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Estés: Tiefenpsychologie für Frauen und Lebensläufe in Märchen

Das Erkennen negativer Lebenssituationen - die Befreiung vom Terror-Mann oder von Terror-Müttern. Märchenbeispiele

10.Kapitel: Klare Gewässer. Die Schöpferkraft nähren - der Kreativitätskreislauf

von Michael Palomino (1994 / 2004)

Zusammenfassung aus: Clarissa Pinkola Estés: Die Wolfsfrau. Die Kraft der weiblichen Urinstinkte. Wilhelm Heyne Verlag, München, 1992

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10.Kapitel: Klare Gewässer. Die Schöpferkraft nähren - der Kreativitätskreislauf

Literaturbeispiele:
-- Märchen: La Llorona (deutsch: Die Weinende)
-- Märchen: Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen (verschwendet seine schöpferische Energie)
-- Märchen: "Jean de Florette" (Brunnenvernichtung zum Vertreiben von Menschen)
-- Märchen: Die drei goldenen Haare (ein schwacher Mann wird von einer Hausmutter wiederbelebt)


Der Fluss des Schaffens

Im Strom der Schöpferkraft ist die Kreativität, zum Beispiel am Rio Abajo Rio.

In der "Wissenschaft" wird darum gestritten, was Kreativität sei, die Idee, oder das Resultat. Kreativität ist das unaufhörlich strömende Sein schlechthin, das manchmal nicht anders kann, als überzuschwappen und sich in Form von schöpferischen Akten auf die Umgebung zu ergiessen.

Subjektiv ist Kreativität die Liebe zu irgend etwas, denn sie ist die liebevolle Hinwendung zu irgend etwas, die Liebe zu einem Lebewesen, zu einer Idee, zu einem Land. Die Schöpferkraft überschwemmt die Wege unserer Kanäle und Flussbetten. Dabei ist diese Schöpferkraft in einem Zyklus, abnehmend - zunehmend - abnehmend etc.

Die Wirkung von Kreativität ist ganz unterschiedlich. Dabei ist alles möglich, eine dauerhafte Wirkung möglich. Kreativität ist wie Nahrung für sich selbst und für andere.

Kreativität kann behindert werden durch Hindernisse, oder man kann die Fluten in Tümpeln versanden lassen, oder man kann das Wasser mit negativen Gedanken verseuchen.

Die wilde Frau ist die Kreativität selbst

Der Schaffensfluss ist die wilde Frau selbst. sobald sie in uns einströmt, sind wir "im Fluss". Dann fliesst und gedeiht alles. Dieser nährende Energiefluss kann blockiert werden durch negative Komplexe, durch die Gesellschaft, durch Personen in unserer unmittelbaren Umgebung. Der verseuchte Strom der Kreativität lässt aufkeimende Ideen bereits im Entwicklungsstadium absterben, so dass keine neuen Einfälle mehr ausgelöst werden, und so auch keine neue Taten mehr erfolgen, welche wiederum neues Leben, neue Ökosysteme erzeugen könnten.

Die innerliche Umweltverschmutzung beseitigen
Der/die Betroffene ist gezwungen, in der Brühe zu waten, die giftigen Substanzen als solche zu erkennen und unschädlich zu machen, verstopfte Kanäle zu öffnen und den Fluss vor zukünftigem Missbrauch zu bewahren.

Literaturbeispiel: Märchen: La Llorona, "die Weinende"

Dies ist ein Märchen über den Strom des Lebens und der Schaffenskraft, und wie es passiert, dass dieser Strom in einen Tränenstrom der toten Seelen verwandelt wird. La Llorona ist ein ruheloser Flussgeist auf der Suche nach seinen untergegangenen Schöpfungen. Von der Geschichte gibt es viele Variationen.

Das Märchen:
Ein reicher spanischer Edelmann in Mexiko ("Hidalgo") macht einer schönen, aber bitterarmen Mexikanerin (La Llorona) den Hof. Sie leben ohne Heirat zusammen und bekommen zwei Söhne. Dann will der Hidalgo zurück nach Spanien zur Heirat mit der schon ausgesuchten, reichen Aristokratin. Die

beiden Söhne will er mitnehmen. Die Mexikanerin zerkratzt dem Hidalgo aus Rache das Gesicht, zerreisst ihr Gewand, kämpft um ihre Buben mit Bitten und Drohungen, aber es nützt alles nichts. Da nimmt die Mexikanerin ihre beiden Söhne und wirft sie in den Fluss, so dass sie ertrinken. Die Mexikanerin stirbt am Ufer am gebrochenen Herzen noch in derselben Stunde.

