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DIE HÖLLE IST DA - und alle schauen zu

30. Verstümmelung Frauenbeschneidung

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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Basler Zeitung, Logo

24.11.2005: Mädchenbeschneidung ist schwere Körperverletzung am Kind

aus: UNICEF: Jährlich drei Millionen Mädchen beschnitten; Basler Zeitung, 24.11.2005; http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=C1BE69E9-60CF-2062-F4798973AB66A0C7

<Köln. DPA/baz. Drei Millionen Mädchen werden nach einer UNICEF-Studie jedes Jahr beschnitten. Die Zahl liege höher als bisher angenommen, teilte UNICEF am Donnerstag in Köln mit. "Wir müssen die Frauen stärken, damit sie ihre Dorfgemeinschaften überzeugen, diese Jahrtausende alte Tradition hinter sich zu lassen", sagte Kirsten Leyendecker vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Betroffen seien Frauen in 28 Ländern Afrikas und des Nahen und Mittleren Ostens. In neun Ländern gebe es Anzeichen für einen Rückgang.

Bislang gingen Experten von jährlich zwei Millionen Beschneidungen von Mädchen aus. Eine genauere Datenauswertung habe nun aber die höhere Zahl ergeben, teilte UNICEF mit.

In Ägypten, Guinea und Sudan werden demnach mindestens 90 Prozent aller Mädchen beschnitten. Die Praxis reicht von der Abtrennung der Vorhaut der Klitoris bis zur Entfernung der Klitoris und der Schamlippen. Die Mädchen erleiden, abgesehen von der lebenslangen Verstümmelung, akute Schmerzen, Schockzustände und starke Blutungen.>

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Schweden 2006: Somalier wird verurteilt, die Tochter in Afrika zur Beschneidung gezwungen zu haben 

<STOCKHOLM – Wegen Beschneidung seiner Tochter ist ein gebürtiger Somalier in Schweden zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Der 41-Jährige mit schwedischer Staatsangehörigkeit wurde für schuldig befunden, während eines Besuchs in Mogadischu im Januar 2005 die Beschneidung des damals 13 Jahre alten Mädchens forciert zu haben. Er habe seine Tochter bei dem Eingriff selbst festgehalten, hiess es in der Anklage. Das Gericht in Göteborg befand den Mann ferner schuldig, seine Tochter zu der Reise nach Somalia gezwungen zu haben. Zusätzlich zu der Haftstrafe wurde er dazu verurteilt, dem Mädchen Schadensersatz in Höhe von 346.000 Kronen (55.000 Franken) zu leisten. Beschneidungen von Frauen gelten in Schweden schon seit 1982 als Straftat. Dennoch war dies das erste Mal, dass ein solcher Fall vor einem schwedischen Gericht verhandelt wurde.>

Schlussfolgerung
Der Somalier will sich nicht in Europa integrieren, sondern er will die Lebensformen aus Afrika nach Europa importieren. Die Integrationsarbeit hat absolut versagt.


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"USA" 2006: Äthiopier wird wegen Klitorisentfernung verurteilt

aus: Tochter mit Schere Klitoris entfernt, 1.11.2006

<LAWRENCEVILLE (USA) – Im vermutlich ersten US-Strafprozess um Genitalverstümmelung bei einem kleinen Mädchen ist ein äthiopischer Einwanderer verurteilt worden. Die Geschworenen in Lawrenceville im US-Staat Georgia befanden den 30-Jährigen am Mittwoch der schweren Körperverletzung und Misshandlung schuldig. Er hatte nach Überzeugung der Anklage 2001 seiner damals zweijährigen Tochter mit einer Schere die Klitoris entfernt. Die weibliche Genitalverstümmelung wird der Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes zufolge vor allem in Afrika praktiziert, kommt aber auch auf der arabischen Halbinsel und in Teilen Asiens vor. Die Praxis wird über ethnische, kulturelle und religiöse Grenzen hinweg angewandt.>

Schlussfolgerung
Der Äthiopier will sich nicht in den "USA" integrieren, sondern er will die Lebensformen aus Afrika in die "USA" importieren. Die Integrationsarbeit hat absolut versagt.



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Mädchenbeschneidung 2007: Es passiert alle 10 Sekunden

aus: Es passiert alle 10 Sekunden; UNICEF Schweiz, Faltblatt Mädchenbeschneidung 2007

[Die falschen Versprechungen an die Mädchen]

Text des Faltblatts:

Sie sagen: Du wirst eine Frau sein.
Sie sagen: Wir werden stolz auf dich sein.
Sie sagen: Du wirst sehr schön sein.
Und wenn du heiratest, wirst du deinem Mann gefallen.

Was als Traum beginnt, wird jedes Jahr für drei Millionen Mädchen zur Folter. Stoppen Sie die Mädchenbeschneidung jetzt!
Faltblatt von UNICEF Februar 2007 gegen
                            Mädchenbeschneidung, Deckblatt
Faltblatt von UNICEF Februar 2007: Karte
                          mit Mädchenbeschneidung weltweit. Grosser
                          Schwerpunkt ist Affrika xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Faltblatt von UNICEF Februar 2007: Karte mit Mädchenbeschneidung weltweit. Grosser Schwerpunkt ist Affrika.

Das Mädchen weiss nicht, was ihm angetan werden wird. Seine Schwestern haben "es" vielleicht schon hinter sich, aber sie schweigen. Vater und Mutter diskutieren "es" während Wochen, aber das Kind tappt im Dunkeln. Wenn "es" vorüber ist, wird das Mädchen eine stolze Frau sein. So viel versteht das Kind.

Und dann geschieht "es". Das lockende Geheimnis entpuppt sich. Und was übrig bleibt, sind grauenhafte Schmerzen, ein Gefühl von Verrat. Die Demütigung, nur um den Preis dieser Hölle als Frau zu gelten.

Mädchenbeschneidung ist ein Tabu, noch immer. Allein schon der Begriff führt in die falsche Richtung, denn Mädchenbeschneidung ist nicht einfach ein harmloser, hygienisch motivierter Eingriff, sondern eine schwere Körperverletzung mit entsprechend tragischen Folgen. "Das anatolische Äquivalent bei einem Mann", erläutert die sudanesische Chirurgin Nahid Toubia, "wäre die Amputation des Gliedes, und dies ohne jede Betäubung, mit einer schmutzigen Glasscherbe."


Was passiert genau? - [drei Arten von Mädchenbeschneidung / Infibulation]

Drei Millionen Mädchen werden jährlich beschnitten. Wenn "es" passiert, sind sie zwischen vier und vierzehn Jahre alt. In 80 Prozent aller Fälle werden ihnen die Klitoris und die kleinen Schamlippen vollständig entfernt. Manchmal beschränkt man sich auf die Entfernung der Klitorisspitze, manchmal geht man noch weiter und schneidet auch die grossen Schamlippen weg.

Übrig bleibt bei der so genannten Infibulation nur ein ganz kleiner Ausgang für Urin und das Menstruationsblut. Die erdrückende Mehrheit dieser grausamen Verstümmelung findet unter Umständen statt, die für die betroffenen Mädchen lebensgefährlich und absolut traumatisierend sind. Von Betäubung keine Spur. Als Instrumente werden Rasierklingen, Messer, Scherben, spitze Steine oder die Deckel von Konservendosen eingesetzt. Vernäht werden die Wunden mit Darmsaiten oder Dornen.


Lebenslange Folgen - [lebenslange Beschwerden im Alltag nach der Mädchenbeschneidung]

Frauen, die in ihrer Kindheit beschnitten wurden, leiden ihr Leben lang an den Folgen. Ständige Infektionen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Komplikationen bei der Geburt von Kindern, Schmerzen beim Wasserlassen und der Menstruation gehören zum Alltag beschnittener Frauen. Untersuchungen haben ausserdem ergeben, dass es einen signifikanten Zusammenhang gibt zwischen Beschneidung und Depression, Psychosen, Angstzuständen und ähnlichen psychischen Schwierigkeiten.


Menschen sind nicht aus Stein - [der vorgegebene Grund: Heiratschancen erhöhen]

Mädchenbeschneidung muss nicht sein. Obwohl sie von Angehörigen mehrerer Religionen, u.a. auch von Christen, praktiziert wird, wird sie von keiner Religion vorgeschrieben. Menschen sind nicht aus Stein. Die meisten Eltern, die eine Beschneidung anordnen, tun dies im Glauben, ihrer Tochter etwas Gutes zu tun. Sie wollen z.B. ihre Heiratschancen erhöhen.


Die gesetzliche Lage in der Schweiz genügt nicht - [die weiblichen Geschlechtsorgane sind im Strafgesetzbuch nicht erwähnt]

Mädchen werden, obwohl von keiner Religion verlangt, weltweit genital beschnitten. Als Folge der Migrationsströme wird die Mädchenbeschneidung auch in Europa praktiziert. Verschiedene Länder haben sie als eigene Bestimmung in die Strafgesetzgebung aufgenommen. UNICEF Schweiz hat 2006 umfassende Abklärungen zur Strafbarkeit der Beschneidung von Mädchen in unserem Land vorgenommen. Sie zeigen, dass die zwei schwersten Formen der weiblichen Genitalverstümmelung den Straftatbestand der schweren Körperverletzung erfüllen.

Die beiden weiteren Formen aber sind jeweils im Einzelfall zu beurteilen. Trotz der Schwere des Eingriffes würden sie lediglich als qualifizierte einfache Körperverletzung gelten.

Von einer ausdrücklichen Erwähnung der weiblichen Genitalverstümmelung im Schweizerischen Strafgesetzbuch ginge aber eine nicht zu unterschätzende präventive Wirkung und wichtige Symbolik aus, die den Kampf gegen dieses grausame Ritual erheblich erleichtern kann.

UNICEF setzt auf gesetzliche Regelungen und Prävention - auch in der Schweiz. Die Information und Aufklärung über die gesetzliche Lage und die gesundheitlichen Folgen sowie die Sensibilisierung der betroffenen Migrationsgemeinschaften wird UNICEF Schweiz auch 2007 fortsetzen. Um diese Arbeit leisten zu können, sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen.

UNICEF setzt sich dafür ein, dass Mädchenbeschneidung überall auf der Welt gesetzlich verboten wird. Die Strafnorm ist ein erster Schritt, aber Kriminalisierung allein nützt wenig. Was hilft, sind Wissen, Aufklärung und der Beweis, dass mit dem Verzicht auf die Beschneidung von Mädchen viel Leid verhindert werden kann. Auch Sie können das Leid vieler Mädchen verhindern: Mit einer Spende an UNICEF. Danke für Ihre Unterstützung. Herzlichen Dank für Ihr Engagement.


Was UNICEF alles gegen Mädchenbeschneidung unternimmt

UNICEF hat sich zum Ziel gesetzt, die Mädchenbeschneidung bis 2015 zu überwinden. Ein ambitiöses Ziel, das nur gelingen kann, wenn wir alle am gleichen Strick ziehen. Mittel und Wege sind:

-- Druck auf die nationalen Gesetzgeber, um ein Verbot der Mädchenbeschneidung zu erreichen. Bisher erfolgreich waren die Initiativen von UNICEF in Senegal, Burkina Faso, Ghana, Togo, Guinea, Djibouti und in der Zentralafrikanischen Republik

-- Unterstützung von lokalen Frauengruppen, die das Schweigen b rechen und sich für den Schutz der Mädchen einsetzen

-- Stützung der Frauengruppen durch Kampagnen in den Massenmedien. So konnte die Beschneidungsrate in Äthiopien innerhalb kurzer Zeit von 92% auf 73% gesenkt werden

-- Gespräche mit Religionsführern. Die Ächtung der Mädchenbeschneidung durch Imam as-Asghar hat in Ägypten zu einem deutlichen Rückgang der Praxis geführt

-- Sammeln von Forschungsdaten: Mehr wissen heisst mehr helfen. Das gilt insbesondere für gesundheitliche und psychische Folgen bei bereits beschnittenen Mädchen und Frauen

-- Promotion [Förderung] alternativer Übergangsrituale wie z.B. Klitoriswaschung

-- Umschulung von Beschneiderinnen, um deren Erwerbslosigkeit vorzubeugen [Umschulung z.B. auf Hühnerzucht]

-- Moralische und materielle Unterstützung aller Personen, die sich - oftmals unter schwierigen Bedingungen - gegen die Mädchenbeschneidung einsetzen.

