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1. Kommentar - 2. Quellen - 3. Begriffe - 4. Grundprinzipien für Raubvögel -
5. Die Raubvögel AA - BB - EE - FF - GG - HH - KK - LL - MM - RR - SS - UU - WW
1.
Kommentar
Die folgende Schilderung der Zusammenhänge der Vogelwelt der Raubvögel (alle Vögel, die Wirbeltiere fressen) und der Welt der Flora und Fauna gibt einen grossen, systematischen und schnell erfassbaren Überblick über das Naturreservat Erde bezüglich Europa. Wir müssen es erhalten und nicht vom lärmenden Autoverkehr und der Profitgier kaputtmachen lassen.
Nach allgemeinen Angaben erfolgt die Chronologie. Geschildert sind v.a. die Vorkommen, die Vogelzüge (Standvogel-Zugvogel), die Brutgrenze, Wuchs und Flug, Nest und Brut sowie die erforderliche Beute.
Es erscheint traurig, dass die Schulbildung der "Zivilisation" dieses Wissen nicht als Grundwissen vermittelt und Ingenieure und Architekten scheinbar bis heute meist keine Ahnung haben, wie ihr Tun für eine "Entwicklung" von Siedlungen und Strassen die Tierwelt und Pflanzenwelt gefährdet.
Wir haben nicht das Recht, Tiere auszugrenzen, nur weil diese keine Regierung haben.
Hiermit sei die Forderung erhoben, die Ausrottung von Tieren unter Strafe zu stellen.
2.
Quellen
-- Ulrich A.Corti/Walter Linsenmaier: Die Brutvögel Europas. Band I.: Singvögel; Silva-Verlag Zürich (ohne Jahr)
-- Ernst Sutter / Paul Barruel: Die Brutvögel Europas. Band II.: Spechte, Rackenvögel, Segler, Nachtschwalben, Kuckucke, Eulen, Raubvögel, Tauben und Flughühner; Silva-Verlag Zürich, Vorwort mit Datum 1958
-- Ernst Sutter / Martin Schwarz / Paul Barruel: Die Brutvögel Europas. Band IV.: Seetaucher, Lappentaucher, Sturmvögel, Pelikane, Tölpel und Kormorane, Reiher und Störche, Flamingo, Schwäne, Gänse und Enden, Alken. Text: Martin Schwarz und Ernst Sutter, Bilder: Paul Barruel. Silva-Verlag Zürich 1962.
-- Petra Horch: Merkblatt: Hecken und Vögel; Schweizerische Vogelwarte, 2002/PH
-- Petra Horch: Merkblatt: Pflanzen für Gartenvögel; Schweizerische Vogelwarte, 2002/PH
-- Petra Horch: Merkblatt: Nahrung von Gartenvögeln; Schweizerische Vogelwarte, 2002/P.Horch
-- Petra Horch: Merkblatt: Nahrung von Vögeln; Schweizerische Vogelwarte, 2002/P.Horch
3.
Begriffe
-- Südrussland: = der Süden der damaligen Sowjetunion: Ukraine, Krim, Georgien, Kasachstan etc.
-- Spanien und Portugal, Pyrenäenhalbinsel: = Sp./Port.
-- Skandinavien: = Skand.
-- Fennoskandien: Skandinavien, Russisch Karelien, Halbinsel Kola: = FS
4.
Grundprinzipien für Raubvögel
Als Raubvögel gelten alle Vögel, die Wirbeltiere fressen (Definition Palomino).
In vielen Horsten der Raubvögel brüten unten in kleinen Hohlräumen Singvögel.
Kombinierte Nutzungen: Geteilte Horste, Höhlen, Nester
- kleine Vögel nutzen Hohlräume in grossen Horsten und bauen darin ihr Nest, quasi als "Untermieter"
- kleine Vögel nutzen leere Nester und Höhlen anderer Vögel
- Spatzen erobern fremde Nester
Bachstelze nistet als Mitbewohner a. in Horsten von Seeadler, Fischadler, Seemilan, Hausstorch u. Graureiher (Bd.I, S.60-64) Feldsperling nutzt Horste der Weissstörche P.Horch Fischadler Horste werden von Staren mitgenutzt (Bd.I, S.24-30) Fischadler Horste werden von Bachstelzen mitgenutzt (Bd.I, S.60-64) Graureiher Horste werden von Kohlmeisen mitbenutzt (Bd.I, S.72-80) Graureiher Horste werden von Bachstelzen mitgenutzt (Bd.I, S.60-64) Hausstorch Horste werden von Bachstelzen mitgenutzt (Bd.I, S.60-64) Hohltaube nutzt Schwarzspechthöhlen P.Horch Kaiseradler Horste werden von Staren mitgenutzt (Bd.I, S.24-30) Kohlmeise nistet auch in Horsten, z.B. Graureiherhorst (Bd.I, S.72-80) Mauersegler brüten im Spessart gemeinsam mit Turmdohlen (Bd.I, S.8-19) Raufusskauz nutzt Schwarzspechthöhlen P.Horch Saatkrähe Horste werden von Staren mitgenutzt (Bd.I, S.24-30) Seeadler Horste werden von Staren mitgenutzt (Bd.I, S.24-30) Seeadler Horste werden von Bachstelzen mitgenutzt (Bd.I, S.60-64) Seemilan Horste werden von Bachstelzen mitgenutzt (Bd.I, S.60-64) Star nutzt leere Elsternkobel und Horste der Saatkrähe, Kaiseradler, Seeadler, Fischadler (Bd.I, S.24-30) Turmfalke nutzt leere Elsternkobel (Bd.I, S.8-19) Waldohreule nutzt leere Elsternkobel; Horch: und Krähennester (Bd.I, S.8-19)
Die Jäger haben die "Raubvögel" wie Eulen, Adler etc. oft ausgerottet oder beinahe ausgerottet, weil sie um ihren Profit als Bauer fürchteten. Heute stehen in der Schweiz alle "Raubvögel" unter Schutz, Habicht und Sperber oft nur kantonal. Eulen haben entwicklungsmässig einen anderen Ursprung (Bd.II, S.114).
Raubvögel vermeiden die Jagd in der Nähe des eigenen Horstes (Bd.II, S.84).
Bei den meisten Raubvögeln ist das Weibchen fast doppelt so schwer u. bedeutend grösser und stärker als das Männchen (Bd.II, S.86).
Die allfällige Rückkehr aus Südeuropa und Afrika und v.a. die Brut der Raubvögel findet 1-2 Monate später als die der kleinen Singvögel statt, so dass die Raubvögel ein grosses "Nahrungsangebot" an kleinen Singvögeln vorfinden (Bd.II, S.86).
Bei vielen Raubvögeln wird das kleinste Junge von den Mitgeschwistern ermordet und aufgefressen (Bd.II, S.94).
Nester werden übernommen
Falken übernehmen im Mai / Juni Krähennester nach deren Brut (Bd.II, S.114,128); Falken-Brut in Nischen oder Felsbänken direkt auf dem Boden, oder es wird ein Horst eines anderen Vogels erobert (Bd.II, S. 128), und Falken bessern die Horste auch nicht aus (Bd.II, S.104). Baumfalken z.B. brüten erst ab Juni u. übernehmen alte Krähen- oder Elsternester (Bd.II, S.106). Der Falke Merlin brütet ab Mai/Juni in Krähennestern (Bd.II, S.112). Der Rotfussfalke übernimmt Horste von leeren Saatkrähenkolonien, die schon gebrütet haben (Bd.II, S.114).
Zehenlängen je nach Beute
Kürzere, derbe Zehen wie beim Würgefalken eignen sich zum Erbeuten von kleinen Säugern, schlanke, lange Zehen wie beim Sperber und Wanderfalken sind sehr gut für den Vogelfang geeignet (Bd.II, S.108).
Futterflüge und Flügellängen
"Raubvögel" kann man unterteilen in Suchflug- und Ansitzjäger. Die Segelflügel der Segler sind lang, mässig breit und stumpf. Andere wie Habichte und Sperber haben breite und kurze Flügel mit raschem Flügelschlag für schnelle und wendigen Flug, jagen gern in deckungsreichem Gelände überfallartig ohne Gleiten (Bd.II, S.126).
Das Prinzip des Niedrigflugs:
Der Jagdfalke / "Islandfalke" z.B. fliegt tief über dem Boden und erschrickt die Beute nach einer Bodenwelle od. Klippe durch plötzliches Auftauchen (Bd.II, S.108), so dass kleine, erschrockene Vögel z.B. dem Baumfalken direkt vor den Schnabel fliegen (Bd.II, S.106).
Das Prinzip der Ansitzjagd:
Der Raubvogel lauert auf einem äusseren Ast und überblickt das Beutefeld (Bd.II, S.124).
Das Prinzip des Rüttelflugs (Sturzflugs):
Langsames Fliegen mit gesenktem Kopf gegen den Wind, Flügel fächernd, so erreicht der Vogel praktisch einen Stillstand, leicht in der Luft balancierend (Bd.II, S.118), dann Sturz nach unten mit angezogenen Flügeln, z.B. Falken (Bd.II, S.128) oder mit hochgezogenen Flügeln.
Zugvogelflüge über Land: segelnd, oder: übers Meer im Ruderflug
Störche und Adler segeln bei den Jahreszügen von Aufwindschlauch zu Aufwindschlauch und können deswegen das Mittelmeer nur an engsten Stellen überqueren: über Gibraltar oder den Bosporus (Bd.IV, S.66,68).
Fischreiher u. kleinere Zugvögel fliegen ihre Jahreszüge mit Flügelschlag im Ruderflug und überqueren das Mittelmeer direkt, sind somit zur Zugszeit überall im Mittelmeerraum anzutreffen, und fliegen meistens nachts (Bd.IV, S.66).
Adler (Aar), Geier, Bussarde, Habichte, Milane und Weihen
"Raubvögel" wie Geier, Adler, Falken, Bussarde und Habichte sind über die ganze Erde verbreitet und zählen mit 270 Arten doppelt so viele wie die Eulen: Neuweltgeier 6 Arten, Fischadler 1 Art, Falken 58 Arten, und alle übrigen aufgeteilt in Adler, Geier, Bussarde, Habichte ( Bd.II, S.114), Milane und Weihen (Bd.II, S.116).
Erkennen der Silhouette
-- am Flugbild, wie er fliegt: Gleitflug, Stossgeschwindigkeit, Wendemanöver;
-- am Flügelschnitt
-- am gewinkelten Flügel oder am breit ausgespannten Flügel
-- am gefächerten Schwanz oder am eng zusammengelegten Schwanz (Bd.II, S.116).
Die Augen dieser Vogelgruppe sind die schärfsten, die es gibt. Turmfalken sehen 8 mal schärfer als der Mensch, sehen Heuschrecken aus den Höhen (Bd.II, S.118).
Die Magensäfte dieser Vogelgruppe lösen auch die Knochen auf. Die Nahrung ist nicht an den "Gewöllen" (Speiballen) ablesbar wie bei den Eulen, weil sich kaum Knochenstücke drin befinden, sondern nur Haare, Federn und Chitinteile. Diese Vogelgruppe rupft die Beute und lässt Überreste am Boden: Die Vögel ziehen der Beute das Fell ab und fressen sie, oder ziehen einem Vogel die Schwungfedern fein säuberlich heraus. Es bleiben an der Fressstelle übrig: Federn, Schnabel, Füsse, Darmteile, Knochen. Vergleich: Fuchs oder Marder beissen die Federn ab (Bd.II, S.118).
Im dehnbaren Kropf dieser Vogelgruppe können Vorräte angesammelt werden, denn viele Jagdvorgänge bleiben erfolglos, und die Vögel müssen für Schlechtwetterphasen vorsorgen, v.a. die Geier (Bd.II, S.120).
Alle Raubvögel dieser Gruppe segeln in den Alpen, indem sie die Auftriebskräfte der Aerodynamik ausnutzen (Bd.II, S.120) [Luft wird über heissen Steinflächen von der Sonne aufgeheizt und steigt auf, über Waldflächen und Wiesenflächen weniger bis gar nicht].
Horstbau dieser Raubvogelgruppe v.a. mit Reisig, Zweigen, Knüppeln. Bei den Falken fehlt der Nestbautrieb (Bd.II, S.128).
Die Brut dieser Vogelgruppe verläuft in 4-6 Wochen, bei Geiern 6-8 Wochen. Die Jungen haben von Anfang an offene Augen, 1-3 Monate Nestlingszeit (Bd.II, S.128), dann schrittweises Erlernen der Jagd. Geier u. Adler sind erst ab dem 5. Altersjahr geschlechtsreif, haben meist nur ein Junges, sind wegen ihrer Grösse beliebtes Jägerziel und sind absolut von der Ausrottung bedroht (Stand 1958) (Bd.II, S.129).
Adler und ihre Erneuerung nach 40 Jahren: Schnabel, Krallen und Federn
Video aus Facebook: https://www.facebook.com/reel/1424852698217229
-- mit 40 Jahren müssen Adler eine Entscheidung treffen: sterben oder sich erneuern, denn die Krallen und der Schnabel sind stumpf geworden, und die Federn sind schwer geworden
-- Adler, die sich erneuern, fliegen in die Berge und stossen ihren alten Schnabel an einem Felsen ab, so wächst ein neuer, scharfer Schnabel heran
-- mit dem scharfen Schnabel schärfen sie ihre Krallen und ziehen sich die alten Federn aus, so dass neue, leichtere Federn nachwachsen
-- und so können Adler bis zu 70 Jahre alt werden.
Mausjahrgänge und Raubvögeljahrgänge stehen in engem Zusammenhang
Die Hauptnahrung der Raubvögel, der Eulen, der Wiesel und anderer Raubtiere sind Feldmäuse und Lemminge (skand. Wühlmaus). Der Feldmaus- und Lemmingsbestand schwankt, erreicht nach 3-4 Jahren einen regelmässigen Höhepunkt, zusammen mit der Raubvogelpopulation. Die Eulen z.B. und andere Raubvogelweibchen legen dann mehr Eier als im Durchschnitt und ziehen mehr Jungen gross als normal. Da die Raubvögel überhand nehmen, bricht jeweils nach 3-4 Jahren regelmässig der Mausbestand zusammen. Die Eulenbestände passen sich dem Nahrungsangebot an. Im Jahr nach dem Zusammenbruch der Mauspopulation sind somit nur wenig Eulen vorhanden, und Eulen verzichten sogar auf eine Brut (Bd. II, S.104). Die Schneeeule wandert bei Mäuseknappheit bis nach S-Europa. Junge von Schleiereulen fliegen wahllos in alle Richtungen und siedeln neu bis in über 1000 km Entfernung. Der Waldkauz dagegen hält sich immer an eine geringe Anzahl Junge und steht die Mäusekrise durch. Manche Raubvögel stellen auch auf Vogelfang um, beuten Spatzen- od. Amselschlafplätze aus etc. So kann der Mäusebestand sich erholen und eine neue Basis für neue Bruten im übernächsten Jahr bilden, ein Kreislauf von Auf und Ab (Bd. II, S.106).
Häufigste Nachtraubvögel sind Schleiereule, Waldkauz, Steinkauz, Waldohreule (Bd.II, S.58).
