Die
Globalisierung bringt eine neue Piraterie
Je mehr die Globalisierung und die globalen Gewinne unter
dem Schutze des Bankgeheimnis und im Schutze der
Bankenparadiese wie Monaco, Bahamas etc. zunehmen, desto
ärmer werden die breiten Schichten. In einigen Regionen
entwickelt sich als Gegenwehr eine neue Piraterie. Die
Piraterie ist der Versuch, dem Elend zu entfliehen. Den
Reichen der Welt ist das egal, denn sie chartern nach
einem gekaperten Schiff einfach ein neues Schiff, und
reisen tun sie sowieso mit dem Flugzeug...
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16.10.2007: <Räuberei auf hoher See: Piraterie
nimmt zu
n-tv online, 16.10.2007; http://www.n-tv.de/866586.html
Die Piraterie auf den Weltmeeren hat in den ersten neun
Monaten 2007 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14 Prozent
zugenommen. Insgesamt habe es 198 Überfälle auf Schiffe
gegeben gegenüber 174 im Jahr davor, hiess es in einem
Bericht des Internationalen Meeresbüros (IMB), einer
Sonderabteilung der Internationalen Handelskammer. Demnach
wurden 15 der attackierten Schiffe entführt, 63 Seeleute
wurden in Geiselhaft genommen und drei getötet.
Am gefährlichsten ist die Lage in den Gewässern Indonesiens,
wie das IMB weiter mitteilte. Dort wurden von Januar bis
September 37 Piratenüberfälle registriert, was gegenüber dem
Vorjahr allerdings einen leichten Rückgang bedeutete. Einen
drastischen Anstieg gab es indessen vor den Küsten Somalias
und Nigerias, wo sich die Piraterie auf jeweils 26 Fälle
verdreifachte. Das IMB rief die Schifffahrtsgesellschaften
auf, diese Küstenabschnitte nach Möglichkeit zu meiden.>
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Räuberei am Bodensee:
Steckborn 23.11.2009: <Bootsmotoren gestohlen -
Verdächtiger verhaftet
aus: 20 minuten online; 23.11.2009;
http://www.20min.ch/news/stgallen/story/Bootsmotoren-gestohlen---Verdaechtiger-verhaftet-22649647
In den vergangenen 15 Monaten sind im Hafen von Steckborn
mehrere Dutzend Bootsmotoren gestohlen worden. Nun scheint
die Diebstahlserie aufgeklärt: In der Slowakei ist ein
Mann verhaftet worden.
In der Nacht vom 20. auf den 21. Oktober sind in
Steckborn 14 Bootsmotoren entwendet worden. Eine Spur der
Thurgauer Kantonspolizei führte via Schaffhausen in die
Slowakei.
In der Tatnacht war von einer Patrouille des
Grenzwachtkorps in Schaffhausen ein Mann mit diversen
Bootsmotoren in seinem Fahrzeug kontrolliert worden.
Statthalter Roger Forrer vom Bezirksamt Steckborn hat
inzwischen gegen den Verdächtigen einen Haftbefehl
erlassen.
An dessen Wohnort in der Slowakei wurde bereits eine
Hausdurchsuchung durchgeführt, wobei einige Motoren aus
Steckborn sichergestellt werden konnten.
Auslieferung nicht möglich
Nun soll geklärt werden, ob der Mann auch an weiteren
Diebstählen beteiligt war. In den vergangenen 15 Monaten
waren im Steckborner Hafen mehrmals Bootsmotoren entwendet
worden. Insgesamt wurden rund 30 Motoren gestohlen, sagt
Forrer auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Er rechnet
mit mehreren Tätern.
Eine Auslieferung des Angeschuldigten in die Schweiz ist
laut Forrer nicht möglich. Er prüft aber, ob er in die
Slowakei reist, um den Mann vor Ort zu befragen und
allenfalls die Bootsmotoren zu beschlagnahmen.
(sda)>
Kommentar
Es gibt viele Gründe, die Landesgrenzen und die
Zollkontrollen beizubehalten, u.a. wegen der Piraterie.
Michael Palomino, 23.11.2009
14.1.2010: <Höchster Stand seit sechs Jahren:
Immer mehr Piratenangriffe
aus: n-tv online; 14.1.2010;
http://www.n-tv.de/politik/Immer-mehr-Piratenangriffe-article679241.html
Die Zahl der Piratenangriffe auf hoher See hat im
vergangenen Jahr den höchsten Stand seit sechs Jahren
erreicht. Wie das Internationale Schifffahrtsbüro (IMB)
mit Sitz in Malaysia am Donnerstag mitteilte, wurden 2009
insgesamt 406 Vorfälle registriert, 2008 seien es 293
gewesen. Zugleich gingen die Piraten im vergangenen Jahr
weitaus gewalttätiger vor.
Erst am Neujahrstag kaperten Piraten die "Pramoni" und den
Autofrachter "Asian Glory".
Laut dem IMB wurden im vergangenen Jahr 49 Schiffe
entführt, bei 84 Schiffen wurde der Versuch unternommen.
Zudem seien 120 Schiffe beschossen worden. Insgesamt seien
1052 Besatzungsmitglieder als Geiseln genommen, acht von
ihnen getötet und 68 verletzt worden.
Eine internationale Armada bemüht sich seit Monaten vor
allem vor Somalia darum, die Angriffe von Piraten
einzudämmen.
AFP>
*****
26.5.2010: Somalische Piraten stehen in Holland
vor Gericht - und können nach der Strafe z.T. in
Holland leben - perverser geht es nicht
aus: 20 minuten online: Rotterdam: Holland macht Piraten
den Prozess; 25.5.2010;
http://www.20min.ch/news/dossier/piraten/story/25748196
<Der erste Prozess gegen mutmassliche somalische
Piraten in Europa ist am Dienstag in Holland eröffnet
worden.
Mit dem Verfahren wollen die Niederlande einen Beitrag für
den internationalen Kampf gegen die Seeräuberei am Horn
von Afrika leisten.
Vor dem Amtsgericht in Rotterdam müssen sich fünf Somalier
im Alter von 25 bis 45 Jahren verantworten. Sie sollen
Anfang 2009 einen unter der Flagge der Niederländischen
Antillen fahrenden türkischen Frachter mit einem
Raketenwerfer und anderen Waffen angegriffen haben.
Diese Vorwürfe seien praktisch nicht zu beweisen, erklärte
einer der Verteidiger. «Das ist nicht mehr zu überprüfen,
denn das Boot, in dem die Männer sassen, liegt auf dem
Meeresgrund», sagte Rechtsanwalt Jan Ausma.
Das Boot war am 2. Januar vorigen Jahres von der
türkischen Besatzung des Frachters «Samanyolu» mit
Leuchtmunition in Brand geschossen und dadurch versenkt
worden. Ein dänischer Marinehelikopter fischte die
Somalier aus dem Wasser.
Vier Wochen später lieferte Kopenhagen sie an die
niederländische Justiz aus. Ihnen drohen Gefängnisstrafen
von bis zu zwölf Jahren. Der Prozess ist auf fünf Tage
angesetzt. Das Urteil soll am 16. Juni fallen. Dass die
Somalier nach Verbüssung einer eventuellen Strafe in ihre
Heimat zurückkehren, gilt in den Niederlanden als
unwahrscheinlich.
Einer von ihnen habe bereits erklärt, er werde Asyl
beantragen, berichtete der Sender NOS. Nach
niederländischem Recht können die Männer auch im Falle
einer Verurteilung nicht abgeschoben werden, da das völlig
zerrüttete Bürgerkriegsland Somalia als zu gefährlich
gilt.
Im vergangenen Jahr zählte das Internationale
Schifffahrtsbüro (IMB) vor den Küsten Somalias 215
Piratenüberfälle, weltweit waren es 409. Die meisten
Piraten, die in den vergangenen Jahren von ausländischen
Kriegsschiffen gefangengenommen wurden, kamen später
wieder frei - aus Mangel an Beweisen oder weil die
örtlichen Gefängnisse überfüllt und die Gerichte
überlastet waren.
In Somalias Nachbarland Kenia wurde bisher mehr als 110
Piraten der Prozess gemacht. Im Jemen verurteilte ein
Gericht vor einer Woche sechs Piraten zum Tode. Sie hatten
versucht, einen jemenitischen Öltanker zu kapern.
(sda)>
4.6.2010: Holland liefert somalische Seeräuber
an Deutschland aus
aus: n-tv online: Politik: Seeräuber-Prozess in Hamburg -
Holland liefert Piraten aus; 4.6.2010;
http://www.n-tv.de/politik/Holland-liefert-Piraten-aus-article906341.html
<In Hamburg soll somalischen Piraten der Prozess
gemacht werden, die an Ostern ein deutsches Schiff
überfallen haben. die niederländische Justiz stimmt nun
der Auslieferung der zehn Seeräuber zu, es wäre der erste
Piratenprozess seit 400 Jahren.
Die Niederlande liefern zehn mutmaßliche Piraten aus
Somalia an Deutschland aus. Das entschied das Amtsgericht
in Amsterdam. Damit kommt es demnächst in Hamburg zum
ersten Seeräuber-Prozess nach rund 400 Jahren.
Die Richterin Ans Davids wies Beschwerden der Somalier
gegen die beabsichtigte Überstellung an die Hamburger
Staatsanwaltschaft als in allen Punkten unbegründet
zurück. Die deutsche Justiz habe hinreichend demonstriert,
dass sie tatsächlich für die Strafverfolgung der
mutmaßlichen Seeräuber zuständig ist und die Verdächtigen
in Deutschland ein faires rechtsstaatliches Verfahren
erwartet.
Die Niederlande hatten das deutsche Schiff befreit.
Die Auslieferung könne nun innerhalb von zehn Tagen
erfolgen, erklärte die Richterin. Ein Berufungsverfahren
dagegen sei nach niederländischem Recht nicht möglich.
Überfall Anfang April
Den Somaliern wird vorgeworfen, Anfang April 500
Seemeilen vor der Küste Somalias das deutsche
Containerschiff "Taipan" gekapert zu haben. Sie waren am
Ostermontag von einem niederländischen Marinekommando
überwältigt und festgenommen worden.
Aufgrund eines Haftbefehls der Staatsanwaltschaft Hamburg
wurden sie nach Holland geflogen, um von dort in die
Bundesrepublik gebracht zu werden. Dagegen hatten die
Somalier auf Anraten niederländischer Pflichtverteidiger
Widerspruch eingelegt.
dpa>
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Nigeria 3.7.2010: Piraten überfallen deutsches
Schiff - das Schiff ist befreit, 12 Seeleute fehlen
aus: Basler Zeitung online: Piraten entführen zwölf
Seeleute; 3.7.2010;
http://bazonline.ch/panorama/vermischtes/Piraten-entfuehren-zwoelf-Seeleute/story/22336710
<Vor der Küste Nigerias haben Piraten ein unter
deutscher Flagge fahrendes Schiff überfallen. Das Schiff
ist befreit worden, doch mehrere Besatzungsmitglieder
werden vermisst.
Piraten haben vor dem Nigerdelta ein unter deutscher
Flagge fahrendes Schiff angegriffen und dabei zwölf
Seeleute entführt. Das teilte am Samstag ein Sprecher der
nigerianischen Marine mit. Kommodore David Nabaida sagte
der Nachrichtenagentur AP, die Piraten hätten die «BBC
Palonia» am Freitag gegen 20 Uhr geentert. Einem
Besatzungsmitglied hätten sie ins Bein geschossen. Das
Schiff sei inzwischen von der nigerianischen Marine
sichergestellt worden. Nach den Angreifern und den
Verschleppten werde gesucht.
An Bord befanden sich Seeleute aus Deutschland, Lettland,
Litauen, Russland und der Ukraine. Ob auch Deutsche unter
den Entführten sind, wurde nicht mitgeteilt. Bei dem
Verletzten handelte es sich um einen ukrainischen Seemann.
Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert, Lebensgefahr
bestand nicht. «Es werden alle Anstrengungen unternommen,
um die Verschleppten zu befreien», sagte Nabaida.
Immer mehr Angriffe
Nach seinen Worten hat die Marine bereits einen Verdacht,
wer hinter dem Angriff stecken könnte. Piratenüberfälle
auf Schiffe im Golf von Guinea kommen immer häufiger vor,
vor allem vor der nigerianischen Küste. Erst am 27. Juni
hatten zwölf Piraten in Schnellbooten einen
Schüttgutfrachter vor dem Nigerdelta angegriffen. Beim
Versuch, das Schiff zu entern, schossen sie auf die
Besatzungsmitglieder und verletzten einen Seemann leicht,
wie die Internationale Seefahrtsbehörde (IMB) mitteilte.
Die Besatzung wehrte den Angriff ab.
Allein 2009 wurden 28 Mal Schiffe vor der Küste Nigerias
überfallen. Die IMB geht davon aus, dass rund 30 weitere
Angriffe nicht gemeldet worden sind, weil Schiffseigner zum
Beispiel befürchten, dass ihre Versicherungsbeiträge erhöht
werden könnten.
(oku/dapd)>
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4.7.2010: <Nigeria: Entführte deutsche
Seeleute sind frei
aus: Spiegel online; 4.7.2010;
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,704588,00.html
Glückliches Ende im Entführungsdrama vor der
westafrikanischen Küste: Nach zwei Tagen sind zwei von
Piraten verschleppte deutsche Seeleute und zehn Kameraden
aus Osteuropa wieder frei.
Lagos - Alle zwölf Geiseln sind frei und niemand ist
verletzt. Diese gute Nachricht gab am Sonntag ein Sprecher
der nigerianischen Marine bekannt. Die freigelassenen
Männer schienen in gutem Gesundheitszustand zu sein. Ob
für ihre Freigabe ein Lösegeld gezahlt wurde, wollte der
Sprecher nicht sagen. Das Auswärtige
Amt in Berlin hatte am Wochenende einen
Krisenstab gebildet, um die Freilassung der Geiseln
voranzutreiben. [...]
An Bord befanden sich Seeleute aus Deutschland, Lettland,
Litauen, Russland und der Ukraine.>
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23.7.2010: Da sind noch mehr Profiteure in der
Piraterie als nur die Piraten: Versicherungen,
Werften, Sicherheitskräfte etc.
Es klingt unglaublich, aber von der Piraterie profitieren
nicht nur die Piraten, sondern scheinbar auch Werften,
Sicherheitskräfte und Versicherer. Die Piraterie gilt
sogar als "wirtschaftlicher Anreiz", und mit
Lösegelderpressung lässt sich viel Geld verdienen, das
dann im Land in Umlauf kommt. Gleichzeitig können die
Versicherer die Prämien erhöhen, und es werden neue
Versicherungen eingeführt wie Kidnapping- und
Lösegeldversicherungen. Werften dürfen beschädigte Schiffe
reparieren, und Sicherheitsleute sind ebenfalls vermehrt
gefragt. Und viele Kapitäne wollen ihr Schiff gar nicht
verteidigen und wollen kein Verfahren, sondern bezahlen
einfach und melden nicht einmal den Überfall, denn sie
wollen kein Verfahren, das Zeit kosten würde, und höhere
Prämien wollen sie auch nicht. Für die betroffenen Länder
ist es attraktiver, einen gewissen Stand der Piraterie
zuzulassen, als die Piraterie zu bekämpfen...
Aber lesen Sie selbst:
aus: 20 minuten online: 80 Prozent der Beute gehen in den
Westen; 23.7.2010;
http://www.20min.ch/news/dossier/piraten/story/10875501
Man schaue sich zuerst genau die Infografiken an: Man kann
bald nirgendwo mehr gefahrenfrei auf dem Meer fahren:
Infografik:
Piratenverseuchte Meere
Grafik über die
weltweite Piraterie 1994-2009 [1]
Piratenverseuchte
Gewässer: Globalisierung, Verarmung und das
Versagen von staatlichen Institutionen [meist
durch Korruption, Discothek, Party, Sex, Drogen
und Alkohol] haben der Piraterie in einigen
Weltgegenden eine Renaissance beschert. Zahl der
registrierten Piratenangriffe auf
Handelsschiffe: 1994: 90; 1995: 188; 1996: 228;
1997: 247; 1998: 202; 1999: 300; 2000: 469;
2001: 335; 2002: 370; 2003: 445; 2004: 329;
2005: 276; 2006: 239; 2007: 263; 2008: 293;
2009: 406. Der Golf von Darién ist falsch
eingezeichnet und ist bei Panama und Kolumbien.
Dort herrschen seit Jahrzehnten Guerrilleros aus
Kolumbien, die auch den Durchgang von Panama
nach Kolumbien blockieren.
|
Infografik:
Piraten an der Küste von Somalia
Grafik über die
Piraterie an der Küste von Somalia und an der
Küste des Jemen im Golf von Aden 2003-2008 mit
Piratenstützpunkten (Symbol des Totenkopfs mit
Knochen) und mit Orten der Überfälle (rote
Punkte) [2]
Piratenüberfälle in der Region von Somalia und im
Golf von Aden vor der Küste des Jemen: 2003: ca.
18; 2004: ca. 10; 2005: ca. 15; 2006: ca. 17;
2007: ca. 24; 2008: ca. 83. |
<von Elisabeth Rizzi - Schiffe kapern ist ein lukratives
Geschäft rund um den Golf von Aden – und zwar nicht nur für
die Piraten. Werften, Sicherheitskräfte und Versicherer
zählen auch zu den Profiteuren.
Im Golf von Aden sind die Piratenangriffe im ersten
Halbjahr 2010 zurückgegangen. Das internationale
Meeresbüro (IMB) führt den Rückgang von 86 im ersten
Halbjahr 2009 auf heuer 33 Überfälle auf den verbesserten
Geleitschutz zurück. Doch die Piraten sind alles andere
als zurückgedrängt: «Neben dem Golf von Aden müssen auch
die somalische Küste, das Rote Meer, das Arabische Meer
und der Indische Ozean zum Einsatzgebiet der Piraten
gezählt werden», warnt Brigitte Meier, Mediensprecherin
von Swiss Re. Der Schweizer Rückversicherer ist selbst von
Schadenzahlungen bei Piratenangriffen betroffen.
Trotz Erfolgsmeldungen der
internationalen Gemeinschaft - die Piraterie dehnt sich
wegen wirschaftlicher
Anreize weiter aus.
Tatsächlich hat die Zahl der Überfälle übers ganze Gebiet
betrachtet deutlich zugenommen, nämlich von 100 im ersten
Halbjahr 2009 auf 160 im ersten Halbjahr 2010. Und
Experten erwarten eine weitere Verschärfung der Situation.
«Das Modell der Lösegelderpressungen
macht nicht nur in Somalia Schule, sondern auch in
Westafrika», beobachtet Michael Eichmann, Hochsee-Experte
vom Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung. Er
befürchtet, dass sogar kriminelle Organisationen in
Südafrika auf den Geschmack kommen könnten.
Satte Gewinne für Versicherer
Eine diese Woche publizierte Studie des Deutschen
Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) erklärt die
Attraktivität des Marktes. Das Fazit: Nicht nur die
Somalier selbst profitieren von der Seeräuberei. Laut
Studienautorin Anja Shortland gehen nur 20 Prozent der
Piraterieerträge nach Somalia. Der Rest bleibt im
westlichen Wirtschaftskreislauf.
