Abstract
Science: Photonic Crystal Light
Collectors in Fish Retina Improve Vision in
Turbid Water>
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Fischfarmen
1.7.2012: Giftige Algen haben schwerste
Wirkung: <Algen-Gift macht ziellos
und aggressiv: Lachse schwimmen
falsch herum> - und die Algengifte sind
dann in der Nahrungskette
aus: n-tv online; 1.7.2012;
http://www.n-tv.de/wissen/Lachse-schwimmen-falsch-herum-article6623446.html
<Algen-Gifte haben dramatische Auswirkungen
auf Lachse, wie Forscher in einem Experiment
herausfanden. Den Toxinen ausgesetzt, verlieren
die Fische die Orientierung, schwimmen verkehrt
herum im Wasser und werden aggressiv. Über die
Nahrungskette erreichen die Gifte auch den
Menschen.
Lachse, die bestimmten Algen-Giften
ausgesetzt sind, werden häufig aggressiver und
zeigen ein abnormes Schwimmverhalten. Die Tiere
verlieren ihren Gleichgewichtssinn oder ziehen
ziellos umher, wie eine norwegische
Wissenschaftlerin herausgefunden hat.
Algen-Gifte können auch Menschen schaden - zum
Beispiel, wenn diese damit belastete Muscheln
essen. Große Bedeutung haben sie zudem für
Fischfarmen.
Marit Bakke vom Norwegischen
Institut für Veterinärwissenschaften hatte den
Einfluss dreier biologischer Neurotoxine
untersucht: Saxitoxine, Brevetoxine und
Domoinsäuren. Diese wurden in unterschiedlichen
Konzentrationen dem Wasser des jeweiligen
Aquariums zugegeben oder den Fischen direkt
injiziert. Beim Einsatz von Saxitoxinen oder
Domoinsäuren reagierten die Fische häufiger
aggressiv als zuvor, wenn ein Artgenosse ins
Aquarium gesetzt wurde. Zur Absicherung seien
aber weitere Studien nötig, schreibt Bakke in
ihrer Analyse.
Gifte gelangen bis zum
Menschen
Alle drei Gifte hatten
abnormes Schwimmverhalten zur Folge. Saxitoxin
wirkte sich auf den Gleichgewichtssinn aus, die
Fische lagen mit erhöhter Atemfrequenz am Boden
des Aquariums. Domoinsäure erhöhte die
Aktivität, die Fische schwammen verkehrt herum,
zogen von Zeit zu Zeit Kurven und sperrten ihr
Maul weit auf. Brevetoxin hatte nur moderate
Effekte auf das Schwimmverhalten, zum Beispiel
wurde die Aktivität reduziert.
Saxitoxine werden von Algen
produziert, die im Plankton vorkommen. Da sich
Muscheln davon ernähren, kann sich das Gift
darin anreichern und so auch den Menschen
erreichen. Symptome sind Übelkeit, Erbrechen und
Durchfall, Wahrnehmungsstörungen und
Atemlähmungen. Global werden Bakke zufolge
jährlich 2000 Fälle registriert, 15 Prozent der
Betroffenen sterben.
Auch Brevetoxine werden von
Algen gebildet. Vermehren sich die Algen extrem
und bilden rötliche Teppiche, können
Fischmassensterben die Folge sein. Über die
Nahrungskette - Muscheln, Fische, Krebse -
gelangen auch diese Gifte zum Menschen.
Brevetoxine reizen Schleimhäute und Atemwege.
Typische Symptome einer Domoinsäure-Vergiftung
sind Erbrechen und Durchfall, aber auch
Verwirrtheit, Gedächtnisverlust oder Krämpfe.
Quelle sind kontaminierte Schalentiere.
Produziert wird das Biotoxin von bestimmten
Meeresrotalgen und Kieselalgen.
Etwa ein Fünftel der bislang
bekannten Algenarten seien in der Lage,
schädliche Algenblüten zu formen, schreibt Marit
Bakke. Nur ein bis zwei Prozent produzierten
Toxine. Sie gefährden demnach besonders Fische
in Farmen, da die Tiere dort nicht wegschwimmen
können. Schon mehrfach hat es in solchen Anlagen
Massensterben gegeben, die von toxinbildenden
Algen verursacht wurden.
Quelle: n-tv.de, dpa>
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China
10.7.2012: Verbreitung
von Pirañas durch wilde Aussetzung durch
"exotisch bestückte Aquarien" - Angriff
auf Chinesen, der seinen Hund im Fluss
waschen wollte
aus: 20 minuten online: Brutale Räuberfische:
iranha attackiert Mann in Südchina; 10.7.2012;
http://www.20min.ch/panorama/news/story/23065624
<Als ein Chinese
in der Provinz Guangxi seinen Hund im Fluss
waschen will, greift ihn ein Piranha an. Der
Raubfisch verbeisst sich in die Hand des
Mannes und fügt ihm schwere Wunden zu.
Im Süden Chinas ist ein Mann
von einem Piranha angegriffen worden, als er
seinen Hund in einem Fluss baden wollte. Der
aggressive Fisch habe dem Opfer tiefe Bisswunden
in der Hand zugefügt, berichtete der
Fernsehsender Hong Kong Cable News am Dienstag.
Nur unter grössten Schwierigkeiten konnte er das
Tier wieder loswerden. Ein Stück Fleisch wurde
dabei aus seiner Hand herausgerissen, schreibt
das chinesische Nachrichtenportal China.org.cn.
Der Vorfall ereignet sich am
Samstag am Fluss Liujiang in der südlichen
Region Guangxi Zhuang. Als der 31-jährige Mann
den Piranha endlich abschütteln konnte, nahm er
ihn mit nach Hause, wo er ihn lebend
aufbewahrte, wie es in dem Bericht hiess.
Der Vorfall nährt Sorgen über
den illegalen
Import von Piranhas für exotisch bestückte
Aquarien in China. Die Behörden
fürchten, dass sich die aus Südamerika
stammenden räuberischen Süsswasserfische ohne
natürliche Feinde rasend schnell in örtlichen
Gewässern verbreiten und die Bestände heimischer
Fischarten verringern könnten.
(sda)>
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23.7.2012:
Lachse im Rhein kommen bis nach Basel - dank
der Anpassungen bei Wasserkraftwerken
aus: Basler Zeitung: Der Lachs kehrt zurück;
23.7.2012;
http://bazonline.ch/basel/land/Der-Lachs-kehrt-zurueck/story/13862306
<Von Franziska Laur.
Ein
Jahrhundert lang war dem Lachs die Rückkehr in
die Region Basel versperrt. Nun ebnen die
Rhein-Kraftwerksbetreiber dem Wanderfisch den
Weg.
«Sende dir vom diesjährigen Lachsfang die besten
Grüsse. Wir haben schon über 30 Stück gefangen»,
schreibt Albert Müller aus Efringen-Kirchen (D)
im Jahr 1919 an einen Freund. Doch kurz danach
war fertig lustig mit dem Segen aus dem Rhein,
der damals als grösster Lachsfluss Europas galt.
Kraftwerke wurden gebaut und diese versperrten
den Wanderfischen den Weg. Hugo Schauli aus
Kaiseraugst, der aus einer alteingesessenen
Fischerfamilie stammt, kann sich an die
lachsreichen Zeiten gut erinnern. «Der Salm und
der Lachs ist derselbe Fisch», weiss der
85-Jährige. Wenn er Richtung Meer ziehe, heisse
er Salm, schwimme er vom Atlantik rheinaufwärts,
nenne man ihn Lachs. Doch in Massen hat auch
Schauli den Lachs nicht mehr erlebt. «Das
Problem sind die Turbinen der Kraftwerke. Die
sind der Lachse Tod.» Er habe Fische gesehen,
die seien von den wirbelnden Maschinen in Stücke
von zehn bis zwölf Zentimeter Grösse zerrissen
worden, und jedes einzelne Stück habe noch
gezuckt.
Dieses Problem wollen die
Kraftwerksbetreiber seit Jahren angehen. Einen
entscheidenden Schritt machten die
Energiedienste vor einigen Monaten, indem sie
beim Kraftwerk Rheinfelden das neue Laich- und
Umgehungsgewässer in Betrieb nahmen. Und schon
vor den Sommerferien folgten die ersten
Sensationsmeldungen. Gleich zweimal innert zwei
Wochen wurde im Zählbecken ein stattlicher Lachs
entdeckt.
«Das ist sehr erfreulich und
zeigt, dass der Lachs im Rhein eine
Überlebenschance hat», sagt Hans-Peter Jermann,
Fischereiaufseher des Kantons Basel-Stadt. Er
ist beteiligt am Lachsprogramm 2020, das zum
Ziel hat, den Lachs im Rhein zu fördern und
wieder anzusiedeln. Dieses Programm läuft unter
der Federführung des Bundesamtes für Umwelt
(Bafu) und wird von den Kantonen Aargau,
Basel-Stadt und Baselland umgesetzt.