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BLICK Logo

11.8.2007: <13-jährige Ägypterin stirbt bei Beschneidung>
<KAIRO – Ein 13 Jahre altes Mädchen in Ägypten ist bei der Beschneidung gestorben. Der Todesfall in der Provinz Gharbija ist bereits der zweite binnen zwei Monaten. Der Fall kam der unabhängigen Tageszeitung «Al Masri al Jum» zufolge auf, als der Vater des Mädchens am Freitag einen Totenschein beantragte und darin einen natürlichen Tod vermerkt haben wollte.

Gegen ihn nahm die Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf, ebenso gegen den Arzt, der die Operation durchführte. Sein Krankenhaus sei geschlossen worden, berichtete die staatliche Zeitung «Al Gomhoria» weiter. Im Juni war ein zwölfjähriges Mädchen an den Folgen der Genitalverstümmelung gestorben. Der Fall hatte öffentlich Empörung ausgelöst, die Regierung verbot daraufhin die Beschneidung von Mädchen endgültig.

Laut einer UNICEF-Studie aus dem Jahr 2003 waren 97 Prozent aller verheirateten Frauen beschnitten. Einer kürzlich veröffentlichten Untersuchung des ägyptischen Gesundheitsministeriums zufolge ist davon jedes zweite Mädchen zwischen zehn und 18 Jahren betroffen.>

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<Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat gegen ein Elternpaar wegen der Genitalverstümmelung ihrer Tochter ein Strafverfahren eingeleitet. Es ist das erste Mal, dass dieser Strafbestand im Kanton Zürich vor Gericht kommt.

Die beiden aus Somalia stammenden 45-Jährigen hatten ihr damals zweijähriges Mädchen vor elf Jahren an ihrem Wohnort im Zürcher Oberland beschneiden lassen, wie die Staatsanwaltschaft IV des Kantons Zürich heute mitteilte.

Die Eltern des Opfers waren am vergangenen 22. Oktober in Untersuchungshaft genommen und nun wieder freigelassen worden. Sie sind weitgehend geständig. Nicht gefasst worden ist die Person, die die Beschneidung durchgeführt hat.

Laut dem zuständigen Staatsanwalt Michael Scherrer ist der Name zwar bekannt, es handle sich aber um einen häufigen Namen, der nicht gesichert sei. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die erfahrene Person weitere Beschneidungen durchgeführt hat. Sie sei den Eltern von jemandem des entsprechenden Kulturkreises empfohlen worden. Zu der Festnahme der Eltern war es gekommen, weil ein Arzt die Verstümmelung bei einer ärztlichen Kontrolle festgestellt und Meldung erstattet hatte.

Es handelt sich um die erste Eröffnung eines Strafverfahrens wegen schwerer Körperverletzung im Zusammenhang mit einer Beschneidung im Kanton Zürich.

Quelle: AP>

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20 minuten Logo

Barbarische Mädchenbeschneidung alle 11 Sekunden

Immer wieder sterben Mädchen dabei an dem hohen Blutverlust und Infektionen, erklären die Hilfsorganisationen anlässlich des «Internationalen Tags gegen Genitalverstümmelung» am Freitag.

«Man redet nicht gern über das Thema, weil es unangenehm ist, aber für viele afrikanische Frauen ist dieses grausame Ritual leider noch immer Alltag», sagt Cumar, die mit 13 Jahren nach Deutschland kam. 1996 gründete sie hier den Verein «stop mutilation» und widmet sich seitdem dem Schicksal beschnittener Frauen.

Drei Millionen Beschneidungen im Jahr

Im Durchschnitt alle elf Sekunden müssen laut Terres des Femmes Mädchen zwischen 4 und 13 Jahren erdulden, dass sogenannte Beschneiderinnen Teile ihrer Klitoris und der inneren Schamlippen abtrennen. Im schlimmsten Fall wird die verbliebene Haut bis auf eine winzige Öffnung zugenäht, um die Jungfräulichkeit der Mädchen vor der Ehe zu garantieren.

Auch das Kinderhilfswerk UNICEF schätzt, dass jährlich drei Millionen Mädchen in mindestens 26 Ländern Afrikas und im Jemen an ihren Genitalien beschnitten werden - obwohl die schmerzvolle Prozedur inzwischen fast überall verboten wurde.

Quelle: AP>

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Spiegel online, Logo

Beschneidungs-Gegnerin von Beschneiderinnen gefoltert

aus: spiegel online: GENITALVERSTÜMMELUNG: Rache der Beschneiderinnen; 15.2.2009

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,607291,00.html [1]
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,607291-2,00.html [2]

<Von Barbara Hans und Christian Teevs

Bedroht und nackt durchs Dorf getrieben: Verfechter der Genitalverstümmelung haben in Sierra Leone eine Journalistin malträtiert. In Afrika ist die Beschneidung von Frauen und Mädchen grausamer Alltag - auch in Deutschland sind rund 20.000 Frauen beschnitten.

Hamburg - Manja Balama-Samba steht noch immer unter Schock, wenige Tage nach ihrem Horrortrip. "Ich bin mit meinen Nerven am Ende", sagt die Journalistin am Telefon zu SPIEGEL ONLINE. Seit kurzem ist sie zurück in Freetown, der Hauptstadt Sierra Leones. Balama-Samba sagt, sie sei immer noch in Gefahr, doch schweigen will sie nicht.

Mit drei Kolleginnen wurde die Radio-Reporterin vor einer Woche verschleppt und gezwungen, sich auszuziehen. Ihre gesamte Ausrüstung wurde zerstört. Danach musste Balama-Samba nackt durch die Strassen Kenemas laufen, eine Stadt im Osten Sierra Leones, rund 200 Kilometer von Freetown entfernt. "Ich hatte riesige Angst und flehte die Entführerinnen an, mich gehen zu lassen", erzählt Balama-Samba.

Doch erst nach Protesten des Journalistenverbandes wurden sie und ihre Mitstreiterinnen von Polizisten befreit. Eine Bondo-Geheimgesellschaft von Beschneiderinnen statuierte ein Exempel an der Journalistin, sie sollte ihrer Ehre beraubt werden. In Radiosendungen hatte sie zuvor kritisch über Genitalverstümmelungen berichtet - zuletzt am Internationalen Tag "Null Toleranz gegen Genitalverstümmelung". Offen bekannte sich am Montag die Chefin der Bondo-Gruppe, Haja Massah Kaisamba, zu der Verschleppung. Die Frauen seien "in Gewahrsam genommen worden, weil sie sich im Radio unvorteilhaft geäussert haben", sagte sie.

Kaisamba ist eine von etwa 50.000 Beschneiderinnen in dem kleinen westafrikanischen Land. Sierra Leone hat fünf Millionen Einwohner. Die Geheimbünde sind stark wie nirgendwo sonst in Afrika, ihre Mitglieder geniessen ein hohes gesellschaftliches Ansehen und verdienen überdurchschnittlich. Sierra Leones Politiker trauen sich bislang nicht, kritisch gegen die mächtigen Vereinigungen vorzugehen.

Doch nach dem Verbrechen vom Wochenende hoffen Menschenrechtsaktivisten auf eine Verbesserung der Lage. Die Organisation Reporter ohne Grenzen mahnte in einer Erklärung, "die schändlichen Taten beschädigen in hohem Mass das Image Sierra Leones". In mehreren Treffen mit den regionalen Paramount Chiefs, den Oberhäuptern in der Provinz, wollen Menschenrechtler nun über das Verbrechen von Kenema und die Genitalverstümmelung sprechen.

Balama-Samba ist allerdings skeptisch. Bislang habe die Polizei nichts unternommen, in einer Presseerklärung bestreitet Kenemas Polizeichef sogar, dass sie nackt durchs Dorf getrieben wurde. Auch bei ihrer Berichterstattung habe sie das Einverständnis des Gemeindeoberhauptes gehabt, sagt Balama-Samba, dennoch sei sie entführt und misshandelt worden.

94 Prozent der Frauen in Sierra Leone sind beschnitten

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bis zu 140 Millionen Frauen weltweit beschnitten. In Sierra Leone sind es laut Uno-Angaben 94 Prozent der Frauen und Mädchen im Alter von 15 bis 49 Jahren. Die Beschneidung bedeutet unvorstellbare Qualen, wird häufig mit Rasierklingen oder Glasscherben vorgenommen - und führt nicht selten zum Tod.

Laut Terre des Femmes werden alle elf Sekunden auf der Welt einem Mädchen gewaltsam die Klitoris und Teile der Schamlippen abgeschnitten. Die Frauenrechtsorganisation geht davon aus, dass allein in Deutschland rund 20.000 betroffene Frauen leben. Hinzu kommen die Frauen, die illegal hierzulande leben oder aber die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen.

20.000 Frauen in Deutschland - das ist nur die Untergrenze, schätzt Terre des Femmes.

4000 Mädchen unter 15 Jahren sind ausserdem dem Risiko ausgesetzt, illegal in Deutschland oder aber in den Ferien im Herkunftsland der Eltern verstümmelt zu werden - teilweise auch dann, wenn die Eltern die grausame Praxis ablehnen, sich aber beispielsweise die Grossmutter als Hüterin der Tradition versteht und ein Mädchen beschneiden lässt, während die Eltern abgelenkt sind.

"Das Thema Genitalverstümmelung ist in Europa vor allem ein Thema durch die Migration. Mit dem Überschreiten der Grenze hört das Problem nicht automatisch auf", sagt Franziska Gruber, Referentin gegen die weibliche Genitalverstümmelung bei Terre des Femmes. In den vergangenen Jahren hat die Organisation in verschiedenen Fällen Anzeigen gegen Arztpraxen erstattet, die illegal Beschneidungen in Deutschland durchführen sollen. Alle Verfahren mussten aus Mangel an Beweisen schliesslich eingestellt werden.

Zumeist wird die Beschneidung bei Mädchen im Alter bis 15 Jahre vorgenommen. Die gesundheitlichen und psychischen Folgen sind dramatisch: ständige Entzündungen im Genitalbereich, Inkontinenz, starke Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, hohe Gefahr von HIV-Infektion. Bei der Menstruation kann das Blut nicht abfliessen, bei einer Geburt ist das Leben von Mutter und Kind in Gefahr. [1]


Ann-Marie Caulker sagt, sie werde bis zum Ende ihres Lebens gegen Genitalverstümmelung kämpfen. Die 39-Jährige leitet eine lokale Frauenrechtsorganisation in Freetown, die Katanya Women's Development Association. Sie hat die Qualen selbst durchlitten, als kleines Mädchen wurde sie von ihrer Stiefmutter gewaltsam beschnitten. Seit Tagen verhandelt sie mit den Paramount Chiefs über Konsequenzen aus den Übergriffen auf die Journalistinnen. "Ich hoffe, wir können etwas erreichen", sagt Caulker, die selbst schon beinahe einmal Opfer von Racheaktionen der Beschneiderinnen wurde.

