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Kindererziehung bei Kindern generell 0 bis 20 Jahre

Erziehung ohne Mutterliebe führt zur seelischen Notsituation des Kindes. -- Fehlende körperliche und emotionale Wärme in der Erziehung führt später bei den Kindern zu einem dauernden Wärmebedürfnis -- Chaos hemmt [Gehirn-] Entwicklung beim Kind - [unabhängig vom Status der Familie] -- Dauernde Panik in der Familie macht Kinder scheu und beziehungsunfähig -- Studie: Krippenbesuch erhöht Bildungschancen von Kindern deutlich -- Neuseeland 31.7.2009: Kinderschutzgesetz in Neuseeland funktioniert gut -- Eine Initiative zur Abschaffung des Schlagverbots gegen Kinder hat wohl kaum Chancen -- Perverses schweizer Gesetz und perverser Nationalrat: Kinder schlagen ist weiterhin erlaubt - und Kinderschützer wollen das nicht hinnehmen -- "USA" 28.9.2009: Studie: Ohrfeigen machen dumm -- 22.10.2009: Kinder schlagen: Eltern sind die häufigsten Täter - sexuelle Gewalt: Der Verwandten- und Bekanntenkreis ist der häufigste Täter -- Ratgeber 27.10.2009: Die kindliche Neugierde auf Sexualität durch "Doktorspiele" und Masturbation -- 9.11.2009: Extremer Stress in der Kindheit verändert die Genkonstelation und führt zu Desorientiertheit im Verhalten --  18.2.2010: Männer erkennen kranke Kinder weniger oft als Frauen -- 23.2.2010: Kinder kopieren v.a. Erwachsene und nicht die gleichaltrigen Kameraden -- 27.3.2010: Wörter können Schmerzen provozieren -- 2.7.2010: Mehrsprachigkeit bringt ein flexibleres Denken, mehr Kreativität und mehr Denkansätze für Problemlösungen -- 5.7.2010: Berechnendes Denken und der Luxus blockiert psychische Entwicklungen bei Kindern, wenn kaum noch gespielt wird-- 27.7.2010: Aus einer jungen Frau wird eine Mutter - Beispiele von Änderungen im Wesen der Frau innerhalb von 10 Jahren -- 8.8.2010: Die Mutterliebe verdreht das Gehirn der Mutter - ein Filmbeispiel aus Südkorea -- 5.8.2010: Haftungsfragen bei Kindern -- 12.8.2010: Langeweile müssen Kinder aushalten lernen, um dasSpannende im Leben sehen zu lernen -- 13.8.2010: Erziehung und Beruf: <Auch Männer stehen unter Druck> -- 16.8.2010: Auch Einzelkinder erwerben Sozialkompetenzen -- 30.8.2010: Die falsche Fürsorge und Unkenntnis führt zur oft überdosierten Medikamentation der Kinder durch die Eltern -- 12.10.2010: Mehr als 2 Stunden TV oder PC täglich macht die Psyche der Kinder kaputt -- Aarau (Schweiz) 13.10.2010: Das Bundesgericht in Lausanne hat festgestellt: <Kinder dürfen laut sein> - eine Kindertagesstätte kann man nicht verbieten -- 16.11.2010: <Studie: Rauchende Schwangere haben kriminellere Kinder> - Aggressivität, Hyperaktivität, Konzentrationsschwäche -- 27.11.2010: Kinder von Sucht-Eltern brauchen gute Paten, die ihnen Aufmerksamkeit geben, die die Sucht-Eltern nicht geben können --2.12.2010: <Soziologische Studie: Singende Kinder sind klüger und fitter> - Untersuchung an 500 Kindergartenkindern -- 6.12.2010: Die Jahreszeit der Geburt beeinflusst das Lebensgefühl - Mausexperimente geben neue Anhaltspunkte für Tag- oder Nachtmenschen -- 9.1.2011: Wenn Eltern zu viel Angst um ihr Kind haben - <die Sicherheitsneurose>, und wie man sie überwindet -- 25.1.2011: <Langzeitstudie: Schwierige Kinder tun sich als Erwachsene schwer> -- 17.1.2011: Familienplanung mit mehreren Kindern - das Abschätzen der Abstände der Geburten kann hilfreich sein

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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1989: Dauernde Panik in der Familie macht Kinder scheu und beziehungsunfähig

aus: Ingrid Olbricht: Die Brust. Organ und Symbol weiblicher Identität; Kreuz-Verlag 1985, Rohwolt-Verlag (rororo) 1989, S.123-125

Wird ein Kind in panischen Verhältnissen erzogen, scheut das Kind vor den Eltern. Als erwachsene Person scheut das Kind dann vor der ganzen Welt und läuft panisch an den besten Menschen vorbei, ohne es zu merken. Beziehungen müssen dann aktiv erlernt werden.

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1989: Fehlende körperliche und emotionale Wärme in der Erziehung führt später bei den Kindern zu einem dauernden Wärmebedürfnis

aus: Ingrid Olbricht: Die Brust. Organ und Symbol weiblicher Identität; Kreuz-Verlag 1985, Rohwolt-Verlag (rororo) 1989 (S.95)

"Körperfeindliches Verhalten" der Eltern und andauernde Defizite "im Bereich der emotionalen Wärme und der mütterlichen Zärtlichkeit und Zuwendung" verursachen schwerste Komplexe zu ihrem Körper und zur Umwelt, die nur therapeutisch gelöst werden können.


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8.9.2004: Chaos hemmt [Gehirn-] Entwicklung beim Kind - [unabhängig vom Status der Familie]

aus: ARD Text 8.9.2004 Tafel 547

"Das Aufwachsen in chaotischen Verhältnissen hemmt die intellektuelle Entwicklung von Kindern. Eine US-Studie an Zwillingen kommt zum Schluss, dass Kinder aus unordentlichen und lauten Familien schlechtere kognitive [erkenntnismässige] Fähigkeiten aufweisen als Kinder aus einem geordneten Umfeld. Die Forscher der Pennsylvania State University hatten fast 8000 britische Zwillinge untersucht. Nach einem Bericht des Magazins "New Scientist" ergab die Studie, dass diese Auswirkungen unabhängig vom sozialen Status der Familie seien."


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11.12.2004: Erziehung ohne Mutterliebe führt zur seelischen Notsituation des Kindes.

aus: Schweizer Fernsehen SF1 und 2: 10 vor 10, 11.12.2004


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29.1.2005: Babys wollen getragen werden - [Babys brauchen möglichst viel Körperkontakt - kein Kinderwagen, sondern Tragetücher und Tragesäcke]

aus: ARD Text Tafel 541 29.1.2005

"Babys brauchen viel Körperkontakt mit ihren Eltern. Dementsprechend laut schreien viele Babys, wenn Mutter oder Vater sie mal nicht im Arm haben. Das Familienportal "urbia.com" empfiehlt Tragetücher oder Tragesäcke. Damit haben die Eltern die Hände frei und gleichzeitig fühlt sich das Kind durch die Körperwärme sicher und geborgen. Untersuchungen haben ergeben, dass Kinder, die viel getragen werden, deutlich weniger schreien als ihre gebetteten Kollegen. Bedenken, aufrechtes Tragen würde zu Schäden an der Wirbelsäule führen, sind inzwischen widerlegt."

Kommentar: Tragtuch und Kinderwagen gleichzeitig

Am besten hat man beides zur Hand, Tragetuch und Kinderwagen, denn Kinder möchten auch gerne gefahren werden, wenn sie wach sind, und die Welt sehen. Die Welt in positivem sinn ein erstes Mal anzusehen prägt die Gehirnstruktur positiv. Kinder, die aufrecht sitzen können, sitzen ausserdem sehr gerne auf den Schultern der Eltern, um sich die Welt anzuschauen, als "Hochsitz" sozusagen.

Michael Palomino 2006


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26.12.2007: <Frühe Fremdbetreuung ist für Kinder schädlich> - seelischer Stress ohne Ende

aus: Welt online; 26.12.2007;
http://www.welt.de/wissenschaft/article1494482/Fruehe-Fremdbetreuung-ist-fuer-Kinder-schaedlich.html

<Deutsche Psychoanalytiker warnen in einem Memorandum vor innerseelischen Katastrophen: Ganztägige Trennungen von den Eltern stellen extreme psychische Belastungen für die Kinder dar. Je länger die Fremdbetreuung, desto höhere Werte des Stresshormons Cortisol seien bei den Kindern nachweisbar.

Von


Ein "Memorandum" der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) gießt Öl ins Feuer der Debatte über frühkindliche Fremdbetreuung. In den ersten drei Lebensjahren seien Kinder "ganz besonders auf eine schützende und stabile Umgebung angewiesen". Die Analytiker berufen sich auf "Tiefenwirkungen und Langzeitfolgen von kindlichen Entwicklungsbedingungen", denen sie in Forschung und Praxis begegnen.

Die DPV-Vorsitzende Gertraud Schlesinger-Kipp sagte WELT ONLINE, sie habe in ihrer Kasseler Praxis vor allem mit Älteren zu tun, die während des Krieges "chaotische Betreuungsverhältnisse" durchlebten: "Sie wurden zu Großeltern oder ins Heim gegeben und wussten meist nicht, warum. Wir stellen fest, dass das gerade im Alter zu enormen Verunsicherungen gegenüber sich selbst führt."

Generell gebe es nur wenig Forschung zu kindlicher Fremdbetreuung in Deutschland. Sie selbst sei gespannt auf die Ergebnisse einer laufenden Studie, die das Frankfurter Sigmund-Freud-Institut 2008 präsentieren will. Es handelt sich um eine Untersuchung zu jungen ostdeutschen Erwachsenen mit Krippenerfahrung. "Generell gilt: Trennungserfahrungen in sehr frühem Alter werden im Körper gespeichert. Sie tauchen in späteren Situationen als Ängste wieder auf", so Schlesinger-Kipp.

Ein Kind entwickle erst langsam die Fähigkeit, die Abwesenheit der Eltern innerseelisch zu verkraften, heißt es in dem Memorandum. Plötzliche oder zu lange Trennungen von den Eltern bedeuten in der frühen Kindheit einen "bedrohlichen Verlust der Lebenssicherheit, auch weil Sprach- und Zeitverständnis des Kindes noch nicht weit genug entwickelt sind, um Verwirrung oder Angst mit Erklärungen zu mildern". Langsame Übergänge seien daher oberste Bedingung.

"Natürlich kann und muss eine Trennung für ein Kind auch ein Entwicklungsmotor sein. Aber das funktioniert nur, wenn es gut aufgefangen wird", erläutert Schlesinger-Kipp. Ein familiär sicher gebundenes Kind verkrafte den Schritt in die außerfamiliäre Betreuung gut. Gestalten sich die Übergänge zu abrupt, könne es für das Kind zu einer "innerseelischen Katastrophe" kommen. Anhaltendes Weinen und Schreien, später dann Verstummen, Schlaf- und Ernährungsstörungen seien Zeichen für eine "seelische Überforderung".

Tagesmuttermodell gilt als besonders konfliktreich

Weil ein Kind sich immer an eine Betreuerin oder "Übergangsmutter" binde, bedeute jeder Krippenwechsel oder Wechsel der Tagesmutter einen Bindungsverlust für das Kind. Besonders schwerwiegend sei dies, wenn das Kind in seiner Trauer nicht von den Eltern unterstützt oder bestätigt werde. Das "Tagesmuttermodell", von dem man sich generell mehr Individualität bei der Betreuung erhofft, sei hier "besonders konfliktreich", heißt es in dem Memorandum. Denn häufig auftretende Spannungen zwischen Mutter und Tagesmutter und eine damit verbundene "Auswechslung" der Tagesmutter stürzen das Kind in die Krise. "Das Kind, das diesen Verlust primärer Ersatzbemutterung hinnehmen muss, wird nicht gefragt werden. Es wird trauern, aber die Trauer wird von der Mutter schwerlich begleitet werden können, denn sie sieht keinen Trauerbedarf", sagt die Hamburger Psychologin und Psychoanalytikerin Ann-Kathrin Scheerer. "Die Trauer um den Verlust der Kinderfrau bleibt als Spur der Entfremdung zwischen Mutter und Kind erhalten."

Scheerer sieht ein weiteres Problem in der Betreuung durch Tagesmütter oder Kinderfrauen: die täglichen Wechsel zwischen der einen und der anderen "Mutter": "Die frühe Aufspaltung des Bemutterungsangebots kann zu einer bleibenden Aufspaltung des inneren Beziehungserlebens führen." In der psychoanalytischen Therapie erlebe man das oft als "verdrängtes oder bagatellisiertes Fremdbetreuungsschicksal".

Die Psychoanalytiker wünschen sich für den Beruf der Tagesmutter eine "Professionalisierung mit guter Ausbildung und berufsbegleitender Supervision". Auch mache es entwicklungspsychologisch einen bedeutsamen Unterschied, ob ein Kind mit einem Jahr, mit anderthalb oder zwei Jahren außerfamiliär betreut und wie viele Stunden täglich sie in Anspruch genommen werde.

Je länger die tägliche Betreuung getrennt von den Eltern erfolge, desto höhere Werte des Stresshormons Cortisol seien im kindlichen Organismus nachweisbar. Das erkläre den Zusammenhang zwischen ganztägiger außerfamiliärer Betreuung und späterem aggressivem Verhalten in der Schule. Um "Traumatisierungen" zu verhindern, fordern die Analytiker, analog zur Schulreife für jedes Kind individuell die "Krippenreife" zu beurteilen.>


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2.3.2008: <Studie: Krippenbesuch erhöht Bildungschancen von Kindern deutlich>

aus: gmx Themen, 2.3.2008;
http://portal.gmx.net/de/themen/beruf/bildung/schule/5492008-Studie-Krippenbesuch-erhoeht-Bildungschancen- von-Kindern-deutlich,cc=000000055900054920081DrHcX.html

Der Besuch einer Krippe erhöht die Bildungschancen eines Kindes einer Studie zufolge deutlich.

Etwa die Hälfte der Kinder, die eine Krippe besucht haben, schafften später den Sprung auf ein Gymnasium, heißt es in einer Studie der Bertelsmann-Stiftung, über die die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Montagsausgabe berichtet. Von den Kindern ohne Krippenerfahrung gelinge dies nur einem Drittel.

Die Studie analysierte laut "SZ" die Bildungskarrieren von mehr als 1000 repräsentativ ausgewählten Kindern, die zwischen 1990 und 1995 in Deutschland geboren wurden. Dabei habe sich gezeigt, dass Kinder aus tendenziell benachteiligten Familien von den Krippen besonders profitierten: Am stärksten waren die positiven Wirkungen, wenn die Eltern der Kinder Migranten waren oder einen Hauptschulabschluss hatten.

Die Untersuchung, die das Institut Bass aus Bern erstellt hat, ermittelt auch die ökonomischen Effekte eines Krippenbesuchs. So liege das spätere Lebenseinkommen eines Gymnasiasten deutlich über dem eines schlechter Ausgebildeten. Steige durch den Krippenausbau die Zahl der Gymnasiasten, sei dies wiederum von volkswirtschaftlichem Nutzen. Die Kosten eines Krippenplatzes in Höhe von etwa 8000 Euro, die überwiegend der Staat trägt, würden dadurch leicht ausgeglichen, heißt es in der Studie laut "SZ" weiter.

© AFP>

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Neuseeland 31.7.2009: Kinderschutzgesetz in Neuseeland funktioniert gut

Eine Initiative zur Abschaffung des Schlagverbots gegen Kinder hat wohl kaum Chancen

aus: 20 minuten online: Neuseeland: Volk stimmt über Ohrfeigen ab; 31.7.2009;
http://www.20min.ch/news/ausland/story/12633141

<In Neuseeland kommt erstmals eine Volksinitiative zur Abstimmung. Sie verlangt die Abschaffung eines Gesetzes, das Eltern verbietet, ihre Kinder zu ohrfeigen.

Ein Flugblatt, das auf die Volksabstimmung hinweist.Das Gesetz wurde 2007 beschlossen. Es soll sicherstellen, dass niemand die Misshandlung von Kindern mit «elterlicher Disziplin» rechtfertigen kann. Hintergrund bildet die Tatsache, dass in den vermeintlich friedlichen und ruhigen Inselstaat Gewalt gegen Kinder weit verbreitet ist. Dennoch spaltete das Gesetz die Nation.

Einer zweifache Mutter aus Auckland gelang es, 300 000 Unterschriften – rund zehn Prozent der Wahlberechtigten – für die erste Volksinitiative in der Geschichte des Landes zu sammeln. Sie kommt nun zur Abstimmung mit der Fragestellung «Soll ein Klaps als Teil einer guten elterlichen Erziehung in Neuseeland eine strafbare Handlung sein?» Das Gesetz mache gute Familien zu Opfern von Ermittlungen und sogar Strafverfolgung durch die Polizei, argumentieren die Initianten.

Die Befürworter des Gesetzes verweisen auf die Statistik der Polizei, wonach es zwischen März 2007 und April 2009 nur zu 13 Ermittlungen und einem Strafverfahren kam. Dank dem Gesetz erhielten Babys und Kinder die gleichen rechtlichen Schutz vor gewalttätigen Handlungen wie Erwachsene. «Positive, gewaltlose Erziehung ist effizienter als körperliche Bestrafung», betont das Ja-Lager.

Nur briefliche Teilnahme

Die Abstimmung findet bis zum 21. August statt. Teilnehmen kann man nur per Post, und das Ergebnis ist für die Regierung nicht bindend. Der konservative Premierminister John Key lässt gemäss BBC wenig Neigung zu einer Änderung erkennen. Das Gesetz funktioniere gut und die Fragestellung der Initiative sei «verwirrend».

Ob die Abstimmung über die erste Volksinitiative der Geschichte auf grosse Beteiligung stossen wird, ist fraglich. Laut einer Umfrage von Ende Juni betrachten nicht weniger als 77 Prozent der «Kiwis» das Referendum als Geldverschwendung.

(pbl)>

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Perverses schweizer Gesetz und umstrittener Nationalrat: Kinder schlagen ist weiterhin erlaubt - aber  Kinderschützer wollen das nicht hinnehmen

aus: 20 minuten online: «Perverse Idee»: In der Schweiz darf man Kinder schlagen; 27.8.2009;
http://www.20min.ch/news/schweiz/story/16136396

Nachdem der Nationalrat Körperstrafen an Kindern letztes Jahr nicht verbieten wollte, lancieren Kinderschützer das Thema erneut. In 19 europäischen Ländern sind Körperstrafen verboten, in der Schweiz nicht.

An einer Impulstagung war von der «perversen Idee» des erzieherischen Ohrfeigenwerts die Rede. 19 europäische Länder haben Körperstrafen an Kindern ganz verboten, 10 weitere streben ein Verbot an - die Schweiz gehört nicht dazu. An einer Impulstagung der Terre des hommes Kinderhilfe (Tdh) wurde das Thema am Donnerstag in Bern deshalb erneut lanciert.

Nationalrat gegen Verbot

Dies nachdem der Nationalrat 2008 eine entsprechende parlamentarische Initiative abgelehnt hatte mit dem Argument, der heutige Schutz sei ausreichend.

In einer Zeit der Debatten über Jugendgewalt sei es seltsam, Kinderstrafen noch immer zu tolerieren, sagte Jean Zermatten, Vizepräsident des UNO-Ausschusses für die Rechte des Kindes, an der Tagung. Dies geht aus einer Mitteilung von Tdh hervor.

Hund mehr wert als Kind?

Elda Moreno vom Kinderrechtskomitee des Europarats kritisierte die Tatsache, dass das Schlagen eines Hundes oder eines Erwachsenen als Misshandlung beziehungsweise Straftat gelte, während das Schlagen eines Kindes als erzieherische Massnahme akzeptiert werde.

«Mit dieser perversen Idee wollen wir aufräumen»», sagte Moreno gemäss Mitteilung. Laut Tdh-Chef Peter Brey muss der Gesetzgeber gegen Körperstrafen an Kindern vorgehen, da die Schweiz die Kinderrechtskonvention ratifiziert hat.

(sda)>

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"USA" 28.9.2009: <Studie: Ohrfeigen machen dumm>

aus: 20 minuten online; 28.9.2009; http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/28761378

<Kinder, die oft geschlagen werden, sind dümmer als ihre Altersgenossen. Das ist das Resultat einer US-Langzeitstudie.

Geschlagene sind dümmer.

«Eine Ohrfeige hat noch niemandem geschadet.» So lautet ein bekanntes Bonmot, das sich nun als Irrglaube herausgestellt hat. Amerikanische Wissenschaftler haben in einer Studie nämlich das Gegenteil bewiesen: Kinder, die regelmässig geschlagen werden, sind dümmer als ihre Klassenkameraden, so das Resultat ihrer gross angelegten Untersuchung. «Nicht nur, dass Eltern ihre Kinder schlagen, sondern auch wie oft, hat einen Einfluss auf die Intelligenz des Kindes», sagt Studienleiter Murray Straus. «Je öfter der Klaps auf den Po, desto langsamer ist die geistige Entwicklung des Kindes.»

In der Untersuchung der Universität New Hampshire wurden 1500 Kinder und ihre Eltern vier Jahre lang beobachtet. Dabei untersuchten die Forscher den Einfluss der Gewalt auf den Intelligenzquotienten. Resultat: Gewalt schlägt sich auf das Denkvermögen der Kinder nieder. Bei den Zwei- bis Vierjährigen war der IQ derjenigen, die öfter einen Klaps auf den Hintern oder eine Ohrfeige bekamen, im Durchschnitt ganze fünf Punkte tiefer als bei ihren Altersgenossen, die nicht geschlagen wurden. Die Fünf- bis Neunjährigen hatten im Mittel immer noch 2,8 Punkte weniger. Zudem waren sie ängstlicher und leichter zu erschrecken. >


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22.10.2009: Kinder schlagen: Eltern sind die häufigsten Täter - sexuelle Gewalt: Der Verwandten- und Bekanntenkreis ist der häufigste Täter

Die Untersuchung macht deutlich, dass psychische und körperliche Gewalt überwiegend von den eigenen Eltern ausgeübt wurde. Die entsprechenden Anteile lagen bei der psychischen Gewalt bei über 80, bei der körperlichen bei über 70 Prozent. Gegen 90 respektive auf über 80 Prozent steigt der Anteil «Eltern», wenn auch «neue Lebenspartner» einbezogen werden.

Sexualtäter aus dem Bekanntenkreis

Ein völlig anderes Bild zeigt sich dagegen bei der sexuellen Gewalt: Hier waren die Eltern (fast immer die Väter inklusive neuem Lebenspartner) für rund ein Viertel der gemeldeten Übergriffe verantwortlich. Der grosse Rest ging auf das Konto des weiteren Bekannten- und Verwandtenkreises.