Gefährlicher Abstieg
Der Lachs und andere
Wanderfische haben Schützenhilfe auch bitter
nötig. Seit im vergangenen Jahrhundert vom
Oberrhein bis zum Atlantik ein Kraftwerk nach
dem anderen gebaut wurde, ist für sie die
gesamte Rheingegend nahezu unpassierbar. Sie
bräuchten Umgehungsgewässer und nicht lediglich
veraltete Fischtreppen. Doch vor allem im Elsass
lässt man sich Zeit. Dort sind erst Iffezheim,
Gambsheim und Brisach für die Lachse gut
durchgängig. «Doch die Verbesserung dieser Auf-
und Abstiegshilfen für die Wanderfische ist in
Planung», sagt Jermann.
Nicht der Aufstieg vom
Atlantik bis zum Hochrhein ist das eigentliche
Problem, sondern der Abstieg. Die vielen tausend
Fische, die jedes Jahr in den Seitenbächen des
Rheins der drei Kantone ausgesetzt werden,
streben nämlich im Alter von ein bis zwei Jahren
Richtung Meer und treffen auf ihrer Reise auf
unüberwindbare Hindernisse. Die wenigen, die es
schaffen, fressen sich dort satt und kehren
schliesslich zum Laichen wieder an den Ort
zurück, wo sie ausgesetzt worden sind.
Doch eben: Die in den Genen
gespeicherte Wanderlust ist durch die
Industrialisierung im Rhein behindert. Daher:
«Die zwei Funde in Rheinfelden sind zwar sehr
erfreulich. Doch es sind immer noch Einzelfälle.
In der Masse ist der Lachs noch nicht da», sagt
Jermann. Doch er stuft die Umgehungsgerinne in
Rheinfelden als Musterbeispiel ein.
Fische werden markiert
Zehntausende junge Lachse
wurden in den vergangenen Jahren im Rahmen des
Lachsprogramms 2020 in ausgesuchten Bächen des
Fricktals und im Rhein ausgesetzt. Die
Vorsömmerlinge werden ohne Markierung in den
Rhein entlassen, die etwas grösseren Jährlinge
werden markiert und können künftig identifiziert
werden. «Die in Rheinfelden gefundenen Lachse
waren ohne Markierung», sagt David Bittner,
stellvertretender kantonaler Fischereiaufseher
Aargau. Er nimmt trotzdem an, dass es sich um
Rückkehrer aus dem Besatzungsprogramm handelt.
«Voraussichtlich sind sie in den Schleusen durch
die Kraftwerke gekommen», sagt Bittner. Kleine
Glückspilze also, die die weite Reise geschafft
haben. Er kann sich durchaus vorstellen, dass
der Bestand an Lachsen in den kommenden Jahren
zunimmt: «Die Wahrscheinlichkeit ist gross»,
sagt er.
Wer weiss, vielleicht können
künftig tatsächlich wieder Rhein-Fischer vom ganz
grossen Lachsfang sprechen. Wie anno dazumal
Albert Müller aus Efringen-Kirchen. (Basler Zeitung)>
*****

23.7.2012:
Fische leiden unter Wetterextremen
aus: Welt online: Wetterextreme: Bei 23 Grad
treten Forellen in den Hungerstreik; 23.7.2012;
http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article108357487/Bei-23-Grad-treten-Forellen-in-den-Hungerstreik.html
<Zu kalt, zu heiß,
zu nass, zu trocken: Wetterextreme setzen nicht
nur Menschen zu. Auch Tiere und Pflanzen leiden
bei Klimaschwankungen. Kirschen platzen bei
Dauerregen, Forellen mögen es nur kühl.
Von Katja Heise
Verregnete Sommer und Hitzewellen:
Experten rechnen in Zukunft mit mehr
Wetterextremen. Doch nicht nur Menschen
reagieren auf Witterungsextreme empfindlich –
heimischen Tieren und Pflanzen kann zu viel
Hitze oder zu viel Regen genauso zu schaffen
machen.
Regenbogenforellen zum Beispiel
mögen tropische Temperaturen gar nicht. "Schon
bei Wassertemperaturen von 20 oder 21 Grad
Celsius fressen sie weniger", sagt Andreas
Müller-Belecke vom Institut für Binnenfischerei
in Potsdam. Bei 23 Grad treten
Regenbogenforellen völlig in den Hungerstreik.
Und ab 24 Grad wird es für sie lebensgefährlich.
Die Karpfen sind toleranter. "Bei
höheren Temperaturen wachsen sie schneller",
erklärt Müller-Belecke.
Sauerstoff
am Morgen knapp
Ihnen ging es im Tropenjuli des
Jahres 2010 recht gut. Bis zu 27 Grad Celsius
vertragen Karpfen, so der Experte. In Teichen
aber schwimmen Algen und Bakterien, die tagsüber
Sauerstoff liefern, ihn nachts aber auch wieder
verbrauchen. "Am Morgen kann der Sauerstoff da
leicht knapp werden", sagt er. Dann drohen die
Fische zu ersticken.
Diese Probleme gibt es 2012 nicht.
Nach Angaben von Uwe Kirsche vom Deutschen
Wetterdienst waren Juni und Juli mit
durchschnittlich 16,4 Grad zu kühl und auch zu
nass. Doch auch ein Regensommer kann Fischen
Probleme machen. Barsche und Zander kommen mit
schwankendem Luftdruck nicht gut klar, etwa vor
Gewittern. "Sie scheinen dann irritiert, fressen
nicht mehr so gut und halten sich nicht an der
Oberfläche auf", sagt Müller-Belecke.
Lieber auf zu viel Regen verzichten
würde wohl auch der Weißstorch. Weil er
hochgelegene Standorte mag, bedeuten Gewitter
und Blitze für ihn Lebensgefahr – beim Ausbrüten
der Eier, aber auch für die Jungstörche selbst.
Jungtiere
können auskühlen
Besonders schlimm sind heftige
Regen- und Hagelgüsse für das noch nicht
ausgewachsene Gefieder der Jungtiere. Sie können
auskühlen und sterben. Auch kann es durch die
von den Altstörchen oft in das Nest getragenen
Plastiktüten zu stehender Nässe kommen, worin
die Jungen sterben können, erklärt der
Ornithologe Bernd Ludwig.
Vom Blitz gefährdet sind ebenfalls
Weidetiere, die sich auf großen offenen Flächen,
etwa Bergkuppen, aufhalten. Sie "reagieren
sensibel bei Wetteränderung", sagt Peter
Voss-Fels vom Bauernverband. Gewitter macht
Rinder zum Beispiel schnell nervös und unruhig.
Auch wetterempfindlich sind
Obstbäume. Sie "wollen alles, aber alles zu
seiner Zeit", sagt Ute Ellwein vom
Landwirtschaftlichen Technologiezentrum
Augustenberg. Also trocken und warm im Frühjahr,
dann nachts Regen und tags Sonnenschein. Und zur
Reife viel Sonne.
Kirschen
platzen
Empfindlich sind Kirschen. Zwar
wachsen sie mit Regen besser – aber das ist
nicht nur positiv. Die Kirschen nehmen das
Regenwasser auf, die Fruchthaut dehnt sich und
kann platzten. Außerdem werden die Kirschen
anfälliger für Fäulnis, wenn Monilia-Pilze die
Dehnungsrisse der Frucht infizieren können.
Auch kein gutes Jahr war 2012
bisher für die roten Früchte: Fröste Anfang und
Mitte April haben die Blüten geschädigt,
außerdem gab es eine schlechte Befruchtung, da
es "den sensiblen Bienen zu kalt" war, sagt
Ellwein.
Genau wie übrigens auch schon im
Mai 2010. Trotz anschließendem Dürresommer war
das Frühjahr 2010 verregnet und kühl. Da hatten
nicht nur die Blüten schlechte Chancen, sondern
auch die Bienen blieben lieber im Stock.
Obstblütenhonig gibt es aus dem Jahr 2010 daher
praktisch keinen.
Äpfel und
Birnen kommen gut klar
Als dann Anfang Juni die
Temperaturen stiegen, hatten die Blüten es
plötzlich eilig. Jetzt kamen die Bienen mit dem
Bestäuben kaum nach. Für eine gute Ernte beim
Akazien- und Lindenhonig reichte es noch.
Im Gegensatz dazu können Äpfel und
Birnen mit Extremen ganz gut umgehen. Den heißen
Sommer 2010 überstanden sie, und auch dieses
Jahr könnte es eine gute Ernte geben. Äpfel und
Birnen lieben den Regen. Die Früchte sind im
Durchmesser bereits fünf Millimeter größer als
2010 zur selben Zeit. Scheint zur Reife im
Spätsommer und Herbst die Sonne, wird die
Qualität hervorragend.
Richtig bedrohlich sind nur Hagel
und starke Hitze. Hagel kann schnell die ganze
Ernte zerstören, und bei über 40 Grad Celsius
vertrocknen selbst die Blätter der Bäume.
Insgesamt kann man
Witterungsextreme in der Landwirtschaft weder in
der einen noch in der anderen Richtung
gebrauchen, wie Peter Voss-Fels vom Hessischen
Bauernverband betont. Bereits im Sommer 2010
klagten die Getreidebauern über Ernteverluste
von 20 Prozent aufgrund des ungünstigen Wetters.
Wintergerste
enthält zu viel Feuchte
Doch auch dieses Jahr gibt es
Probleme: Vielfach konnte das Heu wegen der
andauernden Niederschläge noch nicht eingebracht
werden. "Deshalb warten unsere Bauern sehnlichst
auf drei, vier Tage trockenes und sonniges
Wetter", sagt Voss-Fels. Wenn die Böden von
Regen durchweicht sind, kann auf den Feldern nur
schlecht gefahren werden.
