<Wenn ihr Gesang im lauten Meer schlechter zu hören
ist, unterhalten sich Buckelwale lieber mit Hilfe ihrer
Finnen. Das haben australische Wissenschaftler bei
Beobachtungen der Kolosse an der Ostküste des Kontinents
entdeckt. Nahmen die natürlichen Geräusche mit den
Windstärken zu, verständigten sich die Tiere immer
weniger mit ihren beeindruckenden Lauten, sondern durch
Auftauchen und Schlagen mit den Schwanz- oder
Brustfinnen.
Mit ihren sprachähnlichen Signalen übermittelten die
Buckelwale zwar eine große Bandbreite von Informationen,
aber in lauter Umgebung könnten die verloren gehen,
erläutern die Wissenschaftler um Rebecca A. Dunlop von
der Universität von Queensland in Gatton. "Weitere
Forschungen müssen nun klären, wie die Tiere mit dem vom
Menschen verursachten Lärm umgehen", schreiben die
Experten in den "Biology Letters" der britischen Royal
Society.
Unterwasserlärm, Fischerei, Umweltzerstörung und der
Klimawandel bedrohen weltweit viele Wal-Arten. Die bis
zu 30 Tonnen schweren Buckelwale sind bekannt für ihre
wilden Luftsprünge und ihre einzigartigen,
facettenreichen Gesänge.
dpa>
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WDSF 25.5.2010: Walfische (z.B. auf den
Färöer-Inseln) sind hochgradig mit Umweltgiften
vergiftet: Quecksilber, PCB etc.
aus: Jürgen Ortmüller: Internationale Petition zur
Beendigung des Walfangs und Konsums von Walfleisch auf
den Färöer-Inseln; Rund-E-Mail des Wal- und
Delfinschutz-Forums WDSF vom 25.5.2010
Die Fakten gemäss WDSF:
-- auf den Färöer-Inseln wird Walfang betrieben mit dem
Stolze, ein "besserer Wikinger" zu sein
-- das Walfleisch wird an die Bevölkerung verteilt,
Reste landen z.T. auf der Müllkippe
-- das Walfleisch ist hochgradig mit Umweltgiften
belastet (Quecksilber, PCB etc.) und bewirkt Krankheiten
und genetische Schäden an Neugeborenen
-- die Bevölkerung der Färöer-Inseln hat z.B. einen
abnormal hohen Anteil an Parkinson
-- die Regierung der Färöer-Inseln ist nicht bereit
zuzugeben, dass das Walfleisch giftig ist:
<Liebe Delfin- und
Walfreunde, liebe TS/TR-Kollegen;
Andreas Morlok,
Gründer und Geschäftsführer von ProWal und Jürgen
Ortmüller, Gründer des WDSF, werden im Sommer 2010 auf die Färöer-Inseln im
Nordatlantik fliegen, um sich für die Beendigung des blutigen und
grausamen Delfin- und
Walfangs einzusetzen. Die beiden
Organisationen fordern ein
Konsumverbot des mit Umweltgiften verseuchten
Walfleisches. Geplant sind auch mehrere Treffen mit
den Verantwortlichen der Regierung und Ärzten
auf der Insel.
Aus seinen Erfahrungen
des Besuchs der Färöer-Inseln im Jahr 2000 bei einer
gemeinsamen Aktion mit Paul Watson
(Ex-Greenpeace-Mitbegründer und Präsident der Sea
Shepherd Conservation Society – SSCS) weiß Jürgen
Ortmüller, dass der Aufenthalt auf der Inselgruppe nicht
ungefährlich ist. Die Wikinger-Vorfahren wollen den
alljährlichen Walmord an bis zu Eintausend Grindwalen
und Delfinen möglichst geheim halten. Der überwiegende
Teil des Walfleischs wird innerhalb der Bevölkerung
verteilt, der Rest landete auch schon mal auf
Müllkippen.
Insbesondere auch der Schutz der Kinder
und Schwangeren liegt ProWal und WDSF am Herzen. Das
Walfleisch ist aufgrund wissenschaftlicher
Untersuchungen sehr stark mit Quecksilber, PCB und
anderen Umweltgiften belastet. Trotzdem wird es
konsumiert und führt nachweislich zu neurologischen
Erkrankungen und einem sehr hohen
Parkinson-Krankheitsanteil auf der Inselgruppe mit rund
45.000 Einwohnern. Der blutige Walfang findet nur
aufgrund einer Jahrhunderte alten Tradition statt.
Politische Parteien auf den Färöer haben Angst vor dem
Verlust von Wählerstimmen, wenn sie den Walfang (aus
gesundheitlichen Gründen) verbieten würden.
Die wissentliche gesundheitliche Beeinträchtigung einer
ganzen Bevölkerungsgruppe auf Kosten der sensiblen
Meeressäuger ist jedoch eine internationale
Angelegenheit!>
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8.7.2010: Lärm im Meer nimmt zu - Wale müssen
lauter rufen oder weichen auf Klopfsignale aus
aus: n-tv online: Welt & All: Zunehmender Lärm im
Meer: Wale müssen lauter rufen; 8.7.2010;
http://www.n-tv.de/wissen/weltall/Wale-muessen-lauter-rufen-article1016481.html
<Die Lärmbelastung im Meer nimmt durch die Schifffahrt
zu. Wale, die unter Wasser kommunizieren, scheinen sich
mit ihren Rufen kurzfristig an die Lautstärke anzupassen.
Auch Wale müssen lauter rufen, wenn es in ihrer Umgebung
zu laut wird. So reagierten die Tiere auf den zunehmenden
Lärm durch die Schifffahrt, berichtet Susan Parks von der
Pennsylvania State Universität in University Park (USA) in
den "Biology Letters" der britischen Royal Society. Parks
und ihre Mitarbeiter hatten mit Hilfe von Saugnäpfen
Aufnahmegeräte an 14 Atlantischen Nordkapern (Eubalaena
glacialis) vor der Ostküste Kanadas befestigt.
Die Geräte registrierten nicht nur die Rufe der Wale,
sondern auch die Umgebungsgeräusche im Meer. Dabei
stellte sich heraus, dass die Tiere ihre Rufe
kurzfristig anpassten und lauter riefen, sobald es
rundherum mehr Krach gab. Die Wale rufen ihre
Artgenossen in einem tiefen Frequenzbereich zwischen 50
und 400 Hertz. Gerade in diesem Bereich hat in den
vergangenen Jahrzehnten die Geräuschbelastung im Meer
durch Schiffsmotoren stark zugenommen.
Der Atlantische Nordkaper aus der Familie der Glattwale
ist stark gefährdet. Seine Population von früher
geschätzten 100.000 Tieren zählt heute nur noch wenige
hundert und hat sich auch nach dem Ende des Walfangs
nicht deutlich erholt.
Manche weichen auf
Klopfsignale aus
Auch andere Walarten reagieren auf den zunehmenden Lärm
im Meer: Erst kürzlich hatten australische Forscher
berichtet, dass Buckelwale bei zunehmendem Geräuschpegel
auf Klopfsignale ausweichen. Sie singen weniger, sondern
schlagen stattdessen verstärkt mit ihren langen
Brustflossen auf die Wasseroberfläche.
dpa>
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29.7.2010: Walmassaker auf den Färöer-Inseln
Mit einer Treibjagd werden auf den Färöer-Inseln
alljährlich Grindwale in eine Bucht getrieben und dort
abgeschlachtet bzw. durch Verbluten brutal geschächtet,
und die ganze Bucht wird rot. Aber lesen Sie selbst:
aus: Pressemeldung vom Wal- und Delfinschutz-Forum
(WDSF): Walschützer gehen in die „Höhle des Löwen“ auf
den Färöer-Inseln; 29.7.2010; Möllerstr. 19, D-58119
Hagen; Tel. 0049-(0)2334-9190-22; E-Mail:
wds-forum@t-online.de; www.wdsf.de; Geschäftsführer:
Jürgen Ortmüller; Spendenformular:
http://www.wdsf.eu/component/mad4joomla/?jid=3
<Alljährlich fallen dem
blutigen Treiben vor der skandinavischen Inselgruppe
mehrere Hundert Meeressäuger in volksfestähnlichen
Ritualen zum Opfer. Die Färöer betreiben diese Art des
Walfangs seit mehr als 500 Jahren. Die Fischer schlagen
in ihren Booten auf Eisenstangen, die mit dem anderen
Ende im Wasser versenkt werden, um die vorbeiziehenden
Tiere vor der Küste orientierungslos zu machen. Dann
werden ganze Walschulen in die engen Buchten der
zerklüfteten Inselgruppe getrieben und barbarisch
abgeschlachtet. Das empfindliche Sonar der Grindwale
wird durch das Stoßen einer Eisenstange in das Blasloch
zerstört. Anschließend wird die Halsschlagader
aufgeschlitzt. Die Sauerstoffatmer färben in ihrem bis
zu 20 Minuten dauernden Todeskampf das Wasser der
Buchten blutrot.
Im Juni und Juli wurden jetzt
wieder mehrere Hundert der Grindwale, die zur Art der
Delfine gehören, von den Färingern erlegt. Das Fleisch
wurde, wie immer nach einer Jagd, unter polizeilicher
Aufsicht an Bevölkerungsteile der Inselgruppe mit
rund 48.000 Einwohnern kostenlos verteilt.
Gesundheitswarnungen von Wissenschaftlern, die
erhebliche Belastungen des Walfleischs mit Quecksilber
und anderen Umweltgiften bis zum hundertfachen oberhalb
der vom Mutterland Dänemark festgesetzten
Toleranzgrenzen festgestellt haben, werden von der
autonomen Regierung der Färöer weitgehend ignoriert.
Das deutsche Wal- und
Delfinschutz-Forum (WDSF) mit seinem Gründer Jürgen
Ortmüller und der Leiter der Walschutzorganisation
ProWal, Andreas Morlok, haben sich zusammen geschlossen,
um eine Aufklärungskampagne auf den Färöer-Inseln zu
starten. Der WDSF-Chef: „Wir werden in der kommenden
Woche auf die Inseln fliegen, um Gespräche mit dem
Leiter der Gesundheitsbehörde, Dr. Pál Weihe, dem
Premierminister Logmand Johannsen, mit Parteien und den
Medien zu führen. Wir wollen auf die
Gesundheitsgefährdung durch den Verzehr des
kontaminierten Walfleischs insbesondere gegenüber den
Kindern der Färöer hinzuweisen. Allerdings haben wir
auch eine eigene Petition im Gepäck, die sich mit rund
60.000 Unterschriften aus aller Welt gegen den grausamen
und nicht mehr zeitgemäßen Walfang richtet. Wir gehen
sozusagen in die Höhle des Löwen, denn Kritiker sind auf
den Inseln nicht willkommen und werden auch schon mal
bedrängt.“
Der WDSF-Gründer Ortmüller war
bereits vor 10 Jahren schon einmal mit seinem damals
18-jährigen Sohn auf der Inselgruppe, um zusammen mit
dem legendären Walschützer und
Ex-Greenpeace-Mitbegründer Paul Watson gegen die Waljagd
zu demonstrieren. Unter ständiger Polizeibeobachtung
konnten sie durch Kontrollfahrten an den Küsten
zumindest erreichen, dass während ihres Aufenthalts kein
Wal getötet wurde. Jetzt wollen die Organisationen WDSF
und ProWal, die auch von Oscar-Preisträger O’Barry
unterstützt werden, einen diplomatischen Versuch
starten, dem blutigen Treiben ein Ende zu setzen.
Bisher hatten sich Tierschützer
noch nie getraut, offiziell auf die Färöer zu reisen, da
sie mit Angriffen aus der Bevölkerung rechnen mussten.
„Das Risiko müssen wir zum Schutz der Wale eingehen,
denn sonst wird sich nie etwas ändern“, so
Ortmüller.>
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23.9.2010: <Massenhafte Walstrandungen:
"Die Meere werden immer lauter">
<Ein trauriges Bild: 80 Grindwale sind an einen
entlegenen Strand im Norden Neuseelands gestrandet.
Immer öfter erreichen uns die schrecklichen Bilder
von gestrandeten Walen. Im August 2010 verendeten an
einem Strand in Neuseeland mehr als 50 Grindwale. Nur
einen Monat später stranden wieder 80 Tiere und
kämpfen zusammen mit Tierrettern ums Überleben. Es
scheint, als würden sich die Meeressäuger immer öfter
verschwimmen. Ob das wirklich so ist, erklärt Dr. Kim
Detloff, Referent für Meeresschutz beim
Naturschutzbund Deutschland.
n-tv.de: Warum verirren sich die Wale im Meer
und stranden schließlich?
Dr. Kim Detloff: Es lässt sich vermuten, dass der
Mensch einen eindeutigen Einfluss auf die vielen
Walstrandungen in den letzten Jahren und Jahrzehnten
hat. Die Meere werden immer lauter und viele Aktivitäten
des Menschen verursachen einen immensen Unterwasserlärm.
Die zunehmende Schifffahrt, seismische Untersuchungen,
zivile und militärische Sonarsysteme oder sogenannte
Offshore-Aktivitäten beim Bau von Windkraftanlagen oder
Ölplattformen gehören als Lärmquellen dazu. Die Wale
allerdings sind extrem abhängig von ihrem Gehör. Es sind
äußerst schallsensible Tiere, die sich mit Hilfe der
Echolokation orientieren. Das heißt, sie schaffen sich
mit Hilfe ihres Gehörs ein akustisches Bild ihrer
Umgebung. Wenn das System durch menschgemachten Lärm
gestört wird, kann es zu Navigationsfehlern, Verirrungen
und eben Strandungen kommen.
Oftmals sind es zahlreiche Wale die stranden
und sterben. Woran liegt das?
Freiwillige versuchen mit allen Mitteln die Tiere vor
dem Austrocknen zu bewahren, trotzdem ist der Großteil
der Tiere gestorben.
Typischerweise passiert das bei großen Gruppen von
Grindwalen, die auch als Pilotwale bezeichnet werden.