Insbesondere die Versicherer machen gute Gewinne, stellt
Shortland fest. Sie könnten aufgrund des Risikos die Prämien erhöhen,
während gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit für einen
Schadenfall dennoch relativ klein bleibe. Deshalb würden
sie von den Schiffseignern keine Sicherheitsvorkehrungen
verlangen, welche die Kaperung der Schiffe erschweren
würden.
Bis 60 000 Franken für Durchfahrt [durch den Golf von
Aden]
Ein Schweizer Reeder, der nicht namentlich genannt sein
will, bestätigt, die Versicherungsprämien seien im Zug der
zunehmenden Lösegeld-Piraterie deutlich gestiegen.
Insbesondere im Golf von Aden sei die Versicherungssumme
letztes Jahr zwischenzeitlich hochgeschnellt. Die Reeder
hätten teilweise zwischen 30 000 und 60
000 Franken pro Passage für die Deckung von
Kidnapping- und Lösegeldforderungen hinblättern müssen.
Inzwischen habe sich die Situation wegen des Erfolgs des
internationalen Marineverbandes Atalanta wieder etwas
entspannt. Allerdings: «Bis zu den grossen
Lösegelderpressungen, die im Jahr 2008 begannen, waren Kidnapping- und
Lösegeldversicherungen für die Schiffseigner gar
kein Thema. Das brauchte es ganz einfach nicht», so der
Reeder. Profiteure des Booms bei diesen Produkten sind
insbesondere die grossen Schiffsversicherer in
Grossbritannien und Deutschland. Die grossen Schweizer
Versicherungen sind dagegen nicht in diesem Feld tätig.
Schiffseigner fördern das Geschäft
Die Hände reiben sich auch die Werften. Denn
sie kriegen zusätzliche Aufträge, wenn sie von
Piratenangriffe havarierte Schiffe reparieren müssen.
Ebenfalls ein lukratives Einkommen bietet die Piraterie
der Sicherheitsbranche.
Auch die Schiffseigner tragen das Ihre zum Problem bei.
Noch immer finden es laut Shortland rund 20 Prozent der
Kapitäne zu mühsam, den international empfohlenen und
überwachten Transitkorridor zu benützen. Und viele
Schiffer seien nicht einmal gewillt, ihre Fahrzeuge mit
billigem Stacheldraht auszurüsten, um Angriffe zu
erschweren. Im Gegenteil: Brigitte Meier von der Swiss Re
beobachtet sogar, dass immer mehr Reeder im Stillen
Lösegeld zahlen und so das Geschäft noch ankurbeln.
«Besonders in
nigerianischen Gewässern werden viele Vorfälle nicht
gemeldet.» Schuld sei die Angst vor steigenden
Versicherungsprämien oder die Sorge um langwierige und den
Transport verzögernde Ermittlungsarbeiten.
Wirtschaftliche Anreize motivieren Freibeuter
Für Shortland ist deshalb klar: «Im Moment ist die
Piraterie rund um Somalia in einem Stadium gefangen, in
dem das Geschäft mehr wirtschaftliches Potenzial bietet,
denn eine ökonomische Bedrohung ist.» Abgesehen von den
internationalen staatlichen und militärischen Bemühungen
seien die Anreize für die wirtschaftlichen
Schlüssel-Akteure grösser, den Status Quo zuerhalten, denn
wirklich gegen die Piraterie anzukämpfen.>
Schlussfolgerungen von
Michael Palomino: Es gibt da Parallelen zwischen den
"USA" und der Piraterie vor allem in islamischen Ländern
- und der Konsument zahlt den Schaden
Das Phänomen der Piraterie ist inzwischen weltweit
verbreitet, und die Piraterie hat ein gutes Vorbild: die
"USA", die seit dem 11. September 2001 sich weltweit wie
Piraten aufführen, mit erfundenen Flugzeugen, mit
erfundenen Kriegsbegründungen, mit willkürlichen
Entführungen und Gefangennahmen, und mit Erpressungen im
Sinne des alten englischen Kolonialismus. Die Piraterie
entwickelt sich auf der Welt also nach dem Grundsatz "Wie
du dir, so ich mir". Leider ist im Artikel nicht
angegeben, was für Schiffe jeweils angegriffen und
gekapert werden. Es dürfte sich hauptsächlich um Schiffe
der NATO-Länder handeln, die mit den kriminellen "USA"
kollaborieren, und bei den Ländern, die Piraterie haben,
handelt es sich zum grossen Teil um islamische Länder rund
um den Äquator.
Schlussendlich werden die Mehrkosten für die Piraterie
einfach dem Konsumenten in Europa und in den "USA"
überwälzt. Das heisst: Die Piraten haben eigentlich eher
ein Freibillet für ihre Aktivitäten, als dass sie den
Kampf fürchten müssten.
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Seychellen 26.7.2010: <Zehn Jahre Haft:
Gericht auf Seychellen verurteilt Piraten [11 Piraten
aus Somalia]
aus: 20 minuten online; 26.7.2010;
http://www.20min.ch/news/dossier/piraten/story/17897020
Ein Gericht auf den Seychellen
hat elf somalische Piraten wegen eines Angriffs auf ein
Boot der Küstenwache im vergangenen Dezember zu zehn
Jahren Haft verurteilt.
Piraten sind auf den Seychellen verurteilt worden.
Es war das erste Urteil auf den Seychellen gegen
Seeräuber aus dem von Bürgerkrieg zerrütteten Somalia,
wie der britische Sender BBC am Montag berichtete.
Derzeit warten weitere 29 mutmassliche Piraten auf den
Seychellen auf ihren Prozess.
Bisher wurden die meisten Seeräuber in der kenianischen
Hafenstadt Mombasa vor Gericht gestellt. Kenias
Justizbehörden forderten in den vergangenen Monaten
jedoch einen Stopp der Überführung mutmasslicher
Piraten, da die Gefängnisse in dem ostafrikanischen Land
bereits überfüllt sind und viele Untersuchungshäftlinge
auch bei geringfügigen Vergehen oft monatelang auf ihren
Prozess warten.
Somalia selbst hat seit 1991 keine funktionierende
Verwaltung und kann die Piraten daher nicht selbst vor
Gericht stellen.
Die Seeräuber vor der somalischen Küste haben derzeit
knapp 20 Schiffe in ihrer Gewalt. Wegen der Patrouillen
internationaler Kriegsschiffe im Golf von Aden haben sie
ihre Angriffe zunehmend auf den Indischen Ozean
ausgeweitet und wiederholt Schiffe im Umkreis der
Seychellen angegriffen.
(sda)>
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15.8.2010: <Vier Schiffe ausgeraubt: Piraten
vor irakischer Küste aktiv
15. August 2010 22:40; Akt: 15.08.2010
22:46
aus:
http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/31620189
Piraten haben vor der irakischen Küste vier
Handelsschiffe ausgeraubt. Die Überfälle ereigneten
sich in der Nähe der Hafenstadt Basra, einem
wichtigen Umschlagplatz für Erdöl.
Überfallen wurden Schiffe aus den USA, Antigua,
Nordkorea und Syrien, wie die US-Marine am Sonntag
mitteilte. Die Angriffe ereigneten sich bereits am
vergangenen Sonntag.
Im Fall der amerikanischen «Sagamore» hätten sich zwei
mit Schnellfeuergewehren bewaffnete Männer in der Nähe
eines Ölterminals in den frühen Stunden Zutritt an Bord
verschafft, hiess es weiter. Die Räuber nahmen Computer,
Handys und Geld von den Besatzungsmitgliedern mit und
flohen. Die Überfälle auf die anderen Schiffe seien
unter ähnlichen Umständen erfolgt.
Der Leiter der irakischen Hafenbehörden, Salah Abdud,
berichtete später von der Festnahme zweier Iraker. Die
irakische Marine habe ein Boot entdeckt, in denen einige
der geraubten Gegenstände gefunden worden sei.
(ddp)>
-----
Internetpiraterie 8.9.2010: 10 Festnahmen und
Beschlagnahmung von rund 50 Computern wegen illegaler
Verbreitung von Filmen und TV-Serien
aus: n-tv online: Technik: Gross-Razzia in 13 Ländern:
Polizei schnappt Internet-Piraten; 8.9.2010;
http://www.n-tv.de/technik/Polizei-schnappt-Internet-Piraten-article1444271.html
<Bei großangelegten Razzien gegen Internet-Piraten
in 13 europäischen Ländern, darunter Deutschland, hat
die Polizei zehn
Verdächtige festgenommen und rund 50 Computer
beschlagnahmt. Die vier Netzwerke im Visier der
Fahnder hätten Filme und TV-Serien illegal über das
Internet verbreitet und so Milliardenschäden
angerichtet, teilte die federführende belgische
Polizei in Brüssel mit. Sie waren "verantwortlich für 80
Prozent aller neuen illegal online gestellten Filme auf
Niederländisch", fügte ein Sprecher der Brüsseler
Staatsanwaltschaft hinzu.
Sieben der zehn Verdächtigen, bei denen es sich um die
mutmaßlichen Anführer handelte, wurden den Angaben
zufolge in Belgien festgenommen, die anderen in
Norwegen, Polen und Schweden. Fünf von ihnen wurden in
Belgien wegen Zugehörigkeit zu einer kriminellen
Vereinigung, Internet-Piraterie, Informatik-Betrugs und
Computer-Hackings in Haft genommen. Auch die europäische
Polizeibehörde Europol war an dem Einsatz beteiligt.
Es habe sich meist um brandneue Filme gehandelt, die in
Europa noch gar nicht auf dem Markt gewesen seien, sagte
der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Verluste der
Industrie würden "auf rund 30 Millionen Euro pro Jahr in
Belgien und sechs Milliarden Euro jährlich weltweit
geschätzt". Die
Banden hätten für ihre Aktivitäten auch Computerserver
von Universitäten oder Krankenhäusern missbraucht,
ohne dass deren Besitzer dies bemerkten.
AFP>
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Indonesien 18.10.2010: <Die Piraten im
südchinesischen Meer werden immer aggressiver> -
vor Somalia werden die Pirater dank EU-Patrouillen
weniger
aus: Tagesanzeiger online; 18.10.2010;
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/asien-und-ozeanien/Die-Piraten-im-suedchinesischen-Meer-werden-immer-aggressiver/story/19397745
<Die Lage im südchinesischen Meer spitzt sich zu. Die Zahl der
Piratenangriffe vor Indonesien hat sich verdreifacht.
In Somalia dagegen scheinen die Patrouillen der
EU-Mission zu wirken.
Das schreckt die Piraten ab: Portugiesische Soldaten
kontrollieren vor Somalia ein verdächtiges Schiff.
Von Januar
bis September verdreifachte sich die Zahl der Attacken
im südchinesischen Meer auf nunmehr 30. Vor der
indonesischen Küste stieg die Zahl der Piratenangriffe
im selben Zeitraum von sieben auf 26. Die Zunahme der
Angriffe sei auf eine Reduzierung der Patrouillen
durch die indonesische Marine zurückzuführen,
sagte Noel Choong, Leiter des malaysischen Büros.
Die Zahl der
Attacken durch somalische Piraten im Golf von Aden ist
von 100 in den ersten neun Monaten 2009 auf 44 im
gleichen Zeitraum dieses Jahres gefallen.
Verantwortlich für den Rückgang waren die Überwachung
der Gewässer durch eine internationale Marine-Flotte
sowie die ungünstigen Wetterverhältnisse. Nach
dem Ende der Monsun-Zeit Mitte September könnte die Zahl
der Piratenangriffe nun jedoch wieder zunehmen, warnte
die Organisation.
Frachter «MV Daisy» am Sonntag befreit
Wie ein Sprecher der EU-Mission «Atalanta» am Montag
mitteilte, ist der im April vor der somalischen Küste
entführte Frachter «MV Daisy» am Sonntag freigegeben
worden. Die Besatzung aus 21 philippinischen Seeleuten
sei in guter gesundheitlicher Verfassung. Über die Höhe
des Lösegelds machte der Sprecher keine Angaben.
Weltweit ist
die Zahl der Piratenangriffe auf Schiffe seit Anfang
des Jahres leicht zurück gegangen. Wie das
Londoner International Maritime Bureau am Montag
mitteilte, sank die Zahl der Angriffe von 306 in den
ersten neun Monaten 2009 auf 289 im gleichen Zeitraum
dieses Jahres. Während das malaysische Büro der
Organisation eine Zunahme der Attacken im
südchinesischen Meer beobachtet hat, gingen die Angriffe
im Golf von Aden zurück. (pbe/dapd)>
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Somalia-Küste 24.10.2010: Lösegelder für
westliche Gefangene machen Piraten reich - und so wird
Piraterie für arme Fischer attraktiv
Man / frau fragt sich, wie lange sich die Europäische
Union und "Amerika" noch von Piraten vor Somalia
terrorisieren lassen. Das Problem wird irgendwie
bagatellisiert. Aber lesen Sie selbst:
aus: n-tv online: Panorama: Piraterie vor Somalia:
Westliche Gefangene sind ein Volltreffer; 24.10.2010;
<Wieder halten
Schiffsentführungen vor der Küste Ostafrikas Deutschland
in Atem. Für die Piraten sind Gefangene aus dem
westlichen Ausland besonders wertvoll - sie können auf
hohe Lösegeldsummen hoffen.
Die jungen somalischen Fischer träumen vom schnellen
Geld. Viele haben ihre Netze gegen Kalaschnikow und
Enterhaken eingetauscht und sich einer der Piratenbanden
angeschlossen. In Hobyo oder Haradhere, bekannten
Piratenhäfen in der halbautonomen somalischen Region
Puntland, hat die Jugend täglich vor Augen, dass eine
erfolgreiche Piratenkarriere Reichtum und Ansehen
bringt. Teile der bisher erpressten Lösegelder wurden in
teure Geländewagen, Schmuck oder Häuser gesteckt. Von
diesen Dingen kann ein einfacher Fischer sein Leben lang
nur träumen.
Als Lottogewinn für Piraten gilt die Gefangennahme
eines Schiffs mit europäischen oder amerikanischen
Seeleuten an Bord - wie etwa den deutschen Kapitän des
am Wochenende gekaperten Flüssiggastankers "York". Auch
die Piraten, die am Sonntag die zur Bremer Beluga-
Reederei gehörende "Beluga Fortune" in ihre Gewalt
gebracht haben, rechnen sich eine gute
Verhandlungsposition aus. Anders als die Seeleute von
den Philippinen, aus Bangladesch oder der Ukraine
erhalten westliche Gefangene in der Regel reichlich
Medien- Aufmerksamkeit, und in den Heimatländern wird
auf eine zügige Lösung gedrängt.
Millionengeschäft für Piraten
Das Foto zeigt den Frachter MS "Beluga Felicity" - das
baugleiche Schwesterschiff "Beluga Fortune" wurde - mit
zwei deutschen Staatsbürgern an Bord - entführt.
Die Regierung der Region Puntland fordert seit Jahren,
den Piraten kein Lösegeld zu zahlen und damit
denjenigen, die auf eine kriminelle Karriere auf See
hoffen, den Wind aus den Segeln zu nehmen. Doch in der
Regel werden sich Piraten und Schiffseigner immer dann
relativ zügig einig über das Lösegeld, wenn entweder
westliche Seeleute betroffen sind oder der Wert der
gekaperten Ladung besonders hoch ist.
"Die Piraterie ist ein Millionengeschäft, und die
eigentlichen Seeräuber sind da noch die kleinsten
Fische", sagt Lieutenant Colonel Per Klingvall, Sprecher
der EU-Antipiratenmission "Atalanta". Mittelsleute, die
die Verhandlungen mit den Reedereien führen und
Hintermänner, die lohnende Beute auskundschaften, werden
zwar nie mit einer Waffe in der Hand gesichtet,
profitieren aber ebenso von der Seeräuberei.
Auch wenn ständig etwa 30 Kriegsschiffe im Golf von
Aden im internationalen Schifffahrtskorridor
patrouillieren - ein Risiko bleibt. Ralf Nagel,
Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Reeder,
spricht von einer täglichen Lebensbedrohung. "Seit mehr
als zwei Jahren sind im Durchschnitt ständig 400
Seeleute verschiedener Nationen in der Gewalt von
Geiselnehmern. Das wäre so, als wenn jedes Jahr 20
Großflugzeuge von Luftpiraten entführt und zur
Erpressung von Lösegeld festgehalten würden", sagte
Nagel, der am Sonntag erneut mehr Einheiten von
Marinesoldaten oder Bundespolizisten an Bord von
Handelsschiffen forderte.
Zunahme von Piratenangriffen erwartet
Nun, da sich die Monsunsaison dem Ende nähert, dürfte
die Zahl der erfolgreichen Piratenangriffe sogar wieder
zunehmen. In den vergangenen, stürmischen Monaten
scheuten die Seeräuber die küstenfernen Gebiete des
Indischen Ozeans, wo sie sich sicher vor internationalen
Kriegsschiffen fühlen können.
Doch selbst wenn Piraten auf frischer Fahrt von
"Atalanta"- Seeleuten oder anderen Marinesoldaten
geschnappt werden, können sie sich inzwischen wieder
sicher fühlen. Denn Kenia hat vor wenigen Wochen das mit
der EU und anderen Staaten geschlossene Justiz- Abkommen
beendet. Es führt damit keine Prozesse mehr gegen
Piraten, die von "Atalanta"-Schiffen gefangen wurden.
Das Nachbarland Somalia hat solch ein Abkommen erst gar
nicht abgeschlossen.
Eva Krafczyk, dpa>
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Schiffli versäncke vor Somalias Küste
27.10.2010: NATO-Kriegsschiffe zerstören
Piratenschiffe - Beispiele Dänemark und "USA"
aus: 20 minuten online: Somalia: Dänen versenken
Piratenschiff; 27.10.2010;
<Ein
dänisches
Kriegsschiff hat im Golf von Aden ein mutmassliches
Mutterschiff somalischer Piraten geentert. Anschliessend
sprengte und versenkte die dänische Marine das Schiff.
Die «Esbern Snare» habe am Dienstag vor der Küste
Somalias das verdächtige Piratenschiff geentert und
sechs Personen vorübergehend festgenommen. Die
Dänische Marine hat grosse Mengen von Waffen und
Treibstoff sichergestellt, sagte ein Sprecher am
Mittwoch.
Die
US-Navy zerstört ein mutmassliches Piratenschiff vor
Djibouti (10. April 2010).
Die sechs Piraten seien nach ihrer Festnahme auf das
somalische Festland gebracht und dort freigelassen
worden, teilte die dänische Marineführung weiter mit.
Um sie länger festzuhalten, habe es keine rechtliche
Grundlage gegeben, da sie keinen Verstoss gegen das
Gesetz begangen hätten.
Die
sogenannten Piraten-Mutterschiffe sind in der Regel
Frachter, die kleine Schnellboote transportieren,
mit denen andere Schiffe angegriffen werden.
