u.a. aus: Weidemann: Tagfalter 1986, 1988
Kapitel
1.
Die Ausrottung vieler Schmetterlingsarten durch
Gülle-"Wirtschaft"
2. Die
Ausrottung vieler Schmetterlingsarten durch
Vernichtung von Waldrändern
3.
Die Ausrottung vieler Schmetterlingsarten durch
die Vernichtung von Mooren
4.
Die Ausrottung vieler Schmetterlingsarten durch
Vernichtung von Auenwald
5.
Die Ausrottung vieler Schmetterlingsarten durch
Trockenlegen von Feuchtwiesen und Ried
6.
Die Ausrottung vieler Schmetterlinge durch die
Abholzung sonniger Wälder für Weinreben und Hopfen
7.
Die
Ausrottung von Schmetterlingen durch
Pestizide
8. Die Ausrottung von
Schmetterlingen durch Aspaltierung von
Wegen
9. Die Ausrottung von Schmetterlingen
durch sterilen Rasen - naturnahe
Gestaltung von Gärten, Parkanlagen,
Rabattenanlagen und Flächen in
Wohnsiedlungen - zeitlich versetztes Mähen
10. Die Wiederansiedlung der
Schmetterlinge
1.
Die Ausrottung vieler Schmetterlingsarten durch
Gülle-"Wirtschaft"
Die Gülle-Landwirtschaft vernichtet alle Pflanzen und
Gräser der Magerwiesen durch Überwucherung mit fetten
Gräsern. Die Tierfabrik-"Wirtschaft" mit ihren
Tiermästereien, die viel zu viel Gülle produzieren,
sind dabei die Hauptverursacher des
Schmetterlingssterbens auf den Wiesen. Wer also
Fleisch isst, muss wissen, dass der Mastbetrieb, wo
das Fleisch entstanden ist, mit seiner Gülle die
Schmetterlingspflanzen vernichtet und damit zum
Holocaust am Schmetterling beiträgt.
Massnahme: den Fleischkonsum radikal einschränken und
viele Tierfabriken schliessen. Dies wäre auch wegen
dem niedrigen Wirkungsgrad von Fleisch angebracht (ein
Rind muss 80 % mehr Nährwert fressen, als es dann als
Fleisch hergibt).
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Tier-KZ
mit Schweinen einzeln im Gitter |
Tier-KZ
mit Schweinen in Gruppen im Gitter |
http://www.vgt.ch/vn/9904/st-elisabeth.htm |
http://www.vgt.ch/vn/0102/aargauer_schweinefabriken.htm |
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Tier-KZ mit Fenstern zugenagelt, hier
eine Hühnerfabrik. |
Fette Gräser, die durch
zu viel Düngen gefördert werden, decken die
Magerwiesenpflanzen zu. |
http://www.vgt.ch/vn/0102/reitnau.htm |
http://www.ramona-neuber.de/Fotos/pages/Gras.html |
Es
kommt also nicht darauf an, wie die Tiere gehalten
werden, sondern es wird einfach allgemein zu viel
Fleisch konsumiert. Die Tiere produzieren zu viel
Gülle. Diese Gülle stinkt nicht nur im Umkreis von ca.
200 m um eine Tierfabrik, sondern die Gülle vernichtet
die Pflanzen der Magerwiesen, weil die
Fettwiesen-Pflanzen diese überwuchern. Es gibt
Regionen, wo Magerwiesenpflanzen schlichtweg nicht
mehr vorkommen...
2.
Die Ausrottung vieler Schmetterlingsarten durch
Vernichtung von Waldrändern
Die Hauptverursacher sind hier die arroganten Bauern,
Ingenieure und "Architekten", die meinen, man könnte
durch das Wegfräsen von Waldrand 5-10 m Land gewinnen.
Dabei wird das reichste Biotop Mitteleuropas, der
Waldrand, vernichtet, und mit ihm die Tierarten, die
im Dickicht Schutz und Nahrung suchen.
Massnahme: Die Leute, die die Waldränder haben
vernichten lassen, sollen die Waldränder wieder
herstellen: Ingenieure und "Architekten".
Wald mit und ohne
Waldrand
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Wiederhergestellter
bzw.
natürlicher, unregelmässiger Waldrand mit
Sträuchern und Dickicht,
mit Vögeln, die im Dickicht leben, und mit
Sträuchern, die Vögel und Schmetterlinge
ernähren.
Im Herbst hat jeder Strauch seine eigenen
Verfärbungen, was den typisch bunten
Waldrand ergibt.
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http://www.wzw.tu-muenchen.de/wdl/forschung/versuchsanstalten/
Viehhausen/ioe/landschaft.html |
http://www.thueringenforst.de/anstalt/i_wald2.htm
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Ist ein
Waldrand bereits mit einem Weg ausgestattet,
so ist dies meist die Vorstufe für eine
Strasse, und dann zur Verbreiterung der
Strasse.
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Ein Weg oder
eine Strasse kann natürlich nur verbreitert
werden, indem der Waldrand vernichtet wird.