Die Zahlen weichen laut dem Chef der Kinderschutzgruppe, Ulrich Lips, deutlich von anderen Untersuchungen ab, die höhere Eltern- Anteile auswiesen. Bei 38,3 Prozent aller Fälle ging es um sexuelle Gewalt, bei 30,9 Prozent um körperliche, bei 14,5 um psychische Misshandlungen, und bei 7,4 Prozent wurden Kinder von den Eltern vernachlässigt.

Kein Unterschied zu Ausländern

Die Auswertung nach Zürcher Wohngebieten zeigt ferner, dass Kindsmisshandlungen in allen Gesellschaftsschichten etwa gleich häufig sind. In sozioökonomisch tieferen Schichten dominiere jedoch die körperliche, in den höheren die sexuelle Gewalt. Keine statistisch relevanten Unterschiede ergaben sich zwischen Schweizern und Ausländern.

Schliesslich macht die Untersuchung deutlich, dass ein Fünftel der Täter Minderjährige waren. Und diese verübten zu 76 Prozent sexuelle Misshandlungen, der Rest entfiel auf körperliche und psychische Gewalt. Bei den minderjährigen Tätern handelt es sich nur selten um Verwandte der Opfer.

(sda)>

Kommentar
Es fehlt immer noch der Pflichtelternkurs für eine gewaltfreie Erziehung - und es fehlt das Wort "Verantwortung" für die gesamte Menschheit in Sachen Sexualität.

Michael Palomino 22.10.2009

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Ratgeber 27.10.2009: Die kindliche Neugierde auf Sexualität durch "Doktorspiele" und Masturbation

aus: 20 minuten online: Sexualerziehung: "Auch Kinder sind sexuelle Wesen"; 27.10.2009;
http://www.20min.ch/life/lifeguide/story/-Auch-Kinder-sind-sexuelle-Wesen--19541643

Die Stiftung Kinderschutz Schweiz gibt einen neuen Ratgeber zur Sexualerziehung heraus, erarbeitet von der Stiftung Kinderschutz Schweiz (mit Präsidentin Jacqueline Fehr, Nationalrätin SP/ZH) und der Mütter- und Väterberatung Schweiz, u.a. von Co-autor Bruno Wermuth. Im Ratgeber wird den Eltern aufgezeigt, mit welchen Worten man Kinder durch ihre sexuelle Entwicklung führt, und was Kinder an eigenen sexuellen Handlungen machen können und was nicht (z.B. "Doktorspiele", Selbstbefriedigung).

-- Eltern sollen keine Scheu haben, mit Kindern [in ihrem Sprachgebrauch] über Sexualität zu reden. Unsicherheiten oder Scham sind fehl am Platz, und Unwissen der Eltern über Sexualerziehung sollte schnell beseitigt werden [die dummen Eltern müssen sich weiterbilden und akzeptieren, dass es Sexualität gibt, und müssen lernen, wie man den Kindern darüber spricht]

-- wenn Eltern negative Signale bezüglich Sexualität ausstrahlen, so blockieren sie ihre Kinder in der Wertschätzung ihres Körpers. Die Kinder meinen dann, ihr Körper sei etwas Negatives, statt den Körper als wertvoll zu empfinden, und das stärkt und schützt die Kinder geistig

Angaben von Co-Autor Bruno Wermuth:

"Doktorspiele"

-- "Doktorspiele", wo sich Kinder gegenseitig ausziehen und sich die Geschlechtsorgane zeigen, sind so lange unproblematisch, so lange nicht ein Kind über das andere Macht ausüben will und alles freiwillig geschieht:

<Grundsätzlich ist es wichtig, dass in der Beziehung zwischen den spielenden Kindern kein Machtgefälle besteht: Dass beide Kinder freiwillig mitspielen, dass jedes aufhören kann, wenn es nicht mehr will und auch ausdrücken darf und kann, wenn ihm eine Handlung des Anderen zu weit geht. Wenn Kinder ihre Neugier für den eigenen und den Körper anderer ausdrücken, dürfen die Eltern sich darüber freuen. Es ist ein Irrtum zu glauben, Kinder seien nicht sexuell. Das Gegenteil ist der Fall: Auch Kinder sind sexuelle Wesen. Fehlt sexuell gefärbte Neugier im Kindesalter, ist das ein schlechtes Zeichen.>

Verbote von Doktorspielen sind fehl am Platz. Die Kinder sollen einfach wissen, wo die Eltern sich befinden:

<Ich empfehle den Eltern Gelassenheit. Wenn kein Machtgefälle zwischen den beteiligten Kindern besteht, dürfen Eltern davon ausgehen, dass dabei niemand zu Schaden kommt. Keinesfalls sollen Eltern daneben stehen, denn das würde die Privatsphäre der Kinder verletzen. Gut ist, wenn die Kinder wissen, wo die Eltern sich aufhalten und wo sie, wenn notwendig, Unterstützung kriegen können. So lange ein Kind nach dem gemeinsamen Spiel nicht verstört wirkt, weint oder über Schmerzen klagt, gibt es keinen Grund für die Eltern, etwas zu unternehmen.>

Kindsmissbrauch unter Kindern wird dann zum Thema, wenn es zu Schmerzen kommt. Kleine Gegenstände in die Vagina einzuführen ist kein Kindsmissbrauch, so lange es keine Schmerzen macht, sondern ist eine Erfahrung:

<Wo sind die Grenzen? Soll man zum Beispiel zulassen, dass sich die Kinder gegenseitig irgendwelche Gegenstände in Körperöffnungen einführen?
Ja, das darf man zulassen, denn Kinder spüren, wenn ihnen etwas Schmerzen bereitet und sie wehren sich dagegen oder entziehen sich solchen Untersuchungen. Wichtig ist bei allen Formen von Doktorspielen aber wie gesagt, dass kein Kind zu etwas gezwungen wird und dass ein Nein von allen beteiligten Kindern akzeptiert wird. Dass alle Kinder diese Regeln vor dem Spiel kennen, dafür sind die Eltern verantwortlich.>

Masturbation

Das Thema Masturbation soll ebenfalls nicht verschwiegen werden, sondern die Kinder sollen geführt werden, mit Worten und Anweisungen:

<Manche Kinder fangen schon im Windelalter an zu onanieren. Viele Eltern wissen nicht recht, wie sie damit umgehen sollen, oder es ist ihnen unangenehm.
Der Lernprozess von Kindern funktioniert hier nach dem Lustprinzip. Entdeckt ein Kind, dass ihm eine Berührung Lust verschafft, wird es sie wiederholen. Wenn Eltern ihr Kind unterbrechen, oder ihm sexuelle Handlungen am eigenen Körper verbieten, sagen sie ihm damit, dass es nicht in Ordnung ist, sich selbst lustvoll zu berühren. Wenn Erwachsene sich an sexuellen Handlungen von Kindern stören, sollten sie sich vielleicht fragen: Wer hat hier das Problem, ich oder das Kind? Und: Wie stehe ich zur eigenen Sexualität?

Soll man ein Kind darauf ansprechen, wenn es offen masturbiert?
Ältere Kinder schon, ja. Man darf ihnen sagen, dass es andere Menschen stört, wenn sie seine Handlungen mit ansehen müssen und dass es dafür bessere Orte gibt als die Öffentlichkeit. Zum Beispiel sein Zimmer. Die Handlungen von kleinen Kindern auf dem Wickeltisch, kann man aber ruhig positiv kommentieren, wenn man das möchte. Zum Beispiel: Gell, das fühlt sich gut an, was du da machst?>

Sexualerziehung geht vom Baby bis ins Jugendalter

Die Eltern können die Konversation mit dem Kind so steuern, dass die Sexualität in Kindersprache angesprochen wird. Das Kind kann dann selber entscheiden, ob es darüber weiter reden will. Wenn jemand schwanger ist, kann man also die Konversation darauf lenken, dass hier "ein Baby im Bauch" ist, und eventuell will das Kind dann weiter darüber reden - oder auch nicht. Das Kind wählt den Zeitpunkt aus, wann es über Sexualität reden will, nicht die Eltern. Deswegen sind solche Gesprächsansätze wichtig. [Die Eltern sollen es aber auch nicht übertreiben].

Sexualerziehung geht vom Babyalter bis zur Jugend. Wenn keine Sexualerziehung durch die Eltern stattfindet, so holen sich die Kinder die Kenntnisse über Sexualität über die Medien und Freunde. Eventuell müssen die Eltern dann feststellen, dass bei ihren jugendlichen Kindern keine Aufklärung mehr notwendig ist [bzw. eventuell ist es sogar so, dass die jugendlichen Kinder mehr wissen als die Eltern].>

[Und dann kommt das Erlernen der Lebensregeln und der Verantwortung in der Beziehung].

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9.11.2009: Extremer Stress in der Kindheit verändert die Genkonstelation und führt zu Desorientiertheit im Verhalten

aus: n-tv online: Gesundheit: Extrmer stres in der Kindheit - Genaktivität verändert sich; 9.11.2009;
http://www.n-tv.de/wissen/gesundheit/Genaktivitaet-veraendert-sich-article581252.html

<Traumatische Kindheitserlebnisse können dafür sorgen, dass chemische Markierungen an die Erbsubstanz angelagert werden.

Traumatische Erlebnisse oder extremer Stress in der Kindheit können die Genaktivität dauernd verändern und einen Menschen damit deutlich anfälliger für Depressionen und Angsterkrankungen machen.

Das bestätigen Forschungen am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. Den Untersuchungen zufolge können durch schweren psychischen Stress sogenannte Methylgruppen - einfache chemische Markierungen - an die Erbsubstanz angelagert werden. Diese Änderungen können dann zum Beispiel dazu führen, dass mehr Stresshormone produziert werden. Ihre Ergebnisse stellen die Forscher in der Zeitschrift "Nature Neuroscience" vor.

Grundlage für die Ergebnisse ist ein Versuch mit neugeborenen Mäusen, die für kurze Zeit von ihrer Mutter getrennt wurden. Später konnten sie sich nur schlecht an Stresssituationen anpassen - und zwar ein Leben lang. Ihr Gedächtnis, ihr Antrieb und ihre Emotionen waren gestört, weil in ihren Gehirnen das Eiweißmolekül Vasopressin überproduziert wurde. Die Wissenschaftler gingen der Frage nach, was diese Überproduktion auslöste. Es stellte sich heraus, dass den Mäusen eine Methylgruppen-Anlagerung am Erbgutstrang fehlte, die bei gesunden Tieren die Überproduktion stoppt.

Um wirksame Therapien gegen psychische Krankheiten zu entwickeln, müsse in Zukunft im Rahmen der sogenannten Epigenetik noch intensiver erforscht werden, wie Umwelteinflüsse die Erbsubstanz eines Menschen verändern, forderte Instituts-Direktor Florian Holsboer. Klar sei, dass Informationen von außen die Art beeinflussen, wie das Erbgut benutzt wird: Die Methylgruppen würden wie Signalflaggen auf den DNA- Strängen angebracht und legten somit fest, wie häufig ein Gen abgelesen wird. "Das Verständnis dieser epigenetischen Kodierung wird zum zukünftigen Schlüssel neuer Behandlungsstrategien", sagte Holsboer laut Mitteilung.

dpa>

Kommentar: Extreme Stresserlebnisse in der Kindheit
Im Artikel fehlt leider die Erwähnung der extremen Stresserlebnisse in der Kindheit, die eine dauernd veränderte Genkonstellation verursachen. Darunter fällt nicht nur eine Scheidung der Eltern, sondern auch Krieg, Kampfspiele, Mord in der Familie, Unfall in der Familie, Entführungen, das Abbrennen des Hauses der Familie, eine Schlägermutter oder ein Schlägervater, die dauernd das Kind mit Schlägen bestrafen oder anschreien, ein Vergewaltigervater oder ein naher familiärer Verwandter oder Bekannter, der dauernd die Tochter sexuell missbraucht, oder sadistische Lehrpersonen oder sadistische Klassenkameraden (Mobbing), die das Kind jahrelang aushalten muss, oder Eltern, die ihre Kinder als Sklaven missbrauchen (Zwang zu gewissen Tätigkeiten wie Tennis spielen, musizieren mit "klassischer Musik") etc. etc.

Michael Palomino, 9.11.2009

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n-tv online, Logo

18.2.2010: Männer erkennen kranke Kinder weniger oft als Frauen

aus: n-tv online: Wenn Kinder krank sind: Männern fehlt die Wahrnehmung; 18.2.2010;
http://www.n-tv.de/wissen/gesundheit/Maennern-fehlt-die-Wahrnehmung-article735763.html

<Bei diesem Kind sind die Symptome nicht zu übersehen - Neurodermitis.

Väter schätzen die Gesundheit ihrer Kinder deutlich positiver ein als Mütter. Wo eine Mutter eine Krankheit bei ihrem Kind zu erkennen glaubt, tut dies ein Vater noch lange nicht, wie aus einer in Hamburg veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) hervorgeht. So nehmen lediglich vier Prozent der Väter wahr, dass ihr Kind häufig erkältet ist oder Kopfschmerzen hat. Dagegen stellten das rund 15 Prozent der Mütter fest.

Mütter gaben außerdem fünfmal häufiger an, dass ihr Kind an Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Bronchitis leidet. Nur drei Prozent der Väter nahmen entsprechende Beschwerden wahr. Das so genannte "Zappel-Philipp-Syndrom" (ADHS) wurde von acht Prozent der Väter festgestellt und Schlafstörungen registrierten sieben Prozent. Bei den Müttern lagen beide Werte um rund 50 Prozent höher.

Als einen Grund dafür nennen Experten die Tatsache, dass Kinder nach wie vor überwiegend von den Mütter betreut werden. Mütter erkennen daher auch die Beschwerden eher und kümmern sich darum. "Eine weitere Erklärung für diese Ergebnisse liegt sicherlich auch darin, dass Frauen und Männer Krankheit und Gesundheit grundsätzlich unterschiedlich bewerten", erklärt der Psychologe Claus Gieseke. "Während viele Männer auch ihre eigenen Krankheitssymptome eher verleugnen, nehmen Frauen ihre Gesundheit meistens bewusster wahr." Forsa befragte im Januar 1000 Menschen mit Kindern zwischen sechs und 18 Jahren.

AFP>

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23.2.2010: Kinder kopieren v.a. Erwachsene und nicht die gleichaltrigen Kameraden

aus: Spiegel online: Lernprinzipien: Kinder schauen lieber bei Erwachsenen als bei Gleichaltrigen ab; 23.2.2010; http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,679722,00.html

<Spielkreis: Kinder ziehen es vor, von Erwachsenen zu lernen

Mit gutem Beispiel voran - diese Regel gilt vor allem im Umgang mit Kindern. Denn wenn die Kleinen etwas Neues lernen, orientieren sie sich eher an Erwachsenen als an Gleichaltrigen, haben Forscher beobachtet. Das Vertrauen in die Vorbilder ist dabei enorm groß.

Kleine Kinder akzeptieren das Verhalten eines Erwachsenen als richtig. Und sie betrachten es darüber hinaus als unbedingtes Vorbild für sich selbst. Das gilt vor allem dann, wenn es um feste Regeln geht. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler aus Leipzig, die kleine Kinder bei einem fiktiven Spiel beobachtet haben. Die Forscher empfehlen deshalb, diesen Zusammenhang im Umgang mit Kindern nicht zu vergessen - um nicht versehentlich ein schlechtes Beispiel zu liefern.

Hannes Rakoczy und seine Kollegen vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie fanden heraus, dass das Vertrauen in die Erwachsenen sehr groß ist. Offenbar so groß, dass die Kleinen sogar korrigierend eingreifen, wenn sie beobachten, dass jemand den Anweisungen eines Erwachsenen nicht folgt. Über ihre Studie berichten Hannes Rakoczy und seine Kollegen vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig im Fachmagazin "The British Journal of Developmental Psychology".

Für die Studie sahen sich die 44 kleinen Probanden im Alter von drei und vier Jahren ein Video an, auf dem entweder ein Junge oder ein Mann über die richtige Art zu "daxen" sprach. Dabei handelte es sich um ein Spiel, das sich die Forscher ausgedacht hatten. Der Mann und der Junge gaben dabei verschiedene Regeln vor. Anschließend sollten die Kinder dann selbst daxen, während die Psychologen sie beobachteten.

Die Kinder imitierten sehr viel häufiger die Dax-Variante, die der Erwachsene vorgegeben hatte, beobachteten die Forscher. Diese Vorliebe für Anweisungen von Erwachsenen offenbarte sich auch in einem weiteren Experiment, in dem eine Puppe den Kleinen erklärte, sie wäre jetzt an der Reihe zu daxen. In der Hälfte der Fälle folgte die Puppe danach den Regeln, die der Mann im Video erklärt hatte, in der anderen Hälfte benutzte sie die Vorgaben des Jungen.

Die Kinder protestierten deutlich, wenn die Puppe nicht den Erwachsenen-Regeln folgte, und versuchten, ihr die nach ihrer Auffassung richtige Methode des Daxens beizubringen.

Schon sehr junge Kinder scheinen demnach selektiv Informationen abzuspeichern. "Die Ergebnisse legen nahe, dass Kinder es vorziehen, von Erwachsenen zu lernen als von anderen Kindern, wenn es um regelgeleitete Aktivitäten wie ein neues Spiel geht", erklärt der Studienleiter Rakoczy. "Sie erwarten auch, dass andere Leute so lernen und Dinge so ausführen, wie es die Erwachsenen tun."

Offenbar bewerten die Kleinen also das von den Erwachsenen gezeigte Prinzip nicht nur als das bessere, sondern sogar als das grundsätzlich richtige und speichern es als eine Art Standard ab. Solche Lernprinzipien zu kennen, könne in Zukunft helfen, die Entwicklung von Kindern besser zu verstehen, speziell die der sozialen Kompetenzen, so die Forscher. Die Autoritätsgläubigkeit von Kindern halten Evolutionsbiologen wie Richard Dawkins sogar für eine Ursache dafür, dass Religionen entstanden sind.

cib/ddp>


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27.3.2010: Wörter können Schmerzen provozieren

aus: n-tv online: Bisher völlig unterschätzt; Wörter erzeugen Schmerzen;
http://www.n-tv.de/wissen/gesundheit/Woerter-erzeugen-Schmerzen-article796417.html

<Ein Kind zieht ein schmerzverzerrtes Gesicht beim Impfen.

Allein schon Worte können Schmerzen auslösen. Sobald jemand Begriffe wie "quälend", "zermürbend" oder "plagend" hört, wird das Schmerzgedächtnis alarmiert, erklärte der Psychologe Thomas Weiß von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Forscher haben mit Hilfe der sogenannten funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) beobachtet, wie Studienteilnehmer auf bestimmte Worte reagieren und welche Hirnaktivität ausgelöst wird.

"Diese Befunde zeigen, dass allein schon Worte unser Schmerzgedächtnis aktivieren können", erklärte Weiß. Damit haben sie eine ähnliche Wirkung wie schmerzhafte Erfahrungen, etwa der Pieks einer Spritze. Dass Menschen schmerzhafte Erfahrungen speichern, sei biologisch sinnvoll, da dies ermöglicht, potenziellen Gefahren für Leib und Leben aus dem Wege zu gehen. "Unsere Ergebnisse legen jedoch zusätzlich nahe, dass verbalen Reizen eine bisher unterschätzte Bedeutung zukommt", so Weiß.

Für die Psychologen stelle sich nun vor allem die Frage, welche Rolle die verbale Auseinandersetzung mit Schmerzen für Patienten mit chronischen Schmerzen spielt. Diese Patienten sprächen sehr häufig über ihr Schmerzempfinden, etwa mit ihrem Arzt. Ob solche Gespräche möglicherweise zu einer Verstärkung der empfundenen Schmerzen führen, wollen die Forscher nun in einer weiteren Studie klären.
 
AFP>


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1.7.2010: Familienrituale geben Kindern emotionalen Halt und körperliche Gesundheit: Gemeinsames Frühstück reduziert Übergewicht - Elternstress und strukturloser Alltag provozieren psychische und körperliche Probleme - soziales Netzwerk und reduzierter Medienkonsum reduziert Stress - und alles zusammen reduziert Diabetes, Fettleibigkeit und Herzerkrankungen

aus: n-tv online: Gesundheit: Elternstress und Strukturlosigkeit: Kinder werden schneller krank; 1.7.2010; http://www.n-tv.de/wissen/gesundheit/Kinder-werden-schneller-krank-article967781.html

<Schon ein paar einfache Familienrituale erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder gesund aufwachsen - und das ganz egal, ob die Eltern arm oder reich sind, sagt eine Studie.
 
Gemeinsame Mahlzeiten tragen zur Gesundheit von Kindern bei.

Kinder aus Familien, die wenig Rituale und Gemeinschaft pflegen, haben einer neuen Studie zufolge ein höheres Krankheitsrisiko. So ist etwa die Wahrscheinlichkeit für Übergewicht bei Kindern 1,6 mal höher, wenn die Familie nicht regelmäßig zusammen frühstückt. Das geht aus der repräsentativen AOK-Familienstudie 2010 hervor, für die bundesweit mehr als 2000 Eltern mit Kindern zwischen vier und 14 Jahren befragt wurden. Zu viel Elternstress und strukturloser Alltag führt demnach auch beim Nachwuchs zu mehr psychischen und körperlichen Problemen. "Die Studie zeigt, dass es bei der Gesundheit der Kinder hauptsächlich auf die Einstellung und das Vorbild der Eltern ankommt", sagte Jürgen Graalmann vom AOK Bundesverband.

"Insgesamt kommen die Eltern mit ihrer Doppelt- und Dreifachrolle als Erzieher, Berufstätige und Lebenspartner mehrheitlich aber gut zurecht", betonte Kindheitsforscher Prof. Klaus Hurrelmann (Berlin), der die Studie mit betreute. Die meisten haben auch klare Ziele, um ihre Kinder gesund aufwachsen zu lassen. Probleme gebe es jedoch oft mit der Umsetzung - vor allem, wenn die Zeit immer allzu knapp ist oder psychische und finanzielle Belastungen hinzu kommen. "Vor allem Alleinerziehende stehen hier unter großem Druck", beschrieb der Forscher. Hier gelte es, Entlastung zu schaffen. "Auch Eltern brauchen Auszeiten."

Soziales Netzwerk federt ab

Strukturlosigkeit geht meistens mit Unordnung zusammen.

Haben Familien viele Menschen in der Umgebung, die ihnen bei Bedarf helfen, ist die Rate der Kinder mit körperlichen oder psychischen Stressanzeichen um fünf bis acht Prozent niedriger. Wenn Eltern es auch unter schwierigen zeitlichen und finanziellen Bedingungen schaffen, bestimmte Regeln und einen strukturierten Tagesablauf einzuhalten, wachsen ihre Kinder dennoch gesund auf, zeigt die Studie. "Es kommt gar nicht auf irgendwelche besonderen Extras im Tagesablauf an, sondern auf ganz normale Selbstverständlichkeiten", sagte Hurrelmann: Eine gemeinsame Mahlzeit, eine Phase ungeteilter Aufmerksamkeit für das Kind, begrenzter Medienkonsum, Interesse an Schule und Kita.