Wird trotzdem bei Nässe geerntet,
muss der Boden anschließend aufgelockert werden
– und das ist teuer. Auch gelagertes Getreide
darf höchstens eine Feuchte von 15 Prozent
haben. Beim aktuellen Regenwetter enthält etwa
Wintergerste aber 25 Prozent Wasser. Nur mit
hohen Energiekosten könnte sie
"heruntergetrocknet" werden.
Aber es gibt auch Regengewinner in
der Landwirtschaft: Zuckerrüben und Mais haben
jetzt optimale Wachstumsbedingungen, sagt Andrea
Adams vom Bauern- und Winzerverband
Rheinland-Pfalz Süd. Und die gute Nachricht für
Sammler: Auch die Pilze sprießen bei diesem
Wetter bereits.
Schwere
Böden werden schlammig
Junge Baumkulturen ziehen den
Regensommer der Dürre vor. Durch das Wasser
werden die jungen Pflanzen stets mit
Feuchtigkeit versorgt, Wuchsdepressionen durch
Trockenheit fallen aus. Wird es nicht kälter,
wachsen sie gut. "Generell bevorzugen die
meisten Gehölze den Regen gegenüber lang
anhaltenden Trocken- und Hitzeperioden", sagt
Helmuth Schwarz vom Bund deutscher Baumschulen.
Aber auch hier kann es zu viel des
Guten werden: Problematisch sind Starkregen und
Unwetter. Bäume können umfallen oder knicken. In
Regionen mit schweren Böden führt starker Regen
zu einer Verschlämmung, welche den
Sauerstoffaustausch reduziert und damit die
Wuchsleistung. Zudem gelangt das Wasser nur
teilweise zu den Pflanzen. Der überwiegende Teil
des Starkregens wird abgeleitet und nimmt dabei
für die Pflanzen wertvollen Oberboden mit.
Ein weiteres mögliches Problem: Zu
viel Regen lässt Gräser, Brombeeren und
Brennnesseln wachsen. Diese können zur
Konkurrenz der gepflanzten Bäume im Kampf um
Licht, Wasser- und Nährstoffe werden.
Blattmasse
weicht bei Trockenheit
Im Gegensatz dazu ist der wilde
Wald deutlich robuster. Viel Regen mag er sogar.
Wasser hilft bei der Ausstattung mit genügend
Abwehrstoffen gegenüber Schadinsekten, wie etwa
bei der Fichte gegenüber dem Borkenkäfer.
Außerdem sinkt die Waldbrandgefahr.
Doch auch Trockenheit stecken die
meisten Bäume ganz gut weg, da sie ein starkes
und tiefer gehendes Wurzelwerk haben und Wasser
auch aus tieferen Bodenschichten ziehen können.
Nur bei großer Dürre wachsen die Bäume etwas
weniger – teilweise wird dann Blattmasse
zurückgebildet, um zu überleben.
Während Tiere und Pflanzen den
Folgen des Klimawandels machtlos ausgesetzt
sind, forschen Landwirtschaftsexperten an
wetterrobusten Anbauarten. Wenn Dürren in
Zukunft häufiger auftreten, bekommen vor allem
Sandböden im Norden und Osten Mitteleuropas
Probleme, weil sie wenig Wasser speichern
können. Herkömmliche Feldfrüchte würden
vertrocknen.
Bäume in
Sechserreihen
Deshalb entwickeln
Agrarwissenschaftler von der Brandenburgischen
Technischen Universität Cottbus Methoden wie den
"Agroforst", die eine Dürre-Landwirtschaft
ermöglichen, aber auch mit Feuchtigkeit
klarkommen. Auf einem sechs Meter breiten
Streifen stehen in diesem Anbausystem die Bäume
in Sechserreihen.
18 Meter bleiben dem Bauern dann
bis zur nächsten Baumreihe, um Weizen, Mais oder
andere Ackerfrüchte anzubauen. Im Schatten der
Bäume bleibt der Boden länger feucht, und die
Pflanzen überstehen Dürren umso besser, je näher
sie bei den Bäumen stehen. In feuchten Jahren
dagegen sind die Erträge nicht schlechter als
auf Feldern ohne Bäume.
Um das System zu optimieren, testen
die Forscher auch geringere Abstände zwischen
den Baumreihen von zum Beispiel zwölf Metern. So
liegt der schmalere Ackerstreifen noch besser im
Schatten und hält noch mehr Bodenfeuchte. Auch
experimentieren die Wissenschaftler mit der
Ausrichtung der Baumreihen:
Wann kommt
der Sommer?
Gibt es bessere Ernten, wenn die
Bäume von Nord nach Süd gepflanzt werden und so
die austrocknenden Winde aus West und Ost
besonders gut bremsen? Oder sollten die Bäume
besser von Ost nach West gepflanzt werden, um
besseren Schatten in der heißen Mittagssonne zu
bieten?
Das Düngen könnte sich der Bauer
ebenfalls sparen, wenn er Robinien als Bäume
pflanzt. Die gehören wie Erbsen und Bohnen zu
den Leguminosen, die in ihren Wurzeln den
Stickstoff aus der Luft in
Stickstoffverbindungen umwandeln, die sie zum
Wachsen brauchen. Diese Verbindungen trägt das
fallende Laub auf die Felder und ersetzt so den
Stickstoffdünger.
Erntet der Bauer im
Sechsjahresrhythmus jeweils einzelne Baumreihen,
kann er mit dem Holz obendrein seinen
Energiebedarf decken, während die noch stehenden
Bäume weiter Schatten spenden.
Bleibt am Ende nur die Frage: Wann
wird’s mal wieder richtig Sommer? Die nächsten
Tage sehen vielversprechend aus: deutschlandweit
sonnig und trocken nämlich, und vor allem warm.
Die Tagestemperaturen steigen im Lauf der Woche
auf fast 30 Grad. Na also, es geht doch. Gute
Aussichten für Flora, Fauna und, nicht zuletzt,
den Menschen.>

10.8.2012:
<Großes Artensterben in Nordamerika:
Süßwasserfische enorm bedroht> - wegen der
Vernichtung von Süsswasser-Lebensraum - 3,2%
ausgestorbene Fischarten in 20 Jahren
aus: n-tv online; 10.8.2012;
http://www.n-tv.de/wissen/Suesswasserfische-enorm-bedroht-article6935926.html
<Eine zunehmende Belastung und
Knappheit von Süßwassergebieten gefährdet die
Existenz ihrer Bewohner. Besonders bedrohlich
ist die Situation für Süßwasserfische in
Nordamerika. Weltweit sterben hier die meisten
Arten aus.
Nirgendwo sonst sterben
Süßwasserfische schneller aus als in
Nordamerika. Dort verschwanden zwischen 1898 und
2006 insgesamt 39 Arten und 18 Unterarten. Das
berichtet Noel Burkhead vom US Geological Survey
in Journal "BioScience".
Ende 2010 waren in Nordamerika
1213 Arten bekannt, damit sind 3,2 Prozent der
Süßwasserfische des untersuchten Gebietes
verschwunden. Nach 1950 verlief das Artensterben
besonders schnell. Hauptursache ist der Verlust
von Lebensräumen. Burkhead hat zudem berechnet,
das bis zum Jahr 2050 zwischen 53 und 86
Fischarten ausgestorben sein könnten.
[Zerstörung von
Süsswasser-Lebensräumen]
Zuerst verschwand der begehrte
Atlantische Lachs (Salmo salar) aus dem
Ontario-See, schreibt Burkhead. Zuletzt traf es
die Art Chirostoma bartoni, die nur in einem
sehr kleinen Gebiet vorkam. Als ein
wassergefüllter Vulkankrater austrocknete, war
es um die Art geschehen, berichtet der
Wissenschaftler. Er hatte zahlreiche Berichte
ausgewertet und mindestens eine Art
berücksichtigt, die inzwischen wiederentdeckt
wurde. Weitere Informationen stammten von der
Roten Liste der bedrohten Arten der
Weltnaturschutzunion.
Ernst zu nehmendes
Forschungsergebnis - [Nord-"Amerika" ist der
tierfeindlichste Kontinent der Welt]
3,2 Prozent Verlust bei den
kontinentalen Fischarten seien keinesfalls
"trivial", warnt Burkhead. Diese Zahl künde
davon, dass der Umgang des Menschen mit den
Lebensräumen schädlich sei. In allen
20-Jahres-Zeiträumen seit dem Beginn des 20.
Jahrhunderts (1901-1920, 1921-1940 etc.) sei die
Zahl der ausgestorbenen Arten in Nordamerika
größer gewesen als auf den anderen Kontinenten
zusammen.
[Ausgetrocknete
Flüsse wegen Übernutzung]
Der WWF berichtete im März
darüber, dass die weltweite Wasserknappheit
dramatischer ist als bislang gedacht. In
zahlreichen Regionen werde so viel Wasser für
die Landwirtschaft, die Industrie und die
Trinkwasserversorgung konsumiert, dass nicht
mehr genug nachfließen könne. Ausgetrocknete
Flussbetten fänden sich auch bei großen
Strömen wie dem Rio Grande in Südamerika, dem
Indus in Südasien und dem riesigen Murray
Darling in Australien. Dadurch seien auch
Süßwasserfische, Delfine und andere Arten
gefährdet.