Aus "Weg am Waldrand" wurde "Strasse statt Waldrand"...
im
Sinne der Auto-Menschen, z.B. in der Schweiz.
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http://www.bellersen.de/alben/vonHorst1/pages/Weg%20am%20Waldrand.htm
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http://www.nvba.ch/brachvogel/2002/mai/waldumgang.htm
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Wald ohne
Waldrand: Der Kahlschlag macht die Baumstämme
sichtbar. Bei Sturm ist der Wald total
verletzlich.
Diese Fotos sprechen von Waldrand, der gar
keiner ist. Bodenvögel und alle Schmetterlinge
fehlen und finden weder Schutz noch Nahrung.
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http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/943953 |
http://www.hotzenwald.de/impressionen/impress%20fr-waldrand.htm |
3.
Die Ausrottung vieler Schmetterlingsarten durch
die Vernichtung von Mooren
Die Hauptverursacher sind hier die Regierungen, die es
zulassen, Moore in Landwirtschaftsland umwandeln zu
lassen, oder Moore in Stauseen untergehen zu lassen.
Dahinter stehen einzelne Landwirte, die meinen, ein
Moor sei für sie nichts wert, weil es keinen Profit
bringe, oder die Industrie, die meint, die
Stromverschwendung in der Produktion und beim Konsum
sei weiterhin die Zukunft.
Massnahme:
-- Wiederherstellung aller Moore durch diejenigen, die
die Vernichtung zugelassen haben
-- Förderung von Sonnenenergie und Windenergie, so
viel wie nur möglich
-- Energieeinsparung und Förderung der
Energieeinsparung, so viel wie nur möglich.
Moore sind ein eigener Lebensraum für Pflanzen und
Tiere. Dies scheint den Verantwortlichen von Industrie
und Politik bis heute nicht genug im Bewusstsein, weil
sie zu viel in Sitzungsräumen oder im Mercedes, BMW
oder Audi sitzen, dafür viel zu wenig in der Natur
selbst.
4.
Die Ausrottung vieler Schmetterlingsarten durch
Vernichtung von Auenwald
Die Hauptverursacher sind hier die Ingenieure,
"Architekten" und autofreundliche und
industriefreundliche Regierungen, die meinen, mit
Kanalisierung von Flüssen könne man Land "gewinnen".
Dabei werden die Auenfauna und Auenflora
vernichtet und die Tiere und Pflanzen des Auengebietes
ausgerottet. Diese Ausrottung ist in Mitteleuropa seit
1850 ca. zu schätzungsweise 80 % bereits
vollzogen. Bei Wien wird im Jahr 2005 wieder an einer
Autobahn durch den Donau-Auenwald geplant. Die
Auto-Menschen hören nicht auf, ihre Schätze zu
zerstören.
Diese Ausrottung der Auenfauna und Auenflora wird
unterstützt
-- von Baufirmen
-- von Automobilverbänden der Auto-Menschen in
Zusammenarbeit mit den Baufirmen, die entlang gerader
Flüsse auch noch gerade Strassen bauen lassen wollen
-- von Industrien, die neues Land beanspruchen
-- von den Buchhaltern von Gemeinden, die mehr
Steuereinnahmen erwarten, wenn "neues Land" gewonnen
werden kann etc.
Der Holocaust an der Auenlandschaft ist doch egal,
wenn die Bilanzen stimmen... Der Schmetterling zahlt
ja keine Steuern...
Massnahme: Eine "Renaturierung" ist ein erster Ansatz.
Aber auch "renaturierte" Flüsse fliessen immer noch
kanalisiert und viel zu
schnell, weil das Gefälle zu gross ist. Dies führt
auch zu grossen Überschwemmungen bei den Unterläufen.
Einzige Massnahme ist, den Bächen und Flüssen wieder
mehr Raum für Mäander zu geben: Das alte Schwemmland
muss dem Fluss wieder zugestanden werden, wo dies noch
möglich ist. Deiche müssen zurückversetzt werden, wenn
möglich. Dann werden die Überschwemmungen reduziert,
und die Auenflora und Auenfauna kann sich wieder
ansiedeln.
Vergewaltigte
Flüsse mit ausgerottetem Auenwald
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http://map.search.ch/
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Flüsse, die
heute noch mäandrieren dürfen, sind sehr
selten. Die Reuss bei Bremgarten im Kanton
Luzern in der Schweiz ist so ein Glücksfall.
Im "Normalfall" hat die "Technik" Europas
solche Fluss-Schlingen "abgehackt" und
trockengelegt...
mit der Folge, dass heute das Flusswasser
meist viel zu schnell fliesst und sich zu sehr
ins Flussbett eingräbt, so dass der
Grundwasserspiegel sinkt und Bäume absterben,
wie z.B. am deutsch-französischen Oberrhein.
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http://map.search.ch/
|
Beispiel:
Der kanalisierte Fluss Thur im Kanton Thurgau
bei Frauenfeld:
Die Fauna und Flora aller Auenwälder wurde
zwischen 1850 und 1920 ca. total
vernichtet. Mäander sind keine mehr vorhanden.
