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zum  Teil 2 

Merkblatt: Hirnförderung, Förderung des Gehirns (Teil 1)

Verkehrszeichen
                  "Hirn benutzen" mit dem Text: "Bitte
                  benutzen Sie ihr Gehirn", leider ohne Ortsangabe,
                  gepostet von Rogan der der Rothaarige (facebook,
                  30.8.2012)
Verkehrszeichen "Hirn benutzen" mit dem Text: "Bitte benutzen Sie ihr Gehirn", leider ohne Ortsangabe,
gepostet von Rogan der der Rothaarige (facebook, 30.8.2012)

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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RTL, Logo

25.9.2001: Gemässigter Sport fördert die Gehirntätigkeit, z.B. Wandern

aus: RTL Text: Wandern ist gut fürs Gehirn; 25.9.2001, Tafel 405

Wer viel wandert, wird schlauer, weil durch den verbesserten Stoffwechsel mehr Sauerstoff ins Gehirn gelangt. Dieselbe Wirkung haben Rad fahren, joggen oder spazieren. Das fanden Wissenschaftler in Los Angeles heraus: "Wanderer, die täglich 30 km marschieren, schneiden bei Knobelaufgaben deutlich besser ab als diejenigen, die beim Wandern schnell wieder eine Pause einlegen."

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20 minuten online, Logo

11.10.2009: Jonglieren verändert Hirnzellen positiv

aus: 20 minuten online: Jonglier-Versuch: Hirn ist auch im Alter formbar; 11.10.2009;
http://www.20min.ch/news/wissen/story/Hirn-ist-auch-im-Alter-formbar-24670427

<Jonglieren lernen verändert die Verknüpfung von Nervenzellen im Gehirn. Diese Erkenntnis kann Menschen mit neurologischen Erkrankungen Mut machen.

Jonglieren fördert nicht nur die Koordination.

Forscher der Universität Oxford untersuchten mit Hilfe eines Kernspintomografen die Gehirnsubstanz von 48 jungen Erwachsenen, die nicht in der Lage waren, zu jonglieren. Die Hälfte unterzog sich darauf einem sechswöchigen Jongliertraining und übte 30 Minuten am Tag. Bei einer erneuten Untersuchung stellten die Forscher danach bei den Jonglierern eindeu­tige Veränderungen in der weissen ­Gehirnsubstanz fest, über die verschiedene Teile des Gehirns verbunden sind.

Der Versuch zeige, dass das Gehirn auch bei Erwachsenen «formbar» und anpassungsfähig sei, erklärte Forschungsleiterin Heidi Johansen-Berg. «Wir neigen zu der Annahme, dass das Gehirn unverändert bleibt oder sich sogar zurückbildet, wenn wir das Erwachsenenalter erreicht haben.» Mit dem ­Experiment sei klar, dass es «sein eigenes Ver­drahtungssystem so verändern kann, dass es effizienter arbeitet».

Jede Art, das Gehirn zum Ar­beiten zu bringen, sei begrüssenswert. «Dazu gehörten etwa Beschäftigungen wie Kreuzworträtsellösen, aber auch Spazierengehen. Laut den Forschern kann ­diese ­Erkenntnis genutzt werden, um neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose zu behandeln.

(20 Minuten) >

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n-tv online, Logo

26.1.2010: Lesen verändert die weisse und graue Hirnsubstanz positiv und fördert kognitive Fähigkeiten

aus: n-tv online: Verschiedene Gehirnbereiche aktiviert - Lesen lässt Nerven wachsen; 26.1.2010;
http://www.n-tv.de/wissen/gesundheit/Lesen-laesst-Nerven-wachsen-article697266.html

<Amerikanische Forscher konnten mithilfe einer speziellen Magnetresonanztomografie (DT-MRI) nachweisen, dass intensive Leseförderung bei Kindern den Datenaustausch zwischen verschiedenen Gehirnbereichen verbessert, indem die dafür verantwortlichen Nervenfasern zunehmen. Für die Verbindung von verschiedenen Gehirnbereichen sorgt vor allem die weiße Gehirnsubstanz. Lesen verändert demnach das Gehirn nicht nur in der grauen Substanz, wo die Nervenzellen selbst sitzen und Wissen gespeichert wird, sondern auch in der weißen Substanz.

Dr. Timothy A. Keller und Dr. Marcel Just von der Carnegie Mellon Universität in Pittsburgh untersuchten das Gehirn von mehreren Dutzend Kindern zwischen acht und zehn Jahren mit mangelhaften Lesefertigkeiten mittels DT-MRI vor und nach einem intensiven Lesetraining. Dieses umfasste 100 Stunden, wobei die Kinder u.a. immer wieder das Lesen von Wörtern und Sätzen übten.

Das Ergebnis

Durch das Förderprogramm verbesserte sich nicht nur die Lesefähigkeiten der Kinder, sondern es waren auch in der weißen Substanz deutliche Umstrukturierungen zu erkennen – in Korrelation zur Steigerung der Lesekompetenz. Beim Lesen identifizieren bestimmte Gehirnbereiche Buchstaben, andere müssen den bekannten Wortschatz und die Grammatik zur Verfügung stellen und wieder andere Areale sind dafür zuständig, die Bedeutung zu interpretieren. Deshalb ist die weiße Substanz mit ihrer Fähigkeit, Verbindungen herzustellen, so bedeutsam für die Lesefähigkeit, erklären die Wissenschaftler. Laut Dr. Keller können bereits kleine Veränderungen in der weißen Substanz zu einer deutlichen Verbesserung auch anderer kognitiven Leistungen führen.

Aus vergangenen Studien ist bereits bekannt, dass sich die weiße Substanz mit dem Erlernen neuer Fähigkeiten, wie Jonglieren oder Spielen eines Musikinstruments, verändert. Wenn durch Training und Verhaltenstherapien die neuronale Übertragung verbessert werden kann, könnte das vielleicht nicht nur für Kinder mit einer Leseschwäche, sondern auch für Kinder mit Krankheiten, die auf einem schlechten Datenaustausch zwischen den verschiedenen Gehirnbereichen beruhen, wie z.B. Autismus, neue Therapiemöglichkeiten eröffnen, so die Hoffnung der Wissenschaftler.

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n-tv online, Logo

22.2.2010: Schlaf und Nickerchen fördern Intelligenz

aus: n-tv online: Gesundheit: Tägliche Siesta empfohlenSchlaf macht klug; 22.2.2010;
http://www.n-tv.de/wissen/gesundheit/Schlaf-macht-klug-article741294.html

<Wer effektiv lernen will, sollte auf gar keinen Fall auf Schlaf verzichten. Unser Gehirn verankert neues Wissen am besten vier Stunden nach der Aufnahme während eines Nickerchens.

Ausreichend Schlaf ist wichtig, um gesund und leistungsfähig zu bleiben.

Pauken allein nützt wenig: Wer Neues aufnehmen will, sollte sich nach dem Lernen erst einmal aufs Ohr legen, raten US-Forscher. Sie wiesen in einer Reihe von Studien nach, dass das Hirn dringend Schlaf braucht, um neues Wissen im Gedächtnis zu verankern. Am besten funktioniere der Kopf, wenn er neu erworbene Informationen spätestens vier Stunden später bei einem Nickerchen vertiefe, empfahl der amerikanische Psychologe Matthew Walker von der Universität Berkeley bei einem Symposium auf der Jahrestagung des amerikanischen Wissenschaftsverbandes AAAS in San Diego. Unter diesem Gesichtspunkt plädierten Walker und Kollegen auch für die tägliche Siesta. Eine Mittagspause ermögliche dem Hirn, Platz für den Rest des Tages zu schaffen.

Schüler und Studenten büßen kräftig, wenn sie vor einer Prüfung durcharbeiten und für gute Noten auf Schlaf verzichten, bewies Walker bei seinen Untersuchungen. Ihre Leistung und das Vermögen, weitere Fakten zu erfassen, ließ messbar um fast 40 Prozent nach. Bei einer weiteren Studie mit 39 jungen Leuten zeigte er, dass eine 90-minütige Mittagspause einer Gruppe half, ihre Aufnahmefähigkeit trotz schwerer Tests am Morgen für die zweite Runde am Abend zu behalten. Dagegen schnitt die zweite Gruppe ohne Pause am Abend deutlich schlechter ab.

Schlaf schafft Platz im Hirn

Ein Gehirn ist mit einem vollen Email-Postfach vergleichbar.

Der Psychologe vergleicht das überladene Hirn mit einem E-Mail-Briefkasten. "Läuft dieser Briefkasten im Hippocampus über, kommen keine weiteren Nachrichten mehr an", sagte der federführende Autor der Schlafstudien. Erst wenn der Hippocampus - während des Schlafs - wieder geräumt werde und die Informationen im präfrontalen Kortex, einer Hirnregion mit mehr Speicherplatz, verstaut wurden, sei der Kopf frei für neue Informationen.

Dem Team um Walker gelang es kürzlich aufzuzeigen, dass sich das Hirn in dem als Phase 2 bekannten Abschnitt des Schlafs regeneriert. Phase 2 beginnt nach dem Tiefschlaf und geht in die Traumphase (Rapid Eye Movement - REM) über. Die Funktion dieser Phase war bisher unbekannt, sagte Walker. Jetzt werde klar, dass das Hirn sie nicht nur nutzt, um Daten langfristig zu speichern und Verbindungen zwischen alten und neuen Informationen herzustellen. Diese Verknüpfungen förderten die Kreativität und Fähigkeit, knifflige Probleme zu lösen. Kein Wunder also, dass das Hirn für seine Arbeit in Phase 2 etwa die Hälfte der nächtlichen Schlafzeit reserviert, sagte Walker.

Hirnentwicklung bei Babys

Babys und Kleinkinder sollten genügend Ruhe haben, um schlafen zu können.

Schlaf fördere auch die Entwicklung des Hirns bei Babys, berichtete der Neurologe Marcos Frank von der Universität von Pennsylvania in San Diego. Im Schlaf verarbeiteten die Säuglinge die überwältigenden Eindrücke aus ihrer Umwelt, knüpften Nervenstränge, aktivierten eine Reihe von Enzymen und Proteinen. Mangel an Schlaf wirke sich nachteilig auf die Entwicklung des Hirns aus, konnte das Team um Frank nachweisen.

Gisela Ostwald, dpa>

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Spiegel online, Logo

16.4.2010: Hirnforschung: Kurze Meditationen verbessern die geistigen Fähigkeiten

aus: Spiegel online: Hirnforschung: Kurzes Meditieren verbessert geistige Fähigkeiten; 16.4.2010;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,689352,00.html

<Meditation: Schon kurze Einheiten stärken Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit.

Büffeln bis zum Umfallen ist nicht immer die beste Methode, um sich auf Prüfungen vorzubereiten und im richtigen Moment geistig fit zu sein. Forscher haben herausgefunden, dass schon kurze Meditations-Einheiten Aufmerksamkeit und Konzentrationsvermögen stärken können.