5. Die Raubvögel
A | 5. Die Raubvögel AA - BB - EE - FF - GG - HH - KK - LL - MM - RR - SS - UU - WW | ||
Adler und Aar | (Bd.II, S.124) | ||
Vogelart Standvogel-Zugvogel Anzahl Bruten |
Vorkommen
und Brutgrenze Wuchs und Flug |
Nestbau | Nahrung |
Fischadler (Pandion haliaëtus) in N-Eur. Zugvogel, in S-Eur. Standvogel 37 Tage (Bd.II, S.102) |
auf der ganzen Welt, in Eur.
in N- u. O-Eur., westl. bis PL, N-Dtld., Skand., im S
bis Sp., Korsika, Sard., Siz.; früher weit verbreitet
in Mitteleuropa, in der Schweiz das letzte Mal 1918
brütend, ab dann nur noch Durchzügler (Bd.II, S.102); Apr./Mai-Aug./Okt., im Winter im trop. u. südl. Afrika (Bd.II, S.102) stark gebogene Krallen, Beine ohne Federn, Körperbau zum Fischen angepasst (Bd.II, S.102) |
Horst im Baumwipfel, seltener auf einem Fels; Brut April/Mai, 51-60 Tage Nestlingszeit (Bd.II, S.102) | gleitet u. späht über Wasserflächen, stösst im Sturzflug in die Fluten, greift bis 2 kg schwere Fische, aber schon 400 g täglich sind genug (Bd.II, S.102) |
Gleitaar (Elanus caeruleus) | ev. Brut in Port.,
Brutzentrum in Asien u. Afrika, unternimmt Züge bis
Mittel-, W- u. S-Eur.; leicht aussehender Flug (Bd.II, S.88) |
gern in offenem Gelände, auf Bäumen nistend (Bd.II, S.88) | jagt v.a. abends, fängt fliegend Insekten od. erbeutet im Sturzflug Mäuse u. kleinere Vögel (Bd.II, S.88) |
Habichtsadler (Hieraaëtus fasciatus) Standvogel ca. 40 Tage Brut (Bd.II, S.76) |
ist der schnellste u. kühnste Adler in den Bergen des Mittelmeergebiets, in Sp./Port., S-Frankreich, Korsika, Sardinien, S-Italien, S-Balkan (Bd.II, S.76) | Horst im Fels; Brut ab Feb/März, ca. 65 Tage Nestlingszeit (Bd. II, S.76) | Wartejagd auf Kaninchen, Feldhühner, Tauben, Dohlen (Bd.II, S.76) |
Kaiseradler (Aquila heliaca) Teilzugvogel 43 Tage Brut |
etw. kleiner u. träger als Steinadler, im Südteil v. Sp./Port., in SO-Eur. im nördl. Griech-ld., Mazedonien, Serbien, Albanien, Kroatien, Slowenien, Bulgarien, Ungarn, S-Russland (Bd.II, S.72) | gern im offenen Flachland;
Horst in Waldinseln der Steppe, in Ufergehölzen, in
hohen Einzelbäumen, in Bulgarien a. mitten in Dörfern
(Bd.II, S.72); Brut ab April, Nestlingszeit ca. 2 Monate (Bd.II, S.72) |
jagt Kleinsäuger, Ziesel (Nagetier), Hamster, Ratten, Mäuse, Hasen, Kaninchen, Rebhühner, Hausgeflügel, a. Aas (Bd.II, S.72) |
Schelladler (Aquila clanga) Strich- u. Zugvogel (Bd.II, S.74) |
in O-Europa v. S-Finnland bis
Rum., in der Schweiz selten (Bd.II, S.74); April-Sep./Okt.; überwintert z.T. in S-Eur., meist aber in Ägypten u. Vorderasien u. weiter östlich (Bd.II, S.74); Flugbild wie Steinadler (Bd.II, S.74) |
in urwüchsigen Wäldern, die
an Wiesen, Sümpfe, Flüsse u. Seen grenzen, sehr ans
Wasser gebunden (Bd.II, S.74); Brut ab April/Mai (Bd.II, S.74) |
schreiten durch Sumpfgebiete u. jagen dort Frösche, Reptilien u. Nager, jagt a. Wasservögel (Bd. II, S.74) |
Schlangenadler (Circaëtus _gallicus) Zugvogel 45 Tage Brut (Bd.II, S.100) |
Sp./Port., S- u.
Mittel-Frankreich, Südschweiz (Tessin), Italien,
Balkan, Ungarn, PL, in Baltenstaaten selten (Bd.II,
S.100); März/Apr.-Sep./Okt., im Winter im trop. Afrika (Bd.II, S.100); vorherrschendes Weiss am Unterkörper u. an der Flügel-Unterseite; legt nur ein Ei, ist absolut gefährdet (Stand 1958) (Bd.II, S.100) |
braucht grosses Revier an
sonnigen Buschhängen, a. in bewaldeten Niederungen mit
Blössen u. Sumpfland, mit _Ringelnatterbeständen,
Horst meist in Bäumen (Bd.II, S.100); Brut April/Mai, 75 Tage Nestlingszeit, Futter aus dem Schlund (Bd.II, S.100) |
v.a. Reptilien wie Vipern,
Nattern, Eidechsen; auch Blindschleichen,
Frösche, Insekten, seltener Mäuse od. Vögel _(Bd.II,
S.100); Jagd am Morgen, wenn die Reptilien sich sonnen, lauert auf Hochständen od. in der Luft mit Sturzflug, packt die Beute u. tötet sie mit einem Schnabelhieb u. verschlingt sie kopfvoran, ohne am Schlangengift zu erkranken (Bd.II, S.100) |
Schreiadler (Aquila pomarina) Zugvogel 40 Tage Brut |
in O-Eur., im N bis Baltikum,
im W bis N-Dtld. u. Ungarn, im S bis ca. N-Griech-ld.,
in der Schweiz selten (Bd.II, S.74); Apr.-Ende Sep., im Winter in S-Afrika (Bd.II, S.74); Aussehen fast wie Schelladler, Flugbild wie Steinadler (Bd.II, S.74) |
in urwüchsigen Wäldern, die
an Wiesen, Sümpfe, Flüsse u. Seen grenzen, aber a. in
Bergwäldern (Bd.II, S.74); 7-8 Wochen Nestlingszeit (Bd.II, S.74) |
schreiten durch Sumpfgebiete u. jagen dort Frösche, Reptilien u. Nager (Bd. II, S.74) |
Seeadler (Haliaeetus allicilla) Standvogel 5-6 Wochen Brut |
Island, Skand., Finnland,
Russland, N-Dtld., N-PL, Donaubecken, Mazedonien
(Bd.II, S.92); 2-2,4m Spannweite, kurzer Keilschwanz, schwer bedroht wegen Naturzerstörung durch die Technik der "Zivilisation" (Stand 1958) (Bd.II, S.92) |
Horst mit Revier: Wasser mit
üppigen Fisch- u. Wasservogelvorkommen, an
Meeresküsten u. grossen Seen u. Flüssen kombiniert mit
urwüchsigem Waldbestand mit Fallwild (Bd.II, S.92); Horst im Wipfel grosser Bäume od. auf einem Fels, wird über Jahre beibehalten u. ausgebaut (Bd.II, S.92); Brut ab Jan.-Apr., 10 Wochen Nestlingszeit (Bd.II, S.92) |
keine genauen Angaben, [vielleicht alles was schwimmt und lebt und kleiner ist als ein Seeadler] |
Steinadler Standvogel 40-45 Tage Brut (Bd.II, S.70) |
Sp./Port., Massiv central,
Alpen, Italien, Korsika, Sardinien, Sizilien, Kreta,
Balkan, Karpaten, N-Russland, SF, Skand., Schottland;
in Mitteleur. in Wäldern u. im Flachland ausgerottet
(Bd.II, S.70); Weibchen grösser als Männchen (Bd.II, S.70) in den Alpen, fliegt täglich die gleichen Wege, oft paarweise (Bd.II, S.124) |
Horstbau mit Reisig, Zweigen
und Knüppeln (Bd.II, S.128); immer derselbe Horst, der
laufend ausgebaut wird, in Nischen von Felswänden, in
der Schweiz selten als Baumhorst; i.d.R. liegen
Adlerhorste unterhalb der Waldgrenze; Adler bauen z.T.
mehrere Horste, die sie abwechselnd benutzen, ->
Anzahl Horste ist viel grösser als die Anzahl
Brutpaare (Bd.II, S.70); Brut ab März/Apr., 77-80 Tage Nestlingszeit (Bd.II, S.70); Junge werden mit offenen Augen geboren (Bd.II, S.128), dann schrittweises Erlernen der Jagd (Bd.II, S.70); die Adlereltern begleiten die Jungen bis in den Winter (Bd.II, S.70); die Jungen sind erst ab _5.Altersjahr geschlechtsreif (Bd.II, S.129), ab 4-5 Jahren geschlechtsreif u. gründen Familie (Bd.II, S.70) |
jagt im Sommer auf den oberen
Alpweiden bis in den ewigen Schnee (Bd.II, S.70); jagt
Murmeltiere, die bei Sichtung der Adler-Silhouette mit
"Pfeifkonzert" reagieren u. sich alle verstecken; die
Adler müssen z.T. lange für eine Beute jagen; auch
Ansitzjagd; Hauptnahrung im Sommer: Murmeltiere, Schneehasen, Schneehühner, kranke od. tote Gemskitze u. Rehkitze, Aas, Mäuse, Ratten, Eichhörnchen, Blindschleichen, Frösche, Heuschrecken; der Adler reguliert den Wildbestand (Bd.II, S.124). |
Steppenadler (Aquila rapaxorientalis) Zugvogel (Bd.II, S.72) |
in südrussischen Steppen u. in der Dobrudscha in Rumänien (Bd.II, S.72) | brütet auf der Erde od. im niederen Gebüsch; Brut ab April/Mai (Bd.II, S.72) | jagt in niedriger Höhe, jagt hauptsächlich Nager, v.a. Ziesel (Nagetier), daneben Eidechsen, Heuschrecken, Aas (Bd.II, S.72) |
Zwergadler (Hieraaëtus pennatus) Zugvogel 30-35 Tage Brut (Bd.II, S.76) |
eher selten, in Sp./Port.,
Balearen, S- u. O-Frankreich, Balkan, im N bis
Kroatien, Ungarn, Galizien, Rum., S-Russland (Bd.II,
S.76); März/Apr.-Sep.; im Winter in Afrika (Bd.II, S.76); Wuchs so gross wie Mäusebussard, aber viel stärkere Klauen (Bd.II, S.76) |
Der Zwergadler ist der einzige wirkliche Waldadler mit Horst in Bäumen; Brut ab Mai; ca. 50 Tage Nestlingszeit (Bd.II, S.76) | jagt im Wald u. auf Lichtungen, Beute: Vögel, kleine Säuger wie Ziesel, Pfeifhasen in schnellem Stossflug (Bd.II, S.76) |
B | 5. Die Raubvögel AA - BB - EE - FF - GG - HH - KK - LL - MM - RR - SS - UU - WW | ||
Blauracke (Coracias garrulus) | (Bd.II, S.32,34,36) | ||
Vogelart Standvogel-Zugvogel Anzahl Bruten |
Vorkommen
und Brutgrenze Wuchs und Flug |
Nestbau | Nahrung |
Blauracke Zugvogel, a. innerhalb Europas 19 Tage Brut |
S- u.
O-Eur., im N bis S-Schweden u. Estland, im W bis etwa
zur Elbe, dort lokal u. selten April/Mai-Aug./Sep. im Winter in Ostafrika zw. Kenia u. Oranjefluss |
gerne in
trockenem, durchsonnten Ödland mit ab u. zu alten
Bäumen; in geräumigen Baumhöhlen, Nischen in altem Gemäuer, notfalls in selbstgegrabenem Erdloch in einer Lehmwand; z.T. in Kolonien brütend, wenn es möglich ist; 28 Tage Nestlingszeit |
Jagd ähnlich wie die Würger: von freistehender Warte wird auf die Beute losgestürzt, Zerstückelung u. Verzehr am Sitzplatz: Heuschrecken, grössere Käfer, Frösche, Eidechsen, Feldmäuse |
Bussard | |||
Vogelart Standvogel-Zugvogel Anzahl Bruten |
Vorkommen
und Brutgrenze Wuchs und Flug |
Nestbau | Nahrung |
Adlerbussard (Buteo rufinus) Zugvogel (Bd.II, S.80); generell Brut 4-6 Wochen (Bd.II, S.128); |
in
Griech-ld. u. S-Russland [mit Ukraine?]; Flüge bis nördl. Balkan, nur selten in die Alpen (Bd.II, S.80); etwas grösser als der Mäusebussard (Bd.II, S.80); Gleiter mit langen, mässig breiten und stumpfen Flügeln (Bd.II, S.126) |
in Steppen
oder im kahlen Bergland, nistet auf der Erde oder auf
dem Fels; Brut ab April (Bd.II, S.80); Horstbau mit Reisig, Zweigen und Knüppeln (Bd.II, S.128) Junge werden mit offenen Augen geboren (Bd.II, S.128), dann schrittweises Erlernen der Jagd (Bd.II, S.129) |
keine Angaben |
Mäusebussard (Buteo buteo) Stand-, Strich- u. Zugvogel 28-31 Tage Brut (Bd.II, S.78) |
ganz Eur.
ausser Isld., Irland, im N bis zum Polarkreis (Bd.II,
S.78) Feb./Apr.-Sep./Okt., ein Teil aber bleibt ganzjährig (Bd.II, S.78), ziehen im Winter von N-Eur. nach Mitteleuropa (Bd.II, S.126) etw. schwerfällig (Bd.II, S.124), z.T. in Gruppen fliegend, von Aufwind zu Aufwind (Bd.II, S.78); ist im Freien kaum vom Rauhfussbussard unterscheidbar (Bd.II, S.80); Gleiter mit langen, mässig breiten und stumpfen Flügeln (Bd.II, S.126) |
Horst hoch
in Bäumen, gewöhnlich auf Seitenast am Stamm od. in
Astgabel (Bd.II, S.78); Horstbau mit Reisig, Zweigen und Knüppeln (Bd.II, S.128); Brut ab März/April, ca. 45 Tage Nestlingszeit (Bd.II, S.78); Junge werden mit offenen Augen geboren (Bd.II, S.128), dann schrittweises Erlernen der Jagd (Bd.II, S.129) |
kann nicht schnell jagen (Bd.II, S.126), Bodenjäger auf Wiese u. Feld, v.a. Feldmäuse, alle Kleintiere vom Engerling u. Regenwurm bis zum Kaninchen, auch Aas, nur selten im mittelhohen Suchflug anzutreffen (Bd.II, S.126); erntet im Winter in Mitteleuropa die mit Mäusen verseuchten Felder ab; Gefahren durch Hunger und Mausgifte (Bd.II, S.126) |
Rauhfussbussard (Buteo lagopus) 31 Tage Brut (Bd.II, S.80) |
Norwegen,
Nordhälfte Schwedens, Finnlands u. Russlands, auf
Hochflächen (Fjäll) u. in Tundren (Bd.II, S.80) zieht im Winter Okt./Nov. bis März/April nach S-Schweden, Mittel- u. O-Eur., nur selten nach W-Eur. (Bd.II, S.80); ist im Freien kaum vom Mäusebussard unterscheidbar (Bd.II, S.80); Gleiter mit langen, mässig breiten und stumpfen Flügeln (Bd.II, S.126) |
Horst auf
Felsklippe od. auf Tundrahügel; Brut ab Ende April bis
Anf. Juni; 41 Tage Nestlingszeit (Bd.II, S.80); Junge werden mit offenen Augen geboren (Bd.II, S.128), dann schrittweises Erlernen der Jagd (Bd.II, S.129) |
Lemminge (skand. Wühlmaus), jagt im Gleitflug od. Sturzflug (Bd.II, S.80) |
Wespenbussard (Pernis apivorus) Zugvogel 30-31 Tage Brut |
ganz Eur.