Und im Jahr 1990 ca. hat man die Thur
teilweise auch noch mit einer Autobahn
vergewaltigt. Vor Andelfingen ist der
natürliche mäandrierende Flusslauf noch
erhalten.
Man kann fast sagen, dass die
Autobahn mäandriert, der Fluss nicht...
absolut pervers-verkehrte Welt.
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Die kerzengerade Thur: Auch
"renaturiert" ist sie insgesamt noch wie eine
geometrische Linie. Auenwald entsteht
höchstens ansatzweise.
http://www.fischnetz.ch/content_d/news/bilder/ |
http://www.pferdezentrum.ch/d/naturschutz.asp
|
Gleichzeitig spricht die heutige
Topographie bei Frauenfeld von einem
"ehemaligen Auenwald" und stellt "wertvolle
Nassstandorte" fest, die mit roten Kreuzen
markiert sind. Vor der Vergewaltigung des
Flusses war der ganze Auenwald ein einziger
wertvoller Nassstandort...
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http://www.naturforschende-gesellschaft.uni-freiburg.de/index.html
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Eines der brutalsten Beispiele einer
Flussvergewaltigung ist Freiburg im Breisgau.
Der Fluss schlängelte sich gemäss der "Charte
von Schwaben", Blatt Freiburg von E.H.
Michaelis 1827 durch die Gegend. Die
"Begradigung" ist aber schon gestrichelt
eingezeichnet. Und die Nachbargemeinde Umkirch
wird noch eine unheilvolle Rolle spielen.
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http://www.ianbyrne.free-online.co.uk/special/freiburg.htm
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Seit die
Dreisam in Freiburg i.Br. zwischen 1850 und
1920 "begradigt" wurde, zieht sie sich wie ein
Strich durch die Landschaft, wie an diesem
Plan von 1935 ersichtlich ist. Die Autobahn
existiert aber noch lange nicht.
Die Industrie liegt in Freiburg-Nord.
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Wenn der Fluss
doch schon so praktisch gerade ist (was
zwischen ca. 1820 und 1880 geschah), kann man
doch eine kerzengerade Autobahn danebenlegen,
dachten sich gewisse Auto-Kreise in den
1960-er Jahren, am besten gleich beidseitig.
Das Autobahnkreuz war auf der anderen Seite
bei Umkirch schon vollendet. |
http://www.ianbyrne.free-online.co.uk/special/freiburg.htm
|
Da die
Nachbargemeinde Umkirch auf der anderen
Seite der Autobahn A5 nun den
Autobahnanschluss schon besass, drohte die
Freiburger Industrie in den 1960-er Jahren,
nach und nach nach Umkirch auszuwandern. So
wirkte die Industrie auf einen
Autobahnanschluss nach dem andern für
Freiburg hin, aber es standen NACHWEISLICH
viele andere Möglichkeiten zur
"Linienführung" der Autobahn zur Verfügung,
die dem Fluss Dreisem und den Wohnquartieren
an der Dreisam die Vergewaltigung durch die
Autobahn erspart hätten.
Doch der Holocaust an der Flora und Fauna am
Fluss Dreisam wurde durchgeführt. Vögel und
Schmetterlinge existieren an der Dreisam in
Freiburg-West nicht mehr, sondern ein
Betonplattenufer und ein paar
Dekorationsbäume, mit massiver "Automusik"
und Vibrationen durch 40-Tonnen-Lastwagen,
die noch in den Wohnhäusern spürbar sind,
ganz im Sinn der darwinistischen
Auto-Menschen von Mercedes , Porsche und
BMW, oder Fiat, Volvo und Scania etc.
Die Lebensqualität durch einen Fluss
entdeckte die Mehrheit der Freiburger dann
erst Ende der 1970-er Jahre. Forstwege
wurden zu Fuss- und Radwegen ausgebaut, mit
Autobahn daneben ganz schön ungemütlich.
Die Fehlplanung ist bis heute nicht im
Ansatz korrigiert, sondern wirde durch den
Bau verschiedener Anschlüsse noch
"zementiert"...
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http://www.magic-major.de/Anfahrt/Freiburg___Umgebung/freiburg___umgebung.html
|
Wie wir auf dieser Karte von 2004 ca.
sehen können, wird der "Zubringer" nun über
Umkirch hinweg weitergebaut, ganz im Sinn der
zerstörerischen Auto-Menschen mit Mercedes,
Porsche, BMW, Audi...
und der Fluss Dreisam zieht sich weiterhin
kerzengerade durch die Felder. Auenwald wird
es dort nicht geben, solange Autos fahren
dürfen. Der schlängelnde Bach daneben ist viel
kleiner als die Dreisam und viel zu gross
eingezeichnet, als Alibi sozusagen... Dafür
hat der Mooswaldsee die ganze Automusik der
A5, Hauptverkehrsachse zwischen Deutschland
und Italien...
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5.
