Kriminellste
Energie der Energiewende: Die Vogelschredder-Windräder
mit tödlichem Infraschall gegen alle Erdbewohner
Windenergie: Windrad, Meldungen (Teil 1)
Windrad=Vogelschredder -
Aufwindkraftwerke sind besser! WARNUNG: Grosse
Windräder sind Massenmord und gehören
VERBOTEN:
1. INFRASCHALL tötet Tierwelt und Menschen
am Boden.
2. Millionen Vögel, Fledermäuse und Insekten
werden an Rotorblättern ERSCHLAGEN.
3. Grosse Windräder im Wald werden als
Raubvogel interpretiert, die Tiere flüchten
ALLE.
4. Ab 10 Jahren KIPPEN Windräder einfach um.
Windräder sind UNRENTABEL. Rückbau teuer.
Vögel vertragen die
Windräder nicht gut - so wird Wind zu Gas -
Windkraftanlagen dürfen nicht nahe Wohnhäusern stehen -
Wind wird zu Gas - 21 Windkraftanlagen für China - der
Windturm aus der Schweiz - Windpark vor Sylt geplant -
Wiesenweihe legt Windräder still - Bürgerwindpark mit
10% Rendite - Windpark in der Surselva geplant - das
Klein-Windrad für jeden Bauernhof und Haushalt -
Windräder in Deutschland dürfen in der Nacht keinen
Krach machen - Deutschland muss das Stromnetz ausbauen -
Offshore-Windparks braucht ein paar Leitungen -
Speichersystem für Windenergie mit Wasserstoff und
Methan - Windpark "Sandbank 24" vor Sylt wird gebaut -
Reedereien profitieren von Installation von
Windenergieanlagen auf See - Uruguay wird Vorreiter für
Windenergie in Süd-"Amerika" - Widerstand gegen neue
Windparks auf dem Land in Norddeutschland - Pumpspeicher
als Energiespeicher für Windkraft - veraltete Windräder
in Deutschland - Methan als Energiespeicher für
Windräder - schwimmende Windräder auf schwimmenden
Plattformen in Sturmzonen - Windparks werden zu
Lebensraum für Tiere, Beispiel Taschenkrebs -
schwimmende Windräder
Klare
Forderung: ÜBERWACHUNGSKAMERA+SCHALLDETEKTOR -
Aufwindkraftwerke
Jede Windturbine ("Windrad") muss eine
Überwachungskamera und einen Schalldetektor haben, um
den Massenmord an Vögeln zu dokumentieren - und dann
müssen die Windturbinen weltweit in Aufwindkraftwerke
ohne sichtbaren Höhen-Propeller umgewandelt werden. So
hat man zuverlässigen und unschädlichen Aufwindstrom.
Michael Palomino, 10.9.2019 Link zum
Aufwindkraftwerk Manzanares in Spanien - Link
zu Aufwindröhren am Berghang (Studie)
WARNUNG:
Grosse Windräder sind Massenmord und
gehören VERBOTEN: 1. INFRASCHALL tötet
Tierwelt und Menschen am Boden. 2. Millionen Vögel,
Fledermäuse und Insekten werden an
Rotorblättern ERSCHLAGEN. 3. Grosse Windräder
im Wald werden als Raubvogel
interpretiert, die Tiere flüchten ALLE. 4. Ab 10 Jahren
KIPPEN Windräder einfach um. Windräder
sind UNRENTABEL. Rückbau teuer.
Der
INFRASCHALL: "Von den Anlagen
gehe für Menschen unhörbarer
Schall mit niedriger Frequenz
aus. Er entstehe immer dann,
wenn das Rotorblatt am Turm
der Windkraftanlage
vorbeistreicht und dabei Luft
komprimiert. Die Schwingungen
von unter 20 Hertz seien nicht
nur für Tiere, sondern auch
für Menschen
gesundheitsschädlich."
aus: 2.3.2015:
Macht der Infraschall von
Windkraftanlagen krank?
https://www.welt.de/wirtschaft/energie/article137970641/Macht-der-Infraschall-von-Windkraftanlagen-krank.html
Vogelwarte Sempach, Logo
2005: Vögel vertragen die Windräder nicht gut -
weichen aus, oder kollidieren mit Todesfolge
aus: Vogelwarte Sempach: Vögel und Windkraftanlagen; 2005;
http://www.vogelwarte.com/vogel-und-windkraftanlagen.html
[Zugvögel, grosse Vögel
und Segler: Die Kollisionsgefahr mit Todesfolge]
<Sind Windparks vogelverträglich? Die Antwort lautet
"nicht immer", denn negative Auswirkungen von
Windenergieanlagen auf Vögel sind durch verschiedene
Studien belegt. Die Hauptrisiken liegen in der
Kollisionsgefahr und in einer Veränderung des Lebensraums.
Von der Kollisionsgefahr sind Zugvögel und
grosse Vögel, namentlich segelfliegende Arten wie
Greifvögel und Störche, besonders betroffen.
Vögel können mit Rotorblättern und Masten von
Windenergieanlagen kollidieren, beim Vorbeifliegen in
einen Sog geraten oder durch Wirbel der Rotoren zu Boden
geschleudert werden. Daher sind Orte, an denen sich Vögel
infolge topografischer und thermischer Bedingungen aus
einem grossen Einzugsgebiet konzentrieren (z.B. Pässe in
den Alpen und im Jura, Kreten, Ufer grosser Gewässer) für
den Ausbau der Windenergie nicht geeignet.
[Eine weitere
Todesfallen: Die Abspannseile von Windmasten - die
überirdischen Stromleitungen]
Masten, die Wind messen, werden meist durch mehrere Abspannseile
gesichert. Es ist bekannt, dass Vögel mit solchen
Drahtseilen kollidieren. Ebenso bergen Freileitungen,
welche die in der Windenergieanlage gewonnene Energie
abführen, für Vögel ein weiteres grosses Kollisionsrisiko.
[Ortsfeste Vögel meiden Gebiete mit Windradanlagen oder
entwickeln eine Dauerpanik]
Vögel sind mobil und nutzen ihnen zusagende Lebensräume
über ganze Landschaftseinheiten hinweg. Windenergieanlagen
und die sie begleitenden Infrastrukturen können den Wert
eines Lebensraums erheblich mindern. Verschiedene
Literaturauswertungen zeigen, dass Vögel Gebiete mit
Windenergieanlagen weniger nutzen als vergleichbare
Gebiete ohne Windenergieanlagen, sie gänzlich meiden
oder die Gebiete zwar weiterhin nutzen, aber unruhig
sind und immer wieder auffliegen. Solche Stresssituationen
können bei Wintergästen oder rastenden Zugvögeln
zu einer physischen Schwächung führen, was geringere
Überlebenschancen zur Folge haben könnte. Brutvögel in
Stresssituationen haben meist einen geringeren Bruterfolg,
was dazu führen kann, dass lokale Bestände abnehmen oder
sogar verschwinden. Es gibt auch Vögel, welche ein Gebiet
mit Windenergieanlagen gleich nutzen wie zuvor ohne. Viele
Vögel besiedeln beispielsweise über mehrere Jahre das
gleiche Gebiet, unabhängig einer durch Windenergieanlagen
verminderten Lebensraumqualität. Unklar
ist jedoch, ob sich Individuen neu ansiedeln,
falls die Lebensraumqualität zu stark vermindert wurde.
Die Erschliessung bisher wenig genutzter Landschaftsräume
kann zu einer Veränderung z.B. der landwirtschaftlichen
Nutzung oder zu einem höheren Besucheraufkommen führen.
Bei auf Störungen sensibel reagierenden
Arten wie dem in der Schweiz stark gefährdeten Auerhuhn
besteht die Gefahr, dass sie sich aus solchen neu
erschlossenen Gebieten zurückziehen.>
=====
Schweiz 5.10.2010: Windkraftanlagen dürfen nicht
in der Nähe von Häusern stehen - negatives Beispiel
Saint-Brais im Kanton Jura: dauernde Lärmbelästigung
wegen zu wenig Abstand vom Dorf
aus: Schlaflose Nächte wegen Baselbieter Windkraft,
5.10.2010,
http://bazonline.com/basel/land/Schlaflose-Naechte-wegen-Baselbieter-Windkraft/story/14273032
<Von Martin Brodbeck.
Die Arbeitsgemeinschaft für dezentrale
Energieversorgung (Adev) betreibt seit Kurzem eine
Windkraftanlage im jurassischen Saint-Brais.
Jetzt werden Klagen über Lärmbelästigungen laut.
Zu nahe: Die Windräder sind nur 300 Meter von den nächsten
Häusern entfernt. Deutschland ist viel restriktiver.
«Der Lärm ist unerträglich, wir haben
Kopfschmerzen und können nicht mehr schlafen»,
klagt Philippe Queloz. Zusammen mit seiner Frau führt er
den Kampf gegen die beiden lauten Windräder der in Liestal
domizilierten Arbeitsgemeinschaft für dezentrale
Energieversorgung (Adev) an. Und es ist ein Kampf gegen
Windmühlen. Ein halbes Jahr habe es gedauert, «bis wir die
Unterlagen zur Betriebsbewilligung erhalten haben, die uns
als Bürger zustehen». Mit einem Juristen klärt Queloz die
Rechtslage ab. Den politischen Kampf will er nicht
aufgeben. Zurzeit
sei ein menschenwürdiges Wohnen in Saint-Brais nicht
möglich.
Nicht alle in der 220-Seelen-Gemeinde denken so. Zwar
wird der Lärm nicht bestritten. Die Einnahmen, die die
Konzession für die Windkraftanlage in die Gemeindekasse
spült, ist aber den Behörden von Saint-Brais
hochwillkommen. In Saint-Brais manifestiert sich der
Zielkonflikt zwischen ökologischer Stromproduktion
einerseits, Menschen- und Naturschutz andererseits. Und
mittendrin steht der Baselbieter SP-Nationalrat Eric
Nussbaumer. Als früherer Adev-Betriebsleiter und heutiger
Verwaltungsratspräsident trägt er für das Projekt die
Verantwortung. Er hebt dessen Vorteile hervor: Die Anlage
produziere rund zehn Prozent des Strombedarfs von
Delsberg.
Falsche Verspechungen
Nussbaumer betont, dass bei der Realisierung alle gesetzlichen
Bestimmungen eingehalten wurden. Das habe auch
ein kürzlich erstelltes drittes Gutachten ergeben.
Nussbaumer räumt ein, dass «sich ein kleiner Teil der
Bewohner von Saint-Brais vom Lärm gestört fühlt». Er habe
Verständnis dafür, dass in einem Ort, der sehr ruhig war,
die Windräder «subjektiv als Lärmquelle empfunden werden».
Die Adev arbeite aber «trotz klarer Rechtslage» an
Optimierungen. «Wir haben einen Bürger-Windpark
realisiert, den wir nicht gegen die Bürger betreiben
wollen.» Der
Lärm entstehe bei sehr starkem Wind, stellt Nussbaumer
fest. Darum wolle man die Leistung der Anlage weiterhin
drosseln.
Die Planung und Realisierung sei «aus damaliger Sicht
optimal gewesen», sagt Nussbaumer, merkt aber
selbstkritisch an, «dass wir rückwirkend betrachtet einige
Dinge anders machen würden.» So hätte es bei der
Positionierung der beiden Windräder andere Möglichkeiten
gegeben. Allerdings sei der Spielraum gering gewesen: «Wir
hätten sie vierzig oder fünfzig Meter verschieben können.»
Queloz hingegen kritisiert, dass vor der Realisierung der
beiden Windräder Versprechen bezüglich Lärm- und
Landschaftsschutz gemacht worden seien, die «nicht
eingehalten wurden». Im Jura «stecken die Behörden mit der
Windkraftlobby unter einer Decke», kritisiert er. So werde
in Deutschland
zwischen Wohngebiet und Windpark ein Abstand von 1000
bis 1500 Meter verlangt.
Diesem Argument widerspricht Nussbaumer nicht. Das sei
allerdings kein gesetzliches Erfordernis, dazu sei es erst
nach Gerichtsurteilen oder aufgrund lokaler
Planungsvorgaben gekommen: «Es gibt auch in Deutschland
Windkraftanlagen, die viel näher bei bewohntem Gebiet
liegen.» [und entsprechend Lärm verursachen und die
BewohnerInnen nicht mehr schlafen lassen...]
«Reiche Städte verschandeln den Jura»
Der Darstellung in der Baselbieter Chronik 2009, wonach
die Adev ihre Windkraftanlage in Saint-Brais gebaut hat,
«da im Kanton Jura die Gesetzgebung Windräder sehr einfach
zulässt», widerspricht Nussbaumer. Nicht die Gesetzgebung
sei einfacher, die Raumplanung im Kanton Jura sei besser,
weil sie schon sehr früh geeignete Windkraft-Standorte
ausgeschieden habe: «Und ein solcher Standort ist die
Krete bei Saint-Brais.»
Saint-Brais sei kein Einzelfall, stellt Windkraftkritiker
Queloz fest. Die
Windkraftpolitik trage «kolonialistische Züge»: «Die
reichen Städte wie Basel oder Zürich verschandeln für ihre
Energiebedürfnisse den armen Jura.» Und wenn der
Jura einmal mit Windrädern zugebaut sei, «dann kommt kein
Basler Tourist mehr in die Freiberge». (Basler
Zeitung)>
========
20.5.2011: <Erneuerbare Energien: So wird
Wind zu Gas>
aus: Financial Times Deutschland online; 20.5.2011;
http://www.ftd.de/wissen/technik/:erneuerbare-energien-so-wird-wind-zu-gas/60053112.html
<Wenn es kräftig stürmt und Windräder
Spitzenleistung bringen, führt das oft zu einer paradoxen
Reaktion: Sie werden ausgeschaltet, damit das Stromnetz
nicht überlastet wird. Eine elegantere Lösung ist die
Umwandlung von Strom in Gas. FTD.de zeigt, wie viel
Zukunft das Verfahren hat. von Jessica Boesler.
Die Leistung von Wind- und
Solaranlagen schwankt. Das ist ein Problem, weil das
Stromnetz in Deutschland nicht aufnahmefähig genug ist
und Speichermöglichkeiten fehlen. Energie geht deshalb
dann verloren, wenn am meisten erzeugt werden könnte.
Der Ausbau des Stromnetzes ist teuer und stößt auf
Widerstand in der Bevölkerung. Andererseits gibt es in
Deutschland ein flexibles Gasnetz mit passender
Speichertechnik. Forscher entwickelten deshalb ein
Verfahren, um Strom aus erneuerbaren Energiequellen in
Gas umzuwandeln. Sie nennen die Methode Power to Gas
und das Ergebnis EE-Gas - EE steht für
erneuerbare Energie.
Entwickelt wurde die Technik vom
Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung
(ZSW) und dem Fraunhofer Institut für Windenergie und
Energiesystemtechnik (IWES). Erste Projekte zeigen, dass
Power to Gas funktioniert - und haben viele Unternehmen
neugierig gemacht: Versorger und Autobauer investieren
bereits in EE-Gas-Anlagen, darunter Vattenfall und Audi.
"Deutschland hat bei Power to Gas absolut eine
Vorreiterrolle", sagt Marc-Simon Löffler vom ZSW.
Wie entsteht Gas aus
Strom?
Die Umwandlung von erneuerbarem
Strom zu EE-Gas erfolgt in zwei Schritten. Zuerst
wird der Strom genutzt, um mit Elektrolyse
Wasserstoff zu erzeugen. Dieser EE-Wasserstoff
kann in das Gasnetz eingespeist oder als Kraftstoff
genutzt werden.
Technik zur direkten Nutzung
von Wasserstoff ist allerdings noch nicht auf dem
Markt. Zudem darf er nur bis zu einer bestimmten
Konzentration dem fossilen Methan im Gasnetz
beigemischt werden. Deswegen macht ein zweiter
Schritt in der Umwandlung Sinn: Durch Zusatz von CO2
wird der EE-Wasserstoff zu EE-Methan. Das
ist gleichwertig mit Erdgas und kann nahezu
unbegrenzt ins Gasnetz eingespeist werden.
Durch die zweite chemische
Reaktion wird die Energieausbeute insgesamt etwas
schlechter. Zukunft hat die Umwandlung in EE-Methan
dennoch: "Die vollständige Kopplung von Strom- und
Gasnetzen wird erst mit der Methanisierung möglich",
sagt Michael Sterner vom Fraunhofer IWES,
Miterfinder des Technologiekonzepts.
Wozu kann EE-Gas genutzt
werden?
EE-Wasserstoff im Gemisch mit
Methan oder reines EE-Methan können genau so verwendet
werden, wie Erdgas: Zur Erzeugung von Wärme und Strom in
Kraftwerken, zum Heizen und Kochen im Haushalt und als
Kraftstoff für Fahrzeuge.
Gerade für Autos eröffnet
die Technik neue Möglichkeiten, erneuerbare Energien zu
nutzen: "Bei Elektroantrieben wird es immer das Problem
der Reichweite geben, das Methankonzept ist deshalb eine
interessante Alternative", sagt Marc-Simon Löffler vom
ZSW. Außerdem kann EE-Wasserstoff
Brennstoffzellenfahrzeuge antreiben - diese Technik ist
allerdings noch nicht marktreif.
Forscher haben ausgerechnet, bei
welcher Verwendung der Wirkungsgrad, also die
Energieausbeute, bei der Nutzung von reinem EE-Gas am
besten wäre. Das ist allerdings pure Theorie, denn das
EE-Gas mischt sich in der Gasleitung mit Erdgas und
Methan aus Biomasse. Eine Empfehlung gibt es dennoch:
"Generell ist die effektivste Möglichkeit Gas und damit
auch EE-Gas zu nutzen, die Kraft-Wärme-Kopplung",
sagt Löffler. In KWK-Anlagen wird gleichzeitig Strom und
Wärme erzeugt.
Lohnt sich die Umwandlung?
Wenn erneuerbare Energie direkt in
Form von Strom verwendet wird, ist die Energieausbeute
am besten. Deshalb müssen das Stromnetz ausgebaut und
Stromspeicher geschaffen werden. Doch das kostet
Milliarden und ist durch Akzeptanzprobleme nicht
kurzfristig möglich. Mit einem Energietransport über das
Gasnetz kann bei Investitionen ins Stromnetz erheblich
gespart werden.
Der Wirkungsgrad, also das
Verhältnis von eingesetzter und gewonnener Energie,
liegt bei einer Umwandlung von Strom in Wasserstoff laut
Fraunhofer IWES bei 64 bis 77 Prozent, bei einer
Umwandlung in Methan bei 51 bis 65 Prozent. Bei der
Einspeisung in Fern- und Transportleitungen sowie
Gasspeicher wird EE-Gas allerdings noch verdichtet. Der
Wirkungsgrad sinkt dadurch bei EE-Wasserstoff stärker
als bei EE-Methan, wodurch sich die Wirkungsgrade
annähern und EE-Wasserstoff nur noch fünf Prozentpunkte
besser abschneidet.