Diese Tiere sind sehr soziale Wesen, die oftmals in
Gruppen von mehreren hundert Exemplaren leben. Geführt
werden diese Gruppen von wenigen oder nur einem
Leittier. Wenn dieses eine Tier ein Schaden am Gehör hat
oder in seiner Navigation gestört wird und sich verirrt,
dann folgt die ganze Gruppe und nicht selten stranden
dann alle Wale. Zudem ist der Zusammenhalt in der Gruppe
sehr stark. Kranken oder verletzten Tieren wird
versucht zu helfen und die ganze Gruppe bleibt zusammen.
Ist es tatsächlich so, dass immer mehr Wale in
den letzten Jahren stranden oder erfahren wir durch
die moderne Berichterstattung nur öfter von solchen
Ereignissen?
Ich glaube, beides ist der Fall. Zum Glück ist es so,
dass die Öffentlichkeit und die Medien in den
vergangenen Jahren wesentlich sensibler mit
Walstrandungen umgehen, so dass wir auch immer öfter
davon erfahren. Auf der anderen Seite habe ich den ganz
persönlichen Eindruck, dass die Häufigkeit der
Strandungen zugenommen hat. Leider gibt es dazu bisher
kaum statistische Erhebungen.
Nach Walstrandungen gibt es immer häufiger
Tierschützer und Freiwillige, die bemüht sind, die
Tiere zurück ins Meer zu schaffen. Macht das Sinn?
160 Menschen kämpften in Neuseeland um das Leben von 24
Walen.
Ja, teilweise sind die Erfahrungen positiv. Das hängt
jedoch sehr von der Walart ab. Die kleineren Tiere,
überwiegend aus der Gruppe der Zahnwale, kann man häufig
retten. Die großen Tiere jedoch, die Bartenwale, sind
durch ihre Körpermasse kaum zu retten. Sie ersticken an
ihrem eigenen Gewicht. Es gibt heute in den Regionen, in
denen wir häufig mit diesen Katastrophen konfrontiert
werden, sehr gut ausgebaute Netzwerke. Die Tiernotretter
können schnell zu den gestrandeten Tieren gebracht
werden. Vorort wird versucht, die Tiere erst einmal vor
dem Vertrocknen durch Kühlen mit nassen Decken zu
bewahren. Dann wird versucht, mit der auflaufenden Flut
die Tiere zurück ins Meer zu bringen. Auch wenn man
durch den Einsatz der Menschen immer wieder Tiere am
Leben halten konnte, ist es jedoch noch nie gelungen,
alle gestrandeten Wale zu retten.
Kann man denn als Privatperson - weit weg vom
Ort des Geschehens - etwas tun, um auch in Zukunft
solche Strandungen zu verhindern?
Ja, am wichtigsten ist die Entwicklung des Bewusstseins
für den Schutz der Meere. Die Meere sind überlastet und
jeder von uns sollte mehr für den Schutz der Meere tun.
Jeder Einzelne von uns kann etwas dazu beitragen. Das
fängt an beim Überdenken des Konsum- und damit verbunden
des Wegwerfverhaltens. Müll im Meer ist beispielsweise
ein riesiges Problem. Jeder kann sich beispielsweise
überlegen, ob er die laute High-Speed-Fähre nutzt, von
denen wir wissen, dass es auch häufig zu Kollisionen mit
Walen kommt, oder aber eine langsamere, vielleicht
leisere Fähre bevorzugt. Zudem können Menschen auf
verschiedene Art und Weise die Arbeit von Umwelt- und
Tierschutzorganisationen unterstützen. Das wichtigste
jedoch ist die Thematisierung des Problems in allen
Bereichen.
In den letzten Jahren entstehen immer mehr
Offshore-Windanlagen, wie bewerten Sie diese
Entwicklung bezüglich der Meeressäuger?
Dr. Kim Detloff.
Ganz klar ist, dass die Menschheit die erneuerbaren
Energien braucht. Die Offshore-Windanlagen bieten
diesbezüglich ein großes Potential. Das Problem an
diesen Windanlagen ist die gängige Ausbaupraxis, die
nicht ohne Risiken für die Meeresumwelt ist. Die
Fundamente für die Windanlagen werden überwiegend
gerammt, das heißt riesige, hydraulische Hammer rammen
die Stützpfeiler, die bis zu fünf Meter im Durchmesser
sind, in den Meeresboden hinein. Dabei entsteht ein
höllischer Lärm. Dieser ist überaus gefährlich für Wale,
Delfine und andere Tiergruppen. Bisher weiß man
allerdings wenig darüber, welche Auswirkungen dieser
Baulärm auf Fische oder andere Tiergruppen z.B. am
Meeresboden hat. Das Problem ist, dass die Entwicklung
in diesem Bereich noch in den Kinderschuhen steckt.
Nötig sind ein viel effektiverer Lärmschutz und ein
wesentlich größeres Wissen über die Auswirkungen von
Unterwasserlärm. Solange unser Wissen so begrenzt ist,
müssen entsprechend des Vorsorgeansatzes, menschliche
Aktivitäten, die Tiere akut gefährden, unterlassen oder
technisch angepasst und verbessert werden.
Mit Kim Detloff sprach Jana Zeh>
=====
28.1.2011: Es sterben mehr Wale und Delfine
als "Beifang" als durch die Harpune
aus: Welt online: 30 Haifischarten droht schon bald die
Ausrottung; 28.1.2011;
http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article12371296/30-Haifischarten-droht-schon-bald-die-Ausrottung.html
<Auch Wale und
Delfin verenden als Beifang
Der BLAUWAL ist das größte Tier, das jemals auf der Erde
gelebt hat. Er wird bis zu 32 Meter lang und maximal 200
Tonnen schwer. Er ernährt sich von Kleinlebewesen wie
Krebsen, Schnecken und Plankton, die massenhaft im Meer
auftreten und als Krill zusammengefasst werden. Der
weltweite Bestand wird laut WDCS auf 5200 Tiere
geschätzt. Laut WWF stirbt alle zwei Minuten ein Wal
oder Delfin in einem Fischernetz. Dies seien weit mehr
Tiere als den Harpunen der Walfänger zum Opfer fielen.
Der BUCKELWAL wird durch japanische Walfänger bedroht:
Charakteristisch für den bis zu 19 Meter langen und 30
Tonnen schweren Riesen sind seine langen Flossen.
Buckelwale ernähren sich von Krill und Schwarmfischen
und bewohnen alle Ozeane bis zur Packeisgrenze.
Der GRÖNLANDWAL bewohnt ausschließlich die kalten
Meeresregionen an der Packeisgrenze der Arktis. Er wird
etwa 15 Meter lang und 60 bis 80 Tonnen schwer und hat
mit mehr als vier Metern die längsten Barten aller Wale.
Auch der Grönlandwal wurde mancherorts bis zur
Ausrottung gejagt. Der gesamte Bestand wird auf 11.080
Tiere geschätzt.
Der FINNWAL ist der zweitgrößte Wal. Er kann 27 Meter
lang und 75 Tonnen schwer werden. Wie der Blauwal und
alle anderen Bartenwale ernährt sich der Finnwal von
Krill, den er mit seinen Barten aus dem Wasser filtert.
Heute töten noch Island und Japan Finnwale. Der
weltweite Bestand wird auf 40 000 Tiere geschätzt.
Der POTTWAL ist der größte Zahnwal. Er kann mehr als 20
Meter lang und bis zu 57 Tonnen schwer werden. Er
ernährt sich vor allem von Tintenfischen, die er dank
einer Ultraschallortung in finsteren Meerestiefen von
bis zu 1200 Metern jagen kann. Japan deklariert seine
Jagd auf Pottwale als wissenschaftliche Forschung. Der
weltweite Bestand wird auf 360.000 Tiere geschätzt.
Der GLATTWAL unterteilt sich in den nordatlantischen
Nordkaper, den Nordpazifischen Glattwal und den auf der
Südhalbkugel heimischen Südkaper. Glattwale werden bis
zu 17 Meter lang und 40 bis 80 Tonnen schwer. Sie
ernähren sich von Krill. Der Gesamtbestand wird auf 7850
Tiere geschätzt.
Der BRYDEWAL wird rund 14 Meter lang und bis zu 19
Tonnen schwer. Die Tiere ernähren sich von Krill und
Fischen. Sie leben als Einzelgänger oder Paare und
bevorzugen Wassertemperaturen von mehr als 20 Grad
Celsius. Japan tötet Brydewale für sein angeblich
wissenschaftliches Fangprogramm. Verlässliche
Bestandschätzungen gibt es nicht.
Der GRAUWAL lebt im Nordpazifik und unterteilt sich in
eine westliche und eine östliche Population. Grauwale
durchwühlen den Meeresgrund nach Kleinkrebsen, Würmern
und Weichtieren. Die Tiere werden bis zu 15 Meter lang
und 14 bis 35 Tonnen schwer. Der Gesamtbestand wird auf
17.500 Tiere geschätzt.
Der ZWERGWAL ist mit 8 Metern Länge und einem
Normalgewicht von 8 Tonnen der zweitkleinste der
Großwale. Zu seiner Nahrung gehört Krill, auf der
Nordhalbkugel auch Schwarmfische wie Hering oder
Kabeljau. Zwergwale werden kommerziell von Island und
Norwegen gejagt. Der weltweite Bestand wird laut WDCS
auf 470.500 Tiere geschätzt.
Mit grausamen Bildern protestiert Greenpeace gegen den
internationalen Walfang.
Rätselhaft: Immer mehr tote Schweinswale werden an
Ostseeküste angespült.
Tödliche Wissenschaft: Japanische Walfänger erlegen
angeblich nur für wissenschaftliche Zwecke die Wale.>
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25.2.2011: <Walforscher schlagen Alarm:
Kaum Schweinswale in der Ostsee>
<Schnelles Handeln ist gefragt, wenn es darum geht,
den Bestand der Wale zu sichern. Insbesondere die
Schweinswale in der Ostsee gelten als extrem gefährdet.
Viele von ihnen enden als Beifang in den Netzen der
Fischer.
Der Schweinswal war ein Freund der Ostsee.
Die Zahl der Schweinswale in der Ostsee sinkt nach
Angaben von Artenschützern stetig. "Besorgniserregend
ist insbesondere der Trend in der Inneren Ostsee
(östlich von Rügen), wo es schätzungsweise nur noch
250 erwachsene Tiere gibt", sagte Petra Deimer, die
Vorsitzende der Gesellschaft zum Schutz der
Meeressäugetiere (GSM). Sie bezog sich auf Ergebnisse
einer Arbeitsgruppe zum Jastarnia Plan. Dem vor zehn
Jahren vereinbarte Rettungsplan für den einzigen in
der Ostsee heimischen Wal sind die meisten
Anrainerstaaten angeschlossen.
Aber auch in dänischen Ostsee-Gewässern seien die
Zahlen gesunken. "Während die hochgerechnete Anzahl
Schweinswale für 1994 für die Belt-See (Kattegat,
Belte, Sund und Westliche Ostsee) noch 27 769 Tiere
ergab, waren es für 2005 nur noch 10 865 Tiere",
schreibt die GSM mit Verweis auf eine Promotion von
Signe Sveegaard von der dänischen Universität Aarhus.
Viele Wale enden als Beifang
An der Küste Mecklenburg-Vorpommerns werden immer
mehr tote Schweinswale gefunden.
Spaziergänger und Wassersportler haben in den
vergangenen drei Jahren zudem jährlich bis zu 170
Schweinswal-Kadaver allein an deutschen Ostseestränden
gemeldet. "Über die Hälfte sind Beifänge", sagte
Deimer unter Verweis auf Untersuchungen des
Forschungs- und Technologie Zentrums Büsum. "Diese
unnatürliche Sterblichkeit ist in jedem Fall zu hoch,
sie dürfte ein Prozent eines gesunden Bestandes nicht
überschreiten."
Ursache für den Rückgang der Wale seien vor allem der
Beifang, aber auch die Meeresverschmutzung, die
Gewinnung von Bodenschätzen und der zunehmende
Schiffsverkehr. Die Jastarnia-Gruppe empfiehlt
walfreundlichere Fischfanggeräte wie Fischreusen statt
Stellnetze, die tödlich für Wale und Seevögel sein
können.
dpa>
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24.3.2011: Vorläufiges Walfang-Ende von Japan
durch Kampf der Tierschützer "Sea Shepherd"
aus: n-tv online: Vorläufiges Ende des Walfangs: Japan
in die Knie gezwungen; 24.3.2011;
http://www.n-tv.de/wissen/Japan-in-die-Knie-gezwungen-article2936336.html
<Trotz weltweiter Kritik macht Japan noch immer Jagd
auf Wale. Nun haben Tierschützer die Fangflotte
zumindest vorerst zum Aufgeben gezwungen. Tokio hält
weiter stur am Walfang fest - aber wie lange noch?
Walfanggegner sind erleichtert, Japan stinksauer: Mit
waghalsigen Störmanövern auf hoher See hat die
streitbare Tierschutzgruppe Sea Shepherd die japanischen
Walfänger zum Abbruch der Jagdsaison im Südpolarmeer
gebracht. Fischereiminister Michihiko Kano nannte am
Freitag als Grund Sicherheitsbedenken.
Aus Protest über die wiederholten Attacken von Sea
Shepherd bestellte Tokio am selben Tag die Botschafter
der Niederlande, unter dessen Flagge Sea Shepherd fährt,
sowie Australiens und Neuseelands ein. Tokio forderte
die drei Länder auf, die Störmanöver der Tierschützer zu
unterbinden. Japan will vor den Walfanggegnern nicht
einknicken: Der "wissenschaftliche Walfang" werde
fortgesetzt, zeigte sich Regierungssprecher Yukio Edano
stur.
"Nie wieder eine Walfangsaison"
Neuseelands Außenminister McCully hofft, dass die
Japaner den Walfang endgültig einstellen.
