des Vaterverlustes eine klare Rolle.
dpa>
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18.9.2011: Die Falle: Dumme Eltern - dumme Kinder
aus: Basler Zeitung online: Angeboren oder anerzogen? 18.9.2011;
http://blog.bazonline.ch/mamablog/index.php/19116/angeboren-oder-anerzogen/
<Jeanette Kuster am Sonntag den 18. September 2011Angeboren oder anerzogen?
Unsere Tochter hat nächste Woche Geburtstag – und deshalb gute Chancen, als Profisportlerin durchzustarten. Behauptet zumindest das Office for National Statistics des Vereinigten Königreichs. Das Amt hat eine Studie veröffentlicht, die einen Zusammenhang zwischen dem Geburtsmonat und dem später ausgeübten Beruf herstellt. So sollen Dezember-Geborene besonders häufig Zahnarzt werden, während im Januar vermehrt künftige Schuldeneintreiber das Licht der Welt erblicken. Februar-Babys sind im späteren Leben oft künstlerisch tätig und wer sein Kind im März zur Welt bringt, wird vielleicht einmal stolze Mutter eines Piloten.
Auf den ersten Blick scheinen solche Prognosen nicht viel glaubwürdiger als das Tageshoroskop in der Gratiszeitung. Tatsächlich belegen aber diverse wissenschaftliche Untersuchungen, dass es unser Leben sehr wohl beeinflusst, ob wir im Sommer oder im Winter geboren wurden. Russell Foster, Neurowissenschaftler an der Universität Oxford, sagt, dass die Auswirkungen der Jahreszeit zwar klein, aber absolut eindeutig seien. «Wie lange wir leben, wie gross wir werden und wie unser Body-Mass-Index ausfällt, wie erfolgreich unsere Schulkarriere verläuft und wie anfällig für gewisse Krankheiten wir sind, all dies ist bis zu einem gewissen Grad verknüpft mit der Jahreszeit, in die wir hineingeboren werden», so der Wissenschaftler gegenüber der Zeitung «Daily Mail». Ein Grund dafür könnte die Sonnenlicht-Exposition der Mutter während der Schwangerschaft sein. Sonnenlicht regt bekanntlich die Produktion von Vitamin D im Körper an – ein Mangel des Vitamins während der ersten Schwangerschaftsmonate könnte längerfristige Auswirkungen auf das noch ungeborene Kind haben.
Emotionale Sensibilität ist angeboren
Wenn also schon im Mutterleib so viele Weichen für die Zukunft gestellt werden, wie stark beeinflusst man als Mutter und Vater das Leben und Verhalten des Kindes dann überhaupt noch? Oder anders gefragt: Was ist angeboren, was anerzogen?
Gerade wenn es um die Frage des Talents geht, sind sich die Experten uneinig. Die eine Fraktion ist der Meinung, alleine mit genügend Praxis sei es möglich, in einem bestimmten Bereich aussergewöhnliche Fähigkeiten zu entwickeln. Der Psychologe Anders Ericsson etwa sagt, dass 10′000 Übungsstunden ausreichen, um aus einem durchschnittlich begabten Tennis-Nachwuchsspieler einen zweiten Roger Federer zu machen. Andere Wissenschaftler werten den Einfluss der Gene weit stärker. Mittlerweile hat man sich in der Forschung auf einen 50:50-Kompromiss geeinigt: Ein Konzertpianist soll seine Begabung also zur Hälfte den Genen, zur Hälfte dem Umfeld verdanken.
Wider Erwarten nicht anerzogen sondern angeboren ist hingegen die sogenannte emotionale Sensibilität. Beginnt ein Baby sofort zu weinen, wenn die Mutter den Raum verlässt, sind also nicht etwa die Eltern schuld, die das Kleine zu sehr umsorgen und nicht loslassen können. Nein, das Schüchternheitslevel ist schon bei der Geburt im Gehirn festgelegt. Ob aus dem scheuen Baby später einmal ein Einzelgänger wird oder jemand, der zaghaft aber doch offen auf neue Leute zugeht, das können Mama und Papa jedoch sehr wohl beeinflussen, indem sie ihm seine Gefühle zwar zugestehen, es aber gleichzeitig dabei unterstützen, seine Angst in den Griff zu bekommen.
Kinder brauchen «artgerechte Bedingungen»
Und wie sieht es aus mit den Differenzen zwischen den Geschlechtern? Dass sich Mädchen und Jungs im Baby- und Kleinkindalter unterschiedlich entwickeln, ist eine Tatsache. Mädchen laufen und reden tendenziell etwas früher und sind feinmotorisch geschickter als Jungs. Letztere sind dafür bei der räumlichen Orientierung etwas im Vorteil. Bei weitem nicht alle Unterschiede lassen sich aber auf die Gene schieben: Das Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit hat festgestellt, dass zum Beispiel die geringere Risikobereitschaft von Frauen nicht angeboren, sondern bloss anerzogen ist.
Der Mensch ist also genetisch vorgeprägt, keinesfalls aber genetisch festgelegt. Und er ist vor allem eines: extrem wandlungsfähig. «Die Natur hat den Homo sapiens mit unglaublicher Anpassungsfähigkeit ausgestattet», sagt der Kinderarzt und Autor Herbert Renz-Polster gegenüber «Wir Eltern». «Jedes Kind bringt eine gewisse Grundausstattung mit. Doch wie sie genutzt und weiterentwickelt wird, hängt von der Umwelt ab.» Gemeint ist damit allerdings nicht, dass man den Nachwuchs in jeden erdenklichen Förderkurs stecken soll, damit aus dem potenziellen Bauarbeiter doch noch ein Pilot wird. Vielmehr sei es wichtig, dem Kind «artgerechte Bedingungen» zu liefern. Will heissen: Eine sichere Bindung, viel Nähe und den Kontakt zu anderen Kindern. Und nicht zuletzt Freiheit. «Um ihre Potenziale auszuschöpfen, müssen Kinder nach einem eigenen Plan lernen können», so Renz-Polster. «Das gelingt am besten im selbstbestimmten, freien Spiel – ohne Erwachsene.»
Gestehen Sie Ihrem Kind diese Art der Förderung zu und vertrauen darauf, dass es auf diese Weise sein Potenzial voll ausschöpfen und glücklich durchs Leben gehen wird? Oder nehmen Sie sein Schicksal lieber selber in die Hand – getreu dem Motto «lieber anerziehen, anstatt sich aufs Angeborene zu verlassen»?>
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25.9.2011: Entwicklung des Kindes mit Spielen
aus: n-tv online: Langeweile und viele Ideen: Den Spieltrieb wieder wecken; 25.9.2011;
http://www.n-tv.de/leute/buecher/Den-Spieltrieb-wieder-wecken-article4372586.html
<von Solveig Bach
Wenn Kinder erst einmal spielen, vergessen sie die Zeit und alles um sich herum. Doch bis es soweit ist, das kann dauern. Da liegt der Griff zu irgendeiner Fernbedienung nahe. Jenseits von Geräten mit Steckern lockt eine Spielwelt, die nicht nur Kinder glücklich macht, sondern die auch noch viel für die Entwicklung der kleinen Menschen bewirkt.
Was haben Kinder eigentlich gespielt, bevor sie dazu irgendein elektronisches Gerät anschalten mussten. Ganz einfach, sie haben mit allem gespielt, was da war, die meisten Eltern von heute übrigens auch noch. Nur ist das vor lauter Gameboy, Spielekonsole und Fernsehen irgendwie in Vergessenheit geraten.
Das nervt Yvonne de Bark, zweifache Mutter, und ein bisschen besserwisserisch veranlagt. Also erinnert sie in ihrem Buch "Spielen macht schlau" an all die vielen Sachen, die man so spielen kann, selbst wenn man eigentlich gar kein Spielzeug dabei hat.
Wasser zum Beispiel ist ein wahrer Spieleschatz, weil man Staudämme dafür errichten, etwas reinwerfen oder darauf schwimmen lassen und sogar reinfallen kann. Selbst die heimische Badewanne taugt dafür, man muss nur statt der idealen Waschzeit ca 2 Stunden mehr berechnen. Sand ist auch ziemlich genial oder Wolken, Kastanien oder Ahornpropeller, selbst Müll kann ein zutiefst inspirierendes Spielgerät sein.
Wer nun allerdings einen rein nostalgischen Ausflug in die Spielwelt der jeweiligen Vorfahren erwartet, der hat nicht mit de Barks erzieherischer Seite gerechnet. Denn nur noch wenige Eltern halten das kreative Spielzeug von früher gelassen aus. Darf man einen Kronkorken aufheben, der zehn Zentimeter neben einem Hundhaufen gelegen hat. Also, wir haben das früher gemacht und überlebt. Wir haben auch Obst geklaut und gegessen und Mutproben gemacht, und vor allem haben wir nicht alles unseren Eltern erzählt.
De Bark ist manchmal ein bisschen zu lustig, andererseits ist es der Kacka-Pischi-Pups-Humor, den auch Kinder zur Genüge haben. Und wenn man das ganze Getue weglässt, bleibt ein ganz schlaues Buch, was Spielen eigentlich sein soll - die Entdeckung der Welt, des eigenen Körpers, eine Annäherung mit allen Sinnen an alles. "Ein Kind spielen zu lassen, das kostet uns manchmal den letzten Nerv. Aber wenn wir uns überwinden, kann es passieren, dass wir einen zarten Schmetterlingsschlag auf unseren vergessenen Erinnerungen spüren. Wir hatten nichts. Und haben alles daraus gemacht." Das können Kinder noch immer, wenn man sie lässt.>
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25.9.2011: Stress nach der Geburt führt zu Lernschwäche
aus: Der Standard online: Mäuse: Stress nach der Geburt führt zu Lernschwäche; 25.9.2011;
http://derstandard.at/1316390179022/Maeuse-Stress-nach-der-Geburt-fuehrt-zu-Lernschwaeche
<Zahlreiche Veränderungen im Hirngewebe der erwachsenen Tiere erkennbar.
München - Stress nach der Geburt kann einer Studie zufolge bei ausgewachsenen Mäusen zu Lernschwäche führen. Wissenschafter des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München wiesen einen Zusammenhang zwischen frühem Stress und Hirnveränderungen nach. Maßgeblich dafür ist demnach das Peptid CRH, das bei Stress ausgeschüttet wird.
CRH könne in der Entwicklungsphase kurz nach der Geburt zu Veränderungen in der Hirnregion des Hippocampus führen, die für Lern- und Gedächtnisprozesse besonders wichtig ist, teilte das Max-Planck-Institut in München mit. "Eine erhöhte CRH-Konzentration im Hippocampus kann also später Lerndefizite hervorrufen", sagte Arbeitsgruppenleiter Mathias Schmidt.
Die Forscher berichten über ihre Studie im "Journal of Neuroscience". Auf Menschen sind die Ergebnisse nach Angaben einer Sprecherin des Instituts nicht übertragbar. Es sei aber bekannt, dass Stress sich auch bei ihnen negativ auf die Lernfähigkeit auswirke.
