<Goldflügel-Waldsänger ergreifen Tage vor dem Eintreffen schwerer Stürme die Flucht
Berkeley/Wien – Die Entdeckung war reiner Zufall: Eigentlich wollten die Forscher um Henry Streby von der University of California in Berkeley testen, ob Goldflügel-Waldsänger (Vermivora chrysoptera)mit ihrem geringen Gewicht von nur wenigen Gramm GPS-Sender tragen können. Wie sich zeigte, sind die Vögel nicht nur dem technologischen Gepäck gewachsen, sondern verfügen auch noch über ganz andere Fähigkeiten.
Zur Überraschung der Forscher verließ die Population
nämlich plötzlich ihre Brutstätte im Osten Tennessees,
zu der sie gerade erst gewandert war. Und zwar exakt
zwei Tage, bevor ein schwerer Sturm mit insgesamt 84
Tornados die Südostküste der USA traf und 35 Menschen
das Leben kostete.
Die Vögel legten binnen fünf Tagen 1.500 Kilometer zurück und wichen der Gefahr aus, ehe sie sich schließlich an der Küste des Golfs von Mexiko niederließen. "Das Erstaunliche dabei ist, dass die Vögel schon lange vor der Ankunft des Sturms aufbrachen", so Streby . "Zur gleichen Zeit, als Meteorologen den Verlauf des Sturms prognostizierten, machten sich die Vögel schon bereit, das Gebiet zu verlassen." Zu jener Zeit sei der Sturm noch 400 bis 900 Kilometer von den Brutstätten entfernt gewesen und habe dort noch keine Veränderungen von Luftdruck, Temperatur oder Windgeschwindigkeit verursacht.
Akustisches Warnsystem
Die Forscher vermuten in "Current Biology", dass die
Tiere frühzeitig auf den Infraschall des herannahenden
Unwetters reagierten. "Es ist schon lange bekannt,
dass schwere, Stürme starke, weitreichende
Infraschallwellen erzeugen", so Streby. Dass Vögel,
die die Infraschallfrequenz unterhalb von 16 bis20 Hz
im Gegensatz zu Menschen wahrnehmen, diese auch als
Wetterwarnsystem nutzen, sei allerdings neu. Die
akustische Wahrnehmung könnte für Vögel bei der
Einschätzung ihrer Umgebung generell wichtiger sein,
als bislang angenommen.
Zugvögel ändern zwar häufig ihre Routen, wenn es das Wetter erfordert. "Bis zu unserer Studie wurde allerdings noch nie beobachtet, dass Vögel ihre Brutgebiete wegen der Wetterbedingungen verlassen, wenn ihre Wanderung eigentlich schon abgeschlossen ist", so Streby. Gerade von Goldfügel-Waldsängern wisse man, dass sie eigentlich an Ort und Stelle bleiben, wenn sie einmal ihr Brutgebiet erreicht haben, um dort ihre Küken aufzuziehen.
In einem neuen Projekt will das Team nun Hunderte Waldsänger mit Peilsendern ausstatten, um herauszufinden, wo genau die Vögel den Winter verbringen und welche Route sie dahin und wieder zurück benutzen. " Wir hoffen nicht auf eine schwere Tornado-Saison, aber ich bin gespannt, welche unerwarteten Dinge wir dieses Mal beobachten", so Streby. (APA/red, derStandard.at, 18.12.2014)
Abstract
Current Biology: "Tornadic Storm
Avoidance Behaviorin Breeding Songbirds">
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D 4.5.2017: Lebensräume, Pestizide,
Insektensterben - Vogelsterben zwischen 1980 und
2010 57%
Zahl der Vögel in Deutschland und Europa geht
dramatisch zurück
http://www.shortnews.de/id/1225538/zahl-der-voegel-in-deutschland-und-europa-geht-dramatisch-zurueck
<Forscher sind besorgt, was den Vogelbestand in
Deutschland und Europa betrifft, denn dieser geht
dramatisch zurück.
Gründe sind das Fehlen geeigneter Lebensräume, das Insektensterben, aber auch der Einsatz von Unkraut- und Insektengiften.>
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Novo
30.5.2017: Aussterben von Vögeln in Deutschland - alles nur Panikmache?
Panikmache um sterbende Vögel
https://www.novo-argumente.com/artikel/panikmache_um_sterbende_voegel
<Essay von Frank Nagel - Frank Nagel ist
Blogger aus Dresden. mehr
Uns droht ein stummer Frühling, denn die Vögel sterben aus. Das liegt daran, dass die Insekten aussterben. Sagen die Grünen. Während ich auf meinem Balkon an diesem Text sitze, singt und zwitschert die Vogelwelt um mich herum, genauso lautstark wie in jedem Frühjahr. Insekten wärmen sich an der Hauswand, die erste Hornisse ist auf der Jagd. Betreiben die Grünen wieder einmal Panikmache oder lebe ich nur auf der letzten ökologisch funktionierenden Insel?
Das ist wieder so ein Thema, bei dem ich zwischen den berühmten Stühlen sitze. Einerseits finde ich Naturschutz wichtig, andererseits nervt mich übertriebene Panikmache. Noch „andererseitser“ ist mir aber schon klar, dass man ein wenig übertreiben oder sogar etwas Panik verbreiten muss, wenn man gehört werden will. Insofern kann ich die Grünen verstehen. Aber wenn man zu sehr übertreibt, geht es auf Dauer nach hinten los. Man macht sich unglaubwürdig, wenn es dann doch nicht so schlimm ausgeht, wie es zunächst schwarz an die Wand gemalt wurde. Wenn in einigen Jahren immer noch Vögel und Insekten existieren, werden die Leute sagen: „Na, die Grünen mal wieder“ … falls dann, nach weiteren Wahlen, überhaupt noch Grüne existieren. Aber unabhängig von solchen Überlegungen zweifle ich gern alles Mögliche an.
Mein jüngstes Objekt des Zweifels sind die kürzlichen Meldungen der Grünen im Bundestag:
„die Situation der Vögel in Deutschland ist dramatisch. Viele Vogelarten können wir kaum noch beobachten und ihren Gesang hören. Es droht ein stummer Frühling. Seit 1990 sind besonders die Vögel der Agrarlandschaft bedroht (…) Insgesamt kommt so ein Verlust von rund 300 Millionen Brutpaaren seit 1980 und 2010 zu Stande (…) Ausgeräumte Landschaften, der Einsatz von Pestiziden und der Rückgang von Nahrung schwächen die Populationen. Durch den massiven Einsatz von Pestiziden sterben immer mehr Insekten, laut Bundesregierung gibt es massive Rückgänge der Insektenbiomasse von bis zu 90 Prozent. Das wiederum führt zu einem geringen Nahrungsangebot für Vögel. Für 25 von 39 europäischen Vogelarten sind die Trends negativ.“
„Betreiben die Grünen wieder einmal Panikmache oder lebe ich nur auf der letzten ökologisch funktionierenden Insel?“
Dass viele Tierarten bedroht sind, ist mir bewusst. Das betrifft auf jeden Fall auch Vogelarten. Aber klingt es realistisch, dass die Insektenbiomasse um bis zu 90 Prozent zurückgegangen sein sollte? Deckt sich dieser hohe Wert mit eigenen täglichen Beobachtungen? Vor einigen Tagen wurde noch einmal nachgelegt:
„Es summt und brummt nicht auf den Wiesen und Feldern und auch kaum ein Zwitschern ist zu hören. Der Frühling bleibt stumm. Die dramatische Situation der Vögel mit Einbußen von über 50 Prozent in den letzten 20 Jahren ist mittlerweile breit bekannt. Erschreckend ist aber auch die Situation der Schmetterlinge. Diese für das Ökosystem so wichtigen Insekten verschwinden zunehmend. Eine von der Bundestagsfraktion beauftragte Studie zur Situation der Schmetterlinge kam zu dem erschreckenden Ergebnis, dass allein 40 Prozent der Tagfalter vom Aussterben bedroht sind. (…) Für das Flächen- und Agrarland NRW ist die Untersuchung noch alarmierender. Dort sind fast 70 Prozent der Tagfalter gefährdet.“
Wenn man das liest, klingt es so, als gäbe es bei uns nur noch halb so viele Vögel wie früher und kaum noch Schmetterlinge und Insekten. Bei Schmetterlingen kann ich mir einen Rückgang sogar vorstellen, mein persönlicher Eindruck ist auch, dass sie weniger geworden sind. Aber woher haben die Grünen diese Zahlen? Und warum wirkt sich der massive Rückgang von Insekten dann nicht auch auf andere insektenfressende Tierarten aus? Müssten wir in diesem Fall zum Beispiel nicht auch einen massiven Rückgang von Fledermäusen beobachten? Der letzte vorliegende Nationale Bericht zum Fledermausschutz (2010) verzeichnet überwiegend stabile Bestände oder sogar positive Bestandsentwicklungen.
„Wenn man das so liest, klingt es so, als gäbe es bei uns nur noch halb so viele Vögel und kaum noch Schmetterlinge und Insekten.“
Selbst im Bundesland Nordrhein-Westfalen, welches wegen seiner großen Agrargebiete und der damit verbundenen Intensivierung der Landwirtschaft und dem Einsatz von Pestiziden von den Grünen am meisten kritisiert wird, hat man stabile oder wachsende Bestände an Fledermäusen. Nur eine Art, die Breitflügelfledermaus hat regional mäßig abgenommen. Wie passt das zusammen mit einem allgemeinen Insektensterben?
Fragwürdige Statistiken
Die Grünen haben ihre Angabe eines Insektenrückgangs von bis zu 90 Prozent aus der Antwort auf ihre Kleine Anfrage im Bundestag „Stummer Frühling – Verlust von Vogelarten“. Zunächst fällt in dieser Antwort ein kleines Detail auf. Während die Grünen schreiben „die Situation der Vögel in Deutschland ist dramatisch. (…) Insgesamt kommt so ein Verlust von rund 300 Millionen Brutpaaren seit 1980 und 2010 zu Stande“, was also nach einem Rückgang von 300 Millionen Brutpaaren in Deutschland klingt, heißt es in der Antwort der Bundesregierung: „Auf einen Verlust von rund 300 Millionen Brutpaaren werden die Rückgänge in der Agrarlandschaft der Europäischen Union zwischen 1980 und 2010 veranschlagt“. Natürlich ist ein Rückgang von 300 Millionen Brutpaaren schlimm, aber warum muss hier noch künstlich weiter dramatisiert werden, indem man es so darstellt, als gelte diese hohe Zahl nur für Deutschland, obwohl sie den Zustand in der viel größeren EU beschreibt? Was soll dieser Unsinn? Genau mit solchen Übertreibungen macht man sich unglaubwürdig.
Wie viele Vogelarten gefährdet sind, geht lediglich aus der Anzahl der in den „Roten Listen“ aufgeführten Vogelarten hervor. Deren aktuelle Zahl sagt aber nichts über eine Tendenz aus.
Als man die „Roten Listen“ 1962 einführte, legte man Gefährdungsgrade fest und ordnete bekannte Tierarten dort ein, die man für mehr oder weniger gefährdet hielt. Manche Arten kamen später hinzu, manche wurden auch wieder herausgenommen. Manche Arten sind seit Beginn in dieser Liste. Teilweise nur deshalb, weil sie schon immer nur in wenigen geeigneten Biotopen vorkamen. Um Tendenzen abzuleiten, müsste man die momentan bedrohte Artenmenge mit früheren Versionen der Roten Liste vergleichen. Ein solcher Vergleich ist in der Antwort nicht enthalten. Eine sinkende Tendenz wurde lediglich für Agrarlandschaften mit dem „Farmland Bird Index“ ermittelt.