"Interessanterweise zeigt sich erst im Alter von 11 bis 14 Jahren, wie gesundheitsfördernd diese Familienroutinen für die Kinder sind", beschreibt Hurrelmann. Um dies in möglichst viele Familien zu transportieren, will die AOK künftig durch Aktionen in Schulen und Kitas noch mehr Eltern erreichen.

Hintergrund der Studie: Krankheiten wie Diabetes, Fettleibigkeit oder Herzerkrankungen, die durch falsche Ernährung bedingt sind, verursachen in Deutschland jährlich Kosten von rund 70 Milliarden Euro.

dpa>

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2.7.2010: Mehrsprachigkeit bringt ein flexibleres Denken, mehr Kreativität und mehr Denkansätze für Problemlösungen

Es ist ein Vorteil, wenn ein Kind mehrere Sprachen lernt. Das formt bessere Hirnstrukturen und bringt ein flexibleres Denken, ähnlich einem Mentalitätsunterschied. Aber lesen Sie selbst:

aus: n-tv online: Welt & All: Bei Problemlösungen: Mehr Sprachen machen kreativer; 2.7.2010;
http://www.n-tv.de/wissen/weltall/Mehr-Sprachen-machen-kreativer-article972336.html

<Wer mehr als eine Sprache beherrscht, kann besser Probleme lösen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Amerikanischen Universität in Scharjah (Vereinigte Arabische Emirate). Der Studie zufolge fällt es mehrsprachigen Menschen leichter, eine Fragestellung von verschiedenen Blickwinkeln aus zu betrachten. Sie versteifen sich beim Nachdenken über ein Problem auch nicht so schnell auf eine bestimmte Lösungsvariante, wie Menschen, die nur eine einzige Sprache verstehen. Das macht sie kreativer und hilft ihnen, innovative und originelle Lösungen zu finden.

Für die Untersuchung unter der Leitung von Anatoliy Kharkhurin waren 150 Psychologie-Studenten des Brooklyn College in New York befragt worden waren. Kharkhurin legte 103 Immigranten aus den Staaten der früheren Sowjetunion, die sowohl russisch als auch englisch sprechen, einen schriftlichen Test vor. Die gleichen Testfragen wurden zudem von 47 Studenten beantwortet, die nur ihre Muttersprache Englisch beherrschen.

Das Ergebnis: Den Einsprachigen fiel es zwar oft leichter, kreative Bezeichnungen zu finden. Bei Testfragen, mit denen die nonverbale Kreativität und die Fähigkeit zur Problemlösung gemessen werden sollte, schnitten die Mehrsprachigen jedoch deutlich besser ab. Für eine frühere Studie hatte Kharkhurin bereits Menschen befragt, die sowohl Englisch als auch Persisch sprechen. Er selbst wurde in Moskau geboren und lebte später in den Niederlanden sowie in den USA.

dpa>

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5.7.2010: Berechnendes Denken und der Luxus blockiert psychische Entwicklungen bei Kindern, wenn kaum noch gespielt wird

aus: n-tv online: Dossier: Warum unsere Kinder Tyrannen werden - Eltern behindern psychische Reifung; 5.7.2010;
http://www.n-tv.de/wissen/dossier/Eltern-behindern-psychische-Reifung-article937549.html

<Der Kinder- und Jugendpsychiater, Michael Winterhoff,  warnt:  Immer mehr Eltern behandeln ihre Kinder nicht mehr wie Kinder. Der intuitive Umgang sei vielfach verloren gegangen, die Kinder könnten psychisch nicht mehr reifen. Selbst in Schulen würden Kinder oft durch partnerschaftliche Konzepte total überfordert.

Dr. Michael Winterhoff ist Kinder- und Jugendpsychiater und Psychotherapeut in Bonn. Auch ist er als Sozialpsychiater in der Jugendhilfe tätig.

n-tv.de: Sie haben mit "Warum unsere Kinder Tyrannen werden" einen umstrittenen Bestseller geschrieben. Können Sie kurz erklären, was unsere Kinder zu Tyrannen macht?

Michael Winterhoff: Erst einmal muss ich klar stellen, dass ich keinen Erziehungsratgeber verfasst habe, sondern aus meiner Sicht als Kinder- und Jugendpsychiater eine Analyse erstellt habe, die sich mit der Ursachen beschäftigt, warum immer mehr Kindern psychisch unreif sind. Um diese verständlich rüberzubringen, habe ich viele Beispiele aus dem Alltag eingebaut. Meine Analyse hat ergeben, dass es derzeit insgesamt vier Möglichkeiten gibt, mit Kindern umzugehen. Die vier bezeichne ich als Erwachsenen-Kind-Konzept, als Konzept der Partnerschaftlichkeit, der Projektion und der Symbiose. Beim ersten Konzept handeln Sie als Erwachsener aus ihrer Intuition heraus. In diesem Konzept kämen Sie gar nicht auf die Idee, einen Erziehungsratgeber oder ähnliches zu lesen, weil ihre Handlungen aus Ihnen heraus kommen. Dieses Konzept bietet Kindern tatsächlich die Möglichkeit, ihre Psyche zu entwickeln.

Was ist mit den anderen drei Konzepten?

Das Konzept der Partnerschaftlichkeit ist für die Entwicklung der Psyche des Kindes unangebracht, aber in der Gegenwart sehr modern. Dieses Konzept ist Anfang der 90er Jahre in wohlhabenden Familien entstanden. In diesem Konzept herrscht die Meinung vor, dass man über Reden und Erklären erziehen könnte. Sie setzen also etwas voraus, was gar nicht geht. Außerdem befinden Sie sich als Erwachsener andauernd im Kopf und sind somit von ihrer Intuition in Bezug auf das Kind abgeschnitten. Eine Reifeentwicklung beim Kind ist mit diesem Konzept nicht möglich. Oder können Sie Tennis spielen lernen, indem es Ihnen erklärt wird? Ein anderes Beispiel dafür ist ein Säugling, der schreit. Sie als Mutter können diesen in den ersten Monaten nicht warten lassen, denn sonst bekommen Sie eine Schweißattacke. Nach acht oder neun Monaten hingegen haben die meisten Mütter das Gefühl, jetzt ist es gut, jetzt kann das Kind auch mal warten. Aus diesem Gefühl heraus lässt die Mutter das Kind einfach ein wenig warten. Die Mutter hingegen, die im Kopf ist, denkt: "Der ist doch noch so klein, den wolltest Du doch haben", also wird er sofort gestillt und bekommt die Befriedigung, nach der er verlangt hat. Und genau da liegt das Problem. Das Kind wird daran gehindert, sich psychisch zu entwickeln.

Wie verhält es sich bei der Projektion?

Die Projektion ist ein weiteres Konzept, bei dem das Kind die gesunde Entwicklung der Psyche verwehrt wird. Dieses Konzept kann ich seit Mitte der 90er beobachten. Mit Projektion ist gemeint, dass Eltern, aber auch Lehrer oder Erzieher geliebt werden wollen. Kinder allerdings lieben ihre Eltern automatisch. Das sehe ich selbst nach Misshandlungen. Das Problem ist jedoch, dass bei diesem Konzept eine Abhängigkeit entsteht. In dem Augenblick, in dem ich geliebt werden will, kann ich nicht mehr Nein sagen.

Und was verstehen Sie unter Symbiose?

Seit 2002 ungefähr sehe ich die Symbiosen. Die Eltern, die in der Symbiose stecken, verarbeiten psychisch ihre Kinder so, als seien diese ein Teil ihrer selbst. Damit reagieren diese Erwachsenen, von außen betrachtet, permanent falsch. Ein Beispiel dafür ist: Ich fordere mein Kind auf, das Papier aufzuheben, das es gerade auf den Boden geworfen hat. Das Kind antwortet mit einem Nein und macht es nicht. Im Erwachsenen-Kind-Konzept werte ich das Verhalten des Kindes mir gegenüber und empfinde das Verhalten als frech. Ich möchte nicht, dass jemand zu mir frech ist, schicke deshalb das Kind auf sein Zimmer und hebe selbst das Papier auf. In der Symbiose dagegen ist das aber ein Teil von mir, zum Beispiel wie mein Arm, der den Auftrag jetzt nicht erledigt. Nun versuchen Eltern, die in Symbiose mit ihren Kindern leben, alles, um das Kind dazu zu bewegen, das Papier aufzuheben. Zunächst fangen diese Eltern an zu reden. Da das meistens nicht viel hilft, fangen sie an sich aufzuregen, dem Kind zu drohen, das Kind abzustrafen und im schlimmsten Fall zu schlagen. Sie gehen damit in Machtkämpfe, die sie nicht gewinnen können. Druck ist Zuwendung, sie produzieren den Trotz und das Kind nimmt sie nicht für voll.

Wie kommen Eltern denn wieder in die Intuition?

Eine Entwicklung der Psyche des Kindes ist nur möglich im Erwachsenen-Kind-Konzept, dafür benötigen sie die Intuition. Diese ist bei allen drei anderen Konzepten nicht verloren gegangen, sondern wird von anderen Dingen überlappt. In die Intuition kommen Eltern dann, wenn sie sich bewusst machen, dass es Fehlkonzepte gibt, die nicht zu einer gesunden Entwicklung der Kinder führen und ich diese Konzepte verlassen muss.

Wie kann ich feststellen, dass ich im falschen Konzept bin?

Ein einfaches Beispiel kann Auskunft geben: Ich möchte als Elternteil das Kinderzimmer staubsaugen und fordere mein achtjähriges Kind dazu auf, vorher das Zimmer aufzuräumen und Platz zu schaffen. Wenn ich das Kind als Kind sehe, ist ganz klar, dass ich diese Leistung immer abverlange, weil das Kind ja etwas für mich macht. Wenn ich das Kind als Partner sehe, erwarte ich, dass das Kind nach ungefähr zehn Mal begriffen hat, dass es das Zimmer aufzuräumen hat, schon wenn ich mir den Staubsauger hole. Wenn ich in der Projektion bin, sagt das Kind, "ach Mama, ich habe heute keine Lust", dann sage ich, "ist in Ordnung, kannst morgen aufräumen", weil ich Angst habe, dass es mich sonst nicht mehr mag. Und wenn ich in einer Symbiose lebe, räume ich entweder für das Kind auf oder versuche das Kind zu zwingen, wenn es nicht aufräumt. Wenn ich selbst erkenne, ich bin im falschen Konzept, muss ich bewusst dieses verlassen und zurück in die Intuition gehen.

Der Konzeptwechsel hört sich jetzt relativ einfach an. Ist es denn wirklich so einfach, das vielleicht viele Jahre gelebte Konzept zu verlassen?

Nein, ist es nicht. Aus der Partnerschaftlichkeit oder der Projektion zu kommen, ist noch relativ einfach. Eltern, die sich mit dem Verhältnis zu ihrem Kind beschäftigen, sehen schnell ein, dass sie mit ihrem Konzept die psychische Reife ihrer Kinder gefährden und können oftmals mit viel Übung ihr Konzept allmählich verlassen. Eltern jedoch, die in der Symbiose feststecken, haben es schwerer, diese zu verlassen.

Benötigen diese Eltern die Hilfe eines Experten?

Das wäre wünschenswert.

Sie schreiben in Ihrem Buch, dass die Elterngeneration, die heute das falsche Konzept mit ihren Kindern lebt, psychisch gereift sei. Was gibt es für Gründe, dass diese Generation nicht mehr intuitiv mit ihren Kindern umgeht?

Diese Eltern gehen ja nicht bewusst aus ihrer Intuition. Sie gehen einfach in ein falsches Konzept. Sobald sie jedoch in einem dieser Fehlkonzepte sind, sind sie nicht mehr in der Intuition und das Kind kann psychisch nicht reifen. Einerseits ist der Wohlstand in der Gesellschaft ein Aspekt, mit dem sich diese Veränderung erklären lässt. Eltern können ihren Kindern einen viel größeren Freiraum bieten und sich aus ökonomischen Gründen viel intensiver um ihre Nachkommen kümmern als früher. Zudem ist das Konzept der Partnerschaftlichkeit in bestimmten sozialen Schichten sehr angesagt, weil es einen Aspekt von Großzügigkeit enthält. Allerdings betreffen diese Veränderungen nicht nur die Eltern selbst. Die Partnerschaftlichkeit greift auch in Kindergärten und Grundschulen. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise haben einige Lehrer die Vorstellung, die Kinder arbeiten für sich. Der Lehrer agiert nur noch als Mentor im Hintergrund und die Kinder sollen sich frei bedienen. In so einer Situation sind Kinder total überfordert. Hinter solchen Konzepten stehen Menschen, die die Kinder stark verpartnerschaftlichen und, grob gesagt, keine Ahnung von Entwicklungspsychologie haben.

Was sollen Kinder denn lernen?

Das Kind soll mal so lebenstüchtig werden wie Sie und ich. Unsere Psychen sind relativ gleich aufgebaut, das heißt, während ich mit Ihnen telefoniere ist es egal, ob ich Hunger oder Durst habe, ob ich Lust auf dieses Telefonat habe oder nicht. Es ist auch egal, was ich gestern erlebt habe oder ob ich gut geschlafen habe. In diesem Interview ist das, was ich sage, der geringste Teil. Dahinter verbirgt sich ein riesiger Apparat, der mein Verhalten während des Gesprächs steuert. Der Apparat ist die Psyche, die sich nicht automatisch bildet oder vererbt wird. Diese Psyche kann sich nur entwickeln, wenn sich Erwachsene dem Kind gegenüber richtig verhalten.

Was genau verbirgt sich denn hinter psychischer Reife?

Das Erste, was das Gehirn erkennt, sind Abläufe. Erst das, dann das, dann das, usw. Das Wickeln oder das Baden zum Beispiel laufen im Prinzip immer gleich ab. Auch das Anziehen mit drei bis vier Jahren hat immer wiederkehrende Aspekte. Kleine Kinder brauchen immer gleiche Abläufe, die mit einer gewissen Ruhe vonstatten gehen. Nur so kann das Gehirn erkennen, dass es Folgen gibt. Das ist die Voraussetzung dafür, dass Sie im Erwachsenenalter die Fähigkeit erlangen, schnelle Folgen im Alltag zu bewältigen. Das bedeutet, Menschen mit gereiften Psychen können Entscheidungen treffen und Prioritäten setzen. Die Abläufe sind allerdings nur ein Baustein für die Entwicklung der Psyche. Zuerst erkennt das Gehirn Abläufe, dann Gegenstände und Menschen. Ein Mensch verhält sich ganz anders als ein Gegenstand. Kinder müssen einfach erleben, dass sie nicht dran sind, wenn sich Erwachsene in einem Gespräch befinden. Nur so hat ein Kind die Möglichkeit zu erkennen, mein Elternteil ist ein Mensch und kein Gegenstand, der sich steuern bzw. verschieben lässt. Solche Dinge werden von Eltern geleistet, die sich in Bezug auf ihre Kinder in der Intuition befinden.

Sie schreiben in ihrem Buch, dass eine fehlende Reifeentwicklung den Fortbestand einer ganzen Gesellschaft kosten könnte. Könne Sie das erklären?

Das ist richtig. Jeder zweite Schulabgänger in Deutschland beispielsweise ist nicht ausbildungsreif. Dahinter steckt eine nicht gebildete Psyche. Ich habe in einer Schreinerei Bewerber gesehen, die nicht in der Lage waren auszurechnen, wie viel Quadratmeter eine Tischplatte von 1 mal 2,50 Meter hat. Das war weder böser Wille noch Unfähigkeit, denn alle Bewerber waren in der Schule und haben diese Berechnungen irgendwann gelernt, aber weder abgespeichert noch ausreichend geübt. Die Psyche der Bewerber ist ähnlich der eines kleinen Kindes. Sie ist auf Lust und Spaß programmiert. So muss man sich nicht wundern, dass die Bewerber die Anforderungen nicht erfüllen können. Ausbilder klagen, dass es den meisten Bewerbern und Auszubildenden an Arbeitshaltung, Erkennen von Strukturen, Pünktlichkeit, etc. mangelt. Alles das liegt an der fehlenden Reifeentwicklung, nicht an der fehlenden Erziehung.

Was wünschen Sie sich persönlich von den Eltern?

In unserer heutigen Zeit ist es immer schwerer Eltern zu sein. Dafür gibt es zahlreiche Gründe. Ein wichtiger Grund ist die Gesellschaft, in der wir leben. Wir werden permanent mit Negativnachrichten überhäuft und einer Informationsflut, die uns unfähig macht, herauszufinden, was gut und was schlecht ist. Ich wünsche mir, dass Eltern einen Weg finden, zu sich und zur Ruhe zu kommen. Erst dann können sie auch wieder sehen, dass es ein Geschenk ist, Kinder zu haben. Eltern sollen sich frei machen von dem inneren Stress, noch dies und jenes machen zu müssen. Sie sollten sich ganz bewusst Zeit nehmen und diese mit ihren Kindern verbringen. Sie sollten sich auch ganz bewusst vor Aktionismus schützen und vor Elektronik. Eltern sollten sich einfach entscheiden, am Abend weder mit dem Telefon noch mit Fernseher oder Computer zu hantieren. Sie sollten eine innere Stabilität und einen Sinn finden, um sagen zu können, "ich kümmere mich jetzt ganz bewusst um meine Kinder", damit diese die Möglichkeit haben, sich gesund zu entwickeln.

Mit Michael Winterhoff sprach Jana Zeh>



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Tagesanzeiger
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27.7.2010: Aus einer jungen Frau wird eine Mutter - Beispiele von Änderungen im Wesen der Frau innerhalb von 10 Jahren

aus: Tagesanzeiger online: Best of Mamablog: Was eine Mutter in einem Jahrzehnt lernt; 27.7.2010;
http://blog.tagesanzeiger.ch/mamablog/index.php/11562/%c2%abbest-of-mamablog%c2%bb-was-eine-mutter-in-einem-jahrzehnt-lernt/

<Den siebten Beitrag unserer Best-of-Sammlung, der von Nicole Althaus verfasste Artikel «Was eine Mutter in einem Jahrzehnt lernt», haben wir ausgewählt, weil gerade Eltern mitunter vergessen, welch grosses Glück Kinder sind.

Mama muss ja nicht gleich kriminell werden – aber auch im richtigen Leben ist Mutterschaft ein Abenteuer

Heute vor genau zehn Jahren bin ich Mutter geworden. Ohne die geringste Ahnung davon, was die Geburt meiner Tochter mit mir anstellen würde. Oder was ich mit ihr nach der Geburt anzustellen hatte. Klar, ich hatte zuvor auch schon ein Baby in den Armen gehalten, vielleicht sogar eine Windel gewechselt. Aber was Muttersein bedeutet, lernt man erst, wenn man Mutter ist. Was also habe ich im letzten Jahrzehnt gelernt?

- Dass man Dinge tut, die man sich geschworen hat, nie zu tun: Auf dem Hintern über die Holzdielen rutschen, um das Baby nicht zu wecken. Smarties abzählen und nach Farben sortieren, damit es keinen Krach gibt. Das Kind anschreien.
- Dass ein Abo beim Babysitter sehr viel günstiger ist als ein Abo bei einem Ehetherapeuten.
- Dass Schlafentzug aus mir einen Menschen macht, dem ich nie begegnen möchte.
- Dass der Apfel sehr weit vom Stamm fallen kann.
- Dass Kinder streiten, weil sie Kinder sind.
- Dass es befreiend ist, sich nicht mehr ständig als Nabel der Welt zu betrachten.
- Dass man die Nachrichten am Fernsehen nie mehr so anschaut wie zuvor, weil darin Kinder vorkommen, die verloren gehen, ertrinken, nichts zu essen haben oder einfach vergessen werden.
- Dass ich langsam weiss, was in Sachen Erziehung nicht funktioniert.
- Dass man auch dann ein Vorbild ist, wenn man gerade keins ist.
- Dass es Tage gibt, an denen man sich nicht erinnern kann, warum man Kinder gewollt hat.
- Dass man Dinge tut für den Nachwuchs, die man für sich selbst nie tun würde: Die unwirsche Verkäuferin dazu nötigen, eine Leiter zu organisieren, um der Puppe auf dem Regal den Schal auszuziehen. Weil es der letzte ist und Töchterchen sich genau in den verliebt hat und ihn sich zum Geburtstag wünscht. Im Spital den Arzt anbrüllen, weil das Kind vor Schmerzen schreit und das unendlich viel schlimmer ist, als die Tatsache, dass man soeben den letzten Rest von Fassung, Anstand und Vernunft vor Augenzeugen über Bord geworfen hat.
- Dass es stimmt, wenn man das Gefühl hat, das Kind sei krank oder es gehe ihm nicht gut. Immer.
- Dass es nicht stimmt, dass die Mutterwerdung einen dauerhaft zu einem anderen Menschen macht.
- Dass man besser weiss, was man tun wird wird, wenn man mit «ich zähle auf fünf» droht. Und auch bereit ist, das durchzuziehen.
- Dass das Y-Chromosom im Hirn keinen Speicher für Kinderkleidergrössen vorgesehen hat. Dass das doppelte X-Chromosom einem ansonsten aber keinen Vorsprung in Sachen Kinderaufzucht gewährt.
- Dass es Dinge gibt, die man auch mit aller Liebe nicht reparieren kann.
- Dass Kinder einen tatsächlich hören, auch wenn es manchmal Jahre dauert, bis sie zeigen, dass sie gehört haben.
- Dass ich heute vor zehn Jahren gerade mal eine leise Ahnung davon hatte, wie viel mir das Bündel Mensch in meinen Armen einst bedeuten wird.

[Und man lernt noch vieles mehr...]

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5.8.2010: Haftungsfragen bei Kindern

aus: n-tv online: Ratgeber: Auto zerkratzt, Scheibe zerbrochen: Wann Eltern für Kinder haften; 5.8.2010;
http://www.n-tv.de/ratgeber/Wann-Eltern-fuer-Kinder-haften-article1208496.html

<Ein Kind zerdeppert die Fensterscheibe des Nachbarn. Ein anderes plündert das Süßigkeitenregal im Supermarkt. Ein Siebenjähriger bricht sich den Arm, als sein gleichaltriger Freund ihn schubst. Doch wie sieht es mit der Haftung aus?
 
Eltern haben eine Aufsichtspflicht - sie kann aber rechtlich auf andere übergehen.

Ist ein Kind noch unter sieben Jahre alt, ist es nicht deliktfähig. Das heißt: Es gibt für den Schaden rechtlich keinen Schuldigen. Verfügt die Familie über eine private Haftpflichtversicherung, muss diese den Schaden nicht zahlen. Im Straßenverkehr gilt das bis zum Alter von zehn Jahren. "Wollen Eltern unabhängig von der Frage, ob sie ihre Aufsichtspflicht verletzt haben oder nicht, versichert sein, muss die Haftpflichtversicherung 'deliktunfähige' Kinder mitversichern", erklärt Rechtsanwalt Herbert Schons.