Ergebnis
Für die Mäuse-Studie setzten Schmidt und seine Kollegen das Muttertier und die Jungen unter Stress, indem sie ihnen zu wenig Material für den Nestbau zur Verfügung stellten. Das Ergebnis: Mäuse, die ab dem zweiten Tag nach ihrer Geburt eine Woche lang mit Stress aufwachsen, zeigen im Erwachsenenalter ein deutlich schlechteres Lern- und Erinnerungsvermögen.
Im Hirngewebe der erwachsenen Tiere seien zahlreiche Veränderungen erkennbar gewesen, hieß es. Nervenzellen hätten beispielsweise weniger Kontaktstellen (Synapsen), zudem sei deren Plastizität verringert - also die Fähigkeit, sich ständig an neue Bedingungen anzupassen. "Beides führt zu einer geringeren Kommunikation zwischen den Zellen und könnte die Lern- und Gedächtniseinbußen erklären."
In einem nächsten Schritt wollen die Forscher des Max-Planck-Instituts untersuchen, ob sich die Veränderungen im Gehirn durch Hemmstoffe von CRH (Corticotropin-releasing Hormon) verhindern oder sogar rückgängig machen lassen. Dann könnten die bereits bestehenden CRH-Gegenspieler möglicherweise auch für die Behandlung frühkindlicher Traumata eingesetzt werden, sagte Schmidt. (APA)
Abstract
Journal of Neuroscience: Forebrain CRF1 Modulates Early-Life Stress-Programmed Cognitive Deficits>
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25.9.2011: <Mehrsprachigkeit verschafft geistigen Vorsprung>
aus: Welt online: Hirnforschung: Mehrsprachigkeit verschafft geistigen Vorsprung; 25.9.2011;
http://www.welt.de/wissenschaft/article13621609/Mehrsprachigkeit-verschafft-geistigen-Vorsprung.html
<Multilingualität bringt lebenslange Vorteile für die Karriere, aber auch für Geist und Gehirn
Egal, ob ein Mensch zwei oder 30 Sprachen spricht – für das Gehirn wird jede Wortwahl zu einer komplexen Aufgabe. Das kann sogar vor Alzheimer schützen.
Johan Vandewalle sammelt Sprachen. Er weiß nicht genau, wie viele er nun schon gelernt hat. Im Jahr 1987 gewann er einen Wettbewerb, der ihn zum polyglottesten Menschen Flanders kürte. Schon damals sprach er 31 Sprachen, darunter so exotische wie Aserbaidschanisch, Tadschikisch und Swahili.
Außerdem noch neun tote Sprachen. Seine Begeisterung für Vokabeln und Grammatik begann bereits im Kindesalter, als Vandewalle in die Schule kam. Dort lernte der im Jahr 1960 in Brügge geborene Belgier neben seiner Muttersprache Flämisch bald Französisch. Im Gymnasium kamen Deutsch und Englisch, später Griechisch und Latein hinzu.
Türkisch ist mathematisch
Mit 13 Jahren wollte die Familie in den Urlaub nach Rumänien reisen, doch der Flug war ausgebucht. Also flogen die Vandewalles nach Istanbul. Dort lernte er die ersten Brocken Türkisch. Das ist bis heute seine liebste Sprache. „Sie ist so mathematisch. Es gibt keine Ausnahmen“, sagt er. Ob sein Gehirn besonders ist, hat er nie untersuchen lassen. Doch das Lernen fiel ihm mit jeder neuen Sprache immer leichter. Fremdsprachen sind zu seinem Lebensinhalt geworden. An der Universität Gent leitet Vandewalle den Fachbereich für türkische Linguistik.
Vandewalle ist ein Extrem. Doch wer auch nur eine oder zwei fremde Sprachen spricht, hat einen Vorteil – und zwar ein Leben lang. In jedem Alter sind Mehrsprachige ihren monolingualen Mitmenschen um einen Schritt voraus. Das bestätigen Erkenntnisse aus dem relativ neuen Feld der „Neurowissenschaft des Multilingualismus“: Demnach profitieren schon Babys und Kleinkinder in ihrer Entwicklung vom Erwerb einer zweiten Sprache. Kinder und Jugendliche erlernen ohne größere Mühe weitere Sprachen, wenn sie schon eine Fremdsprache in petto haben.
In der Geschäftswelt gilt Englisch als Grundvoraussetzung, jede weitere Sprache als Zusatzqualifikation. Selbst für die geistige Fitness im Alter sorgen Sprachen besser als so manches Medikament. Am besten also, man beginnt schon früh mit dem Vokabelpauken und hört damit bis zum endgültigen Verstummen nicht auf. Denn auch wer erst im Alter anfängt, kann in einer späteren Lebensphase die kognitiven Vorteile der Multilingualität genießen.
Leichter fällt das Sprachenlernen allerdings denen, die schon sehr früh damit anfangen – am besten schon im Mutterleib. Neugeborene können bereits zwischen zwei Sprachen unterscheiden, wenn sie im Bauch ihrer Mutter mit den unterschiedlichen Tönen vertraut gemacht wurden. Das haben kanadische Wissenschaftler der University of British Columbia in Vancouver und Forscher der Organisation für wirtschaftliche Kooperation und Entwicklung in Frankreich herausgefunden, indem sie Babys philippinischer Mütter beim Stillen beobachteten. Einige Mütter hatten während der Schwangerschaft nur Englisch gesprochen. Die anderen Frauen hingegen sprachen Englisch und Tagalog, eine auf den Philippinen weit verbreitete austronesische Sprache.
Stärkerer Saugreflex bei bilingualen Kindern
Während die Säuglinge an der Brust ihrer Mütter nuckelten, spielten die Forscher eine Tonbandaufnahme einer zehnminütigen Rede ab. Die Vortragssprache wechselte minütlich. Die monolingualen Kinder zeigten nur Interesse an den englischen Aufnahmen – ihre Nuckelfrequenz erhöhte sich, wenn sie die bekannten Töne hörten, schreiben die Wissenschaftler im Fachjournal „Psychological Science“. Die bilingualen Kinder fühlten sich durch beide Sprachen angesprochen – sie saugten während der gesamten zehn Minuten stärker an den Brüsten ihrer Mütter, als die einsprachigen Kinder es taten.
In den ersten paar Lebensmonaten nimmt das Gehirn noch die Wörter und Eigenschaften einer Sprache auf, ohne dass ein bewusster Lernprozess stattfindet. Experten nennen das den „doppelten Erstsprachenerwerb“. Wer sein Kind bilingual erziehen möchte, setzt meist auf diesen Effekt. Doch zu lange darf man allerdings nicht auf ihn hoffen: Bereits in den ersten zwölf Monaten, so schreiben Wissenschaftler der University of Washington in Seattle in einer im „Journal of Phonetics“ veröffentlichten Studie, beginnt das Gehirn seine Aufnahmefähigkeit für die fremden Laute allmählich zu verlieren.
In ihrem Versuch setzten die Neurologen Babys aus Spanisch und Englisch sprechenden Haushalten und Babys aus einsprachig englischen Haushalten eine Elektrodenkappe auf den Kopf, um ihre Gehirnaktivität mittels eines Elektroenzephalogramms zu messen. Schon im Alter von acht bis zehn Monaten nahm bei den Kindern aus den ausschließlich Englisch sprechenden Familien die Sensibilität für andere Sprachen ab.
Kinder, die in ihrer Umgebung Englisch und Spanisch hörten, verloren die Aufnahmefähigkeit für zusätzliche Sprachen im Durchschnitt erst zwei Monate später. „Das bilinguale Gehirn ist faszinierend, weil es die menschliche Gabe des flexiblen Denkens veranschaulicht. Zweisprachige Babys lernen, dass Objekte und Ereignisse zwei Bezeichnungen haben, und sie wechseln flexibel von der einen zur anderen. Das trainiert ihr Gehirn“, sagt Patricia Kuhl, Co-Autorin der Studie.
Dieses Training der grauen Zellen lohnt sich. Mehrsprachige Kinder sind oft aufmerksamer als ihre einsprachigen Altersgenossen. Zu diesem Ergebnis kamen kanadischer Forscher von der Concordia University in Montreal. Ihre Studie erschien im „Journal of Experimental Child Psychology“.
Die Wissenschaftler untersuchten über 60 Zweijährige mit verschiedenen Sprach- und Intelligenztests. Insbesondere Aufgaben, bei denen die Aufmerksamkeit der Kinder abgelenkt wurde, lösten die bilingualen Kinder besser. „Wir haben herausgefunden, dass die kognitiven Vorteile der Zweisprachigkeit viel früher eintreten, als in vorangegangenen Studien beschrieben wurde“, sagt Diane Poulin-Dubois, Professorin für Psychologie an der Concordia University.
Doch woher kommt dieser geistige Vorsprung? Ähnlich wie eine Sportart zu einer allgemein verbesserten Fitness und zu einer Stärkung bestimmter Muskelgruppen führt, steigere auch der Spracherwerb die Konzentrationsfähigkeit und bestimmte kognitive Funktionen, sagt Jubin Abutalebi von der Università Vita-Salute San Raffaele in Mailand.
Sprachregionen besser ausgebildet
Dabei nutzen Mehrsprachige dieselben Gehirnareale wie einsprachige Menschen. Tatsächlich sind die Sprachregionen bei multilingualen Menschen aber besser ausgebildet. Das trifft insbesondere auf den anterioren zingulären Kortex zu, einen Teil des Brocaschen Sprachzentrums in der Großhirnrinde.
Dieses Areal steuert unter anderem Entscheidungsprozesse. So nutzen mehrsprachige Menschen dieses Areal häufig, weil sie bei jedem Wort auswählen müssen, in welcher Sprache es gesprochen werden soll. Deswegen fällt es ihrem Gehirn auch leichter, sich zu entscheiden, ob es sich auf wichtige Informationen oder unwichtige Ablenkungsmanöver konzentrieren soll. Zwei-, oder über 30 Sprachen, wie bei Vandewalle, machen jede Wortwahl zu einer komplexen Aufgabe. Dabei gilt jedoch: „Je besser ich die Sprachen spreche, desto besser ist auch meine kognitive Kontrolle“, sagt Neurologe Abutalebi.Diese hilft auch im Alter, wenn die grauen Zellen langsam schwächer feuern. Ein Team kanadischer Wissenschaftler um Ellen Bialystok von der York University fand heraus, dass bei Menschen, die mehrere Sprachen sprechen, Alzheimer im Durchschnitt erst fünf Jahre später diagnostiziert wird. Zudem zeigten die bi- oder multilingualen Probanden der Studie, die im Fachblatt „Neurology“ veröffentlicht wurde, vier Jahre später Symptome der degenerativen Demenzerkrankung.
Um das Gehirn lebenslang fit zu halten, muss die Fremdsprache nicht in die Krippe gelegt werden. Das Lernen falle im höheren Alter nur schwerer, sagt Abutalebi. Grundvoraussetzung für den Erfolg sei eine ausreichende Motivation.
„Ein polyglotter Mensch hat eine positive Herangehensweise. Er gibt nicht auf“, sagt Vandewalle. Wenn der Polyglott eine neue Sprache in Angriff nimmt, hat er meist ein konkretes Ziel. So eignete er sich für einen Urlaub auf Malta das auf Arabisch basierende Maltesisch an.