„Wie viele Vogelarten gefährdet sind, geht lediglich aus der Anzahl der in den ‚Roten Listen‘ aufgeführten Vogelarten hervor. Deren aktuelle Zahl sagt aber nichts über eine Tendenz aus.“
Zum Rückgang der Insekten wird in der Antwort der Bundesregierung erwähnt, dass die Angabe für den Rückgang von bis zu 90 Prozent aus einem Forschungs- und Entwicklungsvorhaben stammt:
„Die Angaben bezüglich des Rückgangs der Insektenbiomasse können aus heutiger Sicht aus einem laufenden F+E-Vorhaben („Biodiversitätsverluste in FFH-Lebensraumtypen des Offenlandes) mit Vergleichsstudien dahingehend ergänzt werden, dass es sich bei diesen Rückgängen um ein überregionales Problem handelt, mit massiven Rückgängen der Insektenbiomasse von bis zu 90 Prozent in zahlreichen Insektengruppen bis hin zum Verlust von Arten.“
Leider kann man dieses F+E-Vorhaben online nicht lesen. Eine entsprechende Anfrage von mir wurde bisher noch nicht beantwortet. Erwähnt wird aber als weitere Quelle der Statusbericht „Vögel in Deutschland 2014“. Darin findet sich auch die Bemerkung eines Rückganges der Insekten um bis zu 90 Prozent:
„Haben Insekten in unserer Landschaft also stark abgenommen? Darüber gibt es nur wenige belastbare Angaben. Aus standardisierten Erfassungen des Entomologischen Vereins Krefeld geht hervor, dass der Verlust der Insektenbiomasse zwischen den 1980er Jahren und heute rund 90 % beträgt.“
Eine interessante Aussage: Man kann Tendenzen der Insektenbestände also kaum belegen (es „gibt es nur wenige belastbare Angaben“) und man kann nur eine Datenquelle für konkrete Messergebnisse angeben: den Entomologischen Verein Krefeld. Die verwendeten Daten dieses Vereins dürften aus dieser Publikation stammen: „Ermittlung der Biomassen flugaktiver Insekten im Naturschutzgebiet Orbroicher Bruch mit Malaise Fallen in den Jahren 1989 und 2013“. Das wurde mir bei meiner Anfrage in diesem Verein auch so bestätigt. In diesem Artikel wird tatsächlich ein starker Rückgang der Insekten-Biomasse beschrieben: Er lag bei über 75 Prozent. Gemessen wurde, indem man Fallen für flugfähige Insekten aufstellte. In ihnen befanden sich Behälter mit Alkohol, worin die Insekten jeweils verendeten. Dadurch konnte man später deren Trockenmasse wiegen. Gemessen wurde das in den Jahren 1989 und 2013, jeweils einmal wöchentlich, 24 Mal zwischen April und Oktober. Auf der letzten Seite des Artikels findet sich der Satz: „In einzelnen Vergleichen der Leerungsintervalle sinkt die Biomasse 2013 sogar auf unter 10% der Werte aus dem Jahr 1989.“ Sollte dies die Quelle für den behaupteten Rückgang um 90 Prozent sein? Dass einzelne Leerungen deutliche Abweichungen vom Durchschnitt zeigen, kann aber schon damit zusammenhängen, dass es in den betreffenden Wochen im Jahr 2013 zu kühl für die Insekten war oder dass umgekehrt 1989 sehr positive Bedingungen herrschten. Solche kurzfristigen Vergleiche sind also kaum verallgemeinerbar.
„Man kann nur eine Datenquelle für konkrete Messergebnisse angeben: den Entomologischen Verein Krefeld.“
Diese Untersuchung ist aber auch nicht auf ganz Deutschland oder gar die EU verallgemeinerbar, denn das untersuchte Naturschutzgebiet, der Orbroicher Bruch, ist mit nur 100 Hektar, also einem Quadratkilometer, ein relativ kleines Gebiet. In seiner Umgebung findet eine landwirtschaftliche Nutzung statt, die erst in jüngerer Zeit intensiviert wurde. Dass unter solchen Bedingungen vor allem aufgrund der vermehrten Nutzung von Pestiziden der Insektenbestand zurückgeht, ist leider verständlich. Aber eine Zunahme landwirtschaftlich genutzter Fläche ist kein allgemeiner Trend in Deutschland. Ganz im Gegenteil hat man seit Ende der 1980er Jahre Flächenstilllegungen betrieben und finanziell gefördert. Solche Maßnahmen wirkten sich nachweisbar positiv auf die ökologische Vielfalt aus.
Abbildung 1, die aus dem Statusbericht „Vögel in Deutschland 2014“ stammt, beschreibt die Bestandsentwicklung. Insektenfressende Arten sind in der fünften Säule von links zu sehen. Über einen längeren Zeitraum hinweg (25 Jahre, obere Reihe in der Grafik) blieb ihr Bestand insgesamt etwa gleich. Steigende Pfeile verdeutlichen eine Zunahme von Brutpaaren, sinkende eine Abnahme. Auch wenn einzelne Arten bedroht sind und wenn ihre Nahrungsmenge in manchen Gegenden geringer wird, so lässt sich eine allgemeine Abnahme der Nahrungsquelle, also der Insekten, hier nicht ablesen (die in der Grafik mit angegebenen Beutetiere Spinnen fressen ebenfalls Insekten und müssten dadurch in gleichem Maß verschwinden). Eine sinkende Tendenz, also größere rote Bereiche, sind aber in der unteren Reihe sichtbar, wo die kurzfristigere Tendenz der letzten zwölf Jahre dargestellt ist. Es gibt also in den letzten Jahren steigende Verluste, aber die von den Grünen beschriebenen hohen Einbußen von über 50 Prozent in den letzten 20 Jahrensind hier nicht sichtbar.
Abbildung 1: Brutbestandsentwicklung über 25 Jahre (oben) bzw. 12 Jahre (unten) von 192 Vogelarten, die sich zur Brutzeit überwiegend von tierischer Nahrung ernähren. Quelle: Statusbericht „Vögel in Deutschland 2014“, Seite 12.
Diese hohen Einbußen dürften bestimmte einzelne Arten betreffen und das soll hier nicht verharmlost werden. Hier soll auch nicht behauptet werden, dass Landwirtschaft und die dort verwendeten Insektizide keine negativen Auswirkungen auf Insekten und ihre Fressfeinde hätten. Aber für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln gibt es Gründe. Seit den Anfangszeiten der Landwirtschaft haben Menschen Mittel gegen Schadinsekten eingesetzt und auch in der von den Grünen beworbenen Biolandwirtschaft werden Insektizide eingesetzt. Das ist auch logisch, denn selbst der Biobauer hat ein ökonomisches Interesse daran, dass auf seinen Feldern mehr Nutzpflanzen als bunte Blumen wachsen, egal was das Foto auf seiner Website verspricht. Biolandwirtschaft hat geringere Erträge pro Fläche, also würde eine Agrarwende mehr Fläche benötigen. Das wäre für den Naturschutz genauso schädlich, wenn auch aus anderen Gründen. Es gilt hier also, zwischen den Schäden beider Methoden abzuwägen und Kompromisse zu finden. Oder bessere Pflanzenschutzmittel zu entwickeln, die geringere Schäden haben. Daran wird auch gearbeitet.
„Eine Zunahme landwirtschaftlich genutzter Fläche ist kein allgemeiner Trend in Deutschland.“
Aber was könnte sich in den letzten zwölf Jahren geändert haben, womit sich sinkende Bestände mancher Vogelarten erklären ließen?
Die von Naturschützern kritisierten Neonicotinoide, die als hochwirksames Insektizid in der Landwirtschaft eingesetzt werden, müssen selbstverständlich als Ursache in Betracht gezogen werden. Allerdings werden diese Stoffe schon länger als zwölf Jahre eingesetzt. Das meistverkaufte Neonicotinoid (Imidacloprid) wird seit Anfang der 1990er Jahre verkauft. Seine Auswirkungen hätten sich also schon im 25-Jahres-Zeitraum zeigen sollen, was natürlich nur bei etwa gleichbleibendem Verbrauch zuträfe. Wie sich die Tendenz der ausgebrachten Menge in Deutschland und in der EU entwickelt hat, konnte ich nicht ermitteln. In den USA hat sie sich seit 2010 stark erhöht, allerdings hauptsächlich im Soja-Anbau, weshalb das mit Deutschland sicher nicht vergleichbar ist.
Artenrückgang durch die Energiewende?
Aber was hat sich sonst noch in den letzten zwölf Jahren geändert? Eine sehr deutliche Änderung zeigt Abbildung 2, in der insektenfressende Arten bezüglich ihres Zugverhaltens verglichen werden.
Abbildung 2: Brutbestandsentwicklung über 25 Jahre (links) bzw. 12 Jahre (rechts) von 94 Vogelarten, die sich zur Brutzeit (Altvögel) überwiegend von Kleininsekten und Spinnentieren ernähren, differenziert bezüglich ihres Zugverhaltens. Quelle: Statusbericht „Vögel in Deutschland 2014“, Seite 23.
[Erster Grund: Nordafrika tötet immer mehr
Zugvögel]
Während bei Teilziehern und stationären Arten nur
geringe Tendenzen zu Artenschwund zu sehen sind,
gibt es einen sehr starken Rückgang bei Zugvögeln.
Sind Zugvögel durch ihre weiten Flüge außerhalb der
EU bedroht? Zugvögel wurden schon lange in einigen
nordafrikanischen Ländern gefangen. Dieser Fang hat aber in den letzten Jahren
massiv zugenommen, was 2013 durch eine
Dokumentation des Bayrischen Rundfunks bekannt
wurde. Vor allem entlang der ägyptischen Küste
werden jährlich Millionen europäischer Zugvögel in
einer fast lückenlosen 700 Kilometer langen Kette
von Fangnetzen erbeutet. Es hat insofern wenig Sinn,
in Deutschland eine Agrarwende als Lösung fordern,
obwohl das Problem vielleicht ein ganz anderes ist.
[Zweiter Grund: Seit 2007 gilt keine Vorschrift
für Flächenstilllegung mehr - Landwirtschaft
vermaist]
Eine zweite Änderung in den letzten zwölf Jahren ist
die Beendigung der
Flächenstilllegungen in der Landwirtschaft.
Diese Maßnahmen hatten zunächst nur ökonomische
Gründe, zeigten aber schnell sehr positive Wirkungen
auf die Artenvielfalt in den nicht mehr genutzten
Gegenden. Im Herbst 2007 wurde die
Flächenstilllegung in Deutschland beendet, seitdem
müssen keine Ackerflächen mehr stillgelegt werden.
„Naturschützer beklagen schon lange die ‚Vermaisung‘ der Landschaft und einen damit verbundenen Artenrückgang.“
[Dritter Grund: Biogasanlagen und der Maisanbau
- praktisch ohne Vögel im Maisfeld]
Eine dritte auffällige Entwicklung hängt
ausgerechnet mit dem grünen Thema der Energiewende
in Deutschland zusammen. Seit Inkrafttreten des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes von 2004 ist ein sehr
starker Anstieg von Biogasanlagen zu verzeichnen
(siehe Abbildung 3).