Auch die geöffnete Schokotüte im Supermarkt muss nicht bezahlt werden, wenn das Kind unter sieben Jahre alt ist. Das bestätigt auch Tatjana Halm von der Verbraucherzentrale Bayern. "Sind sie zwischen sieben und 18 Jahren alt, hängt die Haftung von der Entwicklung und Einsichtsfähigkeit ab", so die Expertin. Eltern haften nur, wenn sie ihrer Aufsichtspflicht nicht nachkommen. Lag die Schokotüte leicht zugänglich an der Kasse und waren die Eltern mit dem Bezahlen ihres Einkaufes abgelenkt, trifft sie keine Schuld. Dem Ladeninhaber hingegen kann eine Mitschuld unterstellt werden, da die Warenauslage an Kassen meist Kinder anspricht und leicht zugänglich ist. Halm: "Mit diesem Argument können Eltern sich gegen eventuelle Forderungen wehren." Anders verhält es sich, wenn Ware aus dem Regal entwendet wird - hier haben Eltern mehr Zeit, sich dem Kind zu widmen.

Zerstörung im Geschäft
Zerbricht das Kind im Kaufhaus eine Vase, gelten hier dieselben Haftungsregeln wie im Supermarkt. "Zunächst ist das Alter des Kindes zu berücksichtigen und dann die konkrete Situation", sagt Tatjana Halm. So müsste festgestellt werden, wo die Vase stand - sicher postiert oder aus werbestrategischen Gründen leicht zugänglich. Je leichter die Vase zugänglich war, umso höher ist die Gefahr, dass die Ware beschädigt wird.

Wer sicher gehen möchte, dass Schäden abgesichert sind, die von einem unter siebenjährigem Kind verursacht wurden, muss eine Privathaftpflicht mit Deliktunfähigkeits-Klausel abschließen. Zwar müssen die Eltern nicht für Schäden des Kindes aufkommen, aber trotzdem kann es Lebenssituationen geben, wo die Eltern den Schaden begleichen möchten – zum Beispiel wenn das eigene Kind den Lack des Autos eines Freundes zerkratzt hat. Der Bund der Versicherten rät: Mitversichert sein sollten Schäden durch Kinder bis zu sieben Jahren mindestens bis 20.000 Euro Schadenssumme und die durch Kinder bis zehn Jahre verursachten Schäden im Straßenverkehr.

Kind schläft bei Freunden
Wenn ein Kind bei einem anderen Kind schläft, kann die Aufsichtspflicht delegiert werden. Übernachtet ein Kind bei den Eltern eines anderen Kindes, wird die Aufsichtspflicht auf die Eltern des gastgebenden Kindes übertragen, erklärt Schons.

Bricht sich ein Gastkind den Arm und der Fall landet vor Gericht, so wird eventuell geprüft, ob ein Auswahlverschulden vorliegt - wenn beispielsweise einem Elfjährigen die Aufsicht über eine Gruppe Sechsjähriger übertragen wurde. Es kann auch geprüft werden, wie sich das Kind den Arm gebrochen hat. Sind die Kinder nachts aus dem Fenster geklettert? Wenn so etwas schon einmal passiert ist, sind besondere Vorkehrungen zu treffen.

Schäden während der Kindergartenzeit
"Im Kindergarten wird die Aufsichtspflicht an die Einrichtung delegiert. Kindergärten verfügen über eine Haftpflichtversicherung, die deliktunfähige Kinder einbezieht", erklärt Rechtsanwalt Schons. Seit 2002 sind Kinder für Schäden, die sie einem anderen bei einem Unfall im Straßenverkehr durch Fahrlässigkeit zufügen, erst ab Vollendung des zehnten Lebensjahres verantwortlich.
 
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8.8.2010: Die Mutterliebe verdreht das Gehirn der Mutter - ein Filmbeispiel aus Südkorea

Der südkoreanische Film "Mother - Die Liebe einer Mutter" zeigt, wie Mütter in Gefahr sind, gegenüber ihrem Sohn geistig behindert zu werden, wenn sie den Sohn zu sehr "lieben" bzw. zu sehr in ihr Herz schliessen. Solche Mütter trauen dem Sohn dann keine Experimente zu, und sie reden nicht über das Wesentliche sondern meinen, er wisse bereits alles und würde sicher das Gesetz respektieren. Dabei kann es oft ganz anders kommen, wenn die Menschenrechte in der Kultur fehlen. Im vorliegenden Film recherchiert die Mutter am Ende selber über ihren eigenen Sohn in der Annahme, er sei unschuldig und habe mit einem Mordfall nichts zu tun. Aber lesen Sie selbst:

aus: Stern online: "Mother - Die Liebe einer Mutter": Er ist ein guter Junge; 8.8.2010;
http://www.stern.de/kultur/film/mother-die-liebe-einer-mutter-er-ist-ein-guter-junge-1590801.html

<Eine Witwe kann nicht glauben, dass ihr Sohn ein Mörder sein soll. Also macht sie sich auf, seine Unschuld zu beweisen. Und findet mehr, als ihr lieb ist.

Eine Mutter kämpft um ihren Sohn

Ihr Sohn ein Mörder? Niemals! Für die namenlose Witwe aus Bong Joon-hos Drama "Mother - Die Liebe einer Mutter" ist die Sache klar: Die Polizei versucht, ihrem Sohn einen Mord anzuhängen, um von der eigenen Inkompetenz abzulenken. Dabei ist das Leben der Frau in einer kleinen Stadt in Südkorea schon sorgenvoll genug.

Als die Leiche einer Schülerin gefunden wird, verhaftet die Polizei den Sohn, ein schüchterner und geistig etwas zurückgebliebener junger Mann. Grund ist nichts weiter als ein Golfball, auf dem der Name des Sohnes steht, und der am Tatort gefunden wurde. Zu wenig, findet die Mutter.
 
Zu viel der Liebe
Weil ihr Widerspruch bei den Behörden kein Gehör findet, macht sich die resolute Frau schließlich auf eigene Faust auf die Suche nach dem Mörder. Dabei erfährt sie allerdings auch Dinge über ihren Sohn, die besser im Verborgenen geblieben wären.

Was Mütter für ihre Kinder zu tun bereit sind, zeigt der südkoreanische Film von Bong Joon-ho ("The Host") besonders eindrucksvoll. Wie sehr verdreht die Liebe zum Kind das eigene Hirn? Wie weit ist der Weg von der liebenden Mutter zum obsessiven Gefühlsmonster? Bong zeigt in seiner Krimi-Groteske, dass allzu unkritische Mutterliebe durchaus tragische Folgen haben kann.

DPA>



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Basler
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12.8.2010: Langeweile müssen Kinder aushalten lernen, um das Spannende im Leben sehen zu lernen

aus: Basler Zeitung online: Michèle Binswanger am Donnerstag den 12. August 2010: Warum Kinder sich langweilen sollten; 12.8.2010;
http://blog.bazonline.ch/mamablog/index.php/11780/warum-kinder-sich-langweilen-sollten/

<Erinnern Sie sich an die gute, alte Langeweile? Oder unterhalten Sie sich lieber zu Tode?

Erinnern Sie sich an die gute, alte Langeweile? Oder unterhalten Sie sich lieber zu Tode?

Eigentlich wollte ich ja ein Plädoyer für die Langeweile schreiben. Eines, das natürlich möglichst gelesen werden, also nicht langweilig sein sollte, aber ich höre Sie schon: Waaaas? Wir sollen uns hier mit Langeweile herumplagen, wo doch Kinder da draussen ihre Eltern verprügeln, wir also wichtige Themen zu besprechen hätten? Ja, meine lieben Leserinnen und Leser, ab und zu ein bisschen Langeweile kann nicht schaden. Sagt jedenfalls mein Mann. Und damit ist nicht der abgeklärte Ennui derer gemeint, die schon alles gesehen, gelesen, gehört haben. Sondern die gute, alte Langeweile – erinnern Sie sich? Wenn man im Kinderzimmer sitzt und nicht so recht weiss, was kommen wird, was gehen soll, wenn die unmittelbare Zukunft sich vor einem erstreckt wie eine Wüste. In der es niemanden gibt, ausser sich selbst. Ein Gefühl, dessen adäquater körperlicher Ausdruck ein tiefer Seufzer ist.

Für Erwachsene mit Job und Kindern und mannigfaltigen Interessen ist diese Langeweile irgendwie nicht mehr im Angebot. Ich bin auch nicht mal sicher, ob sie für Kinder der heutigen Zeit noch zu haben ist. Schliesslich sind wir alle dabei, uns zu Tode zu informieren, kommunizieren und unterhalten – ich nehme mich da nicht aus. Und ergo kann ich es meinen Kindern nicht verübeln, wenn auch sie zuweilen die Haltung pflegen: her mit den Freunden, rein mit dem Film, rein mit dem Zucker, und wo ist die nächste Action?

Mein Mann hingegen ist ein grosser Fan der Langeweile. Er meint, sie sei aller Kreativität Anfang. Und dass Kinder sich öfters langweilen sollten, weil sie dann auf sich selbst zurückgeworfen werden, so dass die eigene Phantasie für Unterhaltung sorgen muss. Dass Eltern sich nicht dauernd als Unterhaltungsmedium ihrer Kinder aufspielen, sie aber umgekehrt auch nicht anderen Unterhaltungsmedien überantworten sollen, um ihrem eigenen Vergnügen nachzujagen. Denn natürlich ist Langeweile anstrengend, besonders diejenige der eigenen Kinder, die ihre Eltern dann mit Vorliebe als Klagemauer missbrauchen. Es wäre so viel einfacher, sie vor dem Fernseher ruhig zu stellen, als dauernd Kanal Teflon einzuschalten, wenn sie mit ihren Ansprüchen angetrabt kommen. Aber wer einmal beobachtet hat, wie Kinder sich nach dem Konsum von Filmen mit leerem Zombieblick der Realität ihres eigenen Daseins zuwenden, nicht wissend, was mit sich und den andern anfangen ausser Streit, der weiss, dass diese Art von Langeweile nicht die richtige sein kann – von wegen Kindern, die dann auf ihre Eltern losgehen.

Was bleibt? Die Hausarbeit. Denn auch wenn ich persönlich mich lieber in Blogs und mit meiner Arbeit vergnüge als gelangweilte Kinder abzuwehren, ist Hausarbeit das beste Mittel, sich gegen deren Langeweile zu wappnen. Und so renne ich, um meinen Kindern eine Dosis Ödnis reloaded zu gönnen, jeweils mit dem Staubsauger durch die Wohnung und poliere das Klavier. Auch langweilig, aber wenn sich später die Tochter dran setzt, um zu üben, bin ich zufrieden. Und noch später, wenn die Kinder ihre Kreativität in Eigenregie entfaltet haben und deshalb gut gelaunt sind, kann man etwas zusammen unternehmen, das hoffentlich für niemanden langweilig ist.

So, ich hoffe, ich habe sie mit meinem Text nicht allzu sehr angeödet. Und wenn doch, ist es auch nicht so schlimm  sie können sich ja selbst was einfallen lassen.>

Kommentar: Gleichgewicht zwischen Alleinsein und Unternehmungen mit den Eltern

Man darf als Erziehungsperson die "Langeweile" nicht mit Vernachlässigung des Kindes verwechseln. Es muss also in der Erziehung ein Gleichgewicht existieren, ein Rhythmus, mit einer Zeit, wenn das Kind mit den Eltern ist, und mit einer Zeit, wo die Eltern mit dem Kind etwas unternehmen. Die Unternehmungen mit den Eltern haben eine grosse psychologische Wirkung in der Erinnerung des Kindes bis hinein ins Erwachsenenalter.

Michael Palomino, 13.8.2010


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13.8.2010: Erziehung und Beruf: <Auch Männer stehen unter Druck>

<Eine Carte Blanche von Newsnetz-Redaktorin und Mamablog-Leserin Olivia Kühni>

aus: http://blog.tagesanzeiger.ch/mamablog/index.php/11798/auch-manner-stehen-unter-druck/

<Auch Vätern macht die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu schaffen: Vater mit Sohn 2009 bei einem Besuch der dänischen Königin in Dresden.

Auf den ersten Blick sieht die Sache klar aus. «Kinder bremsen Frauen aus» meldet Zeit Online mit Verweis auf eine neue Studie. 1029 Frauen und Männer hat das deutsche Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid im Auftrag der Bertelsmann Stiftung befragt. Ergebnis: 51 Prozent der Frauen geben an, aufgrund der Doppelbelastung durch Familie und Beruf schon einmal einen Karrierewunsch aufgegeben zu haben. Ausserdem finden 64 Prozent aller Frauen, dass sich Beruf und Familie eher nicht gut vereinbaren lassen.

So weit, so bekannt. Die Pressemitteilung der Stiftung verschweigt aber dies: Nicht nur die Hälfte der Frauen gab in der Umfrage an, aufgrund der Doppelbelastung schon einmal einen Karrierewunsch aufgegeben zu haben, sondern auch 30 Prozent der Männer. Und: 56 Prozent der Männer finden ebenfalls, dass sich Beruf und Familie eher nicht gut vereinbaren lassen.

Unter anderem aus eingangs genannten Zahlen leitet die Bertelsmann Stiftung die Forderung nach mehr Unterstützung für Frauen ab: «Um Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung zu fördern, ist mehr Unterstützung der Gesellschaft für die Vereinbarkeit von Beruf und Familien notwendig.»

Natürlich geht es in der Studie primär um Frauen und Karriere, nicht um Familienpolitik. Trotzdem ist die daraus abgeleitete Forderung nach mehr Frauenförderung einäugig: Unter einem unflexiblen und familienfeindlichen Arbeitsumfeld leiden nicht nur Mütter, sondern in geringerem Masse auch Väter. Will eine Gemeinschaft, dass Karriere und Kinderhaben sich nicht ausschliessen, sollte sie nicht in erster Linie «Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung zu fördern», sondern engagierte Eltern.

Die mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Familie pauschal zu einem Frauenproblem zu erklären, ist im Sinne der Gleichberechtigung gar kontraproduktiv. Denn sie erklärt Mütter zur Problemgruppe und schiebt ihnen die Verantwortung zu – statt sie bei beiden Elternteilen gemeinsam zu belassen.

Dass sich tatsächlich auch die Väter Massnahmen zur besseren Vereinbarkeit wünschen, zu diesem Schluss kommt eine andere Studie derselben Stiftung. Sie liess 2007/8 1803 Männer zwischen 15 und 42 Jahren zum Thema Vaterschaft befragen. Dabei sprachen sich 90,9 Prozent aller Befragten für Massnahmen am Arbeitsplatz aus, die ihnen mehr Zeit mit der Familie ermöglichen – von Betreuungstätten in der Firma über flexiblere Arbeitszeiten bis hin zu Vaterschaftsurlaub. Einen möglichen Weg geht hier Schweden, das eine staatlich finanzierte Elternzeit sowohl Müttern als auch Vätern gewährt.

Die Redaktion dankt Olivia Kühni.>

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16.8.2010: Auch Einzelkinder erwerben Sozialkompetenzen

aus: n-tv online: Wissen: Keine Geschwister? Egal! Einzelkinder auch sozial kompetent; 16.8.2010;
http://www.n-tv.de/wissen/Einzelkinder-auch-sozial-kompetent-article1284071.html

<Oft wird bei Einzelkindern befürchtet, dass sie nicht genügend Sozialkompetenz entwickeln, weil sie ohne Geschwister aufwachsen. Eine Studie von US-Soziologen belegt nun: Das stimmt nicht.

Kinder hätten genügen Möglichkeiten, soziale Kompetenz zu erwerben - Geschwister brauche es dafür nicht, sagt die Soziologin Bobbitt-Zeher.

Einzelkindern wird immer wieder von Lehrern und Erziehern eine mangelnde soziale Kompetenz bescheinigt. Eine Studie aus den USA zeigt nun: Ob Einzelkind oder Kind mit Geschwistern – was die sozialen Fähigkeiten angeht, macht das keinen Unterschied.

Die Wissenschaftler werteten die Angaben von 13.000 Schülerinnen und Schüler in den USA aus. Das Ergebnis: Einzelkinder werden von ihren Schulkameraden genau so oft als gute Freunde bezeichnet wie diejenigen Schüler, die mit Geschwistern aufwuchsen. Die Forscher präsentierten ihr Ergebnis beim jährlichen Treffen der "American Sociological Association" in Atlanta.

"Niemand muss sich Gedanken darüber machen, dass man als Einzelkind nicht die nötige Sozialkompetenz  erwirbt, um mit anderen zurechtzukommen", fasst die Soziologin Donna Bobbitt-Zeher von der Ohio State Universität die Ergebnisse zusammen.

Sorge um Gesellschaftliche Veränderung

Die Sorge, dass das Aufwachsen ohne Geschwister dem Sozialverhalten der Kinder schaden könnte, sei in den vergangenen Jahren immer größer geworden. "Weil die Familiengröße in den Industrieländern abnimmt, macht man sich Gedanken darüber, was es für eine Gesellschaft bedeuten könnte, wenn immer mehr Kinder ohne Geschwister aufwachsen", sagt sie.

Die Wissenschaftler hätten aber nachweisen können, dass Geschwister keinen Einfluss darauf haben, wie beliebt ein bestimmter Schüler unter seinen Kameraden ist.  

"Kinder interagieren in der Schule mit anderen. Sie nehmen an außerschulischen Aktivitäten teil und sie werden - außerhalb und innerhalb der Schule - sozialisiert", sagt Bobbitt-Zeher. "Jeder, der diese direkte Interaktion nicht daheim mit Geschwistern hat, bekommt genügend Möglichkeiten, seine Sozialkompetenz während der Schulzeit zu entwickeln.">

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30.8.2010: Die falsche Fürsorge und Unkenntnis führt zur oft überdosierten Medikamentation der Kinder durch die Eltern

aus: Stern online: Studie zur Kindergesundheit: Eltern geben zu schnell Medikamente; 30.8.2010;
http://www.stern.de/kinderkrankheiten/aktuelles/studie-zur-kindergesundheit-eltern-geben-zu-schnell-medikamente-1598414.html

<Wenn ein Kind hustet oder niest, greifen viele Eltern zu freiverkäuflichen Medikamenten. Australische Forscher warnen, dass die Mittel zu leichtfertig verabreicht und oft falsch dosiert werden. Das kann der Gesundheit des Kindes schaden.

Braucht das Kind tatsächlich ein Medikament? Eltern sollten sorgfältig abwägen

Wenn das Kind erkältet scheint, verabreichen Eltern oft freiverkäufliche Medikamente gegen Husten, Schnupfen oder Fieber - und machen dabei grobe Fehler. Das berichteten australische Forscher auf einer Tagung des Internationalen Pharma-Verbands in Lissabon.

An der australischen Untersuchung nahmen 53 Mütter, sieben Väter und 37 Angestellte in Kindertagesstätten teil. Die Forscher präsentierten ihnen verschiedene Szenarien, in denen sie jeweils entscheiden konnten, ob sie einem zwei- bis fünfjährigen Kind ein Medikament geben. Wenn sie sich dafür entschieden, mussten sie die korrekte Dosis abmessen.

Knapp die Hälfte der Studienteilnehmer (44 Prozent) habe eine falsche Dosierung gewählt, heißt es in der Studie. Außerdem entschieden sich 55 Prozent dazu, ein Mittel zu verabreichen, obwohl das Kind eine Temperatur unter 38 Grad hatte. 15 Prozent maßen die Temperatur überhaupt nicht und entschieden sich gleich fürs Medikament. 61 Prozent der Eltern und Angestellten gaben, auch wenn das Kind hustete oder schniefte, Paracetamol, ein Schmerzmittel, das fiebersenkend wirkt.

Viele Käufer hielten nicht verschreibungspflichtige Medikamente für weniger gefährlich als solche auf Rezept, erklärte Studienleiterin Rebekah Moles. Dies habe die Forscher "überrascht und beunruhigt".

Überdosierung kann fürs Kind gefährlich sein

Die Giftnotrufstelle im australischen Bundesstaat New South Wales, die auch Notrufe aus anderen Bundesstaaten entgegennimmt, habe bei knapp jedem zweiten eingehenden Anruf im Jahr 2008 die versehentliche Überdosierung von Medikamenten bei Kindern zum Gegenstand gehabt. 15 Prozent der Kinder hätten ins Krankenhaus gebracht werden müssen, heißt es in der Studie.

Australien sei bei der falschen Anwendung freiverkäuflicher Medikamente wahrscheinlich kein Einzelfall, schreiben die Verfasser der Studie. Für Eltern in der ganzen Welt sei es wichtig, die Arzneien angemessen zu verabreichen.

AFP>

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n-tv online, Logo

12.10.2010: Mehr als 2 Stunden TV oder PC täglich macht die Psyche der Kinder kaputt

aus: n-tv online: Wissen: Körperliche Aktivität kompensiert nicht: PC schlecht für Kinder-Psyche; 12.10.2010;
http://www.n-tv.de/wissen/PC-schlecht-fuer-Kinder-Psyche-article1695186.html

<Immer wieder belegen Studien, dass zu viel Fernseh- und Computerkonsum Kindern nachhaltig schadet. Britische Forscher finden nun heraus, dass auch körperliche Aktivität die Zeit vor dem Bildschirm nicht kompensieren kann, wenn es um das psychische Wohlempfinden geht.

Bei zwei Stunden sollte Schluss sein, fanden die Forscher heraus.

Ein britisches Forscherteam hat herausgefunden, dass Kinder, die mehr als zwei Stunden täglich vor dem PC oder dem Fernseher verbringen, mit größerer Wahrscheinlichkeit an psychologischen Problemen leiden als ihre Altersgenossen, die weniger häufig vor dem Bildschirm sitzen. Und zwar unabhängig davon, wie aktiv die Kinder sind.

Im Rahmen des Projektes "PEACH" (Personal and Enviromental Associations with Children's Health) untersuchte das Team um Dr. Angie Page von der Universität in Bristol über 1000 Jungen und Mädchen zwischen zehn und elf Jahren. Die Wissenschaftler setzten die Zeit, die die Kinder vor einem Bildschirm verbrachten, in Relation mit ihrem psychischen Wohlempfinden. Zusätzlich zeichneten sie die Zeit auf, die die Kinder im Sitzen oder mit körperlicher Betätigung verbrachten.

Mehr PC oder Fernseher - mehr Probleme

 Ergebnis: Saßen die Kinder mehr als zwei Stunden vor dem PC oder dem Fernseher, klagten häufiger über psychische Probleme. Egal, wie körperlich aktiv sie sonst waren.  "Eine kurze Zeit vor dem Bildschirm ist für Kinder offenbar nicht problematisch. Wir sollten uns aber nicht darauf verlassen, dass körperliche Aktivität die Zeit vor dem Bildschirm kompensiert", schließt Page.