Für eine Reise nach Ägypten beschäftigte er sich mit Hieroglyphen. „Es war ein Erfolgserlebnis, als ich einige der Zeichen bei einem Pyramidenbesuch entziffern konnte“, sagt Vandewalle. Mit jeder neuen Sprache werde der Lernprozess leichter. „Man ist mit den allgemeinen Strukturen vertraut, weiß etwa, dass dekliniert und konjugiert werden muss.“
Erziehungswissenschaftler der Universität Haifa bestätigen Vandewalles These. Die Forscher im Team von Professor Salim Abu-Rabia testeten die Englischkenntnisse von rund 80 Sechstklässlern. Für die Hälfte der Schüler war Englisch die erste Fremdsprache.
Diese Gruppe wuchs einsprachig auf und sprach nur Hebräisch. Die andere Gruppe, Einwanderer aus den ehemaligen Sowjetstaaten, sprach mit ihrer Familie Hebräisch und Russisch. Bei den Englischtests der Wissenschaftler schnitten die von Haus aus bilingualen Jugendlichen rund 13 Prozent besser ab als ihre monolingualen Klassenkameraden.
Vandewalle hat seine Kinder nicht bilingual erzogen, sondern mit ihnen in seiner Muttersprache Flämisch gesprochen. Doch im Alter von sieben Jahren äußerte sein Sohn Alexandre den Wunsch, Arabisch zu lernen. So drückte er mit Erwachsenen in einem Sprachzentrum, das von seinem Vater geleitet wird, die Schulbank.
Einige Jahre darauf war es dann Chinesisch. Heimlich begann Alexandre sich Isländisch anzueignen. Als er seine Mutter bat, ihm ein Lehrbuch zu bestellen, flog die Sache auf. „Es scheint erblich zu sein“, sagt Vandewalle. Nun lernt der 51-jährige Vandewalle mit seinem 17-jährigen Sohn eine Sprache, die außer ihnen nur rund 300.000 Menschen weltweit sprechen.>
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21.10.2011: Die Ganztagsschule bringt den Kindern auch das Leben bei
aus: Der Standard online: "Qualität der Beziehung in Ganztagsschulen unbezahlbar"; 21.10.2011;
http://derstandard.at/1319180903317/Qualitaet-der-Beziehung-in-Ganztagsschulen-unbezahlbar
<Bei einer Podiumsdiskussion wurde über die Errichtung von Ganztagsschulen diskutiert.Es sind noch wenige Tage bis zur Eintragungswoche des Bildungsvolksbegehrens (von 3. bis 10. November). Die Wiener Grünen und die Organisatoren des Bildungsvolksbegehrens luden am Donnerstag in den Festsaal der TU Wien zu einer Podiumsdiskussion zum Thema Ganztagsschule. Dabei wurde thematisiert welche Änderungen die Einführung von Ganztagsschulen für Lehrer und Schüler nach sich ziehen würden und welche Schulbauten dafür nötig seien.
Die grüne Bildungssprecherin im Wiener Gemeinderat, Martina Wurzer, sagt: „Für uns Grüne soll Schule ein Ort der Lernfreude sein." Der Tagesablauf solle an den Lebens- und Lernrhythmus der Kinder angepasst werden, deswegen begrüßt sie den Ausbau von Ganztagsschulen. Die Möglichkeit eine Ganztagsschule zu besuchen, ist für Wurzer auch einer „ganz zentrale Gerechtigkeitsfrage".
„Es gibt zwei Modelle der Ganztagsschule, die verschränkte und die getrennte Form", erklärt Harald Reibnegger, Pädagoge aus Steyr. Traditionell unterstützte die SPÖ die verschränkte Form, die ÖVP präferierte die getrennte Form, wie sie in Tagesheimschulen ausgeübt wurde.
Reibnegger argumentiert weiters, dass das getrennte Modell einer Ganztagsschule eine "Aufbewahrungsanstalt" sei. An seiner Schule in Steyr würde eine teilverschränkte Form angewendet. Dabei wechseln sich von der Früh bis 16 Uhr Lern- und Freizeitphasen ab. Bei einem getrennten Modell findet der Unterricht am Vormittag statt, am Nachmittag gibt es einem Hort gleich Betreuungsstunden.
Räume prägen
Christian Kühn, Professor für Gebäudelehre an der TU Wien, sieht bei der Schaffung von Ganztagsschulen höhere Sanierungs- und Errichtungskosten. Man brauche Verpflegungsräume und mehr "Bildungsräume". Eine Folge der längeren Verweildauer der SchülerInnen in den Schulen sei auch, dass man durch die Architektur "für längere Zeit den Lebensraum junger Menschen definiert".
Eine der Ganztagsschulen, die gerade im Entstehen ist, ist der Bildungscampus am Gelände des neuen Hauptbahnhofs. Dieser werde - so Lilli Pschill, die als Architektin für das Projekt verantwortlich zeichnet - in Clustern eingeteilt sein. Dabei werden jeweils vier Lerneinheiten um einen offenen "Marktplatz" angeordnet sein, die Räume zwischen Kindergarten, Volksschule und Hauptschule sind fließend.
Für Wurzer ist die Schule am Hauptbahnhofs-Areal ein Ideal-Modell. Räumliche Konzepte seien bei der Schaffung von Ganztagsschulen unbedingt notwendig. "Es reicht nicht einen Speisesaal und eine Küche einzubauen um aus einer Halbtags- eine Ganztagsschule zu machen."
Für Raphaela Keller, vom Österreichischen Dachverband der Berufsgruppen der Kindergarten- und HortpädagogInnen, ist klar, dass "Kinder frei zugängliche Bewegungsräume und Begegnungsstätten brauchen". Wichtig sei jedoch - abseits der räumlichen Ausgestaltung - bei der Ganztagsschule - auch eine "gemeinsame Ausbildung auf tertiärer Ebene" aller Lehrkräfte.
Für den Ausbau der Ganztagsschulen werde auch mehr Freizeit-Betreuer notwendig. Kritik übt Keller an der neuen Ausbildung für Freizeitpädagogen. Dies wären nur mindestqualifiziert Kräfte. "Wir brauchen aber eine gemeinsame Basisbildung", so Keller.
Gemeinsame Ausbildung
Wurzer sieht in den Freizeitpädagogen "Schmalspurpädagogen". Auch sie fordert eine gemeinsame Ausbildung aller Pädagogen. Auch Reibnegger begrüßt eine "Grundmaß einer gemeinsamen Ausbildung", die Ganztagsschule sei jedoch derzeit an den Pädagogischen Hochschulen in keinem Seminar ein Thema. Dies geschehe derzeit nicht.
Wichtig ist Reibnegger auch, dass in die Schule Demokratie einkehre. So wird in der Ganztagsschule in Steyr den SchülerInnen ein Mitspracherecht in Form eines Schulparlaments eingeräumt.
Reibnegger, der sich auch im Zuge seiner Dissertation mit den Ganztagsschulen beschäftigt hat, betont, dass die Errichtung von Ganztagsschulen ein Prozess von unten sein muss. Bei der Umstellung von Halbtags- zu Ganztagsschule könne es auch zu Konflikten kommen. "Es ist unbedingt notwendig, dass man einen externen Prozessbegleiter hat". Eine funktionierende Ganztagsschule habe jedoch für alle Seiten Vorteile. Und: "Die Qualität der Beziehung zwischen Lehrern und Schülern in Ganztagsschulen ist unbezahlbar".(seb, derStandard.at, 21.10.2011)>
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Österreich 23.9.2011: <Bewegungsmangel bringt Generation chronisch Kranker> - Massnahmen wären Sport und Ernährungslehre in der Ganztagsschule
aus: Der Standard online: Remobilisation: Bewegungsmangel bringt Generation chronisch Kranker; 23.9.2011;
http://derstandard.at/1316733396618/Remobilisation-Bewegungsmangel-bringt-Generation-chronisch-Kranker
<Ärztepräsident Dorner fordert Ganztagsschule mit Turnschwerpunkt und verpflichtender Ernährungs- und Gesundheitslehre.Wien - Mit zwölf Jahren erreichen Kinder den Gipfel ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit. Dann geht es bergab. Bei Burschen stagniert die Fitness danach auf niedrigem Niveau, bei Mädchen sinkt sie sogar mit Einsetzen der Pubertät.
Österreichs Jugendliche sind auf dem besten Weg, zu einer Generation chronisch Kranker zu werden. Dies ist das Ergebnis einer in der Österreichischen Ärztezeitung vorgestellten Studie der Universität Salzburg und des Unterrichtsministeriums. Vor diesem Hintergrund fordert der Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), Walter Dorner, eine rasche Umsetzung der Ganztagsschule mit doppelt so vielen Turnstunden sowie verpflichtender Ernährungs- und Gesundheitslehre.
Zum Mitturnen einladen
"Die Politik muss sofort handeln. Wie viele alarmierende Studien braucht es noch, damit sich Unterrichts- und Gesundheitsministerium endlich auf konkrete Maßnahmen einigen?", sagte der Ärztechef am Freitag in einer Aussendung. Für Ärztepräsident Dorner ist der körperliche Zustand des österreichischen Nachwuchses ein alarmierendes Problem, mit dem sich die gesamte Gesellschaft befassen müsse. Eltern, Kindergärten, Schulen, Gebietskörperschaften, Medien seien aufgefordert, an einem umfassenden Programm zur "Remobilisation" der Kinder und Jugendlichen mitzuwirken.
Dorner regt an: "Wenn die Kinder schon stundenlang fernsehen oder im Internet surfen, muss man sie auch dort abholen. Kindersendungen und Computerspiele sollten durch regelmäßige Inserts unterbrochen werden, die zum Mitturnen einladen."
Kinder werden früher sterben als Eltern
Die Studie "Klug & Fit" testete 67.000 Schülerinnen und Schüler zwischen zehn und 15 Jahren auf jene motorischen Fähigkeiten, die in direktem Zusammenhang mit der Gesundheit stehen: Kraft, Koordinationsfähigkeit und Ausdauer. Im Vergleich mit Referenzdaten aus den 1980er-Jahren habe sich die körperliche Leistungsfähigkeit "in sehr kurzer Zeit dramatisch verschlechtert". Chronische Erkrankungen wie Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, aber auch psychische Leiden würden das weitere Leben der heute Jungen prägen, erklärt Studienleiter Erich Müller vom Institut für Sport- und Bewegungswissenschaft der Universität Salzburg. "Es gibt Untersuchungen, denen zufolge diese Generation die erste sein wird, die durchschnittlich früher sterben wird als ihre Eltern", warnt der Experte.