Doch über Nacht werden sich die Beschneidungspraktiken in Sierra Leone kaum ändern lassen. Christiane Braun arbeitet an einer Studie über Genitalverstümmelungen in dem westafrikanischen Land und sagt, die Beschneidung sei nicht nur ein Teil afrikanischer Kultur, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor: "Menschenrechtler müssen äusserst vorsichtig vorgehen", sagt Braun, die an der Universität Erlangen studiert und derzeit ihre Magisterarbeit in Freetown schreibt - Thema: "Die Ökonomie der Beschneidung". Die Geheimbünde seien eine Möglichkeit für Frauen, der Herrschaft der Männer zu entfliehen. Beschneiderinnen verdienen recht gut, während Frauen im traditionellen Familienbild Sierra Leones nur die Rolle der Hausfrau zukommt.

"Es nutzt nichts, nur mit den Frauen zu sprechen"

Die Hilfsorganisationen reden daher bei ihrer Arbeit in den Dörfern und Provinzen nicht von Genitalverstümmelung, sondern versuchen, mit den Frauen über die katastrophalen Folgen der Beschneidung zu reden, erklärt Braun. "Vor allem wird über die Gefahr von HIV-Infektionen und die Rolle der Frau in der Gesellschaft gesprochen."

"In der Aufklärungsarbeit ist es wichtig, alle Gruppen mit einzubeziehen. Es nutzt nichts, nur mit den Frauen zu sprechen und sie über die gesundheitlichen Folgen aufzuklären", ergänzt Terre-des-Femmes-Aktivistin Gruber. Ihre Organisation führt gemeinsam mit Unicef und der WHO Aufklärungsprojekte in Afrika durch. Was nützt die Aufklärung der Frauen, wenn eine Mutter befürchten muss, ihre Tochter nicht verheiraten zu können, weil sie nicht beschnitten ist - und als Hure beschimpft wird?

Aus traditioneller Sicht gelten beschnittene Frauen als besonders rein, besonders gesund und besonders anständig. Gruber: "Ein Dorf muss kollektiv beschliessen, die Genitalverstümmelung aufzugeben."

In Ländern, die Genitalverstümmelungen unter Strafe gestellt haben - wie Burkina Faso und Ägypten - lässt sich eine andere, nicht weniger beunruhigende Entwicklung feststellen: Eltern, die es sich leisten können, lassen ihre Töchter in Arztpraxen beschneiden - unter Narkose und hygienischen Bedingungen. Die Praxis der Beschneidung wird medikalisiert - nicht selten stellen Ärzte die medizinische Notwendigkeit des Eingriffs fest. Die es laut WHO nicht gibt.

Mehrere Mädchen sind in den vergangenen Monaten nach dem Eingriff in einer Arztpraxis gestorben.

Ausserdem gibt es beispielsweise in Sierra Leone die Tendenz, Mädchen unmittelbar nach der Geburt oder aber in den ersten Lebensjahren beschneiden zu lassen - um die nicht selten tödlichen Folgen besser verschleiern zu können.

Mit AFP, Reuters> [2]

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20 minuten Logo

16.3.2009: Genitalverstümmelung soll in der Schweiz auch dann strafbar sein, wenn sie in einem Land ausgeführt wurde, wo sie noch nicht strafbar ist

aus: 20 minuten online: Neuer Straftatbestand: Härteres Vorgehen gegen Genitalverstümmelung; 16.3.2009;
http://www.20min.ch/news/schweiz/story/Haerteres-Vorgehen-gegen-Genitalverstuemmelung-12041554

<Der Nationalrat will härter gegen die weibliche Genitalverstümmelung vorgehen: Neu soll in der Schweiz die Verstümmelung weiblicher Genitalien auch dann strafbar sein, wenn sie in einem Land begangen wird, in dem sie nicht strafbar ist.

Genitalverstümmelung soll als spezifischer Straftatbestand gesetzlich verankert werden. Die nationalrätliche Rechtskommission hat einen entsprechenden Vorentwurf zur Änderung des Strafgesetzbuchs in die Vernehmlassung geschickt, wie die Parlamentsdienste am Montag mitteilten.

Heute sei die Rechtslage nicht für alle Formen von Genitalverstümmelung einheitlich. Damit einhergehende Abgrenzungs- und Beweisschwierigkeiten sollen mit der Einführung des neuen Straftatbestands überwunden und zudem soll ein eindeutiges Signal der Ächtung dieser gravierenden Menschenrechtsverletzungen gesetzt werden, wie es zur Begründung hiess.

Verstümmelungen weiblicher Genitalien, die im Ausland begangen wurden, sollen in der Schweiz auch dann bestraft werden können, wenn sie am Tatort nicht strafbar sind. Die Vernehmlassung dauert bis zum 22. Juni.

Quelle: AP>

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20 minuten Logo

Schaffhauser Regierung plädiert für Verbot von Genitalverstümmelung im StGB

aus: 20 minuten online: Genitalverstümmelung soll offiziell strafbar werden; 2.6.2009;
http://www.20min.ch/news/schweiz/story/14933062

<In seiner Vernehmlassung an das Eidg. Justiz- und Polizeidepartement teilt der Regierungsrat mit, dass er diese Bestrebungen unterstützt, weil der Tatbestand der Körperverletzung für eine Bestrafung in solchen Fällen oft nicht ausreiche.

Strafbar soll dabei auch der Täter sein, der die Tat im Ausland begangen hat. Dabei soll unberücksichtigt bleiben, ob die Tat am Tatort strafbar ist.

Quelle: SDA/ATS>

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«Niemand hatte einen Verdacht, als er ein Seil nahm und in Richtung Viehgehege ging», sagte der Bruder des Mannes dem Blatt. Der Familienvater hatte der Dorfgemeinschaft mit einer «Lektion» gedroht, sollte eines seiner Kinder gegen seinen Willen beschnitten werden.

Hunderte fliehen

Der siebenfache Vater gehörte zur Volksgruppe der Massai, bei denen die Beschneidung zehn- bis 13-jähriger Mädchen den Übergang in die Welt der Frauen markiert. Jedes Jahr fliehen Hunderte Mädchen in Kirchen und Schulen, um dem Ritual zu entkommen.

In den vergangenen Jahren haben Menschenrechtsgruppen zusammen mit Stammesgemeinschaften Alternativriten erarbeitet, um den Mädchen die gefährliche und schmerzhafte Verstümmelung zu ersparen.

Doch nach wie vor bestehen viele Eltern und Stammesälteste auf der Einhaltung der Tradition, bei der den Mädchen Schamlippen und Klitoris mit Rasierklingen oder Messern entfernt werden.

(sda)>

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n-tv online, Logo

Deutschland 12.2.2010: Gesetzentwurf gegen Mädchenbeschneidung

aus: n-tv online: Politik: Eingang ins StrafgesetzbuchHarte Strafe für Beschneidung; 12.2.2010;
http://www.n-tv.de/politik/Harte-Strafe-fuer-Beschneidung-article725041.html

<Deutschland sagt der weltweit praktizierten Genitalverstümmelung bei jungen Mädchen und Frauen den Kampf an. Jährlich fallen weltweit drei Millionen Mädchen dieser Form der Gewalt zum Opfer.

Das Logo des Vereins "Stop Mutilation" (Stoppt Beschneidung), der Frauen und Mädchen vor Genitalbeschneidung retten will.

Die Beschneidung von Frauen und Mädchen soll nach dem Willen des Bundesrats härter bestraft werden. Die Länderkammer votierte mehrheitlich dafür, einen entsprechenden Entwurf in den Bundestag einzubringen. Baden-Württemberg, Hessen, Bayern, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz hatten den Entwurf im Dezember in den Bundesrat eingebracht. Demnach soll Genitalverstümmelung als eigener Straftatbestand in das Strafgesetzbuch aufgenommen werden, wobei künftig mindestens zwei Jahre Haft drohen sollen.

In Deutschland leben schätzungsweise 20.000 Frauen, die eine Beschneidung erlitten haben. Weiteren 4000 Mädchen und Frauen aus Zuwandererfamilien drohe dieses Schicksal bei einem Ferienaufenthalt im Herkunftsland, begründeten die Länder ihren Vorstoß. Vor allem in afrikanischen Ländern seien Genitalverstümmelungen weit verbreitet, meist aus religiösen Gründen.

Im Ausland begangene Taten sollen nach deutschem Recht verfolgt werden können, wenn das Opfer ständig in Deutschland wohnt. Außerdem soll die Verjährungsfrist erst beginnen, wenn die Opfer volljährig werden.>


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20 minuten online, Logo

16.12.2010: Schweiz will die weibliche Beschneidung ausdrücklich verbieten - Gesetzesvorschlag

aus: 20 minuten online: Genitalverstümmelung: Härtere Strafen für weibliche Beschneidung; 16.12.2010;
http://www.20min.ch/news/schweiz/story/Haertere-Strafen-fuer-weibliche-Beschneidung-12318314

<Die Verstümmelung der Genitalien von Frauen und Mädchen soll in der Schweiz ausdrücklich verboten werden. Es drohen nun bis zu zehn Jahre Gefängnis.

Der Nationalrat war sich am Donnerstag einig, ein Signal zu setzen und hiess am Donnerstag die nötigen Änderungen des Strafgesetzbuches gut, mit 162 gegen 2 Stimmen.

Der Rat und der Bundesrat stimmten überein, dass die Verstümmelung weiblicher Geschlechtsorgane in allen Formen geahndet und bestraft werden sollte. Dies soll auch der Fall sein, wenn in der Schweiz lebende Personen die Tat im Ausland begehen und diese dort nicht strafbar ist.

Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren

Das Strafmass liegt zwischen einer Geldstrafe von mindestens 180 Tagessätzen und zehn Jahren Freiheitsstrafe. Vertreterinnen und Vertreter aller Fraktionen wollten ein Zeichen setzen gegen die schmerzhafte und mit hohen Risiken verbundene Prozedur. Wer sie habe erdulden müssen, leide das ganze Leben lang darunter.

Bei der juristischen Feinarbeit schieden sich die Geister: SP, CVP/EV/glp, Grüne, BDP, FDP unterstützten den Vorschlag der Rechtskommission (RK), einen neuen Artikel ins Strafgesetzbuch einzufügen. Damit könnten alle Formen von Genitalverstümmelung geahndet und angemessen bestraft werden, sagte RK-Präsidentin Anita Thanei (SP/ZH).

SVP für härtere Strafe

Die SVP dagegen wollte einen neuen Passus in den Artikel 122 (Schwere Körperverletzung) schreiben und eine einjährige Freiheitsstrafe als Mindeststrafe festlegen. Nur mit harten Strafen liessen sich Genitalverstümmelungen glaubwürdig bekämpfen, sagte Pirmin Schwander (SVP/SZ) dazu. Die SVP kam aber nicht durch.

Täter ist, wer die Genitalien einer Frau oder eines Mädchens verstümmelt, unbrauchbar macht oder in anderer Weise schädigt. Das gilt auch, wenn die betroffene Person damit einverstanden ist. Kosmetische Eingriffe wie Piercings und Tätowierungen sollen dabei straffrei bleiben.

Die Verjährungsfrist für Genitalverstümmelungen beträgt 15 Jahre. Ist das Opfer zur Tatzeit noch nicht 16 Jahre alt, soll die Ahndung bis zum vollendeten 25. Altersjahr des Opfers möglich sein. Die auf eine parlamentarische Initiative von Maria Roth-Bernasconi (SP/GE) zurückgehende Vorlage geht nun in den Ständerat.