Abbildung 3: Anzahl der Biogasanlagen in Deutschland in den Jahren 1992 bis 2016. Quelle: de.statista.com
Die schädlichen Auswirkungen der Biogasanlagen auf Klima und Natur hatte ich schon einmal in einem Artikel beschrieben. Hier deshalb nur die Kurzform: Für Biogas wird hauptsächlich Mais angebaut. Während man zwischen anderen Getreidesorten auch gelegentlich zum Beispiel Kornblumen sehen kann, wächst auf Maisfeldern praktisch nichts Anderes. Dort leben außer Blattläusen auch keine Insekten oder Spinnen, diese Flächen sind ökologische Wüsten. Durch die Höhe des Maises und der damit verbundenen Abschattung sind auch die Randbereiche der Felder schlechter für blühende Pflanzen und damit für Insekten geeignet. Naturschützer beklagen schon lange die „Vermaisung“ der Landschaft und einen damit verbundenen Artenrückgang, vor allem von Vögeln. Vielleicht sollten die Grünen also besser die naturgefährdenden Auswüchse der von ihnen so geliebten Energiewende überdenken. Im von ihnen für den Artenschwund kritisierten Bundesland Nordrhein-Westfalen wird sehr viel Mais für Biogasanlagen angebaut. Das folgende Zitat stammt aus einem Artikel von 2011, also dürften die Zahlen inzwischen noch weiter gestiegen sein:
„Sieben Prozent der Ackerflächen in NRW werden bereits für den Anbau von Energiemais genutzt. Seit 2007 ist die Menge an Mais, die in NRW produziert wird, um zwölf Prozent gestiegen. Im Regierungsbezirk Münster sind mehr als ein Drittel aller Felder mit Mais besetzt. Ein Großteil davon wandert in eine der fast 500 Biogasanlagen, die es inzwischen in NRW gibt.“
Nach Winterweizen ist Mais deutschlandweit inzwischen die zweithäufigste angebaute Getreideart. Das kann man Bauern auch kaum vorwerfen – wenn die Bundesregierung mit Subventionen solche falschen Anreize gibt, liegt die Schuld bei ihr.
„Wenn die Bundesregierung mit Subventionen falsche Anreize gibt, liegt die Schuld bei ihr.“
[Die Vogelzählung]
Kann man damit den Rückgang mancher Vogelarten
erklären? Letztlich muss man auch die Datenquelle
selbst anzweifeln. Woher weiß man eigentlich, wie
viele Vögel oder Brutpaare in einer Gegend leben?
Zählt die jemand? Ja, daran sind viele Freiwillige
beteiligt, der Statusreport „Vögel in Deutschland
2014“ erwähnt, dass sich rund 6000 Personen am
ehrenamtlichen Vogel-Monitoring beteiligten. Ende
2015 waren über 15.000 Personen bei ornitho.de
registriert, wo man Vogel-Beobachtungen online
eintragen kann. Das sind relativ viele Beteiligte,
wenn man es mit der Erfassung anderer Tiere wie zum
Beispiel Amphibien und Reptilien vergleicht. Aber
trotzdem ist zu hinterfragen, ob man mit diesen
Beobachtungen ausreichend viele der in einer Gegend
lebenden Brutpaare erfassen kann? Finden die
Beobachtungen nur am Futterhaus vor dem eigenen
Fenster statt oder ziehen auch genügend
Interessierte nach draußen in entferntere Gegenden?
Werden da auch die etwas „langweiligeren“ Gebiete
mit viel Landwirtschaft ausreichend untersucht?
Fehlen vielleicht nur Fundberichte aus Gegenden, in
denen man nun auf dieser mangelhaften Datenbasis
einen Individuenrückgang berechnet hat?
Bestandsentwicklung der Schmetterlinge -
[schlampige Statistik in Deutschland]
Eine solche Ursache könnte zum registrierten Rückgang der Schmetterlinge beigetragen haben. Die Bundestagsfraktion der Grünen beruft sich auf eine (von ihnen selbst in Auftrag gegebene) Studie, der zufolge 40 Prozent der Tagfalter vom Aussterben bedroht sind. Ein Wert, der im Flächen- und Agrarland NRW sogar fast 70 Prozent erreicht. Vielleicht stimmt das ja auch. Und da es, wie schon erwähnt, „nur wenige belastbare Angaben“ über den Insektenbestand gibt, kann es sogar noch schlimmer sein. Aber wie kommt der Verfasser der Studie auf diese Daten? Nun, er hat lediglich die Arten gezählt, die auf der Roten Liste stehen. Das sagt aber nichts über Tendenzen aus. Nirgends in dieser Studie wird erwähnt, ob diese Arten vielleicht schon immer auf dieser Liste standen und sich seitdem auf dem gefährdeten Niveau stabil gehalten haben. Nirgends steht, ob inzwischen mehr Arten gelistet sind als früher oder ob vielleicht umgekehrt heute weniger darin zu finden sind. Über Deutschland solche Vergleichsdaten zwischen früheren und heutigen Artenmengen auf Roten Listen zu finden, ist eine etwas mühsame Fleißarbeit, da bei uns alles von jedem Bundesland einzeln erfasst wird und in den vorhandenen Veröffentlichungen nicht immer solche Vergleiche enthalten sind.
In unserem Nachbarland, der Schweiz, ist man da vorbildlicher. In der Publikation Rote Liste der Tagfalter und Widderchen – Gefährdete Arten der Schweiz, Stand 2012 kann man einen Vergleich von 2012 mit der Roten Liste von 1994 ziehen: In beiden Jahren standen viele Arten auf der Roten Liste, aber 2012 waren es weniger. Natürlich müsste man das noch detaillierter betrachten (zum Beispiel wurden inzwischen ausgestorbene Arten vielleicht von der Liste entfernt), aber hier soll es ja nicht um die Schweiz gehen, sondern um Prinzipien der Auswertung. Sicher ist die Schweiz auch nicht mit Deutschland vergleichbar und noch weniger dürfte die Schweiz mit Nordrhein-Westfalen vergleichbar sein. Aber ohne Vergleiche früherer Gefährdungen, also ohne Tendenzbewertungen, kann man nicht behaupten, dass Bestände aktuell abnehmen oder gar verschwinden.
„Ohne Vergleiche früherer Gefährdungen kann man nicht behaupten, dass Bestände aktuell abnehmen oder gar verschwinden.“
[NRW: Schmetterlinge untersuchen ist verboten
aus Naturschutzgründen]
Für NRW gibt es eine „Rote Liste der gefährdeten
Schmetterlinge“. In dieser gibt es zwar keinen
Vergleich in Zahlenwerten zu früher, dafür aber
neben Informationen zu Ursachen des Rückgangs von
Schmetterlingen auch eine sehr bemerkenswerte
Aussage: Ausgerechnet übertriebene
Naturschutzmaßnahmen verhindern, dass sich genügend
interessierter Nachwuchs findet, der zur
Datenerhebung dringend benötigt würde. Denn man
macht sich in NRW ausgerechnet damit strafbar, wenn
man die zu untersuchenden Schmetterlinge fängt. Ohne
Fang lassen sich aber viele Arten nicht bestimmen:
„Die Lepidopterenfauna ist in ständiger Bewegung. Populationen und Arten verschwinden, wenige neue treten auf. Alle diese Vorgänge zu beobachten und zu dokumentieren, Ursachen Für den Wandel zu erforschen und Schutzvorschläge zu erarbeiten, haben sich freiwillige Mitarbeiter der lepidopterologischen Arbeitsgemeinschaften und entomologischen Vereine verschrieben. Die bisherige Bundesartenschutzverordnung, die Schmetterlinge wie Wirbeltiere eingestuft hat und den Fang von mehreren hundert Falterarten unter Strafe stellt, hat durch ihre Handhabung in Nordrhein-Westfalen (…) das Forschen zwar erschwert, die engagierten Lepidopterologen aber nicht abhalten können, intensiv Daten zu erheben und Belegexemplare zu sammeln. Ohne ihr Tun hätte diese Rote Liste gar nicht erstellt werden können. Verheerend hat sich die Bundesartenschutzverordnung aber auf den Nachwuchs der Vereine ausgewirkt. Ein den Behörden bekannter Schmetterlingskundler bekommt leicht eine Genehmigung zum Fang aus Forschungsgründen, ein unbekannter jugendlicher Forschungsinteressent, der für seine Erforschungs- und Bestimmungsarbeit erst eine Vergleichssammlung aufbauen muss, bekommt eine Genehmigung selten oder nie. So hält man Jugendliche von der Lepidopterologie ab und leistet einer Überalterung der Vereine Vorschub – mit der Folge, dass bald unwiederbringliches Wissen verloren gehen wird. Von den Universitäten angeregte Studentenarbeiten bieten keinen Ersatz, da diese sich meist nur mit Tagfaltern beschäftigen.“
Dieser Artikel ist zuerst im Blog
des Autors erschienen.>
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6.7.2017: Pestizide vernichten Insekten
um 80% - und somit auch Vogelpopulationen
Das Ende der Artenvielfalt – Die hungrigen
Vögel!
https://netzfrauen.org/2017/07/06/hungrige-voegel/
<Die biologische Vielfalt in Agrarlandschaften wird immer kleiner. Ist Ihnen auch aufgefallen, dass die Zahl der Singvögel in unseren Gärten und Parks erheblich geschrumpft ist?
Der Einsatz von Insektiziden macht nicht nur den Bienen zu schaffen, sondern auch den Vögeln in unseren Gärten. Die Zahl der Vögel in Deutschland und Europa ist dramatisch gesunken.
Vorweg: Wenn Sie wissen wollen, woher diese Informationen kommen, gehen Sie doch unseren Quellen nach, aus denen wir Details entnahmen. Dorthin gelangen Sie, wenn Sie die blau unterlegten Wörter anklicken. Es gibt immer noch Leser und Leserinnen, die verzweifelt nach Quellen suchen.
Das Insektizid Imidacloprid geriet vor allem durch seine negativen Auswirkungen auf Bienen in die Diskussion. Imidacloprid ist das am häufigsten verwendete Insektizid im Agrarsektor. Es wird auch im Gartenbau zur Saatgutbehandlung eingesetzt. Hierbei wird das Saatgut mit dem Pestizid ummantelt und in den Boden gesät.
Dieses Pestizid schädigt das zentrale Nervensystem der Insekten, die Folgen: Sie werden gelähmt, desorientiert und sterben. Die neue französische Regierung streitet sich wegen dem Neonikotinoid-Verbot. Auslöser ist die Ankündigung des neuen Landwirtschaftsministers Stéphane Travert, das Verbot noch einmal überprüfen zu wollen. Betroffen sind Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Neonicotin. Die Nationalversammlung billigte 2016 das Verbot mit knapper Mehrheit. Dieses Verbot tritt ab September 2018 in Kraft. Die Agrarverbände hoffen jetzt auf Staatspräsident Emmanuel Macron und die Nationale Bienenzüchtervereinigung (UNAF) zeigte sich schockiert, dass man versuche, das Verbot der für Bienen und Bestäuber nachweislich toxischen Substanzen wieder aufzuweichen.
Auch Forscher stellen in den Niederlanden einen indirekten Effekt zwischen der Pestizid-Konzentration in der Umwelt und abnehmenden Vogelzahlen fest.
Die Forscher gehen davon aus, dass es keine direkte Vergiftung ist, die den Vögeln zusetzt. Vielmehr vermuten sie, dass das Gift durch seine lange Verweildauer nicht nur Schädlinge abtötet, sondern auch viele unbeteiligte Insektenarten, sodass die Individuenzahl der Insekten allgemein sinkt. Alle 15 untersuchten Vogelarten füttern ihre Jungen mit Insekten, neun Arten leben auch als ausgewachsene Vögel von ihnen. Die Forscher vermuten daher, dass die Vögel in Gegenden, wo die Imidacloprid-Konzentrationen im Wasser den kritischen Bereich überschreiten, nicht mehr genug Nahrung finden, um ihre Jungen durchzufüttern.