Die Ausrottung vieler Schmetterlingsarten durch
Trockenlegen von Feuchtwiesen und Ried
Die Hauptverursacher sind hier die Ingenieure,
"Architekten" und Regierungen, die meinen, mit der
Trockenlegung von Feuchtwiesen und Ried neues Land zu
gewinnen, für Bauland, für Strassen, für die
Landwirtschaft, oder auch für Fussballplätze und
andere "Sportplätze" etc. Hinter dieser Ausrottung
stehen die Gemeinden, Baufirmen, Automobilverbände,
Landwirtschaftsverbände und Sportverbände (z.B. wurde
in Zollikon bei Zürich ein Ried für Fussballplätze
komplett vernichtet. Der Fussballplatz heisst "Ried",
und dort war auch einmal eins).
"König Fussball"
fordert Fussballfelder...
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Beispiel
Zollikon: Aus dem Ried wurden 5
Fussballplätze. Die Vegetation der Rietwiesen
um die Strassen Bleulerstrasse,
Gustav-Mauer-Strasse und Blumenrain ist bis
auf ein paar periodisch auftretende
Gänseblümchen praktisch ausgerottet.
http://map.search.ch/?x=14840&y=-34142&z=512 |
Und der
Sportclub Zollikon macht mit dem Wort "Riet"
auch noch Werbung für seinen
verletzungsintensiven Sport, der Fussball
heisst.
"Sportplatz Riet, Zollikon, Tel. 01 391 43
59": siehe http://www.sczollikon.ch/Htm/ortsplan.htm |
Massnahmen: Neue Feuchtwiesen und
Riedwiesen schaffen, und es sollen diejenigen bezahlen, die die
Feuchtwiesen und Riedwiesen vernichtet haben. Fussball
und "Sport" ist auf ein vernünftiges Mass zu
reduzieren. Fussball ist sowieso eine der
verletzungsintensivsten Sportarten, die schlussendlich
nur Kosten verursacht, bis zur Invalidität.
6.
Die Ausrottung vieler Schmetterlinge durch die
Abholzung sonniger Wälder für Weinreben und
Hopfen
Ursprünglich standen an den warmen, sonnigen Seeufern
wie hier am Genfersee überall sonnige
Eichenmischwälder mit einem unschätzbaren
Artenreichtum. Ab der "Zivilisation" der Römerzeit hat
man diese sonnigen Wälder vernichtet, um dort mit
importierten Reben Wein anzubauen. Damit wurde auch
vielen Schmetterlingen der Lebensraum genommen.
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Beispiel: Rebberge am
Genfersee: Der warme und helle Wald wurde seit
der Römerzeit vollständig vernichtet.
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Im
Kanton Wallis sind die Gemeinden bis heute
jeweils besonders stolz, die Rebstöcke an
Steilhängen auf Terrassen angelegt zu haben.
Auch hier - das Foto zeigt die Stadt Sitten /
Sion - wurde der ursprüngliche, warme und
artenreiche Wald völlig vernichtet.
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http://www.tiscover.ch/ch/guide/5ch%2Cfr%2CSCH1/objectId%2CRGN429ch%
2Ccurr%2CCHF%2Cseason%2Cat1%2CselectedEntry%2Cpict/pict.html |
http://www.lemeridien.ch/nouveaux.htm
|
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Für die "Hopfengärten" wie hier
in der Eiffel in Deutschland gelten
dieselben Zusammenhänge. Hier standen
überall helle, warme Wälder.
Auf dieser speziellen Website werden die
Hopfengärten auch noch als touristische
Attraktion angepriesen. König Alkohol hat
über Wald und Flur gesiegt...
|
http://www.irrel.de/tourismus/sehenswert/s_hopfen.htm
|
7.
Die Ausrottung von Schmetterlingen durch
Pestizide
-- an Bahndämmen: Durch die Pestizide werden die
notwendigen Gräser vernichtet, auf die viele Falter
angewiesen sind
-- an Früchten: Die Schmetterlinge erleiden durch die
Pestizide eventuell eine Sterilisierung oder zumindest
eine Vergiftung, oder gehen gar nicht mehr an solches
Obst.
8.
Die Ausrottung von Schmetterlingen durch
Asphaltierung von Wegen
Schmetterlinge brauchen in ihren eigenen
kleinen Dimensionen Stellen zur Aufnahme von
Kohlehydraten und Wasser: nasse Erde und
Pfützen an schattigen oder halbschattigen
Orten.
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Waldweg
asphaltiert
und steril: der Tod für die
Schmetterlinge, Insekten und
Kleintiere.
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Und
solch
schnurgerade Waldwege, die an Napoelon
erinnern, sind absolut langweilig. |
Weg
am
Waldrand mit Pfütze und nasser Erde:
Die Pfütze ist aber in der Sonne und
hält nicht lange vor.
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http://www.automagisch.de/reisebericht/
schweden_2002_seite_005.html |
http://www.fh-merseburg.de/~alrashid/
Galerie/seiten/land/l_63.htm |
http://www.haus-schoenstein.de/galerie/waldweg1.html |
Die
Asphaltierung oder Betonierung von
Naturstrassen in Wäldern sollte unbedingt
vermieden oder auf ein Minimum beschränkt
werden. Wenn nötig sind stabile Naturstrassen
mit kontrollierter Pfützenbildung am
halbschattigen oder schattigen Wegrand eine
Möglichkeit für einen Kompromiss.