Besonders lohnt die Umwandlung bei
Windkraft, aber auch für Solarenergie
kommt sie in Frage. In einer Studie des Frauenhofer IWES
wird deutlich, wie viel Potential die Kombination mit
Windparks hat: In 2010 sind laut der Untersuchung etwa
100 GWh Windstrom nicht ins Netz gegangen, weil dessen
Aufnahmefähigkeit am Limit war. Bei einem Wirkungsgrad
von 70 Prozent entspricht diese Energie 70 GWh
Wasserstoff. Wäre dieser mit einem Anteil von 5
Volumenprozent ins Erdgasnetz eingespeist worden, hätten
bei einem geschätzten Jahresverbrauch von 20.000 kWh
etwa 70.000 Kunden ein Jahr lang mit erneuerbarem Gas
versorgt werden können.
Noch gibt es für EE-Gas keine
Förderung wie für Methan aus Biomasse. Subventionen
sind aus Sicht von Instituten und Branchenverbänden aber
eine klare Vorraussetzung, damit Betriebe in die Technik
investieren. "Der erste notwendige Schritt ist die
Gleichstellung von erneuerbarem Gas mit Biogas in der
laufenden EnWG-Novelle, um sicherzustellen, dass
das Gas auch sinnvoll produziert und vermarktet werden
kann", sagt Michael Sterner vom Fraunhofer IWES.
Wie marktreif ist Power to
Gas?
Theoretisch könnte es sofort
losgehen: Seit einem Zusammenschluss von Experten des
ZWS und des Fraunhofer IWES im Jahr 2008 ist die
Erforschung von EE-Gas weit fortgeschritten. Eine Pilotanlage
von Solarfuel und dem ZSW beweist schon seit 2009 mit
einer Leistung von 25 Kilowatt, dass das Verfahren
funktioniert.
"Power to Gas stößt auf sehr großes
Interesse", sagt Bernhard Witschen vom Deutschen Verein
des Gas und Wasserfaches, "es wäre ein sehr elegantes
Verfahren, wenn die Technik zuverlässig mitmacht." Die
Umwandlung ist nicht nur für große Konzerne attraktiv: "Auch
Stadtwerke können das stemmen", sagt Hans-Joachim
Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler
Unternehmen, "in der Größenordnung ist Power to Gas
vergleichbar mit der Gasaufbereitung in Biogasanlagen."
Dass die Idee einen Nerv trifft,
zeigen viele aktuelle Projekte. So baut die Firma
Enertrag in Kooperation mit Vattenfall und anderen
Partnern ein Hybridkraftwerk, in dem Windkraft,
Wasserstoff und Methan aus Biomasse kombiniert werden.
Schon im Sommer 2011 soll es fertig sein. Eon kündigte
den Bau einer großen Demonstrationsanlage in
Norddeutschland für 2012 oder 2013 an. Und schon ab
Oktober 2011 will Greenpeaceenergy einen ProWindgas-Tarif
anbieten. Zwar erhalten die Kunden zunächst nur Erdgas,
fördern aber über den Tarif den Bau von EE-Gas-Anlagen
durch die Energiegenossenschaft.
Auch die Autobranche ist
auf Power to Gas aufmerksam geworden: Für die Audi AG
will Solarfuel bis 2013 die erste industrielle Anlage
bauen, die eine Leistung von etwa 6,3 MW bringen soll.
Die VW-Tochter teilte mit, dass zudem der Bau eines
eigenen Offshore-Windparks geplant sei, der neben Strom
auch Wasserstoff und Methan als Kraftstoff liefern soll.
Volkswagen selbst zeigte auch schon Interesse an
ähnlichen Projekten.
Ist Power to Gas
umweltschädlich?
Die Gewinnung von Ergas schadet je
nach Ort und Vorgehen unterschiedlich stark der Umwelt,
weil schädliche Gase freigesetzt und Landschaften
zerstört werden. Zudem wird durch die Verbrennung CO2
freigesetzt. EE-Methan hat dieselben Eigenschaften wie
Erdgas, ohne die negativen Effekte für Klima und Natur.
Für die Umwandlung von Strom zu
EE-Gas wird im ersten Schritt Wasserstoff erzeugt, also
Wasser verbraucht. Dadurch sind jedoch keine Schäden für
die Umwelt zu erwarten, heißt es in einer Studie des
Fraunhofer IWES: "Der Wasserverbrauch von EE-Gas
Anlagen ist vergleichsweise gering und steigt nicht über
den normalen Kühlwasserbedarf eines Kraftwerks hinaus."
Im zweiten Schritt, der
Methanisierung, wird dem Wasserstoff Kohlendioxid
zugesetzt. Dafür wird aber kein neues Treibhausgas
erzeugt, sondern bereits vorhandenes CO2 aus der Luft
oder aus Biogasanlagen genutzt. Dort entsteht
Kohlendioxid als Abfallprodukt bei der Verwertung von
Pflanzen. In beiden Fällen ist die CO2-Bilanz des
EE-Methans neutral.
Eine Einschränkung gibt es:
Eindeutig umweltfreundlich ist die Verwendung von
Kohlendioxid aus Biogasanlagen nur dann, wenn dort
ausschließlich Abfälle verwertet werden. Der Anbau von
Biomasse extra für die Energieerzeugung ist sehr
umstritten, weil Kritiker Schäden für Klima und Natur
befürchten.
Die
Internetseite von Solarfuel bietet Informationen
zu Pilotanlagen des Unternehmens. Auf der Seite von Enertrag wird die Funktion einer
Hybridanlage erläutert, die das Unternehmen derzeit baut.
21.6.2011: Siemens baut in China 21
Windkraftanlagen
aus: n-tv online: Kleiner, aber feiner Auftrag: Siemens
macht Wind in China; 21.6.2011;
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Siemens-macht-Wind-in-China-article3626761.html
<Siemens liefert 21 Windkraftanlagen an die Volksrepublik
China. Damit schaffen die Münchner den Zugang zum
entsprechenden Markt in der zweigrößten Volkswirtschaft der
Erde. Der Auftrag für Siemens ist einer der ersten für ein
westliches Branchenunternehmen überhaupt.
Siemens hat erstmals einen Auftrag aus China für die
Lieferung von Windrädern erhalten. Der Technologiekonzern
werde 21 Windenergieanlagen mit einer Leistung von jeweils
2,3 Megawatt für einen Park vor der Küste Chinas liefern,
teilte das Dax-Unternehmen mit.
Die Order ist für Siemens verglichen mit Projekten in der
Nord- und Ostsee klein, strategisch jedoch von großer
Bedeutung. "Dieser Auftrag ist ein wichtiger Meilenstein
für unseren Markteintritt in Chinas schnell wachsenden
Markt für Windenergie", sagte Siemens-Windenergie-Chef
Jens-Peter Saul.
China ist mit einer kumulierten Windkraft-Leistung von
fast 45 Gigawatt und einer Wachstumsrate von rund 73
Prozent von 2009 bis 2010 den Angaben zufolge der größte
Windenergiemarkt der Welt. Der Auftrag für Siemens von
einer Tochter des weltgrößten
Windenergie-Projektentwicklers China Longyuan Power Group
ist einer der ersten für ein westliches
Branchenunternehmen überhaupt. Der Windpark vor der Küste
der Provinz Jiangsu im Osten Chinas mit einer Leistung von
rund 50 Megawatt soll Ende dieses Jahres den Betrieb
aufnehmen.
Die Maschinen und Rotorblätter fertigt Siemens in zwei
kürzlich in Betrieb genommenen Werken in Shanghai. Zudem
übernimmt der Münchner Konzern für fünf Jahre den Service
und die Instandhaltung der Anlagen.
Zum Volumen des Auftrags wollte sich der Konzern nicht
äußern. Das Windenergie-Geschäft gehört zum sogenannten
Umweltportfolio von Siemens, mit dem der Konzern im
vergangenen Jahr einen Umsatz von 28 Milliarden Euro
einfuhr.
rts>
*****
7.7.2011: <Vertikale Windräder: Ein alter
Ingenieurstraum> - der Agile-Windturm kommt -
flexibler Rotor + Generator + Drucklufttank
Zwei schweizer Düsentriebs, Karl Bahnmüller und Patrick
Richter, haben den Windturm erfunden, und wir wünschen viel
Glück für die Serienreife. Wer hat's erfunden? Die
Schweizer. Wer sucht, der findet!
Zwei Zürcher wollen mit ihren Windtürmen auf der ganzen
Welt Strom produzieren. Energiespezialisten halten ihr
Konzept für prüfenswert.>
Der
Agile-Windturm von Karl Bahnmüller und Patrick
Richter
Der Windturm mit
einem horizontalen Windrad drin, von Karl
Bahnmüller und Patrick Richter [1]
Der Vergleich zwischen
Windrad und Windturm, Schema: Der
Agile-Windturm braucht nur 1/3 des
Raums, in Kombination mit einem
Generator und Stromspeicher am
Boden und einem Drucklufttank
für Wind in Spitzenzeiten [2]
Das Windrat im Windturm hat anpassbare
Rotorblätter, Schema [3]
<Egon Lang, Professor für Energietechnik an der Zürcher
Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW), war am
Anfang auch skeptisch. «Vertikale Windkraftwerke sind
nichts Neues, ihre Vor- und Nachteile sind seit
Jahrzehnten bekannt.» Warum sich bei herkömmlichen
Windkraftwerken die Rotoren in luftiger Höhe um eine
horizontale Achse drehen hat gute Gründe: Höher ist
besser. In 150 Metern Höhe weht der Wind deutlich stärker
als weiter unten, wo die Rotoren von vertikalen Windtürmen
drehen. Die Fachliteratur spricht deshalb davon, dass
vertikale Modelle höchstens 75 Prozent des Wirkungsgrads
von horizontalen Windrädern erreichen können.
Karl Bahnmüller und Patrick Richter, die beiden Tüftler,
die hinter der Firma Agile Wind Power AG stehen, wollen
den Markt für Windräder umkrempeln. Ihre Idee haben sie
auch Forschern wie ETH-Professor Lino Guzzella oder Lang
von der ZHAW vorgestellt. Dieser traut den Erfindern
einiges zu: «Das Konzept ist vielversprechend.» Die Physik
können Richter und Bahnmüller zwar nicht überlisten, ihr
Konzept hat aber einige zusätzliche Vorteile, wie Lang im
Gespräch mit Tagesanzeiger.com erklärt.
Auch eine Batterie
[Rotor + Generator am
Boden + Drucklufttank]
Unzählige Ingenieure haben sich schon an vertikalen
Windrädern versucht, mit überschaubarem Erfolg. 1925 etwa
entwickelte der finnische Schiffsoffizier Sigurd Savonius
ein System, das mit Rotoren in der Form von halbierten
Röhren funktioniert. Der Franzose George Darrieus liess
sein System fünf Jahre später patentieren, bei dem
Rotorblätter bogenförmig am oberen und unteren Ende der
Achse zusammenlaufen. Beide Systeme funktionieren, liefern
aber wenig Strom.
Richter und Bahnmüller glauben daran, dass sich der Agile-Windturm
durchsetzen kann. Anders als bei Windrädern mit
horizontaler Achse ist der Generator nicht in einer Gondel
in hundert Metern Höhe untergebracht, sondern am Boden.
Das erleichtert nicht nur die Wartung. «Wir planen, den
Windturm mit einem Energiespeicher zu kombinieren», sagt
Richter. Anstatt direkt Strom ins Netz einzuspeisen, will
Richter Luft in einen Tank komprimieren [Druckluft]. Wenn
die Energie gefragt und die Preise hoch sind, könnte die
Druckluft in teuren Spitzenstrom verwandelt werden.
Darin liegt laut ETH-Professor Lino Guzzella die
eigentliche Stärke des Agile-Systems. Windkraftwerke
lieferten nur während 40 Prozent der Zeit Energie, und
diese könne mit Druckluft effizient aufbewahrt werden.
Klappbare Rotoren
«Die Idee ist raffiniert», meint auch ZHAW-Professor
Lang. Doch die Koppelung mit einem Energiespeicher ist
nicht die einzige Innovation, der Richter und Bahnmüller
zum Durchbruch verhelfen wollen. Neu ist auch die Idee,
die Stellung der Rotorblätter während der Drehung zu
verändern. Dieses System haben Richter und Bahnmüller
weltweit patentieren lassen. «Bei vertikalen Windrädern
bewegt sich die eine Hälfte der Rotoren mit dem Wind,
während sich die andere Hälfte dagegen bewegt», erklärt
Energiespezialist Lang. Bei den herkömmlichen Modellen
verpufft dadurch viel Energie.
Indem die beiden Erfinder die Rotorblätter im Stil eines
Flugzeugflügels oder eines Segels anstellen können, lässt
sich dieses Problem lösen. Die Blätter im Wind werden quer
gestellt, um den Luftwiderstand zu maximieren. Die anderen
Blätter, die sich gegen den Wind bewegen, werden derweil
so angestellt, dass Auftrieb entsteht. Lang vergleicht mit
einem Segelschiff, das sich auch gegen den Wind steuern
lässt.
In diesem Klappmechanismus sehen die beiden Professoren
allerdings auch das grösste Hindernis für den
Agile-Windturm. Sie befürchten, dass die Lebensdauer der
Teile wegen der Schlagbewegung kurz ist. Es lohne sich auf
jeden Fall, die Entwicklung weiterzutreiben, meint Guzzella.
Letztlich entscheide aber die technische Ausführung darüber,
ob das neue vertikale Windrad gegen die herkömmlichen
Modelle eine Chance hat. «Die heutigen Kraftwerke nutzen den
Wind schon sehr, sehr gut.» (Tagesanzeiger.com/Newsnetz)>
=====
Krummhörn (Deutschland) 6.7.2011: Der Vogel
Wiesenweihe brütet in einem Windpark, und zwei Windräder
stehen still
aus: Naturschutz: Vögel legen Windräder in Ostfriesland
lahm; 6.7.2011;
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13472012/Voegel-legen-Windraeder-in-Ostfriesland-lahm.html
<Autor:
Irena Güttel
Die vom Ausstreben bedrohte Wiesenweihe
brütet ausgerechnet neben Windrädern in Krummhörn. Die
dürfen darum tagsüber nicht laufen – die Gemeinde legt
Beschwerde ein.
Im ostfriesischen Krummhörn herrscht selten Flaute. Seit
Jahrhunderten bläst der Wind mit zuverlässiger Kraft, wie
die vielen historischen Windmühlen am nordwestlichsten
Zipfel von Deutschland beweisen. Das macht die Region zum
idealen Standort für den Ausbau der Windenergie:
Schon heute liefern dort rund 160 Anlagen mehr
klimafreundlichen Strom als die Gemeinde verbrauchen kann.
Doch seit einiger Zeit stehen zwei Windräder weitgehend
still.
Schuld ist die Wiesenweihe. Der vom Aussterben bedrohte
Greifvogel hat sich ausgerechnet ein Areal zum Brüten
ausgesucht, auf dem zwei Windparks direkt
nebeneinanderstehen. Nach Ansicht des Landkreises Aurich
gilt es, das seltene Tier zu schützen. Deshalb dürfen zwei
in der Nähe der Nistplätze stehende Windräder zurzeit
zwischen 4 und 22 Uhr nicht laufen. Ein bundesweit
einmaliger Fall, der für viel Zoff in der Region sorgt und
inzwischen auch die Justiz beschäftigt.
Eins der beiden Windräder gehört einer
Tochtergesellschaft der Gemeinde. Einnahmen von mindestens
60.000 Euro gehen dieser wegen des vorübergehenden
Betriebsstopps durch die Lappen, wie Bürgermeister Johann
Saathoff erläutert. Der SPD-Politiker ist deshalb gar
nicht gut auf den knapp 50 Zentimeter großen Vogel zu
sprechen. „Ich habe das Brutpaar noch nicht gesehen. Es
soll Fotos von einem Nest geben, aber auch die kenne ich
nicht.“
Gerade mal 400 Brutpaare der Wiesenweihe leben nach
Angaben des Naturschutzbundes NABU in Deutschland. Vor
einigen Jahren zählten Vogelexperten im westlichen
Ostfriesland 14 Paare, heute sind es nur noch sechs. Dabei
brütet die Wiesenweihe bereits seit den 70er-Jahren in der
beschaulichen Gegend, die bei Touristen vor allem wegen
des malerischen Fischerdorfs Greetsiel und des aus dem
„Otto“-Film bekannten Pilsumer Leuchtturms beliebt ist.
Anzeige
Die Landwirtschaft nimmt dem habichtartigen Vogel den
Lebensraum. Doch auch mit den Windparks gibt es Probleme,
seitdem im vergangenen Jahr höhere Anlagen installiert
wurden. Kurze Zeit später musste Rolf Baum vom
Arbeitskreis Wiesenweihe die ersten Opfer beklagen. Ein
Männchen lag tot unter einem Windrad. Zwei verschwanden
spurlos – und das mitten in der Brutzeit, wo die Vögel
ihre Partner normalerweise nie im Stich lassen. „Da liegt
der Verdacht nahe, dass auch hier die Windparks
verantwortlich sind“, sagt der Vogelfreund.
Dass Windräder zu Todesfallen für Wiesenweihen und
andere Greifvögel werden, kommt immer wieder vor. „Sie
erkennen einfach nicht die Gefahr“, sagt der Vogelexperte
Hermann Hötker vom Michael-Otto-Institut des NABU.
Normalerweise sollten deshalb keine Windparks in Nähe von
bekannten Brutgebieten stehen. Doch vermeiden lässt sich
das nicht immer. „Das Problem kann sein, dass sich
Wiesenweihen umsiedeln. Sie sind sehr unstet, was die
Nistplatzwahl betrifft“, erläutert Hötker.
Krummhörn legt Beschwerde vor Gericht ein
Der Vogel könnte also überall in Deutschland Windräder
zum Stillstand bringen. Doch bislang ist das nach Angaben
des Bundesverbands Windenergie noch nicht vorgekommen.
„Das ist ein Einzelfall und sollte es auch bleiben“, meint
Sprecher Alexander Sewohl. Mit Sorge betrachtet er die
vielen Gutachten, die Planer vor dem Bau von Windparks zur
Beeinträchtigung von verschiedenen Vogelarten und
Fledermäusen erbringen müssen. „Das hat in den letzten
Jahren zugenommen.“ Die Gutachten seien zwar wichtig,
dürften aber nicht dazuführen, dass der Ausbau der
Windenergie ins Stocken gerät.
