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DIE HÖLLE IST DA - und alle schauen zu

38. Die Geldanlage und der Verlust des Lebens

Das Spiel mit Leben und Profit - und die Kapitalisten merken es nicht
  
Dollarnoten
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Eurogeld
Eurogeld
Unmenschlicher
                        Glaspalast einer Bank (Deutsche Bank)
Unmenschlicher Glaspalast einer Bank (Deutsche Bank)
Goldbarren
Goldbarren
Sklaverei:
                        Zwangsarbeiter in China 2007
Sklaverei: Zwangsarbeiter in China 2007
Goldsucher in
                        Brasilien
Goldsucher in Brasilien

von Michael Palomino (2007)

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"Die 7 Todsünden der Geldanlage"

Zusammenfassung von Michael Palomino - aus: n-tv online: Die 7 Todsünden der Geldanlage; 24.10.2007; http://www.n-tv.de/863861.html

Kommentar: Die Kapitalisten und ihre Bibeln zur Börsenspekulation
Die Kapitalisten organisieren sich mit ihren Regeln und mit eigenen kapitalistischen "Bibeln". Sie geraten dabei in eine Hölle der Panik, denn sie müssen jeden Tag befürchten, etwas zu verlieren. Hier ist ein Beispiel, wie n-tv den Menschen eine Bibel für die Börsenspekulation nahebringen will: mit der "heiligen" Zahl 7, und mit dem Wort "Todsünde". Und wer alle Regeln befolgen will, der wird sein Leben lang nur mit Kontrolle beschäftigt sein, ob seine Kurse nicht im Minus sind, und verliert sein Leben an die Banken, die nun den Lebenslauf bestimmen.

Michael Palomino, Oktober 2007

"1. Konzentration auf den Heimatmarkt"
Nur 30 % der Wertpapiere sollten im Heimatmarkt investiert sein, der Rest global gestreut sein, damit man nicht alles verliert, wenn ein Wirtschaftsstandort eine Krise hat.

"2. Falsche Mischung"
Jugendlicher Überschwang und falscher Enthusiasmus sind nicht angebracht, sondern realistisches Kalkül. Anleihen und Schatzbriefe sind in ihrer Stabilität nicht zu unterschätzen. Der Aktienanteil sollte ab 50 insgesamt nicht mehr als 10-20 % betragen.

"3. Trennungsangst"
Abspringen, wenn die Verluste noch relativ klein sind. Aktien muss man abstossen, wenn die beste Zeit vorbei ist.

"4. Herdentrieb"
Dort, wo alle grasen, ist bald nichts mehr zu holen. In der Herde merkt man die Risiken schlechter bzw. man fühlt sich zu sehr in Sicherheit. Man sollte also auch eigene Wege gehen und auch einmal antizyklisch investieren.

"5. Einseitigkeit"
Einseitige Spezialisierung ist die falsche Mischung bzw. es fehlt jegliche Mischung. Jede Branche kann irgendwann einen Einbruch haben, deswegen sollte man nicht nur in einer einzigen Branche investieren. Insiderwissen nützt da wenig. Und wer in der Branche investiert, in der er arbeitet, ist von seiner eigenen Arbeitsleistung voreingenommen und verliert die Objektivität. Warnsignale werden übersehen, es kommt zur falschen Treue, und man vergisst sogar, den Job zu wechseln, bevor die Firma bachab geht.

"6. Risikoblindheit"
Je spekulativer das Papier, desto gründlicher muss geprüft werden. Rohstoffe sind also nicht das einzige Argument, sondern auch die politische Stabilität. Und die Schwankungungsbreite der Aktie sollte vorher geprüft werden, um nicht in einem Abschwung zu landen.

"7. Mangelnde Streuung"
Eine Kaufempfehlung heisst bei professionellen Anlegern eine Erhöhung um 1 bis 1,5 %, nicht mehr. Ob der Aktienanteil 30 oder 50 % beträgt, muss jeder selber entscheiden. Man sollte einfach am Ende nicht bei 0 dastehen.