ausser N-Skand., N-FS, GB, Norw., S-Sp., S-Frankr.,
S-Italien (Bd.II, S.82); Ende April/Mai-Ende Aug./Okt., im Winter im trop. Afrika; wandert in Schwärmen (Bd.II, S.82); Gleiter mit langen, mässig breiten und stumpfen Flügeln (Bd.II, S.126) |
Horst in
Bäumen, immer mit grünem Laub geschmückt; Brut ab Mai/Juni; ca. 40 Tage Nestlingszeit (Bd.II, S.82); Junge werden mit offenen Augen geboren (Bd.II, S.128), dann schrittweises Erlernen der Jagd (Bd.II, S.129) |
Nahrung v.a. Wespen u. Hummeln, gräbt deren Erdnester mit Füssen aus; das satte, schuppenartig dichte Gefieder schützt ihn vor Stichen, a. zw. Schnabel u. Auge; Ziel: die Brut u. der Honig, fängt Wespen a. mit dem Schnabel; weitere Beutetiere: Insekten, Regenwürmer, Frösche, Nattern, Jungvögel, Kleinsäuger, Beeren, süsses Obst (Bd.II, S.82) |
E | 5. Die Raubvögel AA - BB - EE - FF - GG - HH - KK - LL - MM - RR - SS - UU - WW | ||
Eisvogel | (Bd.II, S.32,34) | ||
Vogelart Standvogel-Zugvogel Anzahl Bruten |
Vorkommen und Brutgrenze | Nestbau | Nahrung |
Eisvogel Stand- u. Strichvogel, z.T. a. Zugvogel 2-3 Bruten 19-21 Tage Brut |
ganz Eur.,
im N nur bis auf die Höhe von Mittelschweden; Ende Apr.-Juli/Aug.; nur Schwirrflug mit rel. einfachen Flügeln, dafür a. Stosstaucher u. Fischer; Eisvögel aus N-Eur. überwintern in Mitteleur. Not ab Vereisung der Flüsse, strenge Winter produzieren Massentod; Fischer stellen Fallen u. jagen Eisvögel mit der Behauptung, der Eisvogel sei schuld an Fischverlusten (und die Chemie nicht, Stand: 1950er Jahre) |
an
klarfliessenden Bächen u. Flüssen u. Uferstreifen der
Seen, wo noch Ruhe herrscht; grosse Reviere, nur zur Brutzeit gemeinsames Auftreten, sonst Einzelgänger; -> geeignete Nistplätze werden immer seltener; gräbt Niströhren in lehmigen oder sandigen Uferbänken, 40-100cm lang, nach jedem Aufenthalt wird ein kurzes Bad im Wasser genommen; 23-26 Tage Nestlingszeit; Nestlinge sitzen im Kreis und machen beim Füttern Karussel, so dass jedes einmal drankommt; flügge: Nach einige Tagen streifen die Jungen allein durch Bach- u. Seeregionen mit Zügen bis ans Mittelmeer |
Der Eisvogel benutzt immer wieder dieselben Lauerplätze, Fangen, Betäubung der Beute mit ein paar Schlägen gegen einen Zweig, dann wird die Beute kopfvoran verschlungen; oder: Schwirren in der Luft an der Stelle u. dann Tauchstoss mit bis 7cm langen Fischen als Beute, oder wasserbewohnende Insektenlarven, Krebstiere, Kaulquappen u. andere kleine Wassertiere |
Elstern: siehe: Krähenvögel | |||
Eulen, Kauze, Uhu | (S.86-98) | ||
Eulen generell | Nahrung | ||
sind Nachtvögel, früher aus Unwissen mit
unheimlichem Aberglauben besetzt als Zaubervogel,
Hexenvogel u. Todesbote; am Tag sehen Eulen drollig aus, mit Minenspiel im Gesicht, grosse, runde Augen, als Sinnbild der Weisheit; der Federpelz täuscht einen grossen Kopf vor; Auge: ist auf höchster Entwicklungsstufe, ein Auge ist so gross wie das Hirn, u. Eulen haben unter den Vögeln eines der bestentwickeltsten Gehirne; die Augen sind birnförmig wie mit Teleobjektiv gegen aussen: Die Hornhautkalotte überwölbt den Linsenabschnitt röhrenartig, die Netzhaut besteht fast nur aus _Stäbchen, stehen sehr dicht, mit Sehpurpur, mehrere Sinneszellen pro Nerv, so ist der Sammelimpuls für das Gehirnbild stärker,; Eulen sehen nur schwarz-weiss, da kaum Zäpfchenzellen vorhanden sind, ist eine einseitige Spezialisierung aufs "Dämmersehen", v.a. bei Waldkauz u. Schleiereule; die Augen sehen nach vorn, absolut scharfe Weitsichtigkeit mit Perspektivenüberschneidung; die Augäpfel sind nicht drehbar, dadurch ist die Bildschärfe in der Nähe etw. beeinträchtigt, dafür der Kopf als Ausgleich bis 3/4 Drehung drehbar; Fressvorgänge gehen ohne Sehen, dafür mit Tastfedern vor sich; Gehör: absolut entwickelt: Der lange Gehörgang mündet seitlich hinter den Augen unter den Federn u. nicht dort, wo die Feder-"Ohren" aufstehen; die Ohrklappen verstärken aber das Richtungshören, sind beweglich u. einstellbar; sind die besten Ohren der Vögel, besser als Menschenohr, Eulenohren sind empfindlich a. für hohe Töne, z.B. das Pfeifen einer Maus; somit können Eulen in eine Richtung sehen, gleichzeitig in eine andere Richtung hören Gefieder: mit Samtpolster mit flaumigem Überzug, so dass der Luftstrom abgedämpft wird; deswegen wirkt der Flug v. Eulen geisterhaft u. ist erfolgreich bei der Beutesuche. Schwungfedern am Flügelrand sind der ganzen Aussenkante entlang fein gezähnelt u. tragen dazu bei, dass die Luft geräuschlos zerteilt wird; meist rindenfarbenes Tarnkleid, am Tag oft in Höhle od. in anderem schattigen Versteck; die Gesichter heben sich ab u. sind individuell; Haltung bei Bedrohung: richten sich auf, sträuben alle Federn, fächern mit den Flügeln, knappern mit dem Schnabel. Schlafbäume der Eulen: Indikatoren sind verschieden (Bd. II, S.86-98); die Jungen sind unterschiedlich alt, bis zu 2 Wochen Differenz; bei Futtermangel, bei Schlechtwetterperioden u. Hungerzeiten tötet die Eulenmutter das Schwächste, das von den Geschwistern gefressen wird, od. die grösseren Jungen bringen das Kleinste selber um (Bd.II, S.108); im Normalfall aber ist immer ein Vorrat an Mäusen vorhanden (Bd.II, S.110); Wenn die Jungen flügge sind, werden sie noch 2 Monate von den Elternvögeln begleitet, bis Aug./Sep. bleibt die Familienstruktur erhalten (Bd.II, S.110), dann suchen sich die Nachkömmlinge neue Quartiere (Bd.II, S.112) |
Jagd ab
Dämmerung, die Arten im hohen Norden a. bei
Sonnenschein, v.a. weil im Sommer immer Tag ist bzw.
im Winter fast nur Dunkelheit herrscht, hat eine
Anpassung stattgefunden; Beute: Mäuse, schlafende Vögel, Jagd in der Nacht, sicheres Zugreifen in der Nacht durch scharfe Augen u. Ohren, keine hochempfindliche Nase nötig, Augen sind noch besser als die von Nachtschwalben _(Bd.II, S.86-98); Eulen jagen zu unterschiedlichen Zeiten, da manche in der Nacht nichts sehen (Bd.II, S.100); Krallen der Eulen sind scharf u. tödlich, Beute wird oft an den Standplatz getragen u. dort verschlungen, nur grössere Beute wird zerrupft; Knöchelchen u. Haarpelz ballen sich im Magen zu einem länglichen, daumendicken Gebilde zs. u. werden ausgewürgt (="Gewölle") (Bd.II, S.100), (="Speiballen") (Bd.II, S.102); Nahrung: Fische, Frösche, Reptilien, Vögel, an den Knochen im Speiballen ablesbar mit Resten von Insekten, Schnecken u. a. von Regenwürmern (Borsten) (Bd.II, S.102); insgesamt machen aber die Vögel nur einen geringen Teil der Eulenbeute aus (Bd.II, S.108). |
||
Vogelart Standvogel-Zugvogel Anzahl Bruten |
Vorkommen
und Brutgrenze Wuchs und Flug |
Nestbau | Nahrung |
Bartkauz (Strix nebulosa) Standvogel (Bd.II, S.48) |
N-Russland,
Finnland, Skand. (Bd.II, S.48); kleine, gelbe Augen, ist gleichzeitig fast so gross wie ein Uhu (Bd.II, S.48) |
im Nadelwald, sucht alte Raubvogelhorste u. brütet da (Bd.II, S.48) | jagt bei Tag u. bei Nacht (Bd.II, S.98), mehr bei Tag als bei Nacht, da kleine Augen (Bd.II, S.48): Mäuse, Lemminge (skand. Wühlmaus), Eichhörnchen, Vögel (Bd.II, S.48) |
Habichtskauz (Strix uralensis) Standvogel 27-29 Tage Brut (Bd.II, S.48) |
in O-Eur., im N bis Skand., PL, im S bis Kapraten, a. in Waldgebirgen des Balkan u. in den Ostalpen inselartig brütend (Bd.II, S.48); | meist in
Mischwäldern, meist in Baumhöhlen (Bd.II, S.48) 34 Tage Nestlingszeit (Bd.II, S.48) |
jagt bei Tag u. bei Nacht (Bd.II, S.98): Mäuse, Frösche, Vögel, Insekten (Bd.II, S.48) |
Rauhfusskauz (Aegolius funereus) Stand- u. Strichvogel, im Winter manchmal in Tälern u. Niederungen 25-31 Tage Brut (Bd.II, S.54) |
im hohen
Norden (Bd.II, S.98), von FS bis in die Bergwälder des
Balkan, Alpen u. Jura, sporadisch in Mitteldeutschland
_(Bd.II, S.54); dicht bepelzte Füsschen (Bd.II, S.54); pfeift im Frühling wie ein Wiedehopf (Bd.II, S.54) |
im Nadelwald
od. Buchen-Tannenwald, in geräumigen Baumhöhlen, gerne
in _Schwarzspechtbauten (Bd. II, S.54); 30 Tage Nestlingszeit (Bd.II, S.54) |
jagt nachts v.a. Mäuse, im Winter a. viele Vögel (Bd.II, S.54); jagt in N-Europa a. tagsüber, in der Schweiz nur in der Nacht _(Bd.II, S.100) |
Schleiereule (Tyto alba) 2 Bruten jährlich 32-34 Tage Brut (Bd.II, S.44) |
in fast ganz
Eur., im N bis PL, Litauen, S-Schweden, Schottland,
nicht im südl. Balkan; variatives Gefieder je nach
Region: weisse Unterseite im S u. W, zart rostgelbe
bis rostbraunen Unterseite in Mitteleur.; tagsüber
zus.-gezogener, in der Nacht breit entfalteter
Schleier (Bd.II, S.44); empfindet noch 10-1000 mal schwächeres Licht als der Mensch (Bd.II, S.92); Indikator für Schlafbaum: Gewölle am Boden (Bd.II, S.100) |
Stadteule
(Bd.II, S.46); beziehen gern dunkle Winkel im Kirchturm, unter Scheunendächern od. in Ruinenmauern auf blankem Boden (Bd.II, S.108); in Scheunen, in leeren od. bewohnten Taubenschlägen, in Türmen, Ruinen; Indikator: Kalkspritzer (Bd.II, S.44); 64-66 Tage Nestlingszeit (Bd.II, S.44) |
90% Mäuse, darunter a. Fledermäuse, im Winter als einzige Eule viele Spitzmäuse (Bd.II, S.102) |
Schneeeule (Nyctea scandiaca) Stand- u. Strichvogel 33 Tage Brut (Bd.II, S.50) |
N-Skand.,
Island, im Winter bis S-Norwegen u. Polen, z.T.
stossartige S-Züge (Bd.II, S.50); bei Wanderung nach
S-Europa werden Schneeeulen oft abgeschossen (Bd.II,
S.106); Männchen mit schneeweissem Gefieder, Weibchen mit dunklen Bänderflecken (Bd.II, S.50) |
nistet
nördl. der Baumgrenze in Fjällen (skand. Hochebenen)
u. in arktischen Tundren, brütet auf blossem Grund,
gern auf Hügelchen mit freiem Rundblick (Bd.II, S.50) 8 Wochen Nestlingszeit (Bd.II, S.50) |
jagt bei Tag
u. bei Nacht (Bd.II, S.98); v.a. Lemminge (skand.
Wühlmaus), Schneehasen, Schneehühner, an Küsten a.
Enten, Lummen (artkischer Seevogel) u. Alken
(arktischer Meeresvogel) (Bd.II, S.50); bei Mäuseplage massiv mehr Junge, bei Mäuseknappheit Wanderung bis S-Europa (Bd.II, S.104) |
Sperbereule (Surnia ulula) z.T. Zugvogel ins Baltikum, selten bis Mitteleur. |
N-Russland
bis Skandinavien (Bd.II, S.48); |
Nadelwald, nistet in Höhlen od. in Raubvogelhorsten und brütet da (Bd. II, S.48) | jagt bei Tag u. bei Nacht (Bd.II, S.98) Mäuse, Lemminge (skand. Wühlmaus), Kleinvögel (Bd.II, S.48) |
Sperlingskauz (Glaucidium passerinum) 4 Wochen Brut (Bd.II, S.52) |
Skand., Finnland, Russland, PL, Gebirge von O- u. Mitteleur., Alpen, Jura; pfeift ähnlich wie Gimpel (Bd.II, S.52) | meist in
Spechthöhlen; 26 Tage Nestlingszeit (Bd.II, S.52) |
jagt bei Tag u. bei Nacht (Bd.II, S.98), jagt am Tag u. in der Dämmerung kleine Singvögel, vom Ast aus od. im Flug, rupft u. frisst die Vögel in seinem Bau; 1/3 Vögel, 2/3 Nager u. Spitzmäuse (Bd.II, S.52) |
Steinkauz (Athene noctua) meist Standvogel 28 Tage Brut (Bd.II, S.56) |
ganz Europa,
im N bis Lettland, DK, Mittelengland, nicht in Irland;
in kalten Wintern hohe Verluste möglich (Bd.II, S.56); miauende bis kläffende Laute (Bd.II, S.56) |
in
Niederungen im offenen Gelände bis in mittl.