Freude an Bewegung - mehr Lernerfolg Weiteres Ergebnis der neuen Studie: Bewegung steigert die Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnisleistung sowie die Fähigkeit, sich rasch auf neue Anforderungen einzustellen. Schon 30 Minuten Bewegung in der Früh führten laut Sportmediziner Müller zu besseren Lernerfolgen - allerdings nur, wenn sich die Kinder gern und freiwillig bewegten. (red)>
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2.11.2011: Kinder sollen nicht immer zur "gesunden" Nahrung gezwungen werden - Psychoterror macht nur krank
aus: Welt online: Ernährung: Warum Kinder wochenlang Nutella-Toast essen dürfen; 2.11.2011;
http://www.welt.de/gesundheit/article13693437/Warum-Kinder-wochenlang-Nutella-Toast-essen-duerfen.html
Wenn Kinder ausgewogene Nahrung satt haben, sollten Eltern gelassen bleiben. Der Zwang zum gesunden Essen macht Kinder nur krank.
Rosenkohl: Igitt. Spinat: Schmeckt nicht. Brokkoli: Nein danke. Wohl jeder kennt Nahrungsmittel, die er nicht mag. Gerade in der frühkindlichen Trotzphase gibt es aber Kinder, die nicht nur eines, sondern gleich eine ganze Reihe von Speisen verweigern. Im Extremfall kann es sein, dass diese mäkeligen Esser an jeder Mahlzeit etwas auszusetzen haben und wochenlang nur Nudeln mit Butter und Salz zu sich nehmen.
- Kinder entwickeln oft sehr spezielle Essensvorlieben. Auch wenn es anstrengend sein kann: Eltern sollten ihre Kleinen den "Suppenkasper" spielen lassen. Verrückt machen müssen sich Eltern deshalb aber nicht. Wie eine Langzeitstudie der Universität Stanford bewies, droht selbst Kindern, die stark selektiv essen, nicht das Schicksal des Suppenkaspers: Über kurz oder lang holten sie sich die Nährstoffe, die sie brauchen.
„Nehmen wir an, man würde ihnen die Nahrungswahl überlassen und sie würden nur noch Nutella-Toast essen. Nach einer Weile hätten sie das satt und würden von alleine nach Abwechslung verlangen“, erläutert Ulrich Gerth von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung in Fürth.
Mit anzusehen, wie sich das Kind über Tage hinweg einseitig ernährt, dürfte Eltern trotz Aussicht auf Erfolg schwer fallen. Grundsätzlich ist es nicht einfach, richtig auf die Essensverweigerung zu reagieren. Wichtig zu wissen ist zunächst einmal, wodurch sie bedingt wird. „Ein Stück weit ist es eine Frage des Typs: Das eine Kind isst gerne, viel und alles – das andere ist wählerisch und isst wie ein Spatz“, erklärt Gerth.
Neben der Typfrage spielen auch psychologische Faktoren eine Rolle. „Oft geht es beispielsweise um Autonomie“, sagt Gerth. Die Nahrungsaufnahme sei etwas Persönliches, und indem sie sie verweigerten, zögen Kinder eine Grenze zwischen sich und ihren Eltern. Damit wird signalisiert: „Da redest du mir nicht rein.“ Der Versuch, sich über ihren Willen hinwegzusetzen, sei besonders in der Trotzphase wenig erfolgreich, vielmehr sogar kontraproduktiv, weil er ihre Ablehnung noch verstärkt.
„In vielen Fällen ist es so, dass Kinder durch Herummäkeln am Essen im Mittelpunkt stehen und Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen“, erklärt Thomas Ellrott vom Institut für Ernährungspsychologie in Göttingen. Dementsprechend verschlimmerten Eltern, die sich Tag für Tag auf Diskussionen einließen, die Situation: Denn dadurch wird das Mäkeln noch zementiert.
„Natürlich spielen auch die Essensgewohnheiten der Eltern eine Rolle. Schließlich haben sie Vorbildfunktion für die Kleinen“, nennt Ute Alexy vom Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund einen weiteren Aspekt. Wer etwa als Zwischenmahlzeit selbst nie Obst und Gemüse, sondern stets Schokolade und Chips isst, brauche sich nicht zu wundern, wenn sein Kind es ihm nachtut.
In umgekehrter Weise könne man sein Essverhalten aber auch positiv beeinflussen: „Zum Beispiel indem man vor ihm oder ihr die gewünschten Lebensmittel einfach mit Genuss isst.“
Wichtig ist zudem die Art und Weise, in der man die Kleinen an Essen heranführt. „Wenn sie etwas nicht kennen, sind Kinder oft sehr skeptisch. Das ist eine ganz normale Reaktion, die evolutionsbiologisch veranlagt ist“, erklärt Alexy. Klappt es beim ersten Mal nicht, sollte man daher nicht gleich aufgeben, sondern es unbedingt mehrfach versuchen. „Leider gibt es Kinder, die für die Gewöhnung an neue Lebensmittel etwas länger brauchen.“
Gemüse und Obst fantasievoll anrichten
Tatsächlich greift manch kindlicher Teilnehmer ernährungswissenschaftlicher Studien erst beim 18. Mal zu. Beschleunigen kann man den Prozess teils, indem man variiert – etwa Karottenbrei anbietet, wenn Karottensalat verschmäht wurde. Oder indem man das betreffende Lebensmittel fantasievoll anrichtet: Kinder tendieren nicht selten dazu, Gemüse und Obst in Tieroptik oder als lachendes Gesicht eher zu probieren als in normaler Form.
Schaffen Eltern es nicht, sie auf diese Weise zu überlisten, gibt es weitere Tricks: zum Beispiel die Kombination der ungeliebten mit geliebten Lebensmitteln – wie Gemüse mit einem Klecks Ketchup, gemeinsames Kochen oder regelmäßige Essenseinladungen an den allesessenden besten Freund.
Mehr als kontraproduktiv sind hingegen Aussagen wie „Jetzt iss' schon, das ist gesund“. „Auf diese Weise verknüpfen Kinder 'gesund' mit der Erfahrung 'schmeckt sowieso nicht'“, erläutert Ellrott.
Woher die ablehnende Haltung auch rührt: Bleibt ein Kind bei vielen Lebensmitteln stur, kostet das die Eltern oft Nerven. Zu etwas zwingen sollten sie es dennoch nie. „Es ist wichtig, die Freude am Essen immer zu fördern und keinen Druck auszuüben“, erklärt Alexy.
So sei es an den Eltern, ihren Kindern eine ausgewogene Ernährung zu bieten – was und wie viel sie essen, sollten sie aber selbst entscheiden dürfen. Denn schlimmstenfalls hat ein Essenszwang in ein gestörtes Essverhalten zur Folge.
dpa/ak>
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7.11.2011: Veganer-Kinder sterben früh - aus Mangel an Vitamin B12 für das Nervensystem
aus: Basler Zeitung online: Wenn Eltern den Tod der eigenen Kinder in Kauf nehmen; 7.11.2011;
http://bazonline.ch/schweiz/standard/Wenn-Eltern-den-Tod-der-eigenen-Kinder-in-Kauf-nehmen/story/13930467
Als die Rettungssanitäter im Februar 2010 bei Familie Huber* eintrafen, war Jonas bereits bewusstlos, sein Herz-Kreislauf-System zusammengebrochen. Ein paar Minuten später – und der 7-Jährige wäre wohl gestorben. Die Eltern hatten Jonas über Jahre vegan ernährt, also ohne tierische Produkte. Und sie hatten es unterlassen, ihn zu impfen.<Von Simone Rau.
Er erkrankte daraufhin an Diphtherie. Selbst als er kaum mehr atmen konnte und die Nahrung verweigerte, handelten die Eltern nicht. Ebenso wenig stutzig machte sie der Umstand, dass Jonas nur noch auf dem Rücken liegen konnte; seine Beweglichkeit war massiv eingeschränkt. Erst als seine Atmung ganz aussetzte, alarmierten die Eltern den Notruf. Im Mai dieses Jahres wurde das Paar vom Kreisgericht Mels wegen Körperverletzung zu 23 Monaten Gefängnis bedingt verurteilt. Laut dem «St. Galler Tagblatt» ist die vollständige Genesung des Kindes unwahrscheinlich. Seine vegane Ernährung hat zu teils irreparablen Schäden des Nervensystems, der Sinnesorgane, der Muskeln und der Knochen geführt.
Unterernährt und apathisch
Sind Jonas’ Eltern ein Einzelfall? Leider nein, sagt Oswald Hasselmann vom Ostschweizer Kinderspital in St. Gallen. Es gebe immer wieder Eltern, die ihre Kinder vegan ernährten, bis sie krank würden. «In den letzten drei Jahren hatten wir sieben solche Fälle – und das war wohl nur die Spitze des Eisberges. Alle diese Kinder waren unterernährt, in ihrer kognitiven und emotionalen Entwicklung deutlich verzögert, apathisch.» Als die Kinder ihm nach einem monatelangen Leidensprozess vorgestellt worden seien, hätten sie nicht einmal mehr die normale Kindernahrung akzeptiert. Lediglich Muttermilch sei für sie noch verträglich gewesen. Und sie hätten sich ständig übergeben müssen.
Das Problem ist laut Hasselmann nicht die vegane Ernährung an sich, sondern der – bewusste oder unbewusste – Verzicht der Eltern auf zusätzliches Vitamin B 12. «Es ist nicht so, dass die Eltern ihren Kindern willentlich Schäden zufügen. Entweder sie wissen nicht, wie wichtig Vitamin B 12 für die Entwicklung des Nervensystems ihres Kindes ist. Oder sie wissen es, wollen ihm aber aus ideologischen Gründen keine Vitamintabletten geben.» Die schweren Folgen dieses Verzichtes könnten sie im Detail nicht abschätzen. Sie nähmen diese – wie im Fall von Jonas – aber indirekt in Kauf. Das Erschreckende daran sei, dass sich manche Beeinträchtigungen nie wieder gutmachen liessen.
Überzeugt, das Richtige zu tun
Auch am Kinderspital Zürich habe es in den letzten Jahren «auffällig viele» Fälle vegan ernährter Kinder mit Mangelerscheinungen gegeben, sagt der Leiter der Abteilung für allgemeine Pädiatrie und der Kinderschutzgruppe, Ulrich Lips. Seiner Einschätzung nach nimmt die Zahl geschädigter Kinder zu: «Behandelten wir vor zehn Jahren noch einen Fall pro Jahr, sind es heute rund fünf Fälle jährlich.»
In den meisten Fällen würden sich die Eltern einsichtig zeigen, sobald sie merkten, wie schlecht es den Kindern gehe, sagt Lips. Kooperierten sie nicht, werde die Kinderschutzgruppe eingeschaltet. Dies war laut Lips letztmals nötig, als die Mutter eines schwer kranken, stationär behandelten Kindes bei Besuchen und am Telefon immer wieder versuchte, das Kind zu «indoktrinieren». So habe die Veganerin ihm etwa das Gipfeli ausgeredet, das es vom Spitalpersonal zum Frühstück bekommen habe. «Das Kind war hin und her gerissen zwischen den Eltern und unserer Institution. Da mussten wir eingreifen, schliesslich war es nur knapp dem Tod entgangen.»