Die «Esbern Snare» ist Teil der NATO-Mission
«Ocean Shield», die sich gegen die Übergriffe
somalischer Piraten im Golf von Aden richtet.
(sda)>
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Somalia 6.11.2010: 9 Millionen Dollar für
Piraten statt Strafe
Es ist absolut unverständlich, wieso die Supermächte
wie China oder EU oder "USA" sich vor Somalia nach wie
vor von Piraten terrorisieren lassen. Aber lesen Sie
selbst:
aus: n-tv online: Politik: Neun Millionen Dollar für
einen Frachter - Piraten erhalten Rekordsumme;
6.11.2010;
http://www.n-tv.de/politik/Piraten-erhalten-Rekordsumme-article1873366.html
<Somalische Piraten haben für die Freilassung
eines Frachters nach eigenen Angaben ein Rekordlösegeld
in Höhe von neun Millionen Dollar (rund 6,4
Millionen Euro) erhalten. Das unter der Flagge von
Singapur fahrende Schiff "Golden Blessing" sei am
Samstagmorgen freigelassen worden, nachdem seine
Kollegen das Geld erhalten hätten, sagte der Pirat Abdi Yare
in der somalischen Hafenstadt Hobyo der
Nachrichtenagentur AFP am Telefon. Das Geld sei aus
einem Hubschrauber abgeworfen worden und die Seeräuber
hätten es unter sich aufgeteilt.
Andere Piraten im Hafen von Hobyo, einem der
wichtigsten Zufluchtsorte der Seeräuber, bestätigten
die Zahlung und die Höhe der Summe. Zuvor hatte das
chinesische Verkehrsministerium mitgeteilt, dass die
"Golden Blessing" bald freikommen werde. Einzelheiten
wurden nicht genannt. Der Frachter mit 19
chinesischen Matrosen an Bord war im Juni vor
der Küste Somalias entführt worden. Er war auf dem Weg
von Saudi-Arabien nach Indien.
Schwerbewaffnete Piraten in Schnellbooten setzen dem
internationalen Schiffsverkehr am Horn von Afrika
heftig zu. Wochenlange Entführungen und hohe
Lösegelder sind keine Seltenheit. Für den Öltanker
"Sirius Star" waren im Januar 2009 unterschiedlichen
Quellen zufolge zwischen drei und acht Millionen
Dollar gezahlt worden, für das Schiff "Maran
Centaurus" im Januar 2010 zwischen 5,5 und neun
Millionen Dollar.
AFP>
*****
14.11.2010: Englisches Paar war 388 Tage in
den Händen von somalischen Piraten - angeblich bis
1 Mio. Dollar Lösegeld - fast 500 Geiseln und 20
Schiffe bleiben noch in somalischen Piratenhänden
Die Industriestaaten lassen sich weiter von den
somalischen Piraten auf der Nase herumtanzen. Der
Schaden, den die Piraten anrichten, scheint immer noch
nicht gross genug. Wer aber mit einer Yacht vor
Somalia kreuzt wie das englische Ehepaar, ist wirklich
selber Schuld. Aber lesen sie selbst:
aus: Spiegel online: Nach 13 Monaten unter Piraten:
Glücklich, noch am Leben zu sein;
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,729072,00.html
Sie sind abgemagert und stark
geschwächt, aber unendlich erleichtert: Zwei Briten
konnten nach mehr als einem Jahr in Gefangenschaft von
somalischen Piraten freikommen. Über das gezahlte
Lösegeld gibt es widersprüchliche Angaben.
Nairobi - Nach
388 Tagen in der Hand somalischer Piraten ist ein
britisches Paar jetzt in Kenia in Sicherheit.
Paul and Rachel Chandler trafen am Sonntag zunächst in
der somalischen Hauptstadt Mogadischu ein und wurden
dort von Ministerpräsident Mohamed Abdullahi Mohamed
empfangen. Er versicherte, seine Regierung habe alles
Menschenmögliche getan, um die beiden in ihre Heimat
zurückzubringen. Gegen ein Lösegeld waren die beiden am
Sonntagmorgen freigekommen.
Sie seien ziemlich abgemagert, aber ansonsten gehe es
ihnen gut, sagte der 60 Jahre alte Paul Chandler dem
Sender BBC. "Wir sind glücklich, noch am Leben zu sein",
sagte seine Frau Rachel laut einem Bericht des
"Independent" bei einer Pressekonferenz in Mogadischu.
"Und wir sind so froh, unter anständigen, normalen
Menschen zu sein, unter Menschen aus Somalia und der
ganzen Welt, die keine Kriminellen sind. Denn wir haben
ein Jahr mit Kriminellen verbracht, und das ist kein
besonders großes Vergnügen."
Die Eheleute wurden
am 23. Oktober 2009 vor Ostafrika von Bord ihrer Yacht
"Lynn Rival" verschleppt. Versuche unter anderem der
britischen Regierung, die Freilassung der beiden zu
erreichen, blieben lange Zeit erfolglos.
Die somalischen Behörden machten unterschiedliche
Angaben zum gezahlten Lösegeld. Bei einem gescheiterten
Befreiungsversuch vor einigen Monaten waren bereits
400.000 Dollar an die Piraten geflossen. Die Summe war
offenbar von Verwandten des Paares aufgebracht worden,
da die britische Regierung prinzipiell kein Lösegeld
zahlt.
Nach Angaben von Stammesältesten erklärten sich die
Piraten nun zur Freilassung bereit, nachdem sie weitere
320.000 Dollar Lösegeld erhalten hatten. In abweichenden
Berichten ist von Zahlungen von bis zu einer Million
Dollar die Rede. Das Geld soll von Privatleuten
sowie der somalischen Regierung stammen. Das
Außenministerium in London kommentierte den Fall
zunächst nicht.
Britisches Frühstück in Adado
Gegen 4 Uhr morgens kamen die beiden nach Angaben der
somalischen Regierung frei. In der Stadt Adado wurden
sie zunächst in ein sicheres Haus gebracht, konnten
duschen und frische Kleidung anziehen. Nach einer
90-minütigen Schlafpause sei ihnen ein "britisches"
Frühstück mit Rührei serviert worden.
Die Chandlers bestiegen dann ein Flugzeug, das sie nach
Mogadischu brachte. Von dort flogen sie weiter in die
kenianische Hauptstadt Nairobi, wo sie am Nachmittag
landeten.
Ein somalischer Arzt, der das Paar auch in der
Gefangenschaft regelmäßig besuchte und auch an den
Bemühungen zu ihrer Freilassung beteiligt war, erklärte,
die beiden bräuchten jetzt Behandlung durch einen
Spezialisten. "Sie brauchen eine Beratung und Ruhe, um
sich von diesen Umständen zu erholen, unter denen sie
die letzten 13 Monate gelebt haben", sagte der Arzt Abdi
Mohamed Elmi. "Sie scheinen jetzt in Ordnung zu sein und
waren heute Morgen glücklich." Das Paar ist seit fast 30
Jahren verheiratet und war vor vier Jahren frühzeitig in
Rente gegangen. Seitdem verbrachten sie etwa sechs
Monate pro Jahr auf See.
Die Familie der Chandlers veröffentlichte ein Statement,
in dem sie somalischen und britischen Behörden für ihre
Hilfe dankte. Rachel und Paul seien guten Mutes, obwohl
die Erfahrung sie extrem ermüdet und ausgelaugt habe.
Britische Freunde des Paares sagten der BBC: "Es ist
kaum vorstellbar, was sie durchgemacht haben. Das war
eine schlimmere Strafe, als die meisten Verbrecher
ertragen müssen - wir werden so glücklich sein, wenn wir
sie wiedersehen."
Somalische
Piraten haben auch nach der Freilassung des britischen
Paares noch fast 500 Geiseln und mehr als 20 Schiffe
in ihrer Gewalt. Sie verlangen üblicherweise
Lösegeld in Millionenhöhe.
Seit Jahren machen somalische Piraten die Gewässer vor
der Ostküste Afrikas unsicher. Daran konnte auch ein
internationaler Marine-Einsatz, an dem sich auch
Deutschland beteiligt, bislang kaum etwas ändern. Dabei
profitieren die Piraten von einem Machtvakuum in Somalia
in Folge eines seit Jahren tobenden Bürgerkriegs.
sto/dapd/Reuters/dpa>
*****
9.12.2010: Somalische Piraten kaperten ein Schiff
voller sowjetischer Panzer T72 für den "christlichen"
Südsudan - und liessen sich 3,2 Millionen US-Dollar
auszahlen
aus: 20 minuten online: Wikileaks-Enthüllung: Piraten,
Panzer und die "tickende Zeitbombe"; 9.12.2010;
http://www.20min.ch/news/dossier/wikileaks/story/Piraten--Panzer-und-die--tickende-Zeitbombe--15360919
<Vor zwei Jahren kaperten somalische Piraten einen mit
Panzern beladenen Frachter. Dank Wikileaks weiss man nun,
für wen die brisante Ladung bestimmt war.
Als die somalischen Piraten am 25. September 2008 den
ukrainischen Frachter «Faina» enterten, erlebten sie
eine gehörige Überraschung: An Bord befanden sich 32 Kampfpanzer vom
sowjetischen Typ T-72, 150 Granatwerfer, sechs
Fliegerabwehrkanonen und Munition. Nach fast fünf
Monaten und der Zahlung eines Lösegelds von 3,2
Millionen Dollar kam die «Faina» frei und erreichte am
12. Februar 2009 ihr Ziel, den Hafen Mombasa in Kenia.
Unklar blieb, für wen die Ladung bestimmt war. Die
kenianische Regierung behauptete, sie habe die Waffen in
der Ukraine gekauft. Doch dies schien wenig glaubwürdig,
vielmehr wurde die Regionalregierung im Südsudan, die
von der ehemaligen Rebellenorganisation SPLA gebildet
wurde, als Empfängerin vermutet. Die SPLA im schwarzen,
christlichen Südsudan hatte während fast 50 Jahren einen
blutigen Bürgerkrieg gegen den arabisch-muslimischen
Norden des Landes geführt, der erst 2005 mit einem
prekären Frieden endete.
Mehrere Waffenlieferungen
Die von der Website Wikileaks veröffentlichten
Dokumente von US-Diplomaten zeigen nun: Der Verdacht war
nicht nur berechtigt, es handelte sich auch um die
letzte von mehreren geheimen Waffenlieferungen an den
Südsudan. Als die «Faina» gekapert wurde, seien bereits 67
T-72-Panzer geliefert worden, berichtet die «New York Times». Die Regierung
von George W. Bush habe Bescheid gewusst und die
Waffenkäufe toleriert.
Mit dem Machtwechsel in Washington kam es auch zu einem
Kurswechsel. Vertreter der neuen Regierung Obama gaben
in einer «geheimen» Mitteilung an die US-Botschaft in
Nairobi der Sorge Ausdruck, dass die Waffenlieferungen
einen «destabilisierenden Effekt» für die ganze Region
haben könnten. Sie drohten der kenianischen wie der
ukrainischen Regierung mit Sanktionen. Worüber die
Kenianer entsprechend irritiert waren. Präsident Mwai
Kibaki sei «persönlich ausgesprochen verärgert», heisst
es laut «Spiegel Online» in den
Dokumenten.
Abstimmung am 9. Januar
Die Enthüllung erfolgt zu einem heiklen Zeitpunkt, denn
am 9. Januar wird die Bevölkerung im Südsudan über die
Unabhängigkeit vom Norden abstimmen – eine Bedingung aus
dem Friedensvertrag von 2005. Erwartet wird ein klares
Ja, weshalb sich sowohl die SPLA wie auch die
Zentralregierung in Khartoum für einen neuen Bürgerkrieg
rüsten. Selbst US-Aussenministerin Hillary Clinton
sprach kürzlich von einer «tickenden Zeitbombe».
Die von der «Faina» geladenen Panzer befinden sich
offenbar immer noch in Kenia. Ob sie nach der Abstimmung
in den Südsudan geliefert werden, ist unklar, das
US-Aussenministerium wollte gegenüber der «New York
Times» dazu nicht Stellung nehmen. Allerdings wurden die
Sanktionsdrohungen gegen Kenia und die Ukraine
aufgehoben. Ein demokratischer US-Abgeordneter klagte,
die Regierung Obama habe «keine klare Doktrin gegenüber
dem Sudan».
(pbl)>
7.1.2011: Piraten beeinträchtigen die
Meteorologen: Die Schiffe senden Daten nur verzögert
oder gar keine Daten mehr, um den Piraten keine
Positionen zu liefern
aus: 20 minuten online: Gefahr auf hoher See: Piraten -
die neuen Feinde der Meteorologen; 7.1.2011;
http://www.20min.ch/news/dossier/piraten/story/29356107
<von Antonio
Fumagalli - Weil moderne Seeräuber die
Weltmeere unsicher machen, können Wetterdaten nicht
mehr überall erfasst werden. Dies hat Auswirkungen –
auch in der Schweiz.
Diese mutmasslichen Piraten konnten von britischen
Soldaten gestellt werden. Oft gelingen die Überfälle
aber - mit Auswirkungen, die sogar die
meteorologische Forschung betreffen.
Es gibt Abschnitte auf hoher See, die auch der
abgebrühteste Kapitän nur mit einem mulmigen Gefühl
durchfährt. Der Golf von Aden zwischen dem Horn von
Afrika und der arabischen Halbinsel gilt als solche
Hoch-Risiko-Passage, ähnlich gefährlich ist die Strasse
von Malakka in Südostasien. Erst Anfang dieser Woche
haben somalische Piraten vor der omanischen Küste ein
algerisches Schiff gekapert, insgesamt befinden sich
derzeit mindestens 28 Schiffe und 654 Geiseln in deren
Gewalt.
Doch Besatzungsmitglieder und Schiffsbesitzer sind
nicht die einzigen Opfer der Seeräuber. Auch
Meteorologen und Ozeanographen sind direkt von den
Machenschaften der Piraten betroffen. Denn: Jedes grössere
Schiff, das ins offene Meer sticht, übermittelt neben
seinen Koordinaten auch meteorologische Messwerte wie
Windgeschwindigkeit, Luftdruck und Temperatur, welche
von den Experten dann wiederum für Prognosen verwendet
werden.
Brisant: Diese Daten können ohne weiteres im Internet –
beispielsweise bei der amerikanischen Wetter- und
Ozeanographiebehörde – eingesehen werden.
«Sailwx.info» stellt die exakten Schiffspositionen gar auf
einer Weltkarte dar. Kein Wunder hielten Elizabeth
Kent und Peter K. Taylor vom englischen
Ozeanographiecenter in einer wissenschaftlichen Arbeit
von 2006 fest: «Mit der erhöhten Angst vor Piraterie sehen
die Reeder die Übermittlung von Positionsinformationen
immer häufiger als erhöhtes Gefahrenpotenzial.»
Fette Beute dank präziser Kennung
Die Piraten hatten also einfaches Spiel, insbesondere,
da sie dank den Funk-Rufzeichen – einer Art
Autokennzeichen für Schiffe – sogar erkennen konnten,
woher der Tanker stammte und wohin er steuerte. Sprich:
Wie gross die Wahrscheinlichkeit war, eine fette Beute
einzuheimsen. Diesem zusätzlichen Risiko wollten sich
die Kapitäne nicht länger aussetzen und machten Druck
auf die nationalen Wetterbehörden. Auf öffentlich
zugänglichen Seiten ist seither nur noch das
unverfängliche Rufzeichen «ship» vermerkt, die
US-Behörden deklarieren den Schritt offiziell mit
«security reasons».
Hal Mueller, Betreiber der Ortungsseite «Sailwx.info»,
ging sogar noch einen Schritt weiter: Seit sich die
Piratenangriffe häuften, veröffentlicht er die
Schiffsdaten in gewissen Regionen entweder gar nicht
mehr oder nur noch mit Zeitverzögerung. «Ich respektiere
damit den klaren Wunsch von Schiffsbetreibern», schreibt
Mueller auf Anfrage.
Beeinträchtigung für Mittelfrist-Vorhersage
Für die Schifffahrt ist das grösste Sicherheitsrisiko
damit gebannt. Die Wetterforscher stehen allerdings vor
einem Problem: «Weil mit den meteorologischen Daten auch
die Position des Schiffs gesendet wird, stoppen viele
Kapitäne bei der Fahrt durch Hoch-Risiko-Gebiete die
Übermittlung oder senden die Werte erst mit einigen
Tagen Verspätung», sagt Ozeanograph Shawn Smith von der
Florida State University gegenüber 20 Minuten Online.
Dies führe zu künstlichen Datenlöchern bei den
Meteodaten: «Für die Früherkennung der indischen Monsune
ist die Erfassung der Winde über dem Golf von Aden
entscheidend. Theoretisch kann es sein, dass die
Vorhersage durch die Piraterie beeinträchtigt wird», so
Smith.
Man muss aber nicht nach Indien reisen, um vom Phänomen
der Datenausfälle betroffen zu sein – auch für die
Schweiz ist das Piraterieproblem durchaus von Relevanz:
«Auf unsere Kurzfristwettervorhersage hat es keinen
Einfluss. Fehlende Werte können aber bereits die
Prognose über vier, fünf Tage verschlechtern», sagt
Meteorologe Alex Rubli von MeteoSchweiz. Die
Wettermodelle würden einen regionalen Fehler in einer
Art Kettenreaktion auf andere Gebiete weiterleiten, was
dann zu Ungenauigkeiten führe. In globaler Hinsicht
dürfe man die Beeinträchtigung allerdings nicht
überbewerten: «Die Gefahrengebiete sind verhältnismässig
klein. Zudem hat die Satellitentechnik in den letzten
Jahren grosse Fortschritte gemacht. Dies schwächt das
Piraterieproblem etwas ab», so Rubli.
Gekidnappte Wetterbojen
Neben den Wetterdaten von Hochseeschiffen gibt es eine
zweite Datenquelle auf hoher See: Wetterbojen. Und auch
diese bereiten den Meteorologen Kopfschmerzen: «Es gibt
zwei Hauptprobleme: Erstens will in den von Piraterie
bedrohten Regionen keine Schiffsbesatzung die Bojen
aussetzen und warten. Zweitens werden bereits
ausgesetzte Bojen immer wieder zerstört», sagt Eric
Lindstrom, Klimaexperte bei der NASA in Washington. Dies
geschehe weniger aus Mutwilligkeit, sondern aufgrund
wirtschaftlicher Überlegungen: «Rund um eine Boje bildet
sich ein Art Mini-Ökosystem, das Fische anzieht. Und
Fische ziehen Fischer an, die ihre Schiffe dann an den
heiklen Messgeräten befestigen», so Lindstrom. Einmal
sei aber auch eine E-Mail mit folgendem Inhalt
eingetroffen: «Hallo. Ich habe eine von euren Bojen und
bin bereit, sie zurückzugeben. Wie viel seid ihr zu
zahlen bereit?»>
Indischer Ozean 9.2.2011: Piraterie weitet
sich auf zentrale Seewege aus - die somalischen
Piraten organisieren "Mutterschiffe" mit Angriffen
bis zu 1600 km von der Küste entfernt
aus: Spiegel online: Entführter Supertanker: Reeder
sehen zentrale Seewege gefährdet; 9.2.2011;
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,744593,00.html
<REUTERS/ Enesel
Tanker "Irene SL": 270.000 Tonnen Rohöl geladen
Die Entführung der "Irene SL" im Indischen Ozean
alarmiert Reedereien. Der Supertanker hat Öl im Wert von
200 Millionen Dollar geladen, rund ein Fünftel des
täglichen Imports der USA. Schiffsbesitzer sehen in
dem Angriff eine neue Qualität der Piraterie.