Höhenlagen, in ausgefaulten Bäumen, Mauerluken,
Dachwinkeln, in Baumgärten, Alleen u. Parkanlagen, in
Kopfweidengruppen, Feldgehölzen, Eichenhainen _(Bd.II,
S.56); auch Stadteule (Bd.II, S.46) 4-5 Wochen Nestlingszeit (Bd.II, S.56); |
jagt in Wiesen u. Feldern, stürzt sich vom Hochsitz od. vom Rüttelflug, od. schreitet am Boden u. fängt Insekten (Bd.II, S.56); jagt ab Nachmittag (Bd.II, S.98), 2/3 Mäuse, daneben Käfer, Heuschrecken, Grillen im Flug u. vom Boden, gelegentlich a. Würmer, Frösche, Eidechsen, kleine Vögel, wie Waldkauz _(Bd.II, S.102), v.a. Feldmäuse (Bd.II, S.104) |
Sumpfohreule (Asio flammeus) Strich- u. Zugvogel 24-29 Tage Brut (Bd.II, S.60) |
von Island,
N-Eur., Frankreich, Italien bis zum nördl. Balkan, oft
unregelmässig u. sporadisch, in der Schweiz selten,
nicht in Irland (Bd.II, S.60); im Winter z.T. Zug nach Mittel- u. S-Eur. bis Ostafrika, in manchen Jahren invasionsartig (Bd.II, S.60); kläffend, im Frühling Ruf "bu-bu-bu" mit herabstürzendem Balzflug (Bd.II, S.60) |
Bodenbrüter:
Bodennest (Bd.II, S.60), ist die einzige Nestbauerin
unter den Eulen: Gras, Stengel, Nest im Wies- u.
Riedland versteckt (Bd.II, S.108); 4-5 Wochen Nestlingszeit (Bd.II, S.60) |
jagt bei Tag u. bei Nacht (Bd.II, S.98) Feldmäuse, Lemminge (skand. Wühlmäuse) in sumpfigem Wies-, Moor- u. Riedland, Dünenlandschaften od. arktische Tundren, Beute wird am Boden verzehrt (Bd.II, S.60) |
Uhu (Bubo bubo) 35 Tage Brut (Bd.II, S.64) |
in Europa
bis über den Polarkreis, im gesamten S-Eur. (Bd.II,
S.64); die grösste Eule, vor der Industrialisierung überall, heute nur noch in stillen Bergtälern u. in weiten Wäldern im Norden (Bd.II, S.64) ab Ende Jan./Feb. Ruf gg. Abend "hu-u" (Bd.II, S.64); viele Tote durch Hochspannungsleitungen, bleibt stets von Ausrottung gefährdet (Bd.II, S.64) |
gern felsige
Waldkuppen über tief eingeschnittenen Schluchten od.
an Hängen von Hochtälern mit Runsen (Wildbachrinnen)
u. Geröllhalden (Bd.II, S.64); brütet je nach Möglichkeit am Boden, im Fels, an Steilhängen od. im Gestrüpp in der Ebene od. in grossen Raubvogelhorsten (Bd.II, S.64); 2-3 Junge, laufen nach 5 Wochen, flügge nach 8 Wochen, viele Brutverluste (Bd.II, S.64) |
weite, nächtliche Jagdausflüge (Bd.II, S.64); hat beim Fressen die Augen geschlossen u. frisst durch Spüren der Tastfedern (Bd.II, S.92); hat ähnliches Menu wie Waldkauz, z.B. Feldmäuse, Lemminge (skand. Wühlmaus), dazu Wildkaninchen, Schneehasen, Feldhasen, Eichhörnchen, Igel, Krähen, Rebhühner, Schneehühner, viele Mäuse, ebenso Frösche, Fische, Insekten, bis zum Fuchs, Auerhuhn, Waldkauz oder schlafende Wanderfalken (Bd.II, S.104) |
Waldkauz (Strix aluco) Standvogel 1 Brut jährlich 28-30 Tage Brut (Bd.II, S.46) |
in ganz
Eur., im N bis ca. 63.Breitengrad, nicht in Island,
Irland, Korsika, Sardinien (Bd.II, S.46) Gefieder: grau od. braun od. fuchsrot mgl. (Bd.II, S.46); hat grösseres Auge als Menschenauge; mit 56'000 Stäbchen pro mm2 Netzhaut; empfindet noch 10-1000 mal schwächeres Licht als der Mensch (Bd.II, S.90,92); Indikator für Schlafbaum: Kotspritzer am Boden (Bd.II, S.100); Balzlied: "huhuuu" Pause, dann "hu huhuhuhuuuuuu", mit Antworten, das Weibchen "kjewit"; bei menschlicher Imitation kommt der Kauz herbei [u. meint, es sei ein Eindringling vorhanden] _(Bd.II, S.112) |
bezieht gern
geräumige Baumhöhlen (Bd.II, S.108), in alten Bäumen
im Wald, in Parks, in Gärten, in Niederungen wie a. in
den Bergen; a. Stadteule (Bd.II, S.46); 4-5 Wochen Nestlingszeit (Bd.II, S.46) |
2/3 Mäuse, daneben Käfer, Heuschrecken, Grillen im Flug u. vom Boden, gelegentlich a. Würmer, Frösche, Eidechsen, kleine Vögel, wie Steinkauz (Bd.II, S.102), im Detail: Feldmaus, Waldmaus, Rötelmaus, viele Käfer, in Flugjahren Maikäfer, zeitweise viele Regenwürmer, bei Nähe von Gewässern a. Fische: greift Hecht, Barsch, Forelle, od. hat Vorliebe f. Frösche u. Kröten; greift a. grössere Wirbeltiere wie Junghasen u. grosse Vögel wie Krähen, a. Maulwurf, Wanderratte, Spatzen, Finken, Amseln, Goldhähnchen etc. (Bd. II, S.104) |
Waldohreule (Asio otus) Stand- u. Strichvogel, z.T. Zugvogel nach Südwesten 28 Tage Brut |
fast in ganz
Eur., im N etwa bis zum 65.Breitengrad, in den Alpen
bis Baumgrenze, nicht in Port., Sardinien, Kors.,
Griech-ld. (Bd.II, S.58); lange Federohren, leuchtende, feuergelbe Augen (Bd.II, S.58); männlicher Balzruf "Uhu-u", das Weibchen summt leise, auch katzenartiges Fauchen od. Gebell (Bd.II, S.58) drückt sich an den Tannenstamm u. macht sich dünn, wenn sie sich entdeckt fühlt (Bd.II, S.98); Indikator für Schlafbaum: Kotspritzer am Boden, im Winter gerne in Gesellschaften, wochenlang in derselben Fichte, z.T. über Jahre wiederkehrend (Bd.II, S.100) |
gerne im
Nadelwald (Bd.II, S.58), beziehen alten
Raubvogelhorst, Krähen- od. Elsternnest (Bd. II,
S.108); am Tag verborgen in ruhigen Orten im Wald od. in kleinen Gehölzen, v.a., in dichtgewachsenen Fichten, Föhren u. Tannen (Bd.II, S.58); 20 Tage Nestlingszeit (Bd.II, S.58) |
jagt nachts über Wiese- u. Ackerland, fängt v.a. Wühlmäuse (Bd.II, S.58), 90% Mäuse, v.a. Fledermäuse (Bd.II, S.102) |
Zwergohreule (Otus scops) Zugvogel 24-25 Tage Brut (Bd.II, S.62) |
S-Eur., im N
bis Mittelfrankreich, in der Schweiz im Wallis,
Tessin, in Tälern in Graubünden, selten im Mittelland,
ausserdem in Ungarn (Bd.II, S.62) Apr.-Sep./Okt., im Winter im tropischen Afrika (Bd.II, S.62) feiner Ruf "g'u g'u" in warmen Nächten (Bd.II, S.62) klein, schwer auffindbar (Bd.II, S.62) |
gerne nahe
von Häusern in Gartenbäumen, in Alleebäumen u.
Pflanzungen, in kl. Gehölzen u. Waldlichtungen, in
Baumlöchern, Mauerlöchern, in alten Vogelnestern
(Bd.II, S.62); ca. 3 Wochen Nestlingszeit (Bd.II, S.62) |
v.a. Insekten, auch Mäuse, Singvögel, Eidechsen u. Frösche (Bd.II, S.62) |
F | 5. Die Raubvögel AA - BB - EE - FF - GG - HH - KK - LL - MM - RR - SS - UU - WW | ||
Falken und Wanderfalken | |||
Vogelart Standvogel-Zugvogel Anzahl Bruten |
Vorkommen
und Brutgrenze Wuchs und Flug |
Nestbau | Nahrung |
Falken generell | sind die Vögel mit dem schnellsten Flug aller "Raubvögel"; lange, spitz geformte, kräftige Flüge (Bd.II, S.128) | kein
Horstbau, sondern Brut in Nischen oder Felsbänken
direkt auf dem Boden, oder es wird ein Horst eines
anderen Vogels erobert (Bd.II, S. 128), und Falken
bessern a. keine Horste aus (Bd.II, S.104) Brut 4-6 Wochen (Bd.II, S.128); Junge werden mit offenen Augen geboren, 1-3 Monate Nestlingszeit (Bd.II, S.128), dann schrittweises Erlernen der Jagd (Bd.II, S.129) |
Sturzflug mit angelegten Flügeln auf das Opfer, das Opfer kann nur in Hindernisse flüchten, was z.T. gelingt; aus Vogelschwärmen werden die schwächsten Tiere ausgesucht, die behindert erscheinen; gewisse Arten fressen v.a. Vögel, andere Insekten (Bd.II, S.128) |
Baumfalke (Falco subbuteo) Zugvogel 28 Tage Brut |
in ganz
Europa, in N-Mittel-Finnland, S-Schweden, Südengland
(Bd.II, S.106); Aprl./Mai-Sep./Okt., im Winter in O- u. S-Afrika (Bd.II, S.106); kleiner u. schlanker als Wanderfalken, immer längsgestreifte Unterseite, lange u. spitze Flügel wie bei den Seglern, schnell u. gewandt fliegend wie Schwalben u. Mauersegler (Bd.II, S.106) |
Horstbesetzung erst ab Juni: altes Krähen- od. Elternnest, hoch in Baumkrone am Waldrand, bei einer Lichtung, od. im Feldgehölz; Nestlingszeit 28-32 Tage (Bd.II, S.106). | jagt dicht über dem Boden, erschreckt kleine Vögel, die dann auffliegen und ihm direkt vor den Schnabel fliegen: Lerchen, Finken etc., fängt a. Insekten Maikäfer, Libellen, Nachtfalter; jagt a. in kleinen Gruppen (Bd.II, S.106). |
Eleonorenfalke (Falco eleonorae) |
auf
Felseninseln im Mittelmeerraum: von Balearen bis zu
den Zykladen u. bis Zypern (Bd.II, S.116); grösser als Baumfalke, im Flugbild u. Federkleid gleicht er dem Baumfalken (Bd.II, S.116) |
in Felsnischen; Brut erst ab August, Zugvögel sind das Futter für die Jungen (Bd.II, S.116) | Heuschrecken, Käfer, Libellen, Eidechsen, Fledermäuse, z.T. a. Vögel, v.a. im Herbst u. im Frühling werden Zugvögel gejagt (Bd.II, S.116) |
Feldeggsfalke (Falco biarmicus feldeggii) |
im östlichen
Mittelmeerraum ab Sardinien, Sizilien, S-Italien,
Dalmatien, bis Griech-ld., im felsigen Bergland u. an
Steilküsten; andere Rassen sind über ganz Afrika
verbreitet (Bd.II, S.108); sieht aus wie Würgfalke, Lebensweise wie Würgfalke (Bd.II, S.108) |
nistet im Fels (Bd.II, S.108) | jagt im Flug Vögel, jagt laufendes Wild (Bd.II, S.108) |
Jagdfalke / "Islandfalke" (Falco rusticolus) Standvogel Strichvogel Zugvogel 28 Tage Brut |
in Island,
Mittel- u. N-Skand., N-Russland ("Gerfalke"); im
Winter vereinzelt bis GB, N-Dtld., Baltikum, selten
weiter südlich (Bd.II, S.110); gross, stark, kühn, in Skand. kleiner und anders gemustert als in Island; Körperbau ähnlich wie Würgfalke (Bd.II, S.110) |
in der arktischen Tundra, auf einsamen Hochflächen u. kahlen Felsengestaden der Nordmeere, meist an Felswänden; Brut ab April/Mai (Bd.II, S.110) | fliegt tief über dem Boden und erschrickt die Beute nach einer Bodenwelle od. Klippe durch plötzliches Auftauchen: greift vom Boden Lemminge (skand. Wühlmaus), Schneehasen, Schneehuhn; greift in der Luft u. aus dem Wasser: Möwen, Seeschwalben, Lummen, Alken u. andere Vögel (Bd.II, S.108) |
Merlin (Falke) (Falco columbarius) z.T. Zugvogel 28-29 Tage Brut |
Russland,
Baltikum, Finnland, Skand., GB, Island; im Winter v.a.
in W- u. S-Eur. u. in N-Afrika (Bd.II, S.112); ist der kleinste Falke, in der Schweiz nur Durchzügler u. im Winter (Bd.II, S.112) |
nistet ab Mai/Juni am Boden zw. Heidekraut od. in einem Krähennest; 25-27 Tage Nestlingszeit (Bd.II, S.112) | jagt in sehr geringer Flughöhe sehr beweglich über freies Feld, Heide, Riedland, überholt die Beute u. stösst dann hinunter: kleinere Singvögel, Drosseln, Wartvögel, Rebhühner, Lemminge, Mäuse, Insekten (Bd.II, S.112) |
Rötelfalke (Falco naumanni) Zugvogel 28 Tage Brut (Bd.II, S.116) |
S-Eur., im N
bis Pyrenäen, S-Frankr., Mittelitalien, Ungarn,
S-Russland, selten bis W- u. Mitteleur.; im Winter in
afr. Steppe bis zum Kapland in S-Afrika (Bd.II,
S.116); etwas kleiner u. schlanker als der Turmfalke; das Rötelfalkenweibchen gleicht dem Turmfalkenweibchen (Bd.II, S.116) |
in Felsnischen, Mauerlöchern u. an alten Gebäuden in Kolonien brütend, Brut im Mai/Juni (Bd.II, S.116) | v.a. Insekten wie Libellen u. Heuschrecken, a. Eidechsen u. Mäuse (Bd.II, S.116) |
Rotfussfalke (Falco vespertinus) Zugvogel 23 Tage Brut |
Donaubecken
bis Ungarn, S-PL, Russland, selten weiter westlich
(Bd.II, S.114); im Winter im trop., u. südl. Afrika; in der Schweiz nur auf Durchreise im Frühling (Bd.II, S.114) |
übernehmen gern Horste von leeren Saatkrähenkolonien, Brut ab Mai/Juni; 27 Tage Nestlingszeit (Bd.II, S.114) | schnappt in der Luft: Insekten, Maikäfer, Mitkäfer; schnappt im Sturzflug od. von einer Warte aus: Frösche, Kröten, Eidechsen, Mäuse, gelegentlich Jungvögel; jagt oft in der Abenddämmerung (Bd.II, S.114) |
Turmfalke (Falcotinnunculus) Standvogel Strichvogel Zugvogel 27-29 Tage Brut |
in ganz Eur.
bis in den "hohen Norden", nicht in Island; im Winter
Verlagerung in den Raum zw. S-Schweden u. dem trop.