Auch am Inselspital Bern hatte die Kinderschutzgruppe schon mehrfach mit Fällen uneinsichtiger Veganer-Eltern zu tun. Statt wie andere Eltern den Kindern im Notfall sofort Vitamin B 12 abzugeben, seien sie davon überzeugt, das Richtige für ihre Kinder zu tun, sagt Psychologin Mischa Oesch. Sie liessen sich durch nichts umstimmen. «Egal, mit welchen Argumenten wir es versucht haben: Gegen ihre Überzeugung war kein Kraut gewachsen.»Laut Oesch nimmt der Wunsch nach Selbstbestimmung bei Eltern kranker Kinder stetig zu. Sie wüssten besser als früher, was sie für ihre Kinder wollten – und was nicht. Dies gelte auch für Paare, die mögliche schulmedizinische Therapien ablehnten – etwa bei Krebserkrankungen.
«Keine Polizisten, nur Ärzte»
«Die häufigste Begründung ist die Überzeugung der Eltern, wonach eine alternativmedizinische Behandlung mit weniger Nebenwirkungen als die schulmedizinische Behandlung zur Heilung von Krebs führt», sagt Roland Ammann, der am Berner Inselspital als leitender Arzt in der pädiatrischen Onkologie tätig ist.
Liessen sich Eltern auch mittels Gesprächen nicht vom Nutzen der schulmedizinischen Therapie überzeugen, sei dies «schwierig» zu akzeptieren. Doch mehr als den eigenen Standpunkt klar machen und den Eltern Unterstützung für allfällige Komplikationen in der Zukunft anbieten, könne er nicht: «Sie können und sollen nicht dazu gezwungen werden, eine Therapie für ihr Kind zuzulassen, mit der sie nicht einverstanden sind. Wir sind nicht Polizisten – nur Ärzte», sagt Ammann. Und auch er könne den Erfolg der schulmedizinischen Behandlung nicht garantieren.
Mit 5 Jahren gestorben
Welch fatale Folgen die Verweigerung einer Krebstherapie haben kann, weiss Ulrich Lips vom Kinderspital Zürich. Erst diesen Sommer starb die 5-jährige Mara, die wegen eines bösartigen Nierentumors zur Behandlung hospitalisiert war. Ihre Eltern hatten die Therapie verweigert – und dies, obwohl es anfangs durchaus Grund zur Hoffnung gab: Als man den Tumor entdeckte, lag die Chance auf Heilung laut dem Kinderschutzgruppenleiter bei 90 Prozent. Doch die Eltern lehnten die Therapie ab. Ein halbes Jahr später erlitt das Mädchen einen Rückfall, die Chance lag noch bei 50 Prozent – «bedeutend tiefer, aber immerhin», sagt Lips. Als Mara schliesslich nach Zürich gebracht wurde, war es bereits zu spät: Sie starb innert kürzester Zeit. Für Lips unfassbar: «Ob das Mädchen mit unserer Therapie überlebt hätte, wissen wir nicht. Aber es gar nicht erst zu versuchen? Das ist doch kein normales Verhalten von Eltern.»
Auch die Geschichte von Mara ist kein Einzelfall, wie Lips betont. Immer wieder treffe er auf Eltern krebskranker Kinder, bei denen «das Ideologische deutlich spürbar ist, wenn nicht im Vordergrund steht und so das rationale Abwägen und Entscheiden verdrängt». Natürlich gebe es auch Eltern, die schlechte Erfahrungen mit der Schulmedizin gemacht hätten – beispielsweise den Krebstod eines Verwandten trotz Chemotherapie erlebt hätten. Oder sie hätten die Hoffnung auf Genesung ihres Kindes bereits verloren. In solchen Fällen könne er die Skepsis oder gar Ablehnung der Eltern eher nachvollziehen. Doch: «Die Kinder gehören nicht den Eltern, sondern sich selbst», sagt Lips. «Sie haben eigene Rechte – ganz besonders auf das Leben.»
* Namen geändert (Tages-Anzeiger)>
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28.11.2011: Das Satellitenüberwachungsgerät am Kind macht Eltern nachlässig und Kinder erfinderisch
aus: Basler Zeitung online: Big Mother is watching you; 28.11.2011;
http://blog.bazonline.ch/mamablog/index.php/20449/big-mother-is-watching-you/
Sind Sie auch schon nervös durch einen Laden gehetzt auf der Suche nach Ihrem Kind, das in den fünf Sekunden, in denen Sie ihm den Rücken zugewandt hatten, plötzlich von der Bildfläche verschwunden war? Oder haben Sie schon einmal eine halbe Stunde lang mit dem Abendessen auf Ihren Sprössling gewartet, voller Angst, es könnte ihm etwas passiert sein, während er bloss die Zeit vergessen hat? Geht es nach den Erfindern sogenannter Tracking-Geräte, sollen Eltern solche nervenaufreibenden Situationen künftig erspart bleiben. Das Rezept ist einfach: Dem Kind das Kleinstgerät mit Ortungsfunktion in die Tasche stecken und schon können Mama und Papa via GPS jederzeit überprüfen, wo sich der Nachwuchs gerade befindet.
In der Schweiz sind solche Überwachungsgeräte noch nicht sonderlich verbreitet, doch die Zahl der Anbieter und Produkte nimmt stetig zu. Das Fröschli, das jüngste Gerät der Zürcher Firma Tracker.com, ist bereits rund tausendmal über den Ladentisch gegangen. Laut Pressesprecher Vladi Barrosa rechnet man damit, dass «Weihnachten den Verkauf zusätzlich ankurbeln wird, zumal die Geräte nun auch bei M-Electronics und in Mobilezone-Shops erhältlich sind.» Beim Fröschli handelt es sich um ein Einfach-Handy, mit dem das Kind weder SMS schreiben noch surfen, sondern nur telefonieren kann. Und auch dies nur auf vier fest einprogrammierte Telefonnummern. Dafür enthält das Gerät einen SOS-Knopf, den man auf Wunsch mit der rund um die Uhr besetzten Notrufzentrale euro-helpline verknüpfen kann. Und fast noch wichtiger: Der Standort des Fröschlis und somit auch seines Trägers ist jederzeit überprüfbar, und dies nicht nur via Computer, sondern auch via Smartphone. Ein Riesenvorteil, wie die Macher finden, könne man doch so zum Beispiel im Europapark nur kurz aufs Handy schauen, wenn man sein Kind in der Menge verloren habe, und schon wisse man, wo es sich gerade befinde.
Was Sicherheit suggeriert, birgt in Tat und Wahrheit neue Gefahren. Denn wer sich zu sehr auf die Technik verlässt, wird nachlässig. Wieso soll ich immer so genau darauf achten, ob mein Kind unterwegs noch in meiner Nähe ist, wenn ich es doch per Knopfdruck jederzeit und überall problemlos wiederfinde? Und den Heimweg von seinem Freund schafft es doch sicher auch alleine – und falls nicht, soll es eben kurz anrufen und Mama checkt via GPS, wo es sich verlaufen hat.
Auch bei Pro Juventute zeigt man sich den neuen Gadgets gegenüber sehr kritisch. «Solche Geräte vermitteln Eltern eine falsche Sicherheit», sagt Direktor Stephan Oetker, «sie bieten dem Kind keinerlei Schutz vor Gefahr, sondern geben nur seinen Standort an – und diesen unter Umständen nicht einmal korrekt.» Tatsächlich braucht ein GPS-Sender nämlich freie Sicht zum Himmel, um seinen Standort korrekt wiederzugeben. In dichten Wäldern, Städten mit vielen Hochhäusern oder innerhalb von Gebäuden funktionieren die Tracking-Geräte deshalb nur bedingt.
Wer als Mutter oder Vater mit dem Gedanken spielt, dem Kind ein solches Gerät anzuschaffen, sollte sich fragen, was seine Motive sind: Ist das Kind tatsächlich so unmittelbar bedroht, dass eine ständige Überwachung notwendig ist? Oder geht es vielmehr darum, die eigenen, möglicherweise übertriebenen Ängste damit zu bekämpfen? Trifft Ersteres zu, wendet man sich besser gleich an die Behörden oder begleitet das Kind persönlich auf dem Schulweg. Sind das Problem hingegen vielmehr die eigenen Ängste, dann muss man auch die Lösung bei sich selber suchen. Dem Kind elektronische Fussfesseln anzulegen ist höchsten Symptombekämpfung, geht der Ursache der übertriebenen Sorge aber nicht auf den Grund und kann sie folglich auch nicht tilgen.
Ganz abgesehen davon hat jedes Kind ein Recht auf Freiräume. Stellen Sie sich vor, Sie wären als Primarschüler ununterbrochen von Ihren Eltern überwacht worden. Hätten Sie das wirklich gewollt? Ja hätten Sie das überhaupt mit sich machen lassen? Ich vermute, dass sich die betroffenen Kinder ziemlich bald ein paar Tricks einfallen lassen werden, um der Big Mother wenigstens zeitweise zu entkommen. Nichts ist einfacher, als das Fröschli bei der Kollegin zuhause liegen zu lassen, um endlich einmal einen richtig freien Nachmittag zu geniessen.
Pro-Juventute-Direktor Oetiker kann sich solche Szenen durchaus vorstellen, würde sie jedoch lieber verhindern. «Erziehung sollte kein ständiger Machtkampf sein», sagt er. Vielmehr sei das Ziel, dass «die Kinder selbständig werden und lernen, sich an Abmachungen zu halten». Dafür braucht es aber ganz sicher keinen GPS-Sender, sondern Eltern, die sich Zeit nehmen für ihr Kind, es auf Gefahren hinweisen und ihm erklären, wie es damit umzugehen hat. Eltern, die ihr Kind während der ersten Lebensjahre intensiv begleiten, damit sie ihm danach mit einem guten Gefühl immer mehr Freiräume zugestehen können und es so dabei unterstützen, zu einem selbständigen, selbstbewussten Erwachsenen heranzuwachsen.
Kinder und Jugendliche werden in unserer Gesellschaft sowieso je länger desto mehr durch unzählige Verbote und Vorschriften eingeengt. Dabei wünschen sie sich nichts sehnlicher als Bewegungsräume und mehr Freiheiten, wie die Aktion «Bau dir deinen Kanton der Zukunft» von Pro Juventute dieses Jahr zeigte. Gestehen wir ihnen also wenigstens das Recht zu, sich ohne ständige Überwachung im Alltag bewegen zu dürfen.>
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1.12.2011: <Psychisch kranke Eltern: Wenn Kinder auf die Eltern aufpassen müssen>
aus: Der Standard online; 1.12.2011;
http://derstandard.at/1322531524693/Psychisch-kranke-Eltern-Wenn-Kinder-auf-die-Eltern-aufpassen-muessen
<Wenn ein Elternteil psychisch krank ist, ist Spielen manchmal nur Nebensache für Kinder. Sie übernehmen oft die Rolle der Erwachsenen.
Mutter oder Vater aufmuntern, immer aufmerksam sein, wenig Kind sein - Die Kindheit mit psychisch kranken Eltern ist von Ängsten und Rollentausch geprägt.Soweit Johanna E. zurückdenken kann, war "etwas anders". Die 24-Jährige hat eine psychisch kranke Mutter, die an Psychosen und Depressionen leidet. Rund 50.000 Kinder und Jugendliche in Österreich wachsen in einer ähnlichen Situation auf.
