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Psychologie: Töchter und Väter - mit Literaturbeispielen

Die verschiedenen Familienkonstellationen und Rollenspiele zur Ausbildung einer ausgeglichenen Seele

3. Teil: Die Heilung

Kapitel 10. Die Entdeckung des weiblichen Geistes





von Michael Palomino (2004 / 2007)

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aus: von Linda Leonard; Kösel-Verlag, München, ohne Jahr


10. Die Entdeckung des weiblichen Geistes

Selbsterfahrung der Autorin Leonard
Der erste Traum: Anstoss für Leonard ist ein Traum, in dem ihre Analytikerin starb. Eine Botin überreichte von der Analytikern drei Geschenke: Hauptgeschenk: eine riesige, handgearbeitete, goldene Toilettenmuschel, dann verschiedene Bilder der Autorin zum Zeitpunkt des Beginns der Analyse, dann noch Zeitungsausschnitte. Der Traum wiederholte sich.

Deutung:
Zuerst kommt bitteres Leid, dann das Erkennen der Chance. Die Toilettenmuschel ist handgefertigt, symbolisiert die Einheit des "Höchsten und Niedrigsten". Es ist der Hinweis: Das Erarbeitete der Analyse muss sie in den Mittelpunkt des Lebens stellen, nicht verdrängen. Also: Leonard soll der Sehnsucht und der positiven, spirituellen Seite des Vaters nachgehen und den weiblichen Geist danach formen.

Der zweite Traum: Leonard bittet die gegenwärtige Analytikerin, ihre Haare zu schneiden und Dauerwellen zu legen, damit das Haar mehr Körper, mehr Fülle bekommt.

Deutung:
Leonard ist am Selbstformen der weiblichen Identität, die Identität soll mehr Dauer und mehr Substanz verliehen bekommen. Der Hinweis im Traum: Das Geheimnis bei der Erlösung liegt nicht im Männlichen, sondern im Weiblichen. Leonard soll aufhören, den Geist auf den Vater zu projizieren, stattdessen soll sie den Geist im Weiblichen in sich selbst finden.

Fortschritt der Heilung
Der Fortschritt in einer Therapie geht nicht männlich-linear, sondern spiralförmig, und die Hauptprobleme werden immer wieder konfrontiert, jedes Mal mit einem stärkeren Schmerz. Aber die Perioden des Schmerzes werden immer kürzer. Am Ende hat die Therapie-Person genug Stärke, Mut und Fähigkeit entwickelt, mit den schmerzhaften Themen fertig zu werden. Nach jeder Runde wird die Qualität des Lebens harmonischer. Das Bild des zyklischen Lebens, des in einer zyklischen Zeit verlaufenden Heilungsprozesses, befreit die Therapie-Person von den Erwartungen des Ichs. Es darf keine Erwartung geben, dass Probleme für immer gelöst sein werden.

Im spiralförmigen Therapie-Verlauf spiegelt sich das Bild der Jahreszeiten. Man muss jede Jahreszeit annehmen, so wie sie kommt. So entsteht Weisheit und Stärke. Dabei sollen die Frauen ihre Erfahrungen auf eigene weibliche Weise ausdrücken. [die Männer?]

Eine Studentengruppe schildert den weiblichen Geist

-- keine Frau meint, ihre Mutter könne Vorbild für sie sein

-- alle mussten ihre eigenen Erfahrungen sammeln

-- die Frauen begreifen langsam, dass bisher die Männer das Weibliche definiert haben und dass die Frauen unter unbewussten Projektionen lebten

-- die Frauen erkennen die dadurch verzerrten Anschauungen der Frau wie auch die verzerrten Anschauungen der inneren weiblichen Seite beim Mann

-- die Frauen müssen erkennen, was ihr Selbst ist, und was projiziert ist

-- durch diese Differenzierung entwickeln die Frauen neues Selbstvertrauen

-- die Frauen lernen, die Werte ihrer Seinsweise auszudrücken

-- dann können die Frauen daran gehen, die Heilung ihres männlichen Elements anzugehen, denn durch die Verletzung der Tochter-Vater-Beziehung ist das Männliche in der Tochter wie im Vater verletzt.


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