Der Hidalgo segelt nach Spanien und heiratet die Aristokratin. Die Mexikanerin steigt zum Himmel, und ein Engel sagt zu ihr, sie sei eine liebende Seele und sie werde Einlass im Himmel finden. Aber sie müsse zuerst die Seelen der toten Kinder aus dem Fluss fischen, um sie mit in den Himmel zu nehmen. Die Mexikanerin geht zurück an den Fluss, findet die Kinderseelen aber nicht. Sie geht noch heute in den Flüssen auf der Erde umher, mit langem wehenden Haar. Sie durchkämmt die Flussufer mit den dürren Geisterfingern, ruft nach ihren Söhnen. Dies ist der Grund, wieso Kinder in der Nacht nicht an Flussufern sein sollten, denn die Mexikanerin La Llorona könnte sie durch Verwechslung mitnehmen.

Die Trübung der wilden Seele
Vom Märchen gibt es viele Versionen. Immer gleich ist die Zerstörung des Fruchtbaren, des Femininen im Innern und in der Umwelt des Menschen: die Zerrüttung der femininen Schaffenskraft. Das Märchen sagt, was man nie tun soll, sondern im Leben ein anderes Ende suchen soll als Gewalt.

Die Schaffenskräfte der Seele im Urzustand der Frau sind dargestellt durch eine junge, schöne Frau am ungetrübten Lebensstrom. Die Frau macht aber einen Fehler: Sie lässt ihr Herz von einem destruktiven Animus erobern. Der Mann betrügt die Frau massiv. Die Frau fühlt sich vergiftet. Der Mann hat ihren Fluss des Schaffens vergiftet. Bei der Reaktion begeht die Frau den zweiten Fehler: Sie will alles abtöten, wirft ihre Kinder in den vergifteten Fluss. Am Schluss begeht sie einen dritten Fehler: Sie fühlt sich verpflichtet, nach ihrem früheren kreativen Potential zu suchen, statt neues Potential aufzubauen.

Das Märchen stellt die Aufgabe dar, wie das psychische Ökosystem wieder fruchtbar gemacht werden kann. Das Märchen stellt die Forderung nach Klärung des Flusswassers, wie der Fluss des Schaffens wieder in Ordnung gebracht werden kann.

Der Fluss des Schaffens der Fluss als Fruchtbarkeitssymbol

Dieser Fluss ist das auslösende Element. Alle grossen Gewässer sind Symbole für den Urquell des Lebens. Bei den Latinos im Südwesten der "USA" werden Flüsse "La Madre Grande" ("die grosse Mutter") genannt. Das Wasser der Madre Grande macht das Land und die Frauen am Ufer fruchtbar. Die Flüsse haben auch männliche Namen, denn jeder Fluss ist eine "La dulce acequia", die süsse Spalte zwischen den Schenkeln der Erde, aus dem alles Leben hervorquillt.

Der ungetrübte Fluss des Schaffens

Wenn der Fluss ungetrübt ist, dann lässt die Schaffenskraft einem sprudeln, überschäumen, empfängnisbereit und offen sein, provoziert ein wellenartiges Aufsteigen der Ideen. Dann braucht man/frau sich nur noch von der Schaffenskraft tragen zu lassen. Es ist die Erfüllung, eine seelische Befriedigung. Es ist der Grundzustand von La Llorosa vor der Trübung, vor dem Betrug.

Die Verunreinigung des Flusses, das Gift im Fluss - das Abtöten der Kreativität durch Neid der Beobachter

Die Vergiftung des Flusses der Schaffenskraft findet statt
-- durch egoistische Gedanken und Gefühle
-- durch das Verlangen nach kurzzeitiger Befriedigung ohne bleibenden Seelenwert
-- Situation im Märchen: Die Mexikanerin hat zwei Kinder und ist noch nicht verheiratet, weil die Umwelt ihr schöpferisches Tun abwertet und als nutzlos ansieht, denn nur Geld ist das Kriterium
-- schöpferisches Tun ist für die "Zivilisation" des Geldes wie Giftmüll.


Die Selbstreinigung des Flusses ist bis zu einem bestimmten Grad möglich. Es besteht die Gefahr, dass egoistische Ziele und destruktive, negative Gedanken alles Keimende und das ungeborene Potential im Fluss verseuchen können. Das Heranwachsende und das Altehrwürdige wird angegriffen, z.T. auch ganz zersetzt. Es kommt zur Abtötung der naturgegebenen kreativen Impulse.

Die Kreativität wird auch benieden, und die Neider streuen Gift. Die Vitalität kann so zum totalen Stillstand kommen, indem man nur noch die täglichen äusseren Schwierigkeiten zu bewältigen hat. Es kommt das Gefühl des seelischen Erstickens auf, entspricht dem Dickflüssigwerden, des Verkrustens und der Sinnlosigkeit.