Gefährdete Arten auch in
Deutschland
Bedrohter Ostsee-Stör
(Acipenser oxyrinchus): In Europa ist mehr als
jede dritte bekannte Art von Süßwasserfischen
vom Aussterben bedroht.
In Deutschland sind ebenfalls viele Arten
gefährdet, etwa der Maifisch (Alosa alosa). Laut
der Roten Liste gehen alle befragten Experten
davon aus, dass es aktuell keine sich selbst
tragende Population des Maifisches in
Deutschland gibt. Aktuell laufen Versuche für
eine Wiederansiedlung im Rhein. Die einst
häufigen Störe sind verschwunden, der Aal
(Anguilla anguilla) ist bedroht. Die Karausche
(Carassius carassius) geht vielerorts zurück,
weil pflanzenreiche Kleingewässer verschwinden.
Die nur im Bodensee vorkommenden Sandfelchen
(Coregonus arenicolus) haben sich etwas erholt.
Sie litten unter der Überdüngung des Wassers.
Quelle: n-tv.de, dpa>
*****

Bornholm
(Deutschland) 29.9.2012:
<Verhaltensforschung: Warum vergessliche
Fische einfach sterben> - Dorschbestand
erholt sich nicht, weil sie das Wissen der
Wanderung zu Fischgründen nicht haben
aus: Welt online; 29.9.2012;
http://www.welt.de/wissenschaft/article109529337/Warum-vergessliche-Fische-einfach-sterben.html
<Auch
in der Tierwelt wird erlerntes Wissen
weitergegeben und führt zu Anpassungen der
Überlebensstrategien. Geht es verloren können
ganze Tiergruppen zu Grunde gehen - wie
möglicherweise die Dorsche in der Ostsee.
Von Rüdiger Schacht
In der
Ostsee ist derzeit eine befremdliche Szenerie
zu beobachten: Hunderttausende, halb
verhungerter Dorsche stehen im
Tiefenwasserbecken nahe der dänischen Insel
Bornholm. "Das Aussehen der Dorsche
erinnert an die Bilder von Kühen aus der
afrikanischen Sahel-Zone", sagt der
stellvertretende Leiter des Rostocker
Thünen-Instituts für Ostseefischerei (TI),
Christopher Zimmermann. "Bei den Fischen, die
normalerweise einen prallen, runden
Querschnitt haben, drücken sich die Knochen
durch die Haut und frisch gefangene Dorsche
sehen so vertrocknet aus, als hätten sie schon
mehrere Tage an Deck des Fangschiffes gelegen
– es ist ein Trauerspiel."
Was ist los in dem 92 Meter tiefen
Bornholmbecken in der mittleren Ostsee?
"Entgegen der sonstigen Gewohnheiten des
Raubfisches, der ein Wanderfisch ist, ist die
Gruppe der verhungernden Dorsche des
Bornholmbeckens erstaunlich ortstreu und
verbleibt trotz des akuten Nahrungsmangels im
Becken", sagt Zimmermann. Noch merkwürdiger
erscheint die Ortsstabilität der Fische vor dem
Hintergrund, als dass es einige hundert
Kilometer weiter nördlich Heringe und Sprotten
in Hülle und Fülle gibt, die normalerweise ganz
oben auf dem Speiseplan der Dorsche stehen - und
die während der Achziger Jahre intensiv von
Dorschen genutzt wurden.
Fische
bleiben vor Ort obwohl es kein Futter gibt
Doch aus irgendwelchen Gründen
bleiben die Fische jetzt vor Ort. Weder ändern
sie ihre Wanderwege, noch suchen sie sich neue
Jagdreviere, oder nutzen die eigentlich
altbekannten. "So etwas haben wir bei Dorschen
bisher noch nie beobachtet und – aus der
menschlicher Perspektive betrachtet – scheint es
fast so, als hätten sich die Fische in ihr
Schicksal ergeben," sagt Zimmermann.
Über die Gründe des Verhaltens der
Dorsche können die Rostocker Forscher bisher nur
spekulieren: "Nach dem Ausschluss aller anderen
Faktoren, wie etwa der Verschlechterung des
Sauerstoff- und Salzgehaltgehalts, dem Auftreten
atypischer Wassertemperaturen etc., geht unsere
Vermutung jetzt dahin, dass in der Gruppe
offenbar das Wissen darum verloren gegangen ist,
wo in Zeiten des Nahrungsmangels neue Nahrung zu
suchen ist – schon eine merkwürdige Situation",
so Zimmermann.
Aber, wie lernen Tiere und wie wird
das Wissen weitergegeben? "Der Hauptmechanismus
des Lernens – etwa bei Affen – ist die
angeborene Neugier der Jungtiere, die den
Elterntieren alles nachmachen und auf den Mund
schauen, um zu lernen, was essbar ist oder
nicht", erläutert Julia Fischer vom Deutschen
Primatenzentrum in Göttingen. "Gleiches gilt
etwa für den Weg zu einem Baum mit besonders gut
schmeckenden Früchten, die nur einmal im Jahr
zur Verfügung stehen. Die Jungtiere laufen mit
den Eltern mit und lernen so, wie, wo und wann
die Leckereien zu finden sind."
Auch
Zugvögel geben Wissen weiter
Ähnlich verhält es sich mit
Zugvögeln, die auf ihren jährlichen Zügen ganze
Erdteile überqueren. Dabei ist es für die Vögel
essentiell, dass sie wissen, wann sie ein Revier
zu verlassen haben und wohin sie hinfliegen
sollen. Die Ornithologen vom Max Planck-Institut
für Ornithologie (MPI) in Radolfzell benennen
bei Zugvögeln zwei Aspekte der
Wissensweitergabe: "Da ist zum Einen das
Erlernen, etwa der Flugroute, von den Eltern",
sagt Wolfgang Fiedler vom MPI, "und zum Anderen
die genetische Verankerung des Wissens."
Beim vererbten Wissen gehen
Forscher davon aus, dass die Vögel sowohl die
Richtung, als auch die Länge der Etappen erben.
"Zu dem so genannten genetischen Bewegungsvektor
kommt gerade bei Schwarmvögeln auch der Effekt,
dass sich einzelne Individuen einem Schwarm
anschließen und ihm hinterherfliegen", erläutert
Fiedler.
Fischereibiologen kennen diesen als
"entrainment" bezeichneten Effekt des
"Mitschwimmens in der Masse", etwa von
laichbereiten Schwarmfischen wie Heringen und
Makrelen. "Laichbereite Fische schließen sich
anderen Fischen an," sagt Zimmermann. "Sie
schwimmen mit dem Schwarm und laichen zusammen
mit den anderen Fischen in deren Laichrevier."
Bestand
erholt sich trotz Schonung nicht
Dass das ganz ungeahnte Folgen
haben kann, beobachten die Biologen etwa bei der
Nordseemakrele, deren Bestand seit dem
Zusammenbruch vor 30 Jahren nicht mehr befischt
wird. Totz der Schonung des Bestandes erholt er
sich nicht – wohingegen der Bestand, der vor
Irland und Schottland laicht, in einem gutem
Zustand ist.
Er hat in der Zwischenzeit die
ehemaligen Nahrungsgebiete der Nordseemakrele in
eingenommen und in der Nordsee geschlüpfte
Makrelen schwimmen mit den schottischen Makrelen
nach Westen. "So schließen sich ablaichbereite
Nordseemakrelen den britischen Artgenossen an
und enden dann vor Schottland ", sagt
Zimmermann. Und das hat Folgen für die Nordsee:
"Eine Erholung des Nordseebestandes ist damit
sehr unwahrscheinlich", sagt der Rostocker.
"Ein wichtiger und alltäglicher
Prozess - sowohl bei Menschen als auch bei
Tieren - ist, dass sie täglich Entscheidungen
treffen müssen, die gerade bei Tieren häufig
existenziell sind", erläutert die Zoologin Jutta
Schneider, die sich an der Universität Hamburg
mit dem Verhalten von Spinnen beschäftigt.
"Bleibt etwa bei Spinnen die erhoffte Beute im
Netz aus, stehen sie vor der Entscheidung zu
bleiben oder sich einen neuen Standort zu
suchen. Eine Entscheidung, die über das
Weiterleben oder das Verhungern entscheidet."
Körperliche
Fitness ist entscheidend
Die Hamburger Forscher
beobachteten, dass bei Spinnen die körperliche
Fitness ein wichtiger Parameter bei der
Entscheidungfindung ist. So tendieren jüngere
und körperlich fitte Individuen eher dazu den
Standort zu wechseln, als weniger fitte und
schlecht genährte, die am alten Standort
verbleiben – mit allen Konsequenzen.
"Inwieweit der Fitnessaspekt sich
aber auch auf die Dorsche des Bornholmbeckens
übertragen lässt, fällt in den Bereich einer
gewagten Hypothese" sagt Schneider. Und auch
Zimmermann ist gegenüber der Fitnesstheorie eher
skeptisch: "Im Gegensatz zu Spinnen, die sich in
Bewegung versetzen müssen, schwimmt der Dorsch
ohnehin im Wasser und müsste einfach nur
gradeaus weiterschwimmen, statt im
Bornholmbecken zu verbleiben. Er muss die
Entscheidung Energie zu sparen und dazubleiben
oder Energie aufzuwenden und weiterschwimmen gar
nicht erst treffen." Die Rostocker vermuten eher
einen Effekt des entrainment.