Die Gemeinde Krummhörn sieht sich jedenfalls im Recht
und hat Beschwerde vor Gericht eingelegt. „Es geht hier um
die Beschränkung von Eigentumsrechten“, sagt Saathoff. In
erster Instanz ist die Kommune bereits gescheitert. Nun
muss sich das Oberverwaltungsgericht Lüneburg im
Eilverfahren mit dem Fall befassen. Ob es bis zum 1.
August eine Entscheidung fällt, ist fraglich. Dann endet
die Ende Mai verhängte Schonfrist für die brütenden
Greifvögel.
Der Konflikt ist damit aber nicht gelöst. Im nächsten
Frühjahr wird die Wiesenweihe wieder brüten – vielleicht
erneut in der Nähe der Krummhörner Windparks, vielleicht
woanders
dpa>
=====
23.7.2011: Der Bürgerwindpark mit 10% Rendite
auf die Beteiligung - und schnell kommen die Windräder
Die Bundesregierung will die Windkraft massiv ausbauen
- doch fast niemand will die riesigen lärmenden
Rotoren in seiner Nachbarschaft haben. Eine Gemeinde in
Schleswig-Holstein hat eine Lösung für das Dilemma: Die
Bürger verdienen an den Windparks einfach mit.
Bernd Hartwich sieht sich als einen der letzten Kämpfer
gegen die Windkraft.
Von seinem Grundstück am Naugartener See in der
Uckermark blickt der 66-Jährige auf die sich drehenden
Ungetüme. Was er abfällig den "Wildwuchs von
Windkraftanlagen" nennt, ist die große Hoffnung der
Bundesregierung: Mit dem Atomausstieg hat sie den
massiven Ausbau der Ökoenergie beschlossen - damit es
auch künftig ausreichend Strom in Deutschland gibt.
Sein jahrelanger Kampf gegen die Windräder hat Hartwich
müde und mürbe gemacht. Misserfolg ist nicht gerade ein
Aufputschmittel. Als er noch Bürgermeister in seinem
120-Einwohner-Dorf war, konnte er den Bau von
Windkraftanlagen zwar verhindern. Aber für jedes
Windrad, das er blockierte, wurden in unmittelbarer Nähe
zwei neue gebaut. Da half es noch nicht einmal, dass es
seine Bürgerinitiative "Rettet die Uckermark" sogar in
den Kreistag schaffte.
Auf einem langen Tisch in seinem Haus hat Hartwich
Ordner, Karten, Fotos aufgestellt. Alles ist fein
säuberlich geordnet. Es ist sein Archiv von zehn Jahren
Widerstand gegen die Windräder. Sein wichtigstes
Beweisstück: ein großer Bilderrahmen mit zwei aus der
Ferne aufgenommenen Fotos seiner Heimatgemeinde. Auf dem
einen fällt der Blick auf die Dorfkirche, auf dem
anderen auf die riesigen Rotoren in der Umgebung.
Geschlagene Schlachten
"Früher war die Uckermark eine freie Landschaft, man
konnte Hügel, Berge und Wälder erkennen", sagt Hartwich.
"Wer hat das Recht, die Landschaft so zu versauen?" Die
großen Energiekonzerne und die Verpächter der Flächen
seien die großen Nutznießer des Windenergie-Booms. Die
Anwohner müssten dagegen fast nur Nachteile hinnehmen.
Es ist ja nicht nur der Anblick. Die Windräder werfen
riesige Schatten und machen viel Lärm.
Jetzt, wo es so aussieht, als sei die Energiewende
unwiderruflich, wirkt Hartwichs Kampf gegen die
Windräder wie aus einer längst vergangenen Zeit. "Ich
habe verloren", sagt er resigniert.
Wenn 2022 das letzte deutsche
Atomkraftwerk abgeschaltet wird , soll
die Windkraft einer der wichtigsten Energielieferanten
sein. 2010 deckte sie gerade einmal sechs Prozent des
deutschen Stromverbrauchs ab, in zehn Jahren sollen es
bereits über 20 Prozent sein.
90 Prozent beteiligen sich an Windpark
Das Fraunhofer Institut hat in einer Studie berechnet,
dass Deutschland
sogar zwei Drittel seines Stroms aus Windenergie
beziehen könnte. Dafür müssten allerdings zwei Prozent der
gesamten Fläche zugebaut werden. Ein schneller
Ausbau kann allerdings nur an Land gelingen. Auf dem
Meer sind längere Planungszeiten und höhere
Investitionen nötig.
Die entscheidende Frage lautet also: Kann es gelingen,
die Windkraft massiv auszubauen, ohne dass die Bürger
überall gegen die "Verspargelung der Landschaft"
protestieren? Einfach wird es nicht, aber es könnte
funktionieren. So wie in der Gemeinde Reußenköge im
Westen Schleswig-Holsteins.
Hier in der Nähe von Husum ist bereits der sechste
Bürgerwindpark in Planung. Die Idee: Wer den
Anblick und den Lärm der Anlagen ertragen muss, soll
wenigstens finanziell etwas davon haben. In Reußenköge
haben sich bereits 90 Prozent der Haushalte Anteile an
Windkraftanlagen gekauft. Aus einstigen Kritikern sind
längst Unternehmer geworden.
"Eine eigene Mühle ist nie so laut wie eine fremde
Mühle", sagt Dirk Albrecht, pragmatischer
Geschäftsführer eines Bürgerwindparks. Bürgermeister
Johannes Volquardsen meint gar: "Eine eigene Mühle stört
nicht, weil sie auch noch gut aussieht."
Die Westküste Schleswig-Holsteins ist einer der besten
Standorte für Windkraftanlagen in Deutschland. Schon
Mitte der achtziger Jahre wurden die ersten Rotoren hier
aufgestellt. Dann sollte der Ausbau schneller
fortschreiten. Eigentlich wollte Initiator Albrecht die
Anlagen alleine errichten. Doch dann merkte er, dass die
anderen Einwohner seinen Egotrip nicht hinnehmen
wollten.
"Wenn man Geld dafür kriegt, kann man damit leben"
Da kam ihm die Idee des Bürgerwindparks. Jeder kann
sich daran beteiligen, dafür reichen schon ein paar
tausend Euro. Eine Obergrenze gibt es nicht. Wer
Teilhaber ist, bekommt auf sein Geld bis zu zehn Prozent
Rendite. Das ist das Mehrfache dessen, was ein
Tagesgeldkonto abwirft.
Inzwischen gibt es in Reußenköge 70 Windkraftanlagen.
Bis zum nächsten Jahr sollen 17 weitere dazukommen. Das
Örtchen produziert 140-mal mehr Strom, als es selbst
verbraucht. "Wir sind die Extremgemeinde für
Windenergie", sagt Bürgermeister Volquardsen. Und fügt
nicht ohne Stolz hinzu: "Wir fragen nicht immer erst,
wir versuchen erst mal, das selber zu machen."
Das bedeutet nicht, dass es keine Probleme gibt.
Schließlich beteiligen sich an einem Bürgerwindpark bis
zu 230 Mitglieder. Da kann es wie bei einer Versammlung
von Hauseigentümern passieren, dass andere über die
Verwendung des eigenen Geldes mitentscheiden. Weil alle
grundsätzlich das Gleiche wollen, ist das
Konfliktpotential allerdings geringer als bei anderen
Windparks, wo sich unbeteiligte Anwohner und
renditehungrige Energiekonzerne streiten. Zumal in
Reußenköge viele Familien einen beachtlichen Teil ihres
Einkommens mit Einnahmen aus der Windenergie bestreiten.
Wer profitiert, macht eher mit - dieses Prinzip könnte
sogar in der Uckermark erfolgreich sein. Hier streiten
sich bereits die Bauern darum, wer die Flächen für neue
Windräder verpachten darf. Und selbst Dauer-Gegner Bernd
Hartwich muss zugeben, dass er mit seinen Argumenten
nicht gegen Geld ankommt: "Wenn man ein paar Euro dafür
kriegt, kann man immer damit leben.">
=====
28.7.2011: <Höchster Windpark in Europa: In
der Surselva sollen sich bald Windräder drehen> -
Region Vorderrhein bekommt neuen Wind
<In der Schweiz gibt es bereits Windräder in der Höhe,
wie etwa hier auf dem Stöckli oberhalb von Andermatt im
Kanton Uri.
Im Bündner Oberland soll der grösste Windpark der Schweiz
entstehen. Altaventa will im Raum Lugnez-Obersaxen 40
Windräder aufstellen. Möglicher Partner: Das
Elektrizitätswerk der Stadt Zürich.
Das Stadtzürcher Energieunternehmen ewz soll Partner des
grössten Windparks der Schweiz werden. Der Zürcher
Stadtrat werde nach den Sommerferien über die definitive
Beteiligung am Windprojekt im Bündner Oberland
entscheiden, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Der Windpark Surselva soll so viel Energie produzieren,
dass damit jeder Privathaushalt im Kanton Graubünden mit
Strom versorgt werden könnte. Geplant sind mindestens 40
Windenergie-Anlagen und Investitionen von rund 200
Millionen Franken. Mit Standorten auf über 2400 Metern
über Meer entstehe der höchstgelegene Windpark Europas.
Walliser Firma und Zürcher Gelder
Initiantin des Projektes ist die Walliser Firma altaventa
ag. Das ewz sei der «ideale Partner», heisst es in der
gemeinsamen Mitteilung. Wie gross der finanzielle Beitrag
des ewz sein werde, könne noch nicht gesagt werden, sagte
ewz-Sprecher Harry Graf.
Noch steckt das Projekt in der Planungsphase. Mit dem
Baubeginn der ersten Windenergie-Anlage sei 2012 zu
rechnen, im selben Jahr würden sie Strom liefern, sagte
Graf. Voraussetzung sei, dass es im
Baubewilligungsverfahren keine Verzögerungen gebe.
Messmast wird installiert
Seit Oktober 2010 werden Windmessungen auf dem
Gemeindegebiet von Lumbrein gemacht. Ein zweiter Mast für
Messungen werde dieser Tage in Obersaxen installiert,
heisst es in der Mitteilung. Die bisherigen Messungen
bestätigten, dass es sich um eine ideale Lage für
effiziente Gewinnung von alternativer Energie handle.
Es gebe nicht nur genügend Wind, die geplanten Standorte
lägen auch in grosser Distanz zu bewohnten Gebieten.
Trotzdem seien die Zufahrtsmöglichkeiten gut. Der
Entscheid, wo wie viele Anlagen mit welcher Leistung
aufgestellt werden sollen, wird gefällt, sobald die
nächsten aussagekräftigen Messresultate vorliegen. Das
soll im kommenden Winter der Fall sein.
Um Anregungen von Experten und Bedürfnisse der
Betroffenen ins Projekt einzubeziehen, ist laut Mitteilung
schon in der Abklärungsphase ein runder Tisch ins Leben
gerufen worden. Dabei hätten sich regelmässig Vertreter
von Gemeinden, Skigebieten Alpgenossenschaften und
Umweltverbänden sowie der politischen Entscheidungsträger
von Region und Kanton zum Projekt ausgetauscht.
Erfahrungen in In- und Ausland
Initiantin und Partner haben laut Mitteilung
internationale und nationale Erfahrungen mit Windenergie.
Die Beteiligten an der 2010 gegründeten altaventa ag
verfügten über Fachwissen aus über 30 realisierten
Windprojekten im In- und Ausland.
Das ewz besitzt in Deutschland fünf Windparks mit 30
Anlagen, ist an einem norwegischen Windpark beteiligt und
plant mit Partnern im Jura zwei Windparks. Im Kanton
Graubünden besitzt das ewz eigene Wasserkraftwerke, ist an
anderen beteiligt und versorgt Teile des Kantons mit
Strom.
(sda)>
=====
Schweiz 1.8.2011: Vorbereitung auf das
Klein-Windrad auf einem Bauernhof im Fricktal
aus: Basler Zeitung online: Das Rad der Zeit dreht mit dem
Wind; 1.8.2011;
http://bazonline.com/basel/land/Das-Rad-der-Zeit-dreht-mit-dem-Wind/story/19638916
Ein Kleinwindrad wie dieses hier soll auch im Fricktal
Energie erbringen
Auf einem Fricktaler Hof wird der raue
Wind bald zur Stromproduktion genutzt – mit einem der
ersten Kleinwindräder der Schweiz.
Ein solches Windrad soll demnächst auf
das Reithallendach in Zeiningen montiert werden.
Wer ab und zu auf dem Tschopperthof der Familie Schib in
Zeiningen verkehrt, weiss: Dort bläst ein rauer Wind.
Wortwörtlich. Und diesen wollte sich Erich Schib zunutze
machen. «Schon vor 30 Jahren sagte mein Vater, den
ständigen Wind auf dem Hof müsse man nutzen», sagt er.
Daher soll nun auf dem Reithallendach ein kleines Windrad
Strom produzieren.
Vor Kurzem winkte die Gunst der Stunde. Die Familie hörte
von einem Elektriker auf der deutschen Seite, der solche
Rädchen liefert und montiert – zum erschwinglichen Preis
von etwas über 7000 Euro. Nun liegt das Baugesuch noch bis
zum 8. August auf.
Rechtliche Hindernisse
In der Schweiz ist es eines der ersten Kleinwindräder
dieser Art, das montiert werden soll. Doch dies könnte
sich bald ändern. «Seit Fukushima ist die Nachfrage
sprunghaft angestiegen», sagt Dirk Süss von Enflo Windtec
in Kreuzlingen, die das Rad vertreibt. Bis anhin lieferte
die Firma vor allem nach Deutschland, Spanien und in die
Beneluxländer. Je nach Windstärke vor Ort könne das
Produkt den Viertel bis die Hälfte des Verbrauchs eines
normalen Haushalts versorgen, sagt Süss.
Doch da die Reithalle der Familie Schib ausserhalb der
Bauzone liegt, muss auch der Kanton seinen Segen zur
Montage des Windrads geben. Beim Departement Bau, Verkehr
und Umwelt des Kantons Aargau ist es eines der ersten
Baugesuche für ein solches Kleinstwindrad, das auf dem
Tisch liegt. «Grundsätzlich unterstützen wir den Einsatz
von erneuerbaren Energien», sagt Sascha Amhof,
Sektionsleiter der Abteilung für Baubewilligungen. Im Fall
von Zeiningen ist ein Standort ausserhalb der Bauzone
betroffen. «Die Zonenkonformität für Windräder ausserhalb
der Bauzone kann nicht bejaht werden.» Daher könne keine
ordentliche Baubewilligung erteilt werden.
Da im vorliegenden Fall jedoch bereits eine Liegenschaft
besteht, gelte der Anspruch auf Besitzstandswahrung. Zudem
stünden der Erstellung eines Kleinstwindrads keine
überwiegenden Interessen entgegen, besonders, da es
landschaftlich kaum in Erscheinung trete und ähnlich einer
Solaranlage auf ein bestehendes Gebäude montiert werde. So
könne man mit gutem Gewissen Ja zu einem solchen Gesuch
sagen. Der letzte Entscheid liege allerdings bei der
Gemeinde. Auch diese zeigt sich allerdings gemäss
Zeiningens Gemeindeschreiber Marius Fricker offen
gegenüber dem Begehren.
Solarstrom wird verkauft
Die Familie Schib hat schon vor zwei Jahren das Dach der
Reithalle mit einer Fotovoltaikanlage bestücken lassen.
Diese ist 430 Quadratmeter gross und deckt mit ihren
32'000 Kilowattstunden pro Jahr den Verbrauch von acht bis
zehn Haushaltungen. Investiert hat die Familie rund eine
Viertelmillion Franken. «Diese Produktion verkaufe ich.
Doch da wir auf dem Betrieb recht viel Strom brauchen,
wollten wir auch einen Beitrag an unseren eigenen
Stromverbrauch leisten – daher das Windrad», sagt Erich
Schib.
Der studierte Umweltnaturwissenschaftler bewirtschaftet mit
seiner Frau Nicole den Hof und die Pensionspferde, Vater
Robert Schib packt mit an, wo nötig, und züchtet Pferde,
Bruder Dieter Schib erteilt Reitstunden. Und sympathisch
wirkt vor allem eines: auf dem Tschopperthof wird über die
Liebe zur Natur nicht nur geredet, sondern sie wird
tagtäglich gelebt. (Basler
Zeitung)>
=====
Deutschland 30.9.2011: Windrad in der Nähe von
Wohnhäusern darf in der Nacht keinen Krach machen
aus: Welt online: Lärmschutz: Anwohner gewinnt Kampf gegen
laute Windräder; 30.9.2011;
http://www.welt.de/wirtschaft/article13636139/Anwohner-gewinnt-Kampf-gegen-laute-Windraeder.html
<Ein Mann aus Warendorf hat sich
erfolgreich gegen den nächtlichen Lärm von Windrädern
gewehrt. Eine Anlage wird abgeschaltet.
Der Lärm der Windräder brachte ihn um den Schlaf und
störte bei Grillabenden auf der Terrasse: Vor Gericht hat
ein Hausbesitzer aus Warendorf sich jetzt erfolgreich
gegen den Nachtbetrieb einer Windanlage nahe seinem
Grundstück gewehrt (Az.: 10 K 1405/10).
Diese zwei Windräder
bringen einem Mann aus Warendorf um den Schlaf. Eine
davon wird nun nachts abgeschaltet
Seine Klage vor dem Verwaltungsgericht Münster hatte
sich gegen zwei von sieben neuen Anlagen in seiner
Nachbarschaft gerichtet. Sie waren 2007 von der
Bezirksregierung genehmigt worden - zu Unrecht, wie der
Kläger argumentierte.
Denn bei der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung sei
der Lärm von zwei älteren Windkraftanlagen
nicht korrekt berücksichtigt worden, die sich schon in der
Nähe des Hauses befanden. Durch den zusätzlichen Krach der
beiden neuen Anlagen würden die zulässigen Grenzwerte
überschritten.
Zur Verhandlung kam auch der Betreiber der Windparks aus
Warendorf: Er sieht die Verantwortung für den Lärm bei dem
Betreiber der alten Anlagen.
Nach hitziger Debatte im Saal hob das Gericht die
Genehmigung der Bezirksregierung schließlich teilweise
auf. Eine der beiden strittigen Anlagen darf nun zwischen
22 und 6 Uhr nicht mehr laufen. „So ist die
Zusatzbelastung deutlich geringer“, erklärte der Richter.