Nicht nur das Insektizid Imidacloprid vom Chemiekonzern Bayer macht den Singvögeln zu schaffen. Im Namen alter Traditionen landen Millionen seltener Zugvögel als Delikatesse in den Kochtöpfen. Für Millionen Zugvögel endet der Flug über Malta tödlich. Auf der Mittelmeerinsel sind die Vogelschwärme zum Abschuss freigegeben – gegen alle Proteste der Tierschützer. Siehe: Die Grausamkeit nimmt kein Ende. In einigen Ländern wird alles, was fliegt, auf dem Vogelzug in Netzen gefangen oder abgeschossen.
Doch die Singvögel, die es bis in unseren Garten schaffen, verhungern, weil sie nichts mehr zu fressen haben. In dreißig Jahren ist die Zahl der Vögel um rund 421 Millionen gesunken. Verantwortlich ist u. a. auch die moderne Landwirtschaft, heißt es in der im Wissenschaftsmagazin „Ecology Letters“ veröffentlichten Studie. Zu etwa 90 Prozent betrifft der Rückgang demnach gewöhnliche Arten wie Spatz, Star, Lerche sowie das graue Rebhuhn.
Richard Gregory, der Co-Autor der Studie, sprach eine Warnung für ganz Europa aus: „Es ist eindeutig, dass unser Umgang mit der Umwelt für viele unserer vertrautesten Vögel nicht nachhaltig ist“, erklärte er. Umso wichtiger seien Maßnahmen und Gesetze zum Schutz der Vögel und ihres Lebensraums. Als Vorbild nannte er die bereits bestehenden Schutzmaßnahmen für seltenere Gattungen, deren Zahl in den vergangenen Jahren wieder gestiegen sei.
Auch die kürzlich veröffentlichen Zahlen der Bundesregierung bestätigen, dass es immer weniger Vögel in Deutschland gibt. Danach soll die Zahl der Brutpaare in einem Zeitraum von dreißig Jahren um 300 Millionen gesunken sein.
Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum die Zahl der Vögel global, bundesweit und regional seit Jahrzehnten abnimmt.
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Laut BUND – Die Zahl der Insekten hat in manchen Gebieten Deutschlands schon um bis zu 80% abgenommen und das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Vogelwelt. Vögel wie Schwalben oder Mauersegler leben von Insekten. Für eine Vielzahl von Kleinvögeln in der Aufzuchtphase sind Insekten besonders wichtig. Das massive und erschreckende globale und bundesweite Insektensterben nimmt (nicht nur) Schwalben, Mauerseglern und Fledermäusen die Nahrungsgrundlage und führt zu einem massiven Rückgang der Populationen. Wenn ein wichtiger Teil der Nahrungsgrundlage wegbricht, dann hat das extreme Auswirkungen auf alle Arten am Ende der Nahrungskette. Die Lobbyisten der Agrargift-Industrie haben ein massives (und gut organisiertes) Interesse daran, dass dies nicht zum Thema wird.
Doch nicht nur in Europa verschwinden die Vögel,
allein in Nordamerika sind in den letzten 40
Jahren mehr als eine Milliarde Vögel
verschwunden. Die Studie
nennt folgende Faktoren für den Rückgang
der Vögel: Landwirtschaft, Urbanisierung und
Klimawandel.
Ja, es ist ruhig geworden in unserer kleinen Idylle. Kein Rotkehlchen badet mehr an unserem Bachlauf, kein Zaunkönig kommt neugierig, aber vorsichtig einige Schritte näher und beäugt uns. Das emsige Treiben, das Aufplustern und Untertauchen von Herrn und Frau Amsel, um danach das Gefieder zu schütteln, immer auf der Hut dabei – vorbei. In diesem Jahr sehen wir ab und an ein verlorenes Amselmännchen in unserem Garten. Ob es das vom letztem Jahr ist, jetzt ohne Partnerin? Wir würden es gerne wissen.
Eine wesentliche Rolle spielt zudem der Einsatz von Pestiziden. So hat das Umweltbundesamt vor einigen Wochen in einer Stellungnahme konstatiert, dass deren Ausbringen „zahlreiche Risiken für die Umwelt einschließlich der biologischen Vielfalt“ berge. Folge: Die Biodiversität in der Agrarlandschaft nehme weiter ab – während die Menge der eingesetzten Unkraut- und Insektengifte gestiegen ist: zwischen 2009 und 2015 um 4600 Tonnen auf 34700 Tonnen, so die von der Bundesregierung genannte Zahl.
Dabei zeigt eine neue Studie, dass beinahe alle Landwirte den Einsatz von Chemikalien drastisch einschränken könnten – eine große Infragestellung der milliardenschweren Pestizidindustrie.
Und trotz aller Studien ist der Konzern Bayer davon überzeugt, dass seine Produkte keinen Schaden anrichten:
Ausblick für Calypso®
Die Absenkung des zulässigen Grenzwertes in Gewässern wurde in einem nationalen Sonderweg des UBA auch auf andere Wirkstoffe aus der Gruppe der Neonicotinoide, so auch auf Thiacloprid, ausgeweitet. Das UBA hat in einem fragwürdigen Analogieschluss die Ergebnisse vom Wirkstoff Imidacloprid auf Thiacloprid übertragen.
Bayer CropScience ist nach wie vor von der Unbedenklichkeit von Produkten auf Thiacloprid-Basis für Mensch und Umwelt überzeugt, wenn sie verantwortungsvoll und vorschriftsmäßig angewendet werden. „Wir werden uns dafür einsetzen, dass Calypso® in Deutschland über das Jahr 2015 hinaus im Obst- und Gemüsebau eingesetzt werden kann“, bestätigt Dr. Helmut Schramm in einer Presseerklärung 2015
NFOBOX
Imidacloprid
ist ein systemisches Insektizid aus der Gruppe der Neonicotinoide. Die Substanz wurde 1985 in den Labors der Bayer AG erstmals synthetisiert. Bayer stellt Imidacloprid seit Anfang der 1990er-Jahre im industriellen Maßstab her. Es wird in etwa 120 Ländern der Erde eingesetzt. Einige Experten nehmen an, dass Imidacloprid derzeit das weltweit meistverwendete Insektizid ist.
Wirtschaft
Der jährliche Absatz in Deutschland liegt im Bereich von 25-100 t, über 1000 t werden exportiert. Der erzielte Umsatz liegt bei etwa 500 – 600 Millionen Euro. Damit ist Imidacloprid das erfolgreichste Produkt von Bayer Cropscience, der Agrarsparte des Konzerns. Die Substanz wird in Indien von einem Lizenznehmer hergestellt. In China wird sie anscheinend von mehreren Firmen ohne Lizenz produziert. Handelsnamen für das Insektizid sind Admire, Confidor, Connect, Evidence, Leverage, Muralla, Provado und Trimax.
Wirkungsweise
Imidacloprid ist ein systemisches Insektizid, das sowohl als Kontakt- als auch als Fraßgift wirken kann. Es wird gut über die Wurzeln aufgenommen und in die Blätter transportiert, die dann vor beißenden und saugenden Insekten geschützt sind. Wird es direkt auf die Blätter ausgebracht, verteilt es sich auf Blattober- und Blattunterseite und wird auch zu neugebildeten Blättern hin weitertransportiert. Da Imidacloprid in der Pflanze nur langsam abgebaut wird, hält seine Wirkung längere Zeit an.
Beim Insekt wirkt Imidacloprid wie Acetylcholin am nikotinischen Acetylcholinrezeptor der Nervenzellen, es wird aber nicht durch das Enzym Acetylcholinesterase abgebaut. Durch den ausgelösten Dauerreiz wird die chemische Signalübertragung gestört. Mehr dazu finden Sie hier auf Chemie.de
Zu glauben, dass man ohne weitere Auswirkungen in die Natur eingreifen kann, ist mehr als nur überheblich – es ist irrsinnig.
Zu wissen, welche Auswirkungen das entwickelte Mittel auf die Umwelt hat, und es trotzdem weiter zu verkaufen, ist ein Verbrechen, und es zeigt mal wieder, dass Profit vor dem Verstand regiert.
Der ganz normale Menschenverstand sagt einem, dass Pestizide nicht nur auf Zielorganismen Auswirkungen haben. Nun legt eine stetig steigende Anzahl von Studien offen, dass wir nach und nach – aber in einer enormen Geschwindigkeit – unsere Umwelt zerstören – und mit ihr all das Leben, das Jahrmillionen gebraucht hat, um sich zu entwickeln.
Studien zeigen, dass eine ganze Reihe Lebewesen durch den Einsatz von Pestiziden gefährdet sind. In dieser Studie geht es um das Pestizid Imidacloprid, das von der Firma Bayer 1985 entwickelt wurde. Dieses Pestizid gefährdet heimische Singvögel, insbesondere insektenfressende Singvögel wie Drosseln, Lerchen, Schwalben, Spatzen und Stare.
Den Wissenschaftlern der niederländischen Radboud-Universität Nijmegen und dem Sovon Center für Ornithologie gelang es nachzuweisen, dass die Vogelpopulation gerade dort signifikant zurückgeht, wo sich Gewässer mit einer hohen Pestizid-Konzentration befinden (häufig in der Nähe landwirtschaftlich genutzter Felder). Ein Rückgang der Vogelpopulationen in diesen Gebieten lässt sich bereits seit vielen Jahren in Europa beobachten.
Die Insekten verbringen ihr Larvenstadium in den Gewässern und nehmen dort das Gift auf. Nun gilt es noch herauszufinden, ob die Vögel schlicht und einfach verhungern oder durch vergiftete Insekten getötet werden.
Einige Vogelarten nehmen das Gift auch direkt über das behandelte Saatgut auf.
Hier der Film:
Zur Studie: Declines in insectivorous birds are associated with high neonicotinoid concentrations
Andere Studien haben bereits gezeigt, dass auch wir zu den betroffenen „Nicht-Ziel-Organismen“ gehören.
Netzfrauen>
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20.10.2017: In 12 Jahren 15%
weniger Vögel in Deutschland - Chemtrail-Metalle
als Ursache bleiben unerkannt
Population in D: Vogelschwund: 12,7 Mio.
Brutpaare verschollen
http://www.krone.at/594547
"Die Zahl der Vögel in Deutschland geht nach Berechnungen des dortigen Naturschutzbundes Nabu deutlich zurück. Innerhalb von zwölf Jahren seien 12,7 Millionen Brutpaare verloren gegangen, erklärte Vogelschutzexperte Lars Lachmann. Das sei ein Minus von 15 Prozent. Betroffen seien auch häufige Arten wie Star und Haussperling.
Lachmann wertete Bestandsdaten der Jahre 1998 bis 2009 aus, die die deutsche Bundesregierung 2013 an die EU meldete. Bisher hätten jedoch die Entwicklungen bei einzelnen Arten im Fokus gestanden - und nicht die Summe. "Aufgrund dieser dramatischen Zahlen muss man von einem regelrechten Vogelsterben sprechen", sagte Nabu-Präsident Olaf Tschimpke. "Während wir es schaffen, große und seltene Vogelarten durch gezielten Artenschutz zu erhalten, brechen gleichzeitig die Bestände unserer Allerweltsvögel ein." Sie fänden in der heutigen aufgeräumten Agrarlandschaft außerhalb von Naturschutzgebieten keine Überlebensmöglichkeiten mehr.