Wer kurz vor einer Prüfung steht, sollte sich an den letzten Vorbereitungstagen kurze Meditationen gönnen - es könnte sich lohnen. Schon vier Tage jeweils 20-minütigen Trainings genügen, um kognitive Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit und Konzentration deutlich zu verbessern. Zu diesem Schluss sind US-Forscher um Fadel Zeidan von der Wake Forest University School of Medicine in Winston-Salem gekommen.

Studien hatten bereits gezeigt, dass regelmäßiges Meditieren nicht nur Aufmerksamkeit und Konzentration langfristig schult, sondern sogar zu sichtbaren Änderungen in dafür zuständigen Hirnregionen führen kann. Doch nicht jeder hat Zeit oder Lust, Tag für Tag ein bis zwei Stunden dafür zu investieren. Zeidan und seine Kollegen fragten sich, ob nicht auch schon ein Kurzprogramm zu einer deutlichen Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten führen könnte.

Jetzt berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin "Consciousness and Cognition", dass schon 20 Minuten ausreichen können, um seine geistigen Fähigkeiten deutlich zu verbessern.

Die Forscher ließen 49 Freiwillige zunächst einige Tests absolvieren, um unter anderem die Stimmungslage, die Gedächtnisleistung, die visuelle Aufmerksamkeit und die Konzentrationsfähigkeit der Teilnehmer festzustellen. Anschließend wurden die Probanden in zwei Gruppen aufgeteilt: Die einen hörten an vier aufeinanderfolgenden Tagen 20 Minuten lang ein Hörbuch. Die andere Probandengruppe meditierte in dieser Zeit.

Dazu sollten sie mit geschlossenen Augen entspannt auf dem Rücken liegen und sich dabei nur möglichst auf ihren Atemfluss konzentrieren. Aufblitzende Gedanken sollten sie innerlich kurz bewusst bestätigen, sie aber nicht weiter verfolgen, sondern sich dann wieder ganz der Atmung zuwenden. Im Anschluss an das viertägige Experiment wurden die Eingangstests wiederholt.

Das Ergebnis war selbst für die Wissenschaftler verblüffend: Zwar hatte sich die Stimmung der Teilnehmer in beiden Gruppen verbessert, doch bei der Meditationsgruppe war darüber hinaus eine signifikante Steigerung der kognitiven Fähigkeiten feststellbar.

Die Forscher beobachteten bei den Meditierenden nicht nur eine Verminderung von Angstgefühlen und Müdigkeit. Die Probanden schnitten auch in Tests zum Arbeitsgedächtnis sowie zur räumlich-visuellen Wahrnehmung besser ab. "Eine besonders deutliche Leistungssteigerung zeigte die Meditationsgruppe bei allen kognitiven Tests, die unter Zeitdruck durchgeführt wurden und somit mit Stress verbunden waren", sagt Zeidan. Die Forscher wollen nun mit Hilfe der Magnetresonanz-Tomografie überprüfen, ob sich die Verbesserungen auch in einer gesteigerten Hirnaktivität zeigen.

cib/ddp>

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11.8.2010: Kritzeleien fördern das Erinnerungsvermögen - Beispiel Kästchen ausmalen während eines Telefongesprächs

aus: n-tv online: Wissen: Bessere Erinnerung: Kritzeln hilft beim Denken; 11.8.2010;
http://www.n-tv.de/wissen/Kritzeln-hilft-beim-Denken-article1251021.html

<Wer hätte gedacht, dass es je wissenschaftlich nachgewiesen wird: Das gedankenlose Herumkritzeln auf Papier verbessert die Gedächtnisleistung. Das finden britische Forscher in einer Studie heraus.

Gefühlt war es vielen schon lange klar, doch nun wurde es in einer Studie nachgewiesen.

Gedankenloses Kritzeln kann die Gedächtnisleistung verbessern. Eine Studie der Universität Plymouth in Großbritannien ergab, dass sich die Testpersonen besser erinnern konnten, wenn sie nebenbei vor sich hinmalten.

Durch die motorische Aktivität wird das Gehirn an den Stellen besser durchblutet, die für Aufnahme und das Verarbeiten von Informationen wichtig sind, wird das Ergebnis in der Studie begründet. Dabei mussten sich Testpersonen ein Telefonat anhören, bei dem ihnen jemand mit monotoner Stimme Namen vorlas, die zu einer Party gehen wollten.

Die Zuhörer sollten sich merken, welche der Eingeladenen zugesagt hatten. Ein Teil der Probanden durfte während des Telefonats auf einem Papier Kästchen ausmalen. Die Auswertung ergab, dass die Namen der Personen besser erinnert werden konnten, wenn dabei nebenbei gekritzelt wurde: Die Quote der richtigen Zuordnung lag um 29 Prozent höher. Zudem waren auch andere Inhalte des Telefonats besser im Gedächtnis hängen geblieben, berichtet die Zeitschrift "Geistig Fit".

dpa>

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"Gedankenkraft" 10.9.2010: Sonden ins Hirn transplantiert und Hirnstromlesen - mit 10 Worten hats geklappt

aus: Spiegel online: Hirnströme: Forscher lesen Gedanken; 10.9.2010;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,716442,00.html

<Von Irene Berres

University of Utah / Department of Neurosurgery

Hilfe für Schwergelähmte: Forscher pflanzten einem Menschen Elektroden ins Gehirn, maßen seine Denkströme. Ein Gedankenlese-Wortschatz entstand - der Patient kommuniziert, ohne zu sprechen.

Kein Körperteil gehorcht, nicht einmal der kleine Fußzeh will wackeln. Beim Versuch eines Schreis bleiben die Mundwinkel schlaff, die Stimmbänder versagen. "Locked-in" nennt sich der Zustand, in dem kein Muskel mehr auf die Befehle des Gehirns reagiert. Nun haben Forscher eine Technologie entwickelt, die Betroffenen eine Kommunikation ermöglichen soll: Bei einem Epilepsie-Patienten ist es ihnen gelungen, einfache Gedanken zu entschlüsseln und in Wörter umzusetzen. In zwei bis drei Jahren sollen schwer gelähmte Patienten von der Technik profitieren.

"Wir haben anhand der Hirnsignale entschlüsseln können, an was für ein Wort unser Patient gerade gedacht hat", sagt der Leiter der Studie Bradley Greger von der University Utah. Jeden beliebigen Gedanken ergründen, konnten die Forscher freilich nicht: In mühsamer Arbeit entschlüsselten sie zuerst, was im Gehirn beim Lesen von zehn verschiedenen Wörter vor sich geht. Anschließend versuchten die Forscher, nur noch anhand der Hirnsignale zu erkennen, an was für einen Begriff ihr Patient gerade gedacht hatte. So entstand ein kleiner Gedankenlese-Wortschatz mit den Begriffen "ja" und "nein", "heiß" und "kalt", "Hunger" und "Durst", "Hallo" und"Auf Wiedersehen" sowie "mehr" und "weniger".

Rege Nervenzellen

Um die Sprache des Gehirns zu entschlüsseln, benötigten die Forscher drei Dinge: Ein Netz aus Mikroelektroden, das die Signale der Nerven im Gehirn erfasste; einen Computer, der die Informationen der Elektroden aufzeichnete und einen nicht gelähmten Epilepsie-Patienten als freiwillige Versuchsperson. Da die Anfälle des Epileptikers mit Medikamenten nicht zu behandeln waren, hatten Chirurgen ihm zuvor den Schädel aufgeschnitten und kranke Hirnteile entfernt. Daraufhin erklärte sich der Patient dazu bereit, wissenschaftliche Tests an seinem Gehirn durchführen zu lassen. Unabhängig von dem Eingriff begannen die Forscher vier Tage lang an seinem freiliegenden Gehirn zu experimentieren. Bei vollem Bewusstsein implantierten sie dem Epileptiker zwei kleine Netze mit 16 Elektroden auf die Oberfläche seines Gehirns, jedes davon nur so groß wie ein Knopf.

Verbunden mit einem Computer offenbarten die Elektroden alle Regungen der angrenzenden Nervenzellen. Die Forscher konzentrierten sich auf die für die Verarbeitung von Sprache wichtigen Teile des Gehirns: Eines der beiden Netze plazierten sie auf dem Wernicke-Sprachzentrum, einem kleinen Hirnteil über dem linken Ohr, der für das Sprachverständnis zuständig ist. Mit dem anderen Elektrodennetz überwachten sie den sogenannten Gesichtsmotorkortex auf der linken Seite des Gehirns, der beim Sprechen die Bewegungen von Mund, Lippen, Zunge und Gesicht steuert.

Hohe Trefferquote

So verkabelt baten die Forscher den Epilepsie-Patienten, ein Wort vorzulesen - wieder und immer wieder dasselbe Wort. Während seinen - je nach Müdigkeit - 31 bis 96 Wiederholungen bildeten sie eine Art Hirnstrom-Steckbrief der einzelnen Begriffe: Welche Nerven feuerten etwa beim Gedanken an das Wort "Hunger" besonders starke Signale ab, welche hielten sich eher zurück? Und mit was für einem Rhythmus kommunizierten die Neuronen? Als alle Begriffe vermessen waren, begann die Forscher mit Hilfe der Steckbriefe die Wörter verschiedenen Messungen zuzuordnen - häufig mit Erfolg.

Versuchten die Wissenschaftler etwa zwischen zwei gegensätzlichen Begriffen zu unterscheiden wie den Wörtern "ja" und "nein", tippten sie mit einer Sicherheit von 76 bis 90 Prozent auf das richtige Wort. Sollten sie hingegen aus dem Pool von allen zehn Wörtern sagen, woran der Patient gerade gedacht hatte, fiel die Trefferquote rapide ab: Sie lagen dann lediglich in 28 bis 48 Prozent richtig, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt "Journal of Neural Engineering". "Die Ergebnisse zeigen, dass die Methode grundsätzlich funktioniert", sagt Greger. Hätten die Forscher willkürlich auf Wörter getippt, hätten sie nur in zehn Prozent der Fälle richtig gelegen. "Mit zehn Wörtern, die maximal unterschieden werden konnten, kann man zwar noch nicht viel erreichen", sagt Ulrich Egert vom Bernstein Center Freiburg. "Der prinzipielle Nachweis ist allerdings interessant."

Bis das neue Verfahren schwer Gelähmten einen Teil ihrer Kommunikation zurückgeben kann, wird es jedoch noch eine Weile dauern: "Unsere Ergebnisse bedeuten nicht, dass das Problem gelöst ist", sagt Greger. "Damit Patienten von der Methode profitieren können, müssen wir sie noch verfeinern." Als nächstes plant der Forscher, die Elektrodennetze auf 121 Stöpsel auszubauen. Dadurch will er die Treffsicherheit erhöhen und den Wortschatz auf 40 Begriffe vergrößern.

Jede Menge Risiken

Das Einpflanzen der Elektroden birgt jedoch auch Risiken: "Wie bei allen Gehirnimplantaten bestehen ein grundsätzliches Infektionsrisiko, ein Verletzungsrisiko durch mechanische Gewebeschädigung sowie die Gefahr für sonstige Unverträglichkeiten und technische Probleme wie Funktionsverlust durch Kabelbruch, Einkapselung und Ähnliches", sagt Egert. Und sein Kollege Klaus-Robert Müller vom Bernstein Zentrum für Computational Neuroscience in Berlin ergänzt: "Es muss immer die Frage geklärt werden, ob man wirklich an das einzige Intakte herangehen soll, was viele Patienten noch haben - nämlich ihr Gehirn. Darüber müssen letztlich immer der Patient und der Neurologe entscheiden."