Afrika; ist in der Schweiz der häufigste Raubvogel
(Bd.II, S.118); neckt sich in der Luft oft mit Krähen u. Bussarden (Bd.II, S.118) |
auf freiem Felde, im Flachland und in den Bergen, bis zur Alpenweide; a. in Städten brütend; Brut in Felsnischen od. in Elstern- od. Krähennest, od. in Kirchtürmen, Mauerlöchern, Nistkästen, Baum- od. Erdhöhlen; Brut ab April/Mai; 27-33 Tage Nestlingszeit (Bd.II, S.118) | Jagd im Sturzflug (Bd.II, S.118): frisst v.a. Mäuse (Bd.II, S.128) von offenem Gelände, a. Eidechsen; Jagd im Gleitflug auf grössere Insekten; in Notzeiten frisst er auch Singvögel (Bd.II, S.118) |
Wanderfalke (Falco peregrinus) Stand-, Strich- u. Zugvogel 28-29 Tage Brut (Bd.II, S.104) |
in ganz
Europa, selten geworden (Stand 1958), nicht in Island;
v.a. die flüggen Jungen wandern, im Winter bis ins
tropische Afrika (Bd.II, S.104); scharfer "Falkenzahn", charakteristische Gesichtszeichnung, quergebänderte Unterseite, beim Jungvogel noch längs gebändert _(Bd.II, S.104); im Winter a. Stadtvogel (Bd.II, S.104) |
Horst in den
Bergen in geschützter Nische an Felswänden, im
Flachland Baumhorst eines Raubvogels od. Reihers
(Bd.II, S.104); Brut ab März/Apr., 35-40 Tage _Nestlingszeit (Bd.II, S.104) |
fängt Beute im Flug, v.a. Wildtauben, Krähen, Häher, Kiebitze, Stare u. Drosseln; Jagt im Winter in Städten auf Türmen: Haustauben u. Lachmöwen (Bd.II, S.104) |
Würgfalke (Falco cherrug) Standvogel Strichvogel Zugvogel |
östl.
Steppenvogel in S-Russland u. im Donaubecken bis Wien;
im Winter Streifzüge bis Italien, selten nach
Mitteleuropa (Bd.II, S.108); schlankere Flügel als beim Wanderfalken (Bd.II, S.108) |
nistet im Feld od. in grossen Baumhorsten; Brut ab Apr./Mai (Bd.II, S.108) | greift im niedrigen Gleitflug über der Steppe v.a. Ziesel u. andere Nager, schnappt a. Vögel in der Luft (Bd.II, S.108) |
G | 5. Die Raubvögel AA - BB - EE - FF - GG - HH - KK - LL - MM - RR - SS - UU - WW | ||
Geier | (Bd.II, S.120,122) | ||
Vogelart Standvogel-Zugvogel Anzahl Bruten |
Vorkommen
und Brutgrenze Wuchs und Flug |
Nestbau | Nahrung |
Geier generell | grösste
Vögel mit bis fast 3m Spannweite; lange Hälse
verhindern das Verschmieren des Gefieders durch die
Fressorgien am Aas; gleichzeitig relativ schwache Füsse, nicht zum Ergreifen von Beute geeignet (Bd.II, S.120,122) |
Horstbau mit
Reisig, Zweigen und Knüppeln (Bd.II, S.128); Brut 6-8 Wochen (Bd.II, S.128); Junge werden mit offenen Augen geboren, 1-3 Monate Nestlingszeit (Bd.II, S.128), dann schrittweises Erlernen der Jagd; die Jungen sind erst ab 5.Altersjahr geschlechtsreif (Bd.II, S.129). |
Nahrung nur vom Aas, viele Fastentage, weil kein Aas gefunden wird, weite Suchflüge, wobei auch andere Aasgeier beobachtet werden, und wo einer niedergeht, kommen auch gleich weitere; im Zusammenspiel wird ein totes Rind in 2 Stunden gefressen, der Vorrat ist in den Kröpfen; die Geier sind manchmal so schwer, dass sie kaum noch fliegen können. |
Bartgeier (Gypaëtus barbatus) 55 Tage Brut (Bd.II, S.68) |
in
Mitteleuropa praktisch ausgerottet, bis 1850 viel in
den Alpen (Bd.II, S.121), in den Zentral- u. Ostalpen
Anf. 19.Jh. ausgerottet; noch in Spanien, in den
Pyrenäen, südl. Balkan, Griech-ld., wieder vereinzelt
in Österreich u. im Wallis (Bd.II, S.68); mit vielen Eigenheiten im Körperbau (Bd.II, S.121), 2,7-3m Flügelweite (Bd.II, S.68); Gerüchte behaupteten Lämmer- u. Kinderraub sowie Attacken auf Jäger u. Hirten (Bd.II, S.68) |
Horstbau mit Reisig, Zweigen und Knüppeln (Bd.II, S.128), Horst in Felswänden, Brut ab Jan./März (Bd.II, S.68) | kann a. grosse Röhrenknochen, Rindenwirbel und Hufe verdauen, ist Hauptnahrung (Bd.II, S.121), frisst Aas, v.a. grosse Knochen, die der Bartgeier aus grosser Höhe herunterfallen lässt, so dass sie zersplittern; im Süden macht der Bartgeier dasselbe mit Schildkröten; greift sich gelegentlich a. kleinere Tiere (Bd.II, S.68). |
Gänsegeier (Gyps fulvus) 52 Tage Brut (Bd.II, S.66) |
grösster
Geier in Europa (Bd.II, S.120); häufig in Sp./Port., Pyrenäen, Sardinien, Sizilien, südlicher Balkan, in den südfrz. Causses selten; Flüge ohne Brut bis in die österr. Alpen, vereinzelt in ganz Mitteleuropa (Bd.II, S.66) |
Horstbau mit
Reisig, Zweigen und Knüppeln (Bd.II, S.128); brütet in
Kolonien an hohen Felswänden, Brut ab Februar (Bd.II,
S.66); 3 Monate Nestlingszeit (Bd.II, S.66) |
gerne Eingeweide, kommt zuerst dran, wenn ein totes Tier gefunden wird, schlitzt es auf (Bd.II, S.120) |
Mönchsgeier / Kuttengeier (Aegypius monachus) (Bd.II, S.66) | zweitgrösster
Geier in Europa (Bd.II, S.120); Sp./Port., Balearen, Sardinien, Sizilien, Balkan, inzwischen nur noch selten (Bd.II, S.66); 2,8m Flügelweite, massive Muskulaturen am Schnabel _(Bd.II, S.66) |
nur
paarweise in lichten, weiten Wäldern (Bd.II, S.66); Horstbau mit Reisig, Zweigen und Knüppeln (Bd.II, S.128); Horst im Wipfel eines grossen Baumes _(Bd.II, S.66); Brut ab Feb./März (Bd.II, S.66) |
Haut, Muskeln, Sehnen, Knochen (Bd.II, S.66); frisst gerne Fleisch u. Knochen nach dem Gänsegeier (Bd.II, S.120); jagt a. lebende Beute (Bd.II, S.66) |
Schmutzgeier (Neophron percnopterus) Zugvogel 6 Wochen Brut (Bd.II, S.66) |
kleinster
Geier Europas (Bd.II, S.66); in Eur. in Sp./Port., S-Frankreich, Korsika, Sizilien, Italien, grosser Teil der Balkanländer (Bd.II, S.66); März/April-Sep./Okt., als Zugvogel im Winter am Südrand der Sahara; im Orient in den Städten neben Schlachthöfen u. Abfallhalden; die Flügel sehen im Flug aus wie Storchenflügel (Bd.II, S.66) |
Horstbau mit
Reisig, Zweigen und Knüppeln (Bd.II, S.128), Horst in
Felsnischen, verziert mit allen möglichen Abfällen
(Bd.II, S.66); Brut ab März/April (Bd.II, S.66) |
Aas; Schmutzgeier als die kleinsten Geier müssen nehmen, was die grösseren Geier übrig lassen: Darminhalt, andere Reste, a. gern Exkremente; frisst a. Schildkröten, Eidechsen, Frösche (Bd.II, S.66) |
H | 5. Die Raubvögel AA - BB - EE - FF - GG - HH - KK - LL - MM - RR - SS - UU - WW | ||
Habicht | |||
Vogelart Standvogel-Zugvogel Anzahl Bruten |
Vorkommen
und Brutgrenze Wuchs und Flug |
Nestbau | Nahrung |
Habicht (Accipiter gentilis) Stand- u. Strichvogel 35-38 Tage Brut (Bd.II, S.84) |
ganz Eur.
ausser Island, Irland, GB, Port., z.T. fast
ausgerottet (Bd.II, S.84); breite, kurze Flüge, rascher Flügelschlag für schnellen u. wendigen Flug, gern in deckungsreichem Gelände, jagt überfallartig, verfolgt Beute bis ins Gezweige (Bd.II, S.126); nach der Aufzucht Einzelgänger bis Jan., jagt dann auch über Kulturland bis an Siedlungsränder (Bd.II, S.84) |
Horst in
ruhigem Waldteil mit altem Baumbestand, Horst aus
Reisig (Bd.II, S.84); Brut ab April/Mai, fliegt u. kreist kaum während der Brut (Bd.II, S.84); Junge werden mit offenen Augen geboren, 1-3 Monate Nestlingszeit (Bd.II, S.128), 40 Tage Nestlingszeit, in Horstnähe bis Ende Juli (Bd.II, S.84), schrittweises Erlernen der Jagd (Bd.II, S.129), dann selbständig (Bd.II, S.84) |
lauert auf Bäumen (Bd.II, S.84): schnappt sich auf Bauernhöfen Tauben oder Hausgeflügel; in Wildbahn: Krähen, Elstern, Häher, die selbst Nesträuber sind; so bleibt der Schaden im Gleichgewicht (Bd.II, S.126) |
Häher (Garrulinae) | (Bd.I, S.20-24) | ||
Vogelart Standvogel-Zugvogel Anzahl Bruten |
Vorkommen
und Brutgrenze Wuchs und Flug |
Nestbau | Nahrung |
Eichelhäher z.T. Zugvogel 1 Brut jährlich im März, 2 Wochen Brut |
in fast ganz
Europa; bis 1600m ü.M. brütend; hüpft auf dem Erdboden (Bd.I, S.20-24) |
Nester am
Stamm eines Nadelbaums platziert; relativ feste
Nester, 4-6m über dem Boden, manchmal auch frei im
Dickicht von Bäumen und Gebüschen; v.a. im Laubwald, ab und zu auch im Nadelwald; Niststoffe: Reisig, Wurzeln, trockene Grashalme, Pflanzenbast, Stengel, Moose, Flechten (Bd.I, S.20-24) |
Allesfresser:
Insekten, Raupen, Plündern von Wespennestern u.a.
Nestern, Würmer, kleine Schnecken, manchmal Vogeleier
und Nestjunge, Beeren der Eberesche, Wacholderbeeren,
Walnüsse; speziell: Bucheckern, Eicheln und Walnüsse; Vergraben von Vorräten, die er im Winter nicht mehr wieder findet, so Verbreitung der Buche und der Eiche; Futter für die Jungen: Insekten, Schnecken, wirbellose Tiere, später Grünzeug (Bd.I, S.20-24); Eier u. Jungvögel, selten Kleinsäuger u. Reptilien; Samen u. Früchte: Eicheln, Haselnüsse, Bucheckern, Esskastanie, Getreide, v.a. Mais (Merkblatt: Nahrung v. Gartenvögeln 2002)_, Himbeere, Roter Holunder, Schwarzer Holunder, Schwarzdorn, Traubenkirsche (Merkblatt: Beeren u. Singvögel 2003), Hagebuche (Merkblatt: Der vogelfreundliche Garten 2001) |
Arvenhäher / Tannenhäher russische Rasse z.T. Zugvogel nach Mitteleuropa 1 Brut jährlich im März, 2 Wochen Brut |
südliches FS
überall, Baltikum, mitteleur. Alpen, NW-Balkan; brütet bis an die obere Waldgrenze; hüpft auf dem Erdboden |
Die Nester
sind am Stamm eines Nadelbaums platziert; relativ
feste Nester, 4-6m über dem Boden v.a. auf Nadelbäumen, v.a. auf Arven, Arvenhäher sind "Arvenanzeiger", daneben auch auf Fichten, Weisstannen, Föhren und Lärchen; Niststoffe: Reisig, Wurzeln, trockene Grashalme, Pflanzenbast, Stengel, Moose, Flechten, auch Lehm und Holzmulm |
Allesfresser:
Insekten, Raupen, Plündern von Wespennestern u.a.
Nestern, Würmer, kleine Schnecken, manchmal Vogeleier
und Nestjunge, Beeren der Eberesche, Wacholderbeeren,
Walnüsse; speziell: Samen von Nadelbäumen, Samen der Arve (Zirbelnüsschen), Haselnüsse; Vergraben von Vorräten, die er im Winter nicht mehr wieder findet, so Verbreitung der Arve und Haselnusssträucher; Futter für die Jungen: Insekten, Schnecken, wirbellose Tiere, später Grünzeug (Bd.I, S.20-24); Insekten, Spinnen, ganzjährig vegetabil; legt Vorratskammern mit Früchten von Pinus-Arten an (Kiefer, Föhre, Fichte); Koniferensamen [Tannenzapfensamen], Laubbaumsamen, viele Beeren u. weiche Früchte (Merkblatt: Nahrung v. Gartenvögeln 2002) |
Rotschwanzhäher /
Unglückshäher 1 Brut jährlich im März, 2 Wochen Brut |
im mittl. +
nördl. Norwegen im mittl. + nördl. Schweden im mittl. + nördl. Finnland in Nord-Russland; hüpft auf dem Erdboden |
Die Nester
sind am Stamm eines Nadelbaums platziert; relativ
feste Nester, 2-3m über dem Boden, selten 4-6m hoch v.a. auf Nadelbäumen; Niststoffe: Reisig, Wurzeln, trockene Grashalme, Pflanzenbast, Stengel, Moose, Flechten; Mulde mit Pflanzenwolle, Federn von Wildhühnern und Eulen |
Allesfresser:
Insekten, Raupen, Plündern von Wespennestern u.a.