London - Die Entführung
eines griechischen Supertankers markiert
nach Ansicht der Tankschifffahrts-Vereinigung Intertanko
eine signifikante Veränderung des Piratenproblems im
Indischen Ozean. Diese "Krise" könne die zentralen
Schifffahrtswege gefährden, teilte die Vereinigung an
diesem Mittwoch in London mit.
Bewaffnete Piraten hatten die "Irene SL" 360 Kilometer
vor der Küste Omans in ihre Gewalt gebracht. Der
333-Meter-Supertanker mit 25 Besatzungsmitgliedern hat
Rohöl im Wert von etwa 200 Millionen Dollar an Bord. Er
war auf dem Weg in den Golf von Mexiko. Die griechische
Reederei Enesel teilte mit, derzeit gebe es keinen
Kontakt mit dem Schiff. Wohin der Tanker nun steuert,
ist unklar.
Laut Intertanko hat die "Irene SL" zwei Millionen
Barrel Öl (270.265 Tonnen) geladen. Das sind etwa 20
Prozent des täglichen Rohölimports der USA.
"Die Piraterie-Situation gerät im gesamten Indischen
Ozean außer Kontrolle", sagte Joe Angelo von Intertanko
der Nachrichtenagentur Reuters. Wenn Piraterie im
Indischen Ozean ungehindert weitergehe, werde der
Ölnachschub in die USA und den Rest der Welt erheblich
gestört.
Der Schifffahrtsindustrie zufolge passieren mehr als 40
Prozent der weltweiten Öltransporte zu Wasser den Golf
von Aden und den Indischen Ozean. Dort besteht große
Gefahr der Angriffe von Piraten, die zunehmend gut
ausgestattet sind. Eine Sprecherin der internationalen
Anti-Piraterie-Taskforce sagte, dass Piraten Mutterschiffe
nutzen und manche Angriffe bis zu 1600
Kilometer von der somalischen Küste entfernt
stattfinden.
Tanker für Piraten besonders attraktiv
Die Piraten verdienen durch Lösegelder Millionen
Dollar. Tankschiffe sind für sie wegen des Öls an Bord
besonders lukrativ. Trotz erhöhter Präsenz schaffen es
die Seestreitkräfte mehrerer Länder nicht, die Angriffe
zu unterbinden - die Distanzen sind einfach zu groß.
Trotz eines internationalen Marineeinsatzes gegen
Piraterie am Horn von Afrika sind in den vergangenen
Monaten wieder zahlreiche Schiffe gekapert worden. So
hatten somalische Piraten erst am Dienstag einen italienischen
Öltanker im Indischen Ozean in ihre
Gewalt gebracht.
Vor zwei Wochen kaperten Piraten die "Beluga Nomination"
einer deutschen Reederei und verschleppten das Schiff
vor die somalische Küste. Ende Dezember war ein
deutscher Chemietanker nach fast acht Monaten in der
Gewalt von Piraten freigekommen - gegen ein Lösegeld von
5,5 Millionen Dollar.
Nach Angaben des Außenministeriums in Seoul wurde ein
südkoreanisches Schiff mit insgesamt 43
Besatzungsmitgliedern am Mittwoch von Piraten
freigelassen. Die "Keummi 305" fuhr von Somalia aus in
Richtung internationaler Gewässer. Das Schiff wurde vor
vier Monaten vor der kenianischen Insel Lamu entführt.
Über eine mögliche Lösegeldzahlung wurde zunächst nichts
bekannt.
ulz/dpa/Reuters/AP>
23.2.2011: "Neue Regeln": Nun werden
Besatzungen erschossen
aus: Spiegel online: Ermordete Segler: "Die Piraten
agieren immer brutaler"; 23.2.2011;
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,747348,00.html
<Von
Simone
Utler
Die Piraterie im Indischen Ozean hat eine neue
Eskalationsstufe erreicht: Seeräuber haben auf einer
Segelyacht vier US-Amerikaner erschossen. Die EU sieht
neue Machtstrukturen als Ursache für den
Mord, Piraten sprechen von "neuen Regeln". Deutsche
Reeder sind alarmiert.
Hamburg - Am Freitag hatten Seeräuber die 48-Fuß-Yacht
"Quest" im Indischen Ozean gekapert. Die US-Marine
schickte umgehend vier Kriegsschiffe, mit den Kidnappern
wurde über Lösegeld verhandelt, erst über Funk, dann
kamen den Militärs zufolge zwei der Piraten sogar zu
Verhandlungen an Bord.
Doch am
Dienstagmorgen eskalierte die Situation.
Völlig unerwartet, mitten in den Verhandlungen, sei von
der Yacht eine Granate abgefeuert worden, gefolgt von
Schusssalven. So schildert es die US-Navy. Der BBC
zufolge sprachen Piraten von einem ersten Angriff der
amerikanischen Marine, wobei zwei Seeräuber getötet
worden sein und die anderen erst dann auf die Geiseln
geschossen hätten. Spezialeinheiten der US-Marine
stürmten das Segelschiff, einige der Piraten kamen mit
erhobenen Händen an Deck. Doch da waren die vier Geiseln
schon schwer verletzt, sie starben wenig später.
Der Angriff auf die "Quest" ist ein weiterer Beleg für
eine beängstigende Entwicklung der Piraterie
im Indischen Ozean: Die Piraten gehen
immer aggressiver vor. Seit langem verwenden sie
Granatwerfer, Maschinengewehre und Messer bei ihren
Angriffen - bislang aber achteten sie auf ihr teuerstes
Pfand, die Geiseln.
"Die Piraten agieren immer brutaler, sie setzen
verstärkt auf Gewalt", sagte der Sprecher der European
Naval Force (EU Navfor), Paddy O'Kennedy, SPIEGEL
ONLINE. Geiseln würden insgesamt schlechter behandelt
und zunehmend systematisch gefoltert. "Damit wollen sie
anscheinend den Druck auf die Reeder erhöhen, um
schneller und mehr Lösegeld zu erhalten", so der
EU-Experte.
Zahl der Geiseln seit 2007 vervierfacht
Im Indischen Ozean vor Somalia liegen die
gefährlichsten Wasserwege der Welt: Dem Internationalen
Schifffahrtsbüro (IMB) zufolge ereigneten sich dort im
vergangenen Jahr rund 90 Prozent aller weltweit
registrierten Piratenüberfälle. Demnach wurden 2010 vor
der somalischen Küste 49 Schiffe gekapert und 1016
Seeleute verschleppt.
Entführungen sind zu einem lukrativen Geschäft
geworden: Die Zahl der Geiselnahmen ist dem Verband der
Deutschen Reeder zufolge seit 2007 dramatisch gestiegen.
Während damals knapp 300 Seefahrer in der Gewalt von
Piraten waren, waren es 2010 fast 1200. Das entspricht
einer Zunahme um das Vierfache. Die Zahl der
Geiselnahmen pro Jahr ist von 18 auf 53 gestiegen.
Die "Quest" war zum Zeitpunkt der Entführung südlich des
Oman unterwegs, in einem durchaus als gefährlich
geltenden Gebiet. An Bord war ein Ehepaar aus
Kalifornien, das seit Dezember 2004 rund um die Welt
segelte. Scott und Jean A. waren Prediger, die Bibeln an
Schulen und Kirchen in abgelegenen Orten auf den
Fidschi-Inseln, in Alaska, Neuseeland, Mittelamerika und
Französisch Polynesien verteilten. Bei den beiden
anderen getöteten Geiseln handelte es sich um ein
befreundetes Paar aus Seattle. Die Yacht-Eigner galten
als erfahrene Segler - und Abenteurer.
Den Militärangaben zufolge waren insgesamt 19 Seeräuber
an dem Überfall beteiligt. Zwei Piraten starben während
der Feuergefechte, 15 wurden gefangen genommen. Zudem
seien die Leichen zweier weiterer Piraten auf der Yacht
entdeckt worden, die nach ersten Erkenntnissen bereits
geraume Zeit tot waren. Die Todesursache der Männer war
zunächst nicht bekannt.
Geiseln zu töten "ist nun Teil unserer Regeln"
Kam es zu einer Meinungsverschiedenheit zwischen den
Piraten an Bord? Eskalierte die Situation? Oder wollten
die Seeräuber mit der Ermordung der Geiseln ein Zeichen
setzen?
Nach Informationen von AP wollen die Piraten künftig
generell eine härtere Gangart einschlagen. Geiseln zu
töten "ist nun Teil unserer Regeln", zitierte die
Nachrichtenagentur einen Somalier, der sich Muse Abdi
nennt. "Künftig wird jeder, der versucht, Geiseln aus
unseren Händen zu befreien, nur noch Leichen
einsammeln", so Abdi. Es werde nie wieder vorkommen,
dass Geiseln gerettet und Piraten ins Gefängnis gesteckt
würden.
Vor rund einer Woche war in New York ein somalischer
Pirat zu 33 Jahren Haft verurteilt worden. Der Mann war
an der Entführung
der "Maersk Alabama" 2009 beteiligt
gewesen. Damals hatten Scharfschützen drei weitere
Piraten getötet, die mit dem entführten Kapitän des
Frachters zu entkommen versuchten. Ein Pirat, der sich
Bile Hussein nennt, sagte der AP, wenn die USA Lösungen
und Sicherheit für ihre Bürger auf den Ozeanen wollten,
müssten sie inhaftierte Somalier freilassen.
EU-Sprecher O'Kennedy sieht eine Ursache für die
zunehmende Gewalt darin, dass die Angriffe nicht mehr
von jungen, ungebildeten Fischern spontan durchgeführt
würden: "Es scheint immer mehr organisierte kriminelle
Banden im Hintergrund zu geben." Auf die zunehmende
Gewalt müsse die Schifffahrtsindustrie mit probaten
Mitteln zur Selbstverteidigung reagieren, wie
Stacheldraht, besserem Ausguck, Schutzräumen und
Manövern. Eine Bewaffnung sei jedoch keine Lösung.
Auch der Verband Deutscher Reeder (VDR) sieht eine neue
Qualität der Bedrohung - spätestens seit der Entführung
der "Beluga Nomination". Die Sicherheit, dass die
Geiseln lebend freigelassen würden, gebe es nicht mehr.
"Die Lebensbedrohung für die Seeleute hat zugenommen",
sagte Hauptgeschäftsführer Ralf Nagel SPIEGEL ONLINE.
Aber es werde sicher dabei bleiben, dass die Piraten
weiter auf Geiseln als Einnahmequelle abzielten.
Die "Beluga Nomination" mit ihren zwölf
Besatzungsmitgliedern aus der Ukraine, Russland, Polen
und den Philippinen war Ende Januar von
somalischen Piraten im Indischen Ozean gekapert
worden. Das Schiff liegt nach Angaben der
Bremer Reederei vor der Küste Somalias, man habe Kontakt
zur Crew und den Entführern, so eine Sprecherin am
Mittwoch. Bei der Attacke der Piraten waren mehrere
Besatzungsmitglieder getötet worden.
Der Reederverband präsentierte am Mittwoch im
Verkehrsausschuss des Bundestags Vorschläge für einen
besseren Schutz der Schifffahrt. Zum einen müsse die
Schutzzone ausgeweitet werden. Die Sicherung des
Korridors am Golf von Aden durch Flottenverbände von
Nato und EU sei erfolgreich, decke aber nur rund zehn
Prozent des gefährdeten Gebiets ab, so Nagel. Zum
anderen sollten auf besonders bedrohten Handelsschiffen
bewaffnete Sicherheitskräfte eingesetzt werden - die
aber unbedingt unter staatlicher Hoheit stehen müssten.
mit Material von AP>
*****
22.2.2011: <Somalia: Piraten töten
vier Amerikaner>
Diese Aktion muss im Zusammenhang mit dem
Irak-Krieg und Afghanistan-Krieg gesehen werden,
wo die Amerikaner laufend schludlose Kinder und
Frauen und Alte töten. Das wird aber im Artikel
nicht erwähnt, sondern die "amerikanische"
Kriegsregierung kann nun wieder "Solidarität"
von den NATO-Verbündeten einfordern. Aber lesen
Sie selbst:
aus: 20 minuten online; 22.2.2011;
http://www.20min.ch/news/dossier/piraten/story/Piraten-toeten-vier-Amerikaner-14992320
<Sie waren auf Weltreise und wurden vor der
Küste Omans von somalischen Piraten entführt.
Nun wurden die vier Geiseln von den Seeräubern
erschossen.
Phyllis Macay (links) und Bob Riggle (Aufnahme
von 2005) sind zwei der vier Amerikaner, die von
somalischen Piraten ermordet wurden.
Auf der von Piraten im Indischen Ozean entführten
US-Segeljacht «Quest» hat sich eine Tragödie
abgespielt: Wenige Tage nach der Entführung der
vier US-Bürger an Bord töteten somalische Piraten
am Dienstag alle Geiseln. Kurz vor einem
Befreiungsversuch der US-Marine am Morgen seien
auf dem gekaperten Schiff «Quest» Schüsse
gefallen, die von den US-Soldaten erwidert worden
seien, teilte das Verteidigungsministerium in
Washington mit.
Als die US-Soldaten die Jacht stürmten, hätten
sie feststellen müssen, dass die vier Geiseln tot
waren. Die Soldaten töteten zwei Piraten und
nahmen 13 weitere fest; auf dem Schiff fanden sie
zwei weitere tote Piraten.
Vor dem missglückten Rettungsversuch waren
Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln
geführt worden. Das Weisse Haus teilte mit,
Präsident Barack Obama habe am Samstag dem Einsatz
von Gewalt zur Beendigung des Geiseldramas
zugestimmt, sofern «eine unmittelbare Gefahr» für
die Segler bestehe.
Aussenminsterin Hillary Clinton sagte, die
«schreckliche Tat» zeige deutlich, dass die
internationale Gemeinschaft noch stärker gegen die
Gefahr der Piraterie am Horn von Afrika vorgehen
müsse.
Opfer waren auf Weltreise
Die «Quest» war am Freitag rund 450 Kilometer vor
der Küste Omans entführt und seither von der
US-Marine verfolgt worden. Sie gehörte dem
US-Rentnerehepaar Jean und Scott Adam, das seit
sieben Jahren um die Welt segelte. Gemäss einem
Eintrag von Dezember auf ihrer Internetseite
wollten sie nach Cochin in Indien als nächstes den
Hafen Salalah in Oman ansteuern. Über die beiden
US-Bürger, die sich zusammen mit dem Ehepaar Adam
auf der Jacht aufhielten, wurde nichts bekannt.
Nach Angaben von Ecoterra International, einer
Organisation zur Überwachung der Piraterie,
befinden sich derzeit rund 40 Schiffe mit 800
Seeleuten in der Gewalt somalischer Piraten. Dabei
handle es sich vorwiegend um Frachter, doch seien
in der Vergangenheit auch wiederholt private
Jachten entführt worden. Die Piraten versuchen in
beiden Fällen, Lösegeld zu erpressen.
(sda)>
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Lima:
<Veinte piratas asaltaron buque
japonés en el Callao>
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Lima 20 Piraten greifen
japanisches Schiff in Callao an
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http://www.cronicaviva.com.pe/index.php/crimen/52-crimen/14620-veinte-piratas-asaltaron-buque-japones-en-el-callao-video
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Domingo, 06 de Marzo de 2011 01:32
La embarcación japonesa “Kenyo-Maru II’”,
anclada a tres millas del puerto del
Callao, fue asaltada por unos 20
delincuentes, quienes sorprendieron y
redujeron a los 30 tripulantes, en horas
de la madrugada, confirmó la Capitanía de
Puertos.
El comandante AP José Chávez
Campodónico, señaló que los maleantes
irrumpieron en la nave entre la 1 y 4 de
la madrugada, para llevarse equipos de
comunicación, material de desarme y
objetos personales de los ocupantes de la
embarcación, que no pudo mandar alertas
porque sus equipos de comunicación fueron
desconectados.
Señaló que esta sería la tercera
ocasión en que esa banda comete sus
fechorías mar adentro. (ECHA)
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6.3.2011
Das japanische Schiff "Kenyo-Maru II", das 3
Meilen vor dem Hafen von Callao ankerte,
wurde von ungefähr 20 Kriminellen
angegriffen, die die 30 Mann Besatzung im
Morgengrauen überraschten, so die Angabe der
Hafenleitung.
Der Kommandant AP José Chávez Campodónico
gab an, dass die Kriminellen zwischen ein
und vier Uhr in der Nacht in das Schiff
eingedrungen sind, um die
Kommunikationsaursüstung, Ausrüstungen und
persönliche Gegenstände der Besatzung zu
entwenden. Einen Alarm zu senden, war nicht
möglich, weil die Kommunikationssysteme
abgehängt waren.
Er sagte, dass dies der dritte Raub dieser
Bande gewesen sei. (ECHA)
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Somalia 28.3.2011: Mit Bazookas gegen Öltanker
aus: Spiegel online: Piraten feuern mit Bazookas auf
Öltanker; 28.3.2011;
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,753697,00.html
Auf dem Weg vom Sudan nach Singapur ist ein Tanker von
Piraten unter Beschuss genommen und entführt worden. An
Bord befinden sich 29 Besatzungsmitglieder.
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Mogadischu - Mit Panzerabwehrraketen und Handfeuerwaffen
attackierten Seeräuber am Montagmorgen den Tanker einer in
Kuwait ansässigen Reederei. Wie die
EU-Anti-Piraten-Mission "Atalanta" mitteilte, wurde das
unter der Flagge der Vereinigten Arabischen Emirate
fahrende Schiff von zwei Booten aus angegriffen.
Im östlichen Teil des Golfs von Aden, rund 250 Seemeilen
südöstlich von Salala, ging die "MV Zirku" den Piraten ins
Netz, hieß es auf der Website der EU Navfor. Es war
zunächst nicht klar, ob das Schiff beladen war oder nicht.
Die Besatzung besteht den Meldungen zufolge aus 17
Pakistanern, einem Iraker, einem Philippiner, einem Inder,
drei Jordaniern, drei Ägyptern, einem Kroaten und zwei
Ukrainern. Über ihr Schicksal ist bisher nichts bekannt.
Immer wieder entführen Piraten vor Somalia bis hinunter
nach Madagaskar Schiffe, um mit hohen Lösegeldforderungen
Kasse zu machen. Erst im vergangenen Monat war ein
US-Supertanker mit einer Ladung im Wert von 200 Millionen
Dollar entführt worden.
ala/Reuters/AFP>
****
6.8.2011: Die Piraterie wird immer schlimmer:
<"Immer brutaler, effektiver" - Kapitäne erwarten
Piratenangriffe>
aus: n-tv online; 6.8.2011;
http://www.n-tv.de/politik/Kapitaene-erwarten-Piratenangriffe-article3992546.html
<Der Generalsekretär der Internationalen
Schifffahrtskammer warnt vor brutalen Angriffen von Piraten
im Golf von Aden. Seit 2005 seien etwa 60 Seeleute ums Leben
gekommen. Die Bundeswehr kündigt Vorsichtsmaßnahmen an und
verstärkt die Marine am Horn von Afrika mit mehreren
Schiffen.