Die Forscher sehen mit ihrer Studie das bestätigt, was auch schon andere ähnliche Untersuchungen gezeigt haben: Es könnte für das künftige Wohlbefinden und die gesundheitliche Entwicklung enorm wichtig sein, deren Fernseh- und Computerkonsum einzuschränken.

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Der Schweizerische Beobachter
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Aarau (Schweiz) 13.10.2010: Das Bundesgericht in Lausanne hat festgestellt: <Kinder dürfen laut sein> - eine Kindertagesstätte kann man nicht verbieten

aus: Der Schweizerische Beobachter: Das neue Urteil: Kinder dürfen laut sein; Ausgabe 21/10, 13.10.2010;
http://www.beobachter.ch/dossiers/recht/artikel/das-neue-urteil_kinder-duerfen-laut-sein-1/
<Text: Barblina Töndury

Kinder dürfen in Wohnzonen jauchzen, schreien und kreischen. Und auch Kindertagesstätten sind selbst in ruhigen Wohngebieten zulässig. Das hat das Bundesgericht festgestellt

Das Bundesgericht hat die Beschwerde zweier Anwohner abgewiesen, die sich gegen die Kindertagesstätten des Kantonsspitals Aarau gewehrt hatten. Das Spital hatte zwei ehemalige Personalhäuser zu Kindertagesstätten umgenutzt. Nachbarn fochten das an: Die Tagesstätten seien nicht wohnzonenkonform. Störende Betriebe seien im ruhigen Wohngebiet, das einer erhöhten Empfindlichkeitsstufe gemäss Lärmschutzverordnung zugeordnet ist, nicht erlaubt. Ausserdem würden dort nicht Quartierkinder, sondern die Kinder des Spitalpersonals betreut.

Diese Argumente überzeugten das Bundesgericht nicht. Wie zuvor schon das kantonale Verwaltungsgericht stellte es fest, dass die Geräusche spielender Kinder untrennbar mit der Wohnnutzung verbunden sind. Zudem seien Wohnzonen keine den Anwohnern vorbehaltenen abgeschlossenen Gebiete, sondern für jedermann frei zugänglich. Den Nachbarn sei es auch in einer ruhigen Wohnzone zuzumuten, von Montag bis Freitag zwischen 6.30 und 12 Uhr sowie 13 und 19 Uhr den Lärm von in der Regel nicht mehr als 20 im Garten spielenden Kindern zu dulden.

Bundesgericht, Urteil vom 6. September 2010 (1C_148/2010)>

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16.11.2010: <Studie: Rauchende Schwangere haben kriminellere Kinder> - Aggressivität, Hyperaktivität, Konzentrationsschwäche

Rauchen hat nicht nur Folgen für die eigene Lunge, sondern beeinträchtigt während einer Schwangerschaft scheinbar auch die Nerven beim ungeborenen Kind. Aber lesen Sie selbst:

aus: Welt online; 16.11.2010; http://www.welt.de/gesundheit/article10954678/Rauchende-Schwangere-haben-kriminellere-Kinder.html

<Amerikanische Forscher stellten fest: Männer wie Frauen werden eher und häufiger straffällig, wenn ihre Mütter starke Raucher waren.

Rauchen in der Schwangerschaft erhöht einer neuen US-Studie zufolge das Kriminalitätsrisiko der Kinder. Rauchen Mütter während der Schwangerschaft täglich eine Packung Zigaretten oder mehr, steige das Risiko ihrer Kinder, später kriminell zu werden, um 30 Prozent, fanden Forscher vom Institut für Gesundheitswesen der Harvard University heraus. Dazu untersuchten die Forscher das Vorstrafenregister von 4000 Erwachsenen im Alter von 33 bis 40 Jahren sowie den Tabakkonsum ihrer Mütter.

Demnach werden Männer wie Frauen eher und häufiger straffällig, wenn ihre Mütter starke Raucher waren. Dieser Zusammenhang bleibe auch bestehen, nachdem andere Faktoren wie psychische Krankheiten, familiäre Probleme oder Armut, die ebenfalls Einfluss auf die Kriminalitätsrate haben könnten, ausgeschlossen worden seien, berichteten die Forscher. Frühere Studien hatten gezeigt, dass es einen engen Zusammenhang zwischen dem Rauchen in der Schwangerschaft und Problemen wie Aggressivität, Hyperaktivität und Konzentrationsschwäche von Kindern gibt.>


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27.11.2010: Kinder von Sucht-Eltern brauchen gute Paten, die ihnen Aufmerksamkeit geben, die die Sucht-Eltern nicht geben können

Kinder aus Familien mit Sucht-Eltern sind frustriert, weil sich in der Familie fast alles um die Sucht der Eltern dreht. Paten haben dann eine besondere Rolle für die Kinder, und wenn die Paten dies wissen, dann werden die Kinder auch ein normales Wesen entwickeln. In Deutschland gründete sich nun eine Organisation, die solche Patenschaften vermittelt ("Vergiss mich nicht"). Aber lesen Sie selbst:

aus: n-tv online: Wenn Eltern süchtig sind: Paten können Kreislauf durchbrechen; 27.11.2010;
http://www.n-tv.de/panorama/Paten-koennen-Kreislauf-durchbrechen-article2014501.html

<Karl ist elf Jahre alt und steht total auf Fußballspielen. Leider kommt er nur selten dazu. Er muss viel im Haushalt helfen und auf seine kleine Schwester aufpassen. Seine Mama kann das nämlich nicht immer. Sie ist krank und liegt betrunken auf der Couch. Karl fühlt sich dann von ihr nicht gesehen und vergessen. "Vergiss mich nicht!" ist ein Patenschaftsprojekt des Diakonischen Werkes Berlin Stadtmitte, das diesen Kindern Aufmerksamkeit schenkt. Mit n-tv.de spricht Diplom-Psychologin Lisa Dehne, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit des Projektes, über die vergessenen Kinder, über Chancen und Grenzen von Patenschaften und darüber, warum es schwierig ist, das Projekt weiterzufinanzieren.

n-tv: Worum geht es bei "Vergiss mich nicht"?

Lisa Dehne: Es gibt sehr viele Suchthilfeeinrichtungen, die Unterstützung für die Betroffenen und manchmal noch deren Partner anbieten. Die Kinder werden allerdings vergessen. Dabei leiden sie oft am meisten unter der Situation. "Vergiss mich nicht" vermittelt Patenschaften an diese Kinder. Die Paten sollen einmal in der Woche Zeit mit einem Kind verbringen, ihm Halt geben und eine Vertrauensperson sein. Und für die Eltern bedeutet so eine Patenschaft eine Unterstützung im Alltag und Zeit für die eigenen Bedürfnisse.

Viele Eltern leugnen oder bagatellisieren ihre Sucht und nehmen daher keine Hilfe von außen an. Wie kommen Sie an die Kinder überhaupt ran?

Wir versuchen einerseits direkten Kontakt herzustellen, zum Beispiel über Essensausgabestellen. Es zeigt sich aber, dass es mit dieser niedrigschwelligen Kontaktaufnahme schwerer ist, eine Patenschaft zu initiieren. Andererseits kooperieren wir mit anderen Einrichtungen. Am besten funktioniert es über Suchthilfeeinrichtungen, bei denen sich die Familie bereits Unterstützung gesucht hat. Diese Familien haben schon eine Krankheitseinsicht und somit auch den Willen zur Veränderung. Es ist dann aber immer noch sehr schwer, sie für das Projekt zu gewinnen. Viele haben Angst, dass das Jugendamt oder der Pate ihnen die Kinder wegnehmen könnte. Aber unser Ansatz ist präventiv und soll verhindern, dass solch ein Eingriff in die Familie überhaupt nötig wird.

Was fällt Ihnen besonders bei Kindern suchtranker Eltern auf?

In allen Patenschaften ist zu beobachten, dass sich die Kinder freuen, wenn jemand nur für sie da ist. Sie nehmen den Paten sehr schnell an. Zum einen sind sie es durch andere Hilfen gewohnt, immer wieder neue erwachsene Personen zu treffen. Zum anderen sind Kinder aus Suchtfamilien manchmal sehr distanzlos. Sie haben viel mehr Bedürfnisse als andere Kinder, weil sich in ihrer Familie meist alles um die Suchtkrankheit dreht und nicht um sie.

Was sollte daher ein Pate mitbringen, der sich bei "Vergiss mich nicht!" engagieren will?

Er sollte vor allem stabil im Leben stehen und natürlich Spaß daran haben, mit Kindern Zeit zu verbringen. Besonders wichtig sind dabei Kontinuität und Zuverlässigkeit. Wichtig ist auch, dass er Respekt vor den Familien und ihrer schwierigen Situation hat und sich nicht als bessere Mutter oder Vater sieht.

Was bedeutet denn "stabil im Leben stehen"? Und wie messen Sie das bei letztlich Fremden?

Wir führen mit jedem Interessenten ausgiebige Auswahl- und Informationsgespräche, reden über seine Vorstellungen von einer Patenschaft und klären Wünsche und Grenzen ab. Außerdem werden die persönlichen Lebenserfahrungen thematisiert sowie der eigene Zugang zum Thema Sucht. Solche Gespräche halten natürlich auch während der Patenschaft an. Mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl dafür, ob ein Pate passt oder nicht. Aber eine hundertprozentige Sicherheit gibt es da natürlich nie, zumal jede Patenschaft ja auch individuell ist und es immer zu unvorhergesehenen Entwicklungen kommen kann. Aber bisher haben wir gute Erfahrungen mit den Vorgesprächen und der Auswahl gemacht.

Das heißt jeder kann prinzipiell Pate werden, ob eine verheiratete Frau mit zwei Kindern oder ein alleinlebender Mann mit Mitte 40?

Ja, vorausgesetzt es passt. Bisher zeichnet sich allerdings ab, dass wir vor allem weibliche Paten haben. Die Altersspanne reicht von 20 bis Mitte 50. Die meisten sind berufstätig, einige haben selber Kinder. Aber wir nehmen natürlich nicht jeden einfach so. Alle Interessenten müssen ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis einholen und sich dem Auswahlverfahren unterziehen.

Welche Aufgaben und Pflichten haben die Paten, die sich um ein solches Kind kümmern?

Die Paten sollen mit dem Kind eine schöne Zeit verbringen und kindgerechte Dinge unternehmen. Für Ausflüge beispielsweise in den Zoo oder ins Kino zahlen wir eine Aufwandsentschädigung. Sie sollen sich dabei nur auf die Kinder konzentrieren und die Erziehung der Eltern respektieren. Aber die Paten sind natürlich bei Auffälligkeiten, die das Kindeswohl betreffen, meldepflichtig.

Wo liegen die Grenzen der Patenschaft bezüglich der Selbsthilfe für Kinder?

Paten können den Kindern Wertschätzung und Selbstvertrauen vermitteln. Außerdem können sie durch das Vorleben des eigenen suchtfreien Lebens auch die Kinder auf ein solches vorbereiten. All das stärkt die Widerstandsfähigkeit der Kinder und erhöht die Wahrscheinlichkeit, später selbst nicht abhängig zu werden. Doch hundertprozentig verhindern kann man das nicht. Studien zeigen, dass ein Drittel der Kinder von Suchtkranken später selber abhängig wird und ein weiteres Drittel psychische Probleme hat. Diesen Teufelskreislauf versuchen wir zu durchbrechen, indem wir den Kindern frühzeitig einen Paten an die Seite stellen.

Wie erfolgversprechend ist das Patenschaftsprojekt bislang?

Unsere Patenschaften verlaufen gut, und wir bekommen viel positives Feedback von allen Beteiligten. Der Zugang zu den Familien bleibt schwierig. Doch so langsam greift auch das Prinzip der Mundpropaganda, und es kommen Eltern auf Empfehlungen anderer. Leider ist die Finanzierung ein großes Thema. "Aktion Mensch" hat für drei Jahre die Förderung übernommen, aber in einem Jahr läuft diese aus. Wir suchen jetzt eine Stiftung oder einen Konzern, mit dessen Hilfe wir uns weiterfinanzieren können. Bis dahin und darüber hinaus sind wir auf Spenden an "Vergiss mich nicht" angewiesen.

Da es bislang kaum Angebote für Kinder suchtkranker Eltern gibt, dürfte das Projekt doch finanzielle Unterstützung finden. Warum müssen Sie dennoch darum kämpfen?

Naja, das Thema ist nicht gerade sehr populär, eher ein Tabu. Außerdem nimmt die Betreuung der Patenschaften sehr viel Zeit in Anspruch. Bei so einer sensiblen Thematik wollen wir auch keine Massenabfertigung anbieten. Viele potenzielle Geldgeber finden aber unsere bisherigen zehn Patenschaften als nicht ausreichend für eine Förderung. Doch die Wichtigkeit unserer Arbeit kann nicht oft genug betont werden, und wir würden uns wünschen, dass noch mehr Städte in Deutschland unserem Modell folgen.

Mit Lisa Dehne sprach Julia Kreutziger>


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2.12.2010: <Soziologische Studie: Singende Kinder sind klüger und fitter> - Untersuchung an 500 Kindergartenkindern

Das Singen öffnet die Seele für die musische Dimension. Diese musische Dimension ist eine unbestechliche Dimension, fördert das logische Denkvermógen und gibt dem Kind auch mehr Selbstvertrauen, was dann wieder zu mehr Ausgeglichenheit, Angstfreiheit, Offenheit und Aufnahmefähigkeit führt. Spielerisches Singen fördert also alle Lebensbereiche.

aus: Welt online; 2.12.2010; http://www.welt.de/wissenschaft/article11350534/Singende-Kinder-sind-klueger-und-fitter.html

<dpa

Wer seine Kinder in den Schlaf singt, tut viel für ihre Zukunft. Denn Kinder, die Spaß am Singen haben, sind tendenziell intelligenter.

Wissenschaftler fordern mehr Musikunterricht für Kinder. Denn Spaß am Singen macht Kinder klüger.

Kinder, die viel vor sich hinsingen, summen und trällern, werden schlauer, fitter und sozialer. Das zeigt eine Studie des Soziologen Thomas Blank von der Universität Bielefeld und des Pädagogen Karl Adamek von der Uni Münster. Dazu haben sie 500 Kindergartenkinder untersucht, wie die beiden Forscher mitteilten.

Demnach wurden Kita-Kinder, die viel aus Spaß sangen, in ärztlichen Befunden zu 88 Prozent als regelschulfähig beurteilt. Dagegen erreichten Kinder, die wenig gesungen hatten, nur halb so oft – zu 44 Prozent – diese Eignung. Die Studie drehte sich allein um Singen aus Spaß ohne Leistungsdruck.

Wenn sich ein Kind im Singen ausdrücken kann, ist es ausgeglichener, angstfreier, viel offener und aufnahmefähiger“, erklärt Blank. Eltern sollten daher nicht vom Brummen, Trällern und Singen ihrer Kleinen genervt sein.

Die Studie wurde mit dem Gesundheitsamt der Stadt Münster durchgeführt. Alle 500 untersuchten Kinder waren fünf Jahre alt, wie der Soziologe erläuterte. Von jedem Kleinen wurden Gesangsversuche aufgenommen. Zwei Musikpädagogen und ein Mediziner für kindliches Hören beurteilten die Stimmqualität. „Daraufhin haben wir die schlechtesten 25 Prozent der Sänger mit den besten 25 Prozent verglichen.“ Die Einstufungsdaten wurden damit in Verhältnis gesetzt.

Die Ergebnisse seien schichtenübergreifend, sagte Blank. „Man kann nicht sagen, dass in der Oberschicht automatisch mehr gesungen wird.“ Kindergärtnerinnen sollten mehr mit den Kleinen singen, empfiehlt er. Und Eltern sollten Kinder häufiger in den Schlaf singen.

Die Studie liefert erstmals überzeugende empirische Belege dafür, dass spielerisches Singen in bisher völlig unterschätztem, aber unersetzbaren Maße die Entwicklung von Kindergartenkindern in allen körperlichen, geistigen und sozialen Bereichen fördert“, betonte Blank.

„Dies gilt besonders für ihre Sprachentwicklung, ihr Sozialverhalten und ihre Aggressionsbewältigung. Jedes Kind kann von vermehrtem Singen vielfältig profitieren, insbesondere Kinder mit Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen Schichten.“

dpa/tts>

[Das gilt auch für Erwachsene...]


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6.12.2010: Die Jahreszeit der Geburt beeinflusst das Lebensgefühl - Mausexperimente geben neue Anhaltspunkte für Tag- oder Nachtmenschen

aus: Welt online: Chronobiologie: Sommerkinder werden zu Frühaufstehern; 6.12.2010;
http://www.welt.de/gesundheit/article11424097/Sommerkinder-werden-zu-Fruehaufstehern.html

<Kinder, die im Winter geboren sind, zeigen eine nach hinten verschobene Aktivität. Die Tageslänge hat vermutlich einen Einfluss auf unsere innere Uhr.

Je nachdem, wie lang die Tage zu Beginn seines Lebens sind, wird der Mensch zur Eule oder zur Lerche. Diesen Zusammenhang legen Studienergebnisse US-amerikanischer Forscher nahe, welche die Wirkung unterschiedlicher Tageslängen auf Mäusebabys untersucht haben. Versuchstiere, die in winterlich kurzen Lichtphasen aufwuchsen, zeigten demnach im späteren Leben eine zeitlich nach hinten verschobene Tagesaktivität. Die Forscher vermuten einen ähnlichen Effekt auch beim Menschen. Dies könne eine Erklärung für saisonal bedingte Depressionen und möglicherweise auch für das beobachtete häufigere Auftreten von Schizophrenie bei wintergeborenen Menschen sein. Über ihre Studie berichten die Wissenschaftler um Christopher Ciarleglio von der Vanderbilt University in Nashville im Fachmagazin „Nature Neuroscience“.

Für die Untersuchungen zogen die Forscher Mäusebabys von der Geburt bis zur Entwöhnung von der Mutter in künstlichen winterlichen oder sommerlichen Lichtphasen auf: entweder bei 8 Stunden Licht und 16 Stunden Dunkelheit oder umgekehrt. Danach wurde ein Teil der Versuchstiere noch einmal 28 Tage bei den gleichen Lichtbedingungen gehalten oder aber den entgegengesetzten. Nach dieser Behandlung wurden alle Mäuse andauernder Dunkelheit ausgesetzt. Die Forscher untersuchten nun das Aktivitäts-Verhalten und anschließend auch die Gehirne der Versuchstiere.

Ergebnis: Die Lichtphase in der Zeit von der Geburt bis zur Entwöhnung hatte die Tiere deutlich geprägt, die nachfolgende 28 Tage in anderen Lichtverhältnissen hatten hingegen keinen weiteren Einfluss. Die Aktivitätsphasen der wintergeborenen Mäuse waren im Gegensatz zu den sommergeborenen auch bei ständiger Dunkelheit deutlich nach hinten verschoben. Aktivierungsmuster im Gehirn der Tiere, die die biologische Uhr und damit die Aktivitätsphasen repräsentieren, belegten diesen Zusammenhang. Damit konnten die Forscher zeigen, dass die Lichtphase zu Beginn des Lebens der Mäuse nachhaltig ihre innere Uhr geprägt hatte.

Außerdem zeigte sich in weiteren Untersuchungen, dass die wintergeborenen Mäuse ungewöhnlich auf Veränderungen der Tageslänge reagierten: Während die Aktivität der sommergeborenen Mäuse im Einklang mit der jeweiligen Tageslänge war, gab es bei der Gruppe der wintergeborenen Mäuse starke Schwankungen. „Die Wintermäuse zeigten damit einen Effekt, der auch von Menschen bekannt ist, die an einer saisonal bedingten Depression leiden“, kommentiert Co-Autor Douglas McMahon, ebenfalls von der Vanderbilt University. Frühere Studien hatten zudem bereits ergeben, dass wintergeborene Menschen häufiger an Schizophrenie leiden. Auch hier könnte der Einfluss der Tageslänge eine Rolle spielen, vermuten die Forscher.

dapd/cl>


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Basler
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9.1.2011: Wenn Eltern zu viel Angst um ihr Kind haben - <die Sicherheitsneurose>, und wie man sie überwindet

aus: Basler Zeitung online; 9.1.2011;
http://blog.bazonline.ch/mamablog/index.php/14597/die-sicherheitsneurose/

<Jeanette Kuster am Sonntag den 9. Januar 2011

Und irgendwann fürchten sich alle so sehr vor der bösen Welt da draussen, dass die Kleinen keinen Schritt mehr alleine gehen dürfen: Szene aus dem Kindsmissbrauchsdrama «Case 39» (2009) mit Renée Zellweger.

Wie haben wir bloss unsere Kindheit überlebt? Wir sind im Winter ohne Rückenpanzer die Pisten hinunter geflitzt, haben uns beim Üben des Fallrückziehers den Ball an den Kopf gekickt und sind an freien Nachmittagen mit Brettern bepackt auf den Nussbaum geklettert, um ein Baumhaus nach dem Vorbild von Tick, Trick und Track zu bauen – was natürlich nie geklappt hat.

Heute hingegen werden Kinder viel zu oft mit zerbrechlichen Porzellanfigürchen verwechselt, die man in Watte packen muss, um sie vor allen möglichen und unmöglichen Gefahren zu bewahren. Dass die Kleinen ihre Umgebung erforschen und Grenzen austesten müssen, um Risiken schliesslich richtig einschätzen zu können, geht aus übertriebener Ängstlichkeit vergessen.

Besonders groteske Ausmasse nimmt der Kinderschutz in England an. Die Schulreisen wurden ersatzlos gestrichen – es könnte sich ja jemand auf der Wanderung den Fuss verstauchen. Auch Fussball spielen auf dem Pausenplatz ist Grundschülern per sofort untersagt. Nicht dass sich am Ende noch ein Kind blaue Flecken holt, weil es beim intensiven Kontaktsport angerempelt wird. Doch nicht nur den Kindern wird so mancher Spass von offizieller Stelle verboten: Die Eltern durften bei den diesjährigen Krippenspielen die eigenen Sprösslinge nicht mehr fotografieren. «Aus Datenschutzgründen», liessen die Schulen verlauten. Und weil die Bilder auf verschlungenen Pfaden in die Hände von Pädophilen gelangen könnten, was man natürlich von vornherein unterbinden müsse.

Das Thema Pädophilie ist ein schwieriges. Natürlich will und muss man die Kinder beschützen. Aber darf man deshalb jeden Erwachsenen unter Generalverdacht stellen? Schuldig, solange nicht das Gegenteil bewiesen ist? Man könnte es fast meinen. Im von Pädophilen-Paranoia getriebenen England zumindest muss sich jeder, der mit Kindern zu tun hat, erst mal einer polizeilichen Sicherheitsprüfung unterziehen. Verschiedene Autoren haben sich geweigert, die Prozedur über sich ergehen zu lassen. Mit dem Ergebnis, dass sie nicht mehr in Schulen vorlesen dürfen.