Kommt also eine ganze Gruppe in
Schwierigkeiten, wenn der Wissenträger stirbt –
oder gibt es zwischen Gruppen einen Austausch
von Wissen? Ein gutes Beispiel für den
Wissenstransfer zwischen Tiergruppen sind
Menschenaffen. Stehen sich einzelne
Affengruppen, etwa bei Revierfragen, äußerst
feindlich gegenüber, so beobachteten Leipziger
Verhaltensforscher in Westafrika einen Austausch
zwischen einzelnen Gruppen über die Zuwanderung
gerade geschlechtsreif gewordener Weibchen.
Immenser
Stress für alle beteiligten Tiere
"Der Wechsel von einer
Familiengruppe in eine andere geht mit einem
immensen Stress für alle beteiligten Tiere
einher", sagt die Verhaltensforscherin Lydia
Luncz vom Primatenzentrum des Max
Planck-Instituts für Anthropologie in Leipzig.
"Dieser Vorgang, der der Vermeidung von Inzucht
in den Gruppen dient, wird von den etablierten
Weibchen der Gruppe als Affront wahrgenommen,
gegen den sie sich zur Wehr setzen und den
Neuankömmling piesacken wo es nur geht."
Frischt der Neuankömmling auch den
Genpool der neuen Gruppe auf, so scheint das mit
der Wissensweitergabe nur bedingt zu
funktionieren: "Bemerkenswert ist, dass während
des Integrationsprozesses in die neue Gruppe
ehemals erlerntes und praktiziertes Verhalten
abgelegt und das der neuen Gruppe übernommen
wird", sagt Luncz. War das neue Weibchen es
vorher etwa gewohnt, Nüsse mit Hilfe zweier
Steine zu öffnen, und die neue Gruppe nutzt
dafür Äste, werden die Steine liegengelassen und
nur noch Äste benutzt. "Das neue Weibchen passt
sich an das Verhalten der Gruppe an", sagt
Luncz.
Bei anderen Arten, wie etwa den
ZugvögeIn springen Pflegeeltern und manchmal
auch der Mensch ein, wenn die Eltern tot sind.
So schließen sich junge Zuvögel Pflegeeltern an
und erlernen so die Route zum Winterquartier.
Bekannt – und medial hochwirksam - sind aber
auch die Fälle, in denen der Mensch einspringt
und den Zugvögeln vorweg fliegt – wie jüngst
Wladimir Putin, der mit einem Motorgleitschirm
einen Gänseschwarm den Weg zeigte.
Was bei Vögeln funktioniert, könnte
ja vielleicht auch bei Fischen funtionieren –
mag man denken. Kann der Mensch also auch die
hungernden Dorsche im Bornholmbecken retten?
"Leider nicht" sagt Zimmermann. "Es ist
technisch und logistisch nahezu unmöglich, die
Fische lebend aus dem Bornholmbecken zu holen
und in einem Bereich mit einem besserem
Nahrungsangebot wieder auszusetzen." So bleibt
den Rostockern derzeit nichts weiter übrig, als
abzuwarten, wie – und ob – sich die Situation
verändert.
Dass das Verhalten einer Gruppe
sich aber auch spontan ändern kann, zeigt sich
am Beispiel des frühjahrslaichenden norwegischen
Herings, der 20 Jahre nach seinem nahezu
vollständigen Zusammenbruch seine Wanderrouten
änderte und sich wieder erholte – ganz von
allein!>
*****

8.4.2013: <Lebendes Fossil mit
Kaviar: Störe
wieder in Oder und Ostsee>
aus: n-tv online; 8.4.2013;
http://www.n-tv.de/wissen/Stoere-wieder-in-Oder-und-Ostsee-article10428916.html
<Störe sind
lebende Fossilien. Der Mensch hat es
geschafft, die Urzeit-Fische fast auszurotten.
Nun soll der Stör wieder in Oder und Ostsee
heimisch werden - wie eine späte
Wiedergutmachung.
Der Stör hat nicht nur wegen
seines edlen Kaviars eine besondere Bedeutung
für den Menschen. Der bis zu vier Meter lange
Fisch ist auch ein "lebendes Fossil", das
bereits vor 200 Millionen Jahren die Gewässer
bevölkert hat. Doch von den weltweit 27
bekannten Arten des Störs sind vor allem wegen
Umweltverschmutzung und Überfischung alle
gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Das soll
sich ändern - zum Beispiel mit einem aufwendigen
Wiederansiedlungs-Programm an der Oder.
Seit 1994 kümmert sich die
Rostocker Gesellschaft zur Rettung des Störs um
die Wiederansiedlung des Wanderfisches. Bereits
2012 wurden in der Oder und ihren Zuflüssen bis
zu 230.000 Jungstöre ausgesetzt. Es sind
Baltische Störe, bei denen es nicht um Kaviar
geht - und auch noch nicht um einen Nutzen für
die Fischerei. Es geht darum, den Fisch in Oder
und Ostsee langsam wieder heimisch zu machen.
Denn Störe sind Meeresfische, die zum Laichen in
Süßgewässer aufsteigen - gern in Flüsse.
Nun geht es weiter im
Programm. An diesem Montag werden bei
Hohensaaten (Brandenburg) erneut 200 rund 60
Zentimeter lange und ein Jahr alte Störe in die
Oder ausgesetzt. "Die Fische wiegen bis zu einem
Kilo und sind im Sommer doppelt so schwer",
prognostiziert Carsten Kühn von der
Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und
Fischerei in Born auf dem Darß.
Störe sind markiert
Kühn und seine Kollegen
hoffen, dass sie ein paar der Störe nochmals zu
Gesicht bekommen. Denn die Fische tragen an der
Rückenflosse eine gelbe Plastikmarke mit einer
Nummer. Wenn ein Fischer einen Stör fängt, soll
er ihn vermessen, fotografieren und zurück ins
Wasser werfen. "Als Anreiz gibt es eine
Fangprämie zwischen 10 und 25 Euro", sagt Kühn.
Für andere Tiere, die einen Sender tragen, kann
es sogar bis zu 100 Euro geben. Dass sich das
Projekt zur Erhaltung des Störs zumindest gut
entwickelt, zeigen die häufigen Fangmeldungen
bis hin zur Ostsee. Einzelne Fische seien schon
mehrmals in einem Netz gelandet, berichtet Kühn.
Auf dem Darß tummeln sich in
zwei ehemaligen Hafenbecken 30 Laichstöre. Sie
sind etwa 2,50 Meter groß und wiegen bis zu 100
Kilo. In den vergangenen Jahren wurden bereits
Millionen Dottersacklarven in Gewässern
ausgesetzt, kleine, nicht schwimmfähige Larven
mit einem Dotter-Nährstoffdepot. Sie können in
diesem Alter an ein Gewässer gewöhnt werden
(Prägung) und kommen im besten Fall später zum
Laichen dorthin zurück. "Wir hoffen, dass es ein
paar Prozent wirklich schaffen", sagt Kühn.
20 Jahre bis zur
Fortspflanzungsfähigkeit
Denn die Wissenschaft ist sich
uneins, ob es für die Prägung reicht,
heranwachsende Fische auszusetzen. Sie schwämmen
in die Ostsee und streunten dort herum, bis sie
alt genug seien, zu ihren Laichgründen
zurückzukehren, sagt Kühn. Die Frage ist nur, ob
sie dann wirklich wieder in die Oder schwimmen.
Es wird dauern, das zu klären. Denn die Tiere
haben - aus Sicht des Menschen - einen
gravierenden Nachteil: Sie brauchen rund 20
Jahre, bis sie sich fortpflanzen können.
Kühn rechnet deshalb damit,
dass es noch 20 bis 30 Jahre dauert, bis in der
Oder ein Stör-Bestand entsteht, der sich selbst
reproduzieren kann. Es ist ein Langzeit-Versuch.
Christopher Zimmermann vom Rostocker
Thünen-Institut für Ostseefischerei hält die
Bemühungen zur Wiederansiedlung aber für
aussichtsreich. Anders als Aale ließen sich
Störe in Gefangenschaft vermehren. Sie
unternähmen auch nicht notwendigerweise so weite
Wanderungen in Süßgewässern, bei denen die
Routen nicht selten auch noch vom Menschen
verbaut sind.
Fleisch interessanter als
Kaviar
"Vielleicht ist der Stör
irgendwann sogar wieder als fischereiliche
Ressource interessant - das dürfte aber noch
dauern, auch wenn weiterhin viele Störe
ausgesetzt werden", sagt Zimmermann. Baltischen
Störe sind aber nicht wegen ihres Kaviars
interessant. Wenn es überhaupt um eine künftige
wirtschaftliche Bedeutung gehen sollte, dann
wegen ihres Fleisches. Denn im Unterschied zum
Europäischen Stör sind bei Baltischen Stör die
Eier kleiner und uneinheitlich schwarz-grau
gefärbt.
Der Geschäftsführer des
Landesanglerverbandes Mecklenburg-Vorpommern,
Axel Pipping, freut sich, dass der Stör
möglicherweise bald wieder heimisch wird. "Er
gehört als Raubfisch ins Ökosystem", betont er.