Australien und Neuseeland, aus deren Häfen die Schiffe
von Sea Shepherd seit sieben Jahren in See stechen,
reagierten erleichtert auf den vorzeitigen Abzug der
Walfänger. "Ich bin froh, dass die Saison vorbei ist und
Australien findet, dass es nie wieder eine Walfangsaison
geben sollte", sagte der australische Umweltminister
Tony Burke. "Ich hoffe, dass das vorzeitige Ende des
Walfangs Zeit für einen konstruktiven Dialog bietet, um
die Probleme rund um den Walfang international zu
lösen", sagte Neuseelands Außenminister Murray McCully.
"Unser Ziel ist es, den Walfang im Südpolarmeer total
abzuschaffen." Die Jagdsaison dauert dort normalerweise
bis März.
"Wenn Japans Fangsaison wirklich abgebrochen wird, ist
das sicher auch Sea Shepherds Hartnäckigkeit zu
verdanken", sagte die Vorsitzende der Gesellschaft zum
Schutz der Meeressäugetiere (GSM), Petra Deimer, in
einer Mitteilung der Organisation. "Mit einiger
Sicherheit gibt es aber auch wirtschaftliche und
politische Gründe dafür. Rechtliche nicht zu vergessen,
denn Japan geht im antarktischen Schutzgebiet auf Jagd."
Walfang seit dem Zweiten Weltkrieg
Japan macht seit Ende des Zweiten Weltkrieges vor allem
im Südpazifik Jagd auf Wale. Seit 1986 das
internationale Walfangmoratorium in Kraft trat, betreibt
Japan den Walfang nach eigener Darstellung bloß zu
"wissenschaftlichen Zwecken". Dass das Fleisch nach der
"Untersuchung" zum Konsum freigegeben wird, stellt
ebenfalls keinen Verstoß gegen das Walfangmoratorium
dar. Kritiker sehen in der Wissenschaft nur einen
Vorwand, zumal Walforscher anderer Länder zu ähnlichen
Forschungsergebnissen kommen, ohne die Meeressäuger zu
töten. Die Regierung in Tokio machte den Walfang jedoch
zum Exempel, um ihre Entschlossenheit zu demonstrieren.
Walfang wurde zu einer Frage der nationalen Identität.
Tokio argumentiert stets, es würden keine bedrohten
Arten gejagt. Zudem sei der Walfang mit der Wildjagd in
Europa vergleichbar. Dabei essen die meisten Japaner gar
kein Walfleisch. In den Kühlhäusern sollen fast 6000
Tonnen Walfleisch ungenutzt lagern. Ohne staatliche
Subventionen käme der Walfang laut Kritikern zum
Erliegen. Doch solche Argumente ließen Tokio bislang
kalt.
Schnellboot gerammt und versenkt
Umso hartnäckiger ging Sea Shepherd auf hoher See gegen
die Japaner vor. Dabei kam es auch wiederholt zu
gewaltsamen Zusammenstößen. In einem Fall hatte das
Begleitschiff der Japaner das Schnellboot eines der
Aktivisten gerammt und versenkt. Später fuhr der
Neuseeländer mit einem Jet-Ski zu dem Walfangschiff,
kletterte an Bord und verlangte Entschädigung. Er wurde
stattdessen jedoch 2010 in Tokio zu zwei Jahren Haft auf
Bewährung verurteilt.
Die Aktivisten von Sea Shepherd konnten den Walfang
vorerst stoppen.
Doch Sea Shepherd ließ sich nicht einschüchtern.
Letztlich hatten die Tierschützer Erfolg: Japan hatte
eigentlich geplant, in dieser Saison rund 900 Zwergwale
und 50 Finnwale zu fangen. Am Ende sollen es nur 30 bis
100 Wale gewesen sein. Das Fabrikschiff "Nisshin Maru"
musste seine Arbeit deswegen am 10. Februar einstellen.
"Hoffen wir, dass der 9. Februar 2011 als der Tag in die
Geschichte eingeht, an dem der letzte Wal in
antarktischen Gewässern geschlachtet wurde", meinte der
Vorsitzende der grünen Partei Australiens, Bob Brown.
dpa>
========
Von:
"Wal- und
Delfinschutz-Forum"
<wds-forum@t-online.de>
Betreff:
Pressemitteilung: Korruption verhindert
Walschutzbeschlüsse der IWC - Walschützer bieten
Geld
Datum:
Wed, 13. Jul 2011 14:04:54
13.7.2011: Japan schmiert Mitgliedsländer der
Walfangkommission, um weiter Wale jagen zu dürfen -
korrupte Staaten der Walfangkommission lassen Japan
Wale jagen
aus: Pressemitteilung des Wal- und Delfin-Forums vom
13.7.2011: Korruption verhindert Walschutzbeschlüsse der
IWC - Walschützer bieten Geld; 13.7.2011
<Die beiden
Tierschutzorganisationen ProWal (Radolfzell) und Wal-
und Delfinschutz-Forum (WDSF/Hagen/Westf.) waren jetzt
auf der britischen Insel, um sich für den Walschutz
einzusetzen.
(Jersey/Hagen-Westf./Radolfzell) Die Internationale
Walfangkommission (IWC) mit ihren 89 Mitgliedstaaten
tagt in dieser Woche auf der englischen Kanalinsel
Jersey. Auf der Tagesordnung steht auch die Eindämmung
der vermuteten Korruption gegenüber einigen
Mitgliedsstaaten aufgrund eines Antrag Groß-Britanniens.
[Japans korrupte Regierung
schmiert systematisch die Regierungen der
"Entwicklungsstaaten" aus Pazifik, Afrika und Karibik]
In den vergangenen Jahren hieß es immer wieder, dass
Japan Ländern, meistens Entwicklungsstaaten aus dem
pazifischen, afrikanischen und karibischen Raum,
„Entwicklungsgelder“ gewähre, damit diese der Kommission
als vollwertiges Abstimmungsmitglied beitreten, um für
die Walfanginteressen Japans zu votieren. Japan soll
ebenfalls die jährlichen IWC-Mitgliedsbeiträge sowie die
Flüge und Hotelkosten für die neuen Landesvertreter
bezahlt haben. Obendrauf soll es noch 1.000 US-Dollar
„Taschengeld“ pro Tagungstag und Delegierten gegeben
haben. Japans Bestrebungsziel die IWC als zahnlosen
Papiertiger, welcher keine Entscheidungen mehr treffen
kann, darzustellen, um damit das Walfang-Moratorium zum
Schutz der Großwale zu unterlaufen und gar zu kippen,
rückt immer näher.
Jürgen Ortmüller,
Geschäftsführer des Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)
[berichtet]:
„Norwegen, Japan, Island und Dänemark mit
seinen Reichsverbandsmitgliedern Grönland und
Färöer-Inseln treten seit Jahrzehnten den Walschutz mit
Füßen und haben nur ihren Profit und ihre eigene
Interessen im Visier. Das muss gestoppt werden, sonst
kann sich die IWC, die eine Walfang-Organisation und
keine Walschutz-Organisation ist, gleich selbst
auflösen.Japan tötet jedes
Jahr mehr als 1000 Wale unter dem Deckmantel
der wissenschaftlichen Forschung, obgleich es heute
Methoden gibt, um die gleichen wissenschaftlichen
Ergebnisse zu erzielen, ohne dass dafür Wale getötet
werden müssen. Das Walfleisch wird dann in japanischen
Restaurants und Supermärkten als Delikatesse verkauft.
Gleichzeitig sitzt das Land aber mittlerweile auf einem
Berg von rund 6.000 Tonnen Walfleisch, für das es keine
Nachfrage mehr gibt. Die Färöer-Inseln töten unter dem
Schutz Dänemarks jedes Jahr ebenfalls über 1000
Grindwale und betreiben damit einen kommerziellen
Handel, wie wir selbst dort nachweisen konnten.“
[Korruptes Dänemark]
Dänemark muss sich den Vorwurf der beiden
Walschutz-Organisationen wegen mittelbarer Korruption
ebenfalls gefallen lassen. Der EU-Staat bereitete für
Grönland als Mitglied des dänischen Reichsverbands
IWC-Anträge für die erneute Jagd auf Buckelwale vor.
WDSF und ProWal werten dies als „verdeckte
Vorteilsgewährung aus nationalen Interessen“.
[Die
"Walfangkommission" ist von über 30 korrupten Staaten
unterwandert]
Auf der IWC-Tagung bot der Geschäftsführer von ProWal
(Kuratorium WDSF), Andreas Morlok, den IWC-Delegierten
vor den Augen der Medien jetzt bündelweise
internationale Geldscheine an. Morlok: „Korruption muss
man mit einem symbolischen Korruptionsangebot
beantworten, um diesen Skandal publik zu machen. Es ist
untragbar, dass eine Kommission, die gar internationalen
Rechtscharakter besitzt, von mehr als 30 korrupten
Staaten unterwandert ist und niemand etwas dagegen
unternimmt. Wir fordern die IWC-Mitglieder auf, diese
gekauften Länder aus der IWC auszuschließen, damit
wirkliche und weitreichende Schutzmaßnahmen für die Wale
umgesetzt werden können.“
ProWal und WDSF
forderten vor der IWC-Tagung die Vereinten Nationen
(UNO) bei einem persönlichen Gespräch in NewYork auf,
endlich eine echte Internationale Walschutz-Kommission
ins Leben zu rufen, die sich um die vielseitigen
Schutzmaßnahmen für die Meere und um alle Delfin- und
Walarten kümmern soll. Leider mangele es der UNO an
finanziellen Mitteln, so die Antwort in New York und
nach Meinung der Walschützer wohl auch an einem festen
Willen, den Meeressäugern einen Weg in eine sichere
Zukunft zu ermöglichen.—
21.7.2011: "USA" verurteilt Island wegen
Missachtens von Walfangverboten und droht mit
Sanktionen
aus: 20 minuten online: Finnwalfleisch: Walfang: USA
drohen Island mit Sanktionen; 21.7.2011;
http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/17101156
<Die USA haben den Walfang in
Island verurteilt und erwägen Handelssanktionen gegen
den europäischen Inselstaat. Island ist überrascht über
den Schritt.
Die USA haben den Walfang in Island verurteilt und
erwägen Handelssanktionen gegen den europäischen
Inselstaat. Das Land missachte das Fangverbot der
Internationalen Walfangkommission (IWF), sagte
Handelsminister Gary Locke laut einer am Mittwoch in
Washington verbreiteten Mitteilung.
«Der Export von Finnwalfleisch bedroht eine gefährdete
Art und unterläuft weltweite Bemühungen, Wale zu
beschützen.» Er empfahl US-Präsident Barack Obama,
binnen sechs Monaten auch diplomatische Massnahmen zu
prüfen.
Grundlage für die angedrohten Restriktionen ist ein
Artikel («Pelly-Amendment») im Gesetz zum Schutz von
US-Fischereiflotten. Er berechtigt die Regierung nach
Auskunft Lockes, die Einfuhr isländischer Produkte zu
verbieten. Obama hat 60 Tage Zeit, um über solche
Sanktionen zu entscheiden.
Die Vereinigten Staaten gehören neben der EU zu dem
wichtigsten Absatzmarkt für die Fischerei-Industrie des
Landes. Umweltschützer begrüssten den Vorstoss, der
Island ihrer Meinung nach wahrscheinlich zum Umdenken
anregen werde.
Island zeigte sich von dem Schritt überrascht. Der
Walfang sei nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ohne
Zweifel unschädlich. So würden von geschätzten 70
000 Minkwalen jährlich 216 und 154 Finnwale von
20 000 gefangen.
«Islands Walfang ist völlig legal und der Handel mit
Walprodukten erfolgt gemäss internationalen
Bestimmungen», sagte der isländische Fischereiminister
Jón Bjarnason am Mittwoch laut einer Mitteilung.
(sda)
====
24.10.2011: <Fischerei und Lärm:
Bedrohung für Pottwale und Delfine wächst> - sie
haben wegen dem industriellen Lärm im Meer keine
Orientierung mehr
<Delfin: Unterwasserlärm kann den Orientierungssinn
der Meeressäuger stören
Die Gefährdung von Zahnwalen wie Pottwal und
Delfin hat in den vergangenen zehn Jahren deutlich
zugenommen. Die größte Gefahr geht von der Fischerei
aus, denn viele Tiere verenden als Beifang.
Wissenschaftler fordern daher, dass weltweit schonende
Fangmethoden eingeführt werden.
Die größte Bedrohung für Delfine und andere Zahnwale
sind Fischernetze: Verheddern sich Zahnwale in
Stellnetzen, Drähten, Ringwadennetzen oder
Grundschleppnetzen, bedeutet das nach einer Studie für
86 Prozent der betroffenen Tiere den Tod. Zu diesem
Schluss kommt ein Bericht, den das Uno-Sekretariat des
Übereinkommens zur Erhaltung der wandernden wildlebenden
Tierarten (UNEP/CMS) am Montag in Bonn vorlegt.
Es handelt sich um eine Enzyklopädie der 72 Zahnwalarten,
die der Kieler Forscher Boris Culik zusammengestellt hat.
Sie enthält die jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnisse
über die Verbreitung, das Wanderungsverhalten und die
Bedrohungen für die Zahnwale, zu denen unter anderem
Pottwal, Schnabelwal, Schweinswal und Delfin gehören.
Auch wenn sie nicht gezielt gejagt werden, leiden
Zahnwale unter den Auswirkungen der Fischerei. Die Überfischung ihrer
bevorzugten Beutetiere führte dazu, dass 13 Arten in
diesem Jahr als bedroht eingestuft wurden. Im vor zehn
Jahren veröffentlichten Bericht der CMS waren es noch
elf Arten gewesen.
Culik fürchtet, dass weitere Zahnwalarten aussterben
werden, wenn nicht bald spürbar gegen diese Bedrohung
vorgegangen wird. Der wissenschaftliche Rat von CMS hat
eine Resolution zum Fischen mit Stellnetzen vorgelegt,
über die im November abgestimmt werden soll. Darin wird
die internationale Gemeinschaft aufgefordert, sich
umgehend für eine Verbesserung der Fischereimethoden
einzusetzen. So ließe sich die Bedrohung der Meeressäuger
verringern.