Bestrafung schon möglich

Weibliche Genitalverstümmelung kann in der Schweiz bereits bestraft werden: 2008 verurteilte das Zürcher Obergericht zum Beispiel ein somalisches Elternpaar wegen schwerer Körperverletzung zu einer bedingten zweijährigen Freiheitsstrafe. Es hatte 1996 in der Schweiz seine Tochter beschneiden lassen.

Weltweit haben 100 bis 140 Millionen Frauen und Mädchen verstümmelte Genitalien, wie das Hilfswerk World Vision unter Berufung auf die Weltgesundheitsorganisation WHO schreibt. Genitalverstümmelung werde häufig als Initiationsritual verstanden und vielfach unter hygienisch bedenklichen Bedingungen und ohne Narkose durchgeführt.

Das sehr schmerzhafte Ritual besteht aus der Beschneidung der Klitoris-Vorhaut, der Entfernung der Klitoris oder dem Beschneiden der Schamlippen. Als Folge der Einwanderung kommt sie auch in Industriestaaten vor. In der Schweiz sind nach Schätzungen des UNO- Kinderhilfswerk UNICEF rund 6700 Frauen und Mädchen betroffen.

(sd)>

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Basler Zeitung online, Logo

4.1.2011: Weniger Mädchenbeschneidung dank dem Hilfswerk "Menschen für Menschen"

Die Mädchenbeschneidung in Afrika ist ein riesiges Tabu, aber nicht mehr so riesig wie auch schon.

aus: Basler Zeitung online: "Wir konnten ein Tabu brechen"; 4.1.2011;
http://bazonline.ch/leben/gesellschaft/Wir-konnten-ein-Tabu-brechen-/story/28579159
<Von Christof Münger.

Almaz Böhm, die Frau von Karlheinz Böhm, kämpft in Äthiopien gegen Mädchenbeschneidung. Und erklärt, warum sich die Männer dort gar nicht um dieses Thema kümmern.

[...]

Die Äthiopien-Hilfe der Böhms

Der Schauspieler Karlheinz Böhm (82) hat Menschen für Menschen 1981 gegründet. Grundstock der Stiftung waren 1,2 Millionen Mark, die nach einer Wette bei der Fernsehsendung «Wetten, dass ...?» zusammengekommen waren. Heute leitet Böhm das Hilfswerk gemeinsam mit seiner Frau. Almaz Böhm (46) stammt aus Jijiga im Osten Äthiopiens. Als Agrarexpertin arbeitet sie auch vor Ort. Menschen für Menschen engagiert sich ausschliesslich in Äthiopien in den Bereichen Landwirtschaft, Bildung, Gesundheit und Rechte der Frau. Davon profitierten bisher vier Millionen Menschen.

Sie setzen sich sehr gegen Mädchenbeschneidung und Mädchenheirat ein. Mit welchem Erfolg?
Nur schon, dass wir diese grossen Tabus brechen konnten, ist ein Erfolg. Wir haben in Äthiopien wunderbare Traditionen, aber auch viele schädliche. Und die sind so schädlich, dass man sie früher nie benannt hat. Sogar in der Familie nicht. Grotesk ist, dass die Beschneidung von Frauen durchgeführt wird, um für das Mädchen einen besseren Platz in der Gesellschaft zu bekommen. Ausserdem soll gewährleistet werden, dass der Mann, der dann das Mädchen bekommt, der erste ist, der es berührt. Deshalb kümmern sich die Männer gar nicht um die Mädchenbeschneidung. Sie wissen zwar davon, reden aber nicht darüber.

Gibt es heute weniger Beschneidungen?
Ja, auch weil die Führer der Muslime und der Orthodoxen, der beiden grössten Religionen Äthiopiens, sich hinter unsere Kampagne stellten. Sie hatten lange debattiert, ob nun die Mädchenbeschneidung tatsächlich nicht im Koran und der Bibel angeordnet sei. Dann kam es zu einer Kundgebung mit den Medien, und die Glaubensführer sagten, die Mädchenbeschneidung sei eine schädliche Tradition und habe nichts mit Religion zu tun. In jenem Moment stand eine Frau auf und sagte: «Das sagt ihr uns erst heute?» Da antworteten die Religionsführer: «Ihr habt uns ja nie gefragt.» Die Imame wie die Priester wussten Bescheid. Doch selbst sie hatten sich nicht getraut, das Tabu zu brechen.

Wie kann man als europäische Hilfsorganisation solche Tabuthemen ansprechen?
Wir werden in Äthiopien nicht als europäische Organisation wahrgenommen, sondern als äthiopische. Und Karl wurde immer als Partner gesehen. Er sprach wochenlang mit den Bauern unter den Bäumen. Die Menschen spürten, dass er sie kennen lernen wollte. Dann erzählten sie von ihren familiären Problemen. Deshalb konnte er als Ausländer Tabus ansprechen. Vielleicht war es sogar notwendig, dass das eine unabhängige Person tat. Zudem war er ein Mann.

Hätten Sie die Mädchenbeschneidung nicht ansprechen können?
Ich hätte mich nicht getraut. Ich wurde so erzogen, dass man eine Tradition nicht infrage stellt. Alles stimmte, was die Eltern, die Grosseltern und die Urgrosseltern sagten. Diskutiert wurde nichts. Jetzt weiss ich, dass es möglich ist, eine Kultur infrage zu stellen. Und heute wage ich es, Tabus wie die Mädchenbeschneidung anzusprechen.

Äthiopien gehört trotzdem noch zu den ärmsten Ländern und scheint nicht vom Fleck zu kommen.
Doch, es geht wirtschaftlich besser als vor 20 Jahren. Und heute gehen mehr Kinder zur Schule als damals. Viele Erwachsene können nicht lesen, aber bei den Kleinen ist es besser.

Gemäss einem Bericht von Human Rights Watch benutzt die äthiopische Regierung Hilfsgelder, um die Opposition zu unterdrücken. Wer nicht die Regierungspartei unterstützt, bleibt aussen vor. Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht?
Nein. Der HRW-Bericht bezieht sich auf die Entwicklungshilfe, die direkt an den Staat fliesst, sei es von der Weltbank, den USA oder Grossbritannien. Von uns geht kein Geld an die Regierung. Wir gehen erst auf die Behörden zu, wenn wir von den Bewohnern eines Dorfes gehört haben, dass sie zum Beispiel eine Schule brauchen.

Äthiopien hat in Sachen Menschenrechte einen schlechten Ruf. Wie können Sie mit dieser Regierung zusammenarbeiten?
Menschen für Menschen war stets unabhängig von Politik, Religion und Wirtschaft. Als Karl erstmals nach Äthiopien kam, herrschte eine Militärdiktatur. Das war noch schlimmer als jetzt. Er sagte zu den Behörden: «Meine Hilfe für die Menschen ist bedingungslos. Meine einzige Bedingung ist, dassSie mir keine Bedingung stellen.» Und das haben sie kapiert. Wenn wir aber in die Bildung investieren, fördern wir auch die Demokratie.

Es gibt Ökonomen, die fordern, dass die Entwicklungshilfe eingestellt werde, weil sie Afrika ärmer und korrupter mache. Was meinen Sie?
Das betrifft vielleicht die staatliche Entwicklungshilfe. Wir als private Organisation arbeiten direkt mit den Äthiopiern. Entwicklungshilfe, die von innen kommt, funktioniert hundertprozentig.

Trotzdem ist das Misstrauen gegenüber Hilfsorganisationen gross.
Es ist schade, dass alle Hilfswerke in einen Topf geworfen werden. Es gibt auch in der Wirtschaft und der Politik gute und schlechte Beispiele. Zu sagen, alle Wirtschaftsführer seien Gauner, ist auch ungerecht. Wir haben 254 Schulen gebaut. Pro Jahr erhalten Hunderttausende Kinder dadurch eine Chance.

Eine letzte Frage: Weshalb reden Sie von Karl und nicht von Karlheinz, wenn Sie Ihren Mann meinen?
(Lacht.) Es ist einfacher. Kein Mensch sagt Karlheinz. Es ist ein so langes Wort. Wie «Tages-Anzeiger». Jeder sagt Karl. Für uns ist er Karl. (Tages-Anzeiger)>


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Basler Zeitung online, Logo

7.1.2011: Genitalverstümmelung in Deutschland - und die Beschneiderin aus Afrika wird extra eingeflogen - oder das Mädchen wird nach Afrika "gebracht" - und die Behörden merken es nicht

Was an dieser Meldung verwundert, ist vor allem, dass es eine Meldung über Deutschland ist, die in einer schweizer Zeitung steht. Eigentlich sollten die deutschen Zeitungen hier den Innenminister attackieren, denn der Innenminister scheint irgendwie ahnungslos, und der Verteidigungsminister auch: Er verteidigt sein Land gegen die Beschneiderinnen nicht. Aber lesen Sie selbst:

aus: Basler Zeitung online: "Was hier mit Kindern geschieht, ist skandalös"; 7.1.2011;
http://bazonline.ch/leben/gesellschaft/Was-hier-mit-Kindern-geschieht-ist-skandaloes/story/25553053

<Genitalvertümmelungen bei Mädchen und Frauen sind in Deutschland offenbar weiter verbreitet, als in der Öffentlichkeit bekannt. Beschneiderinnen werden in gewissen Fällen hierfür extra eingeflogen.

Nicht nur in Afrika ein Problem: Eine Rasierklinge, die für Genitalverstümmelungen benutzt wird.

Nach Hochrechnungen der Frauenrechtsorganisation Terre des Temmes müsse davon ausgegangen werden, dass allein im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen mehr als 5'600 Mädchen und Frauen von Genitalbeschneidungen betroffen oder bedroht seien, sagte Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) in Düsseldorf.

Meist würden Mädchen im Alter zwischen vier und zwölf Jahren zur Beschneidung nach Afrika gebracht, in anderen Fällen würden Beschneiderinnen nach Deutschland eingeflogen, sagte die Betreiberin der landesweit einigen Beratungsstelle zu Genitalverstümmelungen, Jawahir Cumar.

Oft werden für Beschneidungen hygienische oder kulturelle Gründe angeführt. Die Eingriffe sind mit starken Schmerzen verbunden und können zu schweren körperlichen und psychischen Schäden führen. «Was hier mit Kindern in einem Alter geschieht, in dem sie eigentlich beschützt werden müssen, ist skandalös», sagte Steffens.

Hotline für Betroffene und Opfer

Mit der am Freitag freigeschalteten anonymen Telefonhotline soll eine neue Beratungsmöglichkeit angeboten werden. Zielgruppen seien sowohl Betroffene selbst als auch deren Angehörige, Erzieher, Lehrer oder Ärzte, sagte Steffens. Betrieben wird die Hotline vom Verein «Aktion weisses Friedensband».

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass im Jahr 2008 weltweit zwischen 100 und 140 Millionen Frauen und Mädchen an den Genitalien beschnitten waren. Auch in Europa sind Schätzungen zufolge Hunderttausende Frauen betroffen. Verbreitet ist die Praxis vor allem in Afrika, wo in einzelnen Ländern bis zu 99 Prozent der weiblichen Bevölkerung beschnitten werden. Alle zwei Sekunden würde auf der Welt ein Mädchen beschnitten, sagte Cumar.