Schleichender Verlust vieler
Vogelarten
Auch am Max-Planck-Institut für Ornithologie
in Radolfzell am Bodensee sieht Forscher
Wolfgang Fiedler einen Trend zum schleichenden
Verlust von Vogelarten. "Wir haben keine
eigenen Daten. Aber es trifft auch Vögel, die
wir für häufig halten", sagte er. Darunter
seien Haussperling oder Star, die auch
Wissenschafter bisher als "erfolgreich im
Umgang mit Menschen" eingeschätzt hätten.
Insektenschwund mitverantwortlich
Eine
veröffentlichte Studie untermauert auch
einen Rückgang bei Insekten in
Deutschland. "Ein direkter
Zusammenhang mit dem Vogelrückgang ist
sehr wahrscheinlich, denn fast alle
betroffenen Arten füttern zumindest ihre
Jungen mit Insekten", so Lachmann. Für den
Rückgang bei Insekten und Vögeln machen
Naturschützer vor allem eine intensive
Landwirtschaft mitverantwortlich.
Ornithologe Fiedler vermutet neben dem Insektenschwund eine Vielzahl von Gründen, für die allerdings in erster Linie der Mensch verantwortlich sei: eine weniger vielfältige Naturlandschaft für Feldlerche oder Goldammer, weniger Unterschlupf in der Stadt für Schwalben oder Mauersegler. Dazu kämen generell mehr Umweltgifte und Fremdstoffe, die Einfluss auf die Fruchtbarkeit von Vögeln haben könnten. Auch die Jagd auf Zugvögel im Ausland spiele eine Rolle.
Der Deutsche Bauernverband betrachtet die Auswertungen zum Rückgang der Vögel mit Vorsicht. Die Daten beruhten auf Schätzungen mit teils sehr großen Spannen und schlechter Datenqualität, bilanzierte Sprecher Michael Lohse. Eindeutige Rückschlüsse auf die Ursachen der Bestandstrends ließen sich daraus nicht ziehen. Im Frühjahr hatte die deutsche Bundesregierung Zahlen zur Lage in landwirtschaftlichen Gebieten in der EU zusammengetragen. Demnach hat sich die Zahl an Vogelbrutpaaren dort zwischen 1980 und 2010 um 300 Millionen verringert, ein Minus von 57 Prozent.
Folgen des Verlusts schwer
einzuschätzen
"Vögel verbreiten Samen und halten
Parasiten in Schach", so Fiedler. Und
ein Ökosystem werde generell weniger
stabil, je weniger Elemente es enthalte.
Und auch Menschen würden wahrscheinlich
vermissen, was sie bisher als
Naturerlebnis kennen - darunter auch das
vielfältige Vogelgezwitscher."
Holland 23.10.2017: Projekt: Krähen sollen trainiert werden, Zigarettenstummel einzusammeln
Niederlande: Start-Up möchte Krähen trainieren, Zigarettenstummel einzusammeln
http://www.shortnews.de/id/1231721/niederlande-start-up-moechte-kraehen-trainieren-zigarettenstummel-einzusammeln
"Das niederländische Start-up "Crowded Cities" will sich dem Müllproblem in Städten annehmen und dazu Krähen als Müllsammler trainieren. Die Vögel sollen lernen, Zigarettenstummel einzusammeln und in den Abfall zu bringen, da diese Tiere besonders lernfähig sind.
Die Konditionierung soll laut den Jung-Unternehmern so ablaufen: "Eine Kamera erkennt den Zigarettenfilter. Daraufhin fällt ein bisschen Essen auf einen Tisch vor den Krähen."
In den Niederlanden landen jährlich mehrere Billionen Kippen auf der Straße: Es dauert zwölf Jahre, bis sich der Zigarettenfilter zersetzt. Das "Crowded Cities"-Projekt muss nun nur noch auf eine Hürde hin überprüft werden: Ob das Zigaretteneinsammeln gesundheitsgefährdend für die Krähen ist."
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29.10.2017: USUTU-VIRUS AUS SÜDAFRIKA - Amseln, Meisen, Käuzchen, Elstern, Spatzen weg
Requiem für eine Amsel: Ein Drama: Vögel sterben massenhaft am Usutu-Virus
https://www.jungewelt.de/artikel/320626.requiem-für-eine-amsel.html
"Von Gisela Sonnenburg
Letzten Winter flog mir eine Amsel zu. Ein Amselmann, schwarz und prächtig. Sein gelber Schnabel war noch leicht blau verfärbt, was daher kam, dass er noch so jung war. Bis zum Frühling verlor sich diese Bläue, die ich auf zahlreichen Fotos festhalten konnte. Mein Amselmann wurde über die Wintermonate erwachsen. Und er hatte einen guten Appetit, teilte sich mit diversen Meisen, Spatzen, Elstern, Tauben und auch Krähen die tägliche Portion Futter, die ich auf dem Balkon platzierte.
Im Frühling begann mein Amselmann, für mich zu singen. Futter wollte er jetzt nicht mehr von mir, denn fette Käfer und Regenwürmer sind für eine Amsel weit delikatere Genüsse als trockene Körner. Aber es hat meinem wilden Freund sichtlich Spaß gemacht, den Kontakt zu halten, sich weiterhin fotografieren zu lassen und dazu herzallerliebst zu tirilieren.
Der Gesang der Amsel ist ja weltberühmt, von Afrika bis nach Australien beglückt er überall mit diesem eindringlichen melodischen Ruf, der eine schöne halbe Stunde am Stück anhalten kann. Die Mythologie spricht den Amseln auch schamanische Kräfte zu. Die schwarzen Sänger haben sogar einen eigenen Heiligen: Kevin of Glendalough, in Irland, wo auch sonst.
Diesen Winter wird mein Amselmann nicht mehr kommen. Auch sein Mädchen, ein hübsches, braun gefiedertes Amselweibchen, das er am Futtertrog auf meinem Balkon kennengelernt und mit der er dann im Sommer auf einem etwas entfernten Kastanienbaum eine Familie gegründet hatte, wird es wohl nicht mehr schaffen. Die Brut der beiden, kaum flügge geworden, wurde ebenfalls vernichtet. Es fühlt sich an wie Mord – in mehreren Fällen, denn auch die anderen schwarzen Sänger in Berlin-Mitte sind weggestorben, innerhalb weniger Wochen, seit August.
Im Juli traf man im Tiergarten und in den Grünanlagen in Mitte noch stets Amseln an. Pro halber Stunde Spaziergang zwei bis drei Tiere. Schlagartig verschwanden sie dann, bis Ende September waren sie wie ausgerottet. Der NABU verkündete im August noch beschwichtigend, es sei ganz normal, dass Amseln sich für die Mauser zurückzögen und den Menschen fern blieben. Doch im September konnten auch die letzten Schönredner nicht mehr übersehen, dass da ein Problem offenbar wurde.
[Das Usutu-Virus aus Südafrika - übertragen von Mücken]Das Problem heißt Usutu-Virus. Es stammt aus Südafrika, wurde 2001 erstmals in Wien diagnostiziert und breitete sich von dort nach Westen aus, bis nach Belgien. Über den Ruhrpott kam es nach Deutschland. Überall, wo ein großer Flughafen in der Nähe ist, grassiert seit 2011 zunehmend und in Wellen diese Seuche, die vor allem Amseln, aber auch Meisen, Käuzchen, Elstern und mitunter auch Spatzen dahin rafft.
Das Usutu-Virus wird von Stechmücken übertragen, die in Deutschland nicht heimisch sind, die aber dank der Touristenbomber immer öfter eingeflogen werden und sich hier prima vermehren können. Das Gefieder der infizierten Vögel verblasst an einigen Stellen, sie wirken merkwürdig gerupft, werden apathisch, leiden an Bewegungsstörungen. Ihr Gehirn entzündet sich, sie haben Schmerzen und Lähmungen, und an dieser Enzephalitis sterben sie. Falls sie nicht, stark geschwächt, den Krähen zur Beute werden.
Die Krähen vertilgen auch die Kadaver, zusammen mit den Ratten. Das düstere Gekreisch der Schwarzgrauen hat nichts mit dem lieblichen Gesang der Amsel gemein. Die Vögel, die heute über Berlin-Mitte am Himmel kreisen, sind fast sämtlich Krähen. Deren Populationen nehmen wegen des vielen gefundenen Fressens stark zu. Irgendwann werden sie sich nicht mehr gut mit den lebenden Spatzen vertragen, sondern diese bejagen. Weil es keine Amseln und Meisen mehr in ihrem Revier geben wird. Alle krank und gefressen.
Der NABU zählte noch nie so viele eingesandte Usutu-Tote wie dieses Jahr. Denn der verregnete Sommer war optimal für die todbringenden Stechmücken. Das biologische Gleichgewicht ist fragil, auch unter Singvögeln.
[Stille Gewässer trockenlegen - oder mit
Mückenmittel "impfen"]
Was kann man machen? Stehende Gewässer im kommenden
Frühling konsequent abschaffen. Sogar in Gießkannen
und Regenrinnen. Tümpel ohne Zufluss sollte man
trockenlegen oder gegen Mücken impfen. Denn darin
legen die Mücken ihre Larven ab, und die enthalten
bereits das Usutu-Virus. Wasser in Vogeltränken muss
man täglich wechseln. Wer noch tatkräftiger ist,
kann sich im Frühjahr Mückenbekämpfungsmittel mit
dem Wirkstoff Bacillus thuringiensis israelensis für
Regentonnen und Teiche besorgen. Es tötet
zuverlässig Mückenlarven, lässt die anderen
Wasserbewohner aber am Leben.
Ansonsten werden neue Amseln in die großen Städte kommen. Aus Dessau zum Beispiel, wo sie auch im Oktober aus Herzenslust fröhlich singen. Oder aus dem Spreewald, wo sie ebenfalls noch munter flöten. Sie werden die frei gewordenen Reviere, etwa in Berlin, übernehmen.
Ohne Virus können Amseln zehn bis 20 Jahre alt werden. Ich bin für die offensive Verteilung oben genannter Mückennaturgifte. Weil ohne die gefiederten musikalischen Wildtiere, deren Gesang viele Menschen unbewusst genießen, Lebensqualität fehlt. Rettet die schwarzen Sänger! Nicht umsonst widmete die ostdeutsche Künstlerin Anna Franziska Schwarzbach der Amsel schon 1994 eine Kaltnadelradierung: Keck und sogar dreibeinig hüpft das Tierchen da über ein Seil, singend und tanzend wie ein Künstler der Natur. Tirili."
========Vogeldrohne: Vor diesem Fake-Falken fürchten sich die Vögel
<von M. Djurdjevic -
Der Robird sieht nicht nur täuschend echt aus, er fliegt und bewegt sich auch wie ein Falke. Im Herbst soll er deshalb die Zürcher Weinberge schützen.
Ein täuschend echter Drohnen-Falke drehte am Dienstag hoch über einem Weinberg an der Zürcher Goldküste seine Runden, wo man den falschen Vogel für einen Moment nicht von den anderen Vögeln unterscheiden konnte. Nur die Tatsache, dass er nach zehn Minuten zum Akkuwechseln landen musste, verriet den Robotervogel.
«An Flughäfen wird diese Technologie bereits eingesetzt, um die Vögel zu vertreiben», sagt Marcel Maurer, der den Robird vermietet. «Wir möchten einen Versuch starten und den Robotervogel in Rebbergen einsetzen, wo unter anderem Stare und Amseln jedes Jahr grosse Schäden anrichten.»