Die Kehrseite

Nun beachte man alle Regeln, und sofort ist man im "Fieber", dass man nichts verlieren soll und denkt nur noch ans Geld. Das nennt sich "freier Markt", und man verliert dabei das eigentliche Leben. Das ist dann wirklich eine Hölle, und alle schauen zu, bzw. viele machen sogar mit.

Dabei ist es so, dass viele Leute melden, wenn sie Gewinn gemacht haben, aber sie verschweigen, wenn sie Verluste gemacht haben. Gewinne und Verluste halten sich meistens die Waage. Gewinne kommen meist sowieso nur durch Insiderwissen zustande, das die meisten nicht haben.

Dabei wird vergessen, dass die ganzen Gewinne auf Millionen Sklaven beruhen, die in den "Entwicklungsländern" für Hungerlöhne arbeiten, damit Europa reich bleibt. Die Gewinnung von Gold basiert auf Millionen Toten, auf Quecksilbervergiftungen und zum Teil auch auf der Zerstörung von Regenwald. Der ganze Kapitalismus hat seine Grundlage in der Zerstörung der Umwelt und der Ausbeutung der Erde. Die Raffgier zerstört nicht nur die Erde, sondern auch die Menschlichkeit. Ein zerstörerisches System gibt es eigentlich nicht.

Und die Bankangestellten müssen in hässlichen Glaspalästen oder in hässlichen Betonbauten in ungesunden, klimatisierten Räumen arbeiten, und müssen ungesunde Kravatten und Jackets tragen, und haben Rückschäden vom vielen Sitzen und Augenschäden vom vielen Starren auf den Bildschirm etc. All das meldet n-tv nicht, oder es wird gemeldet, aber Massnahmen für ein Gleichgewicht zwischen Arm und Reich gibt es nicht, weil sonst ja der "freie Markt" behindert würde. Die Kapitalisten in den Banken sagen zum Teil sogar, wer arm ist, sei "selber schuld".

Danke Bank, danke n-tv.

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29.11.2009: Glücklich ohne Geld mit Wohnwagen, Gartenbau und Gratis-Second-Hand

aus: 20 minuten online: Geldlos glücklich. Mann lebt ein Jahr ohne einen Penny; 29.11.2009;
http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/17605423

Ein Mann hat in England ein Jahr freiwillig ohne Geld gelebt. Jetzt sei er ein glücklicherer Mensch. Kaum zu glauben.
Der 30-jährige Mark Boyle wohnte in einem Wohnwagen in der Nähe von Bath in Südwestengland, pflanzte sein eigenes Gemüse und suchte sich Kleidung im Abfall.

Er habe in zwölf Monaten keinen einzigen Penny ausgegeben und sei jetzt ein glücklicherer Mensch, sagte der Wirtschaftswissenschafter am Samstag. Deshalb wolle er auf «unbegrenzte Zeit» ohne Geld leben.

«Es ist eine Herausforderung, aber ich spare mir den ganzen Stress mit Konten, Rechnungen und langen Arbeitszeiten.» Ein Problem sei allerdings das Sozialleben. Statt mit Freunden in den Pub zu gehen, unternehme er nun Wanderungen und mache Lagerfeuer.

(sda)>


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9.12.2009: Das Geld liegt im Abfalleimer von Wettbüros - nicht einkassierte Wettscheine

aus: 20 minuten online: Fortgeworfene Wettscheine: So "findet" Jesus 45.000 Dollar pro Jahr; 9.12.2009;
http://www.20min.ch/sport/weitere/story/So--findet--Jesus--nobr-45-000--nobr--Dollar-pro-Jahr-13375761

<Für einmal schreibt das Wettgeschäft eine positive Geschichte. Mit Wettscheinen verdiente der findige Jesus Leonardo in den letzten zehn Jahren eine halbe Million Dollar. Bezahlt hat er davon keinen einzigen. Er fand sie im Müll.