Literaturbeispiel: Märchen: "Jean de Florette"

Zwei Männer versiegeln einen Brunnen, um einer jungen, kreativen Bauernfamilie die Wasserzufuhr abzuschneiden und sich das blühend bebaute Land selbst anzueignen.

Der Fluss in Phasen: das unterirdische Weiterströmen im vorübergehenden Stillstand

ist ein Brüten, aktiv oder auch passiv. Dieses unterirdische Weiterströmen stellt sich ein in Situationen der Ratlosigkeit oder Ungeduld. Der/die Betroffene muss warten, dass es "weitergeht". Man spürt den Summton der Energiearbeit, die ihren Ausbruch vorbereitet.

Der Schaffensvorgang

hat 5 Phasen: Inspiration - Konzentration - Organisation - Fertigstellung - Erhaltung. Es sind zahlreiche Behinderungen dieses Prozesses möglich.

Negative Komplexe

Literaturbeispiel: Griechischer Mythos: Harpyien - Dreck

Die Götter beschliessen, Phineus soll von den Harpyien für ein Vergehen bestraft werden. Phineus bekommt eine Speise. Das fliegt ein Schwarm Harpyien herbei und stiehlt das Essen vor der Nase weg und verstreut das Beste. der Rest wird mit Kot besudelt. Phineus wird zum ewigen Hunger verurteilt.

Deutung: Die Komplexe
Ziel der negativen Kräfte ist es, alles in der Psyche, was nahrhaft darin ist, so schnell wie möglich ungeniessbar zu machen, ein "Harpyien-Syndrom". Diese negative Kraft kann bei Wendung gegen sich selbst zur seelischen Selbstverstümmelung führen, so dass Harpyien-Dreck entsteht: Zweckpessimismus, Ausreden vor sich selbst.

Die verschmutzte Psyche - die Explosion in der Verschmutzung - der Brand im Fluss

Wenn sich zu viel Abfall im Fluss befindet, erfolgt die Explosion oder der Brand des Abfalls durch Selbstentzündung (z.B. der Fluss Cuyahoga bei Cleveland in den 1970er Jahren). Alles Lebendige wird vernichtet.

Szene im Märchen La Llorada:
Die Mexikanerin schmeisst in explosiver Zerstörungswut und Verzweiflung ihre Kinder in den Fluss.

Deutung:
Dies ist der kumulative Effekt einer Reihe von negativen Komplexen, die sich angesammelt haben.

Der Negativ-Komplex meint, das ganze Leben sei "harte Arbeit"

mit der Ansicht, dass "dem Menschen nichts geschenkt wird". Damit raubt sich der Mensch selbst die Zeit fürs Kreative. Somit tötet man zum Vornherein seine Eingebung ab.

Bedingungen als Negativ-Komplex

Beispiele von Bedingungen, die mit einem Negativ-Komplex besetzt sind:
-- erst, wenn das so ist, dann darfst du...
-- erst, wenn die Arbeit als so und so bewertet wurde, dann darfst du etc.

Die "Erst-wenn-Litanei" ist wie eine seelische Verstopfung. Es sind Zwänge, die die geistige Nahrung blockieren, eine Selbstblockade. Die Menschen, die an solchen, sich selbst gestellten Bedingungen leiden, stellen sich diese Bedingungen im Unterbewusstsein, rechnen damit, dass niemand es merkt. So geht der/die Betroffene dem Schöpferischen durch Respektierlichkeit und übertriebenes Verantwortungsgefühl aus dem Weg. Einziges Gegenmittel ist Nein sagen lernen, um Zeit für das schöpferische Tun frei zu legen.

Schöpferisches entwickeln - den Animus wirken lassen

Der Mensch kann in der Seele die Idee entdecken, kann die wohlorganisierten Strukturen der Idee und die Fragmente entdecken lernen. Der Mensch soll lernen, sich Zeit und Ruhe zu gönnen und selber lernen, ruhig zu sein für diesen Moment.

Der Animus (die männliche Kraft der Frau) ist normalerweise der Organisator und Beschützer in der femininen Psyche, ist der Hüter des Flusses und sorgt dafür, die Kreativität auch nach aussen zu tragen. Die schöpfenden Ideen können nicht wirken, wenn der Mensch siech selbst immer wieder dazwischenredet. Er stört sich dann selbst und zeigt seinen unterentwickelten oder verwundeten Animus .

Szene im Märchen La Llorada:
Im Märchen der Llorada ist der Edelmann der Animus der Frau. Am Ende raubt er ihr aber die männliche Energie. Zusätzlich will die Frau den Kampf um die Existenz aufnehmen. Dafür ist die feminine Energie aber schlecht vorbereitet.

Es stellt sich die Frage: Was kann eine Frau tun, wenn ein Animus ihr den Fluss des Schöpferischen verschmutzt?