Bislang kommunizieren schwer Gelähmte über kleinste, ihnen gebliebene Bewegungen, etwa ein Blinzeln mit dem Augen oder leichte Regungen der Hände - technische Unterstützung durch Hirn-Computerschnittstellen gibt es noch kaum. Solche Lähmungen können jeden treffen, sie treten plötzlich auf, etwa infolge eines Schlaganfalls, eines Hirntraumas oder einer Nervenkrankheit. Während das Gehirn weiterarbeitet wie bei beweglichen Personen auch, ist die Verbindung zwischen Nerven und Muskeln unterbrochen - die Befehle für Bewegungen laufen ins Leere und erreichen die Muskeln nicht mehr. Bei vollem Bewusstsein werden die Betroffenen gefangen in ihrem eigenen Körper.

Eine Vielzahl von Forschungsprojekten soll dies jedoch ändern, so arbeiten Forscher unter anderem daran, Computer und Prothesen mit Gedankenkraft zu steuern. Mit ihrer neuen Sprache sollen schwer Gelähmte aus ihren Körpern ausbrechen können.>

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7.10.2010: Glühbirnen bewirken, dass die Menschen mehr kreativer sind - Neonröhren wirken blockierend

aus: n-tv online: Schlecht fürs Klima, gut für Ideen: Glühbirnenlicht macht kreativ; 7.10.2010;
http://www.n-tv.de/wissen/Gluehbirnenlicht-macht-kreativ-article1661781.html

<Das Auslaufmodell Glühbirne regt die Kreativität von Menschen mehr an als Neonbeleuchtung. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der Tufts Universität in Boston. Ihren Versuchspersonen ging bei der Suche nach einer Problemlösung häufiger ein Licht auf, wenn sie unter einer nackten Glühbirne ohne Lampenschirm arbeiteten. Denker unter der Neonröhre tappten hingegen im Dunkeln.

So wurden Versuchspersonen der Studie gebeten, vier zu einem Quadrat angeordnete Punkte mit nur drei Linien zu verbinden, ohne den Stift zu heben. Nach einer Minute wurde das Deckenlicht angeknipst. Wurde der Raum mit einer 25-Watt-Birne erleuchtet, kamen 44 Prozent auf die richtige Lösung. Ging die Neonröhre an, gelang dies nur halb so vielen. Allerdings hilft die gute alte Glühbirne nur, wenn es um Kreativität geht und ein origineller Einfall gefragt ist, heißt es im Journal of Experimental Social Psychology. Das Lösen von Matheaufgaben würde auf diesem Weg nicht gefördert.

asc/dpa>

Schlussfolgerung
Ich habe das immer geahnt: Neonröhren blockieren die Kreativität. Die Schulverwaltungen können also mit der Beleuchtung in Klassenzimmern und in Veranstaltungsräumen steuern, ob ihre Schulklassen oder Lerngruppen mit Schülern und Schülerinnen eher kreativ arbeiten sollen oder nicht. Die öde und langweilig wirkenden, lang gezogenen Neonröhren sollten ohne Verschalung gar nicht mehr erlaubt sein. Das gilt auch für Universitäten, Weiterbildungsinstitute etc.

Michael Palomino, 7.10.2010

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4.11.2010: <Bessere Leistungen in Mathe: Schwacher Strom im Kopf hilft> - eine Stromladung ergibt 6 Monate schnelleres Rechnen, abhängig von der Fliessrichtung des Stroms

aus: n-tv online; 4.11.2010;
http://www.n-tv.de/wissen/Schwacher-Strom-im-Kopf-hilft-article1860381.html

<Ganze sechs Monate können sich Studenten über bessere Leistungen in Mathematik freuen. Die Freiwilligen lassen sich während einer Studie einen sehr schwachen elektrischen Strom in eine Hirnregion leiten, die für mathematische Fähigkeiten verantwortlich ist. Das Verfahren zeigt Effekte. Es hat nichts mit Elektroschocks zu tun, betonen die verantwortlichen Wissenschaftler.

Ein schwacher elektrischer Strom hat einigen Probanden im Experiment zu besseren Leistungen in Mathematik verholfen. Der Effekt hielt über eine Dauer von sechs Monaten an, berichten Forscher um Roi Cohen Kadosh von der Universität Oxford im Journal "Current Biology". Nach ihren Angaben ist dieser Effekt zum ersten Mal demonstriert worden. Teilnehmer waren 15 freiwillige Studenten im Alter von 20 bis 21 Jahren. Sie lernten, Symbolen und Zahlen miteinander zu verbinden, und sollten in einem anschließenden psychologischen Standardtest ("Stroop-Test") kleine Aufgaben mit den Symbolen lösen.

Während des Versuches leiteten die die Experimentatoren einen sehr schwachen elektrischen Strom (1 Milliampere) über eine Hirnregion, die bekannterweise mit mathematischen Fähigkeiten zusammenhängt. Dieser sogenannte Parietallappen (lobus parietalis) umfasst weite Teile des Großhirns. Er findet sich im hinteren Bereich des Großhirns.

Keine Elektroschocks

Der Strom lässt sich von außen anlegen, das Verfahren trägt den Namen transkranielle Gleichstromstimulation. Die Veränderung von Aufmerksamkeit und Arbeitsleistung durch Stimulation verschiedener Hirnregionen durch Gleichstrom ist seit den 1960er Jahren bekannt und in vielen Studien untersucht worden. Mit dem Strom lassen sich Neuronenverbände erregen – mit einem elektrischen Schock hat das nichts gemein.

Bei einem Teil der Probanden floss der Strom von links nach rechts über das Hirnareal, bei den übrigen in umgekehrter Richtung. Als Kontrolle diente eine weitere Gruppe Probanden, die gar keinem Stromfluss ausgesetzt wurden.

Fließrichtung ist wichtig

Die Resultate: Floss der Strom von rechts nach links, schnitten die Versuchsteilnehmer in den Tests gut ab. Schlechter fielen die Resultate aus, wenn der Strom in umgekehrter Richtung lief. Die mathematischen Fähigkeiten der Kontrollgruppe ordneten sich etwa in der Mitte ein, teilen die Wissenschaftler mit. Andere geistige Fähigkeiten wurden nicht verändert, heißt es in dem Journal – das ergaben weitere Tests. Der positive Effekt war auch nach sechs Wochen noch festzustellen.

"Wir empfehlen niemandem, sich elektrische Schocks zu versetzen, aber wir freuen uns sehr über das Potenzial der Ergebnisse", erklärte Cohen Kadosh. Jetzt möchte das Team mehr über den Wirkmechanismus des Stroms im Hirn herausfinden.

dpa>

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Spiegel online, Logo

7.11.2010: Die Untersuchung der Leiche des Bergsteigers George Mallory - die "Todeszone" über 7500 m.ü.M. - bleibende, schädliche Hirnveränderungen bei Vielbergsteigern

[Todesursache soll ein plötzlich fallender Luftdruck (Wetterumschwung) in hoher Höhe gewesen sein. Der Artikel schildert zudem genetische Anpassungen von Bevölkerungen, die dauernd in hoher Höhe wohnen. Tests beweisen ausserdem, dass das Gehirn von Viel-Bergsteigern negativ verändert ist. Menschen aus niedrigen Zonen sollten deswegen nicht über 4500 Meter ü.M. wandern gehen, damit das Hirn keinen Schaden nimmt. Aber lesen Sie selbst]:

aus: Spiegel online: Höhenmedizin: Dünne Luft schrumpft das Hirn;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,722712,00.html

<Von "Gehirn und Geist"-Autor Andreas Jahn

DPA

Katsusuke Yanagisawa am Gipfel des Mount Everest: Konzentration erschwert

Die Todeszone ist bei Extrembergsteigern gefürchtet - ein längerer Aufenthalt dort schier unmöglich. Höhenmediziner erforschen die Gefahren von fehlendem Sauerstoff und niedrigen Luftdrucks für den Körper und stellen fest: Es drohen bleibende Hirnveränderungen.

"Weil er da ist" - das soll George Mallory (1886 - 1924) auf die Frage geantwortet haben, warum er den Mount Everest unbedingt bezwingen wolle. Der englische Bergsteiger bezahlte seine Leidenschaft mit dem Leben. Er und sein Kamerad Andrew Irvine (1902 - 1924) scheiterten bei dem Versuch, den höchsten Punkt der Erde zu erklimmen - Mallorys Leiche wurde 1999 gefunden.

Warum die Expedition misslang, blieb lange ein Rätsel. Kanadische Physiker präsentierten 2010 eine zunächst banal klingende Erklärung: niedriger Luftdruck. Kent Moore und seine Kollegen von der University of Toronto entdeckten bei der Auswertung historischer Wetterdaten, dass just am 8. Juni 1924 - als sich Mallory und Irvine auf den Weg zum Gipfel machten - der örtliche Luftdruck plötzlich um 18 Millibar gefallen war. In der ohnehin schon dünnen Hochgebirgsluft kann ein solcher Wetterumschwung tödliche Folgen haben.

Mit steigender Höhe nimmt der Luftdruck kontinuierlich ab. Während auf Meeresspiegelniveau ein Druck von etwa einem Bar herrscht, beträgt er in 5000 Metern noch die Hälfte, am Mount Everest (8848 Meter) gar nur ein Drittel des Normaldrucks. Da der Sauerstoffpartialdruck entsprechend absinkt, steht dem Körper mit jedem Höhenmeter immer weniger des lebenswichtigen Gases zur Verfügung.

Bis etwa 3500 Meter über Normalnull kann der menschliche Organismus den Sauerstoffschwund in der Regel problemlos verkraften. Wer höher hinauf will, muss sich allmählich an die Gebirgsluft anpassen. In extremen Höhen oberhalb von 5500 Metern funktioniert das allerdings nicht mehr vollständig, und bei 7500 Metern beginnt schließlich die "Todeszone", die einen längeren Aufenthalt gänzlich ausschließt.

[Genetische Anpassungen: Anden-Bevölkerung hat mehr rote Blutkörperchen - Tibeter haben erweiterte Lungengefässe]

In den ersten zehn Tagen im Hochgebirge steigt die Zahl der roten Blutkörperchen um bis zu 20 Prozent, der Körper kann somit den rarer gewordenen Sauerstoff besser aufnehmen. Auch die Hochlandbewohner der Anden besitzen mehr rote Blutkörperchen, so dass bei ihnen der Hämoglobingehalt des Bluts deutlich höher liegt als bei Flachlandtirolern.