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Grosse
Wiesenpfütze: Diese Erde bleibt lange
feucht. |
Hier
wird
ein Amphibienbiotop im Wald
angelegt, ideal zur Versorgung
für Insekten, Schmetterlinge
und Kleintiere. |
http://oskar-deutscher-jagdterrier.de/Seite2.htm |
http://www.wetteraukreis.de/berichte/naturschutz02/waldweg.htm |
9.
Die Ausrottung von Schmetterlingen durch
sterilen Rasen - naturnahe Gestaltung von
Gärten, Parkanlagen, Rabattenanlagen und Flächen
in Wohnsiedlungen - zeitlich versetztes Mähen
Die Hausverwaltungen geben Millionen von
Franken für die "Pflege des Rasens" aus, und
damit werden Schmetterlinge und Insekten
vertrieben.
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Steriler
Rasen im Garten: keine
Schmetterlinge... |
und
steriler
Rasen um das Schloss von Versailles:
auch keine Schmetterlinge. |
http://www.terhaar-wessum.de/garten.html |
http://www.thai-eu-cultures.com/FrRevolution/ParcVersailles.html |
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Und
die
"Wohnsiedlungen" der "Zivilisation"
sehen zum Teil noch viel schlimmer
aus: Beispiele aus Wien und Zürich:
Keine Blumen, keine blühenden
Sträucher, kein Efeu, kein Brunnen,
keine Wasserquelle, Null
Schmetterlinge, sondern "gepflegter
Rasen", fast so steril wie ein
Waschmittel...
http://www.ptutt.de/architectour/wien-pilotengasse.htm
http://www.wssag.ch/renovationen.html
|
Was ist
zu tun? Weniger ist mehr:
Gartengestaltung
mit Wiese und Pfütze - zeitlich versetztes
Mähen
Schmetterlinge brauchen ihre einheimischen
Nahrungspflanzen, die einheimischen Pflanzen
zur Eiablage und für die Raupe. Gartenbesitzer
sollten exotische Pflanzen, sterile Hecken und
Mauern oder sterilen Rasen auf alle
Fälle vermeiden.
Eine Blumenwiese und eine grosse Pfütze im
Schatten oder Halbschatten ist der beste
Schmuck im Garten, um das Leben der
Schmetterlinge zu fördern. Dabei sollte die
Wiese im Flachland nur zweimal jährlich, im
Alpenland nur einmal jährlich gemäht werden,
damit auch hochblühende Magerpflanzen zur
Blüte gelangen können.
Es sollte darauf geachtet werden, dass nicht
alle Gartenbesitzer einer Gegend zum gleichen
Zeitpunkt ihre Wiese mähen, weil sonst in der
ganzen Gegend für eine gewisse Zeit kein
Nektar zur Verfügung steht. Ein Abstand von 4
bis 6 Wochen wäre ideal.
Zugebaute
Gärten und Hinterhöfe
Es ist ausserdem zu bemerken, dass in vielen
Städten die Hinterhöfe gar nicht mehr
existieren, wo es früher viele kleine Pfützen
oder Brunnen mit Wasserlachen gab. Die Höfe
wurden oft für Garagen zugebaut, oder es
wurden Fabriken in den Hinterhöfen errichtet,
oder es wurden Bungalows im Hinterhof gebaut
etc. Für die Schmetterlinge, Insekten und
Vögel heisst das, dass ganze Häuserblocks für
sie ohne Wasserquelle sind (neben dem Effekt,
dass ganze Hinterhöfe inzwischen ohne jegliche
Frischluft durch Gras oder Wiese bleiben).
Deswegen wären die im Folgenden geschilderten
Massnahmen für Schmetterlinge um so stärker
anzugehen. Mit ein paar Balkonpflanzen ist es
dabei nicht getan:
Parks mit
Wiesen und schattigen Pfützen in eine
Erdsenke - zeitlich versetztes Mähen
In Parkanlagen sollte zumindest ein Teil für
eine Blumenwiese und für eine Pfütze im
Schatten abgegrenzt werden, im Flachland
zweimal mähen pro Jahr, eventuell von Fläche
zu Fläche oder von Park zu Park mit zeitlicher
Versetzung im Abstand von 4 bis 6 Wochen.
Strassenrabatten
mit Wiesen und kleinen Wasserquellen -
zeitlich versetztes Mähen
Strassenrabatten sollten keine fremden
Pflanzen beinhalten, und kleine Blumenwiesen
und kleine Wasserquellen sind das beste, was
man für Schmetterlinge und Insekten anlegen
kann. Die Vogelpopulation wird sich
entsprechend erhöhen. Diese kleinen
Blumenwiesen als Rabatten spriessen von
selbst. Dabei sollte man/frau die Rabatten
einer Strasse nicht alle auf einmal mähen,
sondern vielleicht in einem Abstand von 4 bis
6 Wochen je die Hälfte, damit nicht gleich
alle Nektarquellen einer Strasse auf einmal
verloren gehen und die ganze Strasse steril
aussieht.