Die internationale Schifffahrt sieht sich von einer neuen
Angriffswelle brutaler Piraten bedroht. Nach dem Abflauen
der gegenwärtigen Monsunwinde sei mit verstärkten Attacken
im Golf von Aden zu rechnen, sagte Peter Hinchliffe, der
Generalsekretär der Internationalen Schifffahrtskammer
(ICS). "Die Piraten werden immer brutaler, die Angriffe
effektiver, die geforderten Summen höher", erklärte er.
Wegen zahlreicher rechtlicher Unklarheiten beim Kampf
gegen die Piraterie sei es sinnvoll, einen internationalen
Gerichtshof unter dem Dach der UN einzurichten, der
speziell für Piraten zuständig wäre. "Das ist nicht
unbezahlbar, aber der politische Wille ist nicht
ausgeprägt."
Deutschland verstärkt Präsenz
Indes hält die Bundesregierung die Verstärkung der
Militärmission gegen Piraten am Horn von Afrika für
notwendig. Verteidigungs-Staatssekretär Rüdiger Wolf
verwies auch auf ein höheres Engagement des
Welternährungsprogramms, dessen Transporte die
Marineeinheiten vorrangig schützen sollen. Experten
äußerten sich skeptisch zum Einsatz privater
Sicherheitsdienste.
Wolf sagte, es habe im ersten Halbjahr 2011 bereits rund
160 Angriffe von Piraten auf Handelsschiffe gegeben im
Vergleich zu insgesamt 230 Attacken in den Jahren 2009 und
2010. Die Bundeswehr hatte zuvor mitgeteilt, die Deutsche
Marine werde ab Anfang September die EU-geführte
Anti-Piraten-Operation "Atalanta" mit einer zweiten
deutschen Fregatte verstärken. Das Schiff "Köln" werde
Ende August aus Wilhelmshaven auslaufen, um zusammen mit
der Fregatte "Bayern" an der Abwehr von Piratenangriffen
teilzunehmen. Zu dem "Atalanta"-Verband gehören zudem
Schiffe aus Spanien, Portugal und Griechenland sowie
Flugzeuge zur Seefernaufklärung.
60 tote Seeleute
ICS-Generalsekretär Hinchliffe lobte einerseits die
Aktivitäten vor allem der europäischen Staaten zur
Bekämpfung der Piraten durch militärischen Schutz.
Andererseits hätten bislang alle Maßnahmen nicht
ausgereicht, um die Piraterie zurückzudrängen, weder die
passiven Schutzvorrichtungen auf den Schiffen noch die
Kriegsschiffe der Staaten. Angesichts vieler Krisen in der
Welt, etwa in Libyen, habe das Piraterie-Thema bei vielen
Regierungen keine hohe Priorität. "Als ab 2005 die Zahl
der Überfälle stark anstieg, war es sehr mühsam für uns,
überhaupt Gehör zu finden", sagte Hinchliffe. Seitdem
seien rund 60 Seeleute im Zusammenhang mit Piraterie ums
Leben gekommen, hunderte hätten monatelang unter
schwierigsten Bedingungen als Geiseln gelebt.
Notwendig sei es, die Mutterschiffe der Piraten
anzugreifen und sie vom offenen Meer zurück an die Küsten
zu drängen. "Das ist ein kriminelles Geschäft, das wir so
in der Geschichte noch nicht erlebt haben", sagte der Chef
der Schifffahrtskammer. In der sind über nationale
Verbände rund 80 Prozent der Welt-Handelstonnage
organisiert.
dpa/AFP>
========
17.8.2011: Deutschland will gegen Piraten
schwerbewaffnete Sicherheitsfirmen einsetzen
aus: Spiegel online: Kampf gegen Piraten: Schwerbewaffnete
Söldner sollen deutsche Schiffe schützen; 17.8.2011;
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,780816,00.html
<Von Matthias Gebauer
Somalische Seeräuber gefährden den Welthandel - die
Bundesregierung arbeitet deshalb an einem neuen Konzept
für den Schutz deutscher Schiffe: Einsätze privater
Sicherheitsfirmen sollen erleichtert werden, auch mit
schweren Waffen.
Berlin - Im jahrelangen Streit um den besseren Schutz
deutscher Handelsschiffe vor Piraten deutet sich eine
Lösung an. Die Koalition peilt für den Herbst ein Gesetz
an, das den Einsatz privater Sicherheitsfirmen zur Abwehr
der vor allem am Horn von Afrika marodierenden Banden
ermöglichen soll. Das war aus Regierungskreisen in Berlin
zu erfahren. Eine Bewachung der Schiffe durch die
Bundespolizisten oder die Bundeswehr
hält die Regierung dagegen weiterhin für nicht machbar.
Zurückgewiesen wurden an diesem Mittwoch weitgehende
Aussagen des Unions-Sicherheitsexperten Hans-Peter Uhl.
Der CSU-Politiker hatte in einem Interview gesagt, die
Koalition werde bereits zügig nach der Sommerpause einen
Gesetzentwurf vorlegen, der den Einsatz privater
Sicherheitsfirmen auf deutschen Schiffen ermögliche. Der
Bund wolle gleichzeitig die Zuverlässigkeit der
eingesetzten Firmen prüfen. Aus der Koalition heißt es
dazu nun, die Aussagen seien voreilig. Zwar gebe es
Beratungen, die in diese Richtung gingen. Eine Einigung
gebe es aber bis jetzt noch nicht.
Der federführende Staatssekretär im
Bundeswirtschaftsministerium, Hans-Joachim
Otto (FDP), bestätigte aber den Tenor der
Beratungen. "Die Tendenz geht weltweit dahin, sich
gemeinsam für private Sicherheitskräfte zu öffnen", sagte
der Koordinator der Bundesregierung für die maritime
Wirtschaft. Eine abschließende Entscheidung sei zwar noch
nicht gefallen, die "Ampeln" dafür seien "von Rot auf Gelb
gestellt, aber noch nicht auf Grün". Aus Koalitionskreisen
hieß es, man sei zuversichtlich, rasch eine Regelung zu
finden.
Änderung im Waffenrecht
Bereits vor Monaten hatte die Bundesregierung eine
Kommission aus Experten mehrerer Ministerien gebildet, die
intensiv mit den deutschen Reedern verhandelt. Seit Jahren
verlangen die Reeder einen besseren Schutz deutscher
Schiffe, lange schwebte ihnen die temporäre Stationierung
von Soldaten oder Polizisten auf den Tankern und
Containerschiffen vor. Den Einsatz privater
Sicherheitsfirmen lehnten die Reeder lange ab, da sie die
Kosten für Söldner auf den Schiffen scheuten. Zudem wären
diese nicht befugt, schwere Waffen an Bord zu bringen.
Genau an diesem Punkt will die Koalition nun ansetzen. Im
Gespräch sind neue Regelungen im Waffenrecht, die den
Einsatz von Sicherheitsfirmen mit schweren Waffen
ermöglichen soll. Da die weltweit agierenden Agenturen -
etwa die Nachfolgerfirma des skandalumwitterten
US-Unternehmens Blackwater oder die Firma Dyncorps -
jedoch undurchschaubar und schwer kontrollierbar sind,
will die Bundesregierung bei der Auswahl der Firmen ein
Mitspracherecht haben. Angedacht ist eine Überprüfung
geeigneter Firmen durch die Bundespolizei.
Enorme Konkurrenz und harter Preiskampf
Das Piratenproblem hält die Reeder nicht nur in
Deutschland seit Jahren in Atem. Auch wenn in den
vergangenen Monaten eher wenig über Seeräuber zu lesen
war, machen diese weiterhin die
internationalen Seewege unsicher. Sie
entern Schiffe und erpressen
Lösegeld in Millionenhöhe . Dutzende
Frachter samt Besatzung befinden sich weiterhin in der
Hand von Piraten, die meisten davon vor der somalischen
Küste.
Ob sich die Reeder bei einer gesetzlichen Lösung umgehend
für einen besseren Schutz ihrer Schiffe durch private
Sicherheitsfirmen entscheiden, bleibt abzuwarten. In der
internationalen Seetransportbranche herrscht großer
Konkurrenzdruck und ein harter Preiskampf. Selbst wenn der
Einsatz von ausgebildeten Schiffs-Bodyguards möglich wäre,
würden wohl nicht alle Reeder auf diese kostspielige
Variante zurückgreifen.>
=====
14.9.2011: Piraten nun auch vor Westafrika: 2
Öltanker sind in Piratenhand
aus: n-tv online: Schifffahrt: Piraten entern zwei Öltanker
vor Westafrika; 14.9.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Piraten-entern-zwei-Oel-Tanker-vor-Westafrika-article4307056.html
<Johannesburg (dpa) -
Piraten haben zwei Öl-Tanker vor der westafrikanischen
Küste geentert und 23 Matrosen entführt. Das teilte die
Internationale Seefahrtsbehörde mit. Die beiden Schiffe
seien etwa 62 Seemeilen von der Küste Benins überfallen
worden. Die Piraten kaperten den Angaben zufolge einen der
beiden Tanker und verschwanden mit den 23 Seeleuten an
Bord. Die Crew des zweiten Tankers habe sich in einem
Maschinenraum einschließen können und später die Kontrolle
über ihr Schiff wiedererlangt.
Quelle: n-tv.de / dpa>
=====
5.10.2011: Piraterie an Kenias Küste:
<Reisewarnung des Auswärtigen Amts: Lamu-Archipel in
Kenia meiden>
aus: n-tv online; 5.10.2011;
http://www.n-tv.de/reise/Lamu-Archipel-in-Kenia-meiden-article4456746.html
<Urlauber sollten derzeit nicht zum Lamu-Archipel in
Kenia reisen.
Auf
den Inseln bestehe eine erhöhte Gefahr, Opfer von
Überfällen somalischer Banditen und Piraten zu werden,
warnt das Auswärtige Amt in Berlin.
Das Auswärtige Amt rät von allen Reisen in Orte ab, die
näher als 100 Kilometer zur Grenze zu Somalia liegen.
Anlass: Am 1. Oktober wurde eine Französin aus ihrem
Privathaus auf Manda Island gegenüber Lamu Island in Kenia
verschleppt, vermutlich nach Somalia.
Zuvor wurden zwei britische Touristen am 11. September in
einer Ferienanlage nördlich von Lamu überfallen. Der Mann
wurde getötet, die Frau wahrscheinlich ebenfalls nach
Somalia entführt. Bei beiden Überfällen kamen die
Angreifer mit Schnellbooten über das Meer.
Die Altstadt von Lamu mit ihren schmalen Gassen und der
alten Suaheli-Architektur gehört zum
Unesco-Weltkulturerbe. Das Archipel liegt rund 350
Kilometer nördlich von Mombasa.
dpa>
*****
13.10.2011: Gericht in Somalia lässt 60 Seeräuber
frei
aus: Spiegel online: Dubiose Freilassung in Somaliland:
Richter lässt Dutzende Piraten laufen; 13.10.2011;
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,791499,00.html
<Von Horand Knaup,
Nairobi
Saniertes Gefängnis von Hargeisa: Über
60 inhaftierte Seeräuber auf freiem Fuß
Der Kampf gegen die Piraterie erleidet einen schweren
Rückschlag: Das ostafrikanische Somaliland hat über 60
Seeräuber aus dem Gefängnis entlassen - offenbar ist
Schmiergeld geflossen. Bei der Uno spricht man von einem
"Monster-Debakel", EU-Länder stoppen ihre
Hilfszahlungen.
Es sollte ein Mustergefängnis werden. Rund 1,5 Millionen
Dollar hatte die Uno in die Haftanstalt von Hargeisa
investiert, der Hauptstadt von Somaliland. Auch
Deutschland investierte einen sechsstelligen Betrag. Im
Gegenzug erwarteten die Geber von der Justiz Somalilands,
ein Problem der internationalen Schifffahrt zu lösen: Sie
sollte Piraten besser aburteilen und - bei erwiesener
Schuld - einsperren.
Doch das Vorhaben ist gescheitert. Somaliland hat von seinen ehemals 88 inhaftierten
Piraten über 60 freigelassen. All die Hoffnung, die
mit dem Gefängnisprojekt verbunden war - vergebens.
Die näheren Umstände der Freilassung sind noch unklar.
Sicher ist nur, dass Geld geflossen ist - an den
vorsitzenden Richter des regionalen Berufungsgerichts in
Hargeisa, an den Direktor der frisch renovierten
Haftanstalt und an Gefängnisbeamte, die den Inhaftierten
gute Führung attestiert hatten. Angeblich sollen 5000 Euro
pro Pirat bezahlt worden sein. Von wem das Geld kam, weiß
keiner - fest steht, dass die Seeräuber nun weg sind.
Somaliland, das frühere Britisch-Somalia, hatte sich 1991
von Somalia abgespalten. Von der internationalen
Gemeinschaft ist es nie diplomatisch anerkannt worden,
trotzdem unterstützen Uno und EU viele Projekte in dem
Land. Umso schmerzlicher ist der Rückschlag im Fall der
freigelassenen Seeräuber.
Viele von ihnen sollten eigentlich Haftstrafen von bis zu
20 Jahren verbüßen, nun verschwanden sie unmittelbar nach
ihrer Freilassung in Richtung des benachbarten Puntland,
einem anderen Teilstaat des zerfallenden Somalias.
Anfangs war die Euphorie noch groß
Dabei hatte alles so gut angefangen. Im März waren
Dutzende Journalisten in Somalilands Hauptstadt Hargeisa
eingeflogen, hatten sich im neu renovierten Gefängnis
umgeschaut, Fischer und Piraten interviewt, auch den
Innen- und Justizminister des Landes. Der Uno-Offizielle
Juri Fedotov sprach "von einem Modell nicht nur für
Somalia, sondern für die gesamte Region".
Mit dem Geld des Westens waren Werkstätten eingerichtet,
Wärter wochenlang geschult worden; zum ersten Mal hatten
die Aufseher davon gehört, dass Strafgefangene Rechte
haben. Die Justiz in Hargeisa war ebenfalls unterstützt
worden, mit Aufnahmegeräten, Kopierern und reichlich
Büromaterialien.
Teil der Abmachung war, dass Somaliland nicht nur selbst
Piraten aburteilt, sondern auch Seeräuber bei sich
aufnimmt, die in anderen Ländern verurteilt worden waren -
auch solche, die nicht aus Somaliland stammen. Dazu gab es
ein Übereinkommen zwischen den Seychellen und der
somalischen Übergangsregierung in Mogadischu, und auch die
autonome, aber nicht anerkannte Regierung von Somaliland
hatte zugestimmt.
Die Uno spricht von einem "Monster-Debakel"
Dass nun so viele Piraten einfach aus dem Gefängnis
entlassen wurden, empört Uno und EU. Zwar hat Somaliland
umgehend den Vorsitzenden Richter gefeuert, der die
Entscheidung zu verantworten hatte. Trotzdem spricht man
bei der Uno von einem "Monster-Debakel". Die Niederlande
und Großbritannien haben sofort jede weitere Zahlung für
die Strafverfolgung und Justiz für Somaliland eingestellt.
Ganz überraschend kam der Schwenk der Somaliländer indes
nicht. Schon im März bei der Übernahme des neuen Knasts
hatte der damalige Justizminister Moammir Aar laut und
deutlich verkündet: "Wir nehmen nur Leute an, die auch aus
Somaliland stammen. Wir haben die Kapazitäten nicht, und
im Übrigen sollte jedes Land die Strafverfolgung für seine
Landsleute selbst übernehmen." In der Euphorie, einen
neuen Partner gefunden zu haben, hatte die internationale
Gemeinschaft diese Bedenken damals einfach ignoriert.
Nun, nach der Freilassung der verurteilten Seeräuber, hat
sich das Verhältnis von EU und Uno zu Somaliland nicht
gerade verbessert. Trotzdem will man die Hoffnung nicht
aufgegeben, das Piratenproblem zumindest
regional zu lösen: Die Zusammenarbeit konzentriert sich
jetzt eben auf das benachbarte Puntland. Dort, in Bosaso
und in Garowe, werden zwei baufällige und völlig
überfüllte Haftanstalten renoviert. Puntland ist durchaus
ein geeigneter Partner, denn ein Großteil der vor Somalia
agierenden Piraten stammt von hier. Im Gefängnis von
Bossaso sitzen derzeit über 200 festgenommene und
abgeurteilte Piraten ein.
Drei Länder profitieren
Das halbautonome Somaliland wird den Groll der westlichen
Geber verschmerzen. Die Regierung hat sich schnell nach
neuen Partnern umgeschaut - und das mit Erfolg. Mit China
und Äthiopien handelte Präsident Ahmed Silanyo vor wenigen
Wochen ein mehrere Milliarden Dollar schweres
Dreiecksabkommen aus, das viel Geld ins Land spülen,
Somaliland aber auch Souveränitätsrechte kosten wird. Die
Chinesen wollen nicht nur den Hafen von Berbera ausbauen,
sondern ihn auch betreiben. Die Regierung Somalilands
erhofft sich davon, den Konkurrenten Dschibuti
auszustechen und viel Handelsverkehr ins eigene Land
umzuleiten, denn weit über 70 Prozent aller nach Afrika
importierten Waren sollen aus China stammen.
Zudem wollen die Chinesen in das vom Meer abgeschnittene
Äthiopien eine Gas- und eine Ölpipeline legen, im Hafen
von Berbera eine Raffinerie bauen und auch die Straße von
Berbera nach Äthiopien umfassend erneuern.
Profitieren werden von dem Dreiecksdeal mutmaßlich alle
drei Partner: Äthiopien bekommt eine zweite Hafenoption
und ist nicht mehr allein vom Zugang nach Dschibuti
abhängig, das die Umschlaggebühren bisher fast nach
Belieben diktieren konnte. Die Chinesen, die für die
kommenden 25 Jahre im äthiopischen Ogaden nach Öl und Gas
bohren dürfen, verfügen in ein paar Jahren über einen
Stützpunkt am strategisch wichtigen Eingang zum Roten
Meer. Allein in die Förderung von Öl und Gas wollen sie
rund vier Milliarden Dollar investieren. Zudem bestellten
die Äthiopier in China neun Handelsschiffe, die von
Berbera aus operieren sollen.