Den Tieren macht zudem der zunehmende Lärm in den
Meeren zu schaffen. Wale kommunizieren mit verschiedenen
Lauten unter Wasser. Außerdem nutzen sie Töne, um zu
navigieren und um Beute zu finden. Vom Menschen
verursachter Lärm, wie er etwa bei seismischen
Untersuchungen, Bauprojekten unter Wasser, aber auch mit
militärischem Sonar entsteht, behindert die Wale.
16.12.2011: Der unsinnige Walfang der
japanischen Regierung - ein paar Fakten
<Jetzt gerade bricht die japanische Walfangflotte gen
Süden auf, um tausende majestätische Wale zu jagen. Mit
dabei: Eine private Sicherheitseskorte, die mit 30
Millionen Dollar aus der Tsunami-Katastrophenhilfe
bezahlt wird! Der japanische Premierminister steht
bereits unter enormem Druck wegen mangelnder Hilfe für
die Opfer des Tsunamis.
Gerade bricht die japanische Walfangflotte auf gen
Süden, um tausende majestätische Wale zu jagen. Mit
dabei: Eine private Sicherheitseskorte, die mit 30
Millionen Dollar aus der Tsunami-Katastrophenhilfe
bezahlt wird!
Walfanggegner haben den japanischen Walfang zuletzt
erfolgreich behindert -- und genau deshalb
streicht die japanische Regierung Gelder für
Tsunami-Hilfsmaßnahmen, nur damit Aktivisten nicht
länger ihre Schiffe stoppen, während sie brutal Wale
schlachten.
Wenn wir die Sicherheitsmaßnahmen für den Walfang
stoppen und die Hilfsgelder an verzweifelte Bürger
Japans bringen können, die noch immer in radioaktiven
Gebieten gefangen sind, können wir der diesjährigen
Jagd ein Ende setzen. Japans Premierminister Noda
steht bereits unter enormem Druck nach seinem
skandalösen Versagen bei der Entschädigung der Opfer der
Atomkatastrophe. Ein weltweiter Protestruf kann
in Japan und weltweit unserer Empörung Ausdruck geben
und Noda zwingen, mit kostbaren Hilfsgeldern
Menschen zu retten, anstatt Wale zu töten.
Unterzeichnen Sie jetzt und leiten Sie diese
E-Mail an alle weiter:
Japans angeschlagene Walfangindustrie verursacht
astronomische Kosten im Unterhalt -- das Töten eines
einzigen Wales kostet bis zu 35.000 Dollar, und die
Branche erhält bereits 6 Millionen Dollar pro Jahr an
Auszahlungen von der Regierung. Doch jetzt verschwendet
der Premierminister zusätzliche 30 Millionen an private
Sicherheitsdienste, die die Wal-Schlächter auf dem Meer
vor Umwelt-Aktivisten schützen sollen. Mit dieser
zusätzlichen Unterstützung plant Japan diese Saison nun
mehr als 1.000 Zwergwale für den kommerzielle Verkauf
von Fleisch zu töten.
Beamte behaupten, dass Walfang-Subventionen vom Tsunami
betroffene Küstengebiete unterstützen -- obwohl Japan
schon Walfleisch einlagern musste, weil so wenig
Nachfrage besteht. Gleichzeitig ignoriert die
Regierung Bürger, die in Gebieten mit hoher Strahlung
festsitzen, von denen nur wenige eine erbärmliche
Entschädigung von 1.000 Dollar erhalten.>
=====
27.12.2011: <Ostsee-Schweinswale: Rettungsplan
hat
versagt> - Forderungen gegen die
Stellnetzfischerei in Ostsee-Walgebieten
<Vor zehn Jahren wurde ein
Rettungsplan für den Ostsee-Schweinswal beschlossen.
Doch die Wirkung blieb bei null, sagen Forscher. Sie
fordern umgehende Maßnahmen zum Schutz und ein Verbot
der Stellnetzfischerei in Rückzugsgebieten der Wale.
Knapp zehn Jahre nach dem Start eines Rettungsplans für
den vom Aussterben bedrohten Ostsee-Schweinswal zieht
der Direktor des Deutschen Meeresmuseums, Harald Benke,
eine ernüchternde Bilanz. Die vereinbarten Ziele, den
Bestand des Ostsee-Schweinswals zu stabilisieren, seien
nicht erreicht worden, sagte der Walforscher. "Der
Jastarnia-Rettungsplan hat versagt."
Benke forderte, umgehend Schutzmaßnahmen einzuleiten.
Während in der westlichen Ostsee noch rund 11.000
Schweinswale leben, kommen in der Ostsee östlich von
Rügen nur noch zwischen 250 bis 600 der sogenannten
Ostsee-Schweinswale vor. Wegen ihrer abweichenden
Schädelform und den genetischen Unterschieden werden sie
als eigene Population eingeordnet. Angesichts der hohen
Beifangrate, die zwischen 47 und 86 Prozent aller
Totfunde betrage, sei ein konsequentes Verbot der
Stellnetzfischerei in Schutzgebieten unumgänglich,
forderte Benke.
Lärm muss verringert werden
Der Rettungsplan für den Schweinswal wurde 2002 im
polnischen Jastarnia als Unterabkommen des
internationalen Abkommens zum Schutz der Kleinwale in
Nord- und Ostsee ASCOBANS beschlossen. Demnach darf der
Beifang beispielsweise nicht 1,7 Prozent der auf dem
Gebiet lebenden Tiere übersteigen.
"Wir können nicht erkennen, dass sich der Bestand der
Schweinswale seit 2002 erholt hat", sagte Benke. Allein
in diesem Jahr seien 23 tote Tiere an der Ostseeküste
von Mecklenburg-Vorpommern gefunden worden.
Der Meeresbiologe forderte zudem, den Lärm in der
Ostsee zu minimieren, da die Schweinswale sich kaum noch
per Echoortung orientieren oder kommunizieren könnten.
Dazu gehörten der Einsatz von sogenannten
Blasenschleiern beim Rammen der Windparkfundamente sowie
die Entwicklung leiserer Schiffsantriebe.
dpa>
=====
2.1.2012: <Kampf gegen Fangflotte:Tierfreunde
stören Japans Waljagd mit Drohnen> - Greenpeace
hat "modernisiert"
aus: Financial Times Deutschland online; 2.1.2012;
http://www.ftd.de/wissen/natur/:kampf-gegen-fangflotte-tierfreunde-stoeren-japans-waljagd-mit-drohnen/60148531.html
<Umweltaktivisten
um
den Greenpeace-Gründer Paul Watson haben für ihre
Störmanöver gegen Japans Walfangflotte ein offenbar
effektives Hilfsmittel gefunden: Überwachungsdrohnen,
die über dem Ozean die Walfangschiffe orten.
Bislang hatten die
Walschützer die japanischen Fangtrawler oft in den
Weiten des Südpolarmeers aus den Augen verloren und
konnten sie nicht mehr von ihren Schlauchbooten aus
stören. Die Drohnen mit einer Reichweite von etwa
300 Kilometern können dies nun verhindern, berichtet
die britische Tageszeitung "The Guardian".
Japan hatte im vergangenen Jahr
angekündigt, 1000 Wale fangen zu wollen, zum größten
Teil Zwergwale, die bis zu zehn Meter lang werden. Die
international umstrittene Jagd auf die Tiere
rechtfertigt Japan damit, dass diese wissenschaftlichen
Zwecken diene. Ein großer Teil des Fleisches wird in
Japan jedoch in Restaurants verwertet. Zwergwale sind,
anders als manche größere Walart, zwar nicht von der
Ausrottung bedroht, seit 1985 gilt allerdings auch für
sie ein Fangmoratorium.
2010 brach Japan die Fangsaison
nach nur 200 gefangenen Tieren ab, da die Fangflotte
beharrlich von Umweltschützern behindert wurde. Watson
ist zuversichtlich, dass er mit den drei Schiffen seiner
Sea Shepherd Conservation Society dank des
Drohneneinsatzes den Walfang so effektiv stören kann,
dass er sich nicht mehr lohnt. "Unser Ziel ist es, sie
wirtschaftlich zu zerstören", sagte Watson dem
"Guardian". Jede der Drohnen kostet etwa 10.000 Dollar.
Das Geld dafür bekam Watson von einer Recyclingfirma in
den USA.>
========
1.4.2012: Tod von Walen und Delfinen im Golf
von Mexiko nimmt immer mehr zu - Zusammenhang mit
Ölkatastrophe vermutet
aus: Spiegel online: Nach Ölkatastrophe: Im Golf von
Mexiko sterben die Delfine; 1.4.2012;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,825044,00.html
<Von Frank Patalong
Seit Anfang 2010 verenden im Golf von Mexiko
ungewöhnlich viele Wale und Delfine. Eine Studie zeigt
nun, wie schlecht es den Meeressäugern dort wirklich
geht. Der Verdacht der Forscher: Viele der Tiere leiden
und sterben an Spätfolgen der "Deepwater
Horizon"-Katastrophe.
Hamburg - Sie nennen es ein Unusual Mortality Event,
kurz UME: Es ist die amtliche Bezeichnung dafür, dass
seit Februar 2010 ungewöhnlich viele Meeressäuger an den
Stränden im Golf von Mexiko tot angeschwemmt werden. In
Louisiana, dem am stärksten betroffenen Gebiet, erhöhte
sich die Zahl der tot angeschwemmten Meeressäuger von
durchschnittlich 20 in den Jahren 2002 bis 2009 auf 138
im Jahr 2010 und 159 im Jahr 2011.
Damit starben in den letzten zwei Jahren vor
Lousianas Küste fast 16-mal so viele Wale und Delfine
wie sonst in einem Jahrzehnt. Insgesamt liegt die Quote
tot angeschwemmter Meeressäuger in der Golfregion,
dessen Anrainer-Bundesstaaten sehr unterschiedlich stark
betroffen sind, rund fünfmal über Normalniveau. Mit
schon 37 toten Tieren bis März 2012 scheint klar, dass
dieser Trend auch in diesem Jahr ungebrochen ist.
In der nüchternen Sprache der Wissenschaft ist das
statistisch signifikant, für die Naturschutz- und
Fischereibehörden und für Tierschützer eine Katastrophe.
Und für viele ist der Schuldige daran natürlich
ausgemacht: Das Sterben der Wale begann fast zeitgleich
mit der Katastrophe der Ölplattform "Deepwater Horizon"
am 20. April 2010, die elf Arbeiter das Leben kostete,
die Plattform zerstörte und die größte Ölpest aller
Zeiten verursachte. Geschätzt 800 Millionen Liter Öl
ergossen sich in das Meer, das wenige Tage darauf von
einem fast 10.000 Quadratkilometer großen Ölteppich
bedeckt war. Es dauerte bis zum 6. August 2010, bis das
Leck, aus dem das Öl ausströmte, endlich abgedichtet
war.
Dass ein Ereignis dieser Größenordnung die Umwelt in
erheblichem Maße belasten würde, war klar: Monatelang
kämpften Experten darum, das Öl irgendwie aufzufangen,
zu verbrennen oder chemisch zu binden. Am Ende schienen
auch natürliche Prozesse ganz kräftig mitgeholfen zu
haben, und schneller als erwartet verschwanden die
Ölteppiche und Ölfilme im Wasser. Bereits vier Monate
nach der Katastrophe glaubten US-Behörden, drei Viertel
des ausgelaufenen Öls seien unschädlich gemacht worden.
Unabhängige Forscher widersprachen: 80 Prozent des Öls,
wollten Wissenschaftler der Universität Georgia
herausgefunden haben, wabere nach wie vor durch die
Tiefen - hinabgedrückt durch die zur Bindung des Öls
eingesetzten Chemikalien.
Tot gestrandete Wale und Delfine im Golf
von Mexiko
Zeitraum
Florida
Mississippi
Alabama
Lousiana
Total
Jahresdurchschnitt
2002 - 2009
20
14
20
20
74
2010 (Feb-Dez)
33
25
64
138
260
2011
33
59
111
159
362
2012 (Jan-März)
15
9
23
37
84
Zahlen: NOAA
Zwei Jahre nach der Katastrophe deutet sich nun
an, dass diese noch weit schwerere Konsequenzen für die
Umwelt haben könnte als bisher gedacht. Erste Studien
über Korallen und Insekten in der Region hatten in den
letzten Monaten gezeigt, dass auch diese Lebewesen
erheblich belastet sind. In einer von der National
Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) und dem
Ölkonzern BP, dem die "Deepwater Horizon" gehörte,
gemeinschaftlich finanzierten Studie stellten Forscher
ein erhebliches Korallensterben fest.
Ungewöhnlicherweise erstreckte sich das auch in größere
Tiefen. Als Grund wird vermutet, dass durch chemische
Bindestoffe schwer gewordenes Rohöl unter die
Meeresoberfläche abgesunken sei und sich dort in großen
Wolken verbreitet habe. Das Verschwinden der Ölteppiche
habe somit keineswegs bedeutet, dass das Öl unschädlich
gemacht worden sei.
Krank, weil durch die
Ölpest geschwächt?
Das Sterben der Meeressäuger ist da ein weiteres Indiz.
Ein Beweis ist es aber noch nicht: Das UME begann zwei
Monate vor der Ölkatastrophe. Die höchsten Fallzahlen
stellte die NOAA für die Wochen vor der Explosion der
"Deepwater Horizon" fest. Die Behörde behandelt auch
diese Fälle im Kontext der
"Deepwater"-Umweltkatastrophe. Es gibt aber auch noch
andere Faktoren.
Nachdem Forscher der NOAA im Oktober 2011 in fünf tot
angeschwemmten Delfinen einen Befall mit Brucellen
feststellten, einem auch bei Meeressäugern auftretenden
Bakterium, das die oft tödlich verlaufende Brucellose
verursacht, ließ die Behörde weitere Tiere testen. Am
25. März 2012 lagen die Ergebnisse für 43 getestete, tot
angeschwemmte Delfine vor: Elf davon, also rund 25
Prozent, waren an Brucellose verendet.