[Und Anzeigen gibt es einfach keine]

In Deutschland ist die Beschneidung eigentlich verboten. Strafverfahren gebe es aber nicht, weil die meist Minderjährigen ihre Eltern nicht anzeigten und sich Betroffene oft auch nicht darüber im Klaren seien, dass Genitalverstümmelungen etwas Unnormales seien. (jak/dapd)>


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20 minuten online, Logo

Lenzburg (Schweiz) 1.12.2011: Der irakische Vater fragte die Ärztin, ob sie auch seine Tochter beschneiden könne - strafbar

aus. 20 minuten online: Genitalverstümmelung: Junge Aargauerin sollte beschnitten werden; 1.12.2011;
http://www.20min.ch/news/schweiz/story/29039370

<von Annette Hirschberg
- Eine muslimische Konvertitin und ihr irakischer Mann suchten eine Ärztin, um ihre 11-jährige Tochter zu beschneiden. Jetzt wurden sie vom Bezirksgericht Lenzburg verurteilt.

«Machen Sie auch Beschneidungen von Mädchen?»: Der Stiefvater wurde wegen Vorbereitungshandlungen zur Beschneidung verurteilt.

«Sie sind doch Ärztin? Machen Sie auch Beschneidungen von Mädchen?», fragte eine Person am Telefon eine muslimische Ärztin. Die Ärztin verneinte sofort vehement. Darauf sagte die Person: «Ich suche jemand, der das für meine Tochter machen würde.» Die Ärztin verneinte erneut und beendete empört den Anruf.

So ähnlich soll sich am Abend des 13. Juni 2007 ein 39 Sekunden dauerndes Gespräch zwischen einem Elternteil der im Aargau wohnhaften Familie G. und einer Spitalärztin aus der Ostschweiz abgespielt haben. Aufgrund dieses Telefonats wurden die Eltern fünf Tage später von der Aargauer Polizei abgeholt und die damals 11-jährige Tochter Fatma für 6 Monate in einer Pflegefamilie untergebracht. Seither muss sie halbjährlich von einem Gynäkologen kontrollieren lassen, ob ihre Genitalien unversehrt sind.

Eltern stellen den Sachverhalt anders dar

2010 wurden die Eltern des Mädchens wegen Vorbereitungshandlungen zu schwerer Körperverletzung per Strafbefehl zu einer bedingten Geldstrafe und einer Busse von 200 und 400 Franken verurteilt. Weil die Eheleute Burim und Dorothea G. dieses Urteil nicht hinnehmen wollen, standen sie am heutigen Donnerstag, 1. Dezember, vor dem Bezirksgericht Lenzburg.

Aus Sicht des Staatsanwaltes ist erwiesen, dass der Ehemann und Stiefvater der 11-Jährigen, der damals 32-jährige Iraker Burim G., bei der Ärztin angerufen hat. Die Ärztin und deren Ehemann, wollen beide «eine männliche Stimme mit ausländischem Akzent» erkannt haben. Die Eltern stellen den Sachverhalt aber anders dar: Von Anfang an behauptete die damals 49-jährige Mutter, sie habe das Telefonat gemacht. Sie habe eine tiefe Stimme und werde oft für einen Mann gehalten.

Ein Familienleben nach strengen islamischen Regeln

Auch den Inhalt des Gesprächs stellt die Familienmutter, eine zum Islam konvertierte Schweizerin mit deutschen Wurzeln, anders dar. Sie habe sich aus pädagogischen Gründen bei der Ärztin über die Beschneidung und deren Problematik erkundigen wollen. «Meine Tochter zu beschneiden war in diesem kurzen Gespräch kein Thema.» Und: Sie sei gegen Beschneidung. Dem hält die Gerichtspräsidentin ein Zitat aus einem Brief entgegen, den Dorothea G. an den leiblichen Vater von Fatma geschrieben hatte. Dort schrieb sie: «Aus diesem und nur aus diesem Grund fragte ich die Ärztin, ob sie meine Tochter beschneiden würde.»

In der Befragung vor Gericht wird klar, dass Familie G. nach strengen muslimischen Prinzipien lebt. An Schullagern durfte Fatma kaum je teilnehmen. Ging sie mit, musste gewährleistet sein, dass sie dreimal täglich beten kann. Vom Schwimmunterricht wurden das Mädchen und ihre zwei Brüder meist dispensiert. Zu Hause wurden intensiv islamische Rituale gelebt. Der Lehrer von Fatma berichtete zudem, dass sie bereits als 11-Jährige am Ramadan fastete und in der Schule keine christlichen Lieder singen durfte.

«Religiöse Neugier» und «pädagogisches Interesse»

Für den Anwalt des Ehepaars hat seine Mandantin glaubhaft dargelegt, dass sie und nicht ihr Mann der Ärztin angerufen hat. Ihre Tochter zu verletzen habe sie nie im Sinn gehabt. Das Gericht glaubt hingegen, dass Burim G. das Telefonat vom 13. Juni 2007 getätigt hat und verurteilt ihn wegen Vorbereitungshandlungen zu schwerer Körperverletzung zu einer bedingten Geldstrafe von 150 Tagessätzen à 90 Franken und einer Busse von 400 Franken. Dorothea G. erhält wegen Irreführung der Rechtspflege eine bedingte Geldstrafe von 40 Tagessätzen à 10 Franken und eine Busse von 200 Franken. Der Anwalt des Ehepaars kündigt an, das Urteil weiterzuziehen.

Alle Namen sind geändert.>


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Der Standard online, Logo

3.2.2012: <Genitalverstümmelung: 155 Millionen Frauen leiden unter den Folgen> - 8000 pro Tag weltweit

aus: Der Standard onine; 3.2.2012;
http://diestandard.at/1328162501556/Genitalverstuemmelung-155-Millionen-Frauen-leiden-unter-den-Folgen

<Etwa 8.000 Mädchen werden pro Tag der FGM unterzogen - Petra Bayr verweist darauf, dass in Wien rund 1.900 Frauen gefährdet sind

Wien - SPÖ-Entwicklungssprecherin Petra Bayr weist darauf hin, dass Genitalverstümmelung auch für Frauen in Österreich ein Problem darstellt. "FGM (Female Genital Mutilation, Anm.) ist kein afrikanisches oder asiatisches Phänomen", betonte sie in einer Aussendung zum Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung, der am 6. Februar begangen wird. Auch in Wien seien zirka 1.900 Frauen, die aus Ländern stammen, wo Genitalverstümmelung verbreitet ist, einem potenziellen Risiko ausgesetzt, so Bayr.

Mit dem Ziel, auch "in Österreich auf dieses Thema aufmerksam zu machen und die Bevölkerung hinsichtlich weiblicher Genitalverstümmelung zu sensibilisieren" stellten Bayr und die Österreichische Plattform gegen weibliche Genitalverstümmelung "Stop FGM" am Freitag Projekte zur Bekämpfung von FGM im In- und Ausland vor. VertreterInnen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sowie Nichtregierungsorganisationen wie SONNE-International oder FEM-Süd berichteten etwa von Projekten in Äthiopien, die mit Aufklärungsfilmen zu Diskussionen und zum Nachdenken anregen wollen.

Laut dem UNO-Kinderhilfswerk UNICEF werden etwa drei Millionen weibliche Personen jährlich einer Genitalverstümmelung unterzogen. Das entspricht etwa 8.000 Mädchen pro Tag, so die Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Weltweit leiden etwa 155 Millionen Frauen unter den Folgen von FGM.

Schmerz, Depression und Angst

Mädchenbeschneidungen sind vor allem in Afrika kulturell tief verwurzelt, auch wenn sie von keiner Religion vorgeschrieben sind. Der Eingriff reicht von der Abtrennung der Vorhaut der Klitoris bis zu deren Entfernung gemeinsam mit den Schamlippen. Die schlimmsten Folgen hat die sogenannte Infibulation oder "pharaonische Beschneidung": Dabei werden die großen Schamlippen beschnitten und die Vagina anschließend zugenäht. In der Regel wird die Prozedur unter unzureichenden hygienischen Bedingungen vorgenommen. Der Eingriff verursacht starke Schmerzen, Schockzustände und starke Blutungen. Immer wieder sterben Mädchen an den Folgen, häufig kommt es zu Infektionen und chronischen Entzündungen. Viele beschnittene Frauen leiden ihr Leben lang an Depressionen und Angstzuständen; auch bei Geburten sind sie vermehrten Risiken ausgesetzt.

Am 6. Februar wird der Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung begangen. Dieser Aktionstag wurde vom "Inter-African Committee on Traditional Practices Affecting the Health of Women and Children (IAC)" im Jahr 2004 ausgerufen, um die Weltöffentlichkeit auf das Problem hinzuweisen. (APA)>

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n-tv online, Logo

8.2.2012: Die perversen Rechtfertigungen für Genitalverstümmelungen an Mädchen - Rechtslücken lassen Genitalverstümmelung auch in Deutschland zu

aus: n-tv online: Genitalverstümmelung auch in Deutschland "Ich bin noch immer traumatisiert"; 8.2.2012;
http://www.n-tv.de/politik/Ich-bin-noch-immer-traumatisiert-article5430361.html

<Havilatou Bah lebt seit 2008 in Deutschland. In Guinea ist sie als sechsjähriges Mädchen selbst Opfer einer Beschneidung geworden.

Im Alter von sechs Jahren wurde Havilatou Bah Opfer einer Beschneidung. Die Folgen quälen sie noch immer. Mit Entsetzen musste die gebürtige Guinearin feststellen, dass die Genitalverstümmelung auch in ihrer neuen Heimat ein Thema ist. Mit n-tv.de sprach die heute 20-Jährige über folgenschweres Traditionsbewusstsein in ihrer Berliner Community und gefährliche Schlupflöcher im deutschen Recht. Mit einem Gesetzentwurf wollen die Grünen den Missstand jetzt bekämpfen.

n-tv.de: Sie sind in Guinea aufgewachsen. Schon im Alter von sechs Jahren ließen ihre Eltern Sie beschneiden. Haben Sie den Eingriff damals als Unrecht empfunden?

Havilatou Bah: Nein. In Guinea werden fast alle Mädchen beschnitten, das ist ein üblicher Brauch. Als ich die Operation überstanden hatte, gab es ein Fest bei uns zu Hause. Familie und Freunde tanzten. Ich durfte mir ein Mittagessen wünschen. Meine Eltern waren stolz auf mich.

Waren auch Sie stolz auf sich?

Die Beschneidung war wie eine Prüfung. Ich bekam keine Betäubung. Trotzdem durfte ich nicht weinen. Denn, wenn ein Mädchen dabei weint, bringt es Schande über seine Familie. Das Mädchen muss stark sein. Ja, als ich die Beschneidung überstanden hatte, war auch ich stolz auf mich. Außerdem war ich danach frei. Ein unbeschnittenes Mädchen gilt in Guinea als nicht sauber. Es darf nicht mit anderen Kindern spielen oder Essen für seinen Papa kochen.

Wann haben Sie begriffen, was Ihre Familie ihnen angetan hat?

Als ich das erste Mal mit einem Mann geschlafen habe. Ich spürte nichts. Darunter leide ich bis heute.

Nehmen Sie Ihrer Familie das heute übel?

Manchmal bin ich ihnen böse. Aber ich kann sie auch verstehen. Bei meiner Großmutter war es schon so. Bei meiner Mutter. Man kann seine Traditionen nicht einfach vergessen.

Laut der Frauenrechtsorganisation "Terre des Femmes" droht rund 5000 Töchtern von Zuwanderern eine Beschneidung. Was haben Sie für Erfahrungen in der Guineischen Community in Berlin gemacht?