"Manchmal hatte meine Mutter klare Momente, manchmal war sie ganz woanders", erzählt die junge Frau. Als Kind habe sie aber nicht so richtig realisiert, was genau los war. Als sie als Elfjährige eines Tages von der Schule kam, merkte sie, dass etwas gar nicht stimmte. Instinktiv versuchte sie ihre Mutter aufzumuntern, ging mit ihr spazieren. Noch am selben Tag versuchte ihre Mutter zuhause Suizid zu begehen. Johanna E. fand ihre Mutter und rief die Rettung. Die Ablenkung hatte nicht geholfen. "Ein kleiner Teil von mir ist an diesem Tag kaputt gegangen", erinnert sich die 24-Jährige.
Leben mit kranken Eltern
Die Lebenswelt dieser Kinder und Jugendlichen kennt Edwin Ladinser, Geschäftsführer des Vereins Hilfe für Angehörige Psychisch Erkrankter (HPE), gut: Sie übernehmen teilweise die Elternfunktion, übernehmen den Haushalt und schauen auf die Geschwister. Manchmal wollen sie auch den Schein nach außen wahren. In der Schule fallen die angepassten Kinder oft nicht auf. Manche sind froh, dass in der Schule Normalität herrscht, denn was sie zuhause erwartet, wissen sie nie. Schuldgefühle sind ständig da: "Sie sind oft besonders brav, weil sie glauben die Mutter oder der Vater sei traurig, weil sie schlimm waren", erklärt der Soziologe.
Seit 34 Jahren existiert HPE als Zusammenschluss von Vereinen und Selbsthilfegruppen von Angehörigen und Freunden psychisch Erkrankter. Aus Erfahrung weiß Ladinser, dass es meist gesunde Angehörige sind, die sich an die Beratungseinrichtungen wenden - auf der Suche nach Informationen wie sie mit der psychischen Erkrankung umgehen sollen. Denn viele Kranke nehmen gar keine Behandlung in Anspruch, die Diagnose ist oft ungewiss.
Manche Eltern sind so mit ihrer Krankheit beschäftigt, dass sie die Bedürfnisse ihrer Kinder gar nicht wahrnehmen können. Deren Geschichten kennt Ladinser aus vielen persönlichen Gesprächen. Manche hätten ihn sehr mitgenommen, erzählt er. Denn die Eltern blieben dennoch ein Vorbild und wenn ein Elternteil sagt "Kind pass auf, wir werden verfolgt", gehöre das zur täglichen Realität der Kinder.
Überforderung mit Elternrolle
Genauso wie der kindliche Instinkt den betroffenen Elternteil zu beschützen. "Als meine Mutter vom Klinikaufenthalt zurückkehrte, hatte ich das Gefühl auf sie aufpassen zu müssen", erzählt Johanna E. Mit der Konsequenz, dass sie sie nicht mehr ganz in der Mutterrolle akzeptieren konnte. "Dass meine Mutter mich alleine lassen wollte, hat mich sehr wütend gemacht und auch dass sie in ihrer eigenen Welt lebte, mich manchmal gar nicht wahrgenommen hat", sagt die 24-Jährige. Ein Vertrauensbruch, der eine tiefe Kluft in der Beziehung hinterließ.
Doch es gab auch schöne Momente: Bis zum Suizidversuch ihrer Mutter habe sie sehr wohl Gelegenheit gehabt Kind zu sein - auch weil ihre Oma für sie da war. Auch Freunde nahm sie nach Hause mit. Danach musste sie aber "immer aufmerksam sein".
Diese Rollenübernahme überfordert die Kinder, weil sie früh Verantwortung übernehmen müssen. "Die Kinder können nie unbeschwert sein", weiß Soziologe Ladinser. "Ich hätte gerne strengere Grenzen, ein Stück Normalität gehabt", sagt Johanna E.
Angst vor Verlust
Als wäre die Krankheit nicht tragisch genug, gehen Partnerschaften psychisch kranker Menschen häufig in die Brüche, gefolgt von sozialem Abstieg, weiß Ladinser. Die Betroffenen denken nach ob sie gute Eltern sind, haben Angst, dass das Jugendamt ihnen die Kinder wegnimmt. Umgekehrt fürchten sich die Kinder vor Verlust der Familie oder Trennung. Auch Johanna E. lebte eine Zeitlang in einer betreuten Wohngemeinschaft, später - getrennt von ihrer Mutter - beim Vater.
Die Angst vor der psychischen Erkrankung steckt tief im Bewusstsein der Kinder. "Ältere, die schon besser verstehen, fragen sich ob sie selber auch psychisch krank werden", weiß Ladinser. Es bestehe zwar die Gefahr, dass Verhaltensweisen übernommen werden. "Aber 85 bis 90 Prozent bekommen später nicht dieselbe psychische Erkrankung", weiß der Soziologe. Daher sei es besonders schockierend, wenn Kinder auch heute noch immer wieder gefragt würden: "Spürst du auch schon etwas? Ist das ansteckend?"
Aufarbeitung im jungen Erwachsenenalter
Die tatsächlichen Folgen der schwierigen Kindheit spüren Betroffene meist ein Leben lang: Verlustangst und die Erfahrungen prägen Beziehungen zu Freunden und Partnern. Eine Zeitlang litt Johanna E. unter einer Essstörung, weil Essen das einzige war, das ihr ein Gefühl der Kontrolle gab.
Die 24-Jährige hat ihr Leben nun selbst in der Hand. Mit 19 ging sie nach Wien um zu studieren. Mittlerweile hat sie mehr Bewusstsein für die Krankheit ihrer Mutter entwickelt, kann anders damit umgehen, hat aber auch eine Entschuldigung eingefordert. Um besser zu verstehen, hat sie sogar einmal mit dem damals behandelnden Primar ihrer Mutter telefoniert, sei aber nicht richtig ernst genommen worden.
Trotz ihrer Selbstständigkeit hat die Studentin aber irgendwann gemerkt, dass sie selbst auch Hilfe braucht. Die bekam sie auf Vermittlung einer Studentenberatungsstelle in Form von Psychotherapie. "Das ist harte Arbeit", erzählt sie, "aber es hilft mir sehr." Im Nachhinein weiß sie: psychologische Betreuung hätte sie "schon viel früher gebraucht". Die ersten Versuche sich beraten zu lassen scheiterten allerdings: "Bei verschiedenen Beratungsstellen, wo ich angerufen habe, prognostizierte man 'Da bekommen Sie Tabletten'." Keine Lösung - schon gar nicht ohne persönlichen Kontakt - meint die 24-Jährige.
Online-Plattform für junge Erwachsene
Für junge Erwachsene gebe es zu wenig Beratung und Selbsthilfegruppen, findet die Studentin, die sich auch Anlaufstellen für rechtliche und finanzielle Beratung wünscht. Sie engagiert sich gerade für den Aufbau einer Online-Plattform des Vereins HPE. Im Frühjahr 2012 soll die Plattform von Betroffenen für Betroffene online gehen und dem Erfahrungs- und Informationsaustausch und der gegenseitigen Unterstützung dienen. Das Wissen etwas zu tun - für sich selbst und vielleicht auch für andere, stärkt das Selbstbewusstsein von Johanna E. : "Ich will nicht länger Opfer sein." Die Studentin weiß, dass viele betroffene junge Menschen wie sie glauben, mit ihren Erlebnissen selber klarkommen zu müssen. "Aber sie sollen wissen, dass sie sich Hilfe verdient haben." (Marietta Türk, derStandard.at, 1.12.2011)
Nützliche österreichische Links
Forum für junge Erwachsene von HPE
<Forscher haben einen Zusammenhang zwischen der Größe von Kindern und sozialem Status der Eltern ausgemacht. Demnach sind Kinder von Eltern ohne Job durchschnittlich kleiner. Geldmangel scheint dabei nicht die ausschlaggebende Rolle zu spielen.
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3.1.2012: Arbeitslose Eltern, die Frust verbreiten, haben kleinere Kinder
aus: n-tv online: Eltern ohne Job haben kleinere Kinder: Arbeitslosigkeit beeinflusst Größe; 3.1.2012;
http://www.n-tv.de/wissen/Arbeitslosigkeit-beeinflusst-Groesse-article5121641.html
Arbeitslosigkeit und sozialer Status der Eltern können sich erheblich auf die Körpergröße von Kindern auswirken. Das fanden Experten der Universität Tübingen und des Landesgesundheitsamts Brandenburg in einer gemeinsamen Studie heraus, wie die Universität mitteilte. Die Wissenschaftler untersuchten bei Kindern aus Brandenburg, inwiefern eine hohe Arbeitslosigkeit in einer Region oder auch die Abwanderungsrate das Wachstum von Kindern im Zeitraum von 1994 bis 2006 beeinflussten. Dabei zeigte sich, dass Kinder von arbeitslosen Eltern im Schnitt kleiner sind als andere.
Die Studie basiert auf Daten, die das Landesgesundheitsamt Brandenburg von Erstklässlern erhoben hatte. Dabei wurden nicht nur Körpergröße, Alter und Geschlecht von über mehr als 250.000 Kindern dokumentiert, sondern auch Daten zum beruflichen Status der Eltern und zu deren Ausbildungsniveau erfasst.
Anhand dieser Daten fanden die Forscher heraus, dass die Arbeitslosigkeit der Eltern einen signifikant negativen Einfluss auf die Körpergröße ihrer Kinder hat. Ein geringeres Einkommen scheint laut Studie dabei eine weniger bedeutende Rolle zu spielen als psychologischer Stress und Frustration der Eltern. Diese Faktoren könnten nach Ansicht der Forscher zu einer Vernachlässigung der Kinder bei deren Versorgung führen.
Auch die Abwanderungsrate in einer Region steht demnach in einem negativen Zusammenhang mit der Körpergröße der Kinder. Da es häufig eher die gebildetere Bevölkerungsschicht sei, die abwandere, blieben die weniger Gebildeten zurück. Familien mit gebildeten Eltern legten in der Regel aber mehr Wert auf eine gesunde Ernährung und medizinische Versorgung der Kinder, so dass sich diese besser entwickelten und größer würden.
AFP>
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24.1.2012: <Lebensmittel: Verbraucherzentralen: Kinder-Lebensmittel überflüssig> - es braucht schlichtweg keine Kinder-Lebensmittel
aus: n-tv online; 24.1.2012;
http://www.n-tv.de/ticker/Verbraucherzentralen-Kinder-Lebensmittel-ueberfluessig-article5309171.html
<Berlin (dpa) - Aufkleber, Comic-Figuren oder Spielzeug als Lockmittel für Kinder sollten nach Ansicht der Verbraucherzentralen aus der Werbung für Lebensmittel verbannt werden. Die Branche müsse sich von der Ködertaktik verabschieden, forderte der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Gerd Billen. Bisherige Selbstverpflichtungen reichten nicht aus. Generell seien spezielle Produkte für Kinder aller Marketingstrategien zum Trotz überflüssig und teuer. Alle Lebensmittel müssten für Kinder unschädlich sein.