Seelenstärke entwickeln

Träume geben Auskunft über die Entwicklung des Animus der Frau

Die Seelenstärke ist etwas Feminines, ist allen Frauen wohlvertraut, ist nicht etwas Maskulines (wie Jung behauptet).

[An der minderwertigen Behandlung durch die Männer werden die Frauen stark].

Zusammenhänge gemäss Estés:
-- die Frau kann ihre Kreativität nicht zeigen: dann hat sie Traumbilder von verwundeten oder bösartigen Männern
-- die Frau kann ihre Kreativität zeigen und kann organisieren - dann hat sie Traumbilder von starken männlichen Charakteren.

Gemäss Estés ist am Traum ablesbar, wie der Animus in der Frau entwickelt ist.

Der Animus in der femininen Psyche

Der Animus ist der Vermittler zwischen Seele und Aussenwelt. Ohne Animus kann die Seele keine Idee festhalten und verwirklichen. Das Potential bleibt im Dunkeln.

Der Animus in der femininen Psyche ist eine Farbe in der ganzen Farbpalette der femininen Psyche, aber eine nötige Farbe, eine Grundfarbe, eine nötige Kraft: tatkräftig, agil, unerlässlich, ist notwendig zum tatkräftigen Umsetzen von Impulsen, Eingebungen und Erkenntnissen.

Der Animus ist nicht "maskulin" wie gewisse Kreise immer wieder behaupten. Diese Kreise behaupten, er Animus sei kriegerisch, amazonenhaft und sei ein Jagdverhalten.

Gemäss Estés ist der Animus der Impulsgeber, die Anspornkraft für Taten, ist die Fähigkeit zur Schärfe und Präzision des Intellekts und Unbeugsamkeit, ist das Behauptungsvermögen, immer gemäss Anweisung der wilden Wolfsseele.

Der unterbelichtete Animus muss entwickelt werden - der nicht entwickelte Animus zerstört das Leben

Der Animus ist in jedem Menschen, muss jedoch entwickelt werden. Man muss ihn grossziehen, erziehen, belehren, trainieren. Die Gefahr dabei sind die Elemente der "Kultur", die den Animus fehlleiten.

Die Natur des Animus ist vorwitzig. Wenn keine Kontrolle über den Animus stattfindet. Er macht sich selbständig, spielt sich plötzlich als Alleinherrscher und Gesetzgeber in der Psyche auf. Folge: Der Animus spielt eine negative Rolle:
-- der unkontrollierte Animus unterminiert den Willen
-- der unkontrollierte Animus sagt ständig "Nein"
-- der unkontrollierte Animus führt uneinsichtige Monologe.

Der unkontrollierte Animus vollbringt an der Seele den totalen Machtmissbrauch. Das Gefühl der Menschen, die durch den eigenen Animus missbraucht werden ist jedoch nicht Verzweiflung, sondern Selbstzufriedenheit. Sie empfinden Genugtuung, weil sie immer ein Ziel erreichen: "Nein" zu sagen. Sie haben überdies die Einbildung, etwas Besonderes zu sein. Dabei kommen bei diesen Menschen alle Ideen und Ziele total deformiert zur Welt und werden durch den Selbstzweifel alle abgelehnt.

Der kreative Mensch mit negativem Animus

hat sehr verzerrte Vorstellungen, die dann z.T. zunichte gemacht werden, z.T. von der Vorstellung selbst zunichte gemacht werden. Vieles bleibt unfertig oder wird nie begonnen, bleibt als Traum liegen. Dies betrifft auch Kinder, die abgetrieben werden, und Kinderwünsche, die nicht verwirklicht werden, oder die Partnerwahl, die nie angegangen wird. Die giftige "Schlacke" im Fluss reichert sich dabei immer mehr und mehr an.

Die Reinigung es Schaffensstromes

Ziel soll sein, die fehlende Unterstützung des Animus auszugleichen. Erstes Mittel ist, die Unterstützung von aussen anzunehmen, um den Reinigungsprozess in Gang zu bringen. Die Schritte:

-- Komplimente annehmen: nicht ablehnen, auch nicht selbstherrlich sein. Komplimente und Unterstützung auskosten, geniessen und den seelischen Nährwert absorbieren. So wird ein schädlicher Animus entmachtet

-- negative Komplexe beseitigen: einen klar denkenden Animus entwickeln, auf den alten nicht mehr hören. So stirbt der alte Animus ab (Angst-, Ausredekomplex etc.)