Robird hilft in der Landwirtschaft
Diesen Herbst soll der täuschend echte Vogel die Zürcher Trauben schützen. «Vögel reagieren auf visuelle Reize», sagt Maurer. «Und da jeder Vogel weiss, dass der Falke ein Jäger ist, flüchten sie, sobald sie ihn entdecken.» Nach einer gewissen Zeit kehren sie zwar zurück – «ist der Falke immer noch da, verlassen sie das Gebiet und suchen sich einen neuen Lebensraum».
Genau dieses vogeltypische Lernverhalten mache man sich zunutze, um die Vogelpopulation in bestimmten Gebieten längerfristig zu reduzieren. Um den Vogel zu steuern, braucht es zwei Personen: einen Piloten, der ihn steuert, und einen Beobachter, der ihn startet und das Gebiet überwacht.
«Der Robird ist unverkäuflich»
Muss man nun Angst davor haben, dass die Drohne für Spionage-Zwecke verwendet wird? «Nein, da muss man sich keine Sorgen machen», sagt Maurer. Der Vogel habe keine Kamera und fliege innerhalb eines vorgegebenen Bereichs. Zudem sei der falsche Vogel unverkäuflich – man könne ihn bei Bedarf mieten. «So kommt er nicht in fremde Hände, wo man ihn zu missbräuchlichen Zwecken umbauen könnte.»
Ob der Robird die reifen Trauben vor Raubvögeln tatsächlich schützt, kann Michael Schaad, Sprecher der Vogelwarte Sempach, nicht sagen: «Es stimmt, dass Vögel Gebiete meiden, wenn sie dort mit einer Gefahr rechnen müssen.»
«Wichtig ist, dass keine Tiere zu Schaden kommen»
Ob die Vögel den Robird als Falken wahrnehmen und
deshalb fliehen, bleibt offen: «Vielleicht fliegen
sie auch nur weg, weil sie sich durch ein Flugobjekt
gestört fühlen.» Die Methode sei an und für sich
unproblematisch: «Wichtig ist, dass keine Tiere zu
Schaden kommen, dann stellt der Robird für uns kein
Problem dar.»>
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Es gab mal eine Grüne Partei, die sich für
Naturschutz eingesetzt hat. Scheinbar ist diese Zeit
vorbei...
Frankreich 21.3.2018: Pestizide bringen Insekten zum Verschwinden - und auch Vögel verschwinden
Artensterben in Frankreich: „Pestizide verwandeln unsere Landschaft in Wüste“
https://de.sputniknews.com/panorama/20180321320006673-vogel-pestizide-frankreich-landwirtschaft/
<Die Zahl der Vogelarten in Frankreich ist in den letzten anderthalb Jahrzehnten drastisch geschrumpft, weil Insekten, von denen sie sich ernähren, verschwunden sind. Dies berichtet die Zeitung „The Guardian“ am Mittwoch.
„Die Situation ist katastrophal“, sagte Benoit Fontaine, Naturschutzbiologe am Naturhistorischen Museum in Paris. „Unsere Landschaft verwandelt sich allmählich in eine echte Wüste.“
Der Hauptgrund dafür ist laut Forschern der intensive Einsatz von Pestiziden auf großen Flächen von Monokulturen, insbesondere von Weizen und Mais.
Das Problem bestehe aber nicht darin, dass die Vögel auf diese Weise vergiftet würden, sondern dass die Insekten, von denen sie sich ernähren, verschwinden.„Es gibt kaum noch Insekten, das ist das größte Problem“, sagte Vincent Bretagnolle, ein CNRS-Ökologe am Zentrum für biologische Studien in Chize.
Eine aktuelle Studie habe eine ähnliche Tendenz in ganz Europa gezeigt: In den letzten 30 Jahren sei die Zahl der Fluginsekten um 80 Prozent sowie die von Vogelpopulationen um etwa 400 Millionen zurückgegangen, unterstrich der Ökologe.
„Wirklich beunruhigend ist die Tatsache, dass alle Vögel in der landwirtschaftlichen Umgebung mit der gleichen Geschwindigkeit zurückgehen, sogar die sogenannten ‚Generalisten‘, die auch an anderen Orten wie bewaldeten Gebieten leben können“, bedauert Bretagnolle.
„Dies zeigt, dass sich die Gesamtqualität des landwirtschaftlichen Ökosystems verschlechtert.“>========
23.3.2018: Waldränder weg, Hecken weg, Blumenwiesen weg - und Pestizide dazu - über 75% der Insekten weg - 33% der Vögel weg - WO SIND DIE GESETZE ZUR ARTERHALTUNG???
«Ökologische Katastrophe»: Jeder dritte Vogel ist verschwunden
<Die intensive Landwirtschaft und Pestizide setzen den europäischen Vögeln drastisch zu. In 15 Jahren sind die Vogelbestände um ein Drittel gesunken.
Wo sind Amsel, Drossel, Fink und Star? Wenn in diesen Tagen der Frühling erwacht, ist das Zwitschern deutlich leiser als noch vor 15 Jahren. Viele Vögel sind bedroht. Zwei Studien belegen eine dramatische Abnahme der Vogelbestände.
«In den letzten 15 Jahren haben wir ein Viertel der Lerchen verloren. Das ist viel, sehr viel. Ein solcher Verlust bei der Menschheit wäre massiv», sagt Benoît Fontaine vom Naturhistorischen Museum in Paris und Co-Autor einer der neuen Studien im «Guardian». Laut der Studie ist ein Drittel der Vögel im Kulturland verschwunden.
Er gibt in erster Linie der intensiven Landwirtschaft die Schuld am Vogelsterben: «Wir verwandeln unser Ackerland in eine Wüste», sagt der Biologe. Die Biodiversität sei wichtig, es brauche die Vögel zur Bestäubung und für die Mikroorganismen im Boden. «Ohne das sterben wir letztlich – es ist eine ökologische Katastrophe!».
Nicht alle Vogelarten gleich betroffen
Das Vogelsterben in Frankreich bestätigt eine zweite Studie des «European Bird Census Council». So sei in Europa mehr als die Hälfte aller Vögel in den letzten 30 Jahren von den Feldern und Wiesen verschwunden. Untersucht wurden 28 europäische Länder. Von den 39 häufigsten Vogelarten mussten deren 24 einen Rückgang verzeichnen, nur gerade sechs Arten konnten ihre Bestände vergrössern. Die Störche sind eine der wenigen Arten, die zulegen konnten.
Weniger Insekten, weniger Vögel
Der französischen Studie zufolge hat sich das Vogelsterben in den letzten zehn Jahren verstärkt, insbesondere die letzten zwei Sommer sei ein starker Rückgang beobachtet worden. Die Wissenschaftler sehen einen Zusammenhang zwischen dem dramatischen Rückgang der Insekten wegen des hohen Pestizid-Einsatzes und dem Vogelsterben. So seien über drei Viertel der Fluginsekten in den letzten 27 Jahren verschwunden.
«Alle Vögel sind in irgendeiner Form von Insekten abhängig», sagt Fontaine. Singvögel füttern ihre Küken mit Insekten, Raubvögel wiederum essen Vögel, die sich von Insekten ernähren, sagt der Forscher. «Die Vögel können nicht überleben, wenn sie 80 Prozent ihrer Nahrungsgrundlage verlieren.»
(bus)>========
NATURSCHUTZ+GRÜNE VERSAGEN ALLE
Wie wird die Natur geschützt?
1) Blühstreifen und Gebüsche anlegen
2) Die Sträucher am Waldrand stehenlassen
3) Teiche stehenlassen oder neu anlegen
4) Kriminelle Pestizide von Monsanto / Bayer / Syngenta verbieten
5) HAARP-Klimamanipulation abstellen
24.3.2018: Insekten- und Vogel-Holocaust, weil Blühstreifen, Gebüsche und Teiche fehlen - und wegen krimineller Pestizide von Monsanto / Bayer / Syngenta - und wegen der HAARP-Klimamanipulation
Vom Insektenschwund über das Vogelsterben zum Massenexodus der Tier- und Pflanzenwelt
https://netzfrauen.org/2018/03/24/artensterben/
<Es passiert jetzt, hier und heute. Es gibt keine Ausreden mehr. Es wird kritisch, sagen immer mehr Zustandsberichte über die Biodiversität in unserem Land und auf dem gesamten Planeten. Bis zu 48 Prozent aller Arten werden in Kürze ausgestorben sein.
[1960er Jahre: DDT der
kriminellen, schweinzer Gift-Pharmafirma Ciba
Geigy]
Am CNRS, Frankreichs National Center for Scientific
Research, fühlt man sich derzeit wieder an die 60er
Jahre erinnert, in denen der jahrzehntelange Einsatz
des berüchtigten Insektizids
DDT beinahe zum Aussterben der gesamten
Singvögel-Populationen v. a. in den USA geführt
hatte.
Von Hersteller Geigy damals in ähnlicher Manier wie heute Glyphosat und Neonicotinoide als „gänzlich ungiftig für den Menschen“ beworben, stellte sich im Laufe der Zeit heraus, dass sich DDT und seine Abbauprodukte im Gewebe von Menschen und Tieren anreichern, hormonähnliche Wirkungen zeigen und sogar Krebs auslösen können. Bei vielen Vögeln führte DDT auch zu dünneren Ei-Schalen, die noch während des Legens oder der Brut zerbrachen, was zu erheblichen Bestandseinbrüchen führte.
Auch heute zeichnet sich
wieder eine ökologische Katastrophe ersten Ranges ab
und es gibt eine wachsende Zahl von Studien, in
denen Lebensraumfragmentierung und die schädlichen
Auswirkungen intensiver Landwirtschaft sowie der
massive Einsatz von Pestiziden auf die Biodiversität
ursächlich damit in Zusammenhang gebracht und
kritisiert werden.
[Insekten-Holocaust provoziert Vogel-Holocaust]
Der generelle Insektenschwund, darunter auch das Bienensterben, welches unabsehbare Folgen auf die Bestäubung aller Blütenpflanzen haben wird, ist naturgemäß zu den Hauptursachen des europaweit beobachteten Vogelsterbens zu zählen, da sie die Nahrungsgrundlage für rund 60 Prozent aller Vögel bilden. So zeigten zwei Langzeitbeobachtungs-Studien aus dem Vorjahr, dass Deutschland und Europa in den letzten 30 Jahren 80 Prozent ihrer Insekten-Biomasse und 421 Millionen Vögel verloren haben. Siehe auch: Das Ende der Artenvielfalt – Die hungrigen Vögel!
[Österreich: Bedrohte
Feld- und Wiesenvögel - 500 Vogelschutzinseln in
Wäldern geplant]
Auch in anderen Ländern warnen Ornithologen vor
einem zunehmenden Vogelsterben auf den Agrarflächen.
In Österreich etwa enthüllte der Zensus
von BirdLife, dass vor allem Feld- und
Wiesenvögel wie das früher weit verbreitete
Braunkehlchen, der Wiedehopf und die Feldlerche
bedroht sind. Mangels regierungsseitig vorhandener
Artenschutz-Konzepte für die Landwirtschaft will man
diesem Trend hier mithilfe der Österr. Bundesforste
entgegen wirken und 500 Vogelschutzinseln im Wald
schaffen, kleine Rückzugsgebiete, die der
forstlichen Nutzung entzogen werden.
Insekten- und Vogelsterben auch in Frankreich
dokumentiert - [Frankreich: -33% Vogelbestand in 17
Jahren, z.T. bis -66% oder -70% - Pestizide töten
alles ab - Ackerlandvögel bis -90%]
Jetzt ergaben zwei auf landesweiten Vogelzählungen von insgesamt 175 Arten beruhende Studien vom französischen National Museum of Natural History und dem CNRS, dass in den letzten 17 Jahren ein Drittel aller Vögel aus Frankreich verschwunden ist. Bei manchen Arten ist der Bestand sogar um zwei Drittel geschrumpft und einzelne Spezies wie der Wiesenpieper, der früher zu den häufigsten Singvögeln Europas gehörte, die Feldlerche und der Bluthänfling seien bereits zu knapp 70 Prozent dezimiert oder sähen ihrer Eintragung auf der Roten Liste vom Aussterben bedrohter Spezies entgegen.