Berufung sei nicht zugelassen, sagte ein Gerichtssprecher.
dpa/sara>
*****
31.10.2011: Deutsches Stromnetz muss ausgebaut
werden, um Windspitzen bei der Windenergie zu bewältigen
aus: Financial Times Deutschland online: Engpass bei
energieversorgung: Stromnetz bremst Windkraft aus;
31.10.2011;
http://www.ftd.de/politik/deutschland/:engpass-bei-energieversorgung-stromnetz-bremst-windkraft-aus/60123011.html
http://www.ftd.de/politik/deutschland/:engpass-bei-energieversorgung-stromnetz-bremst-windkraft-aus/60123011.html?page=2 <Exklusiv Gerade wenn viel Wind weht,
produzieren Windkraftanlagen oft keinen Strom: Sie müssen
teilweise abgeschaltet werden, weil das deutsche Stromnetz
in einem zu schlechten Zustand ist. von Friederike
von TiesenhausenBerlin
Wegen des schlechten Zustands des Stromnetzes müssen
immer mehr Windparks abgeschaltet werden, wenn viel Wind
weht. Laut einer aktuellen Studie, die der FTD vorliegt,
hat sich der Umfang dieser Zwangsdrosselungen zwischen
2009 und 2010 in etwa verdoppelt - obwohl in beiden Jahren
vergleichsweise wenig Wind wehte. Die Studie im Auftrag
des Bundesverbands Windenergie (BWE) warnt zudem: "In den
nächsten Jahren ist von einem weiteren Anstieg der
Ausfallarbeit auszugehen."
Der Anstieg erklärt sich vor allem
aus der Schere zwischen dem rasanten Zubau von Windkraft
und dem schleppenden Ausbau der Netze. Im ersten Halbjahr
trug Windstrom bereits 7,5 Prozent zur gesamten deutschen
Stromnachfrage bei - Tendenz steigend. Auch bei der Abkehr
von der Atomenergie konzentriert sich die Bundesregierung
vor allem auf Wind als derzeit kostengünstigste grüne
Stromquelle.
2010 schalteten die Netzbetreiber in
insgesamt 1085 Einsätzen Windräder herunter - gegenüber
noch 285 Einsätzen im Vorjahr. Die so vernichtete
Strommenge ist laut der Beratungsgesellschaft Ecofys um
bis zu 69 Prozent höher als 2009, ein Anstieg um etwa die
Hälfte gilt als gesichert. Zwar werden die
Windmühlenbesitzer seit 2009 für dieses
"Einspeisemanagement" entschädigt, doch die Abrechnung
erfolgt oft verspätet: "Es gibt Einzelfälle, in denen vor
mehr als einem Jahr abgeschaltet wurde, aber noch immer
nicht entschädigt wurde. Das ist ein klarer
Gesetzesverstoß", klagt BWE-Präsident Hermann Albers.
Die unzureichende Abrechnungspraxis
ist auch der Grund, warum der BWE die Studie bei Ecofys in
Auftrag gab. Denn die Zahlen der Bundesnetzagentur beruhen
auf den Entschädigungsmeldungen der Netzbetreiber. "Wir
glauben nicht, dass die Netzagentur die gesamten
Ausfallzeiten richtig erfasst."
Während die Netzagentur Anfang
Oktober einen Ausfall für das Jahr 2010 von 127
Gigawattstunden bekannt gab, geht die BWE-Studie von bis
zu 150 Gigawattstunden aus, die nicht im Netz landeten.
Besonders häufig wird im Norden abgeschaltet. Hier gibt
es die meisten Windparks, aber auch ein besonders
schwaches Netz. Bei einzelnen Windparks wurden im Jahr
2010 bis zu 20 Prozent des produzierten Strom nicht
eingespeist.
Auch für den Verbraucher ist dies
ärgerlich: Denn die Entschädigungen werden auf die
Ökostromumlage angerechnet, treffen also die
Stromkunden. Für die Netzbetreiber fehlt somit ein
Anreiz, den Netzausbau voranzutreiben. Albers regt daher
an: "Ein steigender Eigenhaftungsanteil der
Netzbetreiber wäre gut, damit sie ihre Ausbaupflicht
besser wahrnehmen."
Teil 2
Netzausbauprojekte
Die Erhöhung des Anteils von erneuerbaren Energien
am deutschen Strommix macht einen Ausbau des Netzes
dringend erforderlich. Bis 2020 sollen über 3000
Kilometer neue Leitungen verlegt werden, um eine
sichere Versorgung mit Strom zu gewährleisten.
FTD.de zeigt die wichtigsten Projekte.
Acht Kilometer Erdkabel
Auf den ersten acht Kilometern der insgesamt rund
60 Kilometer langen 380-kV-Leitung (kV=Kilovolt)
wird ein Erdkabel verlegt. Die Universität
Hannover begleitet das Projekt, um Erkenntnisse
über den Einsatz von Erdkabeln in der
Höchstspannung zu gewinnen. Diese sollen dazu
beitragen, die Akzeptanz in der betroffenen
Bevölkerung für den Leitungsausbau zu erhöhen.
Durch Niedersachsen und Hessen
Das Tochterunternehmen des niederländischen
Netzbetreibers Tennet B.V. plant hier eine 190
Kilometer lange Anschlussleitung. Die
380-kV-Leitung Wahle - Mecklar ist eine von vier
Pilotleitungen, auf der in Teilbereichen die
Erdverkabelung in Drehstromtechnik erprobt
werden soll.
Windkraft erfordert Ausbau
Der Neubau der rund 180 Kilometer langen
Leitung von Dörpen nach Wesel am Niederrhein
wird vor allem durch den raschen Zubau von
Windkraft in Norddeutschland erforderlich.
Tennet ist für den Bauabschnitt bis in die
Höhe von Meppen zuständig. Von dort bis zum
Umspannwerk Niederrhein in der Nähe von Wesel
ist die Amprion GmbH verantwortlich. Erstmals
setzt Amprion auf der 380-kV-Ebene Erdkabel
auf Teilabschnitten ein, die nah an
Wohngebieten verlaufen. Nötig sind insgesamt
zwölf nebeneinander liegende Kabelstränge
innerhalb eines Schutzstreifens von über 20
Metern.
Teilweise schon in Betrieb
Von Wesel aus führt die neue
380-kV-Leitungsverbindung über Krefeld, den
Rheinkreis Neuss und Köln durch den
Rhein-Sieg Kreis Richtung Bad
Neuenahr-Ahrweiler. Gleichzeitig werden auf
der gesamten Strecke die vorhandenen
220-kV-Leitungen abgebaut. Endpunkt der
neuen Freileitung ist die Umspannanlage in
Weißenthurm bei Koblenz. Dieser letzte rund
33 Kilometer lange Teil der Strecke wurde
2010 gebaut und im Februar 2011 in Betrieb
genommen. Allein auf diesem Teilstück wurden
nach Angaben von Amprion rund 45 Mio. Euro
investiert.
Energie für das Rhein-Main-Gebiet
Die neue 380.000-Volt-Leitung von
Dortmund nach Frankfurt soll 2020
fertiggestellt sein. Für das nördliche
rund 116 Kilometer lange Teilstück von
Dortmund nach Dauersberg hat die
Bundesnetzagentur die Investitionen
genehmigt. Zum Projekt gehören auch der
Bau und die Erweiterung von acht
380-kV-Umspannanlagen. Außerdem werden
mehrere dann nicht mehr benötigte
220-kV-Leitungen abgebaut. Amprion hat für
den etwa 100 Kilometer langen Abschnitt in
Nordrhein-Westfalen im Februar 2011 den
Antrag für das Raumordnungsverfahren
eingereicht.
Über die Elbe
Zur Verstärkung des Transportkanals
zwischen Schleswig-Holstein und
Niedersachsen wird die bestehende
220-kV-Leitung von Hamburg/Nord über
Kummerfeld bis Haseldorf
(Schleswig-Holstein) auf 380 kV
umgestellt. Hierfür läuft ein
Planfeststellungsverfahren. Von
Haseldorf, über die Elbe bis nach
Dollern werden keine neuen Maste gebaut.
Hier nutzt Tennet bestehende Maste für
die "Zubeseilung" von Stromleitern.
Windsammelschiene
Die so genannte "Windsammelschiene"
ist erforderlich, um den überwiegend
durch Windkraft erzeugten Strom von
der verbrauchsschwachen Küstenregion
zu verbrauchsstarken Regionen im
Landesinneren abzutransportieren. Es
ist geplant, dass die 50Hertz
Transmission GmbH insgesamt ca. 93
Mio. Euro in die 75 Kilometer lange
Verbindung investiert.
Uckermarkleitung
Die Uckermark gilt als ein
Vorreiter im Bereich der dezentralen
Energieerzeugung durch
Biomassekraftwerke und
Windkraftanlagen. Die zirka 115
Kilometer lange und 130 Mio. Euro
teure "Uckermarkleitung" soll Berlin
mit Strom aus der Region versorgen.
Sie wird als 380-kV-Freileitung
gebaut.
Strom für die Hauptstadt
Der sogenannte Nordring Berlin
soll die Versorgungssicherheit im
Großraum der Hauptstadt erhöhen
und die Netzanbindung des
Stahlwerkes im Brandenburgischen
Hennigsdorf stärken. Das
Investitionsvolumen für die zirka
75 Kilometer lange
380-kV-Freileitung liegt bei
geschätzten 70 Mio. Euro. Dazu
kommen zirka 40 Mio. Euro für den
Umbau der Schaltanlagen der
Umspannwerke. Das Projekt befindet
sich seit Januar 2011 im
Raumordnungsverfahren. 2012/13
soll die Leitung fertig sein.
Thüringer Strombrücke
Ende 2008 ist der erste
Teilabschnitt des Europäischen
Vorrangprojektes von Halle bis
Erfurt in Betrieb gegangen.
Insgesamt kostet der
Freileitungsneubau und die
Umstellung von 220 kV auf
380-kV-Leitungen auf über 200
Kilometern nach Angaben des
Betreibers 50Hertz Transmission
rund 250 Mio. Euro.
Am Rande der Alb
Zwischen Göppingen und Aalen
wird der Neubau einer
380-kV-Leitung auf 60
Kilometer Länge geplant, die
2020 fertig sein soll. Es
laufen technische Studien mit
den Netzbetreibern in den
Grenzanrainerstaaten Schweiz
und Österreich und zur Querung
der schwäbischen Alb.
Anbindung des Großraums
Stuttgart
Auch in Baden-Würtemberg
wächst die Bedeutung der
regenativen Energien.
Zwischen Neckarwestheim, vor
allem bekannt durch sein
Atomkraftwerk, und
Mühlhausen bei Stuttgart
wird eine bestehende
220-kV-Leitung für den
Betrieb auf 380-kV
umgerüstet. 2012 sollen die
Arbeiten auf der 26
Kilometer langen Strecke
beginnen.
Leitung nach Frankreich
Der Neubau einer
380-kV-Leitung auf 70
Kilometern Länge führt
mitten durch den
Schwarzwald bis Offenburg
und soll dem
Stromtransport von und
nach Frankreich dienen.
Die Querung von
Deutschlands größtem
zusammenhängenden
Mittelgebirge stellt eine
besondere Herausforderung
dar. Obwohl der Neubau
Teil des
Energieleitungsausbaugesetzes
von 2009 ist, werden die
Baumaßnahmen für das
Projekt nach Angaben von
EnBW frühestens 2019
beginnen. >
=====
16.11.2011: <Netzausbau: Kosten für
Offshore-Windparks explodieren> - ein paar
Leitungen legen, und einen Skandal daraus machen
aus: Welt online; 16.11.2011;
http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article13719620/Kosten-fuer-Offshore-Windparks-explodieren.html
<Die Netzbetreiber kommen beim
Anschluss von Windparks im Meer kaum voran. Vor allem
Geldmangel sorgt für Probleme bei Planung und Bau.
Der Energienetzbetreiber Tennet sieht Probleme bei der
Anbindung von Windenergieparks im Meer. Die Errichtung von
Anschlüssen sei in der bisherigen Form nicht länger
möglich, zitierte die „Süddeutsche Zeitung“ aus einem
Brief der Tennet-Geschäftsführung an Kanzleramt, Umwelt-
und Wirtschaftsministerium.
Windpark
auf offener See:
Wegen der ständig steigenden Zahl von
Anschlussinteressenten stießen alle Beteiligten an die
Grenzen ihrer Ressourcen. Hinzu kämen Probleme bei der
Kapitalbeschaffung. Tennet schrieb dem Blatt zufolge, bei
allen laufenden Projekten gingen Planung und Bau nur unter
Schwierigkeiten voran.
Selbst Lieferanten könnten ihre Termine derzeit kaum
noch einhalten. Das niederländische Unternehmen hat im
vergangenen Jahr das 11.000 Kilometer lange
Höchstspannungsnetz des deutschen Energieversorgers E.on
gekauft und muss alle Windparks in der Nordsee
anschließen.
Die Grünen forderten, die Anbindung neuer Windparks künftig
auszuschreiben. „Wenn Tennet den Offshore-Ausbau nicht
schultern kann, müssen andere ran“, sagte die
Grünen-Energiepolitikerin Ingrid Nestle der Zeitung.
Tennet will alle Projekte aufrecht erhalten
Anzeige
Um den Ausstieg aus der Atomenergie zu bewältigen, setzt
die Bundesregierung massiv auf Windparks in der Nord- und
Ostsee. Bis 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien
an der Stromerzeugung auf mindestens 35 Prozent, bis 2030
dann auf 50 Prozent steigen.
15 Prozent des deutschen Strombedarfs sollen dann aus
Offshore-Windparks gedeckt werden. Das niederländische
Unternehmen Tennet, das vor zwei Jahren das Stromnetz des
Energieriesen Eon übernommen hatte, ist für den Anschluss
der Windparks in der Nordsee zuständig.
Eine Tennet-Sprecherin betonte, alle bestehenden Projekte
zum Anschluss von Windparks stünden „völlig außer Frage“.
Tennet wolle aber mit der Bundesregierung und den am
Netzausbau beteiligten Partnern darüber diskutieren, wie
der Anschluss der Anlagen auch in Zukunft geleistet werden
könne, da deren Zahl voraussichtlich stark wachsen werde.
Neben der Verteilung der milliardenschweren
Investitionskosten der Ausbau verlangsamt werden. Das
derzeitige Tempo sei „kaum mehr adäquat“ zu halten.Tennet
betreibt derzeit neun Anschlussprojekte für insgesamt 24
genehmigte Windparks in der Nordsee. Eines der
Leitungssysteme ist bereits fertiggestellt.
dpa/tat>
=====
21.11.2011: Neues Speichersystem bei Windenergie
auch bei starkem Wind mit Umwandlung in Wasserstoff
und Methan
aus: Welt online: Problemlösung in Sicht: So lässt sich
Strom aus Windkraft speichern; 21.11.2011;
http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article13728344/So-laesst-sich-Strom-aus-Windkraft-speichern.html
<Autor: Daniel Wetzel
Windenergie gilt in Deutschland als
aussichtsreichste Form der Stromerzeugung bei
erneuerbaren Energien.
Wenn der Wind stark weht, wird oft zuviel Strom erzeugt.
Die Speicherung ist bislang das größte Problem – das
könnte bald gelöst sein.
Reisende auf deutschen Autobahnen und Bahnlinien haben
das Problem mit der Energiewende stets vor Augen:
Überall stehen Windkraftanlagen, doch jede zweite steht
still. Immer mehr Windparks müssen laut Bundesverband
Windenergie(BWE) über lange Zeiträume abgestellt werden,
obwohl es tüchtig weht: Das Stromleitungsnetz ist mit
dem Abtransport der Wind-Kilowattstunden, die meist in
Norddeutschland erzeugt werden, überfordert. An anderen
Tagen fehlt es schlicht an Nachfrage nach Elektrizität,
obwohl es windig ist. Speicher, die Ökostrom für Tage
oder gar Wochen zwischenlagern könnten, bis die Leitung
wieder frei ist und der Bedarf groß genug ist, gibt es
noch nicht.
Das könnte sich künftig ändern. Die Bundesnetzagentur
(BNetzA) will das Potenzial einer vielversprechenden
Technologie zur Stromspeicherung erkunden: Die Umwandlung der
Elektrizität in Wasserstoff und Methan. Diese
so genannte Power-to-Gas-Technologie könnte helfen, die
beiden größten Probleme der Ökostrombranche zu lösen:
Fehlende Stromspeicher und Stromleitungen. In
Fachzeitschriften werden die Möglichkeiten der neuen
Technik bereits euphorisch gefeiert.
Was allerdings nötig wäre, um „Power-to-Gas“ auf
breiter Basis zum Durchbruch zu verhelfen, das will die
Bundesnetzagentur gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut
für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) am
heutigen Dienstag auf einem Kongress in Berlin mit
Wissenschaftlern, Energiewirten, Leitungsbauern und
Politikern diskutieren. „Visionen und Hoffnungen sind
schön und gut“, sagte Matthias Kurth, Präsident der
Bundesnetzagentur im Gespräch mit „Welt Online“:
„Konkrete Zeitpläne und Umsetzungsstrategien sind
besser.“
Das chemische Verfahren, um das es geht, ist seit mehr
als hundert Jahren bekannt: die Elektrolyse. Doch bis
vor Kurzem war niemand auf die Idee gekommen, das
Verfahren als Lösung des Stromspeicherproblems in
Betracht zu ziehen. In Zukunft könnten nun aber neben
Wind- und Solarparks Elektrolyse-Anlagen stehen. Sie
zerlegen Wasser – chemische Formel H2O – mit
Hilfe elektrischer Energie in seine Bestandteile
Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O2).
Der brennbare Wasserstoff könnte direkt ins Erdgasnetz
eingespeist werden – und irgendwann, wenn es zum
Beispiel Stromnachfrage bei Windflaute gibt, in
Gaskraftwerken verbrannt und so in Elektrizität
zurückverwandelt werden. Aber auch als Wärmequelle für
Heizungen stünde die auf diese Art veredelte
Elektrizität dann zur Verfügung.
Das Speicherpotenzial des Erdgasnetzes ist riesig: Mit
einem Volumen von 20 Mrd. Kubikmetern kann es als
Zwischenspeicher für 106 Terawattstunden elektrischer
Energie dienen. Als Reservoir würden dabei nicht nur die
großen unterirdischen Gasspeicher dienen, sondern vor
allem die Pipeline-Röhren selbst.
Ein Sechstel des gesamten deutschen Jahresbedarfs an
Elektrizität ließe sich also in Form von Erdgas
speichern. Auch in punkto Sicherheit dürfte es keine
Probleme geben: Schon derzeit kann das Gemisch in den
Gasleitungen bis zu fünf Prozent Wasserstoff enthalten:
Ein Grenzwert, der bislang kaum je auch nur annähernd
erreicht wird. Sogar eine noch höhere H*-Beimischung zum
Methan wird unter Fachleuten derzeit diskutiert.
