In der ersten Kindheit als
Kleinkind gehen die Exkursionen noch nicht so
weit, sondern enden meistens beim Spielplatz, oder
vielleicht auch auf einem grösseren Spielplatz,
oder an ein Flussufer, an ein Seeufer, in der
Badi, in den Zoo, oder in den Kinderzirkus (ohne
Raubtiere, denn Raubtiere können Kleinkindern
grosse Angst einjagen).
Also, wenn man immer an denselben Ort geht, dann
ist die geistige Bereicherung natürlich
beschränkt, und die Kinder werden bald sagen, wenn
es ihnen langweilig wird. Dieses Signal, dass den
Kindern "langweilig" wird, muss von den Eltern
unbedingt ernst genommen werden, denn dies zeigt,
dass die Kinder bereit sind, neues zu erfahren. Es
ist ein "Szenenwechsel" angesagt. Die Eltern
sollen sich bitte neue Exkursionen einfallen
lassen, und wenn sie keine Orte kennen, kann man
die Nachbarn fragen oder im Internet nachsehen,
was da für Exkursionen noch so in Frage kommt.
Der Klassiker ab 6
Jahren: Besuch eines Verkehrsmuseums
Ab etwa 6 Jahren können Kinder ihren Horizont
durch gezielte Exkursionen erweitern, indem ihnen
die Zusammenhänge in der Natur und der Technik
beigebracht werden. Ein Besuch eines
Verkehrsmuseums ist dabei ein "Klassiker", aber
bitte nicht zu lange, sondern der Besuch sollte
dem Kind angepasst werden. Wenn mehrere Kinder an
der Exkursion teilnehmen, die einander gut
verstehen, und die im Kinderspiel gelernt haben,
das geistige Gleichgewicht zu wahren, hat man
gleich mehrere positive Effekte:
-- die Kindergruppe muss sich im Museum
beherrschen lernen und sich gegenseitig
beobachten, dass keine Missgeschicke oder
"Unfälle" passieren, das heisst, die
Gruppendynamik geht nicht nur in Richtung
"Euphorie", sondern auch in Richtung Disziplin
-- die Kinder lernen beim Besuch eines
Verkehrsmuseums automatisch, was "Geschichte" ist,
dass es nicht nur eine Form eines Fahrzeugs gibt,
sondern dass Fantasie und Variantenreichtum normal
ist, in diesem Fall bei Fahrzeugen. Diese
Erkenntnis des Variantenreichtums wird dann aber
auch auf andere Lebensbereiche übertragen, äussert
sich beim Zeichnen und Malen etc.
-- Eltern, die etwas gegen "Strassenverkehr"
haben, sollten also nicht unbedingt meinen, der
Besuch des Verkehrsmuseums sei unnütz, sondern das
hat für die Kinder noch ganz andere Qualitäten,
die dann erst in der Jugendzeit "aufgehen"
-- ausserdem sind während der Exkursion dann
gewisse Elternteile entlastet, wenn da eine
Kindergruppe von mehreren Familien mitgeht.
Vielleicht haben gewisse Gemeinden noch nicht den
Wert eines Verkehrsmuseums erkannt. Ein solches
Museum ist eine hochwertige, geistige
Angelegenheit, spornt die Kinder nicht nur an,
über "Geschichte" nachzudenken, sondern auch über
Technik, über verschiedene Möglichkeiten, gewisse
Situationen mit dafür bestimmten Fahrzeugen zu
bewältigen etc. Intelligente Eltern schaffen es
dann auch, den Kindern zu gewissen Fahrzeugen
eigene Erlebnisse zu erzählen, oder später wird
ein eigene Album mit Szenen gewisser Fahrzeuge
hergestellt.
Weitere Museen oder
Exkursionsorte
Weitere Museen, die für Kinder eine grosse
Wichtigkeit haben, sind zum Beispiel
-- ein Puppenmuseum
-- ein Sportmuseum
-- ein Naturhistorisches oder auch ein
Ethnologisches Museum, oder ein Museum der
Primärnationen (früher "Indianermuseum") etc.
-- Schleusen
-- Häfen
-- Flughafen
-- Zoo
-- Bauernhof
-- Märkte
-- Reisen in die Berge etc.
Es ist klar festzustellen, dass den Kindern, die
diese Horizonterweiterungen durch Museen nicht
haben, dann ein Teil der Allgemeinbildung und ein
Teil des kombinatorischen Denkens fehlt, was
Technik und Historie angeht. Das heisst, ein Teil
der Intelligenz, die sich zwischen 12 und 17 in
der Jugendzeit entwickelt, kommt aus dem geistigen
Schatz, der in der Kindheit zwischen 6 und 11
"angelegt" wird, und da spielen die Museen eine
ganz wichtige Rolle. Warum?
-- weil ein Museum immer da ist,
-- weil ein Museum nicht "fortgehen" kann,
-- weil auf ein Museum "Verlass" ist.
Museen sind ein ganz wichtiger, stabilisierender
Faktor in der Kindheit, wenn der Museumsbesuch
lebendig gestaltet ist. Wenn es nur ein
"langweilige" Herumlaufen ist, ohne dass Vater
oder Mutter etwas dazu erzählt, dann wird das
Museum nur ein "Klotz" im Herz. Der Museumsbesuch
darf also nicht wie eine "Pflichterfüllung"
wirken, sondern das Herz der Eltern muss
dahinterstehen und Wissen vermitteln. Das spüren
dann die Kinder.