Der Obstwaldgarten (Waldgarten) von Robert
Hart (England)
Robert Adrian de Jauralde Hart (1. April 1913 - 7. März
2000) war ein englischer Pionier der Forstwirtschaft in
gemäßigten Zonen. Auf seinem Hof "Highwood Hill Farm" in
Shropshire [zwischen London und Liverpool] schuf er aus
einem 500 m² großen Obstgarten einen modellhaften
Waldgarten. Die Inspiration kam von James Sholto Douglas,
der von der Arbeit von Toyohiko Kagawa inspiriert worden
war [web01].
Crawford beschreibt den Obstwaldgarten (Waldgarten) von
Robert Hart mit seinen reichen Früchten und Gemüsen als
Landschaft wie in "Alice im Wunderland" - im Vorwort zu
seinem Buch "Creating a Forest Garden" [web05].
Studium - Ghandi-Artikel - Militärpolizei und Spionage
1940-1945
Nach dem Studium an der Westminsater School arbeitete er
bei der NWO-Nachrichtenagentur Reuters und war dort
speziell mit Nachrichten im Zusammenhang mit Indien
beschäftigt. Er stellte dort Zusammenfassungen über
Mahatma Ganddhi zusammen und war von der
Gewaltlosigkeitsphilosophie Ghandis sehr beeindruckt.
1940-1945 war er bei der Militärpolizei, dann im bei der
Geheimpolizei ("Intelligence Corps") bei der
Entschlüsselung ("Code Breaking") [web01].
Robert Hart 1960er Jahre ca. [1]
|
Der Obstwaldgarten von Robert
Hart auf seiner Farm "Highwood Hill" in
Shropshire, Karte [Karte 2]
|
|
Bauernhof für den Bruder - Landwirtschaft - Umstellung
auf 90% vegane Rohkost - der Waldgarten für die Rohkost
Nach dem Krieg begann er mit Landwirtschaft mit Milchvieh
in Norfolk und Somerset, zog dann nach Shropshire auf
einen kleinen Bauernhof am Wenlock Edge ("Highwood Hill
Farm"). Sein Bruder Lacon hatte schwere
Lernschwierigkeiten [Impfschaden?] und sollte eine
therapeutisch gesunde Umgebung erhalten. Bald war Robert
Hart mit der Landwirtschaft in allen Teilbereichen
(Gemüse, Vieh, Obstgarten) überfordert, aber er
beobachteteein Gemüsebeeet mit mehrjährigem Gemüse und
Kräutern, das praktisch keine Pflege brauchte. Ausserdem
waren die Gemüse und Kräuter aus diesem Beet
aussergewöhnlich belebend für Körper und Geist. Er
entdeckte den Zusammenhang, dass Nahrung auch Medizin sein
kann (Hippokrates). Hart stieg auf 90%ige, vegane Rohkost
um [schaffte die Viehhaltung ab] und kreierte einen
Waldgarten mit Obst, Nüssen und grünen Blattgemüsen, seine
veganes Bio-Lebensmittel [web01].
Robert Hart in seinem Obstwaldgarten 1990er Jahre ca.
[2] - Obstwaldgarten von Robert Hart [6]
Untersuchungen über Wald und Pflanzen
Der Wald ist der "Höhepunkt des Ökosystems". Er
entwickelte aus einem Obstgarten aus Äpfeln und Birnen
eine "essbare Landschaft" in sieben Schichten:
1. Eine "Überdachung", die aus den ursprünglichen alten
Obstbäumen besteht.
2. Eine "baumarme Schicht" aus kleineren Nuss- und
Obstbäumen auf zwergenden Wurzelstöcken.
3. Eine "Strauchschicht" aus Obststräuchern wie
Johannisbeeren und Beeren.
4. Eine "krautige Schicht" aus mehrjährigem Gemüse und
Kräutern.
5. Eine "Bodendeckschicht" aus essbaren Pflanzen, die sich
horizontal ausbreiten.
6. Eine "Rhizosphäre" oder "unterirdische" Dimension von
Pflanzen, die für ihre Wurzeln und Knollen angebaut
werden.
7. Eine vertikale "Schicht" von Reben und Kletterern
[web01].