Wohnsiedlungen
und Grosshauskomplexe: Wiesen und
Wasserquellen statt "grüne Wüste" - zeitlich
versetztes Mähen
In der "zivilisierten" Welt gleichen viele
Wohnsiedlungen der grossen
Versicherungsgesellschaften, Banken oder
Wohngenossenschaften etc. einer "grünen
Wüste": Der Rasen wird pro Woche einmal
gemäht, und der Hausmeister / Abwart verdient
sein Geld damit. Der Lärm der Benzinrasenmäher
ist dabei unerträglich, weil die Betonhäuser
den Schall auch noch verstärken. Die
Ausrottung der Blütenpflanzen, der
Schmetterlinge und Insekten findet damit jede
Woche statt.
Der Rasen von Wohnanlagen sollte nur noch
zweimal jährlich gemäht werden dürfen, und
zwar -- wie bei den Rabatten -- in einem
Abstand von 4 bis 6 Wochen je die Hälfte der
Wiesenfläche, damit nicht gleich alle
Nektarquellen einer Strasse auf einmal
verloren gehen, das heisst 50 % Anfang Mai,
die anderen 50 % Mitte Juni, dann wieder
Anfang September und zuletzt die letzteren 50
% Mitte Oktober.
Ebenso wäre es in Wohnsiedlungen möglich,
Sträucher in Hauswandnähe wachsen zu lassen,
die je nach Ausrichtung der Wände ein
unterschiedliches Kleinklima aufweisen, analog
der verschiedenen Waldränder mit Ausrichtung
nach Norden, Westen, Osten oder Süden.
Dasselbe gilt für Industriekomplexe, für
Schulhäuser, für Bahnhofsvorplätze, um
Einkaufszentren etc. Auf fremdländische
Pflanzen sollte grundsätzlich verzichtet
werden, weil die Insekten und Schmetterlinge
oft nichts davon haben.
Fort mit dem
sterilen Rasen!
Es erscheint absolut unverständlich, wieso bis
heute der sterile Rasen in Wohnsiedlungen und
Schulanlagen noch immer dermassen gepflegt
wird, dass wöchentlich eine
Rasenmäher-Lärmorgie stattfinden muss. Und
ebenso unverständlich erscheint einem die
Pflege von Rabatten mit Buchsbaumsträuchern,
Holzapfel, fremdem Rhododendron oder Lorbeer.
Die Schmetterlinge können damit nicht viel
anfangen. Und wenn die Sträucher in
Wohnsiedlungen auch noch Stacheln haben,
verletzen sich die Kinder.
Ein Rasen und fremde Sträucher bieten keine
Lebensqualität, sondern verbrauchen viel
Energie, kosten Geld durch Pflege, und das
wöchentliche Mähen macht grossen Lärm. Auf
kleineren Rasenflächen spielen Kinder sowieso
kaum. So wären gerade kleinere Rasenflächen
ideal für Blumenwiesen geeignet. Ausserdem
halten Magerwiesen die Insekten von den
Kindern ab, wenn diese auf dem Spielplatz sind
oder im Freien ihre Turnstunden haben.
Magerwiese kostet
eigentlich gar nichts, denn man muss sie nur wachsen
lassen. Wo aber weit herum keine Magerwiese vorhanden
ist, muss man sie wohl ansähen.
Das Kleinklima innerhalb der Parks und Wohnsiedlungen
wird mit Magerwiesen angenehmer als mit Rasen, weil
die Wiese auch am Tag eine auffrischende Wirkung hat,
und weil die Luft in der Nacht angenehm frisch wird,
bei Rasen sehr viel weniger.
10.
Die Wiederansiedlung der Schmetterlinge
kann erfolgen
-- durch den Verzicht
auf
die Fleischfabriken / Tier-KZs und die
Gülle-"Wirtschaft", so dass die Magerwiese mit ihren
wertvollen Pflanzen wieder vorherrschend wird, wobei
erst ein massiver Rückgang
des hohen Fleischkonsums in unserer
Gesellschaft eine Gülle-Reduktion bewirken wird,
verbunden mit der Schliessung der meisten
Fleischfabriken / Tier-KZs
-- durch die Wiederherstellung aller
Waldränder mit ihren vielen verschiedenen
Sträuchern, wobei Strassen an den heutigen kahlen
Waldrändern zerstört werden müssen, was den dortigen
Tieren auch die nötige Ruhe gibt
-- durch die Wiederherstellung
der Auenlandschaft mit Wiederherstellung der
Mäander der Flüsse
-- durch die Wiederherstellung
von Mooren und Riedwiesen durch
Redimensionierung von Sportplätzen und oberirdischen
Parkplatzanlagen
-- durch die Wiederherstellung
der sonnigen Eichenwälder an den Sonnenhängen
durch Redimensionierung von Rebbergen, Rebängen
und "Hopfengärten"
-- durch den Verzicht
auf alle Pestizide an Bahndämmen und am Obst.