-- Kreativität entwickeln: sich von Eindrücken überfluten lassen, Reaktion üben, den ersten Impuls dabei annehmen lernen und gut finden lernen. so dem alten Animus das Wasser abgraben, einen neuen ersten kleinen Bach, Schöpfungsfluss schaffen

-- die Quelle des Flusses aufsuchen: die eigene Vergangenheit unzensiert annehmen und in sich wirken lassen, verströmen lassen, ohne einzugreifen

-- das reine Wasser sprudeln lassen: auf sich wirken lassen, so trägt das neue seelische Wasser den alten Schmutz fort

-- Taten vollbringen wollen: die Angst vor der Tat aufsteigen lassen. Die Angst verschwindet dann von selbst. So werden alle Versagerängste vom neuen Seelenwasser weggeputzt. Selbst braucht man gar nicht einzugreifen

-- die Zeit einteilen: unnötige Unterbrechungen im Energiefluss vermeiden, notfalls mit Aushängeschild an die Aussenwelt, das mit Phantasie deutlich die Grenzen setzt, aber nicht autoritär, so dass die Leute abgeschreckt würden

-- Durchhaltevermögen trainieren: den Animus so lange ausbilden, bis er fähig ist, den inneren Gebilden und Vorstellungen zur Verwirklichung bis zum Ende zu verhelfen

-- seinen eigenen inneren Kreativitätsschutzdienst entwickeln, um die Misshandlung seiner eigenen Seele zu verhindern

-- die Seele und den neuen Animus mit Zuwendung füttern

-- die Vorhaben und angefangene Werke vor Lästermäulern und Neidern schützen lernen: Niemand darf dreinreden. Nur so kann die Austrocknung der Seele und der Schöpferkraft vermieden werden

-- nur die wahren Interessen verfolgen

-- das Gleichgewicht zwischen alltäglichen Pflichten und persönlicher Erfüllung herstellen, wenn nötig: darauf bestehen

-- die Grundnahrungsmittel der Schöpferkraft sind:

Zeit - Zuwendung - Leidenschaft - eigenständige Bewusstheit.


Der immune Fluss - sein Urzustand

Nach all diesen Schritten ist der Fluss der Schöpfungskraft gereinigt. Der Fluss strömt in auf- und abschwellendem Rhythmus dahin. Die Kreativität pendelt sich auf ein gewisses Niveau ein, im Auf und Ab des Lebens. Der Abfall im Fluss, der von Fremden reingeworfen wird absorbiert oder weggespült. Der Fluss ist im Urzustand.

Szene im Märchen:
Die Llorada könnte ihre Kinder wieder finden.

Fluchtgefahr vor dem Erkenntnisweg

Fluchtstrategien vor der Wahrheit, die in den Tod führen können

-- der Wahrheit ausweichen
-- sich eine "schöne Welt" schaffen, ohne den Seelengrund erforscht zu haben


Literaturbeispiel: Märchen: Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen

Ein Waisenmädchen findet im Winter einen Pfennig, kauft sich davon eine Schachtel Schwefelhölzchen, will sie für 5 Pfennig verkaufen, um damit ein Brot zu kaufen. Aber niemand kauft die Schwefelhölzchen. Das Mädchen zittert, ist blau gefroren, sinkt an einer Hausecke auf die Knie, spricht: "Warum soll ich frieren, wenn ich Schwefelhölzchen habe und mich an ihnen wärmen kann?"

So zündet das Mädchen das erste Hölzchen an: Schnee und Kälte verschwinden. Das Mädchen sieht in eine Stube, einen Kachelofen und wärmt sich am Kachelofen. Plötzlich verschwindet wieder alles. Das Mädchen friert erneut und klappert mit den Zähnen.

So zündet das Mädchen das zweite Hölzchen an. Das Licht macht die gegenüberliegende Hauswand transparent. Es sieht einen frisch gedeckten Tisch, eine dampfende, braungebratene Gans, alles riecht gut, das Mädchen will zugreifen. Da verschwindet wieder alles, löst sich in ein Nichts auf. Das Mädchen fühlt seine Füsse und Hände nicht mehr, so kalt ist es.

Da zündet das Mädchen das dritte Hölzchen an. Es sieht ein Bild: einen Weihnachtsbaum, der bis zum Himmelreich, mit dem Christstern am Baum im Himmel. Da fällt ein Stern vom Himmel. Das Mädchen denkt: "Jedes Mal, wenn eine Seele zum Himmel steigt, fällt ein Stern herab."

Da kommt die Grossmutter des Mädchens herab, reibt die erfrorenen Hände des Mädchens bis zum Glühen. Das Mädchen wird in eine warme Schürze gehüllt. Da verblasst die Grossmutter und verschwindet schliesslich ganz. Das Mädchen friert wieder.

So zündet das Mädchen ein Streichholz nach dem anderen an und will die Grossmutter zurückrufen. Am Schluss steigt das Mädchen mit der Grossmutter in den Himmel, wo es keine Kälte, keinen Hunger und keine Schmerzen gibt. Am nächsten Morgen finden die vorbeieilenden Passanten ein lebloses Häuflein an der Hausecke, denn das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzchen hatte diese Welt verlassen.