Derart verdicktes Blut birgt jedoch die Gefahr einer Gefäßverstopfung. Bei Tibetern hat sich daher eine andere Anpassung durchgesetzt. Der Hämoglobingehalt ihres Bluts liegt sogar etwas niedriger als normal - doch weitet bei ihnen das Signalmolekül Stickstoffmonoxid die Lungengefäße und passt so den Blutfluss an die Bedingungen ihrer hoch gelegenen Heimat an. Im Jahr 2010 entdeckten Wissenschaftler um Lynn Jorde von der University of Utah in Salt Lake City in der tibetischen Bevölkerung zwei Genvarianten, die offenbar den Grundstein für diese Anpassung legen.

[Der lebenswichtige Zwischenhalt für die Anpassung an die Höhenluft gegen "Höhenkrankheit", Höhenlungenödem und Höhenhirnödem]

Für Hobbykletterer aus unseren Breiten gilt: Wer zu schnell aufsteigt und seinem Körper nicht ein paar Tage Ruhepause zum Akklimatisieren gönnt, dem droht die akute Höhenkrankheit (AMS nach dem englischen Acute Mountain Sickness). Sie beginnt meist mit Kopfschmerzen; hinzu treten Übelkeit, Schwindel, Appetitlosigkeit und Schlafstörungen. Bis zu drei Viertel aller Bergsteiger sind davon betroffen.

Mit einer Häufigkeit von nur wenigen Prozent viel seltener, dafür aber weit gefährlicher sind das Höhenlungenödem (High-Altitude Pulmonary) und das Höhenhirnödem (High-Altitude Cerebral Edema, HACE). Bei beiden reichert sich Flüssigkeit in den Interzellularräumen des Gewebes an. Typische Warnzeichen für ein Lungenödem sind rapider Leistungsabfall, Kurzatmigkeit und Husten. Ein Hirnödem macht sich dagegen durch unkoordinierte Bewegungen, schwere Kopfschmerzen, Übelkeit, Sehstörungen und Halluzinationen bemerkbar. Fast die Hälfte der Fälle endet tödlich.

Zusätzlich erhöhen die Symptome einer Höhenkrankheit die Gefahr eines Fehltritts. Zahlreiche Unfälle im Gebirge dürften daher indirekt auf den höhenbedingten Sauerstoffmangel zurückzuführen sein.

[Diese Gefahr besteht auch bei Buschauffeuren und AutofahrerInnen im Hochgebirge wie z.B. in den Anden].

Durchlässige Blut-Hirn-Schranke

[Das unmerklich kommende Hirnödem]

Die genauen Krankheitsmechanismen sind noch nicht völlig geklärt. Zunächst nimmt der Körper den Sauerstoffmangel überhaupt nicht wahr, da die Atmung durch den Kohlendioxidgehalt im Blut - der in der dünnen Luft nicht ansteigt - reguliert wird. Trotz sinkenden Sauerstoffgehalts schnauft der Bergsteiger also unverändert weiter; das Sauerstoffdefizit verschlimmert sich. Erst nach einigen Stunden nimmt die Atemfrequenz zu, wodurch wiederum mehr Kohlendioxid abgeatmet wird.

Dadurch steigt der pH-Wert des Bluts, was wiederum die Natrium-Kalium-Pumpe in den Zellmembranen stört. So dringt vermehrt Wasser in die Zellen ein; Schwellungen und Blutungen treten auf. Die außerdem noch zunehmende Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke gilt als Auslöser des Hirnödems. Aus den feinen Lungenbläschen presst der steigende Blutdruck Flüssigkeit - es kommt zum Lungenödem.

Als einzig wirksames Gegenmittel gilt ein langsamer Aufstieg. Täglich 300 bis 500 gewonnene Höhenmeter sind genug, wobei das Nachtlager tiefer als die maximale Tageshöhe liegen sollte. Treten dennoch Symptome einer Höhenkrankheit auf, ist eine Pause unabdingbar. Verschwinden die Symptome dabei nicht, hilft nur eins: so schnell wie möglich bergab!

[Das Experiment mit acht Freiwilligen in der Druckkammer bei niedrigem Luftdruck: Konzentrationsschwierigkeiten über 8000 Metern]

Welche Gefahren drohen noch in luftiger Höhe? Um das herauszufinden, ließen sich acht Freiwillige 31 Tage lang von französischen Wissenschaftlern um Jean-Paul Richalet von der Université Paris 13 in eine Druckkammer einsperren und durch schrittweise Absenkung des Luftdrucks auf eine imaginäre Reise zum Mount Everest schicken. Wie die Auswertung des Tests im Jahr 2000 ergab, hatten die Probanden ab einem Luftdruck, wie er oberhalb von 8000 Metern herrscht, zunehmend Schwierigkeiten, Konzentrationsaufgaben zu bewältigen. Die Rückkehr zum Normaldruck stellte die kognitive Leistungsfähigkeit rasch wieder her. Die Symptome von Höhenkrankheit verschwinden normalerweise ebenfalls vollständig, sobald der Betroffene wieder genug Luft zum Atmen hat.

[Bleibende Hirnveränderungen bei Bergsteigern mit vielen bestiegenen Berggipfeln]

Allerdings könnte die Höhenluft auch bleibende Hirnveränderungen auslösen. Das entdeckten 2006 Pedro Modrego und seine Kollegen von der spanischen Universidad de Zaragoza. Die Forscher untersuchten insgesamt 35 Bergsteiger, welche die höchsten Berge der Erde erklommen hatten: den Mont Blanc in Europa (4810 Meter), den Kilimandscharo in Afrika (5895 Meter), den Aconcagua in Südamerika (6962 Meter) oder den Mount Everest in Asien. Ergebnis: Bei den meisten Kletterern zeigten Hirnaufnahmen per Magnetresonanztomografie vergrößerte Virchow-Robin-Räume, die zwischen den Hirnhäuten liegen. Auch bei zwei von sieben Probanden, die "nur" den Mont Blanc bezwungen hatten, traten diese Schädigungen auf. Mehr noch: Die Hirnveränderungen blieben auch drei Jahre nach der Gipfelbesteigung nachweisbar.

Bestätigt wurden diese Ergebnisse 2008 von italienischen Kollegen um Margherita Di Paola von der Fondazione Santa Lucia in Rom: Bei neun Extrembergsteigern ließen sich mittels voxelbasierter Morphometrie verminderte Volumina in Hirnarealen nachweisen, die für die Motorik zuständig sind.

Gefährdet Bergsteigen Ihre Gesundheit? So weit wollen die Forscher nicht gehen. Aber angesichts der wachsenden Beliebtheit dieses Sports - Jahr für Jahr wagen sich schätzungsweise 5000 Bergsteiger auf die Höhen des Himalajas - steigt das Risiko, dass sich übereifrige Kletterer medizinische Probleme einhandeln. Wer jedoch seinem Körper nicht das Letzte abverlangt, den belohnt die Bergwelt mit einem faszinierenden Naturerlebnis.>

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21.11.2010: Das Gehirn von Musikern bildet Erinnerungsbausteine für die Fingerfertigkeit -  Bewegungsmuster sind "abrufbar"

[Fingerfertigkeit ist abrufbar. Das gilt doch eigentlich für jeden "handwerklichen" Beruf (Mechaniker) oder auch für Leute, die Schreibmaschine schreiben (Sekretär, Sekretärinnen). Aber lesen Sie selbst]:

aus: gmx Nachrichten: Gehirn kann Fingerfertigkeit speichern; 21.11.2010;
http://www.gmx.net/themen/wissen/mensch/366wovs-so-funktionieren-kuenstler-hirne

<Leipzig (dpa) - Das menschliche Gehirn kann Fingerfertigkeit in Erinnerungsbausteinen speichern und wieder abrufen. Das fanden Neurologen der Medizinischen Fakultät Leipzig zusammen mit Würzburger Kollegen durch Versuche mit ausgebildeten Musikern heraus.

Das Speichern komplizierter Bewegungsmuster in Modulen ermögliche es dem Gehirn, die Abläufe bei Bedarf schnell abzurufen. Dies spare Energie, Zeit und erlaube dem Musiker besondere Virtuosität, wie die Universität mitteilte.

Um zu klären, wie das Gehirn komplexe Bewegungsprozesse kontrolliert und speichert, untersuchten die Wissenschaftler um Studienleiter Professor Joseph Claßen die Handbewegungen von neun Geigern und sechs Pianisten. Die Forscher ließen die Probanden auf ihrem Instrument zunächst bestimmte Übungsstücke spielen und zeichneten dabei die Griffe der linken Hand auf [wahrscheinlich bei den Geigern].

Dann wurden wurden mit einer am Kopf platzierten Magnetspule spontane Fingerbewegungen ausgelöst. Es zeigte sich: Bei den spontanen Bewegungen finden sich Elemente genau jener Muster, die Hände und Finger auch beim Spielen auf dem Instrument vollführen - ganz unbewusst. Im Gegenversuch mit 17 Nichtmusikern sahen diese Zuckungen ganz anders aus, wie die Mediziner in der Fachzeitschrift "Current Biology" berichten.

Die Forscher erklären das mit dem intensiven Training der Musiker. Das Gehirn scheint die Gemeinsamkeiten einzelner Bewegungen zu erkennen und beim Üben in Modulen abzuspeichern. Mit dem Abrufen der Grundmodule spart das Gehirn Zeit und Energie. Für die Musiker zahlt sich das nach Ansicht der Experten in größerer Leichtigkeit, Präzision und Geschmeidigkeit aus.>

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21.11.2010: <Zürich: Ohne Hirntraining werden Teenager nicht erwachsen> - das beste Hirntraining ist, Verantwortung zu übernehmen

aus: 20 minuten online; 21.11.2010;
http://www.20min.ch/news/zuerich/story/Ohne-Hirntraining-werden-Teenager-nicht-erwachsen-29685822

<Eine neue Studie zeigt: Jugendliche wissen oft nicht, was sie tun, weil in ihrem unfertigen Hirn die Triebe dominieren. Und: Wer zwischen 15 und 20 sein Hirn nicht trainiert, bleibt rückständig.

Wenn Jugendliche Drogen nehmen, rumhängen oder dreinschlagen, ist das Hirn mitschuldig. Dies besagt eine neue Studie von Peter Uhlhaas vom Max-Planck-Institut. Der Hirnbereich, der Emotionen und Triebe verarbeite, laufe ab dem 15. Altersjahr auf Volldampf, während der Bereich für Vernunft und Kontrolle stark hinterherhinke, so Uhlhaas zum «Sonntag». Die Folge: Jugendliche sind nur beschränkt in der Lage, die Folgen ihres Tuns abzuschätzen.

[Beispiel]:

Dieser Effekt wird noch verstärkt, weil sich mit dem Umbau des Hirns jener Bereich zurückbildet, der Belohnungen ausschüttet. «Jugendliche erhöhen deshalb das Risiko, um die gleiche Belohnung zu erhalten», sagt Biologe Christoph Bornhauser vom SBW Haus des Lernens. Den Umbau des Hirns sieht er aber auch als Chance: Die Entwicklung des Hirns lässt sich nämlich bis Anfang 20 stark beeinflussen – positiv wie negativ. Fachleute sprechen von «use it or lose it». Nicht benutzte Nervenstränge werden zurückgebildet, trainierte Verbindungen verstärkt. Um die Bereiche für Vernunft und Kontrolle zu stärken, sollten Junge schon früh etwa im Fussballklub oder als Pfadi­leiter Verantwortung übernehmen, empfiehlt Bornhauser. Seine Schüler können deshalb bereits in der 9. Klasse ein bis zwei Tage pro Woche in einem Betrieb arbeiten – übernehmen so Verantwortung und trainieren ihr Hirn viel stärker als jene, die nur zu Hause rumhängen: «Wer stundenlang nur fernsieht oder Computer-Games spielt, vergibt ein riesiges Potenzial.»