Das schließt einen Zusammenhang mit der "Deepwater
Horizon"-Katastrophe aber keineswegs aus. Schlagzeilen
machte die Behörde nun mit einer Studie, die auf der
Untersuchung von 32 lebend gefangenen Delfinen beruht.
Die endgültigen Ergebnisse sind noch nicht
veröffentlicht, doch schon die Ende März vorab
herausgegeben Statements zeigen die Größe des Problems:
Die Behörde beschreibt den Zustand der gefangenen Tiere
als außergewöhnlich schlecht. Die Hälfte habe unnormale
Hormonwerte gezeigt, viele seien deutlich untergewichtig
gewesen. Zu den medizinischen Befunden, die von der
Normalität abwichen, zählten zudem verminderte
Hämoglobinwerte im Blut, Lungen- und Leberleiden. Die
erhöhte Anzahl von Tieren, die an Infektionen erkrankt
sind, könnte also durchaus darauf zurückzuführen sein,
dass diese deutlich geschwächt scheinen.
Lungen- und Lebererkrankungen waren als Folgen der
Umweltkatastrophe erwartet worden. 800 Millionen Liter
Rohöl emittieren jede Menge Dämpfe, und der vergebliche
Versuch, das Öl zu verbrennen, verursachte zeitweilig
erhebliche Luftverschmutzungen in der Region. Die
Leberschädigungen aber dürften die Konsequenz erhöhter
Giftstoffaufnahme sein. Wie Menschen stehen Wale am
obersten Ende der Nahrungskette: Was an Schadstoffen in
die Nahrungskette einfließt, zeigt sich am obersten Ende
dann in konzentrierter Form.
Angst vor Schadstoffen
in der Nahrung
In den USA wurden als Reaktion auf die NOAA-Studie
umgehend wieder Befürchtungen laut, Fisch und
Meeresfrüchte aus der Region könnten ein
Gesundheitsrisiko darstellen. Die Behörde widerspricht
solchen Befürchtungen: Gerade Delfine könnten auf
vielfältige Weise mit Öl und Chemikalienrückständen in
Kontakt kommen, durch die Menschen nicht gefährdet
seien. Dazu gehöre neben dem Einatmen von Öldämpfen auch
die Aufnahme über die Haut und die Möglichkeit, dass
sich die Säuger selbst vergiften, wenn sie ölverseuchte
Schlämme am Meeresboden nach Nahrung durchsuchten. Die
Gewässer des Golfs von Mexiko würden seit der
Katastrophe intensiv überwacht, alle Fischerzeugnisse
ständig getestet. Der Verzehr sei unbedenklich.
Für Entwarnungen ist es aber offensichtlich zu früh.
Auch die Küstenregionen stellen nach wie vor fest, dass
Belastungen durch das ausgelaufene Öl anhalten, auch das
Pflanzenwachstum stellenweise deutlich eingeschränkt ist
- die Ölpest tötet noch immer.
Auch für BP ist die Katastrophe nicht ausgestanden.
Trotz Kooperationen mit den US-Behörden im Rahmen der
"Gulf Spill Restauration"-Anstrengungen, mit denen die
Umweltfolgen des Desasters beseitigt werden sollen,
beharken sich Behörden und BP nach wie vor gerichtlich,
werfen sich gegenseitig vor, nötige Akteneinsichten
nicht zu gewähren. Mit einer Gruppe privater Kläger
einigte sich BP auf eine Schadensersatzzahlung in Höhe
von 7,8 Milliarden Dollar. Der Konzern hat sich aber
darauf vorbereitet, dass die Rechnung am Ende noch
erheblich höher ausfallen könnte. Insgesamt soll der
Ölmulti 37 Milliarden Dollar an die Seite gelegt haben,
um weitere Forderungen erfüllen zu können.>
========
16.6.2012: <Eine App zum Schutz der
Wale> - die Nachrüstung auf der Brücke von
grossen Schiffen
<Grosse Schiffe kollidieren immer
wieder mit grossen Meeressäugern – oft mit tödlichen
Folgen. Dank einer App soll damit Schluss sein,
zumindest an der nordamerikanischen Ostküste.
Eine App für iPhone und iPad soll Wale vor Kollisionen
mit Schiffen zumindest vor der US-Ostküste bewahren.
Die «Whale Alert App» bezieht ihre Informationen von
Unterwassermikrofonen, die die Wale orten, und leitet
diese dann per GPS auf iPhones und iPads weiter,
berichtete ein Sprecher der Tierschutzorganisation
International Fund for Animal Welfare, Patrick Ramage,
in Boston. «Noch werden Wale von grossen Schiffen
überfahren, aber wir können sie retten», sagte er. Die
App funktioniere vorläufig nur vor Neuengland,
zwischen Florida und Maine, weil nur dort spezielle
Bojen mit Mikrofonen platziert seien. Das Bojensystem
gibt es schon seit einigen Jahren, bisher mussten
Schiffe aber per Telefon über Wale auf ihrem Weg
alarmiert werden. In der Region leben rund 550 Wale,
meist Atlantische Nordkaper, die über 16 Meter lang
und 70 Tonnen schwer werden können. (rub/dapd)>
<Wie wäre es wohl,
wenn wir Wale verstehen und auch walisch sprechen
könnten? Dank einer Website, die die Meeressäuger
retten will, können Sie nun tatsächlich singen wie
Willy und Co.
Viele Meeresbewohner sind vom Aussterben bedroht. So
auch die Wale. Um sie und ihre Umwelt zu schützen, gibt
es - nebst anderen - seit 1989 den gemeinnützigen Verein
OceanCare.
Er setzt sich auf verschiedenen Ebenen dafür ein, dass
die Zerstörung der Meere, welche der Lebensraum für eine
Vielzahl von faszinierenden Tieren und Pflanzen ist,
gestoppt wird.
Laut den Umweltschützern sind die Wale nicht einmal in
Schutzgebieten vor Netzen und intensiver Beschallung
sicher. Deshalbe fordern sie gesicherte Gebiete für die
Tiere.
Um sich mit ihrem Anliegen Gehör zu verschaffen,
haben die Tierfreunde auf www.be-their-voice.com
den Walen ganz einfach zu einer Sprache verholfen, die
wir verstehen: Der Menschensprache. Auf der Website
können Sie einfach eintippen, was Sie gerne einem
Freund oder Bekannten auf walisch sagen möchten. Und
schon singt der Computer los, wahlweise in Englisch
oder auf Deutsch.
Und wenn Sie schon dort sind können Sie ja gleich
noch die Online-Petition unterschreiben und so zum
Botschafter für Wale werden.
(lue)>
========
5.9.2012: <Enormer Rückgang im
Schwarzen Meer: Schweinswale extrem
bedroht>
<Eine Studie US-amerikanischer
Wissenschaftler offenbart Erschreckendes: Die Zahl der
Schweinswale im Schwarzen Meer schrumpft binnen eines
halben Jahrhunderts um rund 90 Prozent. Ursachen sind
Überfischung, Überdüngung und die Einschleppung
fremder Arten.
Die Zahl der Schweinswale im Schwarzen Meer ist einer
Modellrechnung zufolge in 50 Jahren um rund 90 Prozent
geschrumpft. Darauf lasse die Analyse von Erbgutproben
aus dem heutigen Bestand schließen, berichten Forscher
in den "Proceedings" der Nationalen Akademie der
Wissenschaften in den USA ("Pnas"). Hauptursache sei
neben dem Walfang die kommerzielle Fischerei.
Die Wissenschaftler um Michaël Fontaine von der
Universität Paris-Süd hatten die genetische Vielfalt
von Schweinswalen (Phocoena phocoena relicta) im
Schwarzen Meer untersucht. Sie verwendeten unter
anderem Erbgut aus den Mitochondrien, den Kraftwerken
der Zelle, deren Erbgut nur von der Mutter stammt.
Weil bei der Fortpflanzung keine Vermischung mit dem
väterlichen Erbgut stattfindet, eignet sich
mitochondriales Erbgut zur Bestimmung von
Verwandtschaftsbeziehungen. Mit Hilfe von
Computermodellen schlossen die Forscher aus den
Erbgutproben von mehr als 60 Tieren auf Veränderungen
der Population in den vergangenen Jahrtausenden.
Bedenklicher Rückgang
Die Daten ergaben, dass die Zahl der Wale vor
höchstens 5000 Jahren massiv zunahm und dass es einen
extremen Rückgang in den vergangenen 50 Jahren gegeben
haben muss. Der wahrscheinlichsten Rechnung nach seien
einst rund 300 der Tiere ins Schwarze Meer
eingewandert, als dieses vor rund 8000 Jahren wieder
eine Verbindung zum Mittelmeer bekam. Die Population
sei dann auf rund 7500 Tiere herangewachsen. Für den
Bestand der Unterart derzeit ergebe sich eine Zahl von
etwa 700 Tieren. Herkömmliche Schätzungen gingen
dagegen von einigen Tausend Individuen aus, der
Unterschied lasse sich aber aus der Methode heraus
erklären und stelle nicht die Ergebnisse als solche
infrage, heißt es in der Studie.
Das Schwarze Meer sei ein geschundenes Ökosystem, dem
unter anderem Überfischung, Überdüngung und die
Einschleppung fremder Arten geschadet hätten,
schreiben die Forscher. In den frühen 70-er Jahren
seien allein von der Türkei aus jährlich mehr als
80.000 Schweinswale erlegt worden. Von 1966 an habe es
in Bulgarien, Rumänien und der ehemaligen Sowjetunion
und von 1983 an auch in der Türkei ein Fangverbot für
Wale und Delfine im Schwarzen Meer gegeben. Illegal
sei die Jagd aber weitergegangen, die Bestände rängen
bis heute um Erholung. Eine weitere Ursache sei, dass
sich immer wieder Schweinswale und Delfine in
Fischernetzen verhedderten und ertränken.
Die Methode, aus dem Erbgut auf die Entwicklung einer
Population zu schließen, lasse sich auch auf andere
räumlich isolierte Tiergruppen anwenden, schreiben die
Forscher. Ihre Analyse zeige, dass menschliche
Aktivitäten einen klaren "Abdruck" in der genetischen
Vielfalt von Tieren hinterlassen können.
Quelle: n-tv.de, dpa>
========
14.5.2013: <Evolution: Als das Meer für
Wale ein Schlaraffenland war> - vor 30
Millionen in der Eiszeit machten die Wale einen
evolutionären Sprung
aus: Welt online; 14.5.2013;
http://www.welt.de/wissenschaft/article116170834/Als-das-Meer-fuer-Wale-ein-Schlaraffenland-war.html
<Meeresbiologen haben einen
verblüffenden Zusammenhang aufgedeckt: Die Evolution
der Wale machte vor 30 Millionen Jahren einen
riesigen Sprung – verursacht durch die Vereisung der
Antarktis.
Von Roland Knauer
Schon seine
Körperlänge markiert den Zwergglattwal Caperea
marginata zu einem Sonderling unter den
Bartenwalen: Während die sonstigen Arten dieser
Unterordnung wahre Kolosse sind – unter ihnen die
größten Tiere, die jemals auf der Erde gelebt haben –,
ist der Zwergglattwal mit allenfalls sechs Meter Länge
gerade einmal so groß wie der Kopf eines Blauwals.
Obendrein
lebt die Art zurückgezogen und scheint so selten zu
sein, dass sogar die Walfänger sie ignorieren. Auch
Wissenschaftler bekamen Caperea marginata,
so sein lateinischer Name, kaum einmal zu Gesicht, und
seine Verwandtschaftsverhältnisse zu anderen Walen
waren daher bislang völlig unklar.
Als jetzt
Ewan Fordyce und Felix Marx von der University of Otago im
neuseeländischen Dunedin die wenigen Knochen und
Fossilien von Zwergglattwalen in ihrer geologischen
Sammlung und im Nationalmuseum des Landes Te Papa in
Wellington miteinander verglichen, enthüllten sie eine
kleine Sensation: Die kleinen Bartenwale gehören gar
nicht zur Familie der Glattwale, sondern sind die
letzten Überlebenden einer Familie von Walen, die
Forscher seit mehr als zwei Millionen Jahren für
ausgestorben hielten, die sogenannten Cetotheriidae.
Wie die
beiden Forscher in der Fachzeitschrift "Proceedings of the Royal
Society B" schreiben, ergänzt diese Familie
damit die Furchenwale, Grauwale und Glattwale zu einem
Quartett der heute noch lebenden Familien der
Bartenwale.
Und: Der
Zwergglattwal hat damit auch eine direkte Verbindung
von den Urwalen bis zur Entstehung der ersten modernen
Wale. Die Spuren letzterer tauchten nämlich vor rund
30 Millionen Jahren auf. Nicht sehr viel später
schwammen dann vor etwa 25 Millionen Jahren die ersten
Cetotheriidae durch die Weltmeere.
Wiege der modernen Wale
Die Wiege
dieser modernen Wale aber schwamm auf den Meeren rund
um die Antarktis, vermutet Ewan Fordyce. Genau dort,
in den kühlen Gewässern vor Neuseeland, der Südküste
Australiens oder vor den Falklandinseln wurden bisher
auch in sehr wenigen Fällen Zwergglattwale gesichtet.
In der
Entstehungsgeschichte der Wale blättern Forscher wie
Ewan Fordyce immer wieder wie in einem offenen Buch,
wenn es um die Regionen im Süden der Südinsel
Neuseelands geht. Dort fand man etwa in den
Kalksteinen im Waitaki-Tal gut hundert Kilometer
nördlich von Dunedin versteinerte Kiefer eines
Delfins, in denen oben und unten je zwei lange Reihen
scharfer Zähne sitzen, die wie Zahnräder
ineinandergreifen.