Die verpasste Flucht vor der unwirtlichen Umgebung - das Mädchen halb erfroren

Die Umgebung ist gefühlskalt. Die Feuerhölzer stehen symbolhaft für das Aufglimmen des kreativen Potentials. Die Reaktion der Umgebung wird weder beachtet noch verstanden. eine solche Umgebung ist tödlich, muss so schnell wie möglich verlasen werden, wenn man überleben will. Das Mädchen im Märchen ist ein negatives Beispiel. Estés rät, sich in solch einer Situation, wo man von niemandem verstanden wird, unter Einsatz aller Kraftreserven aus dem Staub zu machen. Dies sei der Urinstinkt. Der/die Betroffene sollen sich in einem Wagen verstecken und sich fortkarren lassen, oder in einem Keller sicheren Unterschlupf vor der Kälte finden. Das Mädchen aber hat allen wildnatürlichen Verstand verloren und ist schon halb erfroren. Es ist in Trance.

Die Rettung des Kreativitätsflusses durch Freunde - Vereisung des Kreativitätsflusses

Bei kaltem Milieu ist ein warmes Milieu nötig, in dem Einfallsreichtum begrüsst und gefördert wird. Ohne diese Unterstützung friert der Kreativitätsfluss ein. Nötig zur Rettung sind mindestens ein oder zwei Freunde, sonst wird der Mensch "kaltgestellt" und hat nur die Möglichkeit, sich an Phantasievorstellungen aufzuwärmen. So wird der Schmerz aber nur kurzfristig betäubt, und die Umstände ändern sich nicht, mit z.T. tödlichen Folgen.

Die vorgespielte Bescheidenheit

ist gar nicht einsichtsvoll, sondern ein Zeichen für einen funktionsunfähigen Animus. Denn so wird der Animus weder von innen noch von aussen unterstützt.

Szene im Märchen:
Das Mädchen hat trotz aller Bescheidenheit keine Unterstützung. Es ist Vollwaise und im dunklen Wald aufgewachsen.

Das Verhindern des Vereisens und Verschmutzens des Kreativitätsflusses

Um die Vereisung zu verhindern, ist gemäss Estés eine Tat nötig: Alles an Bekanntschaft aussortieren, was da hindernd wirkt, denn die Beschäftigung mit Hindernissen ist nur Zeitverschwendung. Diese Leute halten nämlich nicht viel von Kreativität.

Szene im Märchen:
Die Leute eilen am Mädchen vorbei, obwohl es ihnen die Hölzchen entgegenstreckt.

Deutung:
Die Beschäftigung mit Leuten, die sich nicht für einen interessieren, ist Zeitverschwendung. Wenn sie nicht aussortiert werden, so verpufft die Energie. Es folgen Erstarrung und erfrieren im eigenen Geist.

Die Situation von Menschen mit ausgehungerter Psyche

Die Betroffenen sollen sich auf alle fälle nicht mit ihren Phantasien identifizieren. 3 Arten von Phantasien:
1. genüssliche Wunschträume, träumerisches Vor-sich-Hinspinnen
2. Ziele als Bild in der Phantasie einrichten, die so schon erreicht werden, in Wirklichkeit aber noch nicht erreicht sind. so kommt ein Ansporn zustande, und am Ende werden die Ziele erreicht
3. Hirngespinste, die nichts mit der Realität zu tun haben. folge: Die Hirngespinste blockieren den Weg zum realen Ziel.

Szene im Märchen.
Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen nimmt die Hirngespinste als Mittel zur seelischen Erwärmung.

Deutung:
In der Praxis betäubt der/die Betroffene das Bild der Realität durch den Griff zur Flasche, Spitze, mit Rauschgift oder Sexsucht. für einen Moment tritt Besserung durch Illusionen ein, dann wartet das Leid aber wieder an derselben Hausecke.

Das Auswandern aus der Notsituation: die Bedingungen

Schritte:
1. volle Konzentration auf die tatsächliche Sachlage
2. Suche nach echten Wärmequellen und echten Gänsebraten und Feedbackquellen, plus: sich von falschen Vorstellungen losreissen lernen
3. für die Vorhaben wenn möglich die nötigen Freunde als Stütze haben.

Szene im Märchen:
Das Mädchen ist ganz hone Freunde und sackt in psychischer Starre in sich zusammen. Die Schwefelhölzchen sind der Freudeersatz.

Freunde im Leben
sind wie die Sonne: kraftspendend, erhellend, offenbarend, geben Feedback. Freunde, die keine Sonnen sind, nützen nichts. Sie haben sogar negative Auswirkungen, denn sie geben kein Feedback. Trost nützt auch nicht viel, sondern ehrliche Fürsorge muss es sein.

