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Kindererziehung zur Intelligenz

8. Exkursionen erweitern den geistigen Horizont der Kinder jedes Mal

Alte
                      Krokodillokomotive im Verkehrsmuseum Luzern
Alte Krokodillokomotive im Verkehrsmuseum Luzern [1]

von Michael Palomino (2012)

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Die "Exkursionen" der ersten Kindheit

In der ersten Kindheit als Kleinkind gehen die Exkursionen noch nicht so weit, sondern enden meistens beim Spielplatz, oder vielleicht auch auf einem grösseren Spielplatz, oder an ein Flussufer, an ein Seeufer, in der Badi, in den Zoo, oder in den Kinderzirkus (ohne Raubtiere, denn Raubtiere können Kleinkindern grosse Angst einjagen).

Also, wenn man immer an denselben Ort geht, dann ist die geistige Bereicherung natürlich beschränkt, und die Kinder werden bald sagen, wenn es ihnen langweilig wird. Dieses Signal, dass den Kindern "langweilig" wird, muss von den Eltern unbedingt ernst genommen werden, denn dies zeigt, dass die Kinder bereit sind, neues zu erfahren. Es ist ein "Szenenwechsel" angesagt. Die Eltern sollen sich bitte neue Exkursionen einfallen lassen, und wenn sie keine Orte kennen, kann man die Nachbarn fragen oder im Internet nachsehen, was da für Exkursionen noch so in Frage kommt.

Der Klassiker ab 6 Jahren: Besuch eines Verkehrsmuseums

Ab etwa 6 Jahren können Kinder ihren Horizont durch gezielte Exkursionen erweitern, indem ihnen die Zusammenhänge in der Natur und der Technik beigebracht werden. Ein Besuch eines Verkehrsmuseums ist dabei ein "Klassiker", aber bitte nicht zu lange, sondern der Besuch sollte dem Kind angepasst werden. Wenn mehrere Kinder an der Exkursion teilnehmen, die einander gut verstehen, und die im Kinderspiel gelernt haben, das geistige Gleichgewicht zu wahren, hat man gleich mehrere positive Effekte:

-- die Kindergruppe muss sich im Museum beherrschen lernen und sich gegenseitig beobachten, dass keine Missgeschicke oder "Unfälle" passieren, das heisst, die Gruppendynamik geht nicht nur in Richtung "Euphorie", sondern auch in Richtung Disziplin

-- die Kinder lernen beim Besuch eines Verkehrsmuseums automatisch, was "Geschichte" ist, dass es nicht nur eine Form eines Fahrzeugs gibt, sondern dass Fantasie und Variantenreichtum normal ist, in diesem Fall bei Fahrzeugen. Diese Erkenntnis des Variantenreichtums wird dann aber auch auf andere Lebensbereiche übertragen, äussert sich beim Zeichnen und Malen etc.

-- Eltern, die etwas gegen "Strassenverkehr" haben, sollten also nicht unbedingt meinen, der Besuch des Verkehrsmuseums sei unnütz, sondern das hat für die Kinder noch ganz andere Qualitäten, die dann erst in der Jugendzeit "aufgehen"

-- ausserdem sind während der Exkursion dann gewisse Elternteile entlastet, wenn da eine Kindergruppe von mehreren Familien mitgeht.

Vielleicht haben gewisse Gemeinden noch nicht den Wert eines Verkehrsmuseums erkannt. Ein solches Museum ist eine hochwertige, geistige Angelegenheit, spornt die Kinder nicht nur an, über "Geschichte" nachzudenken, sondern auch über Technik, über verschiedene Möglichkeiten, gewisse Situationen mit dafür bestimmten Fahrzeugen zu bewältigen etc. Intelligente Eltern schaffen es dann auch, den Kindern zu gewissen Fahrzeugen eigene Erlebnisse zu erzählen, oder später wird ein eigene Album mit Szenen gewisser Fahrzeuge hergestellt.

Weitere Museen oder Exkursionsorte

Weitere Museen, die für Kinder eine grosse Wichtigkeit haben, sind zum Beispiel
-- ein Puppenmuseum
-- ein Sportmuseum
-- ein Naturhistorisches oder auch ein Ethnologisches Museum, oder ein Museum der Primärnationen (früher "Indianermuseum") etc.
-- Schleusen
-- Häfen
-- Flughafen
-- Zoo
-- Bauernhof
-- Märkte
-- Reisen in die Berge etc.

Es ist klar festzustellen, dass den Kindern, die diese Horizonterweiterungen durch Museen nicht haben, dann ein Teil der Allgemeinbildung und ein Teil des kombinatorischen Denkens fehlt, was Technik und Historie angeht. Das heisst, ein Teil der Intelligenz, die sich zwischen 12 und 17 in der Jugendzeit entwickelt, kommt aus dem geistigen Schatz, der in der Kindheit zwischen 6 und 11 "angelegt" wird, und da spielen die Museen eine ganz wichtige Rolle. Warum?

-- weil ein Museum immer da ist,
-- weil ein Museum nicht "fortgehen" kann,
-- weil auf ein Museum "Verlass" ist.

Museen sind ein ganz wichtiger, stabilisierender Faktor in der Kindheit, wenn der Museumsbesuch lebendig gestaltet ist. Wenn es nur ein "langweilige" Herumlaufen ist, ohne dass Vater oder Mutter etwas dazu erzählt, dann wird das Museum nur ein "Klotz" im Herz. Der Museumsbesuch darf also nicht wie eine "Pflichterfüllung" wirken, sondern das Herz der Eltern muss dahinterstehen und Wissen vermitteln. Das spüren dann die Kinder.

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Fotoquellen
[1] Krokodillokomotive im Verkehrsmuseum Luzern: http://www.sos-trainz.de/19.html

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