Viele Vogelarten sind den Langzeitstudien zufolge in allen überwachten Lebensräumen rückläufig, aber besonders in landwirtschaftlichen Gebieten sei die Dezimierung erschreckend. Die Populationen bekannter Ackerlandvögel wie Lerchen und Rebhuhn brechen buchstäblich zusammen, wobei ihre Anzahl in den letzten 25 Jahren um 50 bis 90 Prozent gesunken ist.
Komplexe Ursachen? Ja, aber schuld ist der Mensch und sein wachstumsorientiertes (Wirtschafts-) System - [kriminelle Pestizide töten ALLES ab: Neonicotinoide und Glyphosat - es fehlt die GESAMTE NAHRUNGSKETTE!!!]„Die Situation ist eine Katastrophe. Unsere ländlichen Regionen drohen zu Wüsten zu werden“, sorgen sich die Studienautoren um CNRS-Ökologe Vincent Bretagnolle und Biologe Benoit Fontaine vom Cesco Naturgeschichtsmuseum. „Was wirklich beunruhigend ist, ist, dass alle Vögel verschwinden, die in landwirtschaftlich genutzten Gebieten leben, selbst die verbreitetsten Arten und Waldbewohner“, sagt Bretagnolle. „Dies deutet darauf hin, dass sich die Gesamtqualität dieses Ökosystems verschlechtert.“
Die Ursachen für diesen Rückgang müssen auch laut den französischen Forschern in der zunehmenden Intensivierung der Landwirtschaft gesucht werden, wobei die Landschaft immer einheitlicher wird. Es gibt immer weniger brachliegende Flächen, dafür Korn- und Weizenfelder, so weit das Auge reicht – und diese Monokulturen werden massiv mit Pestiziden besprüht, die das gesamte Ökosystem kontaminieren. Neonicotinoide und Glyphosat (Roundup), das am häufigsten verwendete Herbizid weltweit, tragen dabei wesentlich zur Dezimierung von Pflanzen und Insekten bei.
Der daraus resultierende erhebliche Verlust von Nahrungsangebot wie auch von Lebensraum, welcher sich durch Defragmentierung von Rückzugsgebieten und Migrationsrouten noch potenziert, erweist sich als tödlich für Insekten, für Vögel, aber eigentlich für die gesamte Nahrungskette und Artenvielfalt. Und je weniger Elemente ein Ökosystem enthält, desto fragiler und instabiler wird es auch als Ganzes. „Die Situation ist besorgniserregend, denn heute ist nicht nur ein Pestizidverbot, sondern ein Paradigmenwechsel gefordert“, so die Forscher.
[Die HAARP-Klimamanipulation bedroht alle Tierarten - bei +4,5 Grad Celsius Anstieg bis 2080 sind rund 50% der Tier- und Pflanzenarten weg - bei +2 Grad 25%]
Auch der Klimawandel befeuert das Artensterben – rund die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten ist bedroht
Eine weitere Ursache des weltweit beobachteten Artensterbens liegt in zu raschen Klimaveränderungen und dem davon ausgelösten Landschaftswandel. Die Anpassungsfähigkeit artenreicher Ökosysteme erreicht und überschreitet teilweise bereits ihre Grenzen. Die Folgen der Erderwärmung für rund 80.000 wildlebende Arten in den 35 artenreichsten Naturregionen außerhalb der Ozeane hat nun die Studie „Wildlife in a warming World“ zu beziffern versucht und sie kam zu erschreckenden Ergebnissen.
Rund die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten werden bis zum Jahr 2080 dem Klimawandel zum Opfer fallen, sollten die anthropogenen Treibhausgas-Emissionen wie bisher ungebremst weitergehen, so die Studie des WWF und der Universität East Anglia in Großbritannien. Bei diesem „business as usual“-Szenario wäre mit einem durchschnittlichen Temperaturanstieg von 4,5 Grad Celsius zu rechnen. Doch selbst wenn das im Pariser Klimavertrag vereinbarte Zwei-Grad-Limit eingehalten werden kann, wird noch jede vierte Spezies in den Schlüsselregionen aussterben.
[Die ganze
Nahrungskette wird zerstört]
„Naturparadiese wie der Amazonas oder die
Galapagosinseln drohen noch zu Lebzeiten unserer
Kinder weitreichend zerstört und der Hälfte ihrer
Tier- und Pflanzenarten beraubt zu werden“, sagt
Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF
Deutschland. „Das ist kein Schicksal, sondern
direkte Folge der menschengemachten Klimaerhitzung.
Auf der ganzen Welt könnten ikonische Tiere wie
Afrikanische Elefanten oder Große Pandas regional
verschwinden genau wie zehntausende Pflanzen,
Insekten und kleinere Lebewesen, die die Grundlage
des Lebens auf der Erde bilden.“ Siehe auch: Deutsche Entwicklungsgelder für
afrikanische Großwildjagdfarm – Das blutige
Vergnügen der Großwildjäger mit Hilfe von
Entwicklungshilfe und WWF? KAZA TFCA –
Human-animal conflict worsens
[Tiere müssen wandern
können - dann sterben bei +2 Grad "nur" 20% aus]
Die Fähigkeit zur raschen Anpassung an die neuen
Begebenheiten vor Ort wird über das Überleben
entscheiden – alternativ auch die Abwanderung in
andere Gebiete. Wird die dazu notwendige Ausbreitung
ermöglicht, errechnet die Studie einen Rückgang der
lokalen Wahrscheinlichkeit des Aussterbens von 25
auf 20 Prozent (im Szenario des Zwei-Grad-Zieles).
In vielen Fällen wird dies jedoch nicht möglich sein
auf Grund von natürlichen Hindernissen und
menschlicher Infrastruktur. Viele Arten werden zudem
einfach nicht in der Lage sein, sich über wenige
Jahrzehnte hinweg anzupassen oder in andere Gebiete
auszubreiten, darunter die meisten Pflanzen,
Amphibien und Reptilien, Frösche und Eidechsen.
„Um die Vielfalt am Leben auf der Erde zu erhalten, müssen wir die globale Erhitzung so gering wie möglich halten. Die bisher von den Staaten zugesicherten Maßnahmen sind viel zu zaghaft und werden Mensch und Natur vor massive Probleme stellen. Das Ziel muss sein, so nah wie möglich an die in Paris anvisierten 1,5 Grad Celsius zu kommen. Wenn uns das gelingt und wir gleichzeitig die Lebensräume und Wanderwege schützen, können wir das schlimmste Artensterben noch abwenden“, sagt Heinrich. „Als dringendste Maßnahme müssen wir daher so schnell wie möglich aus Kohle, Öl und später Erdgas aussteigen – sie sind die Haupttreiber des Klimawandels.“
Wir brauchen nicht nur ein Pestizidverbot, sondern einen Paradigmenwechsel. Wir brauchen nicht nur Dieselverbot, sondern eine Energiewende. Wir brauchen einen wirklichen Systemwandel. Sonst sind wir es selbst, die sich auf die Rote Liste gefährdeten Lebens setzen.
Robert
Manoutschehri aus Österreich für die
Netzfrauen>
Kommentar: Es braucht ein
HAARP-Verbot!!!
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Mysteriöses Sterben von Vögeln in den USA – Experten warnen vor Katastrophe
https://de.sputniknews.com/panorama/20180606321046751-usa-voegel-massensterben-klimaewaermung-katastrophe/
<Eine Gruppe internationaler Forscher unter der Leitung von Julia Parrish von der University of Washington hat das mysteriöse Sterben von Vögeln an der Westküste der USA auf die Erhöhung der Temperatur des Weltmeeres als Folge einer globalen Klimaerwärmung zurückgeführt.
Die Tiere seien vor Hunger verendet, weil es im Pazifik akut an Zooplankton mangele, heißt es in einer von Phys.org veröffentlichten Studie.
2014 waren an der Küste zwischen Kalifornien und British Columbia bis zu 500.000 tote Vögel entdeckt worden. Freiwillige Helfer fixierten Fundorte und Datum. Die Forscher gelangten zum Schluss, dass das Wasser vor der Pazifikküste 2013-2015 deutlich wärmer geworden war, weil weniger Wärme in die Atmosphäre abgeleitet wurde. Zooplankton bevorzugt aber kühleres Wasser. Die schwindende Nahrung hatte denn auch den Tod von Vögeln zur Folge, die von British Columbia Richtung Süden migrieren.
Fachleute gehen davon aus, dass das Massensterben
von Vögeln sich wiederholen wird, weil Folgen der
globalen Klimaerwärmung immer krasser werden.>
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3.7.2018: Flugbewegungen mit SIM-Karte verfolgen - und in Ägypten missbraucht einer die SIM-Karte für Telefongespräche
SIM zweckentfremdet: Storch verursacht horrende Telefonrechnung
https://www.krone.at/1733896
<Wegen einer zweckentfremdeten SIM-Karte werden polnische Umweltschützer jetzt kräftig zur Kasse gebeten. Indirekt mitverantwortlich für den Schaden: ein Storch, in dessen Ortungsgerät die SIM-Karte steckte.
Wie Radio Poland berichtet, hatten die Umweltschützer von EkoLogiczna den Storch im Vorjahr mit einem Ortungsgerät versehen, um seine Flugbewegungen von der polnischen Stadt Siedlce ins über 6000 Kilometer entfernte Afrika nachverfolgen zu können.
Eine SIM-Karte in dem Gerät informierte die Forscher stets über den aktuellen Aufenthaltsort des Vogels. So im vergangenen Februar auch darüber, dass sich der Storch im Blauen Niltal im nordostafrikanischen Sudan niederließ. Dann herrschte jedoch plötzlich Funkstille, Tier und Tracker wurden als vermisst gemeldet.
Jetzt das unerwartete
Lebenszeichen - in Form einer saftigen
Telefonrechnung in Höhe von mehr als
10.000 Zloty (umgerechnet rund 2300 Euro),
verursacht durch die SIM-Karte des
Trackers. Diese wurde dem Bericht nach von
einer unbekannten Person für
Telefongespräche im Ausmaß von 20 Stunden
zweckentfremdet. Die Rechnung müssen jetzt
die Umweltschützer zahlen.>
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Grenchen (Schweinz /
Schweiz) 8.7.2018: Nach einem Fest
stirbt eine Amsel in einem Baum an einem
zurückgelassenen Luftballon mit Faden
Vögel sterben durch Plastikmüll -
Beispiel Luftballon
http://www.20min.ch/schweiz/bern/story/Amsel-erstickt-durch-Luftballon-von-Kinderball-15433757
<Seit mehreren Tagen
sorgt ein Schreckensbild im Internet für
Gesprächsstoff. Es zeigt eine Amsel, die
sich derart in der Schnur eines
Luftballons verhedderte, dass sie
wortwörtlich erhängt wurde. Gemacht
wurde das Bild von einem Facebook-Nutzer
aus der Region Grenchen. Er
fotografierte das tote Tier und teilte
es auf einer regionalen Gruppe mit den
Worten: «Die Folgen einer Party, wenn
man nicht aufräumt.»