Quelle: n-tv.de / dpa>
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31.1.2012: Mutterliebe wichtig für Hirnentwicklung: <Studie: Unterstützung der Mutter lässt das Gehirn wachsen>
aus: gmx-Nachrichten; 31.1.2012;
http://www.gmx.net/themen/gesundheit/kind/448pu3s-mutterliebe-gut-fuers-babygehirn
<Zuwendung und Unterstützung durch die Mutter sind nicht nur emotional für ein Kind wichtig. Eine US-Studie zeigt nun, dass sie auch wichtige Gehirnregionen anregen.
Washington (dpa) – Mütterliche Unterstützung in jungen Jahren zeigt sich US-Forschern zufolge auch im Gehirn. Der Hippocampus, eine Hirnregion, die wichtig ist für Gedächtnis, Emotionen und Stressbewältigung, ist bei Schulkindern größer wenn diese als Kleinkind von der Mutter stark unterstützt wurden. Das berichten die amerikanische Psychologen in den "Proceedings" der amerikanischen Akademie der Wissenschaften.
Joan Luby und ihre Kollegen von der Universität St. Louis hatten 92 Kinder von drei bis sechs Jahren verschiedenen psychologischen Tests unterworfen. Darunter war auch ein leichter Stresstest, bei dem die Kinder ein bunt verpacktes Geschenk in ihre Reichweite bekamen, es jedoch erst nach acht Minuten öffnen durften. Neben den Reaktionen der Kinder bewerteten die Forscher mit einem Punktesystem auch die Hilfe, Zuwendung und Unterstützung durch die Mutter bei dieser Wartezeit.
Im Schnitt drei Jahre später wurde bei allen Kindern im Magnetresonanztomographen die Größe des Hippocampus im Gehirn gemessen. Dabei zeigte sich, dass diese zwar vom Geschlecht der Kinder, nicht aber von ihrem Alter oder der sozialen Stellung der Eltern geprägt wurde. Dagegen entdeckten die Forscher einen starken statistischen Zusammenhang mit dem beim vorherigen Tests ermittelten "Zuwendungs-Index".
Diese Momentaufnahme könne wahrscheinlich als Hinweis auf die auch langfristig erhaltene Zuwendung als Kleinkind gewertet werden, schreiben die Forscher. Dies zeige, dass die Zuwendung und Unterstützung durch die Mutter wichtige Gehirnregionen anregt und ihre Entwicklung fördert.
weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/gesundheit/kind/448pu3s-mutterliebe-gut-fuers-babygehirn#.A1000146>
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31.1.2012: <Zuwendungsindex: Mutterliebe lässt Kinderhirne wachsen> - der Hippocampus wird grösser und die Beherrschung von Emotionen und die Stressbewältigung wird besser
aus: Spiegel online: Kinderliebe ; 31.1.2012;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,812264,00.html
<Kinder lieber Mütter haben größere Gehirne, das ergab nun eine Studie. Forscher haben die Zuwendung bewertet, die Kleinkinder erfahren - und Jahre später die Hirngröße des Nachwuchses gemessen. Offenbar wirken manche Mütter anregend auf die Körperentwicklung.
Washington - Mütterliche Unterstützung in jungen Jahren zeigt sich Forschern zufolge auch im Gehirn. Der Hippocampus, eine Hirnregion, die wichtig ist für Gedächtnis, Emotionen und Stressbewältigung, ist bei Schulkindern größer, wenn diese als Kleinkind von der Mutter stark unterstützt wurden.
Das berichten amerikanische Psychologen in den "Proceedings" der amerikanischen Akademie der Wissenschaften. Joan Luby und ihre Kollegen von der Universität St. Louis hatten 92 Kinder von drei bis sechs Jahren verschiedenen psychologischen Tests unterworfen. Darunter war auch ein leichter Stresstest, bei dem die Kinder ein bunt verpacktes Geschenk in ihre Reichweite bekamen, es jedoch erst nach acht Minuten öffnen durften. Neben den Reaktionen der Kinder bewerteten die Forscher mit einem Punktesystem auch die Hilfe, Zuwendung und Unterstützung durch die Mutter bei dieser Wartezeit.
Scheinbare Korrelation nicht auszuschließen
Im Schnitt drei Jahre später wurde bei allen Kindern im Magnetresonanz-Tomografen die Größe des Hippocampus im Gehirn gemessen. Dabei zeigte sich, dass dieses zwar vom Geschlecht der Kinder, nicht aber von ihrem Alter oder der sozialen Stellung der Eltern geprägt wurde. Dagegen entdeckten die Forscher einen starken statistischen Zusammenhang mit dem beim vorherigen Tests ermittelten "Zuwendungsindex", der die Intensität und Sorgfalt des mütterlichen Kümmerns einstuft.
Zwar wären auch andere Ursachen für den gemessenen Zusammenhang denkbar. Eine nur scheinbare Korrelation zwischen Hirngröße und Mutterliebe lässt sich nicht ausschließen. Gleichwohl meinen die Forscher, dass die Studie wahrscheinlich als Hinweis auf die auch langfristig erhaltene Zuwendung als Kleinkind gewertet werden könnte. Dies zeige, dass die Zuwendung und Unterstützung durch die Mutter wichtige Gehirnregionen anregt und ihre Entwicklung fördert.
boj/dpa>
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31.1.2012: Religionen machen Menschen unmündig und erziehen zur Unfreiheit: <«Unmündigkeit wird sozial erworben»>
aus: Basler Zeitung online; 31.1.2012;
http://bazonline.ch/kultur/buecher/Unmuendigkeit-wird-sozial-erworben/story/19346719
<Interview: Michèle Binswanger. Aktualisiert um 12:27 90 Kommentare
Atheismus-Serie: Michael Schmidt-Salomon gehört zu den prominentesten Kritikern der Religionen. Im Interview verrät er, warum sich der Konflikt zwischen Freidenkern und Gläubigen verschärft.
Der Deutsche Michael Schmidt-Salomon, Dr. phil, geboren 1967, ist freischaffender Philosoph und Schriftsteller, Musiker und Sozialwissenschaftler, ausserdem Mitbegründer und Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung, einer «Denkfabrik für Humanismus und Aufklärung». Zu seinen Veröffentlichungen zählen unter anderem die philosophischen Werke «Jenseits von Gut und Böse – Warum wir ohne Moral die besseren Menschen sind» und «Manifest des evolutionären Humanismus – Plädoyer für eine zeitgemässe Leitkultur» sowie das Kinderbuch «Wo bitte geht’s zu Gott? fragte das kleine Ferkel».
Literaturempfehlung: Michael Schmidt-Salomon: Keine Macht den Doofen. Eine Streitschrift; Piper 2012. ISBN: 978-3-492-27494-4
Alain de Botton ist bekennender Atheist. Im Gegensatz zu radikaleren Freidenkern befürwortet er die Religion als sinnstiftende Kultur (Artikel zum Thema: Orgien für Ungläubige). Ist diese Haltung politisch vertretbar oder impliziert «Religion» immer auch ein dogmatisches Glaubenssystem?
Das steht nicht grundsätzlich im Widerspruch zu meinen Auffassungen. Ich habe stets betont, dass die Religionen kulturelle Schatzkammern der Menschheit sind, in denen man Vernünftiges und Menschenfreundliches, aber eben auch Widersinniges und Menschenverachtendes findet. Die entscheidende Frage ist, wie wir heute mit diesem ambivalenten Kulturerbe umgehen. Die Religionen haben hier das Problem, dass sie überkommene Glaubenssätze nicht einfach aufgeben, sondern allenfalls exegetisch umdeuten können. In der Philosophie haben wir diese Hemmungen nicht. Wir können falsche Ideen sterben lassen, bevor Menschen für falsche Ideen sterben müssen – und das macht es sehr viel einfacher, das kulturelle Erbe der Religionen anzutreten: Wir können aus diesen Traditionen das übernehmen, was sinnvoll ist, und das verwerfen, was schlichtweg nicht mehr in unsere Zeit gehört.
Ist ein bekennender Atheist, der sich für Religionen stark macht, zu vergleichen mit dem aufgeklärten Glauben, den Sie in Interviews auch schon kritisiert haben? Oder ist das etwas anderes?
Es handelt sich hier um zwei Strategien, die zwar von unterschiedlichen Polen ausgehen, aber sich letztlich irgendwo in der Mitte treffen. Tatsächlich stimmen aufgeklärte Ungläubige mit aufgeklärten Gläubigen in vielen Punkten inhaltlich überein. Warum habe ich den aufgeklärten Glauben denn dann überhaupt noch kritisiert? Nun, weil er ab einem bestimmten Punkt logisch inkonsistent wird. Denn kann man sich redlicherweise noch als «Christ» bezeichnen, wenn man weder an die «Schöpfung» noch an die «Auferstehung von den Toten» glaubt? Meine Erfahrung ist: Viele aufgeklärte «christliche Theologen» sind in Wahrheit getarnte «säkulare Humanisten», die aus sozialen Konventionen heraus noch einen «religiösen Dialekt» sprechen, der einigermassen fromm klingt, es aber längst nicht mehr so meint.
Religionen stiften Sinn, stiften Gemeinschaft. Die Forderung der Freidenker ist, dass Ratio die Grundlage für ein Sinn und Gemeinschaft stiften sollte. Kann die Vernunft das? Oder ist es nicht gerade ihre kritische/skeptische Grundhaltung, die das verhindert?
Als freidenkerischer Philosoph hoffe ich natürlich, dass die Vernunft im gesellschaftlichen Spiel grössere Beachtung findet, allerdings sollte das natürlich keinesfalls auf eine wie auch immer geartete Vernunftsdiktatur hinauslaufen! Schliesslich wissen wir doch, dass es gar nicht vernünftig wäre, immer vernünftig sein zu wollen. Wer hätte sich denn je verliebt, bloss weil dies vernünftig wäre? Ein Vernunftsdogmatiker würde wahrscheinlich das Beste im Leben verpassen! Mein Eindruck ist, dass die meisten Freidenker dies längst erkannt haben und deshalb auch die Ratio keineswegs überbetonen. Gerade sie gehen doch davon aus, dass ein sinnerfülltes Leben nicht zuletzt auch ein sinnlich erfülltes Leben sein sollte. Und es macht nun einmal sehr viel mehr Spass, die Gemeinschaft mit anderen Menschen zu geniessen, statt immer nur einsam im stillen Kämmerlein zu hocken und Kant zu lesen…
Wenn das Leben wirklich nur eine Reihe blinder Zufälle ist, sinn- und zwecklos – ist dann nicht auch die Einstellung der Finanzspekulanten, alles aus dem herrschenden System rauszupressen, auch auf Kosten der zukünftigen Generation – nicht auch vernünftig? Und warum sollte man sich um die zukünftigen Generationen scheren? Wenn ich tot bin, kann es mir egal sein, ob die Welt untergeht.
