aus:
Prof. Dr. O. Wassermann / M.
Weitz / Dr. C. Alsen-Hinrichs / Dr. Sibylle Mai:
Kieler Amalgam-Gutachten 1997. Medizinische,
insbesondere toxikologische Feststellungen im
Zusammenhang mit einer rechtlichen Beurteilung der
Herstellung und des Vertriebs von Amalgam als Material
für Zahnfüllungen; Institut für Toxikologie im Klinikum
der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Brunswiker
Strasse 10, D-24105 Kiel; 2. Auflage, Kiel 1997
Der Fisch bringt uns das
Quecksilber zurück auf den Teller - Fischgerichte sind
auch Quecksilbergerichte
Organisches Quecksilber wird hauptsächlich durch Fisch
aufgenommen, wobei alte Fische deutlich stärker mit
Quecksilber belastet sind als junge, und Raubfische
stärker als Friedfische. Organische
Quecksilberverbindungen sind sehr gut fettlöslich und
werden vom Magen-Darm-Trakt zu über 90% resorbiert, ebenso
über die Haut und über die Lunge. Das sehr gut
fettlösliche Quecksilber verteilt sich im ganzen Körper
und kann auch die Blut-Hirn-Schranke und die
Plazentabarriere passieren. Organische
Quecksilberverbindungen sind z.B. Methylquecksilber,
Merbromin, Thiomersal, Phenylquecksilberborat (Merfen)
[62].
Schaller / Valentin 1994:
-- organische Hg-Verbindungen kommen v.a. in
Halogensalzen vor, sind gut fettlöslich (S.12)
Müller / Ohnesorge 1987:
-- organische Hg-Verbindungen werden zu ca. 95 Prozent
im Magen-Darm-Trakt aufgenommen (S.12)
Schalle / Valentin 1994
-- organische Hg-Verbindungen sind gut lipoidlöslich
[fettlöslich] und reichern sich daher vornehmlich im
Gehirn an, Vordringen auch in die Plazenta (S.12).
Organisches
Quecksilber: Methylquecksilber MeHg+ im
Fisch mit nur 5 Prozent Bindung an das Blutplasma
Das Gutachten gibt an:
Organisches Quecksilber in der Mundhöhle kann sich in
Methylquecksilber MeHg+
umwandeln (S.14)
WHO 1991, S.36:
-- die WHO behauptet, der Fischverzehr habe kaum
Einfluss auf die Hg-Aufnahme durch die Nahrung: Aufnahme
von 0,008 Mikrogramm MeHg+
ohne Fischverzehr, 2,41 Mikrogramm MeHg+
mit Fischverzehr
-- bei einer Gesamtaufnahme zwischen 10,61 und 27,71
Mikrogramm Hg täglich sei der Fischverzehr kaum relevant
(S.12-13).
[nicht erwähnt:
Wenn man kein Amalgamträger ist, wird das organische
Quecksilber sehr relevant!]
Visser 1993:
-- Visser behauptet, über die Nahrung würden -
einschliesslich Fisch - nur 1,6 - 2,4 Mikrogramm Hg /
Tag aufgenommen, und das kann ja "nicht so bedenklich
sein" (S.13).
-- Quecksilber aus Fisch enthält gleichzeitig Selen, das
die Toxizität abschwächt (S.88)
-- Quellen dazu: Tierversuche mit Quecksilber aus Fisch:
Arzneimittelkommission Zahnärzte 1990; Wu et al. 1990;
Eley / Cox 1988; Lindh / Johansson 1987; Magos et al.
1987; Brodersen 1982; Ohi 1980; über Hg in Fisch bezogen
auf den menschlichen Organismus: Ahlrot-Westerlund 1985;
Aoi et al. 1985; Schrauzer 1983, S.60; Michels /
Einbrodt 1982; Altmann 1978 (S.88).
Hallbach 1990; Berlin 1986:
-- Methylquecksilber MeHg+ sei
zu ca. 5 Prozent im Blutplasma fettlöslich, zu ca. 95
Prozent an rote Blutkörperchen gebunden, ca. 120 Tage
lang, dann erfolgen Ausscheidungsvorgänge (S.13-14) über
Urin und Stuhl (Halbach 1990; Berlin 1986) (S.13-14)
-- der leichte Übertritt in Organe über das Blutplasma
sei nur zu ca. 5 Prozent möglich (S.13), anorganischer
Hg-Dampf dagegen zu ca. 50 Prozent im Blutplasma und nur
leicht gebunden; es sei also v.a. der Hg-Dampf, der die
Organe verseucht (S.13).
[Organisches Quecksilber kann schwere
Empfindungsstörungen und Nervenschäden verursachen.
Siehe dazu das folgende Kapitel 16].