Somaliland schließlich bekommt praktisch umsonst eine
bessere Infrastruktur und zudem für den Betrieb der
Pipelines Durchleitungsgebühren. Auch die
Treibstoffversorgung des Landes dürfte damit auf Dauer
gesichert sein. Dass die Regierung in Hargeisa dafür einen
Teil ihres Selbstbestimmungsrechts preisgibt, wird sie
sich wohl überlegt haben.>
*****
Somalia 8.1.2012: <US-Marine rettet 13 von Piraten
entführte Iraner> -
aus: Der Standard online; 8.1.2012;
http://derstandard.at/1325485836018/US-Marine-rettet-13-von-Piraten-entfuehrte-Iraner
<Großbritannien entsendet neues Kriegsschiff in
Golfregion - UN-Generalsekretär ruft Westen und Iran zum
Dialog auf
Teheran - Nach der Befreiung von 13 iranischen
Seeleuten durch die US-Marine hat die Führung des Iran den USA eine "positive
humanitäre Geste" bescheinigt. "Wir begrüßen dies",
sagte der iranische Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast
am Samstag dem Fernsehsender Al-Alam. Unterdessen
entsandte die britische Armee ein Kriegsschiff neuester
Bauart zu seiner ersten Mission in die Golfregion.
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon rief den Westen und den Iran zum Dialog auf.
Die US-Streitkräfte hätten das Leben der iranischen
Seeleute, die sich in der Gewalt somalischer Piraten
befanden, gerettet, sagte Mehmanparast dem Sender
Al-Alam. Dies sei eine "positive humanitäre Geste", die
sein Land begrüße. "Wir erwarten, dass alle Staaten so
handeln", fügte er allerdings hinzu. Irans Staatsmedien hatten
zunächst zurückhaltend reagiert.
Die US-Regierung hatte am Freitag erklärt, Soldaten
des Zerstörers "USS Kidd" hätten die 13 Iraner am Vortag
im Arabischen Meer auf ihrem gekaperten Schiff befreit
und 15 Piraten festgenommen. "Es ist, als ob Gott euch
geschickt hätte", zitierte die US-Tageszeitung "New York Times" einen der
geretteten Iraner. Zwei Journalisten der Zeitung waren
nach der Rettungsaktion an Bord des Schiffs gegangen.
Nach US-Regierungsangaben versorgten die US-Soldaten das
iranische Schiff später mit Treibstoff sowie
Lebensmitteln.
Iranisches Manöver
Die "USS Kidd" begleitet den Flugzeugträger "USS John
C. Stennis", der sich derzeit in der Region aufhält und
vor dessen Durchfahrt durch die für Öltransporte
wichtige Straße von Hormuz der Iran
die USA in den vergangenen Tagen gewarnt hatte. Das
Schiff solle nach seiner Ausfahrt aus dem Persischen
Golf besser nicht dorthin zurückkommen, hieß es von
Seiten der iranischen Armee.
Der Anti-Piraten-Einsatz ist wegen der aktuellen
Spannungen brisant. Teheran hatte kürzlich gedroht, die
Straße von Hormuz zu sperren, sollten wegen des
umstrittenen iranischen Atomsprogramms verhängte
westliche Sanktionen nicht gelockert werden. Nach einem
zehntägigen Manöver der iranischen Marine in der
Meerenge sollen dort nun auch Übungen der
Revolutionsgarden stattfinden.
Am Samstag kündigte das britische
Verteidigungsministerium an, sein neuestes Kriegsschiff
"HMS Daring" in die Golfregion zu schicken. Der
Zerstörer ist mit einem Schutzschirm ausgestattet, der
Radarsystemen seine Ortung erschwert. Die Entsendung war
zwar seit mehr als einem Jahr geplant, könnte vom Iran in der aktuellen
Situation aber als neue Provokation angesehen werden.
Angesichts der Spannungen zwischen dem Westen und dem
Iran hat
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon beide Seiten zum Dialog
aufgefordert. Beide Seiten müssten die Spannungen in der
Region abbauen und eine Lösung "für alle Probleme
suchen", sagte Ban am Freitag in New York. Teheran
forderte Ban auf, die friedliche Ausrichtung seines
Atomprogramms zu beweisen und die Resolutionen des
UN-Sicherheitsrates vollständig anzuerkennen. (APA)>
*****
23.3.2012: EU-Beschluss zur Beschiessung von
Piraten am Horn von Afrika - Widerstand von SPD und
Grünen mit Berufung auf das "Völkerrecht"
aus: Spiegel online: Anti-Piraten-Einsatz: SPD und
Grüne kritisieren EU-Beschluss; 23.3.2012;
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,823375,00.html
<Somalischer Pirat am Strand:
Opposition gegen geplanten Beschuss aus der Luft.
Im Kampf gegen die Piraten am Horn von Afrika will
die EU künftig auch Stützpunkte der Seeräuber an Land
beschießen. Das haben die EU-Außenminister
beschlossen. Der Grünen-Politiker Reinhard Bütikofer
hält das für "völkerrechtswidrig", auch die SPD übt
heftige Kritik.
Brüssel/Berlin - Die Europäische Union will die Piraten
am Horn von Afrika künftig nicht nur auf See bekämpfen,
sondern auch aus der Luft ihre Schiffe und
Munitionslager am Strand ausschalten. Doch in
Deutschland stößt das Vorhaben auf erheblichen
Widerstand der Opposition. Wenn von den Piraten keine
direkte Gefahr ausgehe, seien solche Angriffe
"völkerrechtswidrig", sagte der Grünen-Politiker Reinhard Bütikofer am
Freitag in Brüssel. Die Mandatsänderung sei "hochriskant
und deswegen abzulehnen".
Der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold
bezeichnete die Ausweitung der Anti-Piraten-Mission
"Atalanta" als "Scheinlösung". Zwar sei noch keine
Entscheidung in der SPD-Fraktion zum
Abstimmungsverhalten im Bundestag gefallen, doch wäre
sein Rat, "diesmal nein zu sagen", sagte er dem
Deutschlandfunk. Die Linke lehnt den Einsatz
generell ab.
Die EU-Außenminister hatten am Freitag die Erweiterung
der internationalen Mission beschlossen. Danach wird die
EU ihren Kampf gegen Seeräuber am Horn von Afrika bis
auf den Strand von Somalia ausweiten. Dem
Grundsatzbeschluss zufolge können die
"Atalanta"-Seestreitkräfte künftig auch Piraten direkt
an Land und auf den Binnengewässern Somalias
verfolgen. Laut EU-Angaben hat die somalische
Regierung dem bereits zugestimmt. Damit könnten auch
Boote, Treibstoff und Material somalischer Seeräuber an
Land zerstört werden. Bodenziele sollen in der Regel von
Hubschraubern aus angegriffen werden.
Die genauen Einsatzregeln müssen noch ausgearbeitet
werden, aber diese Angriffe sollen einem EU-Vertreter
zufolge nur unter "streng definierten Bedingungen"
geschehen und ohne Menschenleben zu gefährden. Der
Einsatz von Bodentruppen ist nicht vorgesehen.
Gleichzeitig verlängerten die Außenminister am Freitag
den internationalen Einsatz bis Ende 2014.
Westerwelle verteidigt Beschluss
Die "Atalanta"-Mission soll humanitäre Hilfslieferungen
des Welternährungsprogramms und zivile Handelsschiffe
schützen. Doch trotz des Einsatzes ist die Zahl von
Piratenangriffen vor der somalischen Küste, im Indischen
Ozean und dem Arabischen Meer weiterhin hoch. Das
Seegebiet gilt als das gefährlichste der Welt, allein im
vergangenen Jahr gab es dort rund 230 Piratenangriffe.
Seit Ende 2008 sind unter Beteiligung der Bundeswehr bis
zu zehn Kriegsschiffe sowie Aufklärungsflugzeuge im
Einsatz.
Außenminister Guido Westerwelle (FDP)
verteidigte den neuen Beschluss zum erweiterten Einsatz
"Atalanta". Es sei für die an der EU-Mission beteiligten
Soldaten "unzumutbar", die Verfolgung von Piraten
einstellen zu müssen, wenn diese sich mit ihren Waffen
an den Strand flüchten, sagte er in Brüssel. Bisher
konnten die Piraten nur auf See an Attacken auf
Handelsschiffe gehindert werden. Westerwelle kündigte
eine umfassende Unterrichtung des Bundestags an. Dieser
muss der Ausweitung der Mission zustimmen.
Zwar reicht der Bundesregierung ihre eigene Mehrheit im
Parlament für den Beschluss, doch die Opposition übt
heftige Kritik. "Wir sind für größtmögliche
Transparenz", sagte Westerwelle. Deutschland gehe nicht
nur gegen die Piraten vor, sondern wolle auch die
Ursachen der Gewalt in Somalia bekämpfen.
Auch Geldströme verfolgen
Gemeinsam mit den Niederlanden sollen die
Finanzströme der Seeräuber trockengelegt werden. 60
Prozent der erpressten Lösegelder blieben in Somalia,
doch rund 40 Prozent gingen ins Ausland, so Westerwelle.
Diese Finanzströme wolle er austrocknen, um die
"schrecklichen Früchte" der Piraterie zu bekämpfen.
Das hatte Verteidigungsminister Thomas de Maizière
bereits mehrfach zur Bedingung für ein erweitertes
Mandat gemacht. Im Kampf gegen die Piraterie sei nicht
nur das Militär gefordert. Die Ursachen müssten mit
politischen, juristischen und polizeilichen Mitteln
angegangen werden, auch brauche die Bevölkerung in
Somalia "alternative Erwerbsquellen".
In Somalia gibt es seit rund 20 Jahren keinen
funktionierenden Staat mehr. Auch mehrere ausländische
Militärinterventionen brachten keinen Frieden. Die
radikalislamischen Schabab-Rebellen kontrollieren Teile
des Zentrums und des Südens des Landes.
heb/dpa/AFP/dapd>
Und der Seeräuberkrieg in Somalia geht in die nächste Runde,
Eskalation statt Menschenrechte:
Somalia 18.4.2012: <Ausweitung des
Atalanta-Mandats"Aussichtslose Schlacht"> -
deutsche Soldaten sollen auch "an Land kämpfen dürfen"
aus: n-tv online; 18.4.2012;
http://www.n-tv.de/politik/pressestimmen/Aussichtslose-Schlacht-article6057986.html
<Der Bundestag hat das Mandat für die deutschen
Marinesoldaten erweitert, die im Rahmen der EU-Mission
Atalanta seit Ende 2008 im Indischen Ozean kreuzen. Um
besser gegen Seeräuber aus Somalia vorgehen zu können,
sollen die Streitkräfte künftig auch an Land kämpfen
dürfen. Die Zeitungen in Deutschland sind sehr
gespalten, ob dies ein sinnvoller Schritt sei.
Für überfällig hält die Landeszeitung aus Lüneburg die
Ausweitung des Atalanta-Mandats. "Der Handelsriese
Deutschland dürfe sich nicht wegducken, wenn seine Handelsrouten
attackiert werden, fordert Westerwelle eine realpolitische
Haltung ein, die gerne als zynisch verteufelt
wird. Das (...) ist das Eingeständnis bisheriger
Naivität", urteilt die Landeszeitung. Weltfremd dagegen
sei "die ablehnende Haltung der Opposition,
die zudem die Loyalität mit Europa opfert."
Ähnlich sieht das das Straubinger Tagblatt, das
die Ursachen der Piraterie bei den hohen Lösegeldern
sieht. "Solange das Kapern und Entführen von Frachtern und
Tankern den Räubern wie ihren Hintermännern Einnahmen
in Millionenhöhe verspricht, werden die
Beutezüge nicht aufhören." Daraus zieht das Blatt aus
Niederbayern folgenden Schluss: "Es ist höchste Zeit, dass
die westliche Welt die Profiteure des Geschäfts
mit der gleichen Entschlossenheit bekämpft wie die
Piraten und die Finanzströme trocken legt."
Die Berliner Zeitung weist auf die noch
tieferliegenden Hintergründe der Piraterie am Horn von
Afrika hin. "Die Piraterie ließe sich nur unterbinden,
wenn den Seeräubern, die früher meist friedliche Fischer
gewesen sind, eine wirtschaftliche Alternative
angeboten würde." Die Berliner Zeitung sieht deshalb auch
die EU in der Pflicht - nicht militärisch, sondern
diplomatisch und ökonomisch aktiver zu werden. "Dazu hätte
die EU allen Grund, denn auch ihre Fischflotten haben
einst internationales Seerecht ignoriert und die Fischgründe
vor Somalia leergefischt."
Und der Reutlinger Generalanzeiger gibt zu
bedenken: "Bisher waren die Seeräuber und ihre Logistik
einschließlich der Boote an Land in Sicherheit. Das ändert
sich jetzt, doch kann deshalb keine Rede davon
sein, dass damit der Krieg an Land gebracht werde.
Ursachenbekämpfung ist das aber nach wie vor auch nicht."
Kritisch ist auch das Hamburger Abendblatt zu
der Mission, doch vor allem deshalb, weil sie Risiken für
die beteiligten Streitkräfte hat. "Diese Eskalation birgt
Risiken. So besteht die Gefahr, dass Unbeteiligte
getötet werden. Zum anderen könnten Piloten in
Geiselhaft geraten."Im Übrigen sei das Piratenproblem
militärisch gar nicht zu lösen, ist der Schluss
der Zeitung aus Hamburg.
Die Märkische Allgemeine aus Potsdam verweist
auf eine frühere Militärmission in Somalia, die im
Desaster endete. Welche Risiken Lufteinsätze dort bergen,
wissen man "spätestens seit dem Absturz eines
amerikanischen Kampfhubschraubers über Somalia 1993.
Damals wurden tote US-Soldaten durch die Straßen
geschleift." Dennoch findet der Einsatz bei dem
brandenburgischen Blatt Zustimmung. "Um es dennoch klar zu
sagen: Die Mission ist sinnvoll, Deutschland als
Handelsnation hat ein Interesse daran, dass die
Seewege in dieser Region sicher sind."
Als Gewinner sieht der Generalanzeiger aus Bonn
vor allem die Piraten. "Die Piraten können sich reichlich
entspannt hinter die Grenzlinie der europäischen
Mission zurückziehen, wissen sie doch, dass
Soldaten einer ordentlichen Armee gemeinhin streng nach
den Einsatzregeln handeln (müssen)." Die Zeitung vom Rhein
sieht nicht, dass in Somalia jemand Interesse an Frieden
hätte. "Der Kreislauf von Krieg und Bürgerkrieg
hat die Menschen gelehrt, dass mit Krieg und Räuberei,
nicht mit Frieden, Geld zu machen ist."
Die Stuttgarter Zeitung hält den ganzen Einsatz
für zwecklos und betont: "Tatsächlich ist es (...)
beileibe nicht das größte Problem, dass erstmals in der
Geschichte deutscher Auslandseinsätze die gesamte
Opposition die Regierungsentscheidung nicht mittragen
will. Die sehr viel größere Schwierigkeit liegt darin,
dass eine Schlacht begonnen wird, die nicht
gewonnen werden kann.
Quelle: n-tv.de,
zusammengestellt von Nora Schareika>
Und sie sind total verrückt geworden:
Somalia 18.4.2012: <Kampf gegen Piraterie: Eine
Störtebeker-Strategie für Somalia> - Landkrieg will
niemand, aber eine 2 km-Zone schon
aus: Welt online; 18.4.2012;
http://www.welt.de/politik/ausland/article106200381/Eine-Stoertebeker-Strategie-fuer-Somalia.html
<Somalische Piraten
sollen zukünftig von deutschen Soldaten auch an Land
verfolgt werden – aber nur ein Stück weit. Über eine
weitere Option wird nur hinter vorgehaltener Hand
gesprochen.
Von Thorsten
Jungholt
Es herrscht
reger Verkehr im Golf von Aden. Das Seegebiet verbindet
das Rote mit dem Arabischen Meer, Schifffahrtsrouten von
internationaler Bedeutung verlaufen durch diese Gewässer.
Jedes Handelsschiff, das aus Europa in Richtung Indischer
Ozean steuert, wählt diesen Weg. Auch Touristen sind auf
Kreuzfahrtschiffen und Segelyachten in dieser Gegend
unterwegs.
Das Problem: Im
Süden wird der Golf von Aden durch die Küste Somalias
begrenzt. Das ist ein Staat ohne funktionierende
Regierung, seit 20 Jahren herrscht Bürgerkrieg, in dem
unzählige Clans und Warlords gegeneinander kämpfen.
Somalia ist deshalb eines der größten humanitären
Krisengebiete in Afrika, mit nur zwei sprudelnden
Erwerbsquellen: Hilfsgütern und Piraterie.
Seit Jahren hält
eine geschätzte Zahl von 3000 bis 5000 Freibeutern die
Welt in Atem. Sie überfallen und entführen ausländische
Schiffe, und sie verlangen für die Freilassung Lösegelder
in zweistelliger Millionenhöhe. Wegen ihrer Beutezüge
gelten die Gewässer vor der 2720 Kilometer langen Küste
Somalias als das gefährlichste Seegebiet der Welt.
Der
volkswirtschaftliche Schaden der Piraterie rund um das
Horn von Afrika wird auf mehrere Milliarden Euro taxiert.
Allein 2010 wurden laut Statistiken des International
Maritime Bureau rund 220 Schiffe in diesem Seegebiet
angegriffen. 2011 überfielen die Piraten die mit ihren
modernen Schnellbooten noch 151 Tanker und Frachtschiffe.
Militärs begleiten zivile Schiffe
Der leicht
rückläufige Trend hat im Wesentlichen zwei Gründe. Zum
einen schützen die Reeder ihre Flotten besser, sowohl mit
technischen Vorrichtungen als auch mit bewaffneten,
privaten Sicherheitsteams. Zum anderen beschloss die
internationale Staatengemeinschaft vor fünf Jahren die
Entsendung von Militär.
Die Mission
Atalanta, die zunächst von der Nato geführt wurde und
heute unter der Flagge der Europäischen Union tätig ist,
hat den Auftrag, die Resolution 1846 des Sicherheitsrates
der Vereinten Nationen umzusetzen und einen "Beitrag zur
Abschreckung, Verhütung und Bekämpfung seeräuberischer
Handlungen und bewaffneter Raubüberfälle in einer 500
Seemeilen tiefen Zone vor der Küste Somalias" zu leisten.
Übersetzt heißt das: Die Militärs begleiten zivile
Schiffe, sie überwachen das Seegebiet. Und im Notfall sind
sie zum Einsatz von Waffengewalt gegen die Piraten befugt.
Die Bundeswehr
ist seit 2008 an Atalanta beteiligt, derzeit sind rund 340
Soldaten am Horn von Afrika im Einsatz. Dabei ist auch das
größte Schiff der Marine, die Fregatte "Berlin", die zwei
Hubschrauber an Bord hat. Mitte Mai soll sie von der
Fregatte "Bremen" abgelöst werden, die ebenfalls zwei
Helikopter mit sich führt.
"Wir können uns hier nicht wegducken"
Nun ist die Zahl
der Entführungen zwar rückläufig, aber keinesfalls
abgestellt. Derzeit warten noch 215 Seeleute auf neun
Schiffen darauf, dass sich Piraten und Reedereien auf eine
Lösegeldsumme einigen. Die EU hat sich auf Drängen von
Großbritannien und Frankreich deshalb im März darauf
verständigt, die Mission Atalanta auszuweiten. Künftig
soll mit der Pirateriebekämpfung nicht an der Küstenlinie
Schluss sein. Die Militärs sollen die Freibeuter auch an
Land jagen dürfen, und zwar mit Luftangriffen bis zwei
Kilometer ins Landesinnere.
