15.Kapitel: Beschatten: Canto
Hondo, der tiefe Gesang
Beschatten: Wahrnehmen, was um einen passiert
Beschatten heisst, die Fähigkeit haben, sich so zu
verhalten, dass man alles mitbekommt, ohne gesehen zu
werden. Die Wölfe beschatten jedes Wesen, das ihr
Territorium durchquert. So sammeln sie Informationen.
Das Reich der wilden Frau manifestiert das Recht auf
Selbstbestimmung im Leben. Dabei beschattet sie die
Kraft der tieferen Seele.
Der Schatten der wilden Frau sammelt Kräfte für uns. Die
wilde frau will ihren Schatten verschlucken, ihn sich
vollends einverleiben, damit wir endlich zu uns selbst
gehören können, zu uns selbst und unserem instinktiven
Erbe.
Die Arbeit im Innern
ist nötig, um die Wege zu finden, um mit der eigenen
wilden Frau die Vereinigung im Gleichgewicht zu
finden. Die Frauen lernen dabei ihr eigenes Innenleben
kennen.
Solche Frauen schaffen ein Mutterland, wo alle Frauen
hingehen können, spanisch: "Munda de la Madre", eine
psychische Urmutter, die Welt des gesunden,
ungezähmten Menschenverstandes, in der sich das Leben
lohnt. Das Mutterland ist ein Kontinent, der
zurückerobert werden muss, der von den Männern und von
der Männer-Kirche vernichtet wurde.
Jede Frau wird so zu einer La que sabé, geschult von
älteren La que sabés. Der Schatz wird verinnerlicht.
Die Intuition entscheidet allein. Die Nasenspitze wird
in den Wind gehalten und am richtigen Punkt wird
angesetzt. Die Frauen suchen ihr Rudel mit ihren
Seelenverwandten. Ein paar Revolutionen in der
Nachbarschaft werden angezettelt. Den Leuten wird
fühlbare, greifbare Liebe gegeben, auch Mitgefühl,
Poesie, Fakten und Fabeln vom alten Wissen.
diese wilden Frauen tauchen in das psychische
Heimatland ein, ins Freie. Weitere Frauen folgen auf
den Fussspuren der wilden Frauen.
Verhaltensregeln gibt es keine. Der eingeweihte Mensch
hat den Überblick und die Sensibilität, weiss, was von
Moment zu Moment angebracht ist.