Wir Menschen sorgen uns doch nicht um andere, weil das in irgendeinem Buch so geschrieben steht, sondern weil wir von Natur aus zu Mitleid und Mitfreude fähig sind! Wir können sogar antizipieren, was künftige Generationen möglicherweise erleiden werden, weshalb einige von uns sehr entschieden für eine nachhaltige Entwicklung eintreten. Das Problem ist, dass die biologisch in uns angelegte Empathiefähigkeit kulturell leicht erschüttert werden kann. So wurden die Menschen in nahezu allen Kulturen darauf trainiert, zwischen den «guten Mitgliedern der eigenen Gruppe» und den «bösen Feinden» zu unterscheiden, denen man natürlich nicht mit gleicher Empathie begegnen sollte. Diese ideologische Scharfmachung des Menschen ist noch heute insbesondere in religiös aufgeladenen Konflikten zu beobachten. In der Wirtschaftswelt ist allerdings ein anderer Aspekt von Bedeutung, nämlich der «Schleier der Abstraktion», der das reale Leid in der realen Welt sehr wirkungsvoll überdeckt. Dem durchschnittlichen Finanzspekulanten ist doch gar nicht bewusst, welches Leid er durch seine ökonomischen Strategien auslöst! Fairerweise muss man zugeben, dass ihm im Hochgeschwindigkeits-Finanzroulette auch keine Zeit bleibt, sich über die ethischen Folgen seines Handelns Gedanken zu machen. An diesem Punkt müssen wir dringend Korrekturen vornehmen.
Es fällt auf, dass viele Freidenker ziemlich radikal sind. Warum ist das zutiefst menschliche Bedürfnis nach Spiritualität so schlimm? Und warum sind die Freidenker oft so hämisch?
Freidenker kritisieren religiöse Dogmen, wenn sie im Widerspruch zu den Menschenrechten stehen oder mit unserem Wissen über die Welt nicht mehr in Einklang zu bringen sind. Mitunter nutzen sie dabei auch das Instrument der Satire, was Aufklärer aller Zeiten getan haben und meines Erachtens völlig legitim ist. Allerdings kenne ich keinen Freidenker, der sich prinzipiell über das Bedürfnis nach Spiritualität mokieren würde. Im Gegenteil: Richard Dawkins bezeichnete sich als einen «im Einsteinschen Sinne religiösen Menschen», ich selbst habe ausführlich über «rationale Mystik» geschrieben und auf die erstaunlichen Schnittmengen hingewiesen, die es zwischen einer zeitgemässen, religionsfreien Philosophie und den Vorstellungen alter, religiöser Mystiker wie Meister Eckart gibt.
In Ihrem Manifest des evolutionären Humanismus beschreiben Sie Eigennutz als Grundprinzip aller menschlichen Empfindungen und Entscheidungen. In Schach gehalten wird dieser Trieb nur durch den langfristigen Nutzen des kooperativen Verhaltens. Wenn man sich anschaut, in welche Lage der Finanzkapitalismus uns gebracht hat, muss man doch sagen: das Korrektiv hat versagt, der Eigennutz regiert. Vielleicht ein Argument für Glaubenssysteme?
Nein, es ist vielmehr ein Argument dafür, dass wir dringend vernünftige Spielregeln benötigen, die verhindern, dass die Finanzmärkte weiterhin vom globalen Irrsinn regiert werden. Es ist momentan sehr beliebt, die Wirtschaftsmisere auf das angeblich so gierige und ethisch verwerfliche Handeln einzelner Individuen zurückzuführen. In Wahrheit jedoch liegt das Problem tiefer: Wir haben ein ökonomisches System geschaffen, das so konfiguriert ist, dass all die kleinen, rationalen Einzelentscheidungen, die Ökonomen treffen, sich letztlich zu einer einzigartigen Irrationalität aufsummieren. In meinem neuen Buch «Keine Macht den Doofen!», das Mitte Februar erscheint, beschreibe ich dieses Phänomen als «Schwarmdummheit». Es handelt sich um die exakte Umkehrung des Phänomens, das wir bei Ameisen beobachten können: Während sich aus der individuellen Beschränktheit der Ameisen eine kollektive Intelligenz ergibt, resultiert aus der individuellen Intelligenz der Menschen eine kollektive Beschränktheit. Nur wenn wir diese Prozesse von Schwarmdummheit begreifen und wirksame Gegenmassnahmen einleiten, werden wir die globalen Probleme lösen können. Auf Moralpredigten können wir in diesem Zusammenhang getrost verzichten.
De Botton fordert eine Art säkulare Religion. Würden Sie den evolutionären Humanismus als eine solche bezeichnen und wenn nein, warum nicht?
Ich verstehe den evolutionären Humanismus ganz sicher nicht als «Religion», sondern als «Weltanschauung unter Vorbehalt». Warum? Weil er nicht von unerschütterlichen Dogmen ausgeht, die für alle Zeiten gelten sollen, sondern von Hypothesen, die jederzeit überprüft und verändert werden können. Für den evolutionären Humanismus gibt es keine «ewigen Wahrheiten», keine «heiligen Schriften» und selbstverständlich auch keine unfehlbaren Propheten, Priester oder Philosophen. Und genau das macht meines Erachtens die Stärke des evolutionären Humanismus aus: Er ist die vielleicht erste Weltanschauung in der Menschheitsgeschichte, die den Anspruch hat, sich selbst aufzuheben, wenn sich ihre grundlegenden Prämissen als falsch erweisen sollten.
Freidenker und Atheisten pochen auf die Mündigkeit des Bürgers als höchstes Gut. Das ist anstrengend. Die Geschichte legt aber nahe, dass die meisten Menschen weder fähig noch willens zur Mündigkeit sind. Ist Ihr evolutionärer Humanismus nicht elitär?
Nein, er ist sogar radikal anti-elitär, denn er nimmt die bequeme Trennung zwischen der vermeintlichen «Bildungselite» und der angeblich «dummen Masse» nicht hin. Fakt ist doch, dass Unmündigkeit weitgehend sozial erworben wird. Über Jahrhunderte hinweg wurden die Menschen darauf konditioniert, kollektiven Wahnideen zu folgen, statt sich des eigenen Verstandes zu bedienen. Aber dieses Spiel muss nicht ewig fortgesetzt werden. Immerhin hat uns die Evolution mit einem erstaunlich komplexen und wandlungsfähigen Denkapparat ausgestattet. Wir sollten endlich beginnen, ihn auf intelligentere Weise zu nutzen.
Man stelle sich vor, alle Religionen würden abgeschafft. Würde das nicht eine Lücke hinterlassen? Schliesslich gründen ja fast alle Kulturen, die Kunstgeschichte usw. auf Religionen.
Zunächst einmal: Niemand will Religionen per Dekret abschaffen. Säkulare Humanisten wie ich hoffen allenfalls darauf, dass sich irgendwann einmal die Einsicht durchsetzen wird, dass die sogenannten «heiligen Schriften» ebenso von Menschen gemacht sind wie alle anderen historischen Texte auch. Gesetzt den Fall, wir hätten diese Stufe der kulturellen Evolution bereits erklommen, so bliebe die Auseinandersetzung mit den Religionen natürlich weiterhin interessant, da wir unsere Geschichte nur verstehen können, wenn wir neben den politischen und sozialen auch die weltanschaulich-religiösen Hintergründe der jeweiligen Zeit beleuchten. Dennoch bin ich mir sicher, dass Moses, Jesus und Mohammed irgendwann im kollektiven Bewusstsein der Menschheit ebenso verblassen werden wie zuvor Atum, Thot, Horus, Isis, Amun, Zeus, Dionysos, Pan, Poseidon, Hera, Jupiter, Venus, Vesta, Teutates, Taranis, Odin oder Thor. Wir neigen ja dazu, unseren eigenen Standpunkt in der Geschichte zu verabsolutieren. Deshalb übersehen wir gerne, dass unsere Spezies Homo sapiens, die vor etwa 200'000 Jahren entstand, 99 Prozent ihrer Artgeschichte ohne christliche Kirche auskam. Und es ist nun wirklich nicht zu erwarten, dass die Menschheit in 20'000 oder gar 200'000 Jahren ausgerechnet an den abrahamitischen Religionen festhalten wird. Vielleicht werden die Menschen der Zukunft die grossen Werke Bachs oder Bruckners noch zu schätzen wissen, aber das religiöse Umfeld, in dem diese Musiken entstanden sind, wird ihnen sicherlich ähnlich fremd erscheinen wie uns Heutigen die Götterwelt der alten Ägypter, Griechen, Römer oder Germanen.
(baz.ch/Newsnet)>
Kommentar: Logik und Humanismus
Der meiste Glaube ist nicht bewiesener Irrglaube. Logik und Humanismus sagen jedoch klar, dass es viele Erden im Weltall gibt. Und die Logik sagt klar, dass verschiedene Menschenrassen mit verschiedenen Merkmalen, auf die Erde gesetzt wurden, und nicht nur die Hautfarbe ist unterschiedlich. Und die "Götter" waren Ausserirdische. Aber viele "Gläubige" akzeptieren die Logik nicht...
Michael Palomino, 31.1.2012
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27.1.2012: Fernseher als "Babysitter" aus Langeweile - Potentiale bleiben unterentwickelt
aus: Der Standard online: Kindergesundheit: Fernseher ist zu oft der "Babysitter"; 27.1.2012;
http://derstandard.at/1326503879336/Kindergesundheit-Fernseher-ist-zu-oft-der-Babysitter
<Gesundheit ist auch durch das soziale Umfeld und die Möglichkeit der Partizipation in Familie, Schule und Gesellschaft bedingtWien - Kinder- und Jugendgesundheit ist keinesfalls eine rein medizinische Frage. Sie ist genauso durch das soziale Umfeld und die Möglichkeit der Partizipation in Familie, Schule und Gesellschaft bedingt. "Kinder brauchen in der frühen Phase vor allem Sicherheit und Geborgenheit, in der Jugend die Möglichkeit, ihre Potenziale zu entfalten", sagte der Präsident der Österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit, Klaus Vavrik, bei einer Pressekonferenz aus Anlass der Präsentation des neuen Jahresberichtes der Initiative in Wien.
Zu viel Zeit vor dem Bildschirm
"Kinder wünschen sich vor allem Freundschaft, Sicherheit, Familie, Ruhe und Sport. Wir hören ihnen offenbar zu wenig zu", meinte der Experte. Dem stünden die auch in Österreich herrschenden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen entgegen: "Es gibt ein Überangebot an Nahrungsmitteln, wir haben das Problem des Fernsehers als 'Babysitter', wir haben 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die zu viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen."
Laut Vavrik sind speziell im Jahr 2011 die Anliegen der Kinder- und Jugendgesundheit in der österreichischen Gesundheitspolitik "angekommen". Doch die Problematik müsse in der gesamten Gesellschaft berücksichtigt und entwickelte Strategien zur Verbesserung umgesetzt werden.
Ähnlich äußerte sich Pamela Rendi-Wagner, Leiterin der Sektion für Öffentliche Gesundheit im Gesundheitsministerium: "Was Kinder glücklicher macht? Das geht weit über Gesundheit hinaus. Es gilt, das Wohl der Kinder gesamtheitlich zu betrachten." Das Ministerium habe hier mit der Entwicklung einer eigenen Kindergesundheitsstrategie und bereits realisierten Programmen zur Ernährung wichtige Schritte gesetzt, denen weitere folgen würden. (APA)>
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