Um noch mehr Energie noch sicherer im Gasnetz
unterzubringen, könnte der produzierte Wasserstoff auch
mit dem als „Klimakiller“ kritisierten Treibhausgas
Kohlenstoffdioxid (CO2) zusammengebracht
werden, das man zu diesem Zweck zum Beispiel aus
Kraftwerken abzapfen könnte. Reagieren beide Stoffe
miteinander, entsteht aus Kohlenstoff und Wasserstoff
das als „Erdgas“ bekannte Methan mit der Formel CH4.
In der an Abkürzungen nicht armen Energiebranche
verbreitet sich für dieses künstlich hergestellte Methan
derzeit das Kürzel SNG: „Substitute Natural Gas.“
„Fehlende Stromspeicher sind neben den fehlenden Netzen
die Achillesferse der Energiewende“, sagt
Netzagentur-Präsident Kurth: „Power-to-Gas gehört zu den
wenigen, wirklich vielversprechenden Hoffnungen, dieses
Problem technisch zu lösen.“ Aber der Behördenchef warnt
auch vor „verfrühter Euphorie“, bevor nicht auch Aufwand
und Kosten abschätzbar sind: „Wir brauchen zunächst
einmal eine realistische Einschätzung der Technikoption
und ihrer Probleme“, sagt er.
Noch deutliche Wirkungsgradverluste bei der
Umwandlung
Zu den Nachteilen der Technik gehört, dass die
Umwandlung von Strom in Gas mit Wirkungsgradverlusten
verbunden ist. So bleibt bei der Herstellung von
Wasserstoff nur 75 Prozent der eingesetzten Energie
übrig. Wird der Wasserstoff in einem weiteren Schritt
auch noch zu Erdgas „methanisiert“, sind es nur noch 65
Prozent. Einerseits sind solche Verluste verschmerzbar,
weil die ursprüngliche Energie Wind- und Sonnenkraft
kostenlos und zeitweise im Übermaß anfällt.
Andererseits tröstet das die Betreiber von Windparks
wenig, die entsprechend weniger Strom direkt ins Netz
einspeisen können und so eine geringere Vergütung nach
dem Erneuerbare-Energien-Gesetz bekommen. Denn noch ist
unklar, wie man in Zukunft mit den Kosten der Umwandlung
und Speicherung umgehen wird: Sollen die
Anlagenbetreiber dafür nach dem
Erneuerbare-Energien-Gesetz vergütet werden? Oder soll
man die Kosten der nötigen Infrastruktur auf die
Netzentgelte umlegen?
Umwandlung erhöht die Kosten
Sicher ist nur, dass der Endverbraucher für die
Dienstleistung des Stromspeicherns erneut belastet
werden wird: Denn die Erzeugungs-Kosten für Strom aus
synthetischem Erdgas liegen im Idealfall bei 6 bis 8
Cent pro Kilowattstunde – Strom aus importiertem Gas
kostet nur etwa zwei Cent.
Um die Technik rentabel zu machen und als Alternative
zu Stromimporten und –exporten aufzubauen, müsste diese
Differenz ausgeglichen werden – entweder aus einem neuen
Fördertopf oder wie
beim bisherigen Ökostrom-Ausbau über die Stromrechnung
der Verbraucher. „Was nötig wäre, um die Technik
wirtschaftlich zu machen, können wir jetzt noch nicht
abschließend beurteilen“, sagt Behördenchef Kurth:
„Bevor man über Kostenwälzung redet, sollte man sich
erst einmal ein klares Bild vom Potenzial und den
Technikfolgen erarbeiten – und genau damit wollen wir
nun beginnen.“
Gasspeicherung würde weniger Stromleitungen nötig
machen
Kurth plädiert allerdings dafür, auch andere Posten in
die Rechnung einfließen zu lassen. „Positive
volkswirtschaftliche Effekte könnten für eine staatliche
Förderung der Technikeinführung sprechen“, sagt Kurth.
Zu diesen Effekten gehört, dass vermutlich weniger
Stromleitungen quer durch Deutschland gebaut werden
müssten, wenn ein Teil des Ökostroms vor Ort in Erdgas
verwandelt wird und in die Pipelines wandert.
„Ich glaube nicht, dass Power-to-Gas den Bedarf an
neuen Stromleitungen für die Energiewende nun völlig
obsolet macht“, stellt Kurth klar: „Wir werden das
Leitungsnetz in jedem Fall stark ausbauen müssen, wenn
wir den Anteil erneuerbarer Energien bald auf 35 oder
gar 50 Prozent erhöhen.“ Doch könne es die Kosten des
Leitungsbaus merklich reduzieren, wenn zumindest die
phasenweise auftretenden „Produktionsspitzen“ von
Windparks und Solaranlagen nicht mehr ins Netz
eingespeist werden müssten, sondern methanisiert werden
könnten.
Hinzu kommt, dass man überschüssigen Ökostrom nicht
mehr wie derzeit üblich ans Ausland verschenken müsste,
wenn die Kilowattstunden endlich im eigenen Land
eingelagert werden könnten. Tatsächlich verlangen
ausländische Energiekonzerne ja sogar noch einen
Aufpreis dafür, wenn sie sich bereit erklären, den zur
Unzeit produzierten Wind- und Sonnenstrom aus
Deutschland abzunehmen.
Negative Strompreise würden der Vergangenheit
angehören
Das Problem des gelegentlichen Überflusses an
Grünstrom, das immer öfter zum Effekt „negativer
Strompreise“ an der Energiebörse EEX in Leipzig führt,
würde mit Power-to-Gas bald der Vergangenheit angehören.
„Gerade in Norddeutschland, wo die meisten
Windkraftanlagen stehen, gibt es auch besonders viele
Kavernen, die man als Gasspeicher nutzen kann“,
beschreibt Kurth einen Vorteil der
Power-to-Gas-Technologie.
Schließlich bräuchten Wind- und Solarparks nicht mehr
so häufig abgestellt zu werden, wenn die Stromnachfrage
zeitweise zu gering ist. Das dürfte der Energiewende bei
den Deutschen zu mehr Akzeptanz verhelfen. Denn bislang
muss der Verbraucher die Ökostrom-Produzenten selbst
dann bezahlen, wenn deren Anlagen wegen Netzengpässen
stillstehen. In Zukunft zahlt der Verbraucher über seine
Stromrechnung einen gewissen Aufpreis für sinnvolle
Stromspeicher.
Neue Chancen für die Autoindustrie
Das dürfte ihm leichter fallen, als weiterhin für
nutzlos stillstehende Windparks zu bezahlen. Gelingt es,
mit Hilfe der Elektrolyse und Methanisierung Strom zu
überschaubaren Kosten erstmals langfristig, vielleicht
sogar saisonübergreifend zu lagern, öffnen sich damit
Chancen auf ganz neue Geschäftsmodelle. So hat die
VW-Tochter Audi etwa bereits angekündigt, einen Windpark
zu errichten und mit einer Elektrolyse-Anlage
auszurüsten. Sie soll im kommenden Jahr in Betrieb
gehen. Erdgas-Autos oder Fahrzeuge mit Brennstoffzelle
können dann mit synthetischen Methan oder Wasserstoff,
hergestellt aus Ökostrom und Wasser, betrieben werden.
Audi ist nicht der einzige Autobauer, dem die neue
Technik helfen könnte. Für Autokonzerne, die den CO2-Ausstoß
ihrer
Fahrzeugflotten nach Vorgaben der EU-Kommission aus
Klimaschutzgründen senken müssen, stellt Power-to-Gas
eine neue, vielversprechende Chance dar. Auch der größte
deutsche Energiekonzern E.on hat bereits angekündigt,
eine Demonstrationsanlage zu bauen.
Power-to-Gas gerät schließlich auch deshalb ins
Zentrum der energiewirtschaftlichen Debatte, weil sich
die bislang diskutierten Möglichkeiten langfristiger
Stromspeicherung zunehmend als illusorisch erweisen. So
hatte etwa der Sachverständigenrat für Umweltfragen der
Bundesregierung vorgeschlagen, mehrere Tiefseekabel mit
einigen zehntausend Megawatt Kapazität nach Norwegen zu
verlegen, um die dortigen Wasserkraftwerke als Speicher
für deutschen Ökostrom zu nutzen.
Eine Idee, die nach Einschätzung des
Netzagentur-Präsidenten „nicht die reale Situation
wiedergibt.“ Denn die technische Diskussion habe sich
bislang nur um die Frage gedreht, wie viel Energie die
dortigen Pumpspeicher aufnehmen könnten. „Weitgehend
ignoriert“ worden sei aber die Frage, ob das norwegische
Stromnetz überhaupt solche Mengen an Elektrizität
aufnehmen kann. Nach ausgiebigen Konsultationen mit dem
Chef des staatlichen norwegischen Stromnetzbetreibers
kann Kurth nichts Ermutigendes berichten: Die Kapazität
des bestehenden Netzes reiche bei weitem nicht aus.
Der Bau neuer Stromleitungen auf dem norwegischen
Festland zur Aufnahme deutschen Ökostroms sei aber dort
kaum durchzusetzen: „Der Bau neuer Stromleitungen ist in
Norwegen mindestens genauso schwierig wie in
Deutschland“, sagt Kurth. Folge: Statt neue Trassen zu
bauen, plant der norwegische Netzbetreiber lediglich
zwei bestehende Stromleitungen zu ertüchtigen, berichtet
Kurth: „Mehr ist dort in den nächsten zehn Jahren nicht
drin.“>
*****
Deutschland 25.11.2011: <Energieversorgung:
Vattenfall baut Windpark "Sandbank 24" vor Sylt
aus: Welt online; 25.11.2011;
http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article13735411/Vattenfall-baut-Windpark-Sandbank-24-vor-Sylt.html
<Der schwedische Energie-Konzern
errichtet 136 Offshore-Windräder vor der Insel in der
Nordsee. Sie sollen eine halbe Million Haushalte mit
Strom versorgen.
Der schwedische Energiekonzern Vattenfall baut in der
Nordsee seinen zweiten Windpark. Die bis zu 136
Windräder könnten den Strom für eine halbe Million
Haushalte liefern, teilte das Unternehmen mit.
Der
Offshore-Windpark Alpha Ventus vor der
ostfriesischen Insel Borkum ist einer der ersten
großen Windparks. Vor Sylt baut Vattenfall jetzt
eine weitere Offshore-Anlage
Der Windpark
„Sandbank 24“, dessen Bau 2014 beginnen soll, wird
demnach rund 90 Kilometer vor Sylt liegen. In einem
ersten Schritt ist der Bau von 96 Turbinen mit einer
Leistung von zusammen 576 Megawatt geplant, später ist
eine Erweiterung um 40 weitere Windräder möglich.
Vattenfall investiert nach eigenen Angaben zunächst
zehn Milliarden Kronen (1,1 Milliarden Euro) in
„Sandbank 24“. Insgesamt will der Konzern in diesem und
den kommenden vier Jahren 26 Milliarden Kronen in
Windenergie investieren.
„Mit 'Sandbank 24' unterstützt Vattenfall aktiv die
deutsche Energiewende“, erklärt der Konzern. Vattenfall
hatte im September 2010 bereits den bislang weltgrößten
Offshore-Windpark vor der Küsten Großbritanniens
eingeweiht, der eine Leistung von 7200 Megawatt hat.
Die Bundesregierung setzt beim Ausbau der erneuerbaren
Energien im Rahmen der Energiewende insbesondere auf
Windparks vor den Küsten. Diese können aufgrund des
dortigen starken Windes besonders viel Energie liefern.
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Die Kosten für den Bau sind allerdings besonders hoch,
weshalb die Projekte im Gegensatz zur Windenergie an
Land vor allem von großen Energiekonzernen angegangen
werden. Zudem sind auch neue
Stromnetze notwendig, die den vor den Küsten
erzeugten Strom in den Süden Deutschlands transportieren
können. Der Netzausbau läuft allerdings laut
Bundesnetzagentur viel langsamer als nötig.
AFP/woz>
=====
20.12.2011: Reedereien profitieren von der
Installation von Windenergieanlagen auf See
aus: n-tv online: Zukunftsthema
Offshore-WindenergieEnergiewende auf hoher See;
20.12.2011;
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Energiewende-auf-hoher-See-article5040896.html
<2011 ist für
Deutschlands maritime Wirtschaft kein einfaches Jahr.
Werften, Zulieferer, Reedereien und Häfen schauen
dennoch positiv in die Zukunft. Der Grund dafür liegt
im Ausbau des Offshore-Windenergiesektors.
Die Energiewende elektrisiert die maritime Industrie
an der Küste und ihre Zulieferer in Süddeutschland.
Bis zum Jahr 2025, so lautet die offizielle Ansage,
soll Windenergie auf
See rund 15 Prozent des heutigen deutschen
Strombedarfs decken. Dazu müssten bis zum Jahr 2020
Windenergie-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 10
Gigawatt und bis 2030 von 25 Gigawatt installiert
werden.
Das ist ein sehr ehrgeiziges Ziel. Rein rechnerisch
müsste in den kommenden acht Jahren an jedem
Arbeitstag ein Offshore-Windkraftwerk mit einer
Leistung von 5 Megawatt in Betrieb gehen.
Es gibt verbreitete Zweifel, ob angesichts
schwieriger technischer Herausforderungen und
fehlender Anbindungen der Anlagen an das
Festland-Stromnetz die Windenergie in diesem Tempo
ausgebaut werden kann. Gegenwärtig sind in Nord- und
Ostsee 27 Windparks genehmigt, gebaut sind erst vier.
Fundamente in 50 Metern Tiefe
Fest steht aber: Da kommt einiges auf die maritime
Wirtschaft zu. Um die Anlagen zu bauen, braucht es
Errichter- und Versorgungsschiffe, Plattformen,
Fundamente und jede Menge Hafenumschlag, um
Baumaterial und die Bauteile an ihren Bestimmungsort
zu bringen.
"Die Schiffe müssen Fundamente in bis zu 50 Metern
Meerestiefe installieren und die Anlagen bei starkem
Seegang und unter schwierigen Wetterverhältnisse
montieren", sagt Werner Lundt, Hauptgeschäftsführer
des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik (VSM).
"Dafür eignen sich nur wenige Schiffe und diese sind
gefragt wie nie." Der weltweite Bedarf an
Errichterschiffen wird in den nächsten Jahren auf 300
bis 400 Stück geschätzt. Bei den deutschen Werften ist
davon noch nicht viel zu spüren. Sie haben in diesem
Jahr bislang erst drei Aufträge für solche Schiffe
bekommen.
Milliardenumsätze winken
Insgesamt lag der Auftragseingang der Branche in den
ersten drei Quartalen bei knapp unter 2,4 Mrd. Euro.
Das ist noch einiges entfernt vom Niveau vor der
Finanz- und Schifffahrtskrise, aber deutlich besser
als das Katastrophenjahr 2009. "Die deutsche
Schiffbauindustrie glänzt weiterhin mit
Top-Produkten", sagt Lundt. Der Ausbau der
Offshore-Windenergie biete bis 2020 nach einer
KPMG-Studie ein zusätzliches Umsatzpotenzial von 18
Mrd. Euro, davon 6,5 Mrd. Euro für klassische
Werfttätigkeiten und bis zu 11,5 Mrd. Euro für
Offshore-Strukturen.
Damit könnten 6000 Arbeitsplätze im deutschen
Schiffbau gesichert werden. Angesichts der hohen
steuer- und verbraucherfinanzierten Förderung müsse
ein Teil der Wertschöpfung über die gesamte Kette in
Inland bleiben, fordert der Verband.
Windenergie als "sicherer Hafen"
Auch die Häfen bereiten sich auf die Energiewende
vor. Die Hafenwirtschaft muss Kapazitäten für die
Offshore-Windparklogistik größtenteils neu entwickeln.
Benötigt werden Lager- und Produktionsflächen für
Windkraft-Anlagen, Versorgungseinrichtungen, neue
Kaimauern und vor allem leistungsfähige
Verkehrsverbindungen. Von dem Ausbau profitieren nicht
nur die beiden großen deutschen Häfen Hamburg und
Bremerhaven, sondern stärker noch Standorte wie
Brunsbüttel, Nordenham, Brake, Lübeck und Stralsund.
"Die deutsche Hafenwirtschaft steht bereit, ihren
Beitrag zur Energiewende zu leisten", sagt Andreas
Wellbrock aus dem Präsidium des Zentralverbandes der
deutschen Seehafenbetrieb (ZDS). "Dabei muss die
vorhandene Hafeninfrastruktur großflächig ertüchtigt,
ergänzt und erweitert werden." Das sei eine nationale
Aufgabe, deshalb sei die Unterstützung des Bundes
erforderlich.
Bereederung von Errichterschiffen
Für die deutschen Reeder, die in diesem Jahr in der
Containerschifffahrt wegen eines Preiskriegs schwere
Verluste erlitten, etabliert sich mit der Bereederung
von Errichterschiffen und Servicefahrzeugen ein neues
Geschäftsfeld. Es steckt noch in den Kinderschuhen,
weil erst wenige Windkraftanlagen arbeiten, aber
etliche Reedereien sind schon aufmerksam geworden. Sie
wollen nicht nur einfach Schiffe verchartern, sondern
komplette Dienstleistungspakete anbieten.
Das heißt: Wenn in einigen Jahren vielleicht viele
hundert Windkraftanlagen in der Deutschen Bucht
stehen, dann haben die Reeder Serviceschiffe mit
kompletten Reparaturtrupps im Einsatz, die ausrücken,
wenn eine Anlage nicht rund läuft. Aber das ist
Zukunftsmusik, so lange der Offshore-Ausbau erst
schleppend vorankommt.
Eckart Gienke, dpa>
=====
2.1.2012: Uruguay wird Vorreiter für
Windenergie in Süd-"Amerika"
aus: Financial Times Deutschland online: Windenergie:Lateinamerikanische Energiewende
ganz billig; 2.1.2012; http://www.ftd.de/politik/international/:windenergie-lateinamerikanische-energiewende-ganz-billig/60148743.html
http://www.ftd.de/politik/international/:windenergie-lateinamerikanische-energiewende-ganz-billig/60148743.html?page=2 <Uruguay
stellt auf günstigen Strom aus Windkraft um. Das Land
könnte zum Vorbild für ganz Lateinamerika werden. von Raniah Salloum,
Berlin
Braun und rund wie die Rücken
von Weinbergschnecken ragen die Berge aus der
grünen Steppe, die daher auch Sierra de los
Caracoles, Schneckengebirge, heißt. Hier, ganz im
Süden von Uruguay, wird die Zukunft geprobt: Ein
Land will seine Energieversorgung auf Windkraft
umstellen.