-- durch Verhinderung
von Asphaltierung von Waldwegen, durch Umgestaltung von
Asphaltstrassen in Naturstrassen, durch
Anlegen vieler kleiner Wasserquellen und Pfützen
-- durch die zumindest teilweise Umwaldlung von sterilen
Rasenflächen in natürliche Magerwiesenflächen,
Sträucher, Nutzung des Kleinklimas je nach
Ausrichtung der Häuserwände, Efeu, Anlegen kleiner
Wasserquellen und Pfützen im Schatten oder
Halbschatten, damit die Erde lange feucht bleibt,
und zeitversetztes Mähen der Magerwiesen in
Gärten, Parks und Rabatten, Magerwiese in
Wohnsiedlungen höchstens zweimal pro Jahr etc.
Insofern wären die
Bauvorschriften anzupassen, die Architekten
und Ingenieure sofort umzuschulen, die
Hausverwaltungen und Hausmeister / Abwarte
sofort umzuschulen, und der Lehrstoff an den
Technischen Hochschulen entsprechend zu
gestalten.
Wer soll das bezahlen? Diejenigen, die Lohn für die
Vernichtung des Lebensraums der Schmetterlinge
erhalten haben: Ingenieure, "Architekten",
Gemeindepräsidenten, Bürgermeister, Politiker,
Technische Hochschulen, Universitäten. Sie haben
gewusst, was sie vernichten, aber in der
darwinistischen Art ab 1870 hat man den Schmetterling
als "nicht lebenswert" erachtet. Der Lohn und die
"Erfolgsrechnung" waren wichtiger...
*****
Meldungen
Mexiko 17.8.2010: <Schmetterlingssterben
alarmiert Umweltschützer>
aus: Spiegel online; 17.8.2010;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,712252,00.html
<dpa
Monarchfalter in Mexiko (2008): Die Tiere sind akut
gefährdet.
Auf nach Süden: Tausende Kilometer fliegen Monarchfalter
jedes Jahr zwischen Amerikas Nordosten und ihrem
Winterquartier in Mexiko. Doch immer weniger der Tiere
kommen dort an. Schuld daran ist offenbar ein
verhängnisvoller Mix von Ursachen.
Mexiko-Stadt - Jedes Jahr bringen die orangefarbenen
Flieger eine schier unglaubliche Strecke hinter sich:
Die Monarchfalter verbringen den Sommer in Kanada und
den USA, den Winter aber im warmen Mexiko. Und um
dorthin zu kommen, müssen die Schmetterlinge mit einer
Spannweite von bis zu neun Zentimetern eine Distanz von
mehreren tausend Kilometern überwinden, pro Tag schaffen
sie rund 130 Kilometer. Allerdings hält nicht ein
einzelnes Tier die Reise aus, die Schmetterlinge
pflanzen sich unterwegs fort und sterben dann. Die
Nachfahren führen die Reise zu Ende.
Nun bereitet der dramatische Rückgang einer wichtigen
Schmetterlingspopulation in Mexiko Wissenschaftlern und
Umweltschützern Kopfzerbrechen. Die Zahl der
Monarchfalter, die im Naturschutzgebiet Mariposa
überwinterten, habe in der Saison 2009/2010 den
niedrigsten Stand in 17 Jahren erreicht, erklärte der
Chef des Schutzgebiets, Rosendo Caro. Als möglichen
Grund nannte er den Klimawandel.
Der Monarchfalter gilt als einer der am besten
untersuchten Schmetterlinge überhaupt. In der
Vergangenheit wurde sein Winterquartier vor allem durch
illegale Abholzung gefährdet. Nach Angaben der
Umweltschutzorganisation WWF ist der Baumschwund in
Mariposa in der vergangenen Saison aber deutlich
zurückgegangen.
Allerdings sei eine weitaus größere Waldfläche als in
den Vorjahren durch Stürme oder Erdrutsche zerstört
worden, erklärten die Umweltschützer. Möglicherweise sei
der Rückgang der Schmetterlingspopulation um bis zu 75
Prozent auch eine Spätfolge von Dürren in den USA und
Kanada im Jahr 2008. Wegen der Trockenheit seien dort
vermutlich weniger Raupen geschlüpft, so dass in den
darauffolgenden Wintern weniger ausgewachsene
Monarchfalter nach Mexiko gekommen seien.
Forscher um Andrew Davis hatten vor einigen Monaten im
Fachmagazin "Biology Letters" berichtet, dass den
Monarchfaltern immer mehr die Weibchen abhandenkommen.
Noch vor 30 Jahren seien 53 Prozent der Schmetterlinge
weiblich gewesen. Diese Zahl sei aber mittlerweile auf
43 Prozent geschrumpft - offenbar ist auch das eine
Reaktion auf die Bedrohung des Lebensraumes der Tiere,
vermuten die Forscher.
chs/apn>
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21.12.2011: Neue Schmetterlingsarten in
Ecuador und auf Costa Rica entdeckt - Abholzung der
Wälder gefährdet die Schmetterlinge
aus: n-tv online: Wissenschaft: Forscher
entdecken Vielzahl unbekannter Schmetterlinge;
21.12.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Wissenschaft/Forscher-entdecken-Vielzahl-unbekannter-Schmetterlinge-article5054081.html
<Jena (dpa) -
Zoologen aus Jena und Wien haben im Regenwald südlich
von Ecuador Dutzende noch unbekannte
Großschmetterlinge entdeckt.