Obwohl sich
ihr Schnabel selbst seither nur wenig verändert hat,
haben heutige Delfine dieses rasiermesserscharfe
Gebiss nicht mehr, das ein wenig an einen Hai
erinnert. Solche Delfine aber schwammen zur gleichen
Zeit wie die ersten Bartenwale durch die Weltmeere.
Sie gehören,
wie alle Delfine, zur zweiten Unterordnung der Wale,
der Zahnwale. Solche Fossilien tauchen im Kalk des
heutigen Waitaki-Tals auf, weil dort viele
Jahrmillionen lang ein flaches Meer an die Küste
schwappte. An seinem Grund bildete sich aus den
Schalen toter Muscheln und Krebse der Kalk, der heute
im Tal abgebaut wird, um daraus Häuser und Brücken zu
bauen.
Sanken dort
tote Wale auf den Grund, versteinerten einige ihrer
Knochen mit der Zeit und blieben der Nachwelt so
erhalten. Später hoben die Kräfte des Erdinneren diese
Schichten über den Meeresspiegel.
Ältesten Spuren moderner Wale
Auf Grund
dieser einmaligen geologischen Geschichte tauchen im
Waitaki-Tal immer wieder versteinerte Delfine und Wale
aus der Zeit vor 24 bis 32 Millionen Jahren auf,
während solche Funde im Rest der Welt extrem selten
sind.
Seit 1982
untersucht Ewan Fordyce die Fossilien dieser Gegend
und wundert sich seither über einen verblüffenden
Zusammenhang. Nirgendwo auf der Welt finden sich
ältere Spuren von ersten modernen Zahn- und
Bartenwalen – und die Überreste beider tauchen im
Waitaki-Tal in Neuseeland zuhauf auf. Daraus schließt
der Wissenschaftler, dass sowohl Zahn- als auch
Bartenwale genau in der Zeit entstanden sein müssen,
als sich der Kalk des Waitaki-Tals bildete.
Auch ein
weiterer Wendepunkt der Erdgeschichte gibt Ewan
Fordyce gute Gründe für seine Annahme. Weiter im Süden
lag der Kontinent Antarktis bereits vor 120 Millionen
Jahren am Pol, war aber damals ganz oder zumindest
weitgehend ohne Gletscher und Eispanzer.
Damals gab
es aber noch Landbrücken nach Südamerika und nach
Australien, die nach den Annahmen von Geologen
anscheinend erst vor rund 34 Millionen Jahren
abbrachen. Seither lag die Antarktis wie eine riesige
Insel am Südpol. In diesen Breiten aber wehte fast
immer ein starker Westwind, der das Wasser der Meere
wie einen riesigen Kreisel rund um die Antarktis
trieb.
Dieser
Ringstrom isolierte die gesamte Region von den
wärmeren Gegenden weiter im Norden. Erst diese
Isolation ließ dann die Gletscher wachsen, die vorher
nur wenige Regionen im Hochgebirge bedeckt hatten.
Nach einiger Zeit lagen schließlich große Teile der
Antarktis unter einem dicken Eispanzer.
Ozean kühlte kräftig ab
Die
Eismassen aber türmen sich im Durchschnitt 2000 Meter
hoch über dem Meeresspiegel auf. Die Luft über diesem
weiß glitzernden Dom kühlt seither dramatisch ab und
wird dabei auch schwerer. Daher blasen vom
Landesinneren seit Beginn der Vereisung kalte Stürme
hinunter zum Ozean und kühlen dort das Wasser kräftig
ab.
Im Winter
friert dann ein breiter Wasserstreifen rund um die
Antarktis zu Packeis. Das Salz aus diesen Schichten
aber konzentriert sich im extrem kalten Wasser unter
dem Eis. Dadurch wird dieses Wasser sehr schwer, sinkt
in die Tiefe und wirbelt dort die Nährstoffe wieder
auf, die von oben auf den Grund rieseln.
Diese aber
machen das Südpolarmeer zu einer Art Schlaraffenland,
in dem sich riesige Mengen winziger Lebewesen tummeln.
Die Urwale entwickelten bald riesige Mäuler mit den
Barten: Hornplatten im Oberkiefer statt Zähnen, mit
denen sich das Wasser ganz einfach nach Futter
durchkämmen lässt.
Die
ältesten Exemplare dieser Meeressäuger findet Ewan
Fordyce in den Kalksteinen des Waitaki-Tals. Zu ihnen
gehören auch der Zwergglattwal und seine Cetotheriidae-Familie,
die nicht allzu lange nach der Vereisung der Antarktis
entstand.
Daneben
ernähren sich damals wie heute aber auch Fische von
den Kleinlebewesen im nährstoffreichen Wasser des
Südpolarmeeres. Um diesen Fischreichtum zu ernten,
entwickelten andere Urwale ebenfalls eine raffinierte
Strategie. Sie bildeten sehr spitze Zähne, mit denen
sich die Fische in gut zu schluckende Streifen
zerteilen ließen.
Raffinierte Echo-Ortung entsteht
In den
Schädelknochen der damals entstehenden Delfine lassen
sich winzige Mulden entdecken. Dort setzen Muskeln an,
die feinfühlig die Nase bewegen und so verschiedene
Töne erzeugen können. Das Echo dieser Laute verriet
den Delfinen, wo sie im trüben Wasser ihre Beute
finden konnten.
Mithilfe
dieser raffinierten Echo-Ortung jagen Delfine und
andere Zahnwale bis hin zum riesigen Pottwal noch
heute. Sie ist also ein Erbe des Klimawandels, der vor
34 Millionen Jahren begann, die Antarktis zu vereisen.
Im Waitaki-Tal im Süden Neuseelands erfährt man daher
nicht nur, wie die modernen Zahn- und Bartenwale
entstanden – sondern auch, wie stark das Klima
mitunter die Evolution steuert.
Forscher
vermuten, dass Wale ursprünglich einmal Landtiere
waren, die sich im Laufe der Zeit immer besser an das
Leben im Wasser anpassten. Der früheste bekannte
Urwal, Pakicetus genannt, lebte vor etwa 53 Millionen
Jahren. Sein Schädel wies noch große Ähnlichkeiten mit
denen der Landtiere auf.
Die letzten
Urwale starben wahrscheinlich vor rund 30 Millionen
Jahren aus. Dann entwickelten sich explosionsartig
nach und nach die modernen Wale mit den beiden
Unterordnungen der Zahn- und Bartenwale.
Vor rund 15
Millionen Jahren bildeten sich die heutigen Bartenwale
heraus; die Zahnwale hatten ihre Hochphase der
Entwicklung schon früher, vor rund 20Millionen Jahren.
Dabei entstand vor allem bei Zahnwalen eine große
Vielfalt. Delfine als Vertreter dieser Unterordnung
tauchten vor zwölf Millionen Jahren zum ersten Mal im
Wasser auf.
Bartenwale und Zahnwale nahmen in ihrer Entwicklung
ganz unterschiedliche Wege. Die großen Bartenwale
nutzen charakteristische Hautfalten zum Aufsperren des
Mauls, in dem das Wasser nach Futter gefiltert wird.
Die kleineren Zahnwale hingegen haben sich für die
Fischjagd auf Echolokation spezialisiert.>
========
22.5.2013: <Kanaren: Keine
Walstrandungen mehr nach Sonarverbot>
<Ruhe im Ozean: Seit
einigen Jahren dürfen Marineschiffe vor den
Kanaren unter Wasser keine Schallwellen-Geräte
mehr verwenden. Nun berichten Forscher, dass das
Sonarverbot Wirkung zeigt. Seither hat es dort
keine Massenstrandung von Walen mehr gegeben.
Großer Erfolg für die spanischen Tierschützer: Seit
der Verhängung eines Verbots von Sonargeräten bei
Marinemanövern vor neun Jahren hat es auf den
Kanarischen Inseln keine Massenstrandung von Walen
mehr gegeben. Die Kanaren avancierten aufgrund dieses
Erfolges weltweit zum Vorbild beim Schutz der
Meeresfauna und insbesondere der Meeressäuger, sagte
der Leiter des Instituts für Tiergesundheit der
Universität Las Palmas de Gran Canaria (ULPGC),
Antonio Fernández, am Dienstag der Nachrichtenagetur
efe.
Nur Spanien habe nach einer entsprechenden Empfehlung
des Europäischen Parlaments 2004 ein Verbot von
Marinemanövern mit dem Einsatz von Sonargeräten, die
Schallwellen unter Wasser senden, für das Meeresgebiet
um die Inselgruppe im Atlantik vor der Westküste
Nordafrikas verhängt, so Fernández. Diese Entscheidung
habe sich spätestens jetzt als richtig erwiesen. Der
Wissenschaftler hofft, dass seine Veröffentlichung der Ergebnisse
der Initiative in der aktuellen Ausgabe des Magazins
"Nature" dazu führt, dass andere Länder dem Beispiel
folgen.
Kurz vor dem spanischen Sonar-Verbot waren nach
Massenstrandungen auf den Kanaren 14 (2002 auf
Lanzarote) und vier (2004 auf Fuerteventura) Wale
verendet. Eine Forschergruppe um Fernández stellte
damals fest, dass vor dem Massensterben nördlich der
Kanaren Seekriegsmanöver stattgefunden hatten, bei
denen mit Sonargeräten Explosionen im mittleren
Frequenzbereich erzeugt worden waren, was zur
Aufspürung von feindlichen U-Booten dient.
"Wale reagieren sehr sensibel auf die Sonargeräte.
Heute weiß man, dass die Tiere in Panik geraten und
ihr Tauchverhalten dadurch gestört wird", sagt
Fernández. Das führe bei den Walen zu einem Leiden,
das mit der Dekompressionskrankheit bei Tauchern, die
zu schnell auftauchen, verglichen werden könne.
Walen macht der zunehmende Lärm in den Meeren zu
schaffen. Wale kommunizieren mit Lauten unter Wasser.
Außerdem nutzen sie Töne, um zu navigieren und um
Beute zu finden. Vom Menschen verursachter Lärm, wie
er etwa bei seismischen Untersuchungen, Bauprojekten
unter Wasser, aber auch mit militärischem Sonar
entsteht, behindert die Wale.
boj/dpa>
========
9.12.2013: <Orcas können auch ohne
Echoortung im Dunkeln jagen>
aus: Der Standard online; 9.12.2013;
http://derstandard.at/1385169705588/Orcas-koennen-auch-ohne-Echoortung-im-Dunkeln-jagen
<Orcas werden in verschiedene Ökotypen
unterteilt: Einer davon hat sich ganz auf die Jagd
auf Meeressäugetiere - Robben und Kleinwale -
spezialisiert.
Klicklaute würden Säugetiere warnen - Orcas schleichen
sich daher lieber lautlos an ihre Beute heran.
San Francisco - Orcas verfügen über mehrere
Möglichkeiten Beutetiere aufzuspüren. Eine davon, die
Delfin-typische Echoortung, wird aber nicht immer
eingesetzt. Die Art der Beute ist dabei entscheidend:
Manche Orcas machen hauptsächlich Jagd auf Fische,
andere sind auf Meeressäugetiere spezialisiert. Und
dieser Typ von Orcas benutzt seine Echoortung lieber
nicht zur Jagd - vermutlich, um die Beute nicht zu
verschrecken.
"Wenn die Säugetierjäger die ganze Zeit klickend
herumschwimmen würden, wäre ihre Beute gewarnt",
sagte Volker Deecke von der Universität Cumbria.
Dennoch können auch diese Orcas im Dunkeln jagen.
Vermutlich setzen sie dabei auf ihr Gehör,
berichteten Deecke und seine Kollegen bei einer
Tagung der US-Gesellschaft für Akustik (ASA) in
San Francisco von den Ergebnissen eines
Experiments, das sie mit Orcas durchgeführt
hatten.
Der Versuch
Die Forscher hatten vor Alaska 13 frei lebende
Orcas mit Aufnahmegeräten ausgestattet. Die
Rekorder registrierten alle Laute, die die Tiere
von sich gaben oder um sich herum hörten. Dabei
stellten die Wissenschafter fest, dass die Orcas
nicht nur bei Tageslicht jagen.
Eine Aufnahme dokumentiert die Jagd auf ein
Seehund-Männchen. Zunächst sei in der Ferne das
Rufen zu hören, mit dem der Seehund ein Weibchen
anlocken will, berichten die Forscher. Während der
folgenden halben Stunde werde dieses Geräusch
immer lauter - der Orca schwimmt also auf den
Seehund zu. Nach drei lauten Rufen aus direkter
Nähe sei das Geräusch des Killerwals beim
Beuteschlag zu hören. Danach folge Stille.
Dies seien deutliche Hinweise darauf, dass die
Orcas nach dem Gehör jagen, sagt Deecke. Die
Erkenntnisse könnten anderen Wissenschaftern zu
verstehen helfen, wie beispielsweise Schiffslärm
die Wale beeinflusst. (APA/red, derStandard.at, 9.
12. 2013)>
========
Ostsee 31.1.2014: <Saisonaler
Schichtwechsel bei Schweinswalen
festgestellt> - Zählungen mit
Unterwasser-Mikrofonen
aus: Der Standard online; 31.1.2014;
http://derstandard.at/1389857987758/Saisonaler-Schichtwechsel-bei-Schweinswalen-festgestellt
<Ein Schweinswal zeigt sich an der Oberfläche.
Mit Hydrofonen können die Tiere aber auch gezählt
werden, wenn kein Sichtkontakt möglich ist.
Deutsche Forscher installierten
Unterwassermikrofone in der Ostsee, um
Populationen zu überwachen.
Bonn/Stralsund - Der Gewöhnliche Schweinswal
(Phocoena phocoena) ist ein gedrungen gebauter
Delfin mit stumpfer Schnauze, der im Nordatlantik
und Nordpazifik verbreitet ist. Als Spezies ist er
glücklicherweise nicht gefährdet, auch wenn ihm
Meeresveschmutzung, Unterwasserlärm und Fischerei
zusetzen - die nur etwa 1,80 Meter großen Tiere
enden oft als Beifang.