Viele Männer aus Guinea, die hier leben, bringen ihre traditionelle Denkweise mit. Sie wollen keine unbeschnittene Frau. Auch im Gespräch mit Müttern spüre ich, dass viele den Brauch befürworten. Sie sagen: "Wenn du nicht beschnitten bist, bist du nicht sauber. Wenn du nicht beschnitten bist, bist du eine Hure." Die meisten Zuwanderer aus Guinea haben die Erfahrung gemacht, dass eine unbeschnittene Frau kein gutes Leben führen kann. Niemand will sie heiraten, ihr Umfeld meidet sie. Das hat sich bei ihnen eingeprägt.

Haben Zuwanderer aus Guinea ihre Kinder, die sie in Deutschland zur Welt gebracht haben, beschneiden lassen?

Viele haben das gemacht. Und viele wollen es noch tun.

Die Grünen setzen auf mehr Abschreckung. Wer seine Tochter in Deutschland beschneiden lässt, soll für eine schwere, nicht mehr nur eine gefährliche Körperverletzung angeklagt werden. Zudem soll die Genitalverstümmelung in den Katalog der Auslandsstraftaten kommen. Mitunter können Eltern derzeit noch auf Straffreiheit hoffen, wenn sie ihr Kind in ihrer alten Heimat beschneiden lassen. Was halten Sie davon?

Die Idee ist gut, aber das Gesetz allein reicht nicht aus. Schon heute verrät niemand aus der Community, wenn er bei seinem Urlaub in der Heimat seine Tochter beschneiden lässt. Auch die Opfer schweigen. Jugendämter sollten regelmäßig bei Kindern nachfragen. Zudem müssen Kinderärzte bei ihren Routineuntersuchungen auch überprüfen, ob ein Mädchen beschnitten worden ist.

Sie leben seit 2008 in Deutschland. Sie lernen die Sprache, bereiten sich auf eine Ausbildung vor. Welche Rolle spielt das Thema Genitalverstümmelung heute noch für Sie?

Ich muss jeden Tag an meine Beschneidung denken. Ich erinnere mich an die roten Gewänder der Frauen, die mich beschnitten. Ich erinnere mich an die Schmerzen. Ich bin noch immer traumatisiert. Darum will ich verhindern, dass es anderen Frauen ergeht wie mir. Eines Tages möchte ich nach Guinea zurückkehren und gegen diesen Brauch kämpfen.

Mit Havilatou Bah sprach Issio Ehrich>


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Spiegel
                  online, Logo

1.6.2012: <Frankreich:
Eltern wegen Beschneidung ihrer Töchter verurteilt> - Eltern aus Guinea müssen hinter Gitter

aus: Spiegel online; 1.6.2012;
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/haftstrafen-fuer-eltern-in-frankreich-wegen-beschneidung-der-toechter-a-836561.html

<Grausames Ritual in Frankreich: Ein aus Guinea stammendes Paar hat seine vier Töchter beschnitten. Jetzt wurden die Urteile gesprochen. Die Eltern wurden zu mehrjähriger Haft verurteilt - die Staatsanwaltschaft hatte höhere Strafen gefordert.

Nevers - Die Eltern von vier Töchtern sind am Freitag im zentralfranzösischen Nevers zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Sie hatten die Mädchen beschnitten. Die weibliche Beschneidung, bei der Mädchen die Schamlippen abgetrennt werden, ist in Teilen Afrikas verbreitet und in Frankreich verboten.

Der aus dem westafrikanischen Guinea stammende Vater wurde zu fünf Jahren Gefängnis, drei davon auf Bewährung, verurteilt. Die Mutter erhielt eine vierjährige Haftstrafe, von der zweieinhalb zur Bewährung ausgesetzt wurden. Die Staatsanwaltschaft hatte Strafen in Höhe von acht und sechs Jahren Gefängnis gefordert, wie "Le Monde" berichtet.

"Es scheint unerträglich, dass liebende Eltern so etwas machen konnten", sagte die Anwältin der beiden jüngeren Töchter, die elf und 13 Jahre alt sind. Die beiden 18 und 20 Jahre alten Töchter, die mit der Volljährigkeit auf eine Nebenklage verzichteten, verteidigten vor Gericht ihre Eltern. Die Mutter bedauerte unter Tränen den Eingriff. "Heute wäre ich weniger passiv. Die Beschneidung ist nicht gut".

In einigen Ländern Afrikas gelten unbeschnittene Frauen als "unrein", was ihre Chancen auf dem Heiratsmarkt schmälert.

kha/AFP>


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Welt online, Logo

12.6.2012: Verstümmelte Klitoris kann man operieren und zum Teil wiederherstellen

aus: Welt online: Behandlungsmethode: Klitoris-OP verbessert Leben verstümmelter Frauen; 12.6.2012;
http://www.welt.de/gesundheit/article106496020/Klitoris-OP-verbessert-Leben-verstuemmelter-Frauen.html

<Es ist ein grausames Ritual: Millionen Mädchen werden weltweit die Geschlechtsteile verstümmelt. Doch es gibt Hoffnung: Durch eine neue OP-Technik ist eine beschädigte Klitoris jetzt heilbar.

Die Jahrtausende alte Tradition, die Geschlechtsteile von Mädchen zu verstümmeln, hat das Leben von Millionen junger Frauen zerstört. Die Ergebnisse einer Studie macht einigen nun Hoffnung.

Ihre Behandlungstechnik könne die Schmerzen von genital verstümmelten Frauen lindern und ihnen sexuelles Lustempfinden zurückgeben, berichtet ein Forscherteam um den Franzosen Pierre Foldès in der jüngsten Ausgabe des britischen Fachmagazins "The Lancet".

Für die Untersuchung hatten die Wissenschaftler 841 Frauen befragt, die sich in Frankreich 2008 und 2009 einer Klitoris-Operation unterzogen hatten. Sie gaben ein Jahr nach dem Eingriff Auskunft über ihr Schmerz- und Lustempfinden.

Frauen erleben wieder einen Orgasmus

Das Ergebnis: 35 Prozent der Frauen, die zuvor niemals einen Orgasmus hatten, erlebten danach regelmäßig oder zumindest eingeschränkt Höhepunkte. Die Hälfte der Behandelten, die vorher nur eingeschränkt Orgasmen hatte, hatte danach regelmäßige. Eine Verschlechterung trat nur bei sehr wenigen Patientinnen auf. Ein Großteil berichtete zudem über eine Verringerung von Schmerzen.

"Unsere Erkenntnisse zeigen, dass sich die Klitoris nach einer Genitalverstümmelung chirurgisch wiederherstellen lässt", kommentiert der OP-Erfinder Foldès.

Er macht sich zunutze, dass die Klitoris zum größten Teil versteckt innerhalb des weiblichen Körpers liegt und bei einer Beschneidung in der Regel nur die äußerste Spitze verstümmelt wird. Bei der Operationstechnik wird ein Teil der im Unterleib versteckten Klitoris wieder herausgeholt.

Weg auf den OP-Tisch voller Hindernisse

Wesentlich komplizierter ist der Weg auf den OP-Tisch. Die Opfer, die meist in ärmeren Ländern leben, hätten kaum Zugang zur wiederherstellenden Chirurgie, räumen die Forscher ein. Eingriffe, die das Leben der Frauen verbessern könnten, seien in Entwicklungsländern weiterhin nahezu unerschwinglich.

In einigen Ländern klassifizieren Krankenkassen den Eingriff nicht einmal als medizinisch notwendig, sondern als Schönheitsoperation. Zudem wird darauf hingewiesen, dass viele Frauen überhaupt nichts von möglichen Therapien wissen.

Ob aus religiösen, oder kulturellen Gründen: Weltweit werden die Geschlechtsteile von Mädchen oft ohne Betäubung und unter unhygienischen Bedingungen verstümmelt. Manchmal werden ihnen zudem die Schamlippen zugenäht und nur eine kleine Öffnung gelassen.

70 bis 140 Millionen Frauen betroffen

Nach Angaben der Kinderschutzorganisation Unicef sind weltweit insgesamt 70 bis 140 Millionen Frauen betroffen. Viele Opfer leiden ihr ganzes Leben lang unter den psychischen und körperlichen Folgen der Beschneidungen, die nicht selten mit Glasscherben, stumpfen Rasierklingen oder Teilen von Blechdosen vorgenommen werden.

Vor allem in afrikanischen Ländern ist das blutige Ritual weit verbreitet. Darüber hinaus sind einige Fälle von Genitalverstümmelung in Asien, im Mittleren Osten sowie in Einwandererfamilien in Europa oder Nordamerika dokumentiert.

Nach Angaben der Hilfsorganisation Target wird der rund 5000 Jahre alte Brauch noch in rund 35 Ländern praktiziert.>

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Der Standard online, Logo

21.12.2012: <Erstmals UNO-Resolution gegen weibliche Genitalbeschneidung>

aus: Der Standard online; 21.12.2012;
http://diestandard.at/1355460331214/Erstmals-UNO-Resolution-gegen-weibliche-Genitalbeschneidung

<Aktivistinnen in Somalia protestieren gegen die weibliche Genitalbeschneidung: Das Land weist eine der höchsten Beschneidungs-Raten von Frauen in Afrika auf.

Drei Millionen Mädchen in dreißig Ländern betroffen

New York - Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat erstmals in einer Resolution zum Kampf gegen die weibliche Genitalbeschneidung aufgerufen. In dem am Donnerstag in New York verabschiedeten Dokument fordert das Gremium die internationale Staatengemeinschaft auf, Gesetze gegen die Beschneidung zu verhängen und deren Einhaltung streng zu überwachen.

Langzeitfolgen für Betroffene

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International begrüßte die Resolution. Ihren Angaben zufolge sind rund drei Millionen Mädchen in fast dreißig Ländern der Welt von der oftmals mit Tradition oder Religion begründeten Praxis betroffen. Die Betroffenen leiden oftmals unter psychischen und körperlichen Langzeitfolgen wie etwa Problemen bei sexuellen Beziehungen und Geburten. Der schmerzvolle und riskante Eingriff kann schlimmstenfalls sogar zum Tod führen. (APA/red, dieStandard.at, 21.12.2012)>


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Der Standard online, Logo

5.7.2013:
<Deutschland: Härtere Strafen bei Genitalverstümmelung>

aus: Der Standard online; 5.7.2013;
http://diestandard.at/1371171749659/Deutschland-Haertere-Strafen-bei-Genitalverstuemmelung?ti=00a758be-3aab-45a2-a876-3b537b66dfab&ti=00a758be-3aab-45a2-a876-3b537b66dfab&at=eb247e17-96af-45d5-8f22-fcf79f2ec1ae

<Der Bundesrat billigt Strafe von bis zu 15 Jahren Haft - In Deutschland sind etwa 30.000 Frauen betroffen.

Berlin - Die Genitalverstümmelung bei Frauen und Mädchen wird in Deutschland in Zukunft mit bis zu 15 Jahren Haft bestraft. Der Bundesrat (Länderkammer) billigte am Freitag die Einführung eines eigenen Straftatbestands.

Bisher wurde die Verstümmelung weiblicher Genitalien lediglich als schwere Körperverletzung mit einer Haft von maximal zehn Jahren geahndet. Bei dem weltweit in mehr als 30 Ländern praktizierten Ritual wird die Klitoris teilweise oder vollständig entfernt.