Er bereichere die Artenvielfalt und zeige auch,
dass die Bemühungen zur Verbesserung der Umwelt
Erfolge zeigen.
Er rechnet damit, dass Störe
die durch die Verringerung der Artenvielfalt in
Massen auftretenden Brachsen oder Plötzen
zurückdrängen. Er geht davon aus, dass es noch
sehr lange dauern wird, bis das Fangverbot für
Störe aufgehoben wird. "Bis dahin kann man nur
hoffen, dass sich alle dran halten."
Quelle:
n-tv.de , Joachim Mangler, dpa>
========

aus: Netzfrauen online;
19.8.2013;
http://netzfrauen.org/2013/08/19/das-weltweite-unerklaerliche-fischsterben/
<Seit März dieses Jahres mehren sich die
Meldungen über unerklärliche Vorkommnisse des
Fischsterbens.
Millionen um Millionen toter
Fische beunruhigen die Menschen über die Welt
verteilt. Alle sagen übereinstimmend, so etwas
hätten sie noch nie gesehen.
Die Vermutungen reichen von
Verunreinigungen durch Gülle über
Sauerstoffmangel bis zu Fischkrankheiten.
Aber verbreiten sich solche
Krankheiten innerhalb weniger Monate über die
Welt? Es sind Süßwasser- und Salzwasserfische
gleichermaßen betroffen.
-März
20, 2013: 50.000 Tonnen Heringe
verendeten an der Küste des
Kolgrafafjordes, Island
-Mai
4, 2013: Tausende Karpfen
verenden in Talsperre in Thüringen, Deutschland
-Mai 25, 2013: virale
hämorrhagische Septikämie, kurz VHS im Ultner
und Weißbrunner See
in Südtirol?
-Juni
27, 2013: Gartower See, Niedersachsen,
Deutschland
-July 18, 2013: Shandong,
China
-July 18, 2013: Rochen in
Veracruz, Mexico
-July 18, 2013: 5.000 kg in
einem See in Nanjing, China
-July 18, 2013: Tausende am
Regenmangel verendet im Sugar Lake, Missouri
-July 18, 2013: ebenfalls
im Lake Michigan
-July 19, 2013: 2,000 tote
Fische in einem Seen in Vollsmose, Denmark
-July 19, 2013: Hunderte im
Holter Lake, Montana
-July 19, 2013: Tausende
Tonnen im Lake Tondano, Indonesien
-July 20, 2013: 3,000 Fish
im Madison County, Ohio
-July 21, 2013: Hunderte
toter Fische in Laille, Frankreich
-July 22, 2013: Hunderte im
Lake George, Massachusetts
-July 22, 2013: ebenso im
GrandLake in St. Marys, Ohio
-July 23, 2013: auch in
Youngstown, Ohio
-July 24, 2013: Massives
Fischsterben in der Lagune von Venedig, Italien
-July 24, 2013: Tausende
tote Fische schockieren die Bewohner des Lake
Bulwell ,
Nottingham, England
-July 24, 2013: 30,000
Fische sterben täglich in Fischfarmen in
Ratchaburi , Thailand
-July 24, 2013:
Fischsterben im Fluß Lea in England
-July 24, 2013: ebenso im
Provo Fluß, Utah
-July 25, 2013: auch in
einem Teich Birmingham, England
-July 26, 2013: Hunderte
Tonnen sterben in der “red tide” in Süd Korea
-July 26, 2013: Tausende im
Fluß Dender, Ath, Belgien
-July 26, 2013:
Massenfischsterben auch in Moscow, Russia
-July 26, 2013:
25,000 in PittvilleLake in
Gloucestershire, England
-July 26, 2013: 20,000
Fische an einer 7 km langen Strecke am Fluß
Jiangshan, China
-Juli
26, 2013: Forellensterben in Mühlbach,
Bayern, Deutschland
-July 27, 2013:
10,000 in Lake Ariel, Pennsylvania
-July 27, 2013:
Massenfischsterben in einem Fluß in Skane,
Schweden
-July 27, 2013: auch im
Bahlui Fluß, Rumänien
-July 28, 2013: 1100 King
Salmon in einem Fluß in Petersburg, Alaska
-July 29, 2013: Hunderte
Fische ans Ufer gespült an einem Strand in
Veracruz, Mexico
-July 29, 2013: 7 Tonnen
toter Fische im Keelung Fluß in Taiwan
-July 29, 2013: Tausende
Fische sterben in Handsworth Park, Birmingham,
England
-July 31, 2013: 3 Tonnen in
einem Fluß in Pilsen, Tschech. Republik
-August1, 2013:
Fischsterben in der Spree
-August 2, 2013: Tausende
werden überall in Alaska entdeckt
-August
5, 2013: 1 Tonne täglich in einer
Fischzucht in der Nähe von Shanghai, China
-August 6, 2013: 5000 kg
werden angeschwemmt in Ylane, Finnland
-August 6, 2013: 840 tote
Lachse in einem creek in Port Coquitlam, Canada
-August 6, 2013: Hunderte
am Ufer eines Teichs in Toronto, Canada
-August 6, 2013: 100,000
Fische sterben im Arkansas Fluß
-August 7, 2013: Tausende
treiben tot in einem Fluß in Hangzhou, China
-August 8, 2013: Tonnen
werden an einem Ufer in Karachi, Pakistan
angeschwemmt
-August 8, 2013:
Zehntausende Tonnen toter Fische in Flüssen und
Seen in England
-August
9, 2013: Fischsterben im Schwetzinger
Leimbach, Deutschland
-August
10, 2013: auch im Bordesholmer See,
Eckernfoerde, Deutschland
-August
11, 2013: Bielefeld, Holzbachteich,
Deutschland
-August
12,2013: Tausende von Fischen verenden in
verschmutztem Fluss bei Avenches
Rätselhaftes
Heringsterben in Island
|
<Veröffentlicht
am 12.02.2013
Beschreibung: Es ist
wie nach einer Naturkatastrophe, als
hätte eine gigantische Vergiftung
alles Leben im Kolgarafjord
ausgelöscht. Millionen toter Heringe
sind in den vergangenen Tagen an die
Ufer gespült worden. Es liegt ein
bestialischer Gestank in der Luft.
Insgesamt sind es wohl an die 50.000
Tonnen Fisch, schätzt die
Umweltbehörde, die die Anwohner nun
einsammeln müssen.
Ein Fischsterben in diesem Umfang gab
es noch nie. Die Ursache ist noch
unklar. Ungewöhnlich große
Heringsströme sind im vergangenen
Herbst in die Fjorde hier im Westen
Islands gekommen. Viel zu spät, so
vermuten Experten, haben die Fische
bemerkt, dass irgendwann nicht mehr
genug Sauerstoff im Wasser gewesen
sei. Deshalb seien sie
verendet.Vielleicht liegt es aber auch
an der neuen Brücke, die erst vor neun
Jahren eingeweiht wurde. Sie könnte
den Fischen ihren Weg zurück ins
offene Meer erschwert haben.
Katastrophe für Menschen und Tiere
Für die Menschen hier -- und für die
Tierwelt -- ist das massenhafte
Sterben der Heringe in jedem Fall eine
Katastrophe, so die
Naturschutzbehörde. Denn der
verrottende Fisch bildet eine faulende
Schicht am Boden. Das Fett schwimmt
schließlich oben und wird an Land
gespült. Das ganze Ufer wird davon
überzogen. Das ist gefährlich für den
gesamten biologischen Kreislauf,
besonders für die Vögel, die dort
brüten.
Behörden reagieren nicht
Im fernen Rekjavik, der Hauptstadt,
haben die Behörden beschlossen, die
Fische am Ufer vergammeln zu lassen.
Natürliche Zersetzung, wie es heißt.
Die Anwohner aber sind den
fürchterlichen Gestank leid, sie
werden selbst aktiv. Die Kinder helfen
mit, die toten Fische einzusammeln.
Desaster für Fischer
Der Heringsfang in diesem Jahr könnte
nun für die Fischer zu einem
wirtschaftlichen Desaster werden. Und
was aus den toten Heringen werden
soll, weiß auch noch niemand.
Fischmehl vielleicht -- oder auch
einfach nur Sondermüll.>
|
Das
grosse Rätseln
Experten und solche, die sich
dafür halten, geben ihre Meinung ab. Christian
Wolter vom Leibniz-Institut bestätigte, dass die
derzeitige Situation kein deutschlandweites
Problem, sondern ein „Großstadtphänomen“ in
Kommunen mit veralteter Kanalisation sei. Dort
seien viele Flächen versiegelt. Regenwasser
könne kaum versickern, sondern ströme komplett
in die überlastete Kanalisation.
“Klimawandel und menschliche
Aktivitäten tragen gemeinsam zu der Hitzewelle
bei”, zitiert die Süddeutsche den
Wissenschaftler Zheng Yan
vom Pekinger Institut für Stadt- und
Umweltstudien. Nun stelle sich heraus, dass
die Anpassung an den Klimawandel viel
schwieriger sei, als die meisten Chinesen
geglaubt hätten. Andrew Dressler von der
Texas Agricultural and
Mechanical University ergänzte: ”Das
ist die Zukunft. Gewöhnt euch dran.”