Nestern, Würmer, kleine Schnecken, manchmal Vogeleier
und Nestjunge, Beeren der Eberesche, Wacholderbeeren,
Walnüsse; Futter für die Jungen: Insekten, Schnecken, wirbellose Tiere, später Grünzeug |
Tannenhäher | siehe: Arvenhäher |
K | 5. Die Raubvögel AA - BB - EE - FF - GG - HH - KK - LL - MM - RR - SS - UU - WW | ||
Kauz: siehe: Eulen | |||
Krähenvögel: Krähen und Elstern (lat.: Corvinae) | (Bd.I, S.8-19) | ||
Vogelart Standvogel-Zugvogel Anzahl Bruten |
Vorkommen
und Brutgrenze Wuchs und Flug |
Nestbau | Nahrung |
Mischlinge der Rassen Rabenkrähe und Nebelkrähe | schreiten auf dem Boden | ||
Blauelster | Sp., Port.; schreitet auf dem Boden |
horstartiges, festes Nest, normalerweise in Baumkronen; das Nest ist ähnlich einem kleinen Krähennest oder einem grossen Würgernest; Tendenz zur Koloniebildung, z.T. zwei Nester auf einem Baum | Allesfresser,
v.a. wirbellose Tiere; Grünzeug, Beeren, Früchte; Baumfrüchte, Ausplündern von anderen Nestern; Nahrungssuche in der Nähe von Gehölzen |
Elster | weit in
Europa verbreitet; bis 1450m ü.M. brütend; schreitet auf dem Boden |
kugelförmiges,
überdachtes Nest mit Loch an der Seite: "Kobel"; Nest normalerweise in Baumkronen, hoch in den Wipfeln alter Bäume, oft aber auch in Dickichten gleich über dem Boden, in Röhrichten (Rohrdickicht), auf Leitungsmasten; Elsternkobel werden auch von anderen Vögeln benutzt, z.B. von Turmfalken, Hohltauben oder Waldohreulen |
Allesfresser, v.a. wirbellose Tiere; Grünzeug, Beeren, Früchte; Baumfrüchte, Ausplündern von anderen Nestern; Nahrungssuche in der Nähe von Gehölzen (Bd.I, S.8-19); vegetabile Kost v.a. im Winter (Merkblatt: Nahrung v. Gartenvögeln 2002): Berberitze, Vogelbeerbaum (Merkblatt: Hecken u. Vögel 2002); ganzjährig: Abfall, kleine Wirbeltiere, Vogeleier, Aas (Merkblatt: Nahrung von Gartenvögeln 2002), Roter u. Schwarzer Holunder (Merkblatt: Beeren u. Singvögel 2003) |
Elsternkobel werden auch von Staren benutzt (S.24-30) | |||
Kolkrabe | weit in
Europa verbreitet; bis subalpin brütend; schreitet auf dem Boden |
horstartiges, festes Nest; auf Steingesimsen, in Felsklüften, auf hohen Bäumen | kleinere, v.a. kranke Wirbeltiere, Säuger, Vögel, Reptilien, Amphibien, Fische, Aas, Schnecken, Muscheln, Würmer, Eier, Insekten, Krebse, Früchte aller Art, Beeren, Samen, Grünzeug |
Krähen sind je nachdem Standvogel oder Zugvogel nur 1 Brut/Jahr im März-Mai 3 Wochen |
meist mit Reisig, neben Reisig sind Niststoffe auch Grashalme, Pflanzenbast, Moos, Federn, Tierhaare, Stofflappen, lehmige Erde, Drahtstücke, Knochen etc.; die Krähennester sind sehr stabil, werden oft mehrfach, z.T. über Jahrzehnte benutzt | Die meisten Krähenvögel suchen die Nahrung auf Erdböden, Wiesen, Feldern, an Ufern | |
Nebelkrähe | Irland,
N-GB, _Fennoskandien, Italien, Osteuropa; bis subalpin brütend; schreitet auf dem Boden |
horstartiges, festes Nest, normalerweise in Baumkronen | kleinere, v.a. kranke Wirbeltiere, Säuger, Vögel, Reptilien, Amphibien, Fische, Aas, Schnecken, Muscheln, Würmer, Eier, Insekten, Krebse, Früchte aller Art, Beeren, Samen, Grünzeug; Muscheln und Nüsse werden ergriffen, von hoch oben fallen gelassen, dann aufgesplittert und so der Inhalt frei gegeben |
Rabenkrähe Zugvogel | v.a. in GB,
Sp., Port., Westeuropa; bis subalpin brütend; schreitet auf dem Boden |
horstartiges, festes Netz; brechen auf Bäumen auch frische Zweige für den Nestbau ab; Horst normalerweise in Baumkronen, auch auf Felsbändern, Eisengerüsten, auf dem Erdboden | kleinere, v.a. kranke Wirbeltiere, Säuger, Vögel, Reptilien, Amphibien, Fische, Aas, Schnecken, Muscheln, Würmer, Eier, Insekten, Krebse, Früchte aller Art, Beeren, Samen, Grünzeug; Muscheln und Nüsse werden ergriffen, von hoch oben fallen gelassen, dann aufgesplittert und so der Inhalt frei gegeben |
Saatkrähe Zugvogel | GB, FS,
N-Eur., O-Eur.; nur im Tiefland brütend; schreitet auf dem Boden |
horstartiges, festes Nest, normalerweise in Baumkronen, meist in Kolonien auftretend, brütet auch auf unbenutztem Schornstein | selten Aas und lebende Wirbeltiere, mehr Getreide, Grünzeug, Insekten |
Die Horste der Saatkrähe werden auch von Staren benutzt (S.24-30) | |||
Steinkrähe (Bergkrähe) in den Alpen Zugvogel |
Westküste
Irlands und Englands, Bretagne, Sp., Port., Alpen,
Sardinien, S-Italien, Sizilien, Griechenland; bis subalpin brütend; schreitet auf dem Boden |
horstartiges, festes Nest, brütet z.T. in Kolonien an Felsen, oft auch vereinzelt, in Mauerlücken von alten Burgen oder in Dachstühlen von Türmen oder Ruinen | keine Angaben |
L | 5. Die Raubvögel AA - BB - EE - FF - GG - HH - KK - LL - MM - RR - SS - UU - WW |
Löffler: siehe: Schreitvögel |
M | 5. Die Raubvögel AA - BB - EE - FF - GG - HH - KK - LL - MM - RR - SS - UU - WW | ||
Milane | |||
Vogelart Standvogel-Zugvogel Anzahl Bruten |
Vorkommen
und Brutgrenze Wuchs und Flug |
Nestbau | Nahrung |
Milan generell | nicht so schwerfällig wie die Geier, leichter Flug mit etw. abgewinkelt getragenen, langen Schwingen (Bd.II, S.122) | Horstbau mit
Reisig, Zweigen und Knüppeln (Bd.II, S.128); Brut 4-6 Wochen (Bd.II, S.128); Junge werden mit offenen Augen geboren, 1-3 Monate Nestlingszeit (Bd.II, S.128), dann schrittweises Erlernen der Jagd (Bd.II, S.129) |
gerne Aas;
greift sich die Beute aber auch aus der Luft vom Boden
od. vom Wasser, frisst z.T. schon im Flug: kranke
Fische, tote Fische, Aas, Abfälle, Regenwürmer, Käfer,
Frösche, Mäuse, junge Vögel; Milane jagen Habichten und Wasserfalken die Beute ab; Milane besuchen gern Reiherkolonien, um herumliegende Fischreste zu erben (Bd.II, S.122) |
Schwarzer Milan
(Schwarzmilan) (Milvus migrans) besser: Schwarzbrauner Milan Zugvogel 32 Tage Brut |
Kontinentaleuropa,
im N bis S-Finnland, nicht in Skand., DK, NL, Belg.,
N-Frankreich (Bd.II, S.90); März/Apr.-Aug./Sep., im Winter im trop. u. südl. Afrika (Bd.II, S.90); Balzflüge der Paare (Bd.II, S.90) |
häufig an
Wasserläufen u. Seen, Horste auf hohen Waldbäumen od.
niedrig im Gebüsch, in Felsnischen an Steilhängen über
dem See, manchmal in Kolonien (Bd.II, S.90); Horste sind dekoriert mit Lumpen, Papierfetzen u. Abfällen (Bd.II, S.90); 42-45 Tage Nestlingszeit (Bd.II, S.90) |
kranke od.
tote Fische u. allerlei Schwemmgut, das an der
Oberfläche treibt, jagt a. im Feld u. bis in mittlere
Berglagen, an Nahrungsquellen a. in Scharen auftretend
(Bd.II, S.90); in S-Eur. u. im Orient frisst er meist Aas, schart sich um Abfallstätten der menschlichen Siedlungen |
Schwarzmilan, Karte des Vogelzugs
(Vogelzugkarte) mit Sommerquartier und Winterquartier;
aus: Die Rückkehr der Zugvögel. Karte 2008;
Schweizerische Vogelwarte, 6204 Sempach;
www.vogelwarte.ch |
|||
Roter Milan (Rotmilan) (Milvus milvus) meist Zugvogel, in S-Eur. Standvogel 28-30 Tage Brut (Bd.II, S.90) |
in
Mitteleur. ausser NL, Belg., W-Frkr., in S-Eur. ausser
S-Balkan, in S-Schweden u. Wales (Bd.II, S.90) Feb./Apr.-Sep./Nov., im Winter in S-Eur. u. N-Afrika, z.T. fast ausgerottet (Bd.II, S.90) |
Horst im bewaldeten Hügelland; Brut ab April, 50-54 Tage Nestlingszeit (Bd.II, S.90) | jagt segelnd über Felder od. kreist über Seen (Bd.II, S.90) |
R | 5. Die Raubvögel AA - BB - EE - FF - GG - HH - KK - LL - MM - RR - SS - UU - WW |
Reiher: siehe Schreitvögel |
S | 5. Die Raubvögel AA - BB - EE - FF - GG - HH - KK - LL - MM - RR - SS - UU - WW | ||
Schreitvögel:
Reiher, Störche, Löffler, Sichler Reiher 60 Arten, Ibisse (Sichler, Löffler) 28 Arten, Störche 17 Arten |
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Vogelart Standvogel-Zugvogel Anzahl Bruten |
Vorkommen
und Brutgrenze Wuchs und Flug |
Nestbau | Nahrung |
Schreitvögel generell | weltweit in
gemässigten Zonen (Bd.IV, S.58); sind näher verwandt
mit Ruderfüsslern als mit den Kranichen, sind den
Kranichen nur äusserlich ähnlich; können nur
schreiten, nicht rennen, im Gegensatz zu Watvögeln und
Läufern (Bd.IV, S.56), können nur fliegend fliehen
(Bd.IV, S.58); haben meist tief angesetzte Hinterzehe u. so einen Klammerfuss zum Stehen im Geäst, Kraniche nicht (Bd.IV, S.58) |
Horst in
Baumkronen (Bd.IV, S.58); Junge werden mit offenen Augen geboren (Bd.IV, S.58) |
suchen schreitend die Nahrung im seichten Wasser u. Sumpf, auf Wiesen, Feldern u. in Steppen; packen die Beute, sind gleichzeitig immer auf jede Gefahr und zum Fluchtflug gefasst; (Bd.IV, S.56) |
Ibisse: Löffler und Sichler generell | Ibisse waren
im "Alten Ägypten" heilig (Bd.IV, S.70); Schreitvögel,
in warmen Zonen SO-Europas, in Sümpfen u. in offenen
Seichtwasserflächen, in SW-Europa nur verstreute
Kolonien (Bd.IV, S.70); meist schlanker u. gebogener Schnabel mit feinfühligen Tastorganen, selten löffelförmig abgeplattet (Bd.IV, S.70) |
sucht in seichten Wassern auf weichem Grund, rührt den Schlamm auf u. schnappt Kleintiere: Würmer, Schnecken, Muscheln, Insekten, Krebschen, Kaulquappen, kleine Fische (Bd.IV, S.70) | |
Ibis: Löffler (Platalea leucorodia), a. Löffelreiher genannt, ist aber kein Reiher! |
Apr.-Aug. in
Eur., Aug.-Okt. Zug nach S, im trop. Afrika, März-Apr.
Zug nach N (Bd.IV, S.54); im Sommer in Asien bis S-Russland [Ukraine?], bis Balkan, Ungarn u. Neusiedlersee, u. regelm. in SW-Sp. u. NL brütend, in dichten Kolonien zu 100e bis 1000 (Bd.IV, S.54) |
Nest in Ufergürteln od. Sümpfen mit dichtem Schilf, Gehölz, im Schilfwald; Brut ab April/Mai, 21 Tage Brut, in 4 Wochen laufen die Jungen, in 8 Wochen sind sie flügge (Bd.IV, S.54) | jagt im seichten Wasser, nur in wenigen Gewässern wegen spezialisierter Ernährung: seichte, vegetationsarme Schlamm- u. Sandböden: Steppenseen, Süsswasserlagunen, Brackwasserlagunen, Wattenmeer (Bd.IV, S.54); zieht Schnabel in schneller, mähender Schwenkbewegung durchs Wasser u. sammelt die Beute schnatternd ein (Bd.IV, S.70) |
Ibis: Sichler | im untiefen Wasser, a. in Schlickbänken, auf verwachsenem Morast u. auf Sumpfwiesen _(Bd.IV, S.70) | stochert im Boden wie die Schnepfenvögel (Bd.IV, S.70) | |
Ibis: Sichler, Brauner (Plegadis falcinellus) |
in wärmeren Regionen Asiens u., Europas Apr./Mai-Sep./Okt., a. in Mittel-"Amerika"; das Verhalten in Afrika ist nicht abgeklärt (Stand 1962) (Bd.IV, S.56); im Sommer gelegentlich in Oberitalien u. SO-Eur., nicht mehr bis Ö, Siz. u. a. nicht mehr in S-Sp.; kann jahrelang ausbleiben (Bd.IV, S.56); fliegt in Schwärmen (Bd.IV, S.56) | brütet
unregelmässig, brütet in Kolonien im Schilf u.
Sumpfgehölzen mit Reihern u. Zwergscharben; Brut
Mai/Juni 21 Tage, 6 Wochen Nestlingszeit (Bd.IV,
S.56); die Jungen unternehmen völlig unberechenbare Streifflüge, z.T. bis N-Eur. (Bd.IV, S.56) |
jagt ähnlich wie der Löffler in Flachseen u. Lagunen, mit weiten Schilfsümpfen u. offenen Schlammflächen (Bd.IV, S.56) |
Ibis: Waldrapps | zuerst verbreitet in S-Europa u. bis S-Dtld, ab 17.Jh. Rückzug nach S-Eur., dann nur noch in Afrika u. Vorderasien (Stand 1962) (Bd.IV, S.70) | ||
Reiher generell | weltweit 60 Arten, beherrscht perfekt Wasser u. Luft, Federn sind variabel einsetzbar, bald am Körper angelegt, bald aufgerichtet, zarte Schmuckfedern (Bd.IV, S.58) für Geste u. Balzspiel (Bd.IV, S.58,60), absolut schlanker Körper u. sehr dünner Hals, Hals seitlich versteift, nur in Längsrichtung frei beweglich, kann mit Wucht vorschnellen zur Jagd od. Verteidigung (Bd.IV, S.60); Flughaltung mit zurückgezogenem Hals, hält den Kopf zw. den Schultern (Bd.IV, S.36) | Gemischte Reiherkolonien sind platziert im Weidendickicht, im Sumpf od. auf hohen Laub- u. Nadelbäumen, 100e Horste, mit Gerüchen von gärenden Exkrementen u. verwesendem Fisch (Bd.IV, S.40) | jagt schleichend im höchstens knietiefen Wasser, a. auf dem Land; Beute sind Fische, daneben andere Wasser- u. Sumpftiere wie Frösche, Käfer, Würmer (Bd.IV, S.60) |
Reiher: Fischreiher /
Graureiher (Ardea cinerea) ca. 50% Zugvogel, ca. 50% Standvogel 25-26 Tage Brut (Bd.IV, S.36) |
in Eur.
Feb./März-Aug./Sep. ausser Island, im N bis S-Skand.,
S-Finnland, nur lokal in Sp./Port., S-Frankreich u.
Italien (Bd.IV, S.36); um 1900 in Eur. sehr verfolgt
(Bd.IV, S.36), seit 1925 in der Schweiz unter Schutz,
Bestand zunehmend (Bd.IV, S.62), 1962 gut 500 Paare in
der Schweiz (Bd.IV, S.36); Jahreszüge von ca. 50% der
Population, die andere Hälfte Standvogel (Bd.IV,
S.36); Zug im Herbst über das Meer mit Flügelschlag, bis ins trop. Afrika, ohne feste Route u. folglich im Mittelmeerraum zur Zugzeit überall anzutreffen _(Bd.IV, S.66); extrem berührungsscheu, a. bei der Paarung (Bd.IV, S.66) |
Horst über
Jahre derselbe od. neuer Horst auf Astgabel durch
Männchen festgelegt u. dann Balz; Horst im Wipfel v.
Laub- od. Nadelbäumen, seltener im Schilf od. auf dem
Boden; Brut normalerweise in
Kolonien; jüngste Junge sterben oft durch
Futterknappheit od. Misshandlung der grösseren
Geschwister (Bd.IV, S.36); ab 6-7 Wochen laufen sie, ab 8-9 Wochen flügge, ziehen oft 100e km weit in die Landschaft zerstreut (Bd.IV, S.36) |
jagt a. oft Mäuse, aber immer noch 2/3 Fisch (200g Weissfisch von der Oberfläche) täglich, hält dabei den Fischbestand im Gleichgewicht, sonst hätte er bald keine Beute mehr; Schäden in Zuchtanlagen möglich (Bd.IV, S.60) |
Reiher: Kuhreiher (Ardeola ibis) Zugvogel 21-24 Tage Brut |
in Eur. in
SW-Portugal, vereinzelt in der Camargue; in Ebenen
Andalusiens bei Rinderherden, um von Rindern
aufgestörte Heuschrecken, Käfer u. Frösche aufzulesen;
seit einigen Jahrzehnten a. in "Amerika", hat sich von
Guayana aus an der Ostküste zw. Amazonas u.