Bei ihren Forschungen fanden sie seit 1999 bisher 154
Arten der Gattung Eois, von denen nur 19 bekannt sind,
wie Gunnar Brehm vom Institut für Spezielle Zoologie
der Universität Jena am Mittwoch erläuterte. In einem
weiteren Untersuchungsgebiet in Costa Rica hätten etwa
30 Prozent der gesammelten Arten bekannten Funden
zugeordnet werden können. «Wenn die Abholzung der
andinen Bergwälder weiterhin so rasant voranschreitet,
geht diese Vielfalt verloren, bevor wir sie überhaupt
ansatzweise kennen», sagte Brehm, der dort weitere
Forschungsaufenthalte plant.
Quelle: n-tv.de / dpa
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Deutschland 3.4.2012: <Artenvielfalt: Jede
zehnte Schmetterlingsart vom Aussterben bedroht>
aus: Spiegel online; 3.4.2012;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,825508,00.html
<dapd
Passionsblumenfalter (Heliconiina) auf Flamingoblume:
Pflanzenvielfalt sichert Artenvielfalt
Die Landwirtschaft
lässt die Lebensräume vieler Schmetterlinge
schrumpfen. Zahlreiche Arten sind in Europa längst vom
Aussterben bedroht, warnen Experten. Sie fordern den
Erhalt von Biotopen - und das nicht nur wegen der
farbenprächtigen Falter.
Hamburg - Europas Schmetterlinge müssen nach Ansicht von
Biologen besser geschützt werden. Im Fachblatt "Nature
Conservation" schlägt ein Team um Chris van Swaay von
der niederländischen Schutzorganisation "Dutch Butterfly
Conservation" nun Richtlinien zum Schutz der vielfach
seltenen Insekten vor.
Zehn Prozent der europäischen Schmetterlinge sind den
Autoren zufolge vom Aussterben bedroht. Hauptgrund dafür
sind demnach vor allem schrumpfende Lebensräume. "Das
richtige Bewirtschaften der Lebensräume ist der einzige
und wichtigste Weg, das Überleben europäischer
Schmetterlinge zu sichern", schreiben van Swaay und
seine Kollegen.
Besonders wichtig sei der Erhalt der Pflanzenvielfalt
und der von Wiesen, einem bevorzugten Lebensraum der
Schmetterlinge. Besonders während der Puppen-Phase seien
die unterschiedlichen Arten auf spezielle Pflanzen in
ihrer Umgebung angewiesen. Das bedeute auch, komplette
Wiesen nicht mit einem Mal abzumähen oder mit anderen
Pflanzen zu bestellen.
10.000 weitere
Insektenarten hängen von den Tagfaltern ab
Die Wissenschaftler um van Swaay betonen, dass die
Richtlinien nicht nur den Schmetterlingen nutzen,
sondern wichtig für die biologische Vielfalt sind.
Schmetterlinge reagieren demnach sensibel auf ihre
Umwelt, gehen schnell auf Veränderungen ein und gelten
als Bioindikator ("Zeigertierchen").
Aufgrund ihrer engen Bindungen an den Lebensraum deutet
das Auftreten eines bestimmten Schmetterlings auf ein
bestimmtes Biotop hin. Und der Erhalt der Biotope der
rund 170 Tagfalterarten Deutschlands sichert das
Überleben von etwa 10.000 weiteren Insektenarten, die
sonst kaum zu schützen wären.
Der aktuelle Verbreitungsatlas der europäischen
Tagfalter zeigt, dass die Artenvielfalt innerhalb
Europas nach Norden hin abnimmt. Herausgegeben wird das
Buch von der Gesellschaft für Schmetterlingsschutz unter
der Leitung von Otakar Kudma. Besonders arm an
Schmetterlingen sind demnach die britischen Inseln, die
Niederlande und Dänemark.
In Deutschland geht es vor allem den verschiedenen
Bläulingsarten schlecht, besonders dem hoch
spezialisierten Lungenenzian-Ameisenbläuling (Phengaris
alcon). Seine Futterpflanze ist der seltene
Lungenenzian, der bei uns in den ebenfalls selten
gewordenen Heidemooren vorkommt.
Besonders gefährlich leben die Schmetterlinge, die es
nur in einem einzigen Gebiet gibt - so wie der
Samtfalter Hipparchia sbordonii. Er kommt ausschließlich
auf der italienischen Insel Ponza vor. Große
Flächenbrände - nicht selten gelegt durch die
Eigentümer, um die Flächen zu roden und für die
kommerzielle Nutzung interessant zu machen - haben zu
einem drastischen Rückgang des Falters geführt. Wie alle
endemischen Arten ist auch er anfällig für den Wandel
der Landnutzung - auch, weil er keine Möglichkeit hat,
in andere Gebiete auszuwandern.
nik/dpa>
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