Zehn Räder mit einer Kapazität
von insgesamt 20 Megawatt (MW) laufen schon in der
Sierra. Bis 2015 sollen die Windanlagen im Land
satte 1100 MW produzieren. 50 Prozent der
Stromversorgung Uruguays dürften damit gedeckt sein,
schätzt Marc Mauser, beim deutschen
Projektentwickler Sowitec für Uruguay zuständig. Es
ist ein gigantisches Projekt - aber eines, das sich
rechnet: Die Preise für Windenergie in Südamerika
liegen viel niedriger als bei konventionellen
Stromquellen. "Das ist weltweit einmalig", sagt
Mauser. Nicht die Klimabilanz oder ein grünes Image
stehen für Uruguay im Vordergrund. Der Ausbau von
Windkraft lohnt sich einfach. Und damit könnte das
kleine südamerikanische Land zum Vorreiter für den
gesamten Kontinent werden. In Südamerika werden
anders als in Deutschland keine Einspeisepreise
vorgegeben. Stattdessen schreiben die Strombehörden
Kapazitäten zur Auktion aus, für die sich Anbieter
bewerben können. Es gewinnen die Projektentwickler,
die Strom zum niedrigsten Preis anbieten.
Brasilien hatte jüngst für
Furore auf dem Windenergiesektor gesorgt: Als dort
im vergangenen August Windkraftkapazitäten
versteigert wurden, boten einige Interessenten
Strompreise, die unter denen von Erdgas lagen.
Erst ging man von einer Ausnahme aus. Doch bei der
Auktion in Uruguay eine Woche später wurden
ähnlich historisch niedrige Preise erzielt: 63
Dollar für eine Megawattstunde (MWh) - etwa die
Hälfte dessen, was ein sparsamer
Zwei-Personen-Haushalt in Deutschland im Jahr
verbraucht. Auch deutlich unter dem Preis von 73
Dollar pro MWh, den Uruguay bisher im Durchschnitt
für seinen Strom zahlte.
"Uruguay hat bei diesem
Szenario alles richtig gemacht, um den günstigsten
Preis zu bekommen", sagt Mauser: "Sie haben erst
abgewartet, wie Brasilien läuft, und sich dann an
60 Dollar pro Megawattstunde als Richtlinie
orientiert. Ich kann mir kaum vorstellen, dass der
Preis noch weiter runtergehen kann." Der
Projektentwickler Sowitec wird nun Anlagen mit
einer Kapazität von 42 MW der ausgeschriebenen 150
MW bauen.
Der Preis ist auf einem
Rekordtief aufgrund von zwei Faktoren: "Erstens
sind das ausgezeichnete Projekte mit sehr hoher
Windgeschwindigkeit, und zweitens haben die
Turbinenhersteller Abstriche bei ihren Gewinnen
machen müssen", sagt Mauser.
Weil die Nachfrage in Europa
gerade schwächelt, seien die Anlagenbauer zu
Margeneinbußen bereit gewesen, erklärt Liam
Whittington vom US-Thinktank Council on
Hemispheric Affairs. Auch will sich keiner aus dem
Zukunftsmarkt Südamerika verdrängen lassen. In
Deutschland wäre auch bei knapperen Profiten nicht
an solche Preise zu denken, sagt Mauser, dafür sei
die Windgeschwindigkeit hierzulande viel zu
niedrig.
Teil
2: Uruguay schrieb mehr Kapazitäten aus
Angesichts des Schnäppchens
entschied sich Uruguay, mehr Kapazitäten
auszuschreiben: Wenn der am knappsten
ausgeschiedene Verlierer, der deutsche
Projektentwickler Eab, auf den Preis von Sowitec
nachbessern würde, käme er auch ins Geschäft.
Eab will nun in Kooperation mit einem lokalen
Anbieter Anlagen mit einer Kapazität von 100 MW
bauen. Diesen Monat legte die Regierung in
Montevideo noch einmal nach und kündigte an, sie
würde die Vergabe von weiteren 450 MW in
Betracht ziehen, wenn dafür ein Preis von rund
63 Dollar pro Megawattstunde geboten werde.
Auf diese Weise könnte bis 2015
rund ein Gigawatt (GW) Windkraftstrom zusammenkommen.
Uruguay wolle in den nächsten 20 bis 30 Jahren
Selbstversorger werden, sagt Whittington. Angesichts
des Wirtschaftswachstums werde in ganz Lateinamerika
der Energiebedarf steigen. Das im Vergleich zu den
großen Nachbarn ärmere Uruguay legte 2010 um 8,5
Prozent zu. "Uruguays Regierung will nicht immer mehr
für Energieimporte zahlen müssen", sagt Whittington.
Weil das Land bei der
Ausschöpfung der Wasserkraft bereits an die Grenzen
gelangt ist, ist nun die zweitgünstigste Option dran:
der Wind. Für Sowitec ist Uruguay mit seinen rund 3,4
Millionen Einwohnern zwar ein kleiner Markt, aber ein
feiner: "Es ist leichter, Finanzierung zu bekommen,
weil das Land Vertrauen bei Banken und Investoren
genießt", sagt Mauser, "bei Argentinien weiß man nicht
immer, was morgen passiert."
Auch für die mit fossilen
Brennstoffen ausgestatteten Nachbarn könnte Uruguay
ein Modell sein, glaubt Whittington. Argentinien oder
Brasilien könnten selbst stärker auf Wind setzen und
dafür mehr Öl exportieren. In Lateinamerika hat
Sowitec mit Geldern der KfW-Tochter DEG nun Projekte
mit 50 GW geplant. Das entspricht insgesamt zweimal
dem Gesamtbestand Deutschlands, dem drittgrößten
Windmarkt der Welt.
Große Pläne Von null
Nach Angaben der World Wind Energy Association
standen in Uruguay bis Ende 2010 fünf Windräder.
Sie hatten insgesamt eine Kapazität von zehn
Megawatt.
Auf hundert Schon bis
2015 will die Regierung Uruguays den Bestand an
Windanlagen mehr als verhundertfachen, auf 1100
Megawatt. Damit würde etwa die Hälfte des Stroms
in Uruguay aus Windenergie stammen.>
*****
Norddeutschland 6.3.2012: Widerstand gegen
neue Windparks auf dem Land
aus: Der Standard online: Sozial (un)verträgliche
Windräder: Gegenwind gegen die saubere Energie;
6.3.2012;
http://derstandard.at/1330390579813/Sozial-unvertraegliche-Windraeder-Gegenwind-gegen-die-saubere-Energie
<Die Bürgerinitiative lief vergangenen September
Sturm gegen einen geplanten Windpark im Nordburgenland.
Erneuerbare
Energie ist eine feine Sache - wenn sie nicht
gerade vor der eigenen Haustür gewonnen wird:
Grazer Nachhaltigkeitsforscher untersuchen soziale
Verträglichkeit.
Es sind gerade die Windräder, die wohl mit dem
meisten Gegenwind konfrontiert sind. Immer wieder
laufen Anwohner und Bürgerinitiativen Sturm gegen
neue Bauprojekte. Das Hauptargument: Sie
verschandeln die Landschaft.
Das ist etwas paradox: Denn von den meisten
Menschen wird der Ausbau erneuerbarer Energiequellen
als wichtige und dringende politische Aufgabe
gesehen. Energie aus Sonne, Wind oder Wasser gilt
als saubere und zukunftsweisende Alternative zu
Erdöl, Kohle und Erdgas - darüber herrscht ein
gesellschaftlicher Konsens wie sonst in kaum einem
Bereich. Wenn es aber an die Umsetzung geht, wird
die Sache schon etwas schwieriger: Ist der Windpark
vom eigenen Garten aus zu sehen oder wehen von der
nahen Biogasanlage die unfeinen Düfte durchs
Küchenfenster, stößt die Akzeptanz für eine an sich
gute Sache sehr schnell an ihre Grenzen.
"Letztlich steckt in uns allen ein Nimby - ein
sogenannter Not In My Back Yard", ist Jürgen
Suschek-Berger vom Interuniversi tären
Forschungszentrum Graz (IFZ) überzeugt. Wohl wahr -
aber ist das nicht oft eine völlig gerechtfertigte
Reaktion, wenn jemand seine Lebensqualität gefährdet
sieht? "Natürlich! Als Nachhaltigkeitsforscher haben
wir uns deshalb die Frage gestellt, ob alles
Umweltfreundliche automatisch auch gut für die
gesamte Gesellschaft ist", sagt Gudrun Lettmayer von
der Forschungsgesellschaft Joanneum Research.
"Tatsächlich gibt es auch bei neuen und sauberen
Technologien Gewinner und Verlierer." Aus diesem
Grund haben sich die beiden Forscher in ihrem
Projekt "Sonah", das im Rahmen des Programms
Energiesysteme der Zukunft vom
Infrastrukturministerium finanziert wird, mit dem
oft unterschätzten Problem der sozialen
Nachhaltigkeit in Zusammenhang mit erneuerbarer
Energie beschäftigt.
Informieren und einbinden
"Würde bei der Errichtung von Biomasse-, Wind-
oder Kleinwasserkraftanlagen von Anfang an auch auf
soziale Aspekte der Nachhaltigkeit geachtet, könnten
manche Konflikte vermieden werden", sagt Lettmayer.
Dazu müssen die Betreiber aber wissen, wie weit das
Projekt von der Bevölkerung überhaupt akzeptiert
wird, wo mögliche Probleme auftauchen können, wann
wer informiert und eingebunden werden soll, welchen
Nutzen die Region, aber auch der einzelne Bürger
davon hat oder welche langfristigen Auswirkungen zu
erwarten sind.
Oft werde der Widerstand der Bevölkerung
bagatellisiert, die Gegner als ewige Nörgler oder
klassische Vertreter des Florianiprinzips abgetan.
"Dabei werden aber sehr konkrete Anliegen
übergangen, was zu Problemen führt, die unter
Umständen das Vorhaben gefährden oder zumindest über
Jahre verzögern und damit die Kosten explodieren
lassen können", weiß Lettmayer.
Um Betreibern und Behörden ein praxistaugliches
Werkzeug zur Beurteilung der sozialen Nachhaltigkeit
ihres Energieprojekts zur Verfügung zu stellen, hat
das interdisziplinäre Team einen Kriterienkatalog
entwickelt, der online abrufbar ist.
"Entscheidungsträger und Anlagenbetreiber haben
damit ein Instrument zur Hand, das sie dabei
unterstützt, Konfliktpotenzial vorab zu erkennen und
angemessen darauf zu reagieren", erläutert der
Soziologe Jürgen Suschek-Berger. Dabei gehe es nicht
um eine Handlungsanleitung. Der Nutzer ist
aufgerufen, die sozialen Auswirkungen seines
Energieprojekts anhand von Fragen zu sieben
spezifischen Themenfeldern von der
Öffentlichkeitsbeteiligung über die regionale
Identität bis zur Schaffung neuer Arbeitsplätze zu
testen.
"Die Erstellung der Kriterien war ein sehr
interaktiver Prozess", betont Gudrun Lettmayer. "Wir
haben sie auf Basis von Gesprächen mit Leuten aus
der österreichischen Energiepolitik, mit
Bürgermeistern, Anlagenbetreibern, NGOs und
Interessenvertretungen erarbeitet." Neben dem
Kriterienkatalog zur Ermittlung der sozialen
Nachhaltigkeit haben die Forscher auch Checklisten
für bestimmte Situationen erarbeitet - etwa zur
Vorbereitung auf ein Genehmigungsverfahren oder eine
Bürger-Info-Veranstaltung.
Falsche Ängste
Mittlerweile wurde der Kriterienkatalog bereits in
zwei Testregionen eingesetzt, etwa in St.
Margarethen an der Raab, wo es im Zuge eines
geplanten Biomassezentrums zu Anrainerprotesten
gekommen war. "Dort sickerten zu früh unvollständige
Informationen hinaus, die bei der Bevölkerung einen
falschen Eindruck und Ängste erweckten", berichtet
Suschek-Berger. "Mithilfe unserer Liste entschieden
sich die Betreiber nun für die Installation einer
Koordinationsstelle für die Öffentlichkeitsarbeit."
Was aber, wenn trotz vorbildlicher
Informationspolitik die Leute nichts von einer
nachhaltigen Energieanlage in ihrer Umgebung wissen
wollen? "Oft ist die Akzeptanz mit dem
Teilhaben-Können gekoppelt", weiß Lettmayer. "In
Niederösterreich gibt es bereits etliche kleinere
Windkraftanlagen, an denen sich Anrainer finanziell
beteiligen können."
Besonders Fotovoltaikanlagen mit Bürgerbeteiligung
erfreuen sich großer Beliebtheit. Derartige
Sonnenkraftwerke sind bereits in Linz, Bregenz oder
im steirischen Mureck im Betrieb, kürzlich wurde das
erste Wiener Bürgerkraftwerk präsentiert. Das nicht
nur ökologische, sondern auch für soziale
Nachhaltigkeit stehen soll. (Doris Griesser/DER
STANDARD, Printausgabe, 7. 3. 2012)>
========
8.4.2012: <Kostbarer Stauraum: Neue
Stromspeicher für die Energiewende> -
Pumpspeicher sollens richten
aus: Financial Times Deutschland online; 8.4.2012;
http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:kostbarer-stauraum-neue-stromspeicher-fuer-die-energiewende/70020018.html
<Pumpspeicher eignen
sich bestens, um Wind- und Sonnenstrom
zwischenzulagern. Aber Investitionen in die dringend
benötigten Anlagen sind riskant und teuer.
von Ralf Köpke
Bis 2022 könnte sich die Gesamtleistung aller
regenerativen Kraftwerke hierzulande auf gut 150.000
Megawatt (MW) verdreifachen. Das besagen die Szenarien,
die die Bundesnetzagentur vor wenigen Wochen als Basis
für den vorgesehenen Netzentwicklungsplan abgesegnet
hat. Um all den Ökostrom zu den Abnehmern zu
transportieren, fehlen derzeit nicht nur mehrere Hundert
Kilometer an Stromautobahnen. Auch bei den Speichern,
eine Option, um den grünen Strom zwischenzuparken, sieht
es mau aus. Bundesweit sind derzeit 30
Pumpspeicherkraftwerke in Betrieb, deren
Turbinenleistung sich auf lediglich etwa 6700 MW
summiert.
In dieser Dekade dürfte die Speicherleistung laut
Bundesnetzagentur um vielleicht 2400 MW anwachsen. Davon
entfällt mehr als die Hälfte auf das höchst umstrittene
Projekt Atorf der Schluchseewerk, das ein gemeinsames
Tochterunternehmen von RWE und EnBW ist, im Süden
Baden-Württembergs. An neuen Stromspeichern führe also
kein Weg vorbei, urteilten jüngst die Analysten von DB
Research. Zumindest bei den Pumpspeicherkraftwerken ist
einiges in Bewegung geraten, da mehrere
Kommunalversorger die Planung solcher Projekte begonnen
haben. Dazu gehören unter anderem die Stadtwerke aus
Mainz, Trier oder Düsseldorf. Insbesondere das
Stadtwerke-Netzwerk Trianel mit Sitz in Aachen ist mit
gleich drei potenziellen Standorten in der Eifel, in
Ostwestfalen-Lippe sowie in Thüringen vorgeprescht.
Bei Trianel haben die Überlegungen für ein eigenes
Pumpspeicherkraftwerk Mitte 2009 und damit bereits weit
vor dem Reaktorunglück in Fukushima begonnen, erzählt
Projektleiter Markus Hakes: "Bei der rasant steigenden
Wind- und Solareinspeisung war uns klar, dass es auf der
Speicherseite einen Flaschenhals gibt."
Mit Hilfe eines Ingenieurbüros gingen die Rheinländer
auf die Suche nach Standorten. "Unser Ziel war es dabei,
wirtschaftlich vertretbare Standorte zu finden, die für
eine Leistung von mindestens 100 MW bei einem
sechsstündigen Betrieb geeignet sind", sagt Hakes. Das
Ergebnis überraschte: "Es gibt bundesweit mehr geeignete
Standorte, die über die notwendige Fallhöhe von 200 bis
300 Metern zwischen Ober- und Unterbecken verfügen, als
wir gedacht haben."
Trianel rechnet mit Investitionskosten von 1000 Euro pro
Kilowatt Leistung. Viel Geld, sagt Michael Ritzau. Der
Geschäftsführer der BET Büro für Energiewirtschaft und
Technische Planung in Aachen gehört hierzulande zu den
anerkannten Kraftwerksexperten: "Niemand kann heute
verlässlich prognostizieren, ob die Spreads im heutigen
Marktdesign für neue Pumpspeicherkraftwerke ausreichende
Investitionsanreize setzen. Auch die Regelenergiemärkte
sind derzeit fundamental nicht wirklich erklärbar,
weshalb die Investitionen mit einem unternehmerischen
Risiko verbunden sind."
Dass nun auch Stadtwerke Speicherkraftwerke
planen, ist für Ritzau keine Überraschung: "Die Technik
ist bekannt und hat sich seit mehr als 100 Jahren
bewährt und ist derzeit nach wie vor die günstigste
Speicheroption." Dass Trianel die dreistellige
Millioneninvestition stemmen wird, zeichnet sich ab. 35
der 52 Netzwerk-Gesellschafter haben nach Angaben von
Trianel-Geschäftsführer Sven Becker ihr Interesse an
einem der Pumpspeicherwerk-Projekte bekundet und
zusammen deutlich über 400 MW "gezeichnet".
Wenn alles optimal läuft, rechnet Becker mit einem
Baubeschluss bis 2015: "Wichtig ist vor allem, dass wir
bis Ende 2019 fertig sind. Nur dann werden wir von den
Netznutzungsentgelten für den Strom befreit, der für den
Betrieb der Speicherpumpen notwendig ist." Diese
Befreiung sieht das Energiewirtschaftsgesetz für
Speicheranlagen vor, die bis Ende 2019 entstehen.
Zum Kreis der potenziellen Bauherren eines
Pumpspeicherkraftwerkes zählen auch die Stadtwerke
Ulm/Neu-Ulm (SWU). Über 60 MW Leistung wollen sie im
Blautal installieren. "Wir stehen kurz vor dem Abschluss
des Raumordnungsverfahrens", sagt Jürgen Schäffner,
technischer Geschäftsführer der Tochter SWU-Energie. In
dem kleinen Speichervorhaben sieht er einen "wichtigen
regionalen Beitrag zur Versorgungssicherheit": "Auch bei
uns im Südwesten wird in den kommenden Jahren die
regenerative Stromeinspeisung kräftig ansteigen."
Schäffner ist optimistisch, dass der Start 2019 erfolgt.