(Hal)>

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Basler Zeitung online, Logo

25.11.2010: Vielflieger zwischen den Zeitzonen, Nachtschichtarbeiter und ungewöhnliche Arbeitszeiten beeinträchtigen die Hirnaktivität im Hippocampus: mehr Vergesslichkeit und grosse Lernschwierigkeiten - bis zu einem Monat lang - begleitet von der Abnahme der Bildung neuer Hirnzellen - mehr Diabetes, Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Krebs, Potenzprobleme

aus: Basler Zeitung online: Vergesslich durch den Jetlag? 25.11.2010;
http://bazonline.ch/wissen/medizin-und-psychologie/Vergesslich-durch-den-Jetlag/story/27432152

<Jetlags machen laut einer neuen Studie nicht nur kurzfristig müde und vergesslich, sondern können einen ganzen Monat lang negative Auswirkungen auf das Gehirn haben – zumindest in ersten Experimenten.

Eine neue Studie lässt vermuten, dass ein Jetlag das Gehirn wochenlang beeinträchtigt.

Wiederholte Nachtschichten oder andere ungewöhnliche Arbeitszeiten haben ähnliche Folgen wie ein Jetlag, vermuten US-Forscher. «Ob jemand als Flugbegleiter arbeitet oder, wie etwa Ärzte, häufig verschiedene Schichten hat - eine wiederholte Störung des Tagesrhythmus führt wahrscheinlich zu langfristigen Folgen für die kognitiven Fähigkeiten», sagte Lance Kriegsfeld von der Universität Berkeley (Kalifornien).

Für ihre Studie, die im Fachmagazin «PLoS One» erschienen ist, unterwarfen die Forscher weibliche Hamster über eine Dauer von einem Monat zweimal die Woche einer sechsstündigen Verschiebung des Tagesrhythmus - das entspricht etwa dem Effekt eines Fluges von Frankfurt am Main nach New York.

Hirnaktivität gestört

Wie erwartet hatten die Hamster in der Zeit grössere Schwierigkeiten damit, leichte Aufgaben zu erlernen als Hamster, die ihren Tagesrhythmus beibehalten konnten. Was die Forscher überraschte: Die Lernschwierigkeiten hielten auch noch einen Monat an, nachdem die Hamster wieder ihrem eigenen Rhythmus folgen konnten.

Die Forscher stellten bei den Hamstern eine Abnahme der Neuronenbildung im Hippocampus fest, der Hirnregion, die für das Gedächtnis und das Lernen wichtig ist und neue Hirnzellen bilden kann. Die Hamster bildeten während des Versuchsmonats nur halb so viele neue Neuronen wie die Hamster mit normalem Tagesrhythmus.

Diverse Krankheiten

Jetlags behindern nach Ansicht der Forscher auch beim Menschen die Zellneubildung im Hippocampus. Gemäss der Studie leiden Vielflieger und Schichtarbeiter auch eher unter Diabetes, Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Krebs und Potenzproblemen.

Die Forscher empfehlen einen Tag Erholung für jede Stunde Zeitumstellung. Nachtarbeiter sollten tagsüber in dunklen und ruhigen Räumen schlafen, um ihren Körper an die Umstellung anzupassen. (pst/sda)>

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Welt
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18.12.2010: Llive-Musik hat im Gehirn eine stärkere Wirkung im Hirn als die Computerversion - die "Würze"

aus: Welt online: Musik: Interpreten verstärken Hirnreaktion beim Zuhörer; 18.12.2010;
http://www.welt.de/wissenschaft/article11694047/Interpreten-verstaerken-Hirnreaktion-beim-Zuhoerer.html

<In der Musik sind Computer gegen Menschen chancenlos. US-Forscher fanden heraus, dass persönlich geprägte Interpretationen mehr berühren als Standardversionen.

Das persönlich geprägte Spiel eines Musikers löst mehr emotionale Reaktionen im Gehirn der Zuhörer aus als die standardisierte Version eines Musikstücks. Das hat ein US-amerikanisches Forscherteam durch Befragungen und Hirnscans von Probanden herausgefunden.

Ein Klavierwerk weckt demnach mehr Gefühle, wenn es von einem Pianisten interpretiert wird, als dann, wenn es von einem Computer abgespielt wird. Der Grund: Die Tempo- und Lautstärkeveränderungen des Klavierspielers geben dem Musikstück erst die richtige Würze.

Wenn Musik emotional stark bewegt (Gänsehautgefühl), sind verschiedene Systeme aktiv: das Belohnungs- und Motivationssystem (Nucleus accumbens, Amygdala), das Gedächtnissystem (Hippocampus) und der Thalamus ("Tor zum Bewusstsein")

Das nehmen besonders Menschen wahr, die selbst ein Musikinstrument spielen: Sie haben beim Hören von Musik mit persönlicher Note mehr Freude als andere, schreiben Wissenschaftler um Heather Chapin von der Florida Atlantic University in Florida im Fachjournal „PLoS one".

Musik weckt Gefühle - wie stark diese sind, kann selbst bei ein und demselben Musikstück variieren. Woran das liegt, wollte das Forscherteam anhand eines Musiktests und mit Hilfe von Gehirnscans herausfinden. Dazu nahmen sie eine Etüde von Frederic Chopin auf, die von einem Pianisten gespielt wurde. Dann rekonstruierten sie genau dasselbe Stück mit Hilfe eines Computers - allerdings ohne die persönliche Note des Klavierspielers.

Beide Versionen hatten demzufolge dieselbe Melodie und denselben Rhythmus. Einziger Unterschied: Während die Interpretation des Klavierspielers stimmungsbedingte Änderungen der Lautstärke und des Tempos erlaubte, war die unpersönliche Computer-Version gleichbleibend laut und schnell.

Im Stirnhirn, einem Teil der Hirnrinde, werden spontane Gefühle einer rationalen Kontrolle unterworfen. Bei Jugendlichen ist es aber noch nicht völlig ausgereift - was heftige Wein- und Schrei-Impulse von Teenagern bei Musik von "Tokio Hotel" erklärt.

Die Forscher befragten für ihre Studie insgesamt 125 Studenten zwischen 18 und 29 Jahren nach ihren Erfahrungen mit Musik. So konnten sie die Probanden danach einteilen, ob sie selbst ein Musikinstrument spielten oder aber gar keine eigene Musikpraxis hatten.

Die Wissenschaftler spielten den Studienteilnehmern daraufhin sowohl das vom Pianisten interpretierte als auch das künstliche Werk vor. Währenddessen sollten die Probanden ihre Emotionen beim Hören der Stücke einschätzen. Anschließend lauschten sie noch einmal den Werken - diesmal aber, während die Forscher Gehirnscans von ihnen aufnahmen.

Die Version des Klavierspielers weckte bei allen Probanden mehr Gefühle als die Computer-Variante, ergaben die Befragungen. Die Gehirnscans bestätigten diese Einschätzung: Die Hirnregionen, die für die Entstehung von Emotionen zuständig sind, waren bei den Studenten besonders aktiv, als sie dem persönlich interpretierten Musikstück lauschten.

Die Scans verrieten außerdem: Die Zuhörer mit Musikpraxis haben offenbar mehr Freude am Hören als die unerfahrenen Probanden. Ob das entweder daran liegt, dass musikalische Erfahrungen das Gehirn stärker aktivieren, oder ob die Freude am Musikhören Menschen dazu bringt, selbst zu musizieren, können die Wissenschaftler allerdings nicht sagen.

Auffällig war außerdem, dass die sogenannten Spiegelneuronen bei den musizierenden Probanden besonders aktiv waren. Diese Nervenzellen spielen für das Verständnis und Imitieren von Handlungen eine entscheidende Rolle. Die Forscher vermuten daher, dass diese Nervenzellen auch dafür verantwortlich sind, dass Menschen beim Hören eines Musikwerks die Gefühle des Interpreten nachempfinden können.

dapd/fp>

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1.2.2011: Ausdauersport vergrössert Hirnregionen und wirkt gegen Demenzerkrankungen

[Das Gehirn ist bis zuletzt mit einfachem Ausdauersport positiv beeinflussbar. Nur Stretching hilft da nix].

aus: n-tv online: Wissen: Bewegung gegen das Vergessen: Ausdauersport vergrössert Gehirn; 1.2.2011;
http://www.n-tv.de/wissen/Ausdauersport-vergroessert-Gehirn-article2502856.html

<Sport ist gesund - und gut für die Denkleistung. US-Forscher finden heraus, dass regelmäßiges Training den Hippocampus vergrößert - die Region im Gehirn, die an allen wesentlichen Gedächtnisprozessen beteiligt ist. Damit sinkt das Risiko, im Alter an Demenz zu erkranken.

Ausdauersport ist gut für das Gehirn: Schon ein leichtes Training führt zur Vergrößerung eines bestimmten Gehirnbereiches und damit zu einer Verbesserung des Gedächtnisses, berichten US-Forscher in den "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften. Es sei deshalb auch nicht vergebens, noch im fortgeschrittenen Alter mit Sport zu beginnen, im Gegenteil: der im Alter häufig festzustellende Gedächtnisverlust lässt sich mit dem richtigen Training wirkungsvoll aufhalten.

Bei älteren Menschen schrumpft der Hippocampus im Gehirn - das ist die Region, die an allen wesentlichen Gedächtnisprozessen beteiligt ist - um ein bis zwei Prozent im Jahr, und zwar auch bei gesunden Menschen. Das Schrumpfen des Hippocampus geht mit einer Verschlechterung der Denkleistungen allgemein einher und mit einem höheren Risiko, an Demenz zu erkranken. Dass dieser Vorgang jedoch nicht unausweichlich ist, zeigten die Forscher um Krik Erickson von der University of Pittsburgh in ihrer Untersuchung an 120 älteren Erwachsenen zwischen 55 und 80 Jahren.

"Hirn bleibt veränderbar"

Im Alter zur Sporttasche greifen: Dem Gedächtnis hilft's.

Nach dem Zufallsprinzip wurden die Probanden in zwei Gruppen eingeteilt. Eine der Gruppen erhielt dreimal wöchentlich ein Ausdauer-Training, die andere absolvierte regelmäßig Dehnübungen. Nach einem Jahr war eine bestimmte Region des Hippocampus in der Ausdauersport-Gruppe um etwa zwei Prozent größer geworden. In der Stretching-Gruppe hingegen war diese Region um etwa 1,4 Prozent geschrumpft. Ihre Untersuchung bestätige die bisherigen Beobachtungen, dass der Hippocampus im Schnitt um ein bis zwei Prozent pro Jahr schrumpft, schreiben die Forscher. Ein Zuwachs um zwei Prozent durch ein einjähriges Trainingsprogramm bedeute damit quasi ein Gewinn an Hippocampus-Volumen von ein bis zwei Jahren.

