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Psychologie: Töchter und Väter - mit Literaturbeispielen
Die verschiedenen Familienkonstellationen und Rollenspiele zur Ausbildung einer ausgeglichenen Seele
2. Teil. Die Schmerzen bei der Wandlung von Amazone / Puella in die Ganzheitlichkeit
Kapitel 7. Tränen
Literaturbeispiel: Rilke: "Duineser Elegien" ("10 Elegien")
Literaturbeispiel: Gebrüder Grimm: "Ein Mädchen ohne Hände"
von Michael Palomino (2004 / 2007)
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aus: von Linda Leonard; Kösel-Verlag, München, ohne Jahr
7. Tränen
Zur verwundeten Frau [und auch zum verwundeten Mann] gehören Tränen:
-- die Tränen können zu Eis erstarrt sein mit dolchartigen Spitzen und Kanten wie Eiszapfen. Wenn die Tränen erstarren, erfriert die Frau, bzw. ihre Beziehungen erfrieren. Diese gefrorenen Tränen können einen Mann versteinern, können das Herz der Frau in Stein verwandeln. Es ist kein Wachstum der Seele möglich, keine Erlösung möglich, denn die Seele ist in bitterem Zorn erfroren.
-- die Tränen können losbrechen wie ein Gewitter, mit der Überschwemmung des Bodens, auf dem die Frau steht, oder die Tränen können wie befruchtender Regen fallen, ermöglicht so Wachstum und Wiedergeburt des Frühlings. Die Tränenflut schwemmt den Boden unter den Füssen der Frau weg. Es entsteht schlammige Erde, und die Seele bleibt im Schlamm stecken, ist unfähig, sich zu bewegen und auf die eigenen Füsse zu kommen. In der Seele entsteht ein Morast von Kummer, der zu Selbstmitleid wird und die Seele überschwemmen kann.
Die erstarrten Tränen und die Tränenflut reissen die Seele auf, öffnen sie. Die Tränen können befreiend sein und zur Heilung beitragen.
Das Verhältnis zu den Tränen
Falls der Vater Tränen an sich selbst nie zuliess (aus Angst, als Schwächling qualifiziert zu werden) und falls er bei der Tochter auch keine Tränen duldet, hat die Frau nachher ein behindertes Verhältnis zu ihren Tränen.
Frauen träumen oft, dass der Vater die Tränen der Tochter verkauft.
Umstände zur Erziehung gegen Tränen:
-- die Eltern leben das Leben am Kind vorbei weiter, wie wenn nichts gewesen wäre, fröhlich, optimistisch sein. Weinen wird als Zeichen der Niederlage oder Schwäche gewertet
-- Verbot von Tränen, Betonung von Disziplin und Arbeit
-- wenn Väter selber in Tränen ""ertrinken", bekommen die Töchter selbst Angst vor Tränen.
Tränen brechen aber oft den Bann. Gefühle werden zugelassen, gezeigt,. Man soll sich nicht hinter einem harten Äusseren verbergen, sondern milder mit sich selbst umgehen. Das Weinen durchbricht die Abwehrhaltung und erkennt ihre Wunden an. Dies ist nötig, weil vor der Heilung die Wunde akzeptiert werden muss.
In Träumen kommt oft das Bild eines erlösenden Regens vor. Dies symbolisiert die Tränen der Wandlung, eine neue Energie für neues Wachstum.
Literaturbeispiel: Rilke: "Duineser Elegien" ("10 Elegien")
Schilderung der Wunde des menschlichen Daseins: Verzweiflung, Entfremdung, Hoffnungslosigkeit: Erleben von Vergänglichkeit, Ängsten, von ihrem eigenen geteiltem Wesen, Erleben ihres Unvermögens, das zu sein und das zu besitzen, was sie sich wünschen, Erleben der Travestie von Ungerechtigkeit und Krieg in ihrer persönlichen und kulturellen Geschichte, Erleben der Tatsache des bevorstehenden Todes. Erkennen: Leid und Freude gehören zusammen. Schmerz und Depression sind kein Abstieg, sondern gehört zur Hochstimmung und zum Erfolg dazu [für Lernprozesse]. Der Regen ist ein Bild in diesem Zyklus des Wachsens.
Literaturbeispiel: Gebrüder Grimm: "Ein Mädchen ohne Hände"
Ein Vater verkauft seine Tochter an den Teufel. Die Tochter weint, Tränen fallen auf ihre Hände. Der Teufel verlangt, der Vater solle der Tochter die Hände abhacken, sonst würde er den Vater selbst holen. Die Hände müssen weg, weil alles Wasser entfernt werden muss, sonst hätte er keine Macht über sie. Der Vater gehorcht und hackt der Tochter die Hände ab. Da weint die Tochter wider und Tränen fallen auf ihre Armstümpfe. Folge: der Teufel geht leer aus.
Der Vater versucht die Wiedergutmachung bei der Tochter, verspricht, dass er sie in seinem neuen Reichtum aufs Prächtigste halten wolle. Erst jetzt verweigert sich die Tochter dem Vater, geht allein in den Wald und durchschaut die Schwäche des Vaters. Sie hat aber ohne Hände und kann den Weg der Ich-Aktivität als Kompensation nicht alleine gehen. Die Tränen retten sie aber immerhin vor dem Teufel.
Im Wald bittet die Tochter ohne Hände um göttliche Hilfe. Sie vertraut den heilenden Kräften der Natur. Sie bekommt die Hilfe eines Engels, speist von Früchten eines königlichen Baumes. Der König verliebt sich, heiratet sie, gibt ihr silberne Hände. Bald aber kommt Krieg, Trennung, und der König muss in den Kampf. Der Teufel gibt eine falsche Botschaft, und so geht die Tochter mit dem Kind allein fort.
Wieder bittet die Tochter um göttliche Hilfe. Der Engel bietet ein Haus im Wald. Die Tochter und das Kind leben dort 7 Jahre. Die natürlichen Hände wachsen wieder nach. Der König sucht die Tochter 7 Jahre lang, findet sie schlussendlich, und am Ende kommt es zur Vereinigung durch Geduld und Annehmen des Leidens.
Deutung:
Es gibt Situationen im Leben, wo man machtlos ist, wie in der Situation ohne Hände. Es gibt nur eins: Ausharren und warten und neues Vertrauen schöpfen.
Beispiel des Ausharrens und Wartens:
Amor und Psyche: Psyches vierte Aufgabe
Psyche scheitert aber, nimmt den verbotenen Schönheitstrank, wird bewusstlos und hilflos, denn die Weiblichkeit ist nicht nur auf das Schöne reduzierbar. Beginn der Wandlung. Psyche muss das bisherige Leben aufgeben. Unterwerfung unter die grösseren Mächte in der Bewusstlosigkeit, um von der menschlichen Schwäche und Begrenztheit loszukommen.
Schlussfolgerung, Zusammenfassung über den Sinn von Tränen
Tränen sind nicht Zeichen des Versagend, sondern fruchtbringend, schützen vor teuflischem und rachsüchtigem Tun (Amazone) oder vor hilfloser Passivität (Puella). Tränen sind Tränen der Wandlung.
Aktives Warten und Annehmen des Leidens ist Voraussetzung für den Neuanfang nach der Krise. Dann folgt die aktive Empfänglichkeit für Glaube, Hoffnung und gläubige Zuversicht. Nach den Tränen folgt die natürliche Heilung, die zu Liebe und Mitgefühl führen kann.
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