Soweit sind wir in der Schweiz zum Glück noch nicht. Doch wir bewegen uns in dieselbe Richtung. Das musste ich letzten Sommer am eigenen Leib erfahren, als mein Mann meine Tochter und mich in der Badi fotografieren wollte – und sofort der Bademeister angerannt kam und ihn ermahnte, dass Fotografieren in der Nähe des Planschbeckens strengstens verboten sei. Hätte er mit Riesenobjektiv hinter einem Baum hervor gezielt, hätte ich das vollends verstanden. Aber er stand mit einer winzigen Digicam einen Meter von uns entfernt und wir lächelten direkt in die Kamera. Kann da jemand ernsthaft auf die Idee kommen, es geschehe etwas Unrechtes?

Es ist gut, dass die Gesellschaft sensibilisiert und der Bademeister wachsam ist – solange er dabei seinen gesunden Menschenverstand nicht ausschaltet. Ich begrüsse es auch, dass man Jugendliche über die Gefahren im Internet aufklärt. Sie sollen zweifelhafte Chat-Anfragen erkennen und sich zu wehren lernen. Information statt Verbote ist gefragt, damit die Jugendlichen sich die nötige Medienkompetenz aneignen, die es fürs sichere Surfen braucht.

Genauso wie auch ich als Mutter dankbar bin für Tipps und Informationen, um mein Kind wohlbehütet durchs Leben zu begleiten. Denn ich will sehr wohl wissen, welche Risiken für Kleinkinder in unserer Wohnung lauern, worauf ich beim Velohelm-Kauf achten muss und warum der Autositz auch für ältere Kinder Sinn machen soll. Aber muss wie bei Letzterem immer häufiger alles gesetzlich geregelt werden? Traut man uns Eltern nicht zu, selber entscheiden zu können, was für das Wohl unserer Kinder das Richtige ist?

Zudem bewirken zu viele Verbote und Vorschriften keineswegs nur Gutes. Sie schüren bei sowieso schon besorgten Eltern zusätzliche Ängste. Und irgendwann fürchten sich alle so sehr vor der bösen Welt da draussen, dass die Kleinen keinen Schritt mehr alleine gehen dürfen. Bloss: Wer nie gestolpert ist und sich dabei den Kopf gestossen hat, der hat auch nie gelernt, wie man sich bei einem Sturz auffängt. Und wird eines Tages ganz gehörig auf die Nase fallen.>


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Spiegel online, Logo

25.1.2011: <Langzeitstudie: Schwierige Kinder tun sich als Erwachsene schwer>

aus: Spiegel online; 25.1.2011; http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,741481,00.html

<Frühe Warnzeichen: Bereits im Kleinkindalter zeigt sich, wer als Erwachsener Probleme bekommt. Das demonstriert eine Langzeitstudie. Eltern können den drohenden Schwierigkeiten ihres Nachwuchses aber vorbeugen.

Washington - Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten haben es einer neuen Langzeituntersuchung zufolge auch im Erwachsenenalter schwer. Hyperaktivität, Konzentrationsschwäche und impulsives Verhalten könne bereits bei Dreijährigen auf spätere Lebensschwierigkeiten hindeuten, heißt es in der Studie, die im US-Wissenschaftsmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlicht wurde.

Solche Kinder hätten als Erwachsene überdurchschnittlich häufig gesundheitliche und finanzielle Probleme - von Suchtkrankheiten über Straffälligkeit und Übergewicht bis hin zu Verschuldung. Die Studie gründet auf Daten aus mehreren Jahrzehnte von etwa tausend Kindern in Neuseeland und rund 500 Zwillingspaaren in Großbritannien.

Zu den frühen Warnzeichen zählten die Studienautoren unter anderem eine besonders niedrige Frustrationsschwelle, wenig Geduld beim Erreichen von Zielen und Schwierigkeiten beim konzentrierten Erledigen von Aufgaben über eine längere Zeit hinweg. "Entlang dieses Spektrums von Selbstkontrolle war das Ergebnis im Erwachsenenalter vorhersagbar", schreibt Chefautor Terrie Moffitt von der Duke-Universität im US-Bundesstaat North Carolina.

Die Wissenschaftler identifizierten eine ganze Liste von Problemen, die bei solchen Kindern beim Erwachsenwerden und später aufträten: Konsum von Alkohol und Drogen, ungewollte Schwangerschaften, Konflikte mit dem Gesetz, Finanzprobleme, Übergewicht, Geschlechtskrankheiten und hoher Blutdruck.

Die Autoren betonen in ihrer Studie aber, dass verhaltensbezogene Probleme bei Kindern keinesfalls automatisch zu einer düsteren Lebensperspektive führten; Eltern könnten drohenden Schwierigkeiten ihres Nachwuchses vorbeugen. Die Langzeituntersuchung bei den Kindern habe belegt, dass sich Selbstkontrolle erlernen lasse. Wenn den Kindern beim Älterwerden eine Verhaltensänderung gelinge, dann hätten sie im Erwachsenenalter auch weniger Probleme.

boj/AFP>


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Basler Zeitung online, Logo

17.1.2011: Familienplanung mit mehreren Kindern - das Abschätzen der Abstände der Geburten kann hilfreich sein

In "Entwicklungsländern" wissen die Menschen von diesem Thema gar nichts, die machen einfach Kinder wie es kommt, und die Kinder müssen einander und den Eltern helfen, fertig Schluss. In entwickelten, demokratischen Gesellschaften sieht das anders aus, denn in den entwickelten, demokratischen wissen die Kinder oft nicht, was sie Sinnvolles tun sollen, weil schon so viel Sinnvolles durch die Erwachsenen erledigt wird. Die Kinder zeitweise zusammenlassen, aber auch zeitweise voneinander zu trennen kann immer nur Vorteile haben, damit die eigene Persönlichkeit des Kindes nicht zu kurz kommt.Dieses Prinzip wird im Artikel aber nicht angesprochen.

aus: Basler Zeitung online: Jeanette Kuster: Runde zwei einläuten? 17.1.2011;
http://blog.bazonline.ch/mamablog/index.php/14735/runde-zwei-einlauten/

<Je geringer der Altersunterschied zwischen Geschwistern, desto inniger die Beziehung – aber desto grösser auch das Potenzial für Rivalität.

Während der Schwangerschaft habe ich eine Gruppe Frauen kennengelernt, die sich in genau derselben Situation befanden wie ich: Im gleichen Monat schwanger, die meisten ebenfalls zum ersten Mal. Als unsere Kleinen neun Monate alt waren, erzählte eine dieser neuen Freundinnen, dass sie wieder ein Kind erwarte. Trotz aller Freude bin ich erschrocken. So früh! Bald folgten die zweite und die dritte mit ihren freudigen Nachrichten. Und ich fing an, über den optimalen Zeitpunkt für ein zweites Kind nachzudenken.

Mein Bruder ist sechs Jahre älter als ich, meine Schwester zweieinhalb Jahre jünger. Und obwohl mir mein Bruder viel bedeutet, steht mir meine Schwester eindeutig näher. Wir haben als Kinder miteinander gespielt, sind als Teenager zusammen in die Berge gefahren und sehen uns noch heute regelmässig. Unsere enge Beziehung mag nicht alleine im geringen Altersunterschied begründet sein, aber sicher auch. Denn wären wir uns je so nahe gekommen, wenn wir vier, fünf Jahre auseinander lägen? Wäre ich als 20-Jährige mit meiner 15-jährigen kleinen Schwester an Partys gegangen? Kaum.

Surft man auf der Suche nach dem Thema durchs Internet, stösst man auf die Faustregel: Je geringer der Altersunterschied zwischen Geschwistern, desto inniger die Beziehung – aber desto grösser auch das Potenzial für Rivalität. Psychologen reden in diesem Zusammenhang gar vom Entthronungstrauma. Will heissen: Das Erstgeborene ist so eifersüchtig auf das plötzlich im Mittelpunkt stehende Baby, dass es mit allen Mitteln um die Aufmerksamkeit der Eltern kämpft, was manchmal in Handgreiflichkeiten gegenüber dem Kleinen gipfelt.

Solche Szenen vermeidet laut Familienpädagogen, wer seine Kinder im Abstand von drei Jahren bekommt: Die Kleinen spielen noch miteinander, messen sich aber nicht mehr so stark aneinander. Ausserdem habe sich ein Dreijähriges emotional schon so weit von der Mutter abgenabelt, dass es das Baby nicht mehr als Bedrohung ansehe.

Sind die Kinder altersmässig weiter auseinander, bleiben Konflikte weitgehend aus. Und die Eltern haben mehr Zeit für jedes Einzelne während der Baby- und Kleinkindphase. Dafür wachsen die Geschwister, obwohl zu zweit, wie Einzelkinder auf: Ihre Interessen sind total unterschiedlich, die Spielkameraden müssen auswärts gesucht werden.

Vor lauter Kinderwohl dürfen jedoch auch die Eltern nicht vergessen gehen. Eine befreundete Ärztin rät jeder Frau, nach der obligaten, ein Jahr dauernden körperlichen Erholungsphase so schnell wie möglich ein zweites Kind zu bekommen – sofern denn ein solches gewünscht ist. «Das ist am Anfang zwar sehr anstrengend, aber so hat man die Windelphase innert nützlicher Frist überstanden.» Zudem sei diese Variante auch gut für die Karriere der Mutter: «Der Arbeitgeber weiss, dass das Thema Nachwuchs danach in den meisten Fällen abgeschlossen ist und man wieder mit ihr rechnen kann.»

Also wickeln im Akkord und später dafür auch mal in Ruhe ein Buch lesen, während die zwei Kleinen miteinander spielen? Oder doch lieber seine ganze Aufmerksamkeit ein paar Jahre lang dem ersten Kind widmen, bevor man ans Geschwisterchen denkt – mit dem Risiko, dass es dann nicht auf Anhieb klappt und die beiden schliesslich so weit auseinander liegen, dass sie nichts mehr miteinander anzufangen wissen? Soll man diese Entscheidung überhaupt mit dem Kopf fällen? Oder sind Herz und Hormone am Ende die besseren Ratgeber?>


Kommentare zu „Runde zwei einläuten?“


Mirjam sagt:

Es gibt keinen idealen Altersunterschied. Rivalitäten gibt es bei Kindern welche ein Jahr auseinanderliegen auch, genauso wie bei Kindern welche 2,5 Jahre oder 5 Jahre auseinander sind. Bei Kindern bei welchen 5 Jahre oder mehr dazwischenliegen kommt noch ein wichtiger Punkt dazu: Die beiden Geschwister wachsen wie Einzelkinder auf. Das fünfjährige geht in den Kindergarten und hat andere Interessen als das jüngere Geschwister. Und wenn das jüngere Geschwister dann 5 Jahre alt ist, ist das ältere bereits 10 und hat kein Interesse an seinem kleineren Geschwister.


  1. Auguste sagt:

    hmm…, eine nicht ganz unwesentliche frage, wie der folgende o-ton beweist:

    “mich haben sie zuerst gewollt…!”

    sagt der ältere gelegentlich zu seinem kleinen bruder, wenn es gilt, das senioritätsprinzip im kinderzimmer zu bekräftigen. am anfang trennten wir sie danach noch, aber jetzt, wo sie in etwa in der gleichen gewichtsklasse sind…


    • Pippi Langstrumpf sagt:

      Witzig! Bei uns fiel jeweils der Spruch: Du kannst tun was du willst, du bleibst immer der Fähnrich, ich bin der Capt’n.


      • Patrick Tigri sagt:

        Jungs sind Jungs….

      • tobe or not tobe sagt:

        Mein Bruder und ich haben genau 1 Jahr Unterschied. Es war ein schmaller Grad zwischen Konkurrenzdenken und eine Art Zwillingsbruder…

      • mila sagt:

        in einer solchen sicht waren zwei meiner schwestern und ich fast-drillinge… ich denke, für keinen innerhalb einer solchen konstellation ist es leicht, sich zu behaupten. dennoch bin ich nicht der meinung, dass man alles im leben nach (von aussen vorgegebenen) idealabständen etc. planen sollte.

  2. Pascal Sutter sagt:

    Und was ist mit den EInzelkindern?


    • Obelix sagt:

      Einzelkinder sind egoistisch, nicht teamfähig und können sich nicht durchsetzen.


      • Aloho sagt:

        schön, dass hier mit vorurteilen herumgeworfen wird ;-(

      • Idefix sagt:

        stimmt obelix – zum glück gibts asterix…selten so ein schwachsinn gelesen.

      • Troubadix sagt:

        Ich war auch ein Einzelkind. Darum habe ich mit Singen begonnen.

      • Miraculix sagt:

        obelix war schon immer etwas vorlaut und hat sich vorgedrängelt :-)

  3. The Symbol, formerly known as Katharina sagt:

    Ich bin die jüngste von vier Kindern, der Unterschied zu meinen Brüdern beträgt einmal 13 und einmal 4 Jahre und zu meiner Schwester 11 Jahre. Zu allen dreien habe ich ein sehr inniges Verhältnis, meine Schwester hat mich durchaus überallhin mitgenommen, ich war stets die viel zu junge Prinzessin an den Festen. Zu dem vier Jahre älteren Bruder habe ich null Rivalität, im Gegenteil. Wir gehen beruflich einen sehr ähnlichen Weg und erleben einen grossartigen Austausch. ich bin unglaublich stolz auf meine Geschwister.

    Ich glaube, die Frage ist überflüssig, findet man wohl unterschiedlichste Ansichten und Anekdötchen darüber, wie die meinige auch.
    Ich weiss nicht was eine gute Geschwisterbeziehung ausmacht, doch glaube ich stark, dass da die Eltern eine wesentlich grössere Rolle dabei spielen denn die Kinder selbst. Heruntergebrochen auf eine simple These würde ich behaupten, wenn Eltern keine Erwartungen an das Kind haben, dann entstehen auch keine Rivalitäten. Woher soll es denn wissen, was erstrebenswert ist (in den Augen der Eltern), wenn das diese nicht vermitteln würden.

    Für meine Eltern gab es keinen guten oder schlechten Weg, wie unsere schulischen Leistungen waren, interessierte sie nur begrenzt, wichtig war ihnen, dass wir unsere Talente nutzen. Das find ich grossartig.


  4. Christoph sagt:

    Wieder so ein Beitrag, der ohne mit der Wimper zu zucken einfach umgangen wird und jeder stillt sein Bedürfnis, seinen Lebenslauf bekannt zu geben. Wir wohl nichts heute. Bis morgen.


    • The Symbol, formerly known as Katharina sagt:

      Ignorieren sie meinen ersten und dritten Absatz, lesen die den zweiten. Ist das auch umgangen? Das ist eine, ich gebe zu nicht sehr aufregende, These.

      Das mit dem persönlichen Lebenslauf passiert halt, weil man doch zuerst immer bei sich anfängt. Das mag falsch sein, aber schwer zu umschiffen, also, pardon! Wie gesagt, überlesen sie’s doch einfach.


    • Auguste sagt:

      hmm…, und der eine oder andere gibt unfreiwillige einblicke in seine erziehung.


      • The Symbol, formerly known as Katharina sagt:

        meine waren bestimmt nicht “unfreiwillig”. soll ich denn über ihre erziehung reden? wovon weiss ich denn was wenn nicht von meiner erziehung?

      • Patrick Tigri sagt:

        Auguste sprach mit Christoph, Katharina.

      • Katharina sagt:

        Ihr Name ist Symbol, nicht Kat.

      • Patrick Tigri sagt:

        Right, however her name is not Kat either :-)

      • Katharina sagt:

        you have anal leakage again? or is it leakaga of the other kind? as in who you divulge what to.

      • Patrick Tigri sagt:

        Je-
        Sus!

  5. heidi reiff sagt:

    Einiges hat sich ja verändert in der heutigen Gesellschaft, vieles auch zum Guten, ich kenne die Familiengeschichten meiner Vorfahren, es waren keine Adlige. Viele traurige Hintergründe die ich hier nicht ausbreite. Ich bin zwischen 2 Brüdern aufgewachsen und einer um 4 Jahre ältere Schwester, eine gewisse Geschwistersolidarität war vorhanden. Ich bin recht geprägt von meinen Trollbrüdern, gegenseitig haben wir uns auch im Erwachsenenalter unterstützt wo Not an Mann oder Frau war, gegenseitig haben wir teilweise profitiert, meine Brüder waren trotz den Streitigkeiten zu mir immer nett. Kleines Bsp. zur Veranschauchlichung : Hab eine Kollegin eingeladen zum Fondue Chinoise, alles war da, nur der Sprit für den Brenner fehlte, nicht verzagen, Lorenz (mein Bruder) fragen hab ihm telefoniert und er hat Sprit vorbei gebracht spontan. Meine Brüder hatten ein relativ gutes Verhältnis gegenseitig auch als Erwachsene, ich hab mich da nicht eingemischt, war auch nie dabei bei Endlosdiskussionen. Ich kann zum Glück differenzierter mit meiner Vergangenheit umgehen, dafür hab ich auch neutrale Begleitung akzeptiert, hab auch einiges daraus gelernt, Hilfe zur Selbsthilfe, die schwächsten Menschen werden leider immer noch oft vorgeschoben um sich BESSER VORZUKOMMEN. Ich fühle mich weder besser noch schlechter als andere, perfekte Menschen gibt es nicht, bin froh, dass ich in einem demokratischen Land lebe, wir müssen nichts ausser Sterben, hat mir mal meine Tochter als kleines Kind gesagt. Zentral ist doch, Wie gehe ich um in schwierigen Situationen, als Erwachsene haben wir diese Chance.


  6. Elisabeth sagt:

    Nicht denken, tun… Die Kinderlein kommen lassen, wenn man das Gefühl stimmt, sich freuen, wenns klappt, sich nicht von Pseudopsychologie, Heftliratgebern und guten Freundinnen irritieren lassen – und nachher schauen, dass man beiden / allen so gut wie möglich gerecht wird.


    • Yves M. sagt:

      Genau so. Nicht jeder Teil des Lebens muss wissenschaftlich durchgestyled sein.


    • Obelix sagt:

      Sicher, allerdings plant man zwangsläufig auch die Familie, während man Weiterbildungen, Karriere etc. auf die Reihe kriegen will. Unsere Mädels haben 2 Jahre Altersunterschied und wir empfinden dies als gut. Was wir von Anfang an praktiziert haben war eine klare Bevorzugung der Älteren gepaart mit grösseren Aufgaben und Verantwortungen. So kam keine Eifersucht auf.


  7. mira sagt:

    Die innige Beziehung von zwei gleich aufeinanderfolgenden Kindern muss nicht zwinged sein. Unter Schwestern/Brüdern kann starke Rivalität auftreten, unter verschiedengeschlechtlichen Geschwistern einfach Desinteresse. Ich würde eine potentielle zukünftige Beziehung nicht als Grund für eine Schwangerschaft nehmen, welche für den Körper der Frau suboptimal ist.

    Rein körperlich denke ich, dass 3 Jahre Abstand gut sind. Die Frau hatte genügend Zeit, ihren Körper wieder in den Ursprungszustand zu bringen und hat genügend Kraft, sich um ein neues Baby zu kümmern. Das ältere Kind ist selbständig und muss nicht mehr herumgetragen/hochgehoben werden.

    Berufsmässig sieht das wohl nicht immer gleich aus. In gewissen Branchen ist ein Aussetzen/Reduzieren sehr ungeschickt, daher wären zwei aufeinanderfolgende Kinder das berufliche Aus. In anderen Branchen macht es nichts aus, ein paar Jahre stark zu reduzieren oder gar auszusetzen und dann kann frau auch gleich 2 Babies haben.

    Ich selber hätte eigentlich gerne ziemlich schnell ein zweites Baby bekommen, allerdings geht das bei mir beruflich nicht (ich kann es mir nicht leisten zu stagnieren), daher wird bei uns der Abstand auch grösser sein. Ich hoffe allerdings sehr, dass nicht mehr als 5 Jahre dazwischen sein werden. Die Natur wird es richten :)


    • The Symbol, formerly known as Katharina sagt:

      Was sie im letzten Absatz beschreiben kommt mir sehr bekannt vor. Ich bin ebenfalls “gezwungen” einen grösseren Abstand einzulegen. Wobei ich mittlerweile doch sehr froh darüber bin, aus – bitte verzeiht mir alle, dass ich schon wieder von MIR ausgehe – eigener Erfahrung.


      • Patrick Tigri sagt:

        Ja, ich denke persönlich auch, dass drei Jahre Abstand sich als gut erwiesen haben, als etwas besser jedenfalls als die zwei Jahre, die zwischen mir und meinem Bruderchen liegen.

    • mira sagt:

      @The Symbol, formerly known as Katharina
      Ich tröste mich damit, dass es körperlich gesehen die bessere Variante ist. Und ich sehr wahrscheinlich nie in die Situation komme, überfordert zu sein. Was Müttern mit zwei Kleinkindern doch öfters mal passiert (zumindest in meinem Freundeskreis).


      • Kim sagt:

        Vielleicht habt ihr Recht mit grösserem Abstand. Ich habe heute so einen kraftlosenTag, an dem meine Synapsen kurz vor dem Durchbrennen sind, hochschwanger und zwei kleine, heute besonders die Grenzen austestende und laute Knirpse, 2 und 3einhalb. Aber das ist nicht immer so, Gott sei Dank. Mit 37 hat “frau” halt auch nicht alle Zeit der Welt für grösseren Abstand zwischen den Geburten, wenn es mehrere Kinder werden sollen.

      • mira sagt:

        @Kim
        Ja, wenn ich 37 wäre, würde ich wohl auch nicht mehr warten… Kann ich gut verstehen. Ich finde es schade, dass Frauen heutzutage so lange mit Kindern warten (müssen). Mit 25 hat frau doch viel mehr Energie, die Dinge anzupacken. Schick Dir ne Extraportion Energie rüber!!!

      • Patrick Tigri sagt:

        25…. 37….

      • Kim sagt:

        Danke @ mira. Du hast schon Recht. Muss aber mit 25 auch erst mal noch der passende Partner da sein, und wenn da noch beziehungstechnisch einiges schief lief … :-( Die Kinder schlafen jetzt, also kurz Zeit, sich zu erholen. Und nachher raus in die Sonne. Der Haushalt kommt heute erst abends dran.