Auch Plastikreste sind ein Problem
Laut Facebook-Usern stammt der Ballon vom letzen Kinderball in Grenchen. Sobald die Luftballons in der Luft sind, werden sie vom Wind fortgetragen und platzen je nach Grösse erst nach 16 bis 70 Stunden. Wo genau die farbigen Latexfetzen dann landen, kann niemand voraussagen. Livio Rey von der Schweizerischen Vogelwarte zum Vorfall in Grenchen: «Es handelt sich hier um eine Amsel, die sich in der Schnurschlaufe eines Luftballons verhedderte und dadurch qualvoll sterben musste.» Laut Rey könne man nicht genau sagen, wie oft Vögel durch Schnüre von Luftballons in der Schweiz sterben würden: «Es gibt keine genauen Zahlen dazu.»
Helen Sandmeier vom Schweizer Tierschutz sieht nicht nur die Schnüre der Ballons als Problem. Viele Tiere würden die Plastikreste der Ballons mit Nahrung verwechseln und könnten daran verenden: «Auch weidende Kühe und Rinder sind durch die Plastikteilchen gefährdet und können daran sterben.»
Globales Problem
Nicht nur in der Schweiz sterben Tiere an den Folgen von Ballons. Auch in Deutschland sorgt man sich, so warnt etwa das Tiermagazin «LigaVogelschutz»: «Die Schnüre der Ballons sind Todesfallen für unsere Vögel. Einmal darin verfangen gibt es kein Entrinnen mehr.»
Genaue Zahlen zu den Tieren zu nennen, die wegen Luftballons sterben mussten, ist laut dem Magazin «LigaVogelschutz» beinahe unmöglich. Zwar würden ab und zu ein paar Fälle publik, jedoch würden diese nur die Spitze des Eisbergs darstellen. «Mindestens zwei Prozent aller untersuchten Eissturmvögel in Deutschland haben Reste von Ballon-Latex in ihren Mägen», so das Magazin. Zwar gebe es mittlerweile biologisch abbaubare Luftballons, jedoch würden diese nach Angaben der Hersteller erst nach sechs Monaten verrrotten und blieben somit eine nicht zu unterschätzende Gefahr für Tiere in der freien Natur.
Helen Sandmeier vom Schweizer Tierschutz STS: «Viele der Menschen sind sich schlichtweg nicht bewusst, dass ihre Aktionen unmittelbare Auswirkungen auf die Natur haben können.» Sie ist aber sicher, dass die Bevölkerung durch solche Bilder sensibilisiert wird.
Ähnlicher Fall
Erst letzte Woche hatte ein ähnlicher Fall aus Basel für Aufsehen gesorgt. Zwei Jungstörche wurden völlig verdreckt und von Plastikmüll umhüllt aufgefunden: Ihre Beine waren mit Schnüren und Kuststoff derart ineinander verheddert, dass sie buchstäblich aneinandergekettet waren und die Tiere mehr aufstehen konnten. Bei einem der jungen Störche war ein Bein schon so weit abgestorben, dass er eingeschläfert werden musste.>
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Schweinz (Schweiz)
24.7.2018: Immer mehr Mittelmeermöwen im
Seeland und in Luzern - sie fressen
Abfall von der Strasse
Rund 1400 Paare:
Mittelmeermöwen breiten sich dank
Littering aus
http://www.20min.ch/schweiz/bern/story/Mittelmeerfeeling-in-der-Schweiz-25633990
<In der Region Bern vermehrt sich
zurzeit ein Vogel, den man nicht unbedingt
mit der Schweiz in Verbindung bringen
würde: die Mittelmeermöwe.
Rauschendes Wasser, eine
laue Sommernacht und kreischende Möwen:
Nein, wir befinden uns nicht an der
Riviera-Küste, sondern am Bielersee. Grund
dafür ist die Mittelmeermöwe, die in der
Region immer öfter zu beobachten sind. Das
schreibt heute das «Bieler Tagblatt».
Diese Entwicklung verfolgt auch Livio Rey von der Schweizerischen V0gelwarte in Sempach. «In unserem Monitoring sehen wir, dass es immer mehr Mittelmeermöwen in der Schweiz gibt. Von 2013 bis 2016 gab es rund 1300 bis 1400 Paare.» Auch die Anzahl der Gebäudebruten habe sich stark erhöht. Die Bruten existieren nicht nur in Biel, sondern auch in Neuenburg, Murten und Luzern und weiteren Orten.
«Vogel breitet sich aus, solange es Ressourcen hat»
Mittelmeermöwen treten jedoch nicht nur in typischen See-Städten auf. «Auch in der Stadt Bern sehen wir immer mehr solcher Tiere. Durch die Nähe zu Gewässern wie beispielsweise dem Neuenburgersee eignet sich die Hauptstadt ebenfalls», weiss Rey. Schweizweit gibt es mittlerweile Bruten auf über 60 Gebäuden. Die Tiere ernähren sich nebst Kleintieren auch von Abfall. In grossen Schweizer Städten finden die Vögel nicht zuletzt auch aufgrund der Litteringproblematik genügend Essensmöglichkeiten. «Der Vogel breitet sich nur so lange aus, wie es Ressourcen hat.»
Experten sehen das Aufkommen der Mittelmeermöwen in der Schweiz mit gemischten Gefühlen. «In der Stadt Bern gibt es kein Vedrängungsproblem durch die Mittelmeermöwe.» Ausserhalb der Stadt könne ein solcher Vögel aber andere Arten wie beispielsweise die Flussseeschwalbe oder Lachmöwe gefährden. Rey relativiert jedoch: «Einen viel grösseren Einfluss auf Vögel hat der Mensch, indem er Lebensräume zerstört.»
«Mehr Möwen als auf Korsika»
Die Meinungen über den exotischen Gast in Bern sind geteilt. Eine junge Dame aus dem Lorraine-Quartier fühlt sich wie einer Küstenstadt. Einzig das Meer fehle noch. Ein anderer Bewohner fand die Vögel anfangs auch sehr spannend und abwechslungsreich. «Ich habe mehr Möwen gesehen als während meinen Kindheitsferien auf Korsika.» Die ganze Szenerie in seinem Quartier habe durch die Möwen etwas Romantisches gehabt. Mittlerweile ärgere er sich jedoch, besonders über das Kreischen am frühen Morgen.
(bho)>========
Vogel-Holocaust durch Windräder (Propeller-Spargel):
30.10.2018: Kriminelle Windräder: Raubvögel schnallen die Propeller-Spargel nicht und lassen sich treffen und stürzen ab:
Video vom 3.11.2009: Geier gerät in die Rotoren eines Windkraftwerks (1'23'') - YouTube-Kanal: heitersberg
https://www.youtube.com/watch?v=zkbU1tS_UQc
Für alle Gleiter wie Rotmilan, Bussarde, Falken und Adler gilt das Gleiche: Sie adaptieren die Windturbinen auch nach längerer Zeit nicht. Die unnatürliche Bewegung eines Rotors können sie für evtl. Ausweichmanöver nicht erkennen. Windräder auf Hügeln und Kuppen sind deshalb im gesamten Schweizerischen Mittelland eine tödliche Falle für solche Vögel. Dem Geier wurde selbstverständlich ärztliche Hilfe zuteil. Aber viele Vögel verenden ohne jede Hilfe grausam und verlassen. Anstatt dauernd zu fragen, ob der Filmer dem Vogel geholfen hat, dürften sich die oberschlauen "Naturschützer" vielleicht mal fragen, WESHALB dieser Geier denn verletzt wurde. Der Filmer war nur Zeuge eines Verbrechens namens Windenergienutzung. Diese Art von Energienutzung ist die wohl egoistischste, die man sich vorstellen kann. Die maximal mögliche Versorgungsbeitrag solcher Anlagen liegt unabhängig von der Anzahl installierten Anlagen bei lächerlichen 1%. Und dafür wird die Landschaft, die Fauna und auch die in der nähe lebenden Menschen unverhältnismässig in Mitleidenschaft gezogen. WAS FÜR EIN AUSGEKOCHTER UNSINN DES MENSCHLICHEN GEISTES!
Kommentar von Michael Palomino
(30.10.2018): Energie ist viel einfacher
herstellbar: Wasserstoff, Parabolspiegel,
Aufwindkraftwerke
Energie kann man ganz einfach erzeugen mit
Wasserstoff, mit Parabolspiegeln, mit
Aufwindkraftwerken, es braucht keine
Propeller-Spargel, keine Waldzerstörung,
keine Kohle.
Da sind weitere Kommentare:
Massentod an Fledermäusen durch
Propeller-Spargel
Propeller-Spargel mit Kameras und Lautsprechersignalen ausrüsten, die Warnlaute von sich geben, wenn ein Vogel kommt
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20.12.2018: Blauracke in
Österreich nicht mehr vorhanden:
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CH 5.2.2019: Erst jetzt entdeckt? - Strommasten der SBB töten Uhus im Wallis:
Wallis: Tödliche Stromschläge bedrohen Uhubestand
https://www.20min.ch/schweiz/news/story/Toedliche-Stromschlaege-bedrohen-Uhubestand-31347490
<Der Fund eines von einer SBB-Stromleitung getöteten Uhus ist für Walliser Ornithologen Grund zur Sorge. Sie fordern eine rasche Sanierung gefährlicher Stromleitungen.
Die grösste Eulenart Europas ist ein seltener Greifvogel im Bergkanton. Es leben nur etwa zehn Brutpaare im Wallis, obwohl es deutlich mehr potenzielle Reviere geben würde.
Erst kürzlich hatte sich ein Uhupaar nach 22 Jahren Abwesenheit auf dem Gemeindegebiet von St-Léonard VS niedergelassen, wie die Walliser Gesellschaft für Wildtierbiologie (fauna.vs) am Dienstag in einer Mitteilung schreibt. Jetzt ist das Männchen tot: Es wurde auf der Simplon SBB-Linie durch einen Stromschlag getötet.
Darüber hatte auch die Zeitung «Le Nouvelliste» berichtet. Bereits früher waren in der Region wiederholt Uhus durch Stromleitungen getötet worden.
Ein Drittel kommt durch Stromschläge ums Leben
Stromschläge sind die häufigste nicht natürliche Todesursache bei den nächtlichen Jägern. Gemäss Untersuchungen der Universität Bern kam von 228 in der Schweiz tot aufgefundenen Uhus rund ein Drittel durch Stromschläge ums Leben.
Diese grossen Greifvögel mit einer Spannweite von bis zu 1,70 Meter und einem Gewicht von bis zu drei Kilogramm jagen ihre Beutetiere gerne vom Ansitz aus. Leitungsmasten bieten eine gute Rundsicht über das Jagdgelände.
Beim An- oder Abflug kann es passieren, dass ein Uhu mit den elektrischen Leitungen in Berührung kommt. Der Stromschlag endet für das Tier meistens tödlich.
Sanierung notwendig
Die Sanierung von Masten sei eine absolute Notwendigkeit für das Überleben der Greifvögel, schreibt fauna.vs. Der Vorfall in St-Léonard zeige, dass einige Stromleitungen für Uhus problematisch seien und zu einer tödlichen Falle für die Vögel werden könnten.
Die Gesellschaft ruft das Bahnunternehmen dazu auf, die Sanierungsarbeiten so schnell wie möglich durchzuführen. Auf der Bahnstrecke zwischen Sitten und Siders wurden 13 problematische Masten gezählt. Die Konstruktion dieser Masten müsse überprüft werden.
In den letzten Jahren belief sich der Schweizer Uhubestand gemäss der Vogelwarte Sempach auf etwa 200 bis 230 Paare. Die Art gilt hierzulande als stark gefährdet.
(sda)>========