Die
Bundesregierung stand dieser Ausweitung zwar skeptisch
gegenüber. Aber nach der Verweigerung einer Beteiligung am
Libyen-Einsatz im vorigen Jahr mochte man die eigene
Bündnissolidarität nicht erneut in Frage stellen lassen.
"Wenn ganz Europa Piraten bekämpft, kann Deutschland als
größte Handelsnation nicht abseits stehen", sagte
Außenminister Guido Westerwelle (FDP). "Wir können uns
hier nicht wegducken."
Am Mittwoch beschloss das Bundeskabinett
deshalb ein neues, bis Mai 2013 gültiges Mandat für die
Bundeswehr. "Deutsche Einsatzkräfte dürfen bis zu
einer Tiefe von maximal 2000 Metern gegen logistische
Einrichtungen der Piraten am Strand vorgehen", heißt es
darin. Mit den Hubschraubern an Bord der "Berlin" sind
also künftig Luftangriffe gegen Boote, Waffen- oder
Treibstofflager der Seeräuber am Strand möglich.
Übel bei der Wurzel packen
Auch mit dem
neuen Mandat ist ein Einsatz am Boden allerdings
ausgeschlossen. Ausnahme sind Notfälle – beispielsweise,
wenn ein Hubschrauber abgeschossen wird und die Besatzung
gerettet werden muss. Dennoch wollen SPD und Grüne dem
Mandat nicht mehr zustimmen, sie halten die Risiken für zu
groß. Die Linkspartei hatte den Einsatz von vornherein
abgelehnt. Der Bundestag wird das neue Mandat am 11. Mai
also voraussichtlich allein mit den Stimmen der
schwarz-gelben Koalition verabschieden.
Auch bei der
Bundeswehr ist man bezüglich des neuen Auftrags durchaus
skeptisch. Zwar sprechen hochrangige Offiziere von einer
nützlichen Erweiterung des militärischen
Instrumentenkastens, mahnen aber an, das Übel der
Piraterie müsse bei der Wurzel gepackt werden. "Die
militärische Operationsführung allein wird stets nur
Symptome bekämpfen", sagte der Generalinspekteur der
Bundeswehr, Volker Wieker, "Welt Online". "Die wirklichen
Ursachen der Piraterie liegen im gesamten Netzwerk
dahinter, und das ist nur im Verbund mit der somalischen
Regierung aufzulösen."
Verteidigungsminister
Thomas de Maizière (CDU) sprach ebenfalls zurückhaltend
von einer "kleinen, nützlichen, zusätzlichen militärischen
Option". Die eigentliche Aufgabe läge darin, die
Staatenbildung in Somalia voranzutreiben, die Hintermänner
des Pirateriegewerbes zu verfolgen und die Geldwäsche zu
bekämpfen.
Niemand will in Landkrieg in Afrika
verwickelt sein
Über eine
weitere Option wird nur hinter vorgehaltener Hand
gesprochen: Ein umfassendes Militärengagement in Somalia.
"Auch die Hanse war erst erfolgreich, als sie Störtebeker
und andere Piraten an Land bekämpft hat", sagt ein
hochrangiger deutscher Soldat.
Aber er sagt
auch, dass nach den Erfahrungen der Amerikaner 1993
niemand mehr in einen Landkrieg in Afrika verwickelt
werden wolle. Die damalige US-Mission in Somalia wurde von
Hollywood in dem Streifen "Black Hawk Down" verfilmt. Der
darin thematisierte Absturz eines amerikanischen
Kampfhubschraubers und die Bilder von toten US-Soldaten,
die von einem Mob durch die Straßen von Mogadischu
geschleift wurden, wirken bis heute nach.
Objektiv gibt
es aus militärischer Sicht vor allem einen zentralen
Kritikpunkt am deutschen Mandat. Anders als im
EU-Operationsplan wird die Reichweite der internationalen
Militärs ins Landesinnere vom Bundestag öffentlich
festgelegt. Damit wissen Somalias Piraten schon jetzt, wo
sie in Sicherheit sind. UN-Experten glauben deshalb, dass
die Piraten ihre Basen längst aus der von der EU
festgelegten Zwei-Kilometer-Zone wegverlegt haben.
Mitarbeit: sim>
*****
Und nun werden Schiffe versenkt:
16.5.2012: <Angriff mit Helikopter: Briten
versenken somalische Piratenboote>
aus: 20 minuten online; 16.5.2012;
http://www.20min.ch/ausland/dossier/piraten/story/Briten-versenken-somalische-Piratenboote-31667125
<von Ralf Meile -
Grossbritannien zieht die
Schraube im Kampf gegen Piraten an. Fotos zeigen, wie
die Royal Navy auf hoher See kurzen Prozess mit
Kriminellen aus Somalia macht.
Flammen und Rauchsäulen steigen meterhoch in den Himmel.
Getroffen von einer Rakete schaukelt ein Piratenboot im
Indischen Ozean. Bald sinken die Trümmer auf den
Meeresgrund.
Piraten
vor Somalia
Seit Jahren treiben Piraten vor der Küste des
ostafrikanischen Landes Somalia ihr Unwesen. Sie
überfallen Schiffe und lassen deren Besatzung erst nach
Zahlung eines Lösegelds frei. Alleine im letzten Jahr
haben sie laut Uno-Angaben rund 150 Millionen Franken erbeutet.
Piratenboot in Flammen
Die Royal Navy hat nun Bilder veröffentlicht, die zeigen,
wie ernst es ihr mit dem Schutz britischer und anderer
Schiffe ist. Mit einem Helikopter, der auf dem
Kriegsschiff HMS Westminster stationiert ist, hat sie ein
Boot der Piraten zerstört.
Die Besatzung war zuvor auf ein anderes Schiff
geflüchtet, so dass beim Angriff niemand verletzt wurde.
In Sicherheit retteten sich die Piraten indes nicht. Sie
gehörten zu einem Dutzend Männern, die bei der gleichen
Aktion festgenommen wurden.
Auch die von der EU geführte Antipiraterie-Mission
Atalanta bekämpft die Piraten derzeit aktiver als auch
schon. Am Dienstag wurde erstmals ein Lager
der Kriminellen an Land beschossen.
Piraterie als Wirtschaftszweig
Rund 28 000 Handelsschiffe passieren
jährlich die Gewässer vor Somalia. Sie transportieren mehr
als ein Drittel aller weltweit gehandelten Güter. Ein
lukratives Geschäft für die Piraten – und generell für
Somalia. Denn während die Piraterie für die
Industrieländer ein Fluch ist, verhilft sie dem Land
gemäss einer Studie von Anfang Jahr zu
wirtschaftlicher Entwicklung.
Der Wirtschaftszweig mit der Totenkopf-Flagge hat demnach
Arbeitsplätze geschaffen und sorgt für ein gewisses
Einkommen. Die Autorin der Studie warnt deshalb vor einer
militärischen Lösung. Eine solche würde «einem der ärmsten
Staaten der Welt eine wichtige Einkommensquelle nehmen und
die Armut vergrössern». Sie schlägt stattdessen vor, die
aus der Piraterie entstehenden Kosten von jährlich bis zu
zwölf Milliarden Dollar für die Entwicklung der
somalischen Gemeinden auszugeben.>
Hamburg 19.10.2012: Somalische Piraten zu
jahrelangen Haftstrafen verurteilt - Überfall auf
Frachter "Taipan" wird geahndet
aus: n-tv online: Urteil in Prozess gegen SomalierPiraten
müssen ins Gefängnis; 19.10.2012;
http://www.n-tv.de/politik/Piraten-muessen-ins-Gefaengnis-article7519046.html
<In Hamburg ist der erste
Piratenprozess, der seit Jahrhunderten in Deutschland
geführt wird, zu Ende gegangen. Zehn somalische Männer
müssen für mehrere Jahre in Haft und sich damit für den
Überfall des Frachters "Taipan" Anfang 2010 verantworten.
Das Hamburger Landgericht hat zehn Piraten aus Somalia zu Haftstrafen zwischen
zwei und sieben Jahren verurteilt. Nach einem fast
zweijährigen Prozess sprachen die Richter die etwa 19- bis
50-jährigen Männer, deren genaue Geburtsdaten teilweise
nicht feststehen, des Angriffs auf den Seeverkehr und des
erpresserischen Menschenraubs schuldig.
Die Angeklagten hatten im Frühjahr 2010 den unter
deutscher Flagge fahrenden Frachter "Taipan" vor der Küste
ihres Heimatlandes überfallen. Sie waren dabei von
niederländischen Marinesoldaten gestellt und an
Deutschland ausgeliefert worden. Es war der erste Piratenprozess in Deutschland seit
Jahrhunderten.
"Seien Sie gerecht"
Mit seinem Urteil blieb das Gericht zum Teil deutlich
unter den Anträgen der Staatsanwaltschaft, die Haftstrafen
zwischen vier und zwölf Jahren gefordert hatte. Die
Verteidiger hatten in ihren Plädoyers die Einstellung des
Verfahrens, Freisprüche oder deutlich niedrigere Strafen
verlangt.
In ihren letzten Worten an das Gericht baten einige
Angeklagte um Milde und erinnerten an die katastrophale humanitäre Lage in Somalia,
in dem seit Jahrzehnten Bürgerkrieg, Hunger und Anarchie
herrschen. "Mein Heimatland ist zusammengebrochen. Ich
bitte den Herrn Vorsitzenden: Seien Sie gerecht", sagte
einer von ihnen nach Übersetzung des Gerichtsdolmetschers.
Ein anderer sagte: . "Wenn hier alles vorbei ist, dann
weiß ich einfach nicht weiter." Er mache sich große Sorgen
um seine Kinder im zerrütteten Somalia. Einer der
Angeklagten äußerte sich zudem dankbar dafür, dass er in
Deutschland drei Mahlzeiten am Tag bekomme und ärztlich
behandelt werde. "Das war für mich vorher unvorstellbar."
Die meisten Angeklagten entschuldigten sich für ihre
Beteiligung an dem Überfall und erklärten, sie wollten nie
wieder Straftaten begehen.
Einer der drei jüngsten Beschuldigten - sie fallen unter
das Jugendstrafrecht und sind bereits vor Monaten aus der
U-Haft entlassen worden - betonte, er sei unendlich
dankbar, dass er in Deutschland zur Schule gehen und
lernen dürfe. "Es ist für mich wie ein Traum. In Somalia
habe ich nie eine Chance gehabt", sagte der junge Mann.
Debatte über Sinn und Unsinn des Prozesses
Schon am vorletzten Prozesstag hatten die Anwälte
erklärt, dass ein solches Verfahren nicht in Deutschland
geführt werden sollte. "Wir maßen uns hier an, Recht zu
sprechen nach unseren deutschen Vorstellungen über
Menschen, deren Lebenssituation wir nicht mal annähernd
nachvollziehen können", sagte Rainer Pohlen, Verteidiger
des jüngsten Beschuldigten.
Die deutschen Reeder sehen das anders. "Piraterie ist ein
Verbrechen, und Verbrecher gehören vor Gericht", sagte
Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des
Verbandes Deutscher Reeder (VDR). Da das überfallene
Schiff "Taipan" unter deutscher Flagge gefahren sei, habe
der Prozess in Deutschland abgehalten werden müssen.
Mit dem Prozess übernehme das Landgericht "auch ein Stück
internationale Verantwortung", sagte Gerichtssprecher
Conrad Müller-Horn noch vor der Urteilsverkündung.
Schließlich habe Deutschland das Seerechtsübereinkommen
unterzeichnet und sich darin verpflichtet, die Piraterie
zu bekämpfen.
Quelle: n-tv.de, AFP/dpa>
=======
26.4.2013: <Küste
vor Westafrika: Piraten greifen Hamburger
Schiff an und nehmen Geiseln> - Antrag auf
Sicherheitsdienste auf Frachtschiffen
aus: Spiegel online; 26.4.2013;
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/piraten-greifen-hamburger-schiff-an-und-nehmen-vier-geiseln-a-896631.html
<Vier
Besatzungsmitglieder eines Hamburger Containerschiffs
sind Geiseln von Piraten. Ihr Schiff war vor der Küste
Westafrikas überfallen worden, konnte aber
weiterfahren. Die Reederei hatte bereits vor vier
Jahren ein Schiff und seine Crew freikaufen müssen.
Hamburg - Piraten haben vor der westafrikanischen
Küste ein Containerschiff einer Hamburger Reederei
angegriffen. Dabei nahmen sie vier Crewmitglieder als
Geiseln. Die Reederei Leonhardt & Blumberg
bestätigte einen entsprechenden Bericht des
NDR-Magazins "Panorama 3" auf ihrer
Internetseite. Die als Geiseln genommenen
Besatzungsmitglieder stammen demnach aus der Ukraine,
Russland und Kiribati. Der Vorfall soll sich bereits
am Montag 130 Meilen südwestlich von Äquatorialguineas
Hauptstadt Malabo ereignet haben.
Von der weiteren Besatzung sei laut Reederei niemand
verletzt worden. Das 175 Meter lange Schiff "Hansa
Marburg", das unter liberianischer Flagge fährt, habe
seine Fahrt in Richtung Senegal fortgesetzt. Die
deutsche Polizei und weitere zuständige Behörden seien
unterrichtet worden. Um die Entführten nicht zu
gefährden, will die Reederei keine weiteren Details
bekanntgeben.
Die "Hansa Marburg" ist nicht das erste Schiff von
Leonhardt & Blumberg, das von Seeräubern
überfallen worden ist. Im April 2009 war die "Hansa
Stavanger" von somalischen Piraten gekapert worden.
Erst vier
Monate später kamen das Schiff und seine
24-köpfige Besatzung gegen ein Lösegeld von umgerechnet rund 2,1
Millionen Euro frei. Zu Beginn der damaligen
Geiselnahme war eine geplante Befreiungsaktion durch
die Elitetruppe GSG 9 kurzfristig abgebrochen worden.
Unterdessen appellierte der Bundesverband der
Sicherheitswirtschaft (BDSW) an den Bundestag,
möglichst rasch den Einsatz privater
Sicherheitsdienste auf Handelsschiffen zu erlauben.
Das Bundeskabinett habe am Mittwoch zwei Verordnungen
dazu gebilligt. "Die beschlossenen Regelungen
unterstreichen die gewachsene Leistungsfähigkeit und
Qualität der deutschen Sicherheitswirtschaft zur
Sicherung der Handelsflotten auf den Weltmeeren beim
Schutz vor Piratenangriffen", sagte
BDSW-Hauptgeschäftsführer Harald Olschok. Das
Sicherheitsgewerbe warte seit Monaten auf
Rechtsklarheit.
Eine Zulassungspflicht für Sicherheitsunternehmen ab
dem 1. Dezember 2013 habe der Gesetzgeber bereits
beschlossen. Zuständig dafür ist das Bundesamt für
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.
max/dpa>
*****
15.7.2013: <Somalia:
Piraterie
vor Somalia auf tiefstem Stand seit sieben
Jahren>
aus: n-tv online; 15.7.2013;
http://www.n-tv.de/ticker/Piraterie-vor-Somalia-auf-tiefstem-Stand-seit-sieben-Jahren-article10992846.html
<Kuala Lumpur (dpa) - Die Zahl der Piratenangriffe
vor der Küste Somalias und im Golf von Aden ist auf
den tiefsten Stand seit 2006 gefallen. In den ersten
sechs Monaten dieses Jahres seien nur noch acht
Angriffe, darunter zwei Kaperungen, registriert
worden, teilte die zuständige Meldestelle mit. Die
beiden gekaperten Schiffe hätten von Marineeinheiten
befreit werden können, bevor die Piraten sie nach
Somalia entführen konnten. In dem Seegebiet kämpft
seit 2008 die EU-Mission «Atalanta» gegen Piraten.
Auch die Bundeswehr ist beteiligt.
Quelle: n-tv.de
, dpa>
========
14.10.2013: Führende Piraten aus Somalia
reisten nach Brüssel - <Nach Brüssel gelockt: Polizei
überlistet Piraten mit «Filmvertrag»>
aus: 20 minuten online; 14.10.2013;
http://www.20min.ch/panorama/news/story/27504010
<Um
führende somalische Piraten nach Brüssel zu
locken, gaben sich belgische Polizisten als
Filmemacher aus. Dort erhielten die Männer
Handschellen statt eines Vertrags.
Mit einem erfundenen Filmprojekt haben belgische
Polizisten zwei führende somalische Piraten nach
Brüssel gelockt und bei der Ankunft auf dem Flughafen
verhaftet. Dies teilte Staatsanwalt Johan Delmulle am
Montag vor den Medien mit.
Britische
Armee versenkt Piratenboot
Piraten
vor Somalia
Die beiden Männer sollen die Entführung des
belgischen Schiffs «Pompei» im April 2009 geleitet
haben. Das Schiff war zwei Monate später gegen Zahlung
eines hohen Lösegeldes wieder freigekommen.
Der Somalier Mohammed Abdi Hassan, auch als Afweyne
bekannt, galt als einer der wichtigsten Piratenführer
an den Küsten des Indischen Ozeans. Er trug den
Spitznamen «Pirat 001», wie belgische Medien
berichteten. Auch bei der Kaperung und Entführung des
belgischen Schiffs spielte er nach Zeugenaussagen des
zweiten Steuermannes eine zentrale Rolle.
Nach Angaben des Staatsanwaltes machten die
belgischen Polizisten dem Piratenchef in einer
Undercover-Operation weis, dass sie einen Film über
den berühmten Piraten Afweyne und dessen aufregendes
Leben drehen wollten. Zur Unterzeichnung des Vertrages
müsse er aber nach Brüssel kommen.
Von Polizei-Grossaufgebot empfangen
Der Pirat sah darin kein Problem, flog von Nairobi in
Kenia aus nach Brüssel - und wurde dort von einem
Grossaufgebot der Polizei erwartet. «Diese Leute
bleiben ja meist aussen vor, obwohl sie eine wichtige
Rolle bei Kaperungen spielen und oft den grössten Teil
der Beute einstecken», sagte Delmulle.
Die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton begrüsste
die Festnahme als einen «bedeutsamen Schritt im Kampf
gegen die Piraterie». Dennoch seien Gruppen von
Seeräubern weiterhin aktiv. «Die EU wird deshalb in
diesem Kampf nicht nachlassen», sagte ein Sprecher
Ashtons.
Abdi Hassan und seinem Komplizen drohen nun 15 Jahre
Haft für das Aufbringen des Schiffes und 30 Jahre wegen
Geiselnahme. Sie werden an diesem Dienstag einem
Haftrichter in Brügge vorgeführt. In Belgien befinden
sich bereits zwei Piraten, die ebenfalls an der Kaperung
der «Pompei» beteiligt waren, in Haft: Sie wurden zu
neun beziehungsweise zehn Jahren Freiheitsstrafe
verurteilt.
(kmo/sda)>
========
27.9.2018: Wo ist die Besatzung?