Die Was-wäre-wenn-Phantasie ist ein Hirngespinst, wenn der Mensch psychisch am Sterben ist.

Die trostspendende Phantasie ist das erste Anzeichen, dass man seinen Geist aufgibt, oder dass er an den äusseren Bedingungen zerbricht.

Der Einweihungsprozess durch die bedrängten Situation

Erst, wenn das Leiden die Grenze des Erträglichen erreicht hat, nimmt der/die Betroffene dein Einweihungsprozess an, um dann etwas zu entdecken, das trotz allem leben will und kann: also: Das Ego wird abgeschliffen und dezimiert. So übernimmt die Seele das Steuer der Psyche.

Szene im Märchen: keine
Der Prozess der Einweihung fehlt. Es kommt auch keine Hilfe, der das Mädchen zu der Einweihung stossen könnte. Folge: Das Mädchen verlässt diese Welt ohne Einweihung.

Der falsche Versuch: Kontaktsuche mit gefühlskalten Menschen

Szene im Märchen:
Das Mädchen gibt weiter das Signal mit Schwefelhölzchen an die Gesellschaft. Die Gesellschaft reagiert aber nicht. Das Mädchen wird "kaltgestellt".

Deutung:
Die Menschen mit verletzten Urinstinkten verscherbeln ihre Ideen, verscherbeln ihr Licht für Pfennige oder nichts, nur um Hilfe zu ergattern, obwohl alle Anzeichen angeben, dass dort keine Hilfe zu holen ist.

Der Weg in den Tod, weil man/frau die Flucht aus der Unwirtlichkeit nicht schafft

Die Schwefelhölzchen sind Symbol von Licht, Feuer des Geistes, wie der feurige Schädel von Vasalisa.

Szene im Märchen:
Das Mädchen verschwendet alle Schwefelhölzchen, und es ändert sich doch nichts.

Deutung:
Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen verschwendet seinen Geist. Es ist die reinste Energieverschwendung, die alltäglich vorkommt: an Liebhaber, an Vorgesetzte, an Mitarbeiter, an Komplexe usw.

Szene im Märchen:
Das Mädchen brennt zum Schluss alle Hölzchen ab.

Deutung:
Das Mädchen gibt seine letzten Reserven her zum kurzlebigen Phantasievergnügen, statt etwas Holz zu sammeln und Feuer zu machen. Stattdessen wird die Psyche in Brand gesetzt. Die Psyche beginnt, Hirngespinste zu entwickeln, in denen sämtliche Bedürfnisse erfüllt werden. Das Mädchen will von der Umwelt gar nichts mehr und scheint nur noch geduldet, weil es nichts mehr will. Dies ist aber der totale Selbstbetrug.

Symbol Christbaum

In vorchristliches Symbol stand das Immergrün der Tannen für ewig grünendes, ewig wachsendes Leben. Die Seele wächst auch zur Winterzeit. Im Märchen nützt aber selbst dieses starke Symbol nichts mehr. Das Mädchen ist schon zu fest in Trance.

Die Grossmutter im Traum

symbolisiert den "goldenen Schuss". Währenddessen hofft das Mädchen auf ein Wunder, dass das schreckliche Leben doch bald verschwindet.

Szene im Märchen:
Die Seele des Mädchens kommt zur Grossmutter in den Himmel.

Deutung.
Die Grossmutter ist hier Symbol für die wilde Mutter, umhüllt die Seelen, bis sie wieder bereit sind, neue Gestalt anzunehmen.

Das Wiedererlangen von Konzentrationsfähigkeit - der Zyklus der kreativen Energie

Die kreativen Energien unterliegen auch einem Zyklus. Sie nehmen auch bei intaktem Kreativitätsfluss periodisch immer wieder ab, gemäss dem Naturgesetz des Kreislaufs.

Literaturbeispiel: Märchen: "Die drei goldenen Haare"

Das Märchen existiert in verschiedenen Versionen. Hauptthema ist das Problem, den Antrieb (Fokus) zur Kreativität wieder zu finden, wenn dieser verloren gegangen ist. Vorher muss die Situation analysiert und der beste Umgang damit geübt werden, um die Zerstreuung zu meistern. Lösung ist die "Innere Sammlung".

Das Märchen:
Ein alter Mann ist im Wald mit einer Laterne unterwegs. Die Kerze in der Laterne ist fast abgebrannt. Der Mann stürzt, rappelt sich wieder auf, sieht ein Haus mit Licht und Rauch, geht dort hin, die Tür geht auf und der Mann bricht zusammen. Die alte Frau des Hauses hat ein lustiges Feuer im Kamen, nimmt den Mann, sitzt auf dem Schaukelstuhl, nimmt den Mann auf den Schoss und wiegt ihn vor dem Feuer hin und her und singt dabei "Nu na, nu na", die ganze Nacht lang singt sie das alte Lied.