Nachdem ein erster Standort zu Bürgerprotesten geführt
hatte, scheinen die Ulmer mit ihrem zweiten Vorstoß
erfolgreicher zu sein: "Als Mediator haben wir das
Öko-Institut Darmstadt eingeschaltet, um den Anwohnern
sowohl die Ängste zu nehmen als auch die Notwendigkeit
des Speichers näherzubringen.">
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Deutschland 8.4.2012: <Zögerlicher
Räderwechsel: Veraltete Windräder verzögern
Energiewende>
aus: Financial Times Deutschland online; 8.4.2012;
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:zoegerlicher-raederwechsel-veraltete-windraeder-verzoegern-energiewende/70019092.html
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:zoegerlicher-raederwechsel-veraltete-windraeder-verzoegern-energiewende/70019092.html?page=2
<Deutschland braucht
mehr Energie aus Wind. Aber der Austausch alter gegen
neue, leistungsstärkere Anlagen kommt nur schleppend
voran. Er scheitert am Widerstand aus der
Bevölkerung.
von Jörg Iken
Noch vor zehn Jahren ungeliebt, inzwischen "everybodys
darling": Die Windenergie gilt als Garant für das
Gelingen der Energiewende. Große Finanzinvestoren,
Energieversorger wie Politiker hätscheln und umwerben
sie. Die neuen Liebhaber des Windstroms übersehen dabei
aber eines: Die Zuneigung beschränkt sich in der Regel
auf die aufregenden Großprojekte in Nord- und Ostsee:
Offshore-Parks also, die mitten im Meer stehen.
An Land, onshore, sieht es ganz anders aus. Hier
kämpfen Bürgerinitiativen gegen die tatsächliche oder
vermeintliche Verschandelung der Landschaft, gegen
optische und akustische Verschmutzung. Ohne noch mehr
Onshore-Windkraft von Flensburg bis Berchtesgaden ist
die Energiewende aber nicht zu schaffen. Um die
Akzeptanz der Bevölkerung nicht noch mehr zu
strapazieren, müssen viele alte Windräder durch wenige,
aber leistungsstärkere moderne Anlagen ersetzt werden.
Nur mit diesem sogenannten "Repowering" der
Onshore-Windräder können die Ausbauziele für die
Windkraft erreicht werden. Das Repowering kommt aber nur
langsam in Fahrt - zu langsam.
Bei einem Bestand von über 22.000 Windrädern mit einer
Nennleistung von 30.000 Megawatt (MW) sind im
vergangenen Jahr gerade einmal 238 MW mit 95 Windrädern
durch Repowering dazugekommen. Rückgebaut haben die
Betreiber 170 Altanlagen mit 123 MW. Der Saldo betrug
also 75 Windräder. Immerhin war das zwar mehr als 2010,
aber immer noch viel zu wenig.
Knapp 10.000 Windräder sind nach Angaben des
Bundesverbandes Windenergie (BWE) jetzt über zwölf Jahre
alt und kämen für ein Repowering in Frage. Die schwache
Dynamik bereitet dem BWE einige Kopfschmerzen. "Seit
einigen Jahren nimmt das Repowering leicht zu",
bestätigt BWE-Präsident Hermann Albers. "Die vorhandenen
Potenziale sind hier jedoch noch lange nicht
ausgeschöpft. Das heißt, dass das Repowering noch viel
stärker anziehen müsste. Wir gehen jedoch davon aus,
dass da in den nächsten Jahren einiges passiert."
Für die nahe Zukunft klingt das wenig optimistisch.
Dabei ist der Nutzen des Repowering unbestritten. Der
Ertrag steigt dank besserer Aerodynamik der
Rotorblätter, größerer Nabenhöhe und effizienteren
Maschinenbaus. Die Bewohner der Umgebung profitieren von
den größeren Abständen der Windräder. Zudem ist die
Optik laut Albers angenehmer: "Eine 500-Kilowatt-Anlage
arbeitet mit 40 Umdrehungen pro Minute, eine heutige
Drei-MW-Maschine mit etwa 14 Umdrehungen pro Minute."
Nicht zuletzt profitieren die Hersteller. Das vom BWE
angestrebte Repowering von 1000 MW jährlich schafft für
die deutschen Produzenten einen stabilen Heimatmarkt,
und das sichert Arbeitsplätze.
Hohe HürdenEine besondere Rolle spielen die Gemeinden,
die für die Genehmigungen der Windparks zuständig sind.
Sie sitzen zwischen Baum und Borke: Einerseits lockt die
Gewerbesteuer, andererseits wehren sich die Bürger gegen
die "Verspargelung" ihrer Umgebung. Der Präsident des
Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, Rainer
Timmermann, erklärte auf einer BWE-Tagung: "Die Kommunen
stehen eindeutig hinter dem Repowering." Aber er sprach
auch die oft jahrelangen juristischen Streitigkeiten mit
Windparkentwicklern an, die die Kommunen in Atem
hielten.
Als ernsthaftes Hindernis erweist sich die
Höhenbegrenzung der Kommunen. "Die Begrenzung verhindert
den technischen Fortschritt. Der Trend bei der
durchschnittlichen Anlagengröße an Land geht in Richtung
drei MW. Das bedeutet einen Rotordurchmesser von 100
Metern und mehr. Und da stoßen wir auf baurechtliche
Grenzen, weil wir in vielen Fällen nicht über diese 100
Meter gehen dürfen", meint BWE-Präsident Albers.
Teil 2: Widerstand beim
Repowering
Jess Jessen hat sich jahrelang mit diesen
Rahmenbedingungen herumgeschlagen. Er ist
Geschäftsführer des Bürgerwindparks Galmsbüll in
Nordfriesland. Ihm ist es gelungen, Alteigentümer,
Gemeinde und Grundstücksbesitzer an einen Tisch zu
bringen, um 34 ältere Windräder in Galmsbüll durch 18
moderne Anlagen mit jeweils 2 bis 3,6 MW zu ersetzen.
"Es hat Jahre gedauert, bis jeder Alteigentümer
zugestimmt hat", erinnert sich Jessen. Man sollte die
Gemeinde unbedingt mit einbeziehen, rät er. Durch die
Zusammenarbeit konnte die Höhenbegrenzung auf 140 Meter
heraufgesetzt werden - das machte die Erneuerung dann
erst richtig lukrativ.
Dass es bei Repowering innere Widerstände zu überwinden
gibt, weiß auch Hans-Detlef Feddersen, Mitbegründer des
Bürgerwindparks Lübke-Koog an der
schleswig-holsteinischen Westküste. Zunächst sollten die
Altanlagen modernen Zwei-MW-Rädern weichen. Das sei
schwer zu vermitteln gewesen, sagt Feddersen. "Die
Kredite waren noch nicht zurückgeführt, die
Gesellschafter machten sich Sorgen um ihre
Ausschüttung."
Außerdem fiel vielen Altbetreibern das erneute
Schuldenmachen schwer. Feddersen sah sich mit der alten
Kaufmannsweisheit konfrontiert: Liquidität geht vor
Rentabilität. Erst nach dem Versprechen, dass kein
zusätzliches Eigenkapital erforderlich sei, konnte das
Repowering-Projekt in Angriff genommen werden. Die
Hausbank akzeptierte den Rückbau der Altturbinen vor
Ende der Tilgung.
Spätestens, wenn die Betreiber die neuen Windanlagen
beim Hersteller ordern, stellt sich die Frage: Wohin mit
den Altanlagen? "Die waren gut verkäuflich", sagt
Jessen, "die gingen nach Osteuropa". Was sich wie eine
elegante Lösung anhört, ist heute zu einer weiteren
Hürde geworden.
Durch das Überangebot von neuen und preisgünstigen
Windenergieanlagen sei der Gebrauchtmarkt fast
zusammengebrochen, sagt Jessen. Die Altanlagen seien für
den Schrottplatz eigentlich zu schade, denn die meisten
hätten noch eine Betriebsdauer von zehn Jahren und mehr
vor sich.
Das erhöht den inneren Widerstand gegen den Austausch
der Räder. Gerade die meist bäuerlichen Betreiber der
Pionierjahre vor 2000 hängen an ihrer "Mühle". Laut
Umfrage des BWE will zwar über die Hälfte der
Windradbetreiber bald repowern. Allerdings sagen auch 45
Prozent: Wir wollen die alten Anlagen weiter
betreiben.>
========
19.4.2012: Methan als Energiespeicher für
Windräder - das Methan-Windrad
aus: n-tv online: In Zukunft ohne SchwankungenMethan
soll Energie speichern; 19.4.2012;
http://www.n-tv.de/wissen/Methan-soll-Energie-speichern-article6064551.html
<Die Gewinnung von
Wind- und Solarenergie ist mit großen Schwankungen
verbunden, die bisher nicht zufriedenstellend ausgeräumt
werden konnten. Nun startet ein Projekt, das Methan als
Energiespeicher im Stromnetz zum Einsatz bringen will.
Münchner Forscher wollen zusammen mit großen
Unternehmen aus Abgasen eine Art Energiespeicher
gewinnen: Kohlendioxid aus Kraftwerken und
überschüssiger Strom aus Solar- und Windparks sollen
genutzt werden, um Methan herzustellen. Das Gas könnte
dann direkt ins europäische Erdgasnetz gespeist werden.
Zum Auftakt des Projekts an der Technischen Universität
(TUM) stellten die Wissenschaftler die verschiedenen
nötigen Verfahrensschritte und den Stand der Technik
vor.
Das Verfahren ist zwar noch nicht effizient, aber es
löst das Problem der großen Schwankungen im Stromnetz
bei der Nutzung von Wind- und Solarenergie. Denn wenn
keine Sonne scheint oder kein Wind weht, gibt es keine
Energie, im Hochsommer bei strahlendem Sonnenschein oder
an windigen Tagen hingegen gibt es Strom-Überschüsse,
die bisher kaum genutzt werden können.
Pumpspeicherkraftwerke sind zwar eine Lösung, jedoch aus
naturschützerischer Sicht nicht unumstritten.
An dem mit 6,3 Millionen Euro vom
Bundesforschungsministerium geförderten iC4-Projekt der
TUM sind E.on, Linde, MAN, Siemens, Clariant, Wacker
Chemie und das Fraunhofer Institut für Grenzflächen- und
Bioverfahrenstechnik beteiligt.
Quelle:
n-tv.de, dpa>
*****
6.5.2012: <Energiewende: Schwimmende
Windräder liefern Strom im Überfluss> - flexibel
verankerte, schwimmende Plattformen in Sturmzonen mit
Windrädern drauf
aus: Welt online; 6.5.2012;
http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article106260238/Schwimmende-Windraeder-liefern-Strom-im-Ueberfluss.html
<Auf hoher See wehen
die stärksten Böen. Im Meer flexibel verankerte
Plattformen werden mit Windrädern bestückt und sollen
die Energie aus den Stürmen nutzen. Erste Anlagen sind
bald einsatzbereit.
Von Daniel
Hautmann
Einen
kapitalen Brocken von mehr als 20.000 Tonnen will das
norwegische Unternehmen Hexicon zu Wasser lassen. Die
schwimmende Plattform besteht aus sechs Knotenpunkten,
die mit massiven Streben verbunden sind. Darauf werden
mehr als 30 Windräder platziert.
Damit die im
Durchmesser fast einen halben Kilometer große Plattform
nicht durch die See treibt, ist sie an Granit- oder
Betonpfeiler gebunden, die am Meeresboden verankert
sind.
Und sie sitzt
auf einem Drehkopf, damit sie sich am Wind ausrichten
kann. Das erhöht nicht nur die Ausbeute an Windenergie,
es bewahrt auch vor Schäden durch zu starke Winde.
Letztlich sollen die auf der Plattform montierten
Rotoren mehr als 50 Megawatt Strom produzieren.
So könnten sie
aussehen, die Windkraftanlagen der Zukunft: Sie stehen
nicht mehr an Land oder in eher seichtem Gewässer wie in
der Nordsee, sondern schwimmen auf hoher See.
In Japan
sollen sieben Projekte umgesetzt werden, eine Anlage ist
schon zu Wasser gelassen, eine größere mit zwei Megawatt
folgt 2013. Auch Mitsubishi will sich an einem der
Projekte beteiligen und 2017 eine Anlage schwimmen
lassen.
Vor der
Nordküste Spaniens ist ein 1,5-Megawatt-Windrad geplant.
Der norwegische Konzern StatoilHydro will einen ganzen
Park schwimmender Anlagen vor der Küste des
US-Bundesstaates Maine installieren. Vier solcher
Anlagen können zusammen zwölf Megawatt Strom erzeugen –
weit draußen auf hoher See.
"Je tiefer das
Wasser, desto stärker der Wind darüber", sagt Jochen
Bard. Der Abteilungsleiter für Meeresenergienutzung beim
Fraunhofer-Institut für Windenergie und
Energiesystemtechnik (IWES) in Kassel forscht daran, wie
man Windkraftanlagen auf hoher See wirtschaftlich
installieren kann.
Das geht nur
über schwimmende Windräder, da sich im tiefen Wasser,
über dem die starken Winde wehen, keine Gerüste auf dem
Meeresboden errichten lassen, auf denen die Anlagen
montiert werden.
Potenzial geht Richtung unendlich
Weltweit
arbeiten Wissenschaftler an der vielversprechenden
Technik. "Das Potenzial durch die vorhandene
Meeresoberfläche ist praktisch unendlich. Es ist um ein
Vielfaches größer als der globale Energiebedarf", sagt
John Olav Tande vom norwegischen Energy Research Centre
(Sintef).
Rund um den
Globus berechnen Regierungen, wie viel sauberen Strom
sie vor ihren Küsten ernten und wie viel
Kohlenstoffdioxid sie dadurch einsparen können.
Etwa 60
Prozent der Windkraft-Ressourcen der USA liegen jenseits
der Küsten über mindestens 100 Meter tiefem Wasser. Auch
Japans Küsten fallen steil ab, ebenso die vor Spanien,
Portugal und Norwegen.
8000 Terawattstunden
Das nutzbare
Potenzial in diesen umwehten Regionen weit draußen auf
dem Meer ist bis zu drei Mal größer als in den
Flachwasserzonen bis 50 Meter Tiefe. Allein in Europa,
schätzt Bard, ließen sich pro Jahr etwa 8000
Terawattstunden ernten. Zum Vergleich: Der jährliche
Stromverbrauch der gesamten E-Länder betrug 2010 etwa
3500 Terawattstunden.
Doch eine
viele Hundert Tonnen schwere Windkraftanlage, bei der
sich ein 130 Meter großer Rotor dreht und gegen die Wind
und Wellen drücken, sturmsicher auf dem Wasser schwimmen
zu lassen, ist eine große technische Herausforderung.
Die Maschinen
tanzen mit den Wellen und wanken mit dem Wind. Öle im
Getriebe und Kühlflüssigkeiten schwappen umher. Auf der
Suche nach der idealen Lösung kristallisieren sich drei
Schwimmertypen heraus.
Tanzender Turm
Das
Spar-Buoy-Konzept ist das Material sparendste. Es sieht
einen großen, hohlen Stahlzylinder vor, der als
Schwimmer und Turm dient. Genau wie ein Eisberg reicht
er weiter unter Wasser als in den Himmel. An seinem
tiefsten Punkt ist er mit Ballast gefüllt, so wandert
der Schwerpunkt weit hinunter.
Spar-Buoys
liegen selbst bei starkem Wellengang stabil in der See.
Horizontale Ausschläge sind gering, doch je nach
Verankerungsart bewegen sie sich "bis zu 20 Meter" in
vertikaler Richtung, wie Bard sagt.
Problematisch
ist der immense Tiefgang. Damit sind nur Standorte mit
etwa 200 Meter Wassertiefe erschließbar. Auch das
Installieren des Turms und der Anlage ist aufwendig,
schließlich muss der Turm liegend aufs Meer geschleppt,
geflutet, gekippt und schließlich verankert werden. Dann
erst montieren Techniker das Windrad.
Das
Unternehmen Sway aus Norwegen hatte bereits einen
Prototypen im Maßstab 1:6 zu Wasser gebracht. Der aber
ist gesunken. Grund ist nicht eine Fehlkonstruktion,
sondern die für vier Meter hohe Wellen zu geringe Höhe
des Schwimmers, der die Anlage über Wasser halten
sollte. Er lief im Modell voll. Derzeit lässt Sway einen
weiteren Prototyp zu Wasser, um die Funktionsfähigkeit
zu demonstrieren.
Schwebende Plattform
Die
Tension-Leg-Plattform eignet sich für Wassertiefen von
50 bis 200 Metern. Ein meist zylindrischer
Auftriebskörper wird von straff gespannten Ketten oder
Seilen leicht unter Wasser gezogen und auf gleicher
Position gehalten.
Die Ketten
finden entweder direkt am Meersboden oder an einem
schweren Gegengewicht Halt, das nach Angaben Bards "etwa
1000 bis 1500 Tonnen schwer ist". So liegt die Plattform
samt Windrad fest vor Anker. Die Halteketten sind in
starker See enormen Kräften ausgesetzt.
Das
niederländische Unternehmen Blue-H setzte diesen Typ
schon 2007 vor der italienischen Küste ins 113 Meter
tiefem Wasser ein. Da das Windrad jedoch nie lief,
fehlen Erfahrungswerte.
Tauchende Plattform
Halbtaucher-Plattformen
werden bereits an einem Prototyp vor Portugal erforscht.
Die Plattform, meist ein dreieckiges Stahlgerüst mit
senkrecht stehenden Zylindern, eignet sich ebenfalls für
Tiefen bis 200 Meter. Unten sind große Platten
angeschweißt, um vertikale Bewegungen zu hemmen. Die
Anlage lässt sich an Land in einem Trockendock aufbauen
– ein großer Vorteil gegenüber den anderen Konzepten.
Auch das
Windrad installieren und testen Techniker vorab.
Anschließend wird das Dock geflutet und die Anlage auf
See geschleppt. Am Aufstellungsort angekommen, nehmen
Ingenieure den Schwimmer an die Leine. So lassen sich
defekte Maschinen bequem im Dock reparieren.
"Es ist zu
früh, ein Gewinner-Konzept auszurufen", sagt
Sintef-Forscher Tande. Als Treiber der schwimmenden
Windkraft gilt jedoch Hywind. Das Projekt basiert auf
einem Spar-Buoy-Konzept.
Statoils
Testanlage ist bereits seit September 2009 in Betrieb.
Zwölf Kilometer vor der Südwestküste Norwegens schwebt
die Maschine im Atlantik. Sie reicht 100 Meter in die
Tiefe, drei am Meeresboden befestigte und locker
gespannte Seile halten sie auf Position.
Ganz unten
ist die Boje mit insgesamt 3000 Tonnen schwerem Wasser
und Steinen befüllt, um den Schwerpunkt weit unten zu
halten. Aus dem Meer ragt der Turm 65 Meter hoch, und
oben thront ein 2,3 Megawatt starkes Siemens-Windrad.
82 Meter Durchmesser
Allein die
Gondel samt Rotor, der einen Durchmesser von 82 Metern
hat, wiegt 138 Tonnen. Bard bezeichnet das Projekt, in
das mittlerweile etwa 50 Millionen Euro flossen, als
"Meilenstein".