Die Ausdauersport-Gruppe zeigte nach Abschluss des Versuchs zudem eine bessere Gedächnisleistungen als zu Beginn, ergaben entsprechende Tests. Mit der Zunahme des Hippocampus-Volumens stieg auch der Gehalt eines bestimmten Moleküls, des so genannten BDNF (brain-derived neurotrophic factor). Dieses Molekül wird mit Lern- und Gedächtnisprozessen in Verbindung gebracht. Es ist beteiligt an der Neubildung von Nervenzellen und lässt neue Fortsätze an den Nervenzellen sprießen, die für die elektrische Reizübertragung notwendig sind.

"Bisher glaubten wir, das Schrumpfen des Hippocampus im späteren Leben sei fast unausweichlich", sagte Erickson laut einer Pressemitteilung der University of Illinois in Champaign-Urbana. "Wir haben aber gezeigt, dass schon gemäßigtes Training für ein Jahr diese Struktur vergrößern kann. Das Gehirn bleibt auch in diesem Stadium veränderbar."

dpa>

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25.1.2011: Meditation verstärkt bestimmte Hirnregionen für Aufmerksamkeit, emotionale Verarbeitung, Stressverarbeitung, Ausgeglichenheit

[Meditation und innerliches Denken verbessert die Denkfähigkeit].

aus: gmx Nachrichten: Stressbekämpfung: Meditation verändert das Hirn, 25.1.2011;
http://www.gmx.net/themen/gesundheit/alternativmedizin/1275wf8-meditation-veraendert-das-hirn

<Meditieren ist nicht nur etwas für Mönche, die ihr Leben der inneren Einkehr weihen: Eine aktuelle Studie zeigt, dass bereits ein achtwöchiges Training im Gehirn Spuren hinterlässt. Per MRT konnten US-Forscher belegen, dass sich Hirnareale, die für Achtsamkeit, Empathie und Stressverarbeitung zuständig sind, umstrukturiert hatten. Das berichten die Forscher im Fachblatt "Psychiatry Research: Neuroimaging".

"Meditieren geht mit einen unmittelbaren Gefühl von Frieden und physischer Entspannung einher", erklärt Sara Lazar von Massachusetts General Hospital (MGH), die Senior-Autorin der Studie. Meditationserfahrene Menschen hätten darüber hinaus aber auch immer wieder berichtet, das die Übungen sich auch langfristig positiv auf Denkleistung und Psyche auswirkten.

[Mehr Aufmerksamkeitspotential - mehr emotionale Verarbeitung von Ereignissen]

Schon früher hatten die Forscher zeigen können, dass die Hirnstruktur von Meditationserfahrenen sich von der anderer Menschen unterscheidet. So war die Hirnrinde in manchen Bereichen ausgeprägter, die für Aufmerksamkeit und emotionale Verarbeitung zuständig sind. Die Forscher vermuteten zwar, dass die Veränderungen eine Folge des Meditierens waren, einen Beweis dafür hatten sie aber noch nicht. Denn denkbar war auch, dass Menschen mit entsprechenden Hirnstrukturen schlicht einen größeren Hang zum Meditieren haben.

Für den neuen Versuch rekrutierten die Wissenschaftler daher 16 Teilnehmer, die über einen Zeitraum von acht Wochen ein meditationsbasiertes Programm zu Stressreduktion durchführten. In diesem Rahmen meditierten sie täglich im Schnitt eine halbe Stunde.

[Bessere Stressverarbeitung, mehr Ausgeglichenheit und weniger Stressanfälligkeit]

Zu Beginn und zum Ende der Studie fertigten die Forscher MRT-Bilder vom Gehirn der Teilnehmer an. Ein Vergleich ergab, dass sich die Hirnstruktur sich in diesem Zeitraum tatsächlich messbar verändert hatte. Beispielsweise hatte die Dichte der grauen Substanz im linken Hippocampus zugenommen - eine Hirnregion, die eine wichtige Rolle in der Stressverarbeitung und für das Gedächtnis spielt. Darüber hinaus berichteten die Meditationsnovizen selbst, sich ausgeglichener und weniger gestresst zu fühlen. Bei einer nicht meditierenden Kontrollgruppe war die Hirnstruktur unverändert geblieben.

"Es ist faszinierend, wie plastisch das Gehirn ist und dass wir aktiv unser Wohlbefinden und die Lebensqualität beeinflussen können", sagt Studienleiterin Britta Hölzel. Weitere Studien sollen nun den Langzeiteffekt von Meditation erhellen. (cf)>

Schlussfolgerung: Meditationstradition ergibt andere Mentalitäten
Die Meditation oder Nicht-Meditation im Leben ist dann auch eine Grundvoraussetzung für verschiedene Mentalitäten - aber die Erwähnung der Mentalitäten fehlt im Artikel. Das heisst: Je nachdem, wie ein Schulsystem strukturiert ist, desto mehr oder weniger wird in der Schule still oder weniger still gearbeitet, und desto mehr oder weniger entwickelt ist dann der Intellekt der allgemeinen Bevölkerung eines Landes, und desto mehr oder weniger ist auch die Organisationsfähigkeit gegeben, Sachen oder grosse Vorhaben zu organisieren oder zu entwickeln.

Das heisst: Menschen in Südeuropa und in tropischen Ländern mit ihrer Zerstreuungs-, Tourismus und "Diskothekenkultur", Taxikultur und Drogenkultur haben keine Meditationstradition und bleiben deshalb leider wirklich eher dumm und sind beim Organisieren des Lebens und auch mit der Rechtschaffenheit im Leben hoffnungslos überfordert. Insbesondere ergibt sich diese zerstreute Kultur in Südeuropa und in Peru. Dümmer ist nur, wer dann meint, in einer EU könne man Südeuropas Mentalität "unterbringen". Dieser meditative Traum der Mitteleuropäer und insbesondere der deutschen Regierungen kann nicht funktionieren.

Michael Palomino, 2.2.2011

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Basler Zeitung

9.2.2011: Regelmässiges Wandern trainiert das Gehirn gegen Vergesslichkeit

[Wandern hilft, Stretching hilft nix. Und Velofahren hilft sicher auch, aber ab 65 sollte man nicht mehr Velo fahren, wegen der steigenden Unfallgefahr auf den Strassen. Wer manuell wenig arbeitet, der wandert am besten noch mit Stöcken, dann sind auch die Arme beschäftigt].

aus: Basler Zeitung online: Ein verblüffend einfaches Rezept gegen Gedächtnisschwund; 9.2.2011;
http://bazonline.ch/leben/gesellschaft/Ein-verblueffend-einfaches-Rezept-gegen-Gedaechtnisschwund/story/28128866

<Von Philipp Löpfe

Die Leistungsfähigkeit des menschlichen Hirns nimmt im Alter ab. Forscher haben nun ein Rezept gefunden, wie der drohende Gedächtnisverlust verhindert werden kann.

«Wahrscheinlich ist das bereits Alzheimer», pflegen Menschen im Alter von über 50 meist mit einem gequälten Lächeln zu sagen, wenn sie etwas vergessen haben. Gedächtnisverlust im Alter ist etwas, wovor wir uns alle fürchten.

Eine Ende Januar von der amerikanischen National Academy of Sciences veröffentlichte Studie ist den Gründen der Vergesslichkeit nachgegangen. Und sie macht uns Hoffnung: Regelmässiges Wandern trainiert auch das alte Hirn.

Ab 55 gehts abwärts

Im menschlichen Hirn ist der Hippocampus zuständig für das Gedächtnis. Im Alter zwischen 55 und 60 beginnt seine Leistung abzunehmen. Dieser Prozess kann verlangsamt oder gar verhindert werden. Um dies zu beweisen, haben die Psychologen zwei Testgruppen gebildet.

Das durchschnittliche Alter der 120 Teilnehmer lag bei Mitte 60. Die eine Gruppe musste dreimal pro Woche einen Wanderparcour absolvieren, der jeweils 40 Minuten in Anspruch nahm. Die andere Gruppe hielt sich währenddessen mit Aerobic und Yoga fit.

Der Versuch dauerte ein Jahr lang, danach wurden die Hirne der Probanden gescannt. Das Resultat fasst die «New York Times» wie folgt zusammen: Bei der Wandergruppe hatte sich der Hippocampus um etwa zwei Prozent vergrössert, bei der Aerobic- und Yoga-Gruppe war er um durchschnittlich 1,4 Prozent geschrumpft.

Es braucht keinen Fitnessraum

Bei beiden Gruppen hatte sich das räumliche Gedächtnis verbessert, bei der Wandergruppe jedoch deutlich stärker. Der Leiter der Studie, Professor Kirk Erickson von der University of Pittsburgh, kommt deshalb zu einem erfreulichen Schluss: «Die Menschen brauchen keinen Fitnessraum, um das Gehirn zu trainieren. Ein paar solide Schuhe genügen.» (baz.ch/Newsnetz)>

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Welt
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11.2.2011: Chemische Pillen gegen Schizophrenie oder Depression lassen bei langer Einnahme das Gehirn schrumpfen

aus: Welt online: Neurologie: Medikamente für die Psyche gehen aufs Gehirn; 11.2.2011;
http://www.welt.de/gesundheit/article12510991/Medikamente-fuer-die-Psyche-gehen-aufs-Gehirn.html


<Medikamente gegen Schizophrenie oder Depression können das Volumen des Gehirns schrumpfen lassen. Deshalb sollte die Dosis immer wieder angepasst werden.

Schizophrnie betrifft ein Prozent der Menschen. Medikamente dagegen können das Hirnvolumen verringern

Die langfristige Einnahme von Antipsychotika verringert das Hirnvolumen. Mit zunehmender Dauer und Dosis der etwa gegen Schizophrenie oder Depressionen verordneten Medikamente leidet die Hirnmasse, wie eine amerikanische Studie zeigt. Daher sollten Ärzte nur die kleinstmögliche Dosis verordnen, die zur Kontrolle der Symptome nötig sei, mahnen die Mediziner der Universität von Iowa.

Etwa ein Prozent der Weltbevölkerung leidet an Schizophrenie. Den bei vielen Patienten beobachteten Schwund des Hirnvolumens führten Mediziner bislang auf die Erkrankung zurück. Erst kürzlich deuteten Tierstudien darauf hin, dass die typischerweise bei Schizophrenie verschriebenen Antipsychotika, die auch Neuroleptika genannt werden, zu diesem Effekt beitragen könnten.

Die Studie bestätigt diesen Verdacht. Die Forscher unterzogen 211 Schizophrenie-Patienten im Laufe von sieben Jahren jeweils drei Hirnuntersuchungen per Magnetresonanz-Tomografie (MRT). Je intensiver die medikamentöse Therapie der Teilnehmer war, desto stärker sank im Lauf der Zeit das Hirnvolumen. Der Grad der Schizophrenie oder etwaiger Konsum von Drogen beeinflussten die Hirnmasse dagegen nicht nennenswert.