  8. Franziska sagt:

    Was für eine Frau angenehmer ist, ist mir nach den Kommentaren meiner Mutter klar: “Ich kam nie aus dem Windelwaschen heraus …”.
    Ob ein Altersabstand von 9 auf den jüngsten und 4 auf die mittlere dem Geschwisterverhälntis “schadet” wage ich zu bezweifeln. Klar, mein Bruder sagte einmal “bi doch mal ruig, Du Mami 2 …” und ich habe eher mit auswärtigen Freundlinnen gespielt als meine Schwester noch “Bäbelen” wollte. Wieso “muss” Kind primär und immer mit den Geschwistern spielen, statt in die weite(re) Welt der Freundlinnen und Freunde zu ziehen? Ist diese innerfamiliäre Engheit überhaupt wünschenswert. Und auch mit Abstand: Ich habe meinen jüngeren Geschwistern jeweils selbererfundene Geschichten erzählt am Abend und überhaupt machtenn wir doch viel zusammen. Wir hängen noch heute eng aneinander – und A propos “Mami 2″: Wenn ich einen Rat brauche frage ich auch gern meinen “kleinen” Bruder, der ist jetzt längst ein erwachsener Mann. Aber das war auch schon sehr bald so: Irgendwann suchte ich bei ihm Rat, vor allem, wenn ich einen von “männlicher” Seite wollte.
    Also: Die Geschwisterbeziehung ist durch relativ grosse Abstände im Kinderalter sicher anders, aber r nicht einfach schlechter – und spätestens im Erwachsenenalter ist alles eh Charaktersache.
    Für die Mütter, die nie “weg von den Windeln kommen” ist das nicht so günstig, dafür sagte meine Mutter letzthin auch: Ich hatte dafür nie ein grosses Problem mit x noch nicht selbstständigen Kleinkindern gleichzeitig – das war ziemlich “gäbig”, wenn die Älteren schon vernünftig waren (…). Wie auch immer: Es geht so oder auch anders.


  9. Erika B. sagt:

    Ich schliesse mich Sandra an: Eifersucht gehört zum Leben. Je früher sie dieses Gefühl kennenlernen im Leben, desto besser. Ich kenne ein Paar, das kauft seinen Töchern aus Angst vor Eifersucht alle Spielsachen doppelt; eifersüchtig sind sie trotzdem, aber sie ersticken fast in den Unmengen von Spielzeug.
    Meine beiden Töchter sind fünf Jahre auseinander (heute um die 20) und sie gehören zu den “innigen” Schwestern. Als sie klein waren, hatte ich viel Vermittlungsarbeit zu leisten, das hat sich vermutlich gelohnt. Wenn ich hätte wählen können (bei mir war die Variane “Hormone & Gefühle” im Spiel), hätte ich einen Abstand von drei Jahren gewählt, wie das offenbar in Ländern Afrikas Tradition ist (siehe anderer Kommentar).
    Ich glaube aber generell, dass Planen und Kopfentscheide nicht viel bringen. Mein älterer Bruder ist knapp zwei Jahre älter, und mit ihm verstehe ich mich nicht besonders gut. Mein jüngerer ist zehn Jahre jünger, und mit ihm verbindet mich eine tiefe Bruder-Freundschaft.


    • Maja sagt:

      klar gehört Eifersucht zu den menschlichen Emotionen. Als Kind muss man lernen damit umzugehen damit es für einen und die anderen erträglich wird. Es gehört zu den Aufgaben der Eltern, das zu vermitteln.


  10. Sportman sagt:

    also meine frau und ich haben dass der natur überlassen. weil wir nach unserem ersten wonneproppen wussten, dass wir ein weiteres kind wollten, haben wir keinen wert auf den schutz gelegt. unser zweites kind kommt nun, fast auf den tag genau ein jahr nach unserem ersten zur welt. das ist aus unserer sicht grossartig.


  11. Auguste sagt:

    hmm…, der auftakt-gong zur zweiten runde war ein unfall oder eine party – darüber gehen die meinungen bis heute auseinander. nach der geburt von no. 1 “harzte” es ein paar monate lang beim sex. ich hätte nie gedacht, dass ich einmal mit einem bleistift in der spitzmaschine mitfühlen könnte. umso grösser war dann aber die freude und erleichterung als es wieder richtig flutschte – und da passierte es. zur party strömten ein paar millionen samenzellen und natürlich stürzte sich auch noch ein ei, das in jener nacht auch zufällig in der gegend herum lungerte, mitten ins getümmel. das resultat ist heute sieben jahre alt und der kleine bruder eines achtjährigen.

    für die mutter meiner kinder waren die zu schnell aufeinanderfolgenden schwangerschaften allerdings eine gewaltige körperliche anstrengung, die sie oftmals über die grenzen ihrer kräfte hinaus beanspruchten. im nachhinein sind ein etwas grösserer abstand sicher empfehlenswert. als optimal würden wir jeden zeitpunkt einstufen, ab dem sich die mutter wieder körperlich in guter verfassung fühlt und beim thema kinder wieder diesen blick in den augen kriegt.


    • zysi sagt:

      erstaunlich, erkenne in der ursache-wirkungskette eigene vertraute gegebenheiten ;-)

      die auseinandergehenden meinungen – unfall oder party – beinhalten doch “euren” realen entscheidungsschlüssel dafür (N° 2); welcher war nur dominanter ? oder evtl. eine ersehnte party mit unfall bei der hauptprobe ?

      darf ich ihren schlussgedanken als “haltung des herzens ” verstehen, wie man sich diesem entscheid auch noch nähern kann, denn als rein rational gefällter entscheid?

      dies war/ist unser fundament zu diesem thema; den platz in der eigenen familie planen wir nicht aufgrund von zeitigen umständen (kopf, bauch, geld, karriere-nachbarin), sondern aufgrund des vorhandenen platzes im herzen; dies kann auch sinnblidlich verstanden werden…..

      quizfrage: was meinen sie werter auguste; stellen sich die frauen dieselbe frage auch bei der partnerwahl? immerhin der vorbote für spätere “gefährten” und rigne werden meistens auch noch getauscht ;-)


      • The Symbol, formerly known as Katharina sagt:

        Eine lustige Anekdote aus der Anonymität des World Wide Web:

        Da schreib ich hier einen Beitrag zu dem Thema, werde – was man durchaus diskutieren kann – etwas persönlich, schildere meine Geschwisterverhältnisse, keine 30 Minuten später fühlt sich an einem anderen Ort der Schweiz ein Mann ganz komisch an seine eigenen Geschwisterverhältnisse erinnert, fragt bei mir nach, seit wann ich mich The Symbol nenne. Aber immerhin, der Beitrag hat meinem Bruder – ich wusste nicht, dass er Mamablog liest – gefallen.

        ICH frag mich nun, lieber Herr Auguste, ob a) sich die Spitzmaschine auch wiedererkennen würde und wenn ja, was b) wohl in der von ihr geschriebenen SMS an sie stehen würde.

      • Auguste sagt:

        hmm…, zysi, ein “unfall” war es nur auf der zeitachse. wir verhüteten nicht, weil wir uns ein zweites kinden wünschten. etwas mehr erholungszeit hätte dennoch gut getan. aber wenn man mitte dreissig ist, hat man beim kinderwunsch nicht mehr den zeitlichen handlungsspielraum, wie in jüngeren jahren.

        was die quizfrage anbelangt, geht es frauen wie männern wahrscheinlich ähnlich. kinderwünsche entstehen im herzen, aber auf dem weg zur realisierung lässt man sie sich im idealfall auch das eine oder andere mal durch den kopf gehen.

    • The Symbol, formerly known as Katharina sagt:

      ui nai…
      und zudem ist graphit giftig.


      • Patrick Tigri sagt:

        Graphit ist doch nicht giftig. Wär mir neu. Bleistiftminen werden daraus gemacht, und daran zu suggeln ist ja nicht mal verpönt.

      • The Symbol, formerly known as Katharina sagt:

        Sie Grüsel, Sie

      • The Symbol, formerly known as Katharina sagt:

        Da hat Mama mal wieder was ganz ausgefuxtes aufgetischt. Tja, ich habe deshalb nie daran gekaut.

      • Patrick Tigri sagt:

        Ich bin mittlerweile über die Bleistiftsaugphase hinweg und saug lieber an anderem rum (nein, ich bin nicht schwul). Aber das ist ein anderes Thema… :-)

  12. Rahel sagt:

    Unsere beiden Mädchen sind fast fünf Jahre auseinander. Das hat Vor- und Nachteile. Wir als Eltern hätten lieber zwei bis höchstens drei Jahre dazwischen gehabt. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt :-) Wir sind glücklich so und das ist die Hauptsache!


  13. Maja sagt:

    Das Entthronungstrauma gibt es wirklich. Diese Menschen sehen das ganze Leben lang jede andere Frau oder Mann als
    Rivalin bez. Rivale. Sehr anstrengend.

    Drei Jahre finde ich optimal. Schliesslich soll sich die Frau auch gut von der ersten Schwangerschaft erholen können.

    Niemand weiss vorher ob alles gut verläuft mit der zweiten Schwangerschaft und Geburt. Aber eben manchmal bestimmen halt die Babys selber wann sie kommen.


  14. heidi reiff sagt:

    Kann Mensch gesellschaftlich nur landen, wenn er eine Familie vorweisen kann ? Wer hat hier das Sagen ? Ich bin vielen Menschen begegnet, die sich freiwillig entschieden haben, keine Kinder auf die Welt zu stellen. Wachset und mehret euch kommt auch aus verlogener Bibelecke gekoppelt mit Bigotterie, die Erde dreht sich weiter , ist das Hexenfeuer schon angezündet für sog. Blaustrümpfe, für Schwule, Lespen etc. Menschen die mit natürlichen roten Haaren auf die Welt kommen? Einfach schizophren .


    • Sandra sagt:

      Hä?! Wohl voll am Thema vorbei, heidi reiff. Und soweit ich weiss, mehrt sich der Mensch insbsondere aus biologischen Gründen…


      • Tamar von Siebental sagt:

        Nein, das ist Heidi Reiff live. Entweder man mag sie oder nicht. Keiner braucht ihre Posts zu lesen wenn er nicht mag.

        Weiter so Frau Reiff, Ihre Posts sind einfach toll :-)

      • Orlando S. sagt:

        und überhaupt: brrrrrrrrrrrrrrrrr…
        :-)

  15. Tamar von Siebental sagt:

    Bei mir war gar kein 2. Kind geplant, der Kleine kam einfach ohne zu fragen und es ist gut so wie es ist.


    • Orlando S. sagt:

      das ist echt süss.


  16. Sandra sagt:

    Hier ein Beispiel von einem Geschwisterpaar, das sage und schreibe 24 Jahre auseinanderliegt und trotzdem einen Heidenspass zusammen hat: http://axecop.com/index.php/acepisodes

    Mein Bruder ist sechs Jahre jünger als ich, also habe ich ihn auch gewickelt und kenne mich sooo gut mit Babies aus, dass ich später Nanny war und heute kinderlos glücklich…


  17. Andreas Hägele sagt:

    Unser erstes Kind, eine Tochter, hat das Downsyndrom. Schon kurze Zeit nach der Geburt empfahlen uns die Ärzte, dass, wenn wir ein zweites Kind wollten, es im Abstand von zwei Jahren auf die Welt kommen sollte. So profitiere das ältere Kind vom Jüngeren. Recht hatten sie. Für uns war es eine schwierige Zeit, da beide noch in den Windeln waren und auch sonst war es wie bei Zwillingen. Trotzdem haben wir das nicht bereut.


    • Orlando S. sagt:

      Ich habe eine gute Kollegin, die eben ein Mädchen mit Down-Syndrom geboren hat. Sie war immer die Ulknudel, Italo-Schweizerin, spät Mutter geworden, eine Frau zum gernhaben. Es ist schwierig. Wie begegnen? Was erwarten Eltern vom Umfeld in dieser Situation?


  18. heidi reiff sagt:

    @ Tamar von Siebental

    Mein erster Sohn war nicht geplant, als ich es endlich mal schaffte, eine eigene Wohnung zu haben wurde ich spontan schwanger beim ersten Sex mit meiner dazumal idealisierten Liebe, das Affentheater hat dann begonnen, als ich mitteilte, dass ich schwanger bin, ein Spielfeld für Intrigen und Familienfehden, ich war hin und hergerissen, hab auch in meiner Verzweiflung Tabletten geschluckt, um mich umzubringen, zum Glück hat mein Magen reagiert, nach ca. 20 Minuten kam das Gift spontan raus, aus dem Mund, kotzen, das anständige Wort wäre Erbrechen, bin froh, hat sich mein Sohn für das Leben entschieden, er ist Autist , lebt in seiner eigenen Welt, gewalttätig ist er nicht , bin froh dass er sich durch Mimik und Gestik äussern kann, spontan mal einem Betreuer oder einer Betreuerin einhängt, er kann auch Freude zeigen, braucht einfach Begleitung, Menschen die ihn Ernst nehmen, mein Sohn sprachlos kann sich mittlerweilen gut mit Mimik und Gestik mitteilen, ist mit seinen Händen ausserordentlich geschickt, Hände sprechen manchmal Bände auch Füsse, es gibt Menschen die mit Füssen Klavier spielen, wenn sie aus was für Hintergründen auch immer ihre Hände verloren haben, konsequent trenne ich das von schrecklichen Kulturmechanismen, die leider noch idealisiert werden, Kanibalismus, Frauen die gesteinigt werden etc. etc.
    Ich bin rebellisch veranlagt, war immer so, ist das verboten?


    • Pippi Langstrumpf sagt:

      Nein Heidi, das ist nicht verboten, höchstens nicht so gern gesehen bei Mädchen, aber das kann uns zwei egal sein, nicht? 8)


      • Tamar von Siebental sagt:

        Ihre Geschicht erinnert mich an meine Schulfreundin, die sich ebenfalls mit Tabletten und öffnen der Pulsadern versuchte das Leben zu nehmen als sie ihre Schwangerschaft ende des 5. Monats nicht mehr verdrängen konnte. Das Mädchen kam gesund auf die Welt und ist jetzt fast 21.

        Ja, Rebellion ist wirklich eine Eigenschaft die nur den Buben erlaubt ist.

  19. Liliana Kohli sagt:

    Der richtige Zeitpunk nach der Meinung des ersten Kindes ist NIE und die armen Elten müssen mit diesen Konflikten leben. Mit 5 Jahren Unterschied ist die Rivalität und Eifersucht ein Riesenthema!


  20. Oliver sagt:

    Unser beiden Kinder kamen ohne große Planung 2,5 Jahre auseinanderliegend auf die Welt.

    Die kleinen Rivalitäten im Alltag liegen bei uns eher im “Junge-Mädchen-Konflikt”, insbesondere wenn einer von beiden Besuch von Freund oder Freundin hat, aber vomn Alter her ist das absolut ideal, weil die beiden dann auch wieder toll miteinander spielen.

    Einen großen Argwohn vom “Großen” gegenüber der “Kleinen” habe ich nicht richtig feststellen können. Aber wir haben da auch im Vorfeld regelmäßig drüber geredet, das halte ich für sehr wichtig.



  1. max sagt:

    Mein Bruder war 16 Monate jünger als ich. So ab ungefähr vierjährig wurden wir regelmässig für Zwillinge gehalten. Er war oft eifersüchtig auf mich. Sein ständige Ambition, Geschenke wegzuschnappen. Wenn eine der Tanten zu Besuch war und nur eine Holzmaske aus Kenia mitgebracht hatte und sagte, hier das ist für Euch beide. Dann schnappte er das Ding und es wurde eifersüchtig als sein eigenes verteidigt. Er war sich sogar sicher, dass sie es nur ihm gegeben hatte.

    Umgekehrt schaute ich selber immer, dass alles gleichmässig auf beide aufgeteilt wurde. Als älterer Bruder hatte ich auch die Last zu “pfaden”. Wenn die Eltern etwas nicht erlauben wollten, weil wir noch zu klein seien, musste ich es für mich erkämpfen und mein Bruder bekam es dann auch bewilligt ohne Diskussionen, einfach ein Jahr später.

    Habe kürzlich mit ihm darüber diskutiert und seine Feststellung war, dass er heute noch nicht teilen könne.


    • Patrick Tigri sagt:

      Naja, aber diese Meinung konnte er immerhin mit Dir teilen.


  2. AuchMutter sagt:

    Bei uns sind Nr 1 und 2 schöne 3,5 Jahre auseinander, Nr 2 und Nr 3 knapp 13 Monate. Wir hatten uns lange überlegt,wann wir genau das zweite Kind bekommen würden. Und als wir bereit waren, dauerte es noch ein Jahr. Dann wurde ich überraschend schwanger, kaum hatte ich abgestillt. Die ersten drei Jahre mit drei Kleinkindern waren chaotisch, wir wussten oft nicht, wo uns der Kopf stand. Der zweite Sohn wollte nicht mehr schlafen und war fürchterlich eifersüchtig.
    Viele Leute haben mich auch gefragt, wie sinnvoll es sei, schon wieder ein Kind zu kriegen… ob wir uns das auch gut überlegt hätten (eigentlich nicht, aber was soll’s, man kann nicht immer alles (ver)planen).
    Fazit: Rivalitäten gab es und gibt es noch immer zwischen den dreien. Dafür halten sie wie Pech und Schwefel zusammen, helfen sich gegenseitig aus und “entlasten” uns Eltern manchmal.
    Der Altersunterschied spielt meiner Meinung nach weniger eine Rolle, als dem einzelnen Kind regelmässig ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken und mit ihm und nur mit ihm etwas zu unternehmen. Zumindest hat sich dies bei uns bewährt.


  3. Jennifer sagt:

    Wir 4 Geschwister sind zwar alle sehr eng aufeinander gefolgt. Aber als einziges Mädchen hatte ich bald ganz andere Interessen und Freunde als meine Brüder. Ich denke, es ist nicht nur eine Frage des Altersabstandes sondern auch des Geschlechts und natürlich des Charakters, ob Geschwister enger zu einander stehen oder eben nicht


    • Freiherr sagt:

      Abgesehen von den primaeren Geschlechtsmerkmalen sind nach der heutigen politischen Korrektheit Frau und Mann genau gleich (ausgenommen noch bei der Wehrpflicht)….


  4. Sophia Walter sagt:

    Wer sagt denn, dass es mehr als ein Kind sein muss? Ich bin jetzt schwanger und weiss jetzt schon, dass es auch dabei bleiben wird. Es ist wirklich schon radikal, wie die Mitmenschen darauf reagieren, als ob man sich dazu entschlossen hätte, sein Kind zu quälen und zu foltern, nur weil es keine Schwester oder Bruder haben wird.


    • Astrid sagt:

      Das ist aber nicht das Thema des heutigen Blogs….. Hier geht es um Menschen, die, warum auch immer, mehrere Kinder haben. Wenn Sie sich so gewiss sind, dass Sie ‘nur’ ein Kind wollen und zu diesem Entschluss auch stehen können, warum sind Sie dann so defensiv?


      • Sophia Walter sagt:

        Hallo Astrid. Danke für die Klarstellung des Themas…und ich dachte es geht um die generelle Frage, wann nach dem ersten Kind das zweite zu folgen hat?! Es wird ja nicht mal in Erwägung gezogen, dass mit dem ersten Kind auch gut und gerne schluss sein kann, dass eine Familie auch mit einem Kind komplett sein kann.
        Da ich sehr wohl zu meiner Anschauung stehe und hier auch öffentlich damit auftrete, ist defensiv nun wirklich die falsche Bezeichnung.

      • mila sagt:

        @sophia walter: sie werden aber sicher bestätigen, dass man oft in die defensive gedrängt wird, wenn man die meinung vertritt, ein kind könnte durchaus genügen?

  5. Freiherr sagt:

    Drei Jahre ist zum Kindeswohl ideal. Fuers Mutterwohl ist ideal, spaetestens fuenf Jahre vor der geplanten Scheidung, da nachher die Finanzierung eines betruegerisch unterschobenen Kuckucks durch den Exehemann kaum mehr zu stoppen ist….


    • Patrick Tigri sagt:

      Kuckuckskinder und Scheidungen sind ja heute die Normalität. Klar.


      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Bei einer Scheidungsquote von 50 % kann man schon von Normalität sprechen. Auch die Kuckuckskinder sind viel häufiger, als man so denkt, Fachleute sprechen von rund 10 %, vielleicht noch nicht “normal”, aber alles andere als selten. Viele Gynäkolog/Innen wissen von solchen Kindern, weil ihnen die Mütter das anvertrauen, was sie sonst niemandem, nicht mal der besten Freundin, verraten.

      • Patrick Tigri sagt:

        Hm. Wenn also 10% der Kinder vom Kuckuck abstammen und 50% der Ehen geschieden werden, davon, seien wir mal knausrig, die Hälfte mit unterhaltsberechtigten Kindern, also 25%, dann bedeutet das, dass 2.5% der Kinder vom falschen Vater (mit-)unterhalten werden. Ich erachte dies als ziemlich blöd, Pippi.

        Dass das nicht dazu führen sollte, die Unterhaltszahlungen einzustellen oder die Vaterschaft abzuerkennen oder dgl., finde ich zwar schon, aber als Situation ist es nicht schön.

      • StefanB sagt:

        Patrick, nein, ich denke, der Anteil an Kuckuckskindern bei Scheidungen ist höher; bestenfalls kannst Du behaupten, dass 2.5% der geschiedenen Männer ein Kuckuckskind unterhalten. Wobei ich denke, dass der Anteil Kuckuckskinder bei Scheidungen höher ist – schliesslich gibt es einen Grund zur Scheidung, und der kann sein, dass sich die Ehefrau und Mutter anders verhält, weil sie jemand anderen (subjektiv besseren?) kennen gelernt hat.

      • Pippi Langstrumpf sagt:

        Wer an seiner Vaterschaft zweifelt, soll sie testen lassen, jeder Mann hat ein Recht zu wissen, ob er der leibliche Vater ist oder nicht. Wer es trotz Zweifeln nicht tut, akzeptiert die Unsicherheit und darf sich auch nicht beklagen. Ich finde nicht die Tatsache, dass es Kuckuckskinder gibt, skandalös, sondern wenn das einfach unter den Teppich gekehrt wird. Kinder haben ein Recht darauf zu wissen, wer ihre (biologischen) Eltern sind.

      • Patrick Tigri sagt:

        Ganz einverstanden, Pippi. Allerdings ist das Testen ja nicht immer so einfach, es kostet ausserdem viel Geld. Aber das ist ja kein Grund, es zu lassen.

        Ich finde die Möglichkeit, die der Gentest hier bietet, schon sehr positiv. Noch vor 20 Jahren war eine Kuckucksvaterschaft in den allermeisten Fällen ja nicht aufdeckbar.

    • wetter-engel sagt:

      wieso immer so zynisch


    • The Symbol, formerly known as Katharina sagt:

      Naja, es bleibt einem bei sowas ja auch kaum was anderes als Zynismus übrig.
      Die Kuckuckskindquote wird hie und da auch bei bis zu 20% angegeben. Mir ist das einerlei, nur möcht ich denn Freiherrn darauf aufmerksam machen, dass irgendwer die Kinder ja auch hinterlässt. Und diese Männer zahlen ja nicht und sind – nach ihrem Weltbild – fein raus.
      Sind sie tatsächlich so verbittert? Was ist denn bei ihnen passiert du, uiuiui.