Zirka 30.000 Betroffene in Deutschland

Die Genitalverstümmelung ist vor allem in Ländern Afrikas, im Süden der arabischen Halbinsel und in Teilen Asiens verbreitet. Der Gesetzgeber sah aber auch in Deutschland Handlungsbedarf: Schätzungen zufolge leben in Deutschland 30.000 Mädchen und Frauen, die bereits verstümmelt wurden oder von dem Eingriff bedroht sind.>


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Tagesspiegel online, Logo

Berlin 11.9.2013: <Klinik für genitalverstümmelte Frauen in Zehlendorf eröffnet - Waris Dirie: "Beschneidung ist Folter und Verbrechen">

aus: Tagesspiegel online; 11.9.2013;
http://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke/zehlendorf/aktuelles-aus-zehlendorf/klinik-fuer-genitalverstuemmelte-frauen-in-zehlendorf-eroeffnet-waris-dirie-beschneidung-ist-folter-und-verbrechen/8773520.html

<von

Waris Dirie, ehemaliges Model aus Somalia und Menschenrechtsaktivistin, bei der Eröffnung eines Centers für Opfer von Genitalverstümmelungen in Berlin. - Foto: dpa

Mit einer emotionalen Rede hat das aus Somalia stammende Top-Model Waris Dirie das europaweit erste Medizinzentrum für genitalverstümmelte Frauen im Waldfriede-Krankenhaus in Berlin-Zehlendorf eröffnet: Der Zehlendorf Blog war vor Ort dabei.

Die Vorführung ist zu Ende, ein kleiner Ausschnitt nur aus „Wüstenblume“, die Verfilmung des autobiografischen Buches von Waris Dirie. Die entscheidende Szene, die grausamste, für das Topmodel im Film wie in der Realität „der Tag, der mein Leben veränderte“: die Beschneidung als dreijähriges Mädchen, irgendwo in den Wüsteneien Somalias.

In der Dramaturgie dieses Mittwochabends im vollbesetzten Vortragssaal des Krankenhauses Waldfriede ist das der Moment, in dem die Autorin das Wort ergreifen soll – der Höhepunkt einer durch den Anlass doch gar nicht glamourösen Feier, der Eröffnung des „Desert Flower Center“ in der Klinik an der Argentinischen Allee.

Hier soll Frauen, die von genitaler Verstümmelung betroffen sind, geholfen werden, ganzheitlich, gemeinsam durch Ärzte, Seelsorger, Sozialarbeiter, Psychologen und Selbsthilfegruppen.

Langsam erhebt sich Waris Dirie, UN-Sonderbotschafterin, erfahren in solchen Auftritten. Auch den Film hat sie bestimmt viele Male gesehen, präsentierte ihn 2009 bei der Premiere in Berlin. Dennoch: Jetzt kann sie nicht weiter, steht hinter dem Pult, tupft die erste Träne ab, bittet um Geduld – und sinkt leise weinend im Hintergrund der Bühne zusammen.

Evelyn Brenda geht zu ihr, in Darmstadt lebende Kenianerin, der in ihrer Heimat das gleiche Schicksal gedroht hatte, doch ihr Vater lehnte die Beschneidung ab – etwas, wofür sie ihm unendlich dankbar ist, wie die gegen Beschneidung und Zwangsehe engagierte Frau vor dem Film ebenso temperamentvoll wie die Herzen gewinnend erzählt hatte. Nun tröstet sie, greift sich wieder das Mikrofon, spricht erneut über die Leiden der zig Millionen beschnittenen Frauen, schafft Raum für Waris Dirie, sich zu sammeln.

Das gelingt nur mühsam, stammelnd fast beginnt sie, die Erinnerung hat sie wieder einmal gepackt, obwohl sie doch, wie sie dann irgendwie hervorstößt, schon so oft beschlossen hatte, die Beschneidung, den Schmerz, die Verzweiflung hinter sich zu lassen. Fast bricht ihre Rede nun aus ihr heraus, Augenblicksaufnahmen ihres Kampfes gegen die Verstümmelung, die nicht „Kultur, Religion oder Tradition“ sei, sondern „Folter und Verbrechen“. Dieses Urteil hatte auf der Einladungskarte gestanden, Klinikdirektor Bernd Quoß hatte es in der Begrüßung zitiert, und so ähnlich sagt sie es auch jetzt, zusehends gefasster, energischer, und so mündet die Rede in ein optimistisches Bekenntnis, wie glücklich sie sei, hier zu stehen und Träume in Erfüllung gehen zu sehen. Großer Beifall, Standing Ovations.

Deutlicher kann man nicht werden, um das maßlose Leid erfahrbar zu machen, das die grausamen Rituale der Tradition besonders in Afrika, aber nicht nur dort, verursachen. Aber man kann es zeigen, in schockierenden Dia-Serien von verstümmelten Frauen und rekonstruierenden Operationen, wie sie der Pariser Chirurg Pierre Foldès schon tausendfach vollzogen hat und nun erläutert – Hoffnung dank Skalpell. Später wird auf dem Podium diskutiert, moderiert von Tagesspiegel-Redakteur Armin Lehmann. Und es gibt weitere Grußworte, auch Sir Simon Rattle hat eines vorbereitet.

In den Krankenzimmern schlafen sie jetzt wohl schon; besonders zwei Frauen ist das zu wünschen, aus Dschibuti die eine, aus Äthiopien die andere. Sie sind die ersten Patientinnen des „Desert Flower Center“. Heute sollen sie operiert werden.

Der Text erscheint auf dem Zehlendorf Blog, dem Online-Magazin des Tagesspiegels. Das Waldfriede-Krankenhaus gehört zu den Premium-Partnern des Blogs.>


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Netzfrauen online, Logo

Norrköping (Schweden) 15.7.2014: <60 Mädchen genitalverstümmelt> - keine Anzeigen und kein Schutz

aus: Netzfrauen online: Skandal in Schweden: 60 Mädchen genitalverstümmelt – doch keine Anzeigen gegen die Täter und kein Schutz für potentielle Opfer; 15.7.2014;
http://netzfrauen.com/NF/2014/07/15/skandal-schweden-60-maedchen-genitalverstuemmeltdoch-keine-anzeigen-gegen-die-taeter-und-kein-schutz-fuer-potentielle-opfer/

n der schwedischen Stadt Norrköping sind alle 30 Mädchen einer Schulklasse genital verstümmelt worden, berichtete die Zeitung Norrköpings Tidningar Ende Juni. Alle Opfer stammen aus Migrantenfamilien, 28 von ihnen aus Somalia und wurden der dort praktizierten, schwersten Form der Verstümmelung (Entfernung der gesamten äußeren Genitalien und Vernähen der Vulva bis auf eine winzige Öffnung) unterworfen. Aufgedeckt wurden die Verbrechen im Rahmen eines Pilotprojektes der Stadt, bei dem Ärzte seit März gezielt Mädchen untersuchen und seitdem mehr als 60 Fälle von Genitalverstümmelung feststellten. Obwohl deutlich wird, dass die Verstümmelungen nur durch solche medizinischen Untersuchungen entdeckt werden können, sind sie in Schweden – wie in fast allen europäischen Ländern – unüblich. Mehr noch: Im Jahr 2010 war die schwedische Kommune Uppsala von einem Bundesgericht sogar zu 6.000¤ Schadensersatz wegen Diskriminierung verurteilt worden, nachdem ein Sozialarbeiter aufgrund des Verdachts auf Genitalverstümmelung die Untersuchung eines 10-jährigen Mädchens gegen den Willen der Eltern veranlasst hatte.

Keine Strafanzeigen – keine Verurteilung der Täter –  kein Schutz für potentielle Opfer

Schweden war das erste europäische Land, das die Verstümmelung von Mädchen explizit unter Strafe stellte (1982), mit einem Strafmaß von bis zu 10 Jahren. Doch bis jetzt konnten die Täter ihre Töchter verstümmeln lassen, ohne strafrechtlich belangt zu werden. An dieser unrühmlichen „Tradition” ändern auch die jetzt nachgewiesenen 60 Fälle in Norrköping nichts: Wie die örtliche Polizei gegenüber der TaskForce bestätigte, unterließen es die zuständigen Behörden Anzeige zu erstatten. Ermittlungsverfahren gegen die Eltern wegen Anstiftung der Verstümmelung ihrer Töchter sind daher unmöglich. Verantwortlich für diese Unterlassung ist zum einen der schulärztliche Dienst, der die 60 Kinder als Opfer von Genitalverstümmelung identifizierte. Laut dessen Leiterin Monika Sannebrink wurden die Fälle lediglich dem Sozialen Dienst gemeldet. Eine Erklärung, weshalb ihre Behörde nicht gleichzeitig die Polizei einschaltete, kann bzw. will Sannebrink nicht geben. Dabei ist in Schweden die Meldepflicht bei Genitalverstümmelungen klar geregelt – zumindest auf dem Papier: Jeder, der es unterlässt, eine verübte oder geplante Genitalverstümmelung der Polizei zu melden, macht sich nach §23 des Strafgesetzbuches strafbar”. Eine Mitarbeiterin des schulärztlichen Dienstes, Petra Bloom Andersson, teilte der TaskForce mit, dass sich ihre Institution an den Vorgaben des Regierungsauftrages orientiere, den Bildungsminister Jan Björklund im letzten Herbst verabschiedet und Norrköping als Pilotprojekt bestimmt hat. Nun fehlt in Björklund’s Papier bezeichnenderweise jeglicher Hinweis bzw. Anweisung, die Polizei einzuschalten und ein Strafverfahren (i.d.R. gegen die Eltern) einzuleiten, wenn an Mädchen eine Genitalverstümmelung festgestellt wurde. Auf die Frage, aus welchem Grund er auf diese wichtige Obligation verzichtet hat, schweigen Björklund und sein Ministerium beharrlich. Thomas Leijon Leiter des Sozialen Dienstes und ebenfalls verantwortlich für die fehlenden Anzeigen bei der Polizei – hat bislang zwar nicht persönlich erörtert, weshalb er die 60 konkreten Fälle nicht meldete, dafür kennt Monika Sannebrink die Hintergründe und schreibt: „Der Soziale Dienst hat entschieden, dass alle Mädchen verstümmelt wurden, bevor sie nach Schweden kamen. Deshalb können die Taten in Schweden nicht strafrechtlich verfolgt werden.”

Davon abgesehen, dass es alleinige Aufgabe der Polizei wäre, den Zeitpunkt und sämtliche Details dieser Verbrechen zu ermitteln – und der Soziale Dienst daher missbräuchlich seine Kompetenzen überschreitet, zumal zum Vorteil der Täter – ist es durchaus möglich, die Verstümmelungen strafrechtlich zu ahnden, selbst wenn sie vor der Immigration nach Schweden verübt wurden. 


Das erörterte die Norrköpinger Staatsanwältin Marie Kronqvist Berg in einem Interview mit Norrköpings Tidningar. Auch ihr fehlt das Verständnis dafür, dass die Strafverfolgungsbehörden nicht umgehend eingeschaltet wurden, um die nötigen Ermittlungen für die 60 Verstümmelungsfälle einzuleiten…

Fazit:

1. Schweden verpasst in Norrköping’s 60 nachgewiesenen Fällen von Genitalverstümmelung an minderjährigen Mädchen die Chance, nach über 30 Jahren endlich ernsthaft und konsequent gegen diese Verbrechen vorzugehen.

2. Obwohl das schwedische Strafrecht seit 1982 ein Strafmaß von bis zu 10 Jahren für die Verstümmelung von Mädchen vorsieht, unterließen es alle involvierten Behörden, bei der Polizei Anzeige gegen die Eltern der Opfer zu erstatten, um angemessen wegen der Anstiftung der Verstümmelung ihrer Töchter zu ermitteln.