Das Bayrische Landesamt für
Umwelt stellt fest: „Es gibt eine große Vielfalt
an Ursachen,
die ein Fischsterben auslösen können. Sowohl die
Anzahl der Fischsterben als auch deren Ursachen
variieren von Jahr zu Jahr. Um sich einen
besseren Überblick zu verschaffen, wie gehäuft
eine bestimmte Ursache als Grund für das
Verenden von Fischen im Vergleich zu anderen
Ursachen verantwortlich war, hat man die
häufigsten Ursachen für Fischsterben in acht
Übersichtsgruppen aufgeteilt. Anteilig werden
dann die aufgezählten Fälle pro Ursachengruppe
prozentual erfasst und grafisch dargestellt.“
Algen gehören zu den ältesten
Formen des Lebens auf der Erde. Vor etwa 3,5
Milliarden Jahren entstanden, haben sie bis
heute überlebt. Im Laufe ihrer Entwicklung waren
Algen maßgeblich daran beteiligt, eine
sauerstoffreiche Atmosphäre zu bilden. Heute
sind sie Nahrungsgrundlage für Tausende von
Meerestieren.
Eine der bekanntesten
toxischen Algenblüten ist die “Red Tide” an der
Küste Floridas.
Ist die „Killer-Alge“ der Grund
für das Fischsterben im Meer?
Der nahende Polsprung,
Haarp-Experimente, alles wird genannt in den
Versuchen, das globale Fischsterben zu erklären.
National Geographic erklärt
anlässlich des Vorfalles im Golf von Mexiko,
dass in Folge von Sauerstoffmangel so genannte ‚Todeszonen’
entstehen, die das Fischsterben verursachen.
Der Mangel an Sauerstoff wird
von manchen damit erklärt, daß es heuer zu
Hitzewellen kam, die ungewöhnlich lange
anhielten – d.h. durch den Klimawandel
bewirkt wird.
Aber vielleicht finden ja
die Wissenschaftler der Welt demnächst heraus,
was die tatsächliche Ursache des weltweiten
Fischsterbens ist. Und in der Folge werden
endlich Maßnahmen getroffen, die diesen
Klimawandel wenigstens anhalten; umkehren kann
man ihn ja kaum noch.
Netzfrau Lisa Natterer>
*****
31.12.2014: <Millionen toter Seesterne
vor der US-Westküste angeschwemmt>
aus: Kopp-Verlag; 31.12.2014;
http://info.kopp-verlag.de/neue-weltbilder/phaenomene/jonathan-benson/millionen-toter-seesterne-vor-der-us-westkueste-angeschwemmt.html;jsessionid=47637D5C805B8331FC2901ED642F77B5
<Jonathan Benson
An der gesamten
Westküste der Vereinigten Staaten werden
Millionen toter Seesterne angeschwemmt. Sie
sterben an einer rätselhaften Krankheit, die
Experten als »Starfish Wasting Disease«
bezeichnen. Der Körper der Tiere schrumpft, er
verwandelt sich in eine schleimige Masse.
Berichten zufolge ist dieses Massensterben,
das von Nordalaska bis Südkalifornien
beobachtet wird, das größte bisher je erlebte.
Das Rätsel, das dieses unerklärliche Sterben
umgibt, war Thema einer kürzlichen Sendung des
Programms NBC Nightly News aus Monterey Bay in
Kalifornien, dem Sitz des weltberühmten
Monterey-Bay-Aquariums. Zwei Seesternarten, die
bisher in der Bucht nahe der Stadt lebten, sind
völlig verschwunden. Wissenschaftler und
Experten in Meeresbiologie untersuchen die Lage
jetzt &lt;!-- google_ad_client =
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/* info.kopp-verlag.de Artikel */ google_ad_slot
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google_ad_width = 300; google_ad_height = 250;
// --&gt; genauer.
»Es kam so schnell, dass einige Arten einfach
weg sind«, sagt der Meeresbiologe Pete Raimondi
von der Abteilung für Ökologe und
Evolutionsbiologie der University of California,
Santa Cruz (UCSC). Raimondi und seine
Mitarbeiter sind derzeit damit beschäftigt,
Proben von Seesternen aus der gesamten Region
einzusammeln und zu untersuchen, um Muster zu
erkennen, die das Rätsel lösten könnten. »Unsere
Gruppe versucht, Zeitpunkt und Ort des Beginns
der Erkrankung an der gesamten Küste zu
ermitteln, damit wir den Ursachen näher kommen.«
Forscher zieren sich, die Katastrophe von
Fukushima als wahrscheinliche Ursache des
Seesternsterbens zu benennen
Berichten zufolge hat es in der Region schon in
den 1980er und 1990er Jahren Fälle von
Seesternsterben gegeben, doch das heutige, das
sich über Tausende von Kilometern entlang der
Pazifikküste erstreckt, ist mit Abstand das
schlimmste. Denn es ist nur nicht eine
Seesternart betroffen, wie bei früheren Fällen,
sondern dieses Mal sterben alle Arten.
»Was immer es ist, das da im Wasser sein muss,
es betrifft auch unsere Tiere«, sagte Dr.
Michael Murray vom Monterey-Bay-Aquarium vor
Reportern, denen er erklärte, dass auch einige
der Seesterne im Aquarium der Krankheit zum
Opfer fallen. Zurzeit untersuchen
Experten Faktoren wie wärmeres Wasser,
niedrigeren Sauerstoffgehalt und eine Säuerung
des Ozeans als mögliche Ursachen der seltsamen
Krankheit; alle kämen als Auslöser infrage. Doch
der dickste Elefant im Zimmer, die
Atomkatastrophe von Fukushima Daiichi, wird von
den Wissenschaftlern, die die Lage untersuchen,
kaum erwähnt. »Ich habe bisher vielleicht
100 E-Mails erhalten, in denen es heißt: ›Was
ist mit Fukushima, wegen der Strahlung?‹ … Wir
haben es bisher nicht ausgeschlossen, aber wir
schließen es auch nicht ein«, meinte Raimondi in
politisch korrekter Mehrdeutigkeit.
Experten zufolge könnte der Verlust des
Seesterns das empfindliche Ökosystem des Meeres
zerstören Was auch immer die wahre
Ursache ist, es lässt sich nicht leugnen, dass
die Seesternkrankheit das empfindliche Ökosystem
der Weltmeere zerstören könnte. Laut der Zeitung
The Sydney Morning Herald sind inzwischen auch
im Pazifik und im Atlantik Seesterne von der
seltsamen Krankheit befallen, ein Hinweis auf
einen massiven weltweiten Ausbruch.
»Solche Ereignisse sind Hinweise auf
Veränderung«, erklärte Drew Harvell, Professorin
für Ökologie und Evolutionsbiologie an der
Cornell University. »Wenn so etwas passiert,
dann wird es wohl jeder als extremes Ereignis
betrachten, es ist sehr wichtig, herauszufinden,
was hier vor sich geht.« Aktuelle
Informationen über die Lage der Seesterne finden
Sie (in englischer Sprache) auf der Seite der
UCSC unter »Pacific Rocky Intertidal Monitoring:
Trends and Synthesis«.
Quellen für diesen Beitrag waren u.a.:
NBCNews.com SMH.com.au UCSC.edu
NaturalNews.com>
<Würden Sie einen
Fisch essen, wenn Sie wüssten, dass dieser aus
einer Zucht kommt, wo Fischkadaver und
Unmengen an Futterresten an der
Wasseroberfläche eines Teiches schwimmen? Dazu
noch mit unbehandeltem Hühnermist
gefüttert werden?
Bereits im Januar haben wir
über die üblen Zustände in Fischfarmen
berichtet, in dem Fall handelte es sich um
den Pangasius, der die Flusssysteme
des Mekong und Chao
Phraya in Thailand, Vietnam, Laos und Kambodscha besiedelt.
Der Pangasius wird zunehmend
in Aquakultur gezüchtet. Die
Hauptproduktionsländer
sind Vietnam und Thailand. Die
Tiere werden in eigens ausgehobenen Teichen oder
in Käfigen innerhalb bestehender Gewässer in
Mono- oder Mischkultur gehalten und vorwiegend
mit Neben- und Abfallprodukten der Land- und
Fischwirtschaft wie Reis- und Fischmehl
gefüttert. Teilweise wird in den Teichen auch
durch Zugabe von Stickstoffdünger oder Fäkalien
ein starker Algenwuchs angeregt. Im Rahmen
der intensiven Zucht kommt aber auch vermehrt
industriell gefertigtes Hochleistungsfutter zum
Einsatz. (Siehe Unilever
– Verbrauchertäuschung : Fisch mit
wasserbindenden Zusatzstoffe u.v.m.)
Die folgende Nachricht aus den
USA bestätigt: Es herrschen auf den
Fischfarmen entsetzliche Zustände. Im
folgenden Beitrag handelt es sich um den
Tilapia, er gehört in den USA zu den
beliebtesten Fischsorten. Bei uns hat er zum
Glück Startschwierigkeiten. Hoffentlich bleibt
es so, denn bei dem anstehenden
Freihandelsabkommen mit der USA kann man sich
in gar nichts mehr sicher sein. (Siehe
dazu: Freihandelsabkommen – Alle
unter einer Decke mit Monsanto und Co.)
Gerücht:
Importierte chinesische Tilapia weisen erhöhte
Kot-Werte auf.