      • Patrick Tigri sagt:

        Und dass die einen Männer die andern Männer verarschen, das hat nun einmal wirklich und wahrhaftig jahrtausendelange Tradition. Das ist halt einfach eine Methode, wo die Verarscher auch noch die Mütter als Komplizinnen hereinziehen.

      • Katharina sagt:

        Sagst Du? Ich lach mich tot.

      • The Symbol, formerly known as Katharina sagt:

        Das hat was, Tiger.
        Vielleicht ist’s sogar ein Urtrieb, möglichst breit seinen Nachwuchs zu streuen. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht ist’s auch egal?

  6. mila sagt:

    @jennifer: wir sind auch vier geschwister (alle weiblich), und obwohl mir die mittleren beiden vom alter her sehr viel näher stehen, verbindet mich als erwachsene am meisten mit meiner jüngsten schwester (wenngleich ich alle drei von herzen liebe). in diesem fall ist es die charakterliche nähe, die sich als ausschlagebend erwiesen hat.

    @max: ja, diese erfahrung des ‘pfadens’ habe ich auch gemacht. und ich glaube heute noch zu sehen, dass unser familiärer ‘mittelbau’ dadurch teilweise etwas wichtiges verpasst hat. das teilen war unter uns mädchen hingegen nie ein problem, sicherlich aber die konkurrenz untereinander.


  7. Markus sagt:

    Es macht nachdenklich, woran Frauen heute bei uns denken, wenn sie sich über ihre Kinderplanung äussern. In Kulturen, in denen die Gesundheit der Kinder (und der Mutter) wichtiger als Karriere und Windelphase gilt, wird ein Abstand von 3 Jahren zur Geschwisterfolge als richtig erachtet. Die Mutter ist in der Lage, das Kind ausgiebig zu stillen und danach eine neue Kräfte zu aufzubauen, bevor eine erneute Schwangerschaft den Körper belastet. Damit wird gewährleistet, dass das jüngere Geschwister körperlich ebenso kraftvolle Voraussetzungen bekommt, wie das Erstgeborene oder das vorangegangene Kind. Die 3-Jahre-Abstand mag wenig wissenschaftlich basiert sein, die sinnreichen Erkenntnisse sind dort über unzählige Generationen entstanden.


  8. sandra sagt:

    Diese Gedanken machen sich wohl die meisten Eltern, wenn sie über ein zweites Kind nachdenken. Leider ist Ihr Beitrag eine rein theoretisch-hypothetische Abhandlung des Themas … Es sind viele pauschalisierende Aussagen enthalten. Meine Söhne sind 4.5 Jahre auseinander. Trotz des grossen Altersunterschieds spielen sie phasenweise zusammen. Die Angst vor der Entthronung und Eifersucht finde ich im nachhinein sehr nebensächlich, da es unvermeidbar ist, dass Geschwister auf einander eifersüchtig sind. Es ist unvermeidbar, dass sich das Erstgeborene entthront fühlt. Aber: ist das denn nur eine negative Erfahrung? Ich bin der Meinung, dass es meinem ersten Sohn nicht geschadet hat, zu erfahren, dass er nicht der Nabel der Welt ist. Und Eifersucht ist ein Gefühl, das einfach dazu gehört. Wieso ist die Angst vor negativen Emotionen überhaupt so gross? Wir sind zeitlebens mit positiven und negativen Emotionen konfrontiert. Es ist doch die Frage, wie wir damit umgehen. Übrigens kann auch der Jüngere sehr eifersüchtig auf den Älteren sein. Eifersucht ist keine Einbahnstrasse.

    Der Altersabstand ist meines Erachtens nicht der alleinentscheidende Faktor über das “Gelingen” einer guten Geschwisterbeziehung. Es spielen doch sehr viele andere Faktoren eine Rolle: die Charaktere/Geschlechter der Kinder, das Verhalten der Eltern gegenüber dem jeweiligen Kind uvm. Im übrigen gestaltet sich jeder Tag anders, mal verstehen sie sich gut, mal nicht. Nichts ist in Stein gemeisselt.

    Was mich seit der Geburt des zweiten Kindes täglich umtreibt, ist nicht die Eifersucht oder der Altersabstand, sondern die Frage, wie ich beiden Kindern und mir gerecht werden kann.

    Der optimale Zeitpunkt ist wenn sich der Wunsch nach einem zweiten Kind dann erfüllt, wenn sich die Eltern ein zweites Kind wünschen. Sie tragen die Verantwortung für dieses neue Leben und müssen bereit sein, sich darauf einzulassen.


    • wetter-engel sagt:

      ich denke auch das das Verhalten der Eltern sehr massgebend ist wie sich die Kinder fühlen.


    • Leonidas sagt:

      Bin voll Deiner Meinung Sandra! Danke für diesen vernünftigen Beitrag.


  9. Tamar von Siebental sagt:

    Meine Buben sind bis auf ein paar Tage genau 3 Jahre auseinander und ich finde diesen Abstand ideal. Von Anfang an hat sich der Grosse um den Kleinen gekümmert, legte sich vom 1. Tag an Zuhause zu ihm ins Laufgitter. Auch heute im Alter von 8 und 11 ist die Beziehung noch innig, was aber öfters mal von den Pupertätsschüben des Grossen gestört wird.

    Ich selber habe 3 Geschwister, der Äätere Bruder ist 3 die Schwester 2 Jahre älter der Kleine Bruder wiederum ist 13 Jahre jünger als ich. Mit meiner Schwester kam es immer wieder zu Streit bis hin zu Handgreiflichkeiten, der Kleine ist mehr oder weniger als Einzelkind aufgewachsen. Die innigste Beziehung habe ich heute zum älteren Bruder.


  10. flor sagt:

    mann darf in diesen beitrag nicht vergessen, die entscheidung ein zweites kind zu haben, ist leider heute auch eine finazielle frage.
    ich finde man sollte nicht einfach ein zweites kind zur welt setzen nur damit das erst geborene und die eltern befriedigt sind.
    kinder sind das schönste der welt, leider kosten sie auch viel geld. Familien die pausenlos kinder auf die welt setzten, jedoch vom staat und anderen soziale hilfe angewiesen sind, finde ich persönlich total verwantwortungslos.


    • lisi sagt:

      Totales Schubladendenken, es gibt auch genügend Einkindfamilien die nicht alleine ohne Hilfe durchkommen. Dafür gibt es genügend Familien die keine Hilfe in Anspruch nehmen müssen wenn sie mehrere Kinder haben. Gehen wir doch bei Frau Kuster mal davon aus, dass sie finanziell durchaus in der Lage ist weitere Kinder finanzieren zu können. Dann darf sie sich Gedanken zum wann machen.


      • Patrick Tigri sagt:

        lisi, interpretier bitte nicht einfach Zeugs in den Text hinein, das dort nicht steht. flor spricht nur von den finanziellen Belastungen, die mit einem zweiten Kind steigen. Und das ist ja weitestgehend unbestritten. Er spricht nicht von Frau Kuster. Und dass er Familien mit finanziellen Problemen erwähnt, heisst nicht, dass er meint, dass alle Familien finanzielle Probleme haben.

      • lisi sagt:

        @gut gebrüllt Tiger
        flor hat geschrieben, dass viel Geld kosten und Familien die pausenlos Kinder in die Welt setzen usw… verantwortungslos sind. Als ob man gleich verantwortungslos wäre, wenn man mehrere Kinder hat. Diese Unterstellung ist etwa gleich bemühend wie zu behaupten, alle Eltern von Einzelkindern sind absolute Egoisten und der Nachwuchs verzogen. Es geht beim heutigen Thema um Familien die ein zweites oder weiteres Kind wollen und sich die Frage stellen, wann sie dies tun sollen. Also bleib zahm:-)

      • Patrick Tigri sagt:

        Also, dann zitieren wir doch mal flor wörtlich (inklusive Rechtschreibschnitzer): “Familien die pausenlos kinder auf die welt setzten, jedoch vom staat und anderen soziale hilfe angewiesen sind, finde ich persönlich total verwantwortungslos.”

        Der zweite Teilsatz schränkt das Ganze doch sehr ein. Eine Familie, die eine Fussballmannschaft auf die Beine stellt, diese aber selbst unterhalten kann, ist von flor nicht gemeint.

        Weisst Du, wenn Du Deine Meinung sagen willst, dann such entweder jemanden mit einer total anderen, oder einen mit einer gleichen Meinung und kommentiere entsprechend genau. Oder Du startest gleich einen neuen Thread.

  11. Jo Mooth sagt:

    Warum überhaupt ein zweites Kind? Eins sollte denen genügen, die unbedingt eins haben wollen. Es wächst ja dann ohnehin in der Krippe auf, da braucht es keine Geschwister.


    • Patrick Tigri sagt:

      Troll.


      • Jo Mooth sagt:

        Nein, aber du mit deiner unqualifzierten Einwortbeschimpfung.

      • Patrick Tigri sagt:

        Das Kind, wenn Du unbedingt mehr Worte haben musst, wächst sicher nicht “in der Krippe” auf. Die Krippe dauert vielleicht acht, neu Stunden, und sie nimmt Kinder meist erst so mit einem, zwei Jahren auf. Die meisten Kinder sind ausserdem längst nicht an jedem Tag dort, vielleicht an einem, zwei oder drei Tagen in der Woche.

        Das Kind ist also nach wie vor vor allem zuhaus, und da ist ein Geschwister was Tolles.

        Wir wissen das alle, eigentlich weisst es auch Du, und Du willst da nur wiedermal das Thema auf Deine ungeliebten Krippen lenken.

      • Jo Mooth sagt:

        Die Gefahr, als Einzelkind zum Egoisten heranzuwachsen, ist im Krippenzeitalter jedenfalls geringer. Das ist nun wohl eine positive Eigenschaft der Krippe und jeder Form von kollektiver Kinderbetreuung. Ein zweites Kind muss da dann nicht aus dem Grund her, damit das erste nicht allein aufwächst.

      • Patrick Tigri sagt:

        Ja, da bin ich einverstanden. Die Krippe hat aus unserem zweiten Töchterlein jemand absolut Sozialverträglichen gemacht, an sich hätte sie die Anlagen zur Egozicke (sie ist auch noch bildhübsch, eine recht angsteinflössende Kombination…)

    • The Symbol, formerly known as Katharina sagt:

      Zweitnick.


      • Katharina sagt:

        Der schwirrt hier laenger rum, symbol. kann schon alternativnick einer hier laenger mitwirkenden person sein. vielleicht. nur, der name besteht schon sehr lange.

        genausogut kann ich fragen, wessen alternativ name sie denn sind. dazu ist ihre beitrag betreffend dem austausch von sms aufschlussreich.

      • The Symbol, formerly known as Katharina sagt:

        hä??
        Liebe Katharina, ich mag sie ja, aber verstehen tu ich sie selten. was hat denn nun mein beitrag mit der sms hiermit zu tun?? mein bruder hat mich erkannt, aufgrund unserer familienbeschreibung, that’s it. ein sehr ulkiger zufall. so ganz grundlegen mal… was soll das eigentlich?

      • Katharina sagt:

        was soll was? Sie streuten Vermutungen wegen Zweitnicks. Auf diese Vermutung habe ich reagiert. Habe dann darauf hingewiesen, dass eben genaugenommen die gleiche Vermutung zu Ihrem Nick gemacht werden kann, obwohl ich selber davon ausgehe, dass ihre Namensänderung auf unseren damaligen Austausch zurückgeht wegen der Verwirrung, wenn zwei Leute, die beide denselben Vornamen haben, diesen als Nick benutzen. Wir hatten uns damals auf die nun bestehende Lösung geeinigt.

        Was meinen Sie darüber hinaus mit ihrer Frage: Was soll was?

      • The Symbol, formerly known as Katharina sagt:

        1. Wie, sie gehen davon aus?? Sie wissen es,sie waren ja dabei. Sie haben so getan, als hätte sich die ganze Welt verschworen nur weil ich, ohne besseres Wissen, “ihren” Namen gebraucht hab

        2. ich verstehe das mit dem zweitnick schon. das quasi jeder mehrerer haben kann. ich wiess nur nicht, warum mein beitrag mit dem austaushc von SMS aufschlussreich sein soll. DAS versteh ich nicht…

  12. Tamar von Siebental sagt:

    test


  13. Aloho sagt:

    Als wir den Entscheid gefällt hatten, Kinder zu haben, wollten wir zwei und zwar ganz nahe aufeinander. Das erste folgte bald darauf und wir waren müde, aber zufrieden. Nach dem ersten schlaflosen Jahr entschied ich, dass ich vorläufig kein weiteres möchte. Inwzischen ist die Kleine 4 1/2, jetzt möchten wir beide nicht mehr von Vorne anfangen: Nochmals Windeln wechseln etc. sondern geniessen die Flexibilität und unser “grosses” Mädchen. Ich glaube, wann und ob überhaupt kann nicht geplant werden, sondern wird mit dem Herzen entschieden aus der momentan finanziellen, beruflichen und persönlichen Situation – und das ist auch gut so.


  14. Pippi Langstrumpf sagt:

    Meine Jungs sind 5,5 Jahre auseinander, ich empfand das immer als ideal. Der Ältere hat den Jüngeren von Anfang an innig geliebt, daran hat sich bis heute nichts geändert, umgekehrt genauso. Das heisst nicht, dass sie keine harten Auseinandersetzungen kennen, im Gegenteil, sie schonen sich nicht, sie sind auch recht verschieden. Für mich als Mutter war es sehr interessant zu sehen, wie sie sich ganz unterschiedlich entwickelten. Ich konnte das auch in Ruhe beobachten, weil ich nicht ständig abgelenkt war durch ein weiteres, bedürftiges Kind.

    Für mich persönlich war der Altersunterschied ideal, weil ich mich um beide Kinder ausgiebig kümmern konnte, es gab keine Eifersuchtsdramen. Ich hätte mir ein Gewühl mit mehreren Kleinkindern nicht vorstellen können, dauernd schreit es aus irgendeiner Ecke, ich als Troubleshooter mittendrin, vielen Dank, solche Situationen sind zum Davonlaufen. Meine Freundin (sie ist Kindertherapeutin) hat mir schon oft gesagt, sie wäre gern Kind gewesen bei mir, sie hat uns oft besucht und konnte sich dadurch gut ein Bild machen. Ihre Aussage ist für mich eine Bestätigung dafür, dass es nicht falsch ist, einen grösseren Altersunterschied zwischen den Kindern zu haben.

    Nicht zuletzt ist es auch schonender für den Körper einer Frau, wenn zwischen den Schwangerschaften ein grösserer Unterbruch ist. Auch wenn es keine Krankheit ist, bedeutet eine Schwangerschaft und die ersten zwei Kinderjahre doch Schwerarbeit für den Körper.


  15. Kim sagt:

    Die Entscheidung, wann der beste Zeitpunkt für weitere Kinder ist, ist doch eine sehr individuelle.
    1. Wie sieht es finanziell aus?
    2. Wie alt ist/wäre die Mutter bei der Geburt weiterer Wunschkinder?
    3. Wie viele Kinder sollen es denn evtl. insgesamt werden?
    4. Wie war die erste Schwangerschaft und/oder Geburt? Riskant/traumatisch?
    5. Wie sehen die Kinderwünsche des Papis aus?
    6. Welche eigenen Geschwistererfahrungen hat man gemacht?
    7. Fühlen sich die Eltern bei Kind 1 bereits oft überfordert?
    8. Am wichtigsten: Wie hat sich die Paarbeziehung der Eltern ab Kind 1 entwickelt/verändert?
    u.v.m.
    Nach Abwägen aller acht Fragen haben wir uns entschieden, mehrere Kinder nah aufeinander folgen zu lassen, sofern die Natur auch mitmacht. Nr. 1 im Juni 2007, Nr. 2 im Januar 2009, Nr. 3 wohl. im Februar 2011. Nr. 4 erst mal abwarten, wie es mit Nr. 3 läuft ;-)


  16. Fatma sagt:

    Also wenn dieser Bericht den Normalzustand zwischen Geschwistern beschreibt, dann sind meine Geschwister und ich die absolute Ausnahme davon. Mein vier Jahre jüngerer Bruder und ich stehen uns sehr nahe und obwohl er jetzt gerade voll in der Pubertät ist, verstehen wir uns immernoch sehr gut. Wir sind nicht wie Einzelkinder aufgewachsen, im Gegenteil, er hat mit mir und meinen Barbies gespielt und ich dafür mit ihm und seinen Legos. Wir waren nie eifersüchtig aufeinander, unsere Eltern haben es irgendwie geschafft uns beiden die nötge und passende Aufmerksamkeit zu geben. Dazu kommt, dass wir uns ähnlich sind, das ist sicherlich auch ein Grund für unser gutes “Zusammenleben”. Meine kleine Schwester wächst dagegen teilweise wie ein Einzelkind auf, aber das liegt daran, dass wir 13 Jahre Altersunteschied haben und unsere jeweiligen “Lebensphasen” sich sehr unterscheiden.
    Ich denke, man sollte sich in dieser Hinsicht nicht allzu viele Gedanken über den richtigen Zeitpunkt machen. Denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Denn egal, welche Regeln man beachtet, wirklich wissen kann man ja doch nicht, ob sich die Geschwister gegenseitig die Augen auskratzen oder ob sie die besten Spielkameraden werden.
    Aber das sind nur die Gedanken einer jungen Frau die noch keine konkreten Pläne fürs Kinderkriegen hat :D


    • Patrick Tigri sagt:

      Wir wollten zuerst zwei Jahre Altersunterschied zwischen den Kindern, aber dann gab es einen frühen Abort und es wurden dann drei Jahre draus (und zwar drei Jahre und eine Woche). Das ist gut so.


      • Kim sagt:

        Nebst der Planung muss die “Natur” dann ja auch noch mitspielen. Das vergisst man oft bei der Frage nach dem perfekten Zeitpunkt. Schön, dass es dann bei euch noch gut geklappt hat.
        Freunde, die das Kinderkriegen detailliert zeitlich vorausplanen wollen, bekommen von mir zu hören: “Den absolut richtigen Zeitpunkt gibt es vielfach nicht, was, wenn es dann nicht klappt, was, wenn das Leben doch anders verläuft? Wer kann schon sicher in die Zukunft schauen? Vielleicht sollte man dem Schicksal auch mal freien Lauf lassen.”

  17. lisi sagt:

    Irgendwie ist mein Beitrag verschwunden, versuche es nochmals:

    Der richtige Moment für ein weiteres Kind ist der, wenn die Eltern bereit dazu sind, dies von Herzen wollen und dann freuen sich auch die/das Geschwister.
    Mein Mann und seine Schwester haben ein Jahr Altersunterschied und sind seit Schulalter wie Hund und Katz, heute besteht kein Kontakt mehr. Ich habe zwei Geschwister mit 6 Jahren und 41/2 Jahren Abstand. Zum grossen Geschwister gibt es noch sehr guten Kontakt zum kleinen Geschwister besteht kein Kontakt mehr. Andere Interessen, Heirat im Ausland usw.
    Als Eltern kennen wir beides, drei Kinder mit eher kleinem Abstand (jeweils 2 Jahre) und dann nach über 5 Jahren kamen noch Zwillinge dazu. Alles hat Vor- und Nachteile wie immer im Leben. Die “Grossen” sind auch wie beste Freunde, die “Kleinen” bewundern die grossen Geschwister, lernen enorm viel von ihnen, schauen ab, ahmen nach usw. Die “Grossen” geniessen die Nähe zueinander, sie geniessen aber auch die Vorbildfunktion, das bewundert und bedingungslos geliebt werden der “Kleinen”. Bei grossem Unterschied wird (noch) nicht kritisch hinterfragt, beim direkten Geschwister hingegen schon. Ja und alle müssen auch mal Rücksicht nehmen, sind mal eifersüchtig, glaube aber nicht, dass dies schadet. Im Gegenteil, diese Erfahrungen sind ein gutes Rüstzeug für das Leben.
    Geschlecht, Umfeld, Charakter, Entwicklung, Vorlieben, Interessen des einzelnen Kindes und vieles mehr sind kleine Mosaiksteine und Niemand weiss wie dieses Bild ausschaut in 20 Jahren. Mit Glück lieben sich dann alle noch immer, falls nicht muss auch dies akzeptiert werden.
    In der heutigen Zeit sollte alles Platz haben, egal ob Einzelkind oder Geschwister, aus meiner Sicht gibt es weder die ideale Familie noch den idealen Zeitpunkt für diese Pläne.
    Leben ist das was einem geschieht, während man anderes plant:-)


  18. bitta sagt:

    mein sohn war 20 monate alt, als das baby kam. er liebt es heiss, umsorgt es und verteidigt es gegen neugierige blicke. die eltern können viel tun, um der eifersucht vorzubeugen, zb das ältere kind immer miteinbeziehen, ihm ein paar stunden alleine mit mami oder papi gönnen etc..
    schlussendlich ist für mich das bauchgefühl wichtiger als die rechnerei…


  19. Rita Angelone sagt:

    Unsere Ausgangslage ist (oder besser: war) in etwa dieselbe wie bei “bitta”…. allerdings vermute ich, dass bittas Kinder noch sehr klein sind. Im Alter unserer beiden Buben (4 1/2 und bald 3) ist es im Moment sehr, sehr schwierig mit der Rivalität. Aber auf der anderen Seite lieben sie sich wirklich und können nicht ohne einander sein. Ich bin überzeugt, dass es wieder bessert und die Vorteile überwiegen. Aber deswegen genau einen solchen Abstand planen zu wollen, macht keinen Sinn und geht auch nicht einfach so.

    Jedenfalls Hut ab vor allen, die sich an eine zweite und weitere Runde wagen! Es ist kein Zuckerschleck, aber es ist gut!

    Wer Lust hat, kann noch folgende drei Beiträge zum Thema lesen:

    http://www.dieangelones.ch/2010/09/spielerisch-kampfen-oder-kampferisch-spielen/,
    http://www.dieangelones.ch/2010/07/mein-nein-meins/ und
    http://www.dieangelones.ch/2010/03/wer-genau-ist-hier-im-nachteil/


  20. Kathy sagt:

    Bei uns sind die Abstände 2.5 Jahre, 1.5 Jahre und 4 Jahre. Mein Bruder und meine Schwester, die nur 1.5 Jahre auseinander sind, waren als Kind unzertrennlich. Auch heute sind sie noch gut befreundet. Ich selber bin die Älteste und habe zu allen eine gute Beziehung. Am schwierigsten hatte es sicher die Jüngste – der Abstand zu ihr war deutlich grösser und ab der Pubertät wurde sie von uns “Grossen” häufig ausgegrenzt, weil wir das Kind nicht dabei haben wollten. Meiner Meinung nach ist es für die Kinder am einfachsten, wenn der Abstand sehr klein ist, auf die Erwachsenenbeziehung hat er aber keinen grossen Einfluss.>


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