Der Obstwaldgarten in 7 Ebenen, Schema von Robert Hart
[3]: Deckenbereich mit grossen Obstbäumen -
niederige Obstbaumhöhe - Strauchhöhe - Gemüse -
Bodendecker - Wurzelgemüse - vertikale Ebene
(Kletterpflanzen und Reben)
Hart meinte, wenn alle Bewohner, die einen Garten haben,
sich einen solchen Obstgarten einrichten, kann jede Stadt
zu einem "Stadtwald" werden [web01].
Robert Hart starb im Jahre 2000 mit 86 Jahren. Sein Grab
ist auf dem Kirchhof von St. Peter in Rushbury, Shropshire
[web01].
Details
Still und leise verwandelte Rober Hart seinen kleinen
Garten in einen Obstwaldgarten um, der seinen Bedürfnissen
entsprechen sollte: Früchte, Nüsse, Gemüse und
Medizinpflanzen [web03].
Robert Hart verwandelte in Shropshire einen kleinen
Bauerngarten in einen Obstwaldgarten, ein Lebensraum für
Singvögel, Schmetterlinge und andere Wirbeltiere -
klassische "Hinterhof-Permakultur" ("Backyard
Permaculture") [web02].
Robert Hart experimentierte jahrzehntelang seinen
Gartenbau [web02] und untersuchte die Wechselwirkungen mit
tiefen intuitiven und wissenschaftlichen Beobachtungen,
wie verschiedene Lebensformen zusammenarbeiten, um sich
gegenseitig zu stimulieren und zu unterstützen [web03].
Das Vorbild ist ein natürlicher Wald mit Nutzpflanzen,
Obstbäumen, Nussbäumen, mehrjährigen Kräutern und Gemüsen
[web02].
Das Buch von Robert Hart "Forest Gardening"
(259 Seiten)
Robert Hart kombiniert Geschichte, Philosophie,
Anthropologie und saisonale Gartenweisheit in einer klaren
Abfolge von Essays, die zusammen ein bemerkenswertes
Zeugnis für die Freuden des "hands-off" und des
praktischen Gartenarbeitens darstellen. Forest Gardening
ist wirklich ein Buch für unsere Zeit, das eine frische
Sensibilität bietet, die ökologische Gärtner auf der
ganzen Welt ermutigen und inspirieren wird [web02].
In seinem Buch Forest Gardening sind systematische Daten
über den Obstwaldgarten:
-- er stellte Gestaltungsrichtlinien auf
-- er machte Listen der empfohlenen Pflanzen und Sorten je
nach Klimazonen, und
-- er erklärt, wie Pflanzen von der Bodendecke bis zum
grossen Baum produktiv zusammenleben und interagieren
[web02].
Buch "Forest Gardening" 1, 2 [4,5]
Rezensionen
auf Amazon (Übersetzung):
Das
ist ein sehr gutes Buch. Das ist die
Geschichte eines grossen Mannes, der
eine neue, ganzheitlichere Form der
Landwirtschaft geschaffen hat
[web04].
Kann
man sehr gut lesen, gute Illustrationen und klare
Formulierungen, ein ausgezeichnetes Buch für jeden,
der sich für Bio-Landbau im Garten und gesundes
Essen interessiert. [web04]
Das ist
ein Faktenbuch, aber keine Anleitung,
wie man den Obstgartenwald anlegt. [web04]
Die Grundlagen der Permakultur
fehlen [web04].
Das Buch schildert die
persönliche Erfahrung eines
Pioniers und schildert nicht die
trockenen Systeme der
Permakultur-Pioniere - und das
ist sehr gut [web04].
Da wird zu viel gepredigt, aber
die Daten sind wie ein ganzheitlicher Führer
[web04]
Da gibt es bessere Bücher wie
How
to Make a Forest Garden; oder für
wirklich tiefgehende Informationen:
Edible
Forest Gardens: Ecological Vision,
Theory For Temperate Climate
Permaculture oder
Edible
Forest Gardens, Vol. 2: Ecological
Design And Practice For
Temperate-Climate Permaculture.
[web52]
Das Buch ist nicht sehr gut gebunden, die Seiten
fallen raus [web04].