Schichtwechsel
Auch in der Ostsee ist der Schweinswal
heimisch. Die dortigen Populationen wurden im
Rahmen eines mehrjährigen Projekts genauer
unter die Lupe genommen, wie das deutsche
Bundesamt für Naturschutz berichtet. Oder
genauer gesagt unters Mikrofon, denn diesmal
wurden die Populationen anhand der
Lautäußerungen der Tiere analysiert. Forscher
des Deutschen Meeresmuseums haben mit Hilfe
von Unterwasser-Mikrofonen über zehn Jahre
hinweg den Bestand der Schweinswale in der
deutschen Ostsee ermittelt - der einzigen
Walart, die in dieser Region vorkommt. Die
gesammelten Daten lassen darauf schließen,
dass hier zwei Schweinswal-Untergruppen leben,
die sich je nach Jahreszeit abwechselnd in der
Pommerschen Bucht vor der deutschen und
polnischen Küste aufhalten
Wie die Forscher im Fachmagazin "Marine
Ecology Progress Series" berichten, dürfte
eine Schweinswal-Gruppe aus der dänischen
Beltsee für die Spätsommer-Monate in die
Pommersche Bucht einwandern, während sich über
den Spätwinter eine Gruppe aus der zentralen
Ostsee einquartiert. Gerade diese zweite
Gruppe wird mit einem Bestand von nur noch
wenigen Hundert Tieren als vom Aussterben
bedroht eingestuft und steht seit 2008 auf der
Roten Liste.
Zählen durch Abhören
Ermöglicht wurden diese Erkenntnisse durch
eine neue Zählmethode: Während normalerweise
mit Flügen Tiere gezählt werden, die zum Atmen
an die Oberfläche kommen, ist der Einsatz von
Mikrofonen bzw. "Hydrofonen" auch bei
schlechtem Wetter und nachts möglich.
Insgesamt wurden für die Überwachung zwölf
Hydrofone ausgebracht. Dabei wurden in der
Pommerschen Bucht anders als in anderen
Ostseeregionen nicht eine, sondern zwei
Spitzen der Schweinswal-Aktivität im Verlauf
des Jahres registriert - daher der Schluss auf
zwei verschiedene Populationen.
Insgesamt werden die Bestandszahlen der
Schweinswale in der Ostsee als kritisch
eingestuft. Die Forscher fordern daher
dringend konkrete Schutzmaßnahmen für die
Tiere. Harald Benke, Direktor des Deutschen
Meeresmuseums und Erst-Autor der Studie: "Die
bisherigen Maßnahmen sind ausnahmslos
Papiertiger." (red, derStandard.at, 1. 2.
2014)
<Australische
Surfer bekamen Besuch von einem ungewöhnlich
grossen Unterwasserfreund: Ein riesiger Wal
schwamm mit ihnen in der Brandung.
«Wir dachten, es sei ein Baumstamm»,
sagten junge Surfer gegenüber dem britischen
Nachrichtensender CNN – in Wirklichkeit
schwammen sie an Sydneys Freshwater Beach mit
einem riesigen Südkaper-Wal.
Südkaper gehören zur Familie der
Glattwale. Die Jungs erzählten, der Wal habe
sehr interessiert gewirkt. Damit mögen sie
richtig liegen: Südkaper gelten als besonders
gesellig und neugierig. Dies ist leider auch
ein Grund dafür, warum sie lange als einfache
Beute für Walfänger galten.
Solche Begegnungen können
schmerzhaft enden
Friedlich paddelten die Surfer auf
ihren Brettern mit ihrem grossen Begleiter
durchs Meer. Bis die lokalen Rettungsschwimmer
sie via Lautsprecher dazu aufforderten, sich
von dem Wal zu entfernen. Schwimmer sollten
sich nicht näher als 30 Meter an die Säuger
heranbewegen. Nicht ohne Grund: Wenn so ein
Meeressäuger einen kräftigen Stoss mit seiner
Schwanzflosse macht und dabei einen Schwimmer
trifft, kann er diesen ernsthaft verletzen. Im
Video (siehe oben) kommt es beinahe zu einem
solchen Vorfall.
Der Chef der Rettungsschwimmer,
Wayne Frankly, sagte denn auch zur
australischen Zeitung «Sydney Morning Herald»:
«Ich war etwas besorgt, da die Wale mehr als
70 Tonnen wiegen können. Erst letztes Jahr
wurde ein Surfer ins Krankenhaus gebracht,
weil er mit einem Wal zusammengestossen war.»
Südkaper werden zwischen 14 und 18
Metern lang und bis zu 80 Tonnen schwer. Oft
schwimmen sie in flachem Wasser nahe der
Küste. Deshalb treffen sie oft mit Surfern und
Booten zusammen.>
========
Schottland 5.5.2017: Britischer
Schwertwal ist hochgradig verseucht: PCB
mit Unfruchtbarkeit Meeresverschmutzung: Toter Schwertwal
war chemische Bombe
http://www.spektrum.de/news/toter-schwertwal-war-chemische-bombe/1455243
<Lulu, einer der
letzten britischen Schwertwale, starb in
Fangleinen. In ihrem Körper schlummerten aber
auch Gifte, die sie zum am stärksten
kontaminierten Wal der Erde machten.
von Daniel
Lingenhöhl
Die Trauer in Großbritannien war groß, als die Schwertwalkuh "Lulu"
im Januar tot an der schottischen Küste
angetrieben wurde: Sie hatte sich in
Fangleinen aus der Fischerei verheddert und
ist danach entweder ertrunken oder verhungert.
Mit ihr war einer der letzten neun Schwertwale
gestorben, die noch dauerhaft in den Gewässern
rund um die Insel leben. Eine Autopsie durch
die University of Aberdeen ergab jetzt, dass
das Tier womöglich ohnehin dem Tod geweiht war
und warum die Walkuh noch nie ein Kalb
bekommen hatte, obwohl sie im besten Alter
war. Denn Lulu wies in ihrem Fettgewebe mehr
als 950 Milligramm polychlorierte
Biphenyle (PCB) pro Kilogramm auf – einer
der höchsten Werte, die jemals in einem
Meerssäuger festgestellt wurde, wie der "Guardian" berichtet.
Der Grenzwert für die Kontamination von Walen
mit diesem Stoff liegt bei neun Milligramm pro
Kilogramm Blubber. Darüber löst die Chemikalie
bereits Vergiftungserscheinungen aus, welche
die Tiere beeinträchtigen. PCB stört den
Hormonhaushalt und führt zu Unfruchtbarkeit,
weswegen die schottische Schwertwalschule wohl
seit mehr als 20 Jahren nicht mehr
erfolgreich Nachwuchs gezeugt haben
Darüber hinaus hat die schwere Belastung
vielleicht auch die geistigen Fähigkeiten
Lulus und ihren Orientierungssinn
beeinträchtigt, weshalb sie sich in Seilen
verfangen hat, mit denen Fangkäfige für
Hummern und Krabben an Bord gehievt werden. Da
ihre Familie sich nicht mit anderen,
durchreisenden Schwertwalgruppen austauscht,
dürfte der Bestand über kurz oder lang zum
Aussterben verdammt sein. Allerdings sind auch
andere Schwertwale aus dem Nordostatlantik mit
PCB und anderen Chemikalien belastet. Eine Studie aus dem
Jahr 2016 hatte gezeigt, dass die
Tiere hier durchschnittlich mit
150 Milligramm PCB pro Kilogramm
verseucht sind. Da Schwertwale am oberen Ende
der Nahrungskette stehen, reichern sie in
ihrem Gewebe große Mengen an aufgenommenen
Schadstoffen an.
PCB wurden 1981 in Großbritannien verboten,
1987 folgte die Europäische Union. Zuvor
verwendete man sie reichlich in
Transformatoren, elektrischen Kondensatoren,
in Hydraulikanlagen als Hydraulikflüssigkeit
sowie als Weichmacher in Lacken,
Dichtungsmassen, Isoliermitteln und
Kunststoffen. Da sie biologisch praktisch
nicht abgebaut werden, sind sie in der Umwelt
jahrzehntelang vorhanden – mittlerweile
wurden selbst in entlegenen Regionen wie der
Antarktis PCB nachgewiesen. Ein Großteil der
produzierten PCB wurden zudem nicht sicher
entsorgt, weshalb sie weiter in die Natur
gelangen können. Dafür spricht unter anderem,
dass die mittleren PCB-Konzentrationen in
Meeressäugern nach einem Rückgang in den
1990er Jahren seit der Jahrtausendwende nicht
mehr weiter sinken.
11.12.2017: Nördlicher
Glattwal - angeblich nur noch 450 Tiere
weltweit Behörden warnen: Nördlicher Glattwal steht
vor dem Aussterben
http://www.krone.at/603070
"Der Nördliche Glattwal, auch
Atlantischer Nordkaper genannt, gilt
seit Jahren als eine der am
stärksten vom Aussterben bedrohten
Walarten der Welt. Jetzt warnen
kanadische und US-Behörden, dass die
Tiere schon bald ausgestorben sein
könnten, wenn man nicht neue
Anstrengungen zum Schutz der
Meeressäuger unternimmt.
Laut Angaben der amerikanischen
National Oceanic and Atmospheric
Administration (NOAA) gibt es nach
Jahrhunderten des Walfangs nur noch 450 Tieren
weltweit. Alleine in diesem Jahr seien 17 tote
Exemplare der gewaltigen, bis zu 17 Meter
langen Säuger gefunden worden. Die Situation
sei wirklich schlimm zumal es heuer außerdem
wenig Nachwuchs gegeben habe. Die Bestände des
Atlantischen Nordkaper würden sich ohne neue
Anstrengung zu ihrem Schutz nicht erholen,
befürchtet NOAA-Mitarbeiter John Bullard.
Die Nördlichen Glattwale verbringen die
Sommer im hohen Norden vor Kanada, wo sie
reichlich Nahrung finden. Im Spätherbst
schwimmen die weiblichen Tiere die Küste
entlang an den Südostzipfel der USA und
bringen ihre Jungen im warmen Atlantik vor
den Bundesstaaten Georgia, Massachusetts
und Florida zur Welt. Dabei kreuzen die
bis zu 100 Tonnen schweren Tiere
vielbefahrene Schifffahrtslinien.
Seit 1935 auf Liste der bedrohten
Arten
Der Atlantische Nordkaper gehört zur
Familie der Glattwale. Seine Population
von früher geschätzten 100.000 Tieren
zählt heute weniger nach Schätzungen von
Forschern weniger als 450 Exemplare und
hat sich auch nach dem Ende des Walfangs
nicht deutlich erholt. Er steht bereits
seit 1935 auf der Liste der bedrohten
Arten."
========
Australien 24.3.2018: 150
Grindwale schwimmen an den Strand und
sterben Massensterben der Wale geht weiter – 150
Wale in Australien gestrandet
https://netzfrauen.org/2018/03/24/wale/
<Es sind traurige Bilder, der Strand
übersät mit toten Walen. Das fürchterliche
Drama spielte sich im Westen
Australiens ab. Eine Gruppe von rund 150
Walen ist in der Hamelin Bay gestrandet. Vor
genau einem Jahr strandeten vor einer
Südinsel Neuseelands an zwei verschiedenen
Stränden mehr als 650 Grindwale. Ein
Großteil starb binnen Stunden. Zurück
ins Meer gebrachte Tiere kehren hartnäckig
wieder zu ihren Artgenossen an den Strand
zurück. Ein Familienverband besteht
teilweise aus über hundert Tieren, deswegen
kommt es bei ihnen häufiger zu
Massenstrandungen als zum Beispiel bei
anderen Walen, die nicht in sogenannten
Herden schwimmen. Doch eine Strandung von so
vielen Tieren wie in Neuseeland gab es lange
nicht. Und jetzt im Westen Australien betraf
es einen Gruppenzusammenschluss mit 150
Kurzflossen-Grindwalen. Die letzte Strandung
an dieser Stelle gab es vor etwa 10 Jahren.
Es ist ein Kampf um Leben und Tod, will man
die gestrandeten Wale retten. Zumal diese
Wale nicht gerettet werden wollen, so war es
auch diesmal wieder. Zeugen berichteten,
dass ein Wal auf Grund der Strömung wieder
ins Meer gezogen wurde, doch er versuchte
erneut, zu seiner Familie am Strand zu
kommen, und starb letztendlich.
Massenstrandung von 150 Walen in Australien
An der australischen Westküste sind mehr als
150 Grindwale gestrandet. Die Wale strandeten
nachts, so konnte nicht rechtzeitig geholfen
werden. Die Wale wurden am frühen Morgen
von einem Fischer entdeckt und die
Rettungskräfte informiert. Es war ein Kampf um
Leben und Tod, ein Kampf gegen die Zeit. Hinzu
kamen die schlechten Wetterverhältnisse und
die Gefahr durch Haie, die durch die Kadaver
angezogen werden.
More than 150 short-finned pilot whales
have stranded at Hamelin Bay. Keep clear of
the area as trained volunteers, veterinary
and Parks and Wildlife Service staff are
ensuring the welfare of the remaining before
any rescue attempt is made to herd the
whales back out to sea. pic.twitter.com/9LWXDidGq1—
Parks and Wildlife (@WAParksWildlife) 23.
März 2018
Mehr als 150 Kurzflossen-Grindwale sind am
23. März 2018 in Hamelin Bay in
Westaustralien gestrandet. Nach dem Tod der
Wale wurde eine Hai-Warnung herausgegeben.
100 Freiwillige
versuchten, die noch lebenden
15 Kurzflossen-Grindwale zu retten. Die
meisten der Wale seien gestorben, sagte Jeremy
Chick, Sprecher der Fischereibehörde, der
die Rettungsaktion leitete. Sie versuchten,
die 15 Wale am Leben zu erhalten, bis der
geeignete Zeitpunkt kam, dass sie wieder in
Meer zurück gebracht werden können. Am Ende
waren es noch sieben Wale, die am frühen
Morgen in der Nähe von Augusta überlebten, so
der
Bericht der Parks and Wildlife
Service. Jeremy Chick sagte,
dass die Rettung der überlebenden Wale auf
Grund des felsigen Strandgeländes schwierig
sei.