Jesus Leonardos Arbeitsplatz ist ein OTB mitten in Manhattan. OTB steht für «Off-track betting» - ein Wettbüro für Pferdewetten, welches nicht direkt an eine Rennstrecke angeschlossen ist. Vorteil eines solchen Büros: Spieler können auf Rennen im gesamten Land wetten. Nachteil: Die Pferde können vor dem Rennen nicht mehr inspiziert werden.

«Das Geld liegt auf der Strasse»

Für Jesus Leonardo spielt beides keine Rolle. Sein Interesse gilt nicht den Pferden, sondern dem Müll. Während zehn Stunden am Tag füttert er eine Maschine mit fortgeworfenen Wettscheinen, immer in der Hoffnung, dass sich darunter ein Gewinnschein befindet. Und darunter befinden sich solche. So viele, dass Jesus von seiner Fleissarbeit leben kann. 45 000 Dollar verdient er im Jahr. Seit zehn Jahren lebt er von dieser Beschäftigung.

«Das Geld liegt auf der Strasse», sagte der 57-Jährige gegenüber der New York Times, «so ernähre ich meine Familie.» Und für Leute wie Jesus Leonardo gibt es sogar eine Bezeichnung: Stooper. Stooper, so ein ungeschriebenes Gesetz, sind in Wettbüros zu tolerieren, solange sie die bezahlenden Gäste nicht bedrängen oder belästigen.

100 bis 300 Dollar verdient Leonardo pro Tag. Der grösste Fang gelang ihm 2006: 9500 Dollar erzielte ein einziger Schein. Noch im November gab es den letzten grösseren Gewinn: 8040 Dollar. Ehrlich verdientes Geld, welches ehrlich versteuert wird, beteuert der Mann mit dem Rauschebart.

Fronten gewechselt

Auch Leonardo wettete früher auf Pferde. So wurde er zum Stooper - als er versehentlich einen Gewinnschein über 900 Dollar fortwarf. Als er den Müll danach durchsuchte, fand er zwar nicht den eigenen, dafür andere Gewinnscheine im Gesamtwert von 2000 Dollar. «Ich konnte es nicht glauben. Ich dachte mir, vielleicht hat es jeden Tag Gewinnscheine im Müll.» Zuvor verdiente er sich den Lebensunterhalt für sich und seine Familie mit Gelegenheitsjobs wie Fenster putzen oder als Maler.

Mittlerweile geht Jesus das Business organisierter an, lässt sich die Abfallsäcke verschiedener OTBs nach Hause liefern, wo er sie bündelt. Am nächsten Morgen werden die 2000 – 7000 Scheine einzeln von ihm eingescannt. Stunde um Stunde. Die Hoffnung auf Unachtsamkeit der Leute bringt Jesus einen guten Verdienst ein. Und aus der Hoffnung dürfte in den letzten zehn Jahren ein Vertrauen gewachsen sein.

Übrigens: Alleine im Staat New York wurden in den letzten zwei Jahren Gewinne in der Höhe von 8,5 Millionen Dollar nicht eingefordert. Jesus’ Geschäftsmodell ist also noch ausbaubar.

(tog)>

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Bildernachweis

-- Dollarnoten: http://lib.lineas.de/lib_branchen_import.html
-- Eurogeld: http://www.hanisauland.de/zoom/eurogeld
-- Goldbarren: http://noe.chemie.at/welt/extreme.htm
-- Glaspalast Deutsche Bank: http://www.db.com/careers/de/590.html
-- Sklaverei Zwangsarbeiter China 2007: http://www.morgenpost.de/content/2007/06/16/politik/905658.html
-- Goldsucher Brasilien: http://www.goldsucher.de/amerika/brasilien/index.html


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