Schiffe ohne Menschen auf dem Meer
Wenn die Besatzung spurlos verschwindet: Diese
Geisterschiffe bleiben ein Rätsel
https://de.sputniknews.com/panorama/20180927322456237-geisterschiffe-meer-raetsel/
<Inspiriert von der Geschichte des
„Fliegenden Holländers“, werden immer neue
Geschichten über so genannte „Gespensterschiffe“
erfunden, deren Besatzungen spurlos verschwanden
oder unter mysteriösen Umständen starben. Einige von
diesen Erfindungen entpuppen sich aber als durchaus
realistische Geschichten, die sich jedoch kaum
erklären lassen.
Am 3. Oktober 1955 verließ das Handelsschiff „MV
Joyita“ den Hafen auf Samoa in Richtung der Insel
Tokelau. An Bord befanden sich 16 Seeleute und neun
Passagiere. Das Schiff beförderte Holz, Medikamente,
Lebensmittel und leere Ölfässer. Das Schiff hatte 430
Kilometer zu überwinden – das sollte zwei Tage
in Anspruch nehmen.
Als die „Joyita“ den Zielhafen nicht erreichte,
begann die Suche nach dem verschwundenen Schiff. Es
wurde jedoch erst fünf Wochen später entdeckt, 970
Kilometer von Tokelau entfernt. An Bord war kein
Mensch, und die vier Tonnen Güter waren verschwunden.
Ein Rettungsboot und drei Rettungsflöße fehlten
ebenfalls, und an Deck wurden nur die Tasche des
Doktors mit einem Skalpell, einem Stethoskop und mit
Blut verschmutzten Binden gefunden. Zu den Versionen,
was an Bord passiert sein könnte, gehörten eine
Rebellion der Besatzung, ein Piratenüberfall oder
sogar der Angriff eines sowjetischen U-Boots. Egal
wie, aber die Matrosen hatten keine technischen
Gründe, das Schiff zu verlassen.
Der Fünfmaster „Carroll A. Deering“ verschwand am 28.
Januar 1921 vor der Küste North Carolinas – weniger
als zwei Jahre nach dem Stapellauf. Es wurde drei Tage
später ohne Besatzung und Rettungsboote entdeckt.
Wenige Tage vor dem Verschwinden passierte das Schiff
einen Leuchtturm. Ein Matrose rief den Ingenieur des
Leuchtturms, James Steel, an. Er sprach Englisch,
hatte aber einen starken Akzent. Er bat Steel, den
Schiffsbesitzer über einen Zwischenfall an Bord zu
informieren. Steel konnte seine Bitte wegen eines
Ausfalls der Funkanlage des Leuchtturms nicht
erfüllen, machte aber ein Foto vom Schiff. Später
vermuteten die Ermittler einen Aufstand an Bord oder
einen Überfall auf die „Carroll A. Deering“ durch
Piraten oder Bootlegger. Auffallend war jedenfalls die
Tatsache, dass den Ingenieur des Leuchtturms nicht der
Kapitän, sondern ein einfacher Matrose kontaktiert
hatte.
Der Katamaran „Kaz II“ verließ die australische Insel
Hinchinbrook am 15. April 2007. Drei Tage später wurde
das Schiff 163 Kilometer vor der Küste des
Bundesstaates Queensland entdeckt. Der Motor
funktionierte, im Deckshaus wurde ein funktionierendes
Notebook aufgefunden. Alle Rettungswesten waren
unberührt geblieben. Es fehlten nur die Menschen – die
drei Besatzungsmitglieder waren spurlos verschwunden.
Die Ermittler vermuteten, dass sie infolge eines
Unfalls von Bord „weggespült“ wurden und ertranken.
2006 näherte sich das 80 Meter lange Tankschiff „Jian
Seng“ der Küste Australiens. An Bord war niemand, alle
Erkennungszeichen waren vernichtet worden. Dennoch
fand die australische Polizei keine Spuren einer
illegalen Nutzung des Schiffes.
Die Brigantine „Mary Celeste“ ist wohl eines der
bekanntesten „Geisterschiffe“ in der
Geschichte. Sie wurde 1872 etwa 400 Meilen von
Gibraltar entfernt entdeckt. Die Segel waren gespannt,
aber es gab niemanden an Bord. Die Besatzung hatte
offenbar das Schiff mit Rettungsbooten verlassen – aus
Angst vor der Explosion von Spiritusdämpfen (die „Mary
Celeste“ befördert Spiritus). Die Matrosen hofften
offenbar, die Explosion in einer sicheren
Entfernung abzuwarten, gingen aber unter.>
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Vor der Küste Libyens hat
ein türkisches Handelsschiff etwa 100 Migranten
aufgenommen. Als diese erfuhren, dass das Schiff auf
dem Weg nach Libyen ist, haben sie die Kontrolle
übernommen und Kurs auf Europa gesetzt.
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Fudschaira (Emirate) 13.5.2019: Eine
Terrorgruppe beschädigt 4 Schiffe im Hafen von
Fudschaira:
Iran: Attacken gegen Handelsschiffe vor der Küste
der Emirate „alarmierend“
https://www.epochtimes.de/politik/welt/iran-attacken-gegen-handelsschiffe-vor-der-kueste-der-emirate-alarmierend-a2884244.html
<US-Außenminister Mike Pompeo
reiste am Montag wegen der Iran-Krise nach Brüssel.
Der Iran hat Meldungen über „Sabotageakte“ gegen vier
Handelsschiffe vor der Küste der Vereinigten
Arabischen Emirate als „alarmierend“
bezeichnet. Der Sprecher des iranischen Außenamts,
Abbas Mussawi, fordert am Montag eine Untersuchung,
die Klarheit über die Tragweite der Attacken bringen
müsse. Zugleich warnte er vor „Abenteurertum
ausländischer Akteure“. Solche Vorfälle hätten
„negative“ Auswirkungen auf die Schifffahrt im Golf.
US-Außenminister Mike Pompeo reiste am Montag wegen
der Iran-Krise nach Brüssel. Deutschland,
Großbritannien und Frankreich halten aktuell – im
Gegensatz zu anderen EU-Staaten – am Atomabkommen mit
dem Iran fest.
Öltanker stark beschädigt
Die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien
hatten zuvor „Sabotageakte“ gegen vier Handelsschiffe
vor der Golfküste der Emirate gemeldet.
„Vier kommerzielle, zivile Handelsschiffe
unterschiedlicher Nationalitäten“ seien am
Sonntagmorgen „Sabotageakten“ vor der Küste des
Emirats Fudschaira im Nordosten des Landes ausgesetzt
gewesen, teilte das Außenministerium in Abu Dhabi mit.
Das Ministerium machte keine näheren Angaben zur Art
der Vorfälle.
Nach Angaben Riads stammten zwei der attackierten
Schiffe aus Saudi-Arabien. Die beiden Öltanker seien
bei dem „Sabotageakt“ erheblich beschädigt worden,
sagte Energieminister Chalid al-Falih der
Nachrichtenagentur SPA. Die Besatzung der Schiffe sei
unverletzt geblieben.
Lage in der Region äußerst angespannt
Die Lage in der Region ist derzeit äußerst
angespannt. Die USA verstärkten zuletzt ihre
Militärpräsenz im Nahen Osten. Am Freitag kündigte
Washington an, das Kriegsschiff „USS Arlington“ und
ein Raketenabwehrsystem des Typs Patriot in die Region
zu verlegen.
Einige Tage zuvor waren bereits der Flugzeugträger
„USS Abraham Lincoln“ und mehrere
B-52-Langstreckenbomber dorthin geschickt worden.
Die US-Regierung reagierte mit der verstärkten
militärischen Präsenz nach eigenen Angaben auf
„Hinweise erhöhter iranischer Bereitschaft zu
Angriffseinsätzen gegen US-Truppen und unsere
Interessen“. Genauere Angaben wurden nicht gemacht.
Der Iran hatte vor wenigen Tagen angekündigt, einige
Auflagen aus dem Atomabkommen von 2015 nicht mehr
einzuhalten. Die USA verhängten kurz darauf neue
Sanktionen gegen die iranische Wirtschaft.
Vor einem Jahr war Washington einseitig aus dem
Abkommen ausgestiegen, das Teheran am Bau von
Atomwaffen hindern soll.
Arabische Staaten verurteilen Sabotageakte
Führende arabische Staaten verurteilten die
gemeldeten Sabotageakte. Es handle sich um
„Sabotage-Einsätze“, die Spannungen und Konflikte in
der Region verschärfen würden, erklärte der
Generalsekretär des Golfkooperationsrats, Abdul Latif
Al-Sajani, in der Nacht zum Montag.
Ägypten kritisierte „alle Handlungen, die der
nationalen Sicherheit der VAE schaden würden“. Das
Außenministerium in Kairo versicherte den Vereinigten
Arabischen Emiraten die Solidarität der ägyptischen
Regierung. (dpa/nh)>
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25.7.2019: Neue Mode
Tankerklau-Piraterie: Ukraine blockiert
russischen Tanker:
SBU veröffentlicht Video – Ukraine setzt
russischen Tanker fest
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3.11.2019: Westafrika : Piraten kapern
Schiff und entführen Besatzung
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West-Afrika 4.11.2019: Piraten
greifen Norwegen-Frachter vor Benin und
griechischen Öltanker vor Togo an:
Besatzungen sind entführt:
Besatzung verschleppt: Piraten griffen zwei
Schiffe im Golf von Guinea an
https://www.krone.at/2036001
<Vor der Westküste Afrikas ist es innerhalb von
zwei Tagen zu zwei Piraten-Angriffen auf Tanker
gekommen. In den Gewässern vor der Hafenstadt Cotonou
in Benin hätten Piraten am Samstag neun
Besatzungsmitglieder eines norwegischen Frachters in
ihre Gewalt gebracht, teilte die Reederei JJ Ugland am
Montag mit. Zudem griffen Unbekannte in der Nacht auf
Montag den griechischen Öltanker Elka Aristotle vor
der Küste des Nachbarlandes Togo mit Waffen an, wie
das griechische Ministerium für Handelsschifffahrt
bekanntgab.
Piraten enterten zunächst am Samstag das norwegische
Schiff MV Bonita, als dessen Besatzung dort auf einen
Ankerplatz wartete, hieß es in der Mitteilung von
Ugland. Unter den Verschleppten befindet sich demnach
auch der Kapitän des Schiffes. Das Einsatzteam der
Reederei behandle die Situation gemäß der Notfallpläne,
die zuständigen Behörden und die Familien der
Besatzungsmitglieder seien verständigt worden.
Um das Wohlbefinden der Entführten nicht zu
gefährden, werde die Reederei die Situation
zunächst nicht weiter kommentieren. Der
norwegische Reedereiverband sprach davon, dass die
Verschleppten von den Philippinen stammten.
Weitere Crew-Mitglieder und das Schiff seien in
Cotonou in Sicherheit. Benin hat rund elf
Millionen Einwohner. Das Land liegt am Golf von
Guinea und grenzt westlich an Togo und im Osten an
Nigeria.
Angriff auf griechischen Tanker
Vor der Küste Togos kam es in der Nacht auf Montag
zu einem weiteren Angriff. Piraten hätten den
Öltanker Elka Aristotle vor dem Tiefseehafen der
Hauptstadt Lome mit Waffen angegriffen, teilte das
griechische Ministerium für Handelsschifffahrt
mit. Vier der 24 Besatzungsmitglieder wurden
demnach entführt, darunter ein Grieche, zwei
Philippiner und ein Georgier. Nach Medienberichten
soll bei dem Angriff ein Mensch durch eine Kugel
verletzt worden sein. Das Außenministerium sei
eingeschaltet worden.
Piratenüberfälle kommen an der Küste Westafrikas
sehr häufig vor, gerade am Golf von Guinea, der
sich von Liberia bis hinunter nach Gabun
erstreckt. Nach Angaben des norwegischen
Reedereiverbands ist die Bedrohung durch Piraterie
in der Region seit Jahren hoch, durchschnittlich
gibt es dort demnach jährlich rund 50 versuchte
Angriffe auf die internationale Schifffahrt.
Gefahr besteht weiter
Die Gesamtzahl der Fälle ging nach Angaben des
International Maritime Bureau (IMB), das
Kriminalitätsfälle auf den Weltmeeren erfasst, in
den ersten neun Monaten dieses Jahres im Vergleich
zum Vorjahr zwar zurück. Die Gefahr von Piraterie
und bewaffneten Raubüberfällen im Golf von Guinea
besteht demnach aber weiter.
Ein Forscher vermutete wirtschaftliche Interessen hinter
dem Vorfall vor Cotonou. „Angesichts der wenigen
Informationen, die ich gesehen habe, deutet vieles
darauf hin, dass das ökonomisch motiviert ist“, schrieb
Morten Bøås vom Außenpolitischen Institut Norwegens
(Nupi) dem norwegischen Fernsehsender NRK. Es scheine
den Entführern um Lösegeld zu gehen - für Extremisten
hätten die Besatzungsmitglieder von den Philippinen nur
einen geringen symbolischen Wert. Bøås befürchtete, dass
es länger dauern könnte, bis die Situation gelöst werden
könne.>
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Jemen am Roten Meer 19.11.2019: Nun
werden die Huthis auch noch Piraten:
Huthi-Rebellen kapern Schiff im Roten Meer –
Saudi-Arabien spricht von „Terroristen-Einsatz”
https://de.sputniknews.com/panorama/20191118326005764-huthi-rebellen-schiff-saudi-arabien/
<Die
schiitischen Huthi-Rebellen haben ein Schiff im
Roten Meer gekapert, wie der Sprecher der von
Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition, Turki
al-Maliki, am Montag mitteilte.
Der Schlepper mit einer Bohranlage einer
südkoreanischen Firma an Bord sei am Sonntagabend von
zwei Booten der Huthi-Gruppe „Ansar Allah“ angegriffen
worden, erklärte al-Maliki laut der saudischen
staatlichen Nachrichtenagentur SPA.
Bei dem Überfall handle es sich um einen „Terroristen-Einsatz”,
so der Koalitionssprecher. Durch die Rebellen entstehe
eine reale Bedrohung für die internationale
Schifffahrt und den Handel, warnte er weiter.
Die genaue Zahl sowie Nationalität der Personen auf
dem Schiff wird offiziell nicht genannt.>
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Fake-News 3.4.2020: Coronaviruspanik:
"USA" werden erneut zum Dieb:
Schutzmasken-Lieferung für Berlin von den USA
abgefangen
https://www.bz-berlin.de/berlin/bericht-schutzmasken-lieferung-fuer-berlin-von-den-usa-abgefangen
11.4.2020: Trump klaut doch nicht! Firma
3M gibt an, es gab nie eine Bestellung für
Deutschland:
Xlars-Freydenker-Kolumne: Q oder Qanon und
Adrenochrome
https://www2.kurier-verlag.com/Online_PDF/2020KW15/phone/index.html?fbclid=IwAR1ofn8OOG_Cl9e6h2l6atOHlnU2k9wh4cJZGSiupGkZnqy8_2Hxvi65488,
S.2
Fake-News der kriminell-zionistischen
Rothschild-NWO-Hetzmedien gegen Trump:
<Jüngstes Beispiel ist die Meldung gewesen, wo
angeblich Trump eine Maskenlieferung für die deutsche
Polizei für den 3- bis 4-fachen Preis in China
weggekauft haben soll. Der Mainstream berichtete darüber
und am Abend brachte n-tv eine Meldung heraus, wo die
amerikanische Firma 3M, die in China produzieren lässt,
öffentlich bekanntgab, dass es keine Bestellung für
Masken aus Deutschland gab! Der Mainstream hatte demnach
wieder mal eine Meldung herausgebracht, um Trump-Bashing
zu betreiben. [...]>
3.4.2020: "USA" klauen auch von Kanada
Schutzmasken:
»Maskenklau« durch die USA? Auch in Kanada liegen
die Nerven blank
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https://deutsch.rt.com/international/100424-verbrecherische-blockade-us-firma-stoppt-hilfsgueter-spende-von-alibaba-chef-jack-ma-an-kuba/
<Praktisch in letzter Minute verhinderte
eine US-Firma die Lieferung von dringend benötigten
Hilfsgütern des chinesischen Internetkonzerns Alibaba
an Kuba. Ein weiterer Beleg dafür, dass die
US-Regierung weiter an ihrem unmenschlichen
Sanktionsregime festhalten will.
Nach Angaben des kubanischen Botschafters in China,
Carlos Miguel Pereira, lehnte ein
US-Logistikunternehmen die Lieferung
von Atemmasken und Diagnosesets nach
Kuba "in letzter Minute" ab. Das
Unternehmen berief sich dabei auf die Bestimmungen des
US-Blockadegesetzes gegenüber
dem sozialistischen Kuba.
Es handelt sich dabei um das sogenannte
Helms-Burton-Gesetz, das 1996 erlassen wurde und die
seit 1960 bestehende Blockade Kubas weiter
verschärfte. Wesentliche Elemente des Gesetzes
wurden allerdings erst im Mai 2019 durch Präsident
Donald Trump zur Umsetzung freigegeben.
"Trotz der enormen und lobenswerten Anstrengung des
Gründers von Alibaba und der Jack-Ma-Stiftung, die
es geschafft hat, mehr als fünfzig Länder mit
Schutzmaterial zu versorgen, können die Lieferungen
nach Kuba nicht stattfinden", erklärte Pereira.
Dabei würden diese Ressourcen zur Bekämpfung
der Pandemie unter den erschwerten Bedingungen der
US-Blockade dort dringend benötigt. Kuba hat laut
der Johns-Hopkins-Universität aktuell 233 bestätigte
COVID-19 Fälle. Sechs Menschen sind bislang an der
Viruserkrankung gestorben.
Auch Präsident Miguel Díaz-Canel zeigte sich erbost
und twitterte am Mittwoch:
"Die verbrecherische Blockade der imperialen
Regierung verletzt die Menschenrechte des
kubanischen Volkes."
Alibaba-Gründer Jack Ma hatte am 22. März über den
Kurznachrichtendienst Twitter die Lieferung von zwei
Millionen Masken, 400.000 Diagnosereagenzien und 104
Beatmungsgeräten in 24 Länder Lateinamerikas und die
Karibik angekündigt, darunter auch Kuba.
"Eine Welt, ein Kampf", schrieb er und ergänzte,
dass sein Unternehmen die Ladung unter anderem auf
die Großen Antillen, nach Argentinien, Brasilien,
Chile, Ecuador, Peru und in die Dominikanische
Republik verschiffen werde.
Der Internetkonzern und die Stiftung von Jack
Ma versandten zudem Hilfsgüter an Länder in
Asien, Afrika, Europa und in die Vereinigten
Staaten. Angesichts der weltweiten Ausbreitung des
Corona-Virus hatten zahlreiche Regierungen an
Washington appelliert, die Sanktionen gegen Kuba,
Venezuela und den Iran aufzuheben, um den Zugang zu
humanitärer Hilfe und den von der Bevölkerung
dringend benötigten Produkten zu ermöglichen.
Doch davon will man in Washington nichts
hören. Im Gegenteil: Die Trump-Regierung drohte
sogar mit einer Verschärfung
der Sanktionen.>
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