Was der Rückgang des Hirnvolumens für die Patienten bedeutet, wissen die Forscher nicht. Zwar sei eine solche Entwicklung nicht wünschenswert, schreiben sie in der Zeitschrift „Archives of General Psychiatry“. Aber der Nutzen der Medikamente könne etwaige Nachteile übersteigen. Dennoch verweisen sie darauf, dass nicht nur Schizophrenie-Patienten mit Antipsychotika behandelt werden, sondern auch ältere Menschen, Kinder oder Patienten mit bipolaren Störungen oder depressiven Symptomen.

dapd/cl>

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20 minuten online, Logo

2.3.2011: Der Wasserstand in der Blase hat Einfluss auf die Denkschnelligkeit und die Effizienz des Denkens

aus: 20 minuten online: Hirnforschung: Mit voller Blase entscheidet sichs leichter; 2.3.2011;
http://www.20min.ch/finance/news/story/14745620

<Wenn Sie unbedingt aufs Klo müssen, dann treffen Sie noch schnell eine wichtige Entscheidung. Die sollte laut einer Studie mit Harndrang nämlich besser ausfallen.

Wer den Harndrang länger aushält, kann sich auch in anderen Bereichen besser beherrschen.

Muss man sich in einer Sache beherrschen, dann macht das Gehirn gleich kurzen Prozess und lässt ein Signal los, das Selbstbeherrschung in allen Bereichen aktiviert. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der holländischen Twente-Universität, als sie das Entscheidungsverhalten von Leuten mit einer vollen Blase gegenüber solchen mit einer leeren verglichen .

Dem Pornokonsum folgt die Chips-Orgie

Dasselbe Prinzip lässt sich auch auf andere Bedürfnisse anwenden: Sexuelle Erregung, Hunger, Durst - Wissenschaftler fanden heraus, dass die Aktivierung eines einzigen Bedürfnisses dazu führen kann, dass auch noch andere eher nach Befriedigung streben. In der Studie, die im Fachmagazin Psychological Science veröffentlicht wurde, wird das Beispiel eines Mannes angeführt, der sich zuerst Fotos von sexy Frauen ansieht, und anschliessend nach einer Tüte Chips sucht. Möglich, dass dem Mann der Verzicht auf die Chips leichter gefallen wäre, wenn er auch seine sexuellen Bedürfnisse unterdrückt hätte. Mit solchen Fragen beschäftigte sich das Team um Wissenschaftlerin Mirjam Tuk, die auf diese Idee kam, als sie selbst ganz dringend musste.

Mehr Geld, dafür erst später

Die Forscher fanden heraus, dass die Probanden, die aufs WC mussten, sich besser kontrollieren konnten und sich bei Entscheidungen eher auf den späteren, dafür höheren Erfolg konzentrierten. Sie wählten zum Beispiel eher eine Belohnung von rund 30 Franken, die sie nach 35 Tagen erhalten würden, statt schon am nächsten Tag nur die Hälfte des Geldes zu bekommen. Das Gehirn sendet also sozusagen ein Beherrschungs-Singnal aus, das aber nicht spezifisch ist, sondern für alle möglichen Kontrollen aktiviert wird. Die veröffentlichte Studie kam auch zum Schluss, dass nur schon Gedanken ans Urinieren den selben Effekt haben.

Die Resultate wiedersprechen allerdings früheren Forschungsergebnissen, die besagen, dass Leute, die sich beherrschen müssen, das Gehirn erschöpfen und es für sie deshalb schwieriger ist, andere Dinge zu kontrollieren. Gemäss Tuk könnte der Wiederspruch damit zusammenhängen, dass es sich bei der Blasenkontrolle anders verhält, weil diese grösstenteils unbewusst ablaufe.

(fvo)>

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Der Standard, Gesundheit online,
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9.3.2011: <Gedächtnisbildung im Schlaf: Wer abends lernt, weiss morgens mehr>

[Diese Studie mit Insomnie-PatientInnen weist nach, dass gesunder Schlaf das Einprägen von Lerninhalten begünstigt].

aus: Der Standard online; 9.3.2011;
http://derstandard.at/1297819840788/Gedaechtnisbildung-im-Schlaf-Wer-abends-lernt-weiss-morgens-mehr

<Ein gesunder Schlaf nach dem Lernen fördert die Gedächtnisbildung.

In den vergangenen Jahren legten zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten nahe, dass ein gesunder Schlaf Lernen und Gedächtnisbildung begünstigt. Freiburger Forschende konnten nun für diese These durch eine Untersuchung mit PatientInnen, die unter Schlaflosigkeit leiden, einen Nachweis erbringen.

Primäre Insomnie ist eine häufige Schlafstörung, die etwa fünf Prozent der erwachsenen Bevölkerung betrifft. Die Betroffenen leiden an chronischer Schlaflosigkeit mit erheblichen Auswirkungen auf ihre Befindlichkeit am Tag, ohne dass dies durch eine anderweitige körperliche oder psychische Erkrankung oder Substanzgebrauch, wie Medikamente, Alkohol oder Drogen, zu erklären ist.

Abends lernen begünstig Gedächtnisbildung

In der Untersuchung lernten PatientInnen mit Insomnie und Vergleichsgruppen von ProbandInnen mit gesundem Schlaf abends und morgens eine neue motorische Aufgabe in Form von Spiegelzeichnen (prozedurales Lernen) sowie neue Textinformationen (deklaratives Lernen). Eine Gruppe von gesunden ProbandInnen lernte abends und schlief nach der Lernphase ungestört im Schlaflabor. Nach zwölf Stunden zeigten sie am Morgen eine deutlich bessere Verfestigung der neuen Gedächtnisspuren als eine Gruppe von gesunden ProbandInnen, die morgens gelernt hatte und deren Gedächtnis zwölf Stunden später am Abend getestet wurde. Dieser Befund stützt die Ausgangshypothese, dass gesunder Schlaf Gedächtnisbildung begünstigt.

PatientInnen mit Insomnie lernten am Tag genauso gut wie die gesunden Probanden. Dies weist darauf hin, dass diese Patientengruppe nicht von einer generellen Gedächtnisstörung betroffen ist. Hingegen konnten die PatientInnen, die abends lernten und anschließend wie erwartet ein gestörtes Schlafprofil im Schlaflabor zeigten, nicht wie die gesunden ProbandInnen von einer Schlafphase nach dem Lernen profitieren. Dies weist darauf hin, dass gesunder Schlaf Gedächtnisbildung begünstigt und dass diese schlafassoziierte Gedächtnisbildung bei PatientInnen mit Insomnie gestört ist. (red)>


Schlussfolgerung: Dumme Peruaner mit ewigen Diskotheken speichern nichts im Gehirn - der Grund für mehr Korruption

Nun weiss man also, warum die Peruaner mit ihren ewigen Diskotheken, die den Schlaf der Nachbarn zerstören, so dumm sind: Peruaner speichern nichts ab und bleiben Schwämme. Und das gilt leider auch für die korrupte Justiz, die Staatsanwaltschaft, für die korrupte Polizei, für die korrupten "Sicherheitsgarden" sowie für die korrupte Oberschicht. Schwämme lassen sich eben leicht korrumpieren.

Michael Palomino, 10.12.2011

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Spiegel online, Logo

22.2.2011: Zu viel Stress bewirkt, dass die Gehirnmasse schrumpft

aus: Spiegel online: Psyche und Körper: Wenn die Hirnmasse schrumpft; 22.2.2011;
http://www.spiegel.de/spiegelwissen/0,1518,747304,00.html


Teil 1: <Psyche und Körper: Wenn die Hirnmasse schrumpft>

<Von Samiha Shafy

Ohne Stress kann der Mensch nicht leben - doch das biologische Stresssystem ist nicht für die moderne Welt geschaffen und gerät deshalb leicht aus der Balance. Forscher entschlüsseln, wie sich andauernde Alarmbereitschaft auswirkt.

[Stress provoziert Unfruchtbarkeit, weil die Sexualorgane weniger durchblutet sind]

Am Anfang war er sicher, sich geirrt zu haben. "Darwin würde sich ja im Grabe umdrehen", sagt Dirk Hellhammer, Psychobiologe an der Universität in Trier, und kichert vergnügt. "Aber unsere Daten waren eindeutig: Ausgerechnet die aktiven, dominanten Männer, die nix anbrennen ließen, hatten eine niedrige Spermienzahl und niedrige Testosteronwerte." Etwas überspitzt, so der Wissenschaftler, könne man es so formulieren: Machos neigten zur Unfruchtbarkeit.

Und mittlerweile, nachdem Hellhammer männliche Ratten im Labor aktiv und passiv mit Stress umgehen ließ und anschließend - nach ihrem Ableben - ihre Gehirne, Hoden und Hormone untersuchte, glaubt der Forscher auch eine biologische Erklärung für die Unfruchtbarkeit von Alpha-Männern gefunden zu haben: "Bei diesen Aktivlingen, die sich in einem ständigen Arbeitsmodus mit hohem Stresspegel befinden, verteilt sich das Blut so, dass sich die Gefäße überall dort, wo es nicht lebenswichtig ist, zusammenziehen - auch in den Fortpflanzungsorganen", sagt Hellhammer. "So wird der Hoden weniger durchblutet, und dadurch wird die Produktion von Testosteron gedrosselt."

[Die Anti-Stress-Therapie bringt Entspannung für die Sexualorgane und Fruchtbarkeit]

Hellhammer ist ein wuchtiger Mann mit grauem Haar, Schnauzbart und eckiger Drahtbrille. Er ist seit rund einem Vierteljahrhundert Professor, und er doziert immer noch mit Begeisterung. Nun kommt die eigentliche Pointe seiner Erzählung: "Wenn Sie jetzt nur psychotherapeutisch mit diesen Männern arbeiten und sie fragen, ob sie unter dem unerfüllten Kinderwunsch leiden, werden sie hören, dass dem so sei", sagt er. "Vielleicht würde die Psychotherapie ihr Befinden verbessern." Aber wenn man das Problem lösen wolle, so Hellhammer, müsse man auch die biologischen Mechanismen kennen, die dahintersteckten.

Die Lösung entpuppte sich dann als recht simpel: Jenen Männern in seiner Studie, die selbstbewusst, konkurrenzfreudig und hochgradig gestresst waren, eine gesunde Frau hatten und seit mindestens fünf Jahren vergebens auf Nachwuchs hofften, verordnete der Wissenschaftler ein viermonatiges, standardisiertes Programm zur Stressreduktion. In einer Paartherapie wurden zudem private Spannungen abgebaut. "In diesen vier Monaten", berichtet Hellhammer stolz, "sind bei 7 von 15 Paaren Schwangerschaften eingetreten."

Eigentlich ist Stress etwas Nützliches

Eigentlich ist Stress etwas Nützliches. Wir müssen uns körperlich anstrengen, um Muskeln aufzubauen und stark und ausdauernd zu werden. Und genauso brauchen wir psychische Herausforderungen, um unseren Geist zu entwickeln und Neues zu lernen. Stress schärft zunächst das Denkvermögen und die Konzentration. Er stellt Körper und Geist darauf ein, unmittelbar zu reagieren - damit wir akute Gefahren und Herausforderungen meistern können.