WAHR: In Asien gezüchteter
Fisch, der in die USA importiert wird, ist in
vielen Fällen mittels Hühner- und Schweinekot
aufgezogen worden.
Tilapia ist ein flacher,
weißer Fisch, von dem es fast hundert
verschiedene Unterarten gibt. Tilapia ist billig
in der Züchtung, leicht zuzubereiten und
erreichte vor kurzem den 4. Platz als meist
konsumierter Fisch in den Vereinigten Staaten –
hinter Garnelen, Thunfisch und Lachs.
Über 82 Prozent der verzehrten
Tilapia der USA stammt nach USDA-Dokumenten aus China.
Doch eine einfache Online-Suche zu dem
Thema zeigt zahlreiche alarmierende negative
Beschuldigungen gegen asiatischen Fisch
(besonders Tilapia). So auch, dass diese mit
Exkrementen aufgezogen werden, welche dann zu
Lebensmittelvergiftungen führen können. MSN News
sprach mit einem der führenden Wissenschaftler
für Lebensmittelsicherheit, der bestätigte, dass
der chinesische Tilapia tatsächlich den Ruf
verdiene, diesen lieber nicht zu verzehren.
„Während es in Asien einige
wirklich gute Aquakulturteiche gibt, ist es in
vielen dieser Teiche – oder wirklich in den
meisten dieser Teiche – typisch, dass zur
primären Fütterung unbehandelter Hühnermist
verwendet wird“, sagt Michael Doyle, Direktor
des Zentrums für Lebensmittelsicherheit der
Universität von Georgia. „An einigen Orten, wie
zum Beispiel Thailand, bringen sie die Hühner
direkt zum Teich und diese scheißen dann direkt
in den Teich.“
Nach seiner Einschätzung
gefragt, wie viel Prozent der chinesischen
Tilapia mit tierischen Fäkalien als Lebensmittel
aufgezogen werden, sagte Doyle „Ich würde sagen,
etwa 50 Prozent.“
„Es ist unglaublich! Die mit
tierischen Fäkalien gefütterten Fische sind sehr
anfällig für bakterielle Infektionen, wie
Salmonellen und E. coli-Stämme“, sagte Doyle.
Außerdem sagte er, dass die große Menge von
Antibiotika, die den Fischen dann zur
Infektionsabwehr gegeben werden, es extrem
schwierig macht, die Salmonellen- und E.
coli-Stämme zu beseitigen.
„Es ist unfassbar, wie viel
von diesen Antibiotika angewendet werden,und sie
hinterlassen große Rückstände von Antibiotika in
den Teichen”, sagte Doyle. „Wir haben mehrfach
Antibiotika-resistente Stämme von Salmonella,
die in diesem Fisch vorkommen.“
Mehr Zuchtfische als
Zuchtrinder
Im vergangenen Monat wurde
bekannt, dass bezugnehmend auf die weltweite
Produktion, die Fischzucht erstmals die
Rinderzucht in der Geschichte überholt hat.
Dieser Wendepunkt in der Ernährungsweise der
Menschen wurde durch ein riesiges Netz von
Fischzucht-Betrieben ermöglicht, welche eine
enorme Menge an Fisch und Meeresfrüchten auf
kleinstem Areal mit minimalem Aufwand
produzieren können.
Die intensive Nachfrage nach
Zuchtfisch und der Verdrängungswettbewerb unter
den Landwirten in China und anderen asiatischen
Ländern wie Vietnam und Thailand führt Berichten
nach dazu, dass viele dieser Bauern Abstriche
machen. Eine Fütterung der Fische mit Schweine-
und Hühnerexkrementen ist viel billiger als eine
mit Standard-Fischfutter.
Eine explosive
Bloomberg-News-Geschichte, die im Oktober des
vergangenen Jahres veröffentlicht wurde, hatte
die Schlagzeile: „Asiatische Meeresfrüchte,
gezüchtet mit Schweinekot für den US-Verbraucher
zugelassen”. Sie verdeutlicht mit grafischen
Details der Fischzucht und Verpackungsanlagen
aus China und Vietnam, die Schmutz und
Krankheiten zeigten, dass US-Inspektoren
scheinbar ihren Job schlecht machen, wenn
verdorbener Fisch in die Nahrungsmittelkette
gelangen kann.
Anteilig prüfte die FDA (Food
and Drug Administration) nur 2,7% der
Meeresfrüchte, die importiert werden, obwohl 27%
des Fischverbrauchs der USA aus China kommt. Von
diesen untersuchten Fischen hat die FDA
angeblich 820 Lieferungen von chinesischen
Meeresfrüchten seit 2007 abgelehnt, inklusive
187, welche Tilapia enthalten haben.
FDA verteidigt
Untersuchungen
Als Antwort auf Fragen von
MSN-Nachrichten über importierte asiatische
Meeresfrüchte, verteidigt die FDA ihre Praktiken
in einer Erklärung per E-Mail, die wie folgt
lautet:
„Priorität der FDA ist es,
sicherzustellen, dass sowohl inländische als
auch importierte Meeresfrüchte in den USA, die
verkauft werden, sicher sind. Die Agentur nutzt
ein facettenreiches und über Risiken
informierendes
Meeresfrüchte-Sicherheitsprogramm, das auf
verschiedene Maßnahmen zur Einhaltung setzt. Für
importierte Meeresfrüchte umfassen diese
Maßnahmen die Kontrolle ausländischer
Verarbeitungsanlagen, Proben von importierten
Meeresfrüchten, die in den Vereinigten Staaten
angeboten werden, innerstaatliche Überwachung
mit Probenahmen von importierten Produkten,
Inspektionen bei den Importeuren von
Meeresfrüchten, Auswertungen der Dokumentationen
von Meeresfrüchten, Begutachtungen von
Auslandsprogrammen sowie (Auswertung) der uns
mitgeteilten Informationen von unseren
internationalen Partnern und FDA-Büros in
Übersee.“
„Für Meeresfrucht-Betriebe und
Aquakultur-Bauern ist es erforderlich, über
Kontrollen zu verfügen, um Gefährdungen durch
Meeresfrüchte abzuwenden. Die FDA führt gezielte
risikobasierte Tests durch – ergreift Maßnahmen,
wenn sie Verstöße findet.”
Trotz Zusicherungen der FDA
sagte Doyle, er empfiehlt dem Verbraucher auf
das Herkunftsland ihrer Meeresfrüchte zu achten,
zu dessen Anzeige die Lebensmittelgeschäfte
gesetzlich verpflichtet sind.
„Ich persönlich bleibe immer
bei Meeresfrüchten, die im Golf von Mexiko
gefangen werden”, sagte Doyle.
UPDATE: Auf Druck nach
weiteren Einzelheiten, ob aus Asien importierter
Fisch einer genaueren Prüfung unterzogen wird
oder eine näheres Hinsehen verdient hätte, als
Meeresfrüchte aus anderen Regionen, bestritt die
FDA-Sprecherin Theresa Eisenman rundweg, dass
die weit verbreitete Praxis einer Fütterung von
Zuchtfischen mit Exkrementen bestehen würde.
„Uns sind keine Beweise für
die Behauptung bekannt, dass diese Praxis in
China auftritt“, schrieb Eisenman an
MSN-Nachrichten. „Sowohl inländische als auch
importierte Meeresfrüchteprodukte müssen die
gleichen Lebensmittelsicherheitsstandards
erfüllen. Wenn die FDA Informationen hätte, dass
ein Aquakultur-Produkt in einer Weise gezüchtet
würde, das die Lebensmittelsicherheit der FDA
verletzt, so würde dem Produkt nicht der Zugang
in die Vereinigten Staaten erlaubt werden.“
Soweit es ihre Agentur (FDA)
betrifft, schrieb Eisenman, bestehe das einzige
lebensmittelbezogene Sicherheitsproblem
bezugnehmend auf chinesische Meeresfrüchte die
Arten und Dosierungen von Antibiotika, welche
bei den Fischen eingesetzt werden. Ein
offizieller FDA “Import Alarm”, der
China namentlich mit seinen häufig auf
Fischfarmen verwendeten potentiell
krebserregenden Antibiotika erwähnt, wurde am
27. Juni 2013 veröffentlicht. Diese Warnung
gelobt, dass die Agentur alle Warenlieferungen
von Fischen, die Antibiotika wie Malachitgrün,
Nitrofuranen, Fluorchinolone und Gentianaviolett
enthalten, zu stoppen.
Nachdem wir den Artikel für
Sie übersetzten, fragen wir uns, ob nicht nur
die Tilapia mit tierischen Fäkalien
aufgezogen werden, sondern auch der Pangasius.
Ob tiefgefroren im Supermarkt oder gebraten in
der Kantine – der Pangasius erfreut sich
großer Beliebtheit. 40.000 Tonnen des
Zuchtfisches landeten im vergangenen Jahr
allein auf deutschen Tellern und wird ebenfalls
auf solchen Fischfarmen gezüchtet.
Der Fischkonsum unterliegt
trotz allem leider immer noch einem anhaltenden
Aufwärtstrend. Nach Angaben des
Fisch-Informationszentrum (FIZ) ist
der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Fischen in
den letzten Jahren auf mehr als 15 Kilogramm
gestiegen. Lesen Sie dazu auch „Das Geschäft mit dem
Billigfisch“.
Netzfrau Andrea Carls>