Auch Siemens
zeigt sich optimistisch: "Allein im Jahr 2011 hat Hywind
10,1 Gigawattstunden Strom geliefert. Eine Anlage an
einem guten Landstandort kommt gerade auf sechs
Gigawattstunden", sagt Per Egedal, Abteilungsleiter
Technologie bei Siemens Wind Power.
Erste
Schwimmversuche macht gerade auch Windfloat, ein Projekt
von Energias de Portugal. Der Energiekonzern hat sich
von Principle Power einen Schwimmkörper bauen lassen und
darauf ein Zwei-Megawatt-Windrad des dänischen
Herstellers Vestas montiert.
Windfloat
wurde im Herbst vergangenen Jahres fünf Kilometer vor
der Küste Portugals in etwa 45 Meter Tiefe verankert.
Zum Einsatz kommt ein Halbtaucher, der für Tiefen um die
50 Meter konzipiert ist.
Ingenieure
haben die Anlage in einem Trockendock aufgebaut und dann
samt Windrad aufs Meer geschleppt. Die Halteseile waren
bereits am Grund befestigt. So lassen sich Windräder
nach dem Plug-and-play-Prinzip schnell und ohne großen
Aufwand installieren.
1200-Tonnen-Koloss
Im Vergleich
zur Spar-Buoy, die 100 Meter Tiefgang hat, ragt
Windfloat nur etwa 20 Meter tief unter die Oberfläche.
Der 1200-Tonnen-Koloss weist allerdings eine
Besonderheit auf: Das Windrad ist nicht mittig, sondern
auf einem der drei senkrecht stehenden Zylinder
installiert.
Damit die
Turbine unter Last nicht wegkippt, sondern stets im
Idealwinkel zum Wind steht, hält ein aktives
Ausgleichssystem es in Position. Im Innern der drei je
acht Meter dicken Stahlzylinder sind Kammern
eingerichtet, zwischen denen je nach Schräglage bis zu
100 Tonnen Wasser hin und her gepumpt werden.
Das hat
allerdings den großen Nachteil, dass ein Teil der gerade
gewonnenen Energie schon wieder verbraucht wird.>
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23.5.2012: <Forschung zur Energiewende: Windparks werden zu Lebensraum für
Tiere> - z.B. der Taschenkrebs
aus: Financial Times Deutschland
online; 23.5.2012;
http://www.ftd.de/wissen/natur/:forschung-zur-energiewende-windparks-werden-zu-lebensraum-fuer-tiere/70041074.html
<Deutschland sieht
sich als Vorreiter der Energiewende. Welche
Auswirkungen etwa Hochseewindparks auf Tiere haben,
untersuchen Forscher in einem Testfeld. Sie stellen
fest: Taschenkrebse lieben Windparks. Doch
Naturschützer warnen vor zu viel Euphorie.
von Iris Leithold und
Stephan Scheuer
Während Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) um eine Linie in der Energiepolitik
ringt, lobt eine Untersuchung Windparks als neue
Lebensräume für ganze Tiergemeinschaften. Die Fundamente
werden von Muscheln besiedelt, Samtkrabbe und
Taschenkrebs fühlen sich dort ebenfalls wohl. Das sind
erste Ergebnisse ökologischer Untersuchungen in
Deutschlands erstem Offshore-Windpark "Alpha Ventus" in
der Nordsee, die Anika Beiersdorf vom Bundesamt für
Seeschifffahrt und Hydrographie beim 22.
Meeresumwelt-Symposium in Hamburg vorstellte. Demnach
haben Taucher im Windpark ein 1000-fach erhöhtes
Vorkommen des Taschenkrebses gefunden. "Alpha Ventus"
mit 12 Windanlagen wurde 2009 errichtet und ging 2010 in
Betrieb.
Umweltschützer sehen die
Untersuchung jedoch kritisch. "Die Studie ist sehr
einseitig", sagte Kim Detloff vom Naturschutzbund
Deutschland (Nabu). Mehr Taschenkrebse seien nicht
per se ein positives Signal, mahnte der
Meeresbiologe. "Wir wissen nicht, ob dadurch andere
Arten verdrängt werden." Der Nabu selbst unternehme
allerdings keine eigenen Erhebungen an
Hochsee-Windparks. Insgesamt sei es jedoch zu
begrüßen, dass in den Gebieten der Parks
Naturschutzgebiete eingerichtet würden. Sonst
könnten dort Fischer den Tieren mit den besonders
schädlichen Bodenschleppnetzen schaden.
Die Sorgen von Naturschützern,
Offshore-Windparks könnten den Vogelzug behindern
und zur Todesfalle werden, haben sich Beiersdorf
zufolge bislang nicht bestätigt. Die Vögel scheinen
demnach zu erkennen, ob sich die Windräder drehen
oder nicht. Drehen sich die Rotoren, wichen die
Vögel aus, sagte Beiersdorf. Eine Meidung des
Windparks oder großräumige Ausweichmanöver beim
Vogelzug haben die Wissenschaftler bislang nicht
beobachtet. Totfunde von Vögeln auf den Anlagen
seien selten.
Ähnliche Ergebnisse hatte auch
ein Bericht des Umweltbundesamtes geliefert. Darin
hatten Experten die dänischen Windparks "Horns Rev"
und "Nysted" mit Radar und Infrarotkameras
untersucht. "Die Untersuchungen zeigen, dass Vögel
tags und nachts auf den Windpark reagieren und ihm
ausweichen. Direkte Kollisionen wurden nicht
beobachtet", heißt es in dem Bericht von 2008.
Auch für Wale "kein
Problem"
Für Schweinswale ist der Betrieb
der Anlagen Beiersdorfs Forschungsergebnissen zufolge
ebenfalls kein Problem. Die Betriebsgeräusche seien
nur bis in eine Entfernung von maximal 100 Metern von
den Meeressäugern zu hören. Problematisch sei jedoch
das Einrammen der Fundamente in den Meeresgrund.
Untersuchungen belegten, dass Schweinswale während der
schallintensiven Bauarbeiten das Areal weiträumig bis
auf 20 Kilometer Entfernung meiden.
Maßnahmen zur Schallreduzierung
beim Rammen - dabei werden in der Regel "Vorhänge" aus
Luftblasen unter Wasser erzeugt - sind kaum
ausgereift, wie bei der Tagung deutlich wurde. Weitere
Forschungen seien nötig, zumal die Pfähle immer größer
und damit die Rammgeräusche immer lauter würden, sagte
Michael Bellmann vom Institut für technische und
angewandte Physik Oldenburg.
Der dänische Unternehmer Kurt
Thomsen aus Tranbjerg betonte hingegen, es gebe
ausgereifte Verfahren. So wende sein auf
Offshore-Anlagen spezialisiertes Unternehmen die
sogenannte Kofferdamm-Methode an. Dabei werde der
Pfahl in einem Stahlrohr mit größerem Durchmesser in
den Meeresboden gerammt. Ein großer Teil des Schalls
werde durch die Luft im Stahlrohr nach oben
abgeleitet.
Bei dem zweitägigen Symposium
diskutierten bis Mittwoch rund 400 Wissenschaftler und
Behördenvertreter über aktuelle Probleme des Schutzes
der Meere angesichts der zunehmenden Nutzung.
Veranstalter des Meeeresumwelt-Symposiums 2012 ist das
Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie.
dpa>
========
27.5.2012: <Die Windräder lernen
schwimmen> - die Entwicklung von schwimmenden
Windrädern nimmt Formen an
Auf
offener See ist das Wasser fast überall so tief, dass
sich das riesige Potenzial an Windkraft nur mit
schwimmenden Maschinen nutzen lässt. Eifrig arbeiten
Forscher an verschiedenen Prototypen.
Es war zwei Uhr morgens, als Sway in den Fluten
verschwand. Der Orkan Berit peitschte mit
Windgeschwindigkeiten von bis zu 165 Kilometern pro
Stunde über den Atlantik vor Norwegen. Selbst im
geschützten Hjeltefjorden, in der Nähe von Bergen,
wütete Berit derart, dass Sway, der gerade erst
installierte Prototyp einer schwimmenden
Windkraftanlage, kenterte und unterging.
Verloren ist Sway aber nicht. Im Gegenteil. «Im April
wird die Anlage wieder im Wasser sein», sagt Michal
Forland. Der Sway-Geschäftsführer erklärt, dass Berit
mit sechs Meter hohen Wellen der Anlage zusetzte – zu
stark für den kleinen Prototyp im Massstab 1:6. Forland
ist überzeugt: «Der Anlage in Originalgrösse hätte der
Orkan nichts anhaben können. Die hält bis zu 40 Meter
hohen Wellen stand.»Und der Prototyp hat den ungewollten
Tauchgang zumindest gut überstanden. «Die Struktur ist
nicht beschädigt, lediglich die Elektronikkomponenten
müssen ersetzt werden», sagt Forland. Zu den
abgesoffenen Elektronikkomponenten zählen auch eine
ganze Reihe von Instrumenten, die das National Renewable
Energy Laboratory (NREL) beigesteuert hatte, das in
Golden im US-Bundesstaat Colorado beheimatet ist.
Die Amerikaner interessieren sich brennend für die
schwimmende Windkraft, schliesslich ist ihr Land auf
beiden Seiten von Ozeanen eingerahmt. Zu den
Messgeräten, die von einem NREL-Team am Sway-Windrad
angebracht wurden, zählen Beschleunigungs-, Wellen- und
Windsensoren. Von den aufgezeichneten Daten erhofft sich
das Institut Rückschlüsse darauf, wie sich solche
Turbinen bewegen.
«Je
tiefer das Wasser, desto stärker der Wind darüber»
Weltweit arbeiten Forscher und Unternehmen mit Druck an
der vielversprechenden Technik. Die Windausbeute auf See
stösst auf immer grösseres Interesse. Testreihen und
Berechnungen des NREL haben ergeben, dass allein das
Potenzial in den Vereinigten Staaten über 900 Gigawatt
beträgt – und damit grösser ist als die gesamte
installierte Kraftwerksleistung der USA. Doch 98,5
Prozent aller Windräder weltweit standen Ende 2010 an
Land.
Das Verhältnis wird sich ändern, da ist sich John Olav
Tande von der norwegischen Stiftung für
wissenschaftliche und industrielle Forschung (Sintef)
sicher. «Das Potenzial durch die vorhandene
Meeresoberfläche ist praktisch unendlich. Es ist um ein
Vielfaches grösser als der globale Energiebedarf», sagt
Tande.
Das grosse Problem beim Hochsee-Windfang ist die
Wassertiefe. Fast überall ist das Wasser so tief, dass
die Windernte nur mit schwimmenden Plattformen möglich
wird. 61 Prozent der amerikanischen Offshore-Ressourcen
zum Beispiel liegen über Wassertiefen von mehr als 100
Metern. Japans Küsten sind ebenfalls steil, und in
Europa sind Teile des Mittelmeers und der Atlantik vor
Norwegen tief. Hier fällt der Meeresboden bis zu 700
Meter ab. Und das ist gut, denn: «Je tiefer das Wasser,
desto stärker der Wind darüber.» Von dieser Faustformel
ist Jochen Bard vom Fraunhofer-Institut für Windenergie
und Energiesystemtechnik überzeugt.
Das nutzbare Potenzial ist Brands Berechnungen zufolge
im bis zu 200 Meter tiefen Wasser bis zu dreimal höher
als in den Flachwasserzonen bis 50 Meter Tiefe. Allein
in Europa, schätzt er, liessen sich pro Jahr rund 8000
Terawattstunden (TWh) ernten. Zum Vergleich: Der
jährliche Stromverbrauch der gesamten EU betrug im Jahr
2010 rund 3500 TWh. Schwimmplattformen sollen es
ermöglichen, diese Ressourcen zu erschliessen. Eine
viele Hundert Tonnen schwere Windkraftanlage, an der
sich ein 130 Meter grosser Rotor dreht und gegen die
gleichzeitig Wind und Wellen drücken, auf dem Wasser so
schwimmen zu lassen – das ist eine riesige
Herausforderung. Die Maschinen tanzen mit den Wellen und
wanken mit dem Wind. Öle im Getriebe und
Kühlflüssigkeiten schwappen umher. Wie auf einem Schiff
fliegt alles, was nicht festgeschraubt ist, durch die
Luft.
Doch es gibt Möglichkeiten, selbst im stärksten Sturm
die Ruhe zu bewahren. Die Lösungsansätze, die derzeit
ausprobiert werden, stammen alle aus der Öl- und
Gasindustrie, die seit Jahrzehnten schwere Bauwerke in
stürmischer See errichtet. Genau wie bei den
Offshore-Windrädern heute wurden auch diese
Förderplattformen in den Anfangsjahren mittels
gigantisch grosser Gerüste auf dem Meeresgrund
verankert. Das hat sich gehörig geändert: Heute gibt es
praktisch nur noch schwimmende Plattformen. Die sind,
speziell im tiefen Wasser, weit günstiger. Aber genauso
fest. Da erscheint es nur logisch, dass auch Windräder
in Zukunft auf schwimmenden Fundamenten stehen sollen.
«Es ist zu früh, ein Gewinnerkonzept auszurufen», sagt
Tande. Klar ist: Schwimmende Windräder bieten eine Reihe
von Vorzügen, etwa die raschere Installation als bei
Turbinen mit Bodenhaftung. Auch sind weniger spezielle
Errichterschiffe und weniger aufwendige
Unterwasser-Rammarbeiten nötig. Und natürlich ist da die
höhere Windausbeute, welche allfällige höhere Kosten
wettmacht. Dafür bieten sich neue Herausforderungen.
Allen voran die Anlagendynamik. Dabei könnte genau diese
Dynamik letztlich ein grosser Vorteil sein.
Testanlage
in Originalgrösse
Als Treiber der schwimmenden Windkraft gilt Hywind: Die
Testanlage in Originalgrösse, die dem norwegischen
Energiekonzern Statoil gehört, ist bereits seit
September 2009 in Betrieb. Dass sie auch Orkane
übersteht, hat sie spätestens bei Berit bewiesen. Zwölf
Kilometer vor der Südwestküste Norwegens schwebt die
Maschine im Atlantik, der hier 220 Meter tief ist. Die
Spar-Boje reicht 100 Meter in die Tiefe, drei locker
gespannte Seile, die am Meeresboden befestigt sind,
halten sie auf Position.
Die Boje ist mit Wasser und Steinen gefüllt, insgesamt
3000 Tonnen, um den Schwerpunkt weit unten zu halten.
Der Turm ragt 65 Meter aus dem Meer. Oben thront ein 2,3
MW starkes Siemens-Windrad. Allein die Gondel samt
Rotorblättern, die einen Durchmesser von 82 Metern
haben, wiegt 138 Tonnen. Jochen Bard bezeichnet das
Projekt, in das bis heute rund 50 Millionen Euro
geflossen sind, als «Meilenstein». Gelernt haben die
Siemens-Ingenieure am Projekt vor allem, «dass
schwimmende Windräder genauso gebaut und betrieben
werden können wie Turbinen auf fest stehenden
Fundamenten – vorausgesetzt, man hat die Bewegungen der
Anlage im Griff», wie Per Egedal von Siemens Wind Power
sagt. Siemens hat schnell erkannt, dass die Maschine auf
See mit der Originalsteuerung Probleme bekommt. Die
schaukelnde Anlage schaukelt der Steuerung nämlich
falsche Werte vor: Schwingt das Maschinenhaus nach
vorne, steigt die Windgeschwindigkeit. Federt sie
zurück, sinkt die Windgeschwindigkeit. Warum? Weil die
Messgeräte auf der Gondel installiert sind und durch die
Bewegung Fahrtwind abbekommen oder gebremst werden.
Die Steuerung will das ausgleichen und dreht die Flügel
in oder aus dem Wind. Mit der Folge, dass alles
durcheinandergerät. Durch die Zeitverzögerung und das
gemächliche Schwingen, etwa 30 bis 40 Sekunden dauert
ein Durchgang, stehen die Flügel mit voller Fläche im
Wind, wenn die Anlage in den Wind schwingt – und
umgekehrt. Per Egedal vergleicht die behäbige Dynamik
eines schwimmenden Windrads mit der eines Schiffs. Seine
Idee: «Wir brauchen eine gedämpfte Anlagensteuerung.»
Egedal und sein Team messen mit Bewegungs- und
Beschleunigungssensoren in der Gondel, wie stark sich
diese bewegt. Diese Werte fliessen in Echtzeit in die
Steuerung ein und korrigieren die
Umdrehungsgeschwindigkeit des Rotors nach oben oder
unten. So haben die Flügel mehr oder weniger Zeit, um
ihren Anstellwinkel anzupassen. Wenn es nach Per Egedal
geht, dann kann die Ära der schwimmenden Windkraft
beginnen.
(Tages-Anzeiger)>
WARNUNG:
Grosse Windräder sind Massenmord und
gehören VERBOTEN:
1. INFRASCHALL tötet Tierwelt und
Menschen am Boden.
2. Millionen Vögel, Fledermäuse und
Insekten werden an Rotorblättern
ERSCHLAGEN.
3. Grosse Windräder im Wald werden als
Raubvogel interpretiert, die Tiere
flüchten ALLE.
4. Ab 10 Jahren KIPPEN Windräder einfach
um. Windräder sind UNRENTABEL. Rückbau
teuer.
Der
INFRASCHALL: "Von den
Anlagen gehe für
Menschen unhörbarer
Schall mit niedriger
Frequenz aus. Er
entstehe immer dann,
wenn das Rotorblatt am
Turm der Windkraftanlage
vorbeistreicht und dabei
Luft komprimiert. Die
Schwingungen von unter
20 Hertz seien nicht nur
für Tiere, sondern auch
für Menschen
gesundheitsschädlich."
aus:
2.3.2015: Macht der
Infraschall von
Windkraftanlagen krank?
https://www.welt.de/wirtschaft/energie/article137970641/Macht-der-Infraschall-von-Windkraftanlagen-krank.html
Klare
Forderung:
ÜBERWACHUNGSKAMERA+SCHALLDETEKTOR
-
Aufwindkraftwerke
Jede Windturbine
("Windrad") muss eine
Überwachungskamera und
einen Schalldetektor
haben, um den Massenmord
an Vögeln zu
dokumentieren - und dann
müssen die Windturbinen
weltweit in
Aufwindkraftwerke ohne
sichtbaren
Höhen-Propeller
umgewandelt werden. So
hat man zuverlässigen
und unschädlichen
Aufwindstrom. Michael
Palomino, 10.9.2019 Link
zum Aufwindkraftwerk Manzanares
in Spanien - Link
zu Aufwindröhren
am Berghang
(Studie)