St.Lorenzstorm ausgebreitet (Bd.IV, S.42); von Europa nach Afrika unregelmässige Zugbewegungen; fast ganz weisses Gefieder, gering rostbraun (Bd.IV, S.42), untersetzte Gestalt, kurzer Hals (Bd.IV, S.44) |
Brut ab April/Mai (Bd.IV, S.42) | jagt schleichend im höchstens knietiefen Wasser, a. auf dem Land; Beute sind Fische, daneben andere Wasser- u. Sumpftiere wie Frösche, Käfer, Würmer (Bd.IV, S.60) |
Reiher: Nachtreiher (Nycticorax nycticorax) Zugvogel 21 Tage Brut |
ganz S-Eur.;
in W-Eur. u. NL nur isolierte Brutplätze; streift
regelm. durch Mitteleur.; in Eur. März/Apr.-Sep./Okt.;
im Winter im trop. Afrika (Bd.IV, S.44); oben schwarz, Flügel grau, unten weiss gefiedert; stark untersetzte Gestalt, praktisch kein Hals, ähnlich Rohrdommel (Bd.IV, S.44) |
am Tag verborgen im Laubwerk in dichtem Gebüsch od. in hohen Baumkronen; nistet gern in gemischten Kolonien, z.B. mit Seidenreiher u. Rallenreiher, meist auf Bäumen od. Büschen; Brut April/Mai; Nestlingszeit 3-4 Wochen; ab 7-8 Wochen flügge u. selbständig (Bd.IV, S.44) | geht ab der Dämmerung gruppenweise lautlos auf Futtersuche an Wassergräben, Teichrändern, auf überschwemmten Reisfeldern, allg. seichten Stellen; jagt während der Brut auch tagsüber (Bd.IV, S.44) |
Reiher: Purpurreiher (Ardea purpurea) Zugvogel 24-28 Tage Brut (Bd.IV, S.38) |
in S- u.
SO-Eur., nördl. der Alpen lokal bis NL, seit 1941 in
der Schweiz heimisch am Neuenburgersee;
März/Apr.-Aug., Zug in den S Aug.-Okt., im Winter im
Mittelmeergebiet bis S-Afrika (Bd.IV, S.38); schmaler Körper, grau-oranges Tarngefieder (Bd.IV, S.38) |
nur in Sumpf u. Schilf, brütet meist im dichten hohen Schilf, Brut ab Apr./Mai, 5-6 Wochen Nestlingszeit, ab 2 Wochen klettern die Jungen im Schilf herum (Bd.IV, S.38) | jagt schleichend im höchstens knietiefen Wasser, a. auf dem Land; Beute sind Fische, daneben andere Wasser- u. Sumpftiere wie Frösche, Käfer, Würmer (Bd.IV, S.60) |
Reiher: Rallenreiher (Ardeola ralloides) Zugvogel ca. 22 Tage Brut |
ähnliche
Gebiet wie Seidenreiher in S-Eur., stellenweise häufig
in SO-Europa, ansonsten selten; streift a. in
Mitteleuropa (Bd.IV, S.42); in Eur. Apr./Mai-Aug./Sep.
(Bd.IV, S.42); untersetzte Gestalt, kurzer Hals (Bd.IV, S.44); fast total weisses Gefieder, Gestalt fast wie Kuhreiher |
versteckt im Sumpfland, meist in Kolonien verwandter Arten nistend; Brut ab Mai/Juni (Bd.IV, S.42) | jagt
schleichend im höchstens knietiefen Wasser, a. auf dem
Land; Beute sind Fische, daneben andere Wasser- u.
Sumpftiere wie Frösche, Käfer, Würmer (Bd.IV, S.60); jagt oft erst ab der Dämmerung (Bd.IV, S.42) |
Reiher: Rohrdommel, Grosse_ Standvogel Zugvogel 25-26 Tage Brut |
lebt wie der Zwergreiher, in Eur. Feb./März-Okt./Nov., im Winter im Mittelmeergebiet u. _trop. Afrika, überwintert z.T. a. in W- u. Mitteleuropa an eisfreien Gewässern (Bd.IV, S.48) | in 8 Wochen sind die Jungen flügge (Bd.IV, S.48) | jagt schleichend im höchstens knietiefen Wasser, a. auf dem Land; Beute sind Fische, daneben andere Wasser- u. Sumpftiere wie Frösche, Käfer, Würmer _(Bd.IV, S.60) |
Reiher: Seidenreiher (Egretta garzetta) Standvogel Zugvogel 21-25 Tage Brut (Bd.IV, S.40) |
in ganz
S-Eur., in Sp./Port., S-Frkr., wachsende Population
bis zum Teichgebiet von Dombes zw. Lyon u. Genf, z.T.
bis Mitteleuropa (Bd.IV, S.40) oft Anführer gemischter Reiherkolonien; in Eur. Apr./Mai-Sep./Okt., im Winter im Mittelmeergebiet bis ins tropische Afrika (Bd.IV, S.40); schwarzer Schnabel, weisses Gefieder, im Frühling Haubenfedern (Bd.IV, S.40) |
Brut im Weidendickicht; Nestlingszeit 5 Wochen (Bd.IV, S.40) | jagt schleichend im höchstens knietiefen Wasser, a. auf dem Land; Beute sind Fische, daneben andere Wasser- u. Sumpftiere wie Frösche, Käfer, Würmer (Bd.IV, S.60) |
Reiher: Silberreiher (Egretta alba) Zugvogel 28 Tage Brut |
fast so
gross wie Fischreiher, auf der ganzen Erde, in
SO-Europa, im N bis Südböhmen bis Neusiedlersee,
selten a. durch die Schweiz streifend (Bd.IV, S.38),
überall "selten geworden", wird wegen Federschmuck
massenweise geschossen, Silberreierfedern noch um 1900
auf Märkten verkauft; jetzt wieder zunehmender Bestand
(Bd.IV, S.38); März-Okt., im Winter im östl. Mittelmeerraum (Bd.IV, S.38); gelber Schnabel, weisses Gefieder (Bd.IV, S.38) |
in
Sumpfgebieten; Brut ähnlich wie beim Purpurreiher; Brut Apr./Juni (Bd.IV, S.38) |
jagt schleichend im höchstens knietiefen Wasser, a. auf dem Land; Beute sind Fische, daneben andere Wasser- u. Sumpftiere wie Frösche, Käfer, Würmer (Bd.IV, S.60) |
Reiher: Zwergreiher / Zwergrohrdommel (Ixobrychus minutus) Zugvogel 1-2 Bruten jährlich 16-19 Tage Brut |
der kleinste
Reiher in Eur., in ganz Kontinentaleur. im N bis u.
mit Baltikum, in Eur. Apr./Mai-Aug./Sep., im Winter im
trop. bis südl. Afrika (Bd.IV, S.46); schmaler Körper für das Schilfleben, klettert im Schilf herum, bei Gefahr zu einem dünnen Pfahl erstarrend (Bd.IV, S.46) |
in üppigem Schilfwuchs, im Schilf an langsam fliessenden Gewässern, an grossen Seen, a. an kleineren Weihern; führt ein praktisch unbemerktes, verstecktes Leben; brütet paarweise u. einzeln, manchm. in kleinen, losen Kolonien; Nest über dem Wasser im Schilf auf geknickten Halmen od. in einem Busch; Brut Mai/Juni, manchm. 2.Brut im Juli; Fütterung aus dem Schlund, ab 8 Tagen klettern die Jungen im Schilf herum, ab 30 Tage flügge (Bd.IV, S.46) | jagt schleichend im höchstens knietiefen Wasser, a. auf dem Land; Beute sind Fische, daneben andere Wasser- u. Sumpftiere wie Frösche, Käfer, Würmer (Bd.IV, S.60) |
Storch, Weisser (Ciconia
ciconia) im W bis NL u. Elsass, im N bis DK, S-Schweden, Estland, im S bis Balkan, Griech-ld, im SW Sp./Port. u. N-Afr., im SO a. in Kleinasien bis Persien, a. _Turkestan u. im äussersten Ostasien (Bd.IV, S.50); in der Schweiz im Jahr 1900 140 Horste, 1920 ca. 50 Horste, 1934 10 Horste, 1950 keine brütenden Weissen Störche mehr in der Schweiz, noch verbreitet im Elsass, in S-Dtld., a. dort abnehmend (Bd.IV, S.62); 1958 noch 95'000 Brutpaare in Eur. (Bd.IV, S.50) ist Nähe zu Menschen gewöhnt, reagiert negativ bei Eingriffen in sein Revier, neg. Faktoren: intensive Bodennutzung, Trockenlegen v. Sümpfen, Absenken des Grundwasserspiegels, sich ausbreitende Industrie u. Ortschaften, Hochspannungsleitungen (v.a. junge Störche), ausserdem Abschuss in gewissen Durchzugsländern; die Population sinkt trotz Schutz in der Schweiz (Bd.IV, S.62); Ende Feb./März-Aug. in Eur., zuerst Ankunft des Männchens, das den Horst besetzt, dann das Weibchen (Bd.IV, S.64); immer derselbe Horst, der z.T. blutig gg. Rivalen verteidigt wird (Bd.IV, S.50); Wanderungen: Routenteilung entweder über Gibraltar bis in die Savannen u. Steppen, od. über Bosporus-Anatolien-Nil bis S-Afrika je nachdem, was näher liegt (Bd.IV, S.64), meidet die Überquerung v. Wasser, segeln v. Aufwindschlauch zu Aufwindschlauch (Bd.IV, S.66); einzelne Störche bleiben in Eur. u. überleben milde Winter ohne Schaden (Bd.IV, S.50); über Bosporus-Nil ca. 10'000 km Flugstrecke, im Durchschnitt etw. über 100 km täglich (Bd.IV, S.68); Reise nach Afrika in 3 Monaten, Rückflug in 2 Monaten (Bd.IV, S.68); Adler u. Störche ziehen oft zs. in selber Flugweise (Bd.IV, S.66,68); Winter in Afrika nur 2 Monate (Bd.IV, S.64), Hauptüberwinterungsgebiet zw. Rhodesien u. Kapland, Eintreffen im Oktober zur Regenzeit zur Vermehrungszeit der Wanderheuschrecken, in Afrika "Heuschreckenvogel" genannt (Bd.IV, S.68). |
Horst in
kleinen Siedlungen od. einzeln, Horste auf Gebäuden
od. starken Bäumen od. Felsen, jahrelang derselbe,
wird immer weiter ausgebaut _(Bd.IV, S.50); Brut Ende
März bis Mai/Juni 31-34 Tage; Futter wird im Kehlsack
zugetragen, am Horstrand ausgewürgt u. von den Jungen
ausgelesen (Bd.IV, S.50); Junge haben schwärzlichen
Schnabel, ausgewachsen rot (Bd.IV, S.50); flügge ab 8-9 Wochen; die Jungen wandern einige Tage vor den Eltern nach Süden; geschlechtsreif erst im 3.-4. Altersjahr (Bd.IV; S.50) |
Jagd in Ried u. Wässermatten: Frösche, Egel, Wasserkäfer, Schnecken (Bd.IV, S.62), kleine Wassertiere, auf Wiesen Mäuse, Maulwürfe, Regenwürmer, Heuschrecken (v.a. im Sommer), _Maulwurfgrillen, Laufkäfer, Erdraupen (Bd.IV, S.64); in N-Afrika u. Kleinasien im Winterquartier jagt er v.a. in der trockenen Steppe (Bd.IV, S.64) | |
Weissstorch, Karte des Vogelzugs
(Vogelzugkarte) mit Sommerquartier und Winterquartier;
aus: Die Rückkehr der Zugvögel. Karte 2008;
Schweizerische Vogelwarte, 6204 Sempach;
www.vogelwarte.ch |
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Storch: Regenstorch / Abdimstorch | zieht zw. Sudan u. S-Afrika, im Winter mit dem Weissen Storch zusammen (Bd.IV, S.68), kleiner als der Weisse Storch, kann nicht bis Eur. segeln (Bd.IV, S.68). | geht mit dem Weissen Storch auf Heuschreckenjagd (Bd.IV, S.68) | |
Storch: Schwarzstorch (Ciconia nigra) Zugvogel |
Apr.-Aug. in
Eur./Kleinasien, Aug.-Okt. auf Reise n. Afr., in O- u.
S-Afrika, März-Apr. auf Reise in den Norden (Bd.IV,
S.52); scheuer Waldvogel,; über ganz Mitteleur. verbreitet, heute nur noch in Rückzugsgebieten in Port., SW-Sp., östl. der Elbe, östl. der Alpen bis Russld., weiter durch ganz Asien, aber nur rel. dünne Bestände (Stand 1962) _(Bd.IV, S.52); klappert selten u. kaum lang (Bd.IV, S.52) |
nur in
ruhigen Regionen, wo keine Menschen auftauchen, in
Niederungen, im waldreichen Bergland in Tälern u.