Noch vor dem Morgengrauen ist der alte Mann ein Jüngling geworden, ein wunderschöner alter Mann mit kräftigen Gliedmassen und goldenen Locken. Der Jüngling schläft, die Frau singt weiter "Nu na, nu na". Kurz vor der Morgendämmerung ist aus dem jungen Mann ein Knäblein geworden mit einem goldglänzenden Haarschopf.

In der Morgendämmerung zupft die Frau dem Knäblein drei goldene Haare aus, wirft sie auf die Fliesen der Stube. Es macht "Ping, ping, ping" auf den Kacheln. Das Kind reagiert, läuft zur Tür, lächelt die Frau an wie der Sonnenschein und fliegt zu Himmel, um zur Morgensonne selbst zu werden.

Die Nacht: die Seelenmacht - die Kraftregeneration für den Animus einer Idee - der Zyklus der Kreativität

Der Mensch ist sich im Schlaf viel näher als am Tag. Im Schlaf erden tiefere Gedanken und Gefühle aufgenommen als tagsüber, denn das Essentielle geht am Tag leicht unter. In den Urvorstellungen herrscht in der Nacht die Urmutter Nyx, die Gebieterin über Leben und Tod. Der Schlaf ist also auch Zugang zu den unbewussten Bereichen der Psyche. Im Schlaf ist es möglich, die "Seelenmacht" zu treffen.

Szene im Märchen:
Ein alter, müder Mann ist erschöpft, kann kaum noch laufen und kann sich kaum noch konzentrieren, ist quasi in kopflosem Zustand. Die Frau des Hauses nimmt den Mann mit in den Schaukelstuhl.

Deutung:
Die Frau des Hauses ist die Urmutter Nyx. Müde Menschen sollen in den Schaukelstuhl sitzen und sich von der wilden Mutter wiegen lassen, um so ihre Energie hochzuschaukeln, um ihre Konzentrationsfähigkeit zu erneuern und zu verjüngen.


Szene im Märchen:
Die Frau wiegt den Mann eine ganze Nacht lang.

Deutung:
Um die Lösung für eine Idee zu finden, soll man/frau mit seelenvoller Geduld vorgehen. Man/soll die ganze Nacht die Idee wiegen, bis sie Kraft genug hat, zum Himmel aufzusteigen und dort wie die Sonne zu leuchten.

Arbeit soll nicht alt machen

Alt werden an einer Arbeit hat Folgen. Die Betroffenen verlieren den Faden, wissen nicht mehr weiter. Das Mittel ist, nur etwas zu warten und die Sache von anderen Blickwinkeln aus zu betrachten. Dies ist ein Naturzyklus, und so tritt die Verjüngung ein.

Milde Formen der Blockierung bei Gedankengängen kommt bei allen Menschen regelmässig vor. Schwere Blockierungen werden durch negative Komplexe bewirkt.

Szene im Märchen:
Der Mann mit der schwachen Laterne läuft planlos im Wals umher.

Deutung:
Der Mann sucht die regenerierende Kraft auf. Das Licht ist Symbol für eine Idee, die am Erlöschen ist. Der alte Mann ist unser eigener erschöpfter Animus, dem am Tag sehr viel zugemutet wurde. Die Frau im Haus ist die Wissende (spanisch: "La que sabé"). Der Mann hält Schlaf auf dem Schoss von "La que sabé", einen schlaf der Erneuerung. Dies ist die notwendige Ruhepause.

Gemäss Estés ist es sogar noch besser, auch am Tag Ruhepausen einzulegen. So können extreme Erschöpfungszustände vermieden werden.

Szene im Märchen:
Die Frau wiegt den Mann auf dem Schoss hin und her.

Deutung:
Die Geste bedeutet: Abwarten, kein Grund zur Panik Energie, Antriebskraft und Konzentrationsfähigkeit sind regenerierbar. Es ist ganz normal, dass der Animus zwischendurch vergreist.

Szene im Märchen:
Die Frau zupft dem verjüngten Animus drei goldene Haare aus und wirft sie auf den Boden.

Deutung:
Die Haare sind Symbol für die Gedanken, die einem aus dem Kopf wachsen. Also: Die wissende Frau ("La que sabé") stutzt die Gedanken des Knäbleins etwas. Ein paar Gedanken werden fallengelassen, denn das Knäblein kann so leichter in den Himmel fliegen und dort um so leuchtender strahlen. Die allgemeine Aussage lautet: Überflüssiges streichen, unnötiges Tun vermeiden. Das Essentielle erhält so mehr Schwungkraft. Der Animus kann ohne diese drei Haare noch viel besser wiedererblühen.

So ergibt sich der Zyklus der Kreativität.

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