Das Problem ist nur: Unser biologisches Stresssystem ist ein Erbe der Vorzeit. Es ist vor allem für Situationen ausgelegt, in denen es unmittelbar um Leben oder Tod geht - also eher für den Angriff eines Raubtiers als für einen Sorgerechtsstreit, eine drohende Entlassung oder ständigen Termin- und Leistungsdruck. "Evolution ist ja ein ständiger Anpassungsprozess zwischen Mensch und Umwelt", sagt Erich Seifritz, Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich. "Aber derzeit verändert sich die Umwelt so rasant, dass unsere evolutionäre Entwicklung keine Chance hat mitzuhalten.">


<2. Teil: Kampf oder Flucht

http://www.spiegel.de/spiegelwissen/0,1518,747304-2,00.html

Von Samiha Shafy

Bei einer akuten Gefahr haben sich über Jahrtausende hinweg zwei Ur-Reaktionen bewährt: Kampf oder Flucht. Und darauf ist das menschliche Gehirn bis heute programmiert: Mit einer Kaskade von Botenstoffen vermag es den Körper sekundenschnell in Handlungsbereitschaft zu versetzen.

Die biologische Stressreaktion beginnt im Hypothalamus, einer Region des Zwischenhirns, mit der Ausschüttung von Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH) und Vasopressin; diese Alarmstoffe bewirken in der Hirnanhangsdrüse die Freisetzung eines weiteren, ACTH. Der gelangt nun über den Blutkreislauf in die Nebennierenrinde und stimuliert dort die Produktion des Stresshormons Kortisol. Im Nebennierenmark werden derweil zwei weitere Stresshormone gebildet, Adrenalin und Noradrenalin.

Der ganze Körper blitzschnell auf Hochspannung

Gemeinsam sorgen die Hormone dafür, dass der ganze Körper blitzschnell auf Hochspannung umschaltet: Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck schnellt empor, und die Atemfrequenz beschleunigt sich, damit der Körper mit mehr Sauerstoff versorgt wird. Die Leber stellt Zucker zur Verfügung, so dass die Muskeln und das Gehirn mehr Energie umsetzen können. Das Blut strömt vermehrt in die Skelettmuskulatur. Die Schweißdrüsen werden angeregt, um den Körper vor Überhitzung zu schützen.

Alles, was im Kampf nicht unbedingt die Überlebenschancen erhöht, wird derweil unterdrückt: Sexualtrieb, Müdigkeit, Hungergefühl, Verdauung und die Immunabwehr. Blase und Darm erhalten das Signal, sich schnell zu entleeren. In Körperteilen wie den Geschlechtsorganen, die nicht fürs Kämpfen oder Flüchten benötigt werden, ziehen sich die Blutgefäße zusammen.

Gleichzeitig sorgt das Stresssystem für den Fall vor, dass etwas schiefgeht: Hormone werden ausgeschüttet, welche die Sinne schärfen und die Schmerzempfindlichkeit vermindern. Und das Blut gerinnt leichter, damit wir, falls wir verletzt werden, nicht gleich verbluten. Ab einer bestimmten Menge schließlich bremst Kortisol im Gehirn die weitere Ausschüttung von CRH und ACTH; die Stressreaktion klingt ab.

Für unsere Vorfahren waren diese biologischen Mechanismen auf der Mammutjagd oder im Kampf gegen einen angreifenden Bären lebenswichtig - und auch heute sind sie durchaus hilfreich, wenn wir zum Beispiel blitzschnell einem Auto ausweichen oder auf eine fiese Bemerkung schlagfertig reagieren müssen.

Dummerweise wird das Stresssystem aber auch allzu leicht aktiviert, wenn Kampf oder Flucht nicht in Frage kommen - beim Starren auf den leeren Bildschirm, während die Deadline näher rückt; wenn der Chef miese Laune hat; im Stau. So kann es geschehen, dass die Mühen des Alltags den Körper irgendwann in permanente Alarmbereitschaft versetzen. Das Problem ist, dass die bereitgestellte Energie nicht verbraucht wird - es sei denn, wir reagieren uns ab, indem wir zum Beispiel joggen oder tanzen. Sport hilft gegen Stress, weil er, physiologisch betrachtet, den beiden Ur-Reaktionen gleicht.

Gesellschaftliche Veränderungen, der wachsende Druck in der Arbeitswelt und private Belastungen treffen alle. Aber nicht alle Menschen reagieren unter Druck gleich, und längst nicht alle erkranken irgendwann in ihrem Leben an einer Erschöpfungsdepression. Woran also liegt es, wenn das Stresssystem dauerhaft aus der Balance gerät?

"Letztlich ist es immer eine Wechselwirkung zwischen genetischen Faktoren und der Umwelt", sagt Erich Seifritz. So reagieren schon wenige Tage alte Säuglinge unterschiedlich heftig auf Stress. Langzeitstudien des US-Psychologen Nathan Fox von der University of Maryland haben ergeben, dass jene Babys, die am längsten schreien, wenn man ihnen den Schnuller wegnimmt, auch später im Leben tendenziell empfindlicher auf Stress reagieren.>



<3. Teil: Niemand muss Opfer seines überreizten Gehirns werden

http://www.spiegel.de/spiegelwissen/0,1518,747304-3,00.html

Doch die Erbanlagen können sich verändern - je nachdem, unter welchen Umständen Kinder zur Welt kommen und groß werden. Epigenetik heißt das junge Forschungsfeld, das sich mit der Frage befasst, wie Umwelteinflüsse, Lebensstil und Ernährung einzelne Gene chemisch regelrecht umprogrammieren können. Vor allem durch die sogenannte Methylierung, das Anhängen oder Entfernen von Methylgruppen, kann sich in Zellen die Aktivität bestimmter Gene auch langfristig verändern.

Der Trierer Psychobiologe Hellhammer hält die umweltbedingte Aktivierung oder Ausschaltung von Genen in den frühen Lebensjahren für den "mit Abstand wichtigsten Risikofaktor" für spätere Stresserkrankungen. Vor der Geburt und in den ersten Lebensjahren, erklärt Hellhammer, entwickle sich das Zentralnervensystem des Kindes und reagiere dabei auf Stress der Mutter oder ein negatives Umfeld in der frühen Kindheit. "So scheint es etwa eine Rolle zu spielen, ob die Schwangerschaft gewollt war oder nicht", sagt der Forscher, "ob der Partner dabei ist, ob es einen Unfall gab oder eine schwere Erkrankung. Dazu kommen weiche Faktoren wie finanzielle Belastungen und soziale Unterstützung und so weiter."

Wenn die hormonellen Alarmsysteme zu früh auf Dauerstress geeicht werden, reagieren sie im weiteren Leben offenbar besonders empfindlich auf Belastungen. "Pränataler Stress in allen drei Trimestern beeinflusst zum Beispiel die Menge der Cortisolrezeptoren im Hippocampus", erläutert Hellhammer, "und damit auch die spätere Stressanfälligkeit."

Volumen des Gehirns nimmt ab

In einer stressgeplagten Gesellschaft, in der auch werdende Mütter oft unter starkem Druck stehen, werden folglich zunehmend Kinder geboren, die von Natur aus besonders sensibel auf Stress reagieren. Und später, wenn es im Leben anstrengend wird, kommt ein derart vorbelastetes Kind schneller an seine Belastungsgrenze. Das kann fatale Folgen haben: "Je länger das Stresssystem aus dem Lot ist, desto schwerer lässt es sich wieder ins Gleichgewicht bringen", warnt Mazda Adli, Stressforscher an der Berliner Charité. So drosseln anhaltend hohe Stresshormonpegel die Produktion des "Glückshormons" Dopamin, eines zentralen Botenstoffes im körpereigenen Belohnungssystem. Das Risiko einer depressiven Störung wächst.

Auch die Ausschüttung von Noradrenalin wird gebremst, was sich negativ auf Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit auswirkt. Zudem reduziert anhaltender Stress die Freisetzung des Botenstoffes Serotonin, der ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Gefühlsregulation und bei der Entstehung von Depressionen spielt.

Neuronale Aktivitätsmuster verändern sich mit der Zeit; die Amygdala, das Angstzentrum des Gehirns, wird überstimuliert. Im Laufe der Jahre kann es sogar zu strukturellen Veränderungen im Gehirn kommen: "Bestimmte Hirnregionen wie der Hippocampus und der mediale orbitofrontale Cortex, die an der Verarbeitung von Emotionen beteiligt sind, schrumpfen", erklärt Adli, "und das Volumen des Gehirns nimmt insgesamt ab."

Der israelische Mediziner Samuel Melamed und sein Team von der Universität in Tel Aviv untersuchen, wie sich chronischer Stress auf den Körper auswirkt. In ihrer Probandengruppe - über 10.000 Berufstätige aus verschiedenen Branchen - wiesen sie bei rund 20 Prozent klinisch auffällige Erschöpfungssymptome nach.

"Bei den betroffenen Menschen finden wir mehr Entzündungsbiomarker im Blut und erhöhte Lipid- und Cholesterinwerte", berichtet Melamed. "Das sind klassische Risikofaktoren für Herzerkrankungen, Schlaganfall und Diabetes." Zu den Leiden der Erschöpften gehörten zudem Schlafprobleme, häufige Infekte, Magen-Darm-Probleme und Erkrankungen der Muskeln, Knochen und Gelenke. Und auch Melamed hat Hinweise darauf gefunden, dass die Zeugungsfähigkeit von Männern unter Dauerbelastung abnimmt.

Besonders stressgefährdet, sagt der israelische Forscher, seien junge Menschen. "Viele haben ein chronisches Schlafdefizit, und sie haben oft noch keine guten Strategien entwickelt, um mit Belastungen umzugehen."

Schädliche Wirkungen von Stress sind umkehrbar

Doch die Wissenschaftler haben auch eine hoffnungsfrohe Botschaft zu verkünden: Niemand muss Opfer seines überreizten Gehirns werden. Die schädlichen Wirkungen von Stress auf das Nervensystem scheinen weitgehend reversibel zu sein.

Was sind nun also die guten Strategien? "Zunächst einmal das Übliche", sagt Melamed und zählt auf: "Körperliche Aktivität, ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Pausen. Und, ganz wichtig: Urlaube." Die Berliner Stressforscherin Isabella Heuser, Direktorin an der Charité, ergänzt: "Wir alle können mehr aushalten, wenn wir Arbeit haben, eine gute Bezahlung, Wertschätzung und ein stabiles, emotionales Netzwerk. All dies sind protektive Faktoren."

Eine gefährliche Kombination, sagt Heuser, seien hohe Anforderungen und viel Fremdbestimmung. "Man sollte versuchen, sich nicht in eine submissive Haltung zu fügen", rät sie, "sondern seine Stimme erheben und etwas gestalten."

Auf dem schmalen Grat zwischen Ansporn und Überforderung scheint das Entscheidende zu sein, wie viel Kontrolle wir über unser Leben haben. Und ob es uns gelingt, ihm einen Sinn zu geben. "Wer auch negative Ereignisse irgendwie einordnen kann", sagt der Zürcher Psychiater Seifritz, "der entwickelt nur selten eine