Schluchten, in einsamen, urwüchsigen Wäldern mit
Seen-, Auen- u. Sumpfgebieten (Bd.IV, S.52); Horst auf
hohen Waldbäumen od. Felsflühen (Felswänden) (Bd.IV,
S.52); Brut ab April/Mai, 35-46 Tage Brut, 9 Wochen _Nestlingszeit (Bd.IV, S.52); Junge mit grünem Schnabel, später rot (Bd.IV, S.52) |
Beute: v.a. Fische, Lurche, Wasserinsekten (Bd.IV, S.52) |
23.7.2011: Störche in Norddeutschland finden immer weniger Nahrung wegen Monokulturen - weniger Nachwuchs aus: n-tv online: Tiere: Störche kommen immer schlechter über die Runden; 23.7.2011; http://www.n-tv.de/ticker/Stoerche-kommen-immer-schlechter-ueber-die-Runden-article3879366.html <Lübtheen (dpa) - Mecklenburg-Vorpommern bietet Störchen in diesem Jahr keine guten Bedingungen. So ist es nach ersten Schätzungen um den Nachwuchs schlecht bestellt. Im Kreis Ludwigslust hätten von 84 Storchenpaaren 25 keinen Nachwuchs. Das sagte der amtierende Storchenbeauftragte des Naturschutzbundes im Land, Helmut Eggers. Das heiße, rund 30 Prozent seien ohne Junge. In den 1980er Jahren seien im Durchschnitt 10 Prozent «kinderlos» geblieben. Das Hauptproblem, ist nach Eggers' Überzeugung der Nahrungsmangel: Auf Monokulturen von Mais oder Raps finden die großen Vögel nichts. Quelle: n-tv.de
/ dpa> 31.8.2011:
<Spanische Mülldeponien bedrohen Basler
Störche>
aus: Basler Zeitung online; 31.8.2011; http://bazonline.ch/basel/stadt/Spanische-Muelldeponien-bedrohen-Basler-Stoerche/story/16558536 Die Tage werden kürzer und kürzer. Für die Störche der Region ein Zeichen, dass es Zeit wird, in wärmere Gefilde aufzubrechen. Genau das machte vor einigen Tagen auch der Basler Storch Amelios, der im Frühling im Basler Zolli das Licht der Welt erblickt hat. Der Jungstorch wurde am 7. Juli mit einem kleinen Sender versehen, mit dessen Hilfe die Reise des Vogels mitverfolgt werden kann. Der Sender ist Teil eines Projekts, mit dem die Gesellschaft Storch-Schweiz das veränderte Zugverhalten der Störche analysieren möchte. Nachdem Amelios einige Zeit in der Region zwischen Wahlen und Oberwil hin und her gependelt ist, hat er ungefähr am 24. August die Schweiz verlassen, teilte der Basler Zolli heute mit. Am 26. August durchquerte der Vogel das Rhonetal. Über Montélimar, vorbei an Nîmes und Montpellier gelangte er entlang der Küste am 27. August nach Spanien. Tags darauf zog er entlang der Küste weiter und erreichte 12 Kilometer nördlich von Barcelona den Ort Cami de la Torra Negra. Das Rätsel um den Zug der Störche Dank den besenderten Störchen konnten nun gemäss Zolli erste Erkenntnisse gewonnen werden. Die Koordinaten eines anderen Storches zeugen von einem Aufenthalt auf einer Mülldeponie in Spanien, von welcher die Organisation Storch-Schweiz bisher keine Kenntnisse hatte. Bereits in früheren Jahren seien Ringrückmeldungen aus diesem Ort eingegangen. Dank der punktgenauen GPS-Koordinaten wisse man nun, dass sich auch jene Störche mit grösster Wahrscheinlichkeit auf dieser Mülldeponie aufgehalten hatten, schreibt der Zolli weiter. Eine seit längerem bekannte Deponie liege nur etwa 30 km entfernt. Amelios
und seine Artgenossen sollen mithelfen, ein Rätsel zu
klären. Ein grosser Teil der westwärts ziehenden
Störche zieht zum Überwintern nicht mehr nach
Westafrika, sondern überwintert in Spanien. Dort
finden sie Nahrung in Reisfeldern, vor allem aber auf
grossen Mülldeponien. Die Forscher wollen nun
herausfinden, ob die Verhaltensänderung auf Zucht- und
Auswilderungsprojekte zurückzuführen ist oder ob die
Mülldeponien mit ihrem grossem - leider nicht immer
gesundem - Nahrungsangebot im Süden Spaniens dafür
verantwortlich sind. (amu)>
|
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Sichler: siehe: Schreitvögel | |||
Sperber | |||
Vogelart Standvogel-Zugvogel Anzahl Bruten |
Vorkommen
und Brutgrenze Wuchs und Flug |
Nestbau | Nahrung |
Sperber (Accipiter nisus) Standvogel, Strichvogel, Zugvogel; 33-35 Tage Brut (Bd.II, S.86) |
ganz Eur.,
im N bis Baumgrenze (Bd.II, S.86); als Zugvogel in Eur. von März/Apr.-Sep./Okt., als Standvogel im Winter in N- u. Mitteleur., als Zugvogel lim Winter in S-Eur. u. NW-Afrika, selten im trop. Afrika (Bd.II, S.86); breite, kurze Flügel, rascher Flügelschlag für schnelle u. wendigen Flug, gern in deckungsreichem Gelände (Bd.II, S.126), hat lange u. schlanke Zehen, Krallen so scharf wie Nadelspitzen, hohe Ständer zum Greifen der Beute aus Verstecken (Bd.II, S.126); das Weibchen ist fast doppelt so schwer u. bedeutend stärker als das Männchen; meist stiller Einzelgänger, kaum sichtbar, fliegt kaum ausser Balzflüge (Bd.II, S.86) |
Horst im
Geäst von Fichtengruppen; Brut ab Mitte Mai; 24-30 Tage Nestlingszeit, dann Familienleben 2-3 Wochen , dann suchen die Jungen eigenes Revier (Bd.II, S.86) |
v.a. Vögel (Bd.II, S.86): Suchflug dicht über dem Boden u. über Hecken, überrascht Vögel, oder sitzt im Dickicht auf der Lauer, jagt überfallartig z.B. Spatzenschwärme, wo er den schwächsten herausgreift und über 50% der Spatzenverluste produziert, eher selten Buchfink, Amsel, Singdrossel, Ammer, Lerche, Meise; Sperberweibchen (grösser als das Männchen) jagen a. Eichelhäher; verfolgt Beute bis ins Gezweige: v.a. Kleinvögel; da die Eichelhäher ganze Nester ausplündert, bleibt der Schaden der Sperber an Kleinvögeln im Gleichgewicht (Bd.II, S.126) |
Kurzfangsperber (Accipiter badius) in Eur. Zugvogel |
SO-Eur. bis
Griech-ld., Albanien, Serbien, v.a. Asien u. Afrika; April/Mai-Aug./Sep. (Bd.II, S.88) |
in warmen
Ebenen, v.a. Flusstäler mit Laubwäldern; Brut ab Ende Mai/Juni (Bd. II, S.88) |
Nahrung v.a. Insekten, Eidechsen, Schlangen, Nager; Jagd auf offenem Gelände (Bd.II, S.88) |
Störche: siehe: Schreitvögel |
U | 5. Die Raubvögel AA - BB - EE - FF - GG - HH - KK - LL - MM - RR - SS - UU - WW |
Uhu: siehe: Eulen |
W | 5. Die Raubvögel AA - BB - EE - FF - GG - HH - KK - LL - MM - RR - SS - UU - WW | ||
Weihen | |||
Vogelart Standvogel-Zugvogel Anzahl Bruten |
Vorkommen
und Brutgrenze Wuchs und Flug |
Nestbau | Nahrung |
Weihen generell | in Steppe
und Sumpfland (Bd.II, S.94) weicher Flügelschlag mit plötzlichen Richtungswechseln (Bd.II, S.122) |
Horstbau mit
Reisig, Zweigen und Knüppeln (Bd.II, S.128) Brut 4-6 Wochen (Bd.II, S.128); Junge werden mit offenen Augen geboren, 1-3 Monate Nestlingszeit (Bd.II, S.128), dann schrittweises Erlernen der Jagd (Bd.II, S.129) |
jagt in geringer Höhe über Ried, Wiese, Feld u. Heide: gewöhnlich Mäuse, Frösche, Heuschrecken (Bd.II, S.122,124) |
Rohrweihe (Circus aeruginosus) im N Zugvogel, am Mittelmeer Standvogel 32-33 Tage Brut (Bd.II, S.94) |
ganz Eur.,
im N bis S-Finnland, S-Schweden, S-England, in der
Schweiz selten nur zur Zugzeit sichtbar (Bd.II, S.94); März/Apr.-Aug./Okt., im Winter in S-Eur. u. Afrika; das Brutzentrum als Standvogel ist am Mittelmeer (Bd.II, S.94); Rohrweihen sind so gross wie Bussarde, ist die stärkste Weihe, mit schnittigerer Flügelform als Bussarde, Flügel höher gehalten als beim Bussard (Bd.II, S.94) |
Horst
versteckt im ausgedehnten Schilfwald über dem Wasser
auf einer Plattform umgeknickter Halme (Bd.II, S.94); Brut Mai/Juni; ab Alter von 3 Wochen klettern die Nestlinge im Rohr herum, sind in 56 Tagen flügge (Bd.II, S.94); oft Geschwistermord am Kleinsten, das aufgefressen wird (Bd.II, S.94) |
kühner Räuber (Bd.II, S.94): Mäuse, Frösche, Heuschrecken, speziell a. Wassergeflügel (Bd.II, 122-124) |
Kornweihe (Circuscyaneus) Standvogel Strichvogel Zugvogel 29-30 Tage Brut |
in Mittel-,
N- u. O-Eur., im S bis Ungarn, Serbien, N-Italien, im
W bis Mittelfrankr., N-Sp., Schottld., in der Schweiz
kaum brütend (Bd.II, S.96); März/April-Sep./Nov., im Winter in Mitteleur., S-Eur. bis N-Afr. (Bd.II, S.96); Männchen auffallend silbergraues Gefieder wie eine grosse Möwe, Weibchen braun, unten rostfarben bis ockergelb (Bd.II, S.96) |
flaches,
welliges Gelände mit Feldern, Wiesen u. Ödland u.
Sumpfsenken; Horst im hohen Gras od. in der Heide od.
im Kornfeld (Bd. II, S.96); 5-6 Wochen Nestlingszeit; Männchen bringt Nahrung, Weibchen zerteilt die Nahrung u. füttert sie den Jungen; verunfallt das Weibchen u ist nicht mehr da, bringt das Männchen weiter Nahrung an den Horst, zerteilt die Nahrung aber nicht u. lässt die Jungen sterben , keine Anpassung des Futtertriebes _(Bd.II, S.96). |
Mäuse, Frösche, Heuschrecken u. speziell kleine Vögel, selten grosse Vögel (Bd.II, 122-124) |
Steppenweihe (Circus macrourus) Zugvogel 30 Tage Brut |
Russld.,
Rum., gelegentlich bis Südschweden u. N-Dtld. (Bd.II,
S.96); Apr./Mai-Sep./Okt., im Winter in O- u. S-Afrika; im Herbst manchmal invasionsartig im östl. Mitteleur. (Bd.II, S.96); etwas kleiner als die Kornweihe, das Männchen mit silbergrauem Gewand mit weissem Kopf (Bd.II, S.96,97) |
Steppenvogel; Brut Mai / Juni, Nestlingszeit ca. 5 Wochen (Bd.II, S.96). | Mäuse, Frösche, Heuschrecken u. speziell kleine Vögel, selten grosse Vögel (Bd.II, 122-124) |
Wiesenweihe (Circus pygargus) Zugvogel 28-29 Tage Brut |
in ganz
Eur., im N bis Baltikum, England, selten bis
S-Schweden, im S in Sp./Port., N-Italien, Ungarn,
Rum., in der Schweiz selten; Apr./Mai-Aug./Sep., im
Winter im trop. u. v.a. im südl. Afrika (Bd.II, S.98); feiner gebaut als die Kornweihe (Bd.II, S.98) |
Horst in Ried u. feuchtem Wiesengelände, am Boden v. Jahr zu Jahr unterschiedliches Auftreten, gern in kleinen Kolonien brütend; Brut Mai/Juni, ca. 5 Wochen Nestlingszeit (Bd.II, S.98) | Mäuse, Frösche, Heuschrecken u. speziell kleine Vögel, selten grosse Vögel (Bd.II, 122,124) |
Würger
(Lanius) in Europa 5 Arten, mit typischem Hakenschnabel |
(Bd.I, S.82-84) | ||
Vogelart Standvogel-Zugvogel Anzahl Bruten |
Vorkommen
und Brutgrenze Wuchs und Flug |
Nestbau | Nahrung |
Raubwürger meist Standvogel 1 Brut jährlich, 14 Tage Brut |
im mittl. +
östl. FS, Sp./Port., Mittel- u. O-Eur.; leben in Gelände v. Baumgruppen, Einzelbäumen u. Buschwerk mit Acker, Wiesland, Sümpfen, Mooren u. Gewässern, sitzen gern auf hohen Zweigen od. Leitungsdrähten zum Erspähen der Beute (Bd.I, S.82-84) |
Nester ähnl. der Horste der Krähen aus Reisern, Grashalmen, Moos als Dichtungsmittel, lockere Bauweise; Platzierung in Gebüschen, auf Bäumen (Bd.I, S.82-84) | Insekten, Schnecken, kl. Wirbeltiere; die Nahrung wird an Dornen aufgespiesst, wenn sie nicht sofort benötigt wird; erbeutet die Beute wie Turmfalken von oben her im Sturzflug die Beute (Bd.I, S.82-84) |
Schwarzstirnwürger Zugvogel 1 Brut jährlich, 14 Tage Brut |
in Mittel-
u. S-Eur., nicht in Sp./Port., nicht in Korsika, Sard.
u. Sizilien; leben in Gelände v. Baumgruppen, Einzelbäumen u. Buschwerk mit Acker, Wiesland, Sümpfen, Mooren u. Gewässern, sitzen gern auf hohen Zweigen od. Leitungsdrähten zum Erspähen der Beute _(Bd.I, S.82-84) |
Nester ähnl. der Horste der Krähen aus Reisern, Grashalmen, Moos als Dichtungsmittel, lockere Bauweise; Platzierung in Gebüschen, auf Bäumen (Bd.I, S.82-84) | Insekten, Schnecken, kl. Wirbeltiere; die Nahrung wird nur selten an Dornen aufgespiesst, wenn sie nicht sofort benötigt wird (Bd.I, S.82-84) |
Rotkopfwürger Zugvogel 1 Brut jährlich, 14 Tage Brut |
in Mittel-
u. S-Eur.; leben in Gelände v. Baumgruppen, Einzelbäumen u. Buschwerk mit Acker, Wiesland, Sümpfen, Mooren u. Gewässern, sitzen gern auf hohen Zweigen od. Leitungsdrähten zum Erspähen der Beute (Bd.I, S.82-84) |
Nester ähnl. der Horste der Krähen aus Reisern, Grashalmen, Moos als Dichtungsmittel, lockere Bauweise; Platzierung in Gebüschen, auf Bäumen (Bd.I, S.82-84) | Insekten, Schnecken, kl. Wirbeltiere; die Nahrung wird an Dornen aufgespiesst, wenn sie nicht sofort benötigt wird (Bd.I, S.82-84) |
Maskenwürger Zugvogel 1 Brut jährlich, 14 Tage Brut |
Türkei,
Griechenland, Mazedonien; leben in Gelände v. Baumgruppen, Einzelbäumen u. Buschwerk mit Acker, Wiesland, Sümpfen, Mooren u. Gewässern, sitzen gern auf hohen Zweigen od. Leitungsdrähten zum Erspähen der Beute (Bd.I, S.82-84) |
Nester ähnl. der Horste der Krähen aus Reisern, Grashalmen, Moos als Dichtungsmittel, lockere Bauweise; Platzierung in Gebüschen, auf Bäumen (Bd.I, S.82-84) | Insekten, Schnecken, kl. Wirbeltiere; die Nahrung wird an Dornen aufgespiesst, wenn sie nicht sofort benötigt wird (Bd.I, S.82-84) |
Dornwürger / Neuntöter Zugvogel 1 Brut jährlich, 14 Tage Brut |
im südl. FS,
S-England, kontinentales Eur., in den Alpen
durchschnittlich bis 1550m ü.M. brütend, nicht in der
Südhälfte v. Span./Port.; leben in Gelände v. Baumgruppen, Einzelbäumen u. Buschwerk mit Acker, Wiesland, Sümpfen, Mooren u. Gewässern, sitzen gern auf hohen Zweigen od. Leitungsdrähten zum Erspähen der Beute (Bd.I, S.82-84) |
Nester ähnl. der Horste der Krähen aus Reisern, Grashalmen, Moos als Dichtungsmittel, lockere Bauweise; Platzierung in Gebüschen, auf Bäumen, a. in Röhrichten, a. am Boden oder im Heidekraut (Bd.I, S.82-84) | Insekten, Schnecken, kl. Wirbeltiere; die Nahrung wird an Dornen aufgespiesst, wenn sie nicht sofort benötigt wird (Bd.I, S.82-84); Insekten, a. Spinnen u. kleine Säugetiere (Merkblatt: Nahrung v. Gartenvögeln 2002) |
Neuntöter, Karte des Vogelzugs
(Vogelzugkarte) mit Sommerquartier und Winterquartier;
aus: Die Rückkehr der Zugvögel. Karte 2008;
Schweizerische Vogelwarte, 6204 Sempach;
www.vogelwarte.ch |
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