3. Diese Unterlassung bedeutet eine massive Untergrabung des Rechtssystems und sendet die folgenschwere Botschaft an die Täter dass sie, selbst wenn die Verstümmelung ihrer Kinder eindeutig nachgewiesen wurde, trotz explizitem Verbot, keine strafrechtlichen Konsequenzen fürchten müssen. Es reicht bereits die bloße Behauptung aus, sie hätten die Tat vor der Immigration nach Schweden verüben lassen: 
Deutlicher können die Täter kaum ermutigt werden, auch weiterhin ihre Töchter der Genitalverstümmelung zu unterwerfen.

4. Ohne die medizinischen Untersuchungen hätten diese Fälle nicht aufgedeckt werden können, d.h. genitale Unversehrtheitskontrollen gehören zu den wichtigsten Schlüsseln, um Opfer und Täter (d.h. anstiftende Eltern) zu identifizieren. Es ist naheliegend, dass die 60 Mädchen selbst in der kleinen Stadt Norrköping nur „die Spitze des Eisberges” darstellen und viele weitere Opfer – insbesondere all diejenigen, die nachweislich in Schweden geboren und aufgewachsen sind – noch unentdeckt sind. Welche tatsächliche Dimension die Gewalt der Genitalverstümmelung in gößeren Städten wie Malmö, Göteborg oder Stockholm erreicht, kann derzeit nur erahnt werden, denn vergleichbare Untersuchungen gibt es dort nicht. Doch wir wissen, dass in Europa bis zu 80% der gefährdeten Mädchen – insbesondere in den Hochrisikogruppen – tatsächlich verstümmelt werden.

5. Mit der aktuellen schwedischen Politik werden nicht nur Verstümmelungstäter vor angemessener Strafverfolgung bewahrt, es ist ebenso unwahrscheinlich, dass gefährdete Mädchen künftig besser geschützt werden: Denn es ist lediglich geplant, die „Eltern darüber zu informieren, dass sie ins Gefängnis gehen können, falls ihre Töchter von einer Reise ins Heimatland verstümmelt zurückkehren”, wie Petra Blom Andersson den Medien mitteilte. Diese Maßnahme geht an der Lebenswirklichkeit vorbei, denn die Täter handeln keinesfalls aus Unwissenheit und Studien belegen, dass sie über die Strafbarkeit der Verstümmelungen bestens informiert sind. Allerdings sehen sie sich durch das Ausbleiben entsprechender Strafverfahren in ihrem Tun bestätigt.

In Europa werden die Genitalverstümmelungen in den Migrantenfamilien unvermindert weitergeführt: Bis zu 80% der hier lebenden Mädchen werden tatsächlich Opfer. Nur durch gezielte medizinische Kontrollen kann die Tat aufgedeckt werden. Doch wenn – wie in Schweden – die Täter-Eltern nicht bei der Polizei angezeigt und strafrechtlich belangt werden, wird das Rechtssystem untergraben und die Täter werden zusätzlich bestärkt. Foto2 – Das Vorgehen der Behörden in Norrköping orientiert sich an einem Regierungspapier des Bildungsministers Jan Björklund. Darin fehlt jeglicher Hinweis oder Anordnung die Polizei einzuschalten, wenn Genitalverstümmelungen an Mädchen festgestellt wurden. Foto3 – Die Staatsanwältin Marie Kronqvist Berg kann nicht verstehen, weshalb die 60 Fälle von Genitalverstümmelung nicht den Strafverfolgungsbehörden gemeldet wurden. Fotos: (c) Trocaire, Joakim Blomqvist/Norrköpings Tidningar, PR Netzfrau Ines Laufer

Lesen Sie außerdem:

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20 minuten online, Logo

Bern (Schweiz): Das Inselspital hat fast jede Woche einen Fall von Genitalverstümmelung:
Weibliche Genitalverstümmelung : Inselspital behandelt bis zu 40 Opfer pro Jahr

https://www.20min.ch/schweiz/bern/story/17769961

<Seit 2012 sind Beschneidungen in der Schweiz verboten. Dennoch ist das grausame Ritual auch hierzulande Realität. Jährlich werden im Berner Inselspital bis zu 40 Opfer behandelt.

In der Schweiz gibt es Schätzungen zufolge rund 15'000 beschnittene Mädchen und Frauen. Immer wieder versuchen Wanderbeschneider ins Land zu reisen, um das grausame Ritual zu vollziehen.

So auch in der Stadt Bern: Dreimal in den letzten zwölf Monaten habe man solchen Praktikern die Einreise verweigert, sagt Alexander Ott, Polizeiinspektor und Chef der Fremdenpolizei der Stadt Bern, der «Berner Zeitung». Gelinge die Einreise, seien viele Mädchen gefährdet. Laut Thomas Roth von der NGO Trafficking.ch sind es oft auch Verwandte, die die Eingriffe durchführen.

Die Angst, ausgestossen zu werden

Seit 2012 steht Genitalverstümmelung in der Schweiz unter Strafe. Trotzdem werden kaum Anzeigen erstattet. «Betroffene Mädchen geraten in einen Loyalitätskonflikt und haben vielfach Angst davor, aus der Gesellschaft ausgestossen zu werden, wenn sie die eigene Familie anzeigen», sagt Denise Schwegler vom Netzwerk gegen Mädchenbeschneidung Schweiz. Bei einer Verurteilung drohe der Familie zudem die Ausschaffung.

Meist wird die Beschneidung zwischen dem Vorschulalter und dem Beginn der Pubertät vorgenommen. «Bei rund der Hälfte der Mädchen, die ich behandle, ist die Vulva so stark zerstört, dass sie sogar beim Wasserlösen häufig unter Schmerzen leiden», sagt Kinder- und Jugendgynäkologin Irène Dingeldein vom Berner Inselspital.

Defibulation bei 90 Prozent der Patientinnen

Neben weiteren körperlichen Folgen wie Unfruchtbarkeit, Komplikationen bei der Schwangerschaft oder einer eingeschränkten Sexualität seien die psychischen Schmerzen besonders schlimm für die Mädchen: «Sie fühlen sich oftmals minderwertig und unverstanden. Zudem leiden sie unter starken Schamgefühlen», so Dingeldein.

[Inselspital: Sprechstunde zu Frauenbeschneidung seit 2002 - durchschnittlich 40 Patientinnen pro Jahr neu]

Seit 2002 gibt es in der Frauenklinik des Inselspitals eine Sprechstunde für Frauen, die infolge der Beschneidung gesundheitliche Beschwerden haben. Bis zu 40 neue Patientinnen werden dort jährlich behandelt, schreibt die «Berner Zeitung». Annette Kuhn, die Leitende Ärztin am Zentrum für Urogynäkologie, rät den Betroffenen zu einer sogenannten Defibulation, wobei die verwachsenen Genitalien mit einem Laser wiedergeöffnet werden. 90 Prozent der Patientinnen würden sich zu diesem Schritt entscheiden – die Rückmeldungen seien überwiegend positiv, so Kuhn.

(sul)>

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USA: Rechtsanwälte plädieren in einem Prozess über Genitalverstümmelungen auf „Religionsfreiheit“

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RT Deutsch online, Logo

Mossad-Deutschland am 13.10.2019: Genitalverstümmelung ist "in" wie nie zuvor durch Invasoren aus Somalia, Eritrea und Irak - Tabu bei Lehrpersonen und ÄrztInnen - Buntes Berlin plant "Koordinationsstelle":
Terre des Femmes: Dramatische Zunahme bei weiblichen Genitalverstümmelungen in Deutschland
https://deutsch.rt.com/inland/93479-terres-femmes-dramatische-zunahme-bei-weiblichen-genitalverstuemmelungen-in-deutschland/

<Es sind erschreckende Zahlen: Laut Hochrechnungen der Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes sind rund 70.000 Mädchen und Frauen in Deutschland von Genitalverstümmelung betroffen. Auch in Berlin nehmen die Fälle zu.

Die NGO Terre des Femmes veröffentlichte am Donnerstag die jährliche Dunkelzifferstatistik zu weiblichen Genitalverstümmelungen. Die Zahlen zeigen eine dramatische Zunahme. Rund 70.000 Mädchen und Frauen sind in Deutschland aktuell betroffen. Das ist ein Anstieg von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein Anstieg von unglaublichen 44 Prozent gegenüber 2016.

Die Zahlen der Organisation beruhen auf Hochrechnungen. Terre des Femmes geht allerdings davon aus, dass die wahre Zahl sogar höher liegt. Erschreckend: Auch in Berlin nimmt die Anzahl der Fälle zu. Es sollen rund 4.000 Frauen von Beschneidung betroffen sein. Fast 700 Mädchen seien gefährdet, beschnitten zu werden.

Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von Terre des Femmes, sagte bei der Vorstellung der Statistik:

Der Handlungsbedarf ist enorm, um gefährdete Mädchen zu schützen.

Als Grund für den Anstieg nannte Charlotte Weil, Referentin zu Genitalverstümmelung bei Terre des Femmes, die verstärkte Migration aus Ländern wie Somalia, Eritrea und dem Irak. In Somalia sind 98 Prozent der Frauen von Genitalverstümmelung betroffen, in Eritrea 83 Prozent, im Irak sind es acht Prozent.

"Fachkräfte sind nicht fortgebildet oder sensibilisiert", so Weil. Deutsche Lehrerinnen und Lehrer seien mit dem Problem überfordert und wüssten häufig nicht, was zu tun sei, wenn sie befürchten, dass bei einem Mädchen in der Schule eine Beschneidung bevorsteht.

"Es ist ein großes Problem, dass Fachkräfte in Deutschland nicht für das Thema sensibilisiert sind. Es ist weder Teil des Lehramts-, noch des Medizinstudiums oder der Hebammen-Ausbildung", so Weil weiter. Obwohl gerade diese Fachkräfte höchstwahrscheinlich in ihrem Leben mit Betroffenen oder Gefährdeten in Kontakt kommen.

Terre des Femmes fordert da auch schon lange, dass Gelder dafür bereitgestellt werden müssen, damit diese Fachkräfte fortgebildet werden können.

Tatsächlich soll es in Berlin ab 2020, als erstem Bundesland, eine Koordinierungsstelle geben, um effektiver gegen Genitalverstümmelung vorzugehen. Die Stelle soll in die betroffenen Gemeinden wie auch in die Verwaltungen einwirken sowie bestehende Angebote verknüpfen und ergänzen.

Auch die Fortbildungen für Fachkräfte sollen hier koordiniert werden. Rund 120.000 Euro wurden hierfür jeweils für die Jahre 2020 und 2021 in den neuen Doppelhaushalt eingestellt, der im Dezember beschlossen wird. Die Beschneidungen werden im Ausland durchgeführt – sogenannte "Ferienbeschneidungen".

Das typische Alter, in dem eine Beschneidung an Frauen, oder besser Mädchen, vorgenommen wird, liegt zwischen null und 15 Jahren. Laut Terre des Femmes seien Fälle von in Deutschland durchgeführten Beschneidungen nicht bekannt. Häufig kündigten die Familien ein großes Fest im Heimatland an, auf das sich die Mädchen sogar freuten – ohne zu ahnen, was sie wirklich erwartet.

In den letzten zehn Jahren sei es aber auch vermehrt zu innereuropäischen "Beschneidungsreisen" gekommen. Bekannt sind Fälle in Frankreich, wo Beschneiderinnen eingeflogen wurden, um gleich mehrere Beschneidungen durchzuführen.>

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Journalistenwatch online, Logo

9.5.2020: Massenmigration: Immer mehr Genitalverstümmelungen in Berlin

Durch die Massenmigration werden bestialische Riten aus kulturfremden Gegenden ins Land geschwemmt. Neben der Ausdehnung der menschenverachtenden Ideologie des Islams nimmt auch die Zahl der Genitalverstümmelungen zu. In Berlin werden immer mehr Mädchen und...

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