„Wir planen, die sieben überlebenden Wale
mithilfe von Booten in tiefere Gewässer zu
verbringen. Auch wenn die Bedingungen
sehr schwierig sind, werden wir alles tun, um
diesen Tieren die beste Überlebenschance zu
geben, ohne die Sicherheit von Mitarbeitern
und Freiwilligen zu riskieren“, so Jeremy
Chick im Bericht
der Parks and Wildlife Service.
„Es ist möglich, dass die Wale wieder an Land
kommen und wieder stranden. Dies war bei
früheren Massenstrandungen oft der
Fall.“ Die Bevölkerung wurde gebeten,
weitere Wale, die gestrandet sind, zu melden.“
Der Hamelin Beach bleibt vom Hamelin Caravan
Park bis zum North Point einschließlich der
Grace Road und der Reserve Road
geschlossen. DPIRD hat eine Haiwarnung
für das Gebiet herausgegeben.
Am Ende überlebten
5 Kurzflossen-Grindwale, nachdem die
letzten sechs Wale, die noch lebten,
mithilfe von Kränen zu einem anderen Teil des
Strandes gebracht wurden. Doch einer strandete
erneut und musste getötet werden.
Warum die Wale an die Küste gespült worden
sind, sei noch unklar. Vor Ort wurde
DNA-Proben genommen, um Näheres zu erfahren.
Aus Furcht vor Haien, die durch die Kadaver
angelockt werden könnten, wurde auch der
Lachsfischerei empfohlen, sich dort
fernzuhalten. Denn wie die The
West Australien am 16. März 2018
berichtete, sind die Lachse in WA
angekommen.
Von Anfang
März bis Ende April werden entlang der
geschützten Buchten und felsigen Landzungen
der Süd- und Westküste Lachsarten gesichtet. „Achten
Sie auf die Delfine und Haie,“ so die Meldung.
Jedes Jahr, wenn die Lachse Westaustralien
erreichen, zieht es die Sportfischer
an. Es gibt nur ein Tier, das die meisten
Westaustralier an diesem Osterfest
interessiert, es sind die Lachse, so The
West Australien.
Wenn ein Grindwal krank oder verletzt ist,
lassen die anderen Wale im Gruppenverbund
diesen Wal nicht allein. Wenn dieser Wal dem
Sog der Wellen zum Opfer fällt, wird er an
den Strand gespült und die anderen Wale
folgen.
Die Strandung ist, während
sie noch geheimnisvoll ist, keine Seltenheit,
sagt Nicola
Hodgins von Whales and Dolphins
Conservation, einer
Meeressäugetierschutzgruppe. „Das passiert
leider viele, viele Male“, sagt
sie. Wissenschaftler haben bereits vor
der Küste Neuseelands und anderen Ländern auf
der ganzen Welt Massenstrandungen beobachtet.
Nicht nur die rapide ansteigende
Verschmutzung der Weltmeere, die zunehmende
Schifffahrt, die Lärmemission
(Tiefseesonare, Bohrungen oder die Suche
nach Gas- und Ölvorkommen mittels
Druckluftkanonen, die Schallwellen auslösen,
welche die empfindlichen Sinnesorgane der
Tiere irritieren und ihnen die Orientierung
nehmen) rotten diese Meeressäugetiere aus.
Auch die brutalen Fangmethoden treiben Wale
und Delfine qualvoll in den Tod.
Der Kurzflossen-Grindwal
bevorzugt warmgemäßigte und tropische Gewässer
Die nördlichste Sichtung von
Kurzflossen-Grindwalen gelang vor der
französischen Küste, häufiger ist die Art
aber u. a. in der Karibik, im Golf von
Mexiko und rund um die Inseln vor
Nordwestafrika. In manchen Regionen, etwa in
Hawaii oder Teneriffa, sind die Populationen
des Kurzflossen-Grindwals jahrüber
standortstreu, aber die meisten Gruppen
dürften ein großes Streifgebiet nutzen.
Kurzflossen-Grindwale halten sich lieber von
den Küsten fern, nur während der Laichzeit
der Kalmare folgen sie diesen näher zur
Küste. Der Weltbestand dieser Art ist
unbekannt. Auf globaler Ebene gilt sie als
nicht gefährdet, aber mehrere Populationen
werden bejagt. Treibjagden auf den
Kurzflossen-Grindwal finden auf Japan statt
und auch andernorts wird der Art
nachgestellt. Überdies wird der
Kurzflossen-Grindwal von Delfinarien auf der
ganzen Welt stark nachgefragt. Zu den
weiteren Gefahren für diese Art zählen das
Ertrinken in Fischernetzen und die
Lärmverschmutzung. Auf der Roten Liste der
IUCN scheint der Kurzflossen-Grindwal in der
Kategorie „ungenügende Datengrundlage” auf.
Jeden Tag kommt es irgendwo auf dieser Erde
zu einem Massensterben von Meeresbewohnern.
Ihnen wird viel zugemutet, denn sowohl die
Flüsse als auch die Weltmeere
haben Einiges
auszuhalten. Überfischung, Berge von
Müll und immer größere Schiffe verschmutzen
unsere Meere und lassen den Fischbestand
stark schrumpfen.
Die Ozeane werden als bedeutend für
Ernährungssicherheit, Gesundheit und das
Überleben alles Lebens, für das Klima und als
ein kritischer Teil
der Biosphäre gesehen.
Wir, die Netzfrauen, schrieben bereits
viele Beiträge zu diesem Thema, nicht nur über
Plastikmüll oder Überfischung, sondern auch
über die Ausbeutung von Öl, Gas und anderen
Rohstoffen, die Konsequenzen für die
Meeresbewohner haben. Doch nicht nur sie, auch
wir Menschen sind über die Nahrungskette davon
betroffen.
Pazifik 13.8.2018:
Orca-Wahlkuh mit unterernährtem Walkind - 17
Tage Trauer um den Tod Trauernde Wal-Mutter: Nach 17
Tagen liess sie ihr totes Kalb untergehen
https://www.20min.ch/panorama/news/story/Wal-Mutter-laesst-ihr-totes-Kalb-nicht-untergehen-24106847
<Eine Orca-Mutter hielt vor der
US-Westküste über zwei Wochen lang ihr totes
Kalb über Wasser, damit es nicht im Pazifik
versinkt. Jetzt hat sie ihr Baby gehen
lassen.
Tahlequah oder J35, wie die
beobachtenden Forscher das Schwertwalweibchen
nennen, hatte das Kalb Ende Juli vor dem
kanadischen Victoria, British Columbia, zur
Welt gebracht.
Doch das unterernährte Baby überlebte keine
Stunde. Jedes Mal, wenn der leblose Körper
unterzugehen drohte, hob die Mutter ihn wieder
an die Oberfläche. Der Abstand zwischen ihr
und ihrer Gruppe, die mehr als tausend
Kilometer zurücklegten, vergrösserte sich so
immer mehr.
Es vergingen 17 Tage, bis die Mutter ihr
totes Junges den Tiefen des Pazifik überliess.
Mittlerweile soll es ihr wieder besser gehen,
jedenfalls hat sie wieder zu den Artgenossen
ihrer Gruppe aufgeholt. Dennoch sind die
tragischen 17 Tage zum Symbol für die vom
Aussterben bedrohte Familie der Puget Sound
Orcas geworden.
Es gibt immer weniger Lachse
Diese sind vielen Bedrohungen ausgesetzt,
doch die grösste Gefahr droht ihnen wegen des
starken Rückgangs ihrer Hauptnahrungsquelle,
des Königslachses. Wie die «New York Times»
berichtet, sind für den Rückgang dieser
Lachsbestände wohl vor allem die globale
Erwärmung und die damit verbundenen
Veränderungen im Pazifik verantwortlich.
Zehntausenden Social-Media-Nutzern ging das
Schicksal der Walmutter und ihres toten Babys
ans Herz.
I am #Tahlequah,
or #J35
of the #SouthernResidentKillerWhales
(#SRKW).
My baby is dead. She was born on July 24 and
died shortly after. I gestated her for 18
months. I will mourn for as long as
necessary. My family is J pod. Are you
watching me grieve? Does anyone really care?
🌊
"I won't let them
forget. I can't let them forget."
Tahlequah was sighted today carrying her
dead calf for the 16th day. Her dedication
and love as a mother knows no bounds. If
only she could will life back into her calf.
pic.twitter.com/GJg0qbCAS6
I Adopted J35. It's All
I Know To Do To Help Her.
Orca Adoptions Support Education, Research
& Public Outreach on Behalf of The
Southern Resident Community of Killer
Whales.#J35#Tahlequah
To Adopt A Southern
Resident Killer Whalehttps://t.co/1yHkbZMbVbpic.twitter.com/IlZxFH7FB6
27.8.2018: Weisswale und
Narwale: Grosseltern pflegen Enkelkinder Tiere, die „Omas“ haben: Forscher machen
neue Entdeckung
https://de.sputniknews.com/wissen/20180827322114621-tierarten-grossmuetter-nachwuchs-reproduktion/
<Die Weißwale und Narwale sind in den
Eliteklub der Säugetiere eingetragen,
deren Weibchen auf Reproduktion verzichten
und als „Omas“ bei der Erziehung des
Nachwuchses ihrer Töchter fungieren. Dies
ist einem wissenschaftlichen Artikel im
Fachmagazin „Scientific Reports“ zu
entnehmen.
„Für uns ist es
äußerst schwer zu verstehen, wie die
modernen behavioristischen Instinkte
der Menschen entstanden sind, da wir bereits
eine sehr lange Zeit von der Natur isoliert
leben. Die Beobachtungen anderer Tierarten,
solcher wie diese Wale, kann uns verstehen
helfen, wie eine ungewöhnliche
Reproduktionsstrategie – die
‚Großmutterinstitution‘ entstanden ist“,
erklärte Darren Croft von der University
of Exeter in Großbritannien.
Es wird behauptet, dass die Mehrheit der
Tiere ihre Fähigkeit zur Vermehrung im Laufe
ihres ganzen erwachsenen Lebens beibehalte.
Zeugungsunfähige alte Einzeltiere bringen
keinen Nutzen für die Population,
infolgedessen die Lebensdauer
vieler Säugetiere durch die Dauer ihrer
Fruchtbarkeit begrenzt ist. Es gibt
auch Ausnahmen aus dieser Regel – das sind
Menschen, Schwertwale und
Delphine-Grindwale.
Aktuell erläutern Anthropologen die Existenz
von älteren Menschen durch eine sogenannte
Großmutterhypothese. In Übereinstimmung mit
dieser Theorie hören die älteren Frauen auf,
sich aus Evolutionsgründen zu reproduzieren –
indem sie ihren Töchtern helfen, die Kinder
großzuziehen und zu erziehen, erhöhen die Omas
damit die Chance der weiteren Übergabe ihrer
Gene. Die Anthropologen haben Beweise für
diese Theorie in den Populationen von
Afrikanern gefunden, die in der Epoche
der Urgesellschaft steckengeblieben sind.
Vor einem Jahr hatten Croft und seine
Kollegen die Gründe gelüftet, warum die
Schwertwale Großmütter werden: Sie schützen
ihre erwachsenen Töchter vor überflüssiger
Konkurrenz innerhalb ihrer eigenen
„Familie“, wobei sie nicht stören, sondern
helfen, ihre Enkelkinder und Urenkelkinder
zu erziehen.
„Mit der Alterung des
Weibchens erscheinen mehr und mehr Verwandte
in ihrer Gruppe – ihre Kinder,
Enkelkinder und Urenkel. Das heißt, wenn es
auch weiter Nachwuchs gebärt, wird dieser
mit den Enkeln und Urenkeln um die Nahrung
konkurrieren und somit die Kollektivchancen
auf das Überleben der ganzen Gruppe
reduzieren. Daher ist es für die älteren
Weibchen vom Standpunkt der Evolution aus
vorteilhafter, auf die Reproduktion zu
verzichten und dem Nachwuchs beizubringen,
sich die Nahrung zu verschaffen“,
erläutert Sam Ellis, ein Kollege von Croft.
Ausgehend aus dieser Idee haben die
Wissenschaftler analysiert, wie Familien
organisiert sind und wie sich die Eierstöcke
von anderen Zahnwalen benehmen. Es stellte
sich heraus, dass auf einmal drei Arten
dieser Säugetiere – die bereits bekannten
Grindwale, Weißwale und Narwale – auch schon
die „Großmutterinstitution“ entwickelt
hatten.
Zugunsten dieser Theorie spricht auch die
Tatsache, dass zum 35.-40. Lebensjahr die Zahl
von vollwertigem „Ausgangsmaterial“ der
Eizellen in den Eierstöcken von diesen
zwei Walarten fast bis auf null fällt – viel
schneller als bei ihren engen Verwandten.
Zudem leben Weißwale und Narwale
in Großfamilien mit Vorherrschaft von
Weibchen und jungem Nachwuchs, was sie den
Menschen und Schwertwalen näher
bringt und von vielen anderen Walen
unterscheidet.
Eine solche Entdeckung verstärkt laut Croft
die Positionen der „Großmutterhypothese“ und
bietet mehr Möglichkeiten für das Studium,
wie unsere Vorfahren zu einer ähnlichen
Lebensweise in ferner Vergangenheit
übergehen konnten.
Einige Schlüsse kann man beispielsweise
schon jetzt ziehen. Die Vorfahren und die
engsten Verwandten von allen diesen drei
Walarten nutzen keine
„Großmutterinstitution“, was bedeutet, dass
diese Tiere selbständig eine ähnliche
Überlebensstrategie während ihrer separaten
Evolution „erfunden“ haben. Dies spreche
seinerseits dafür, dass die Omas in der
Tierwelt viel öfter anzutreffen seien, als
wir es heute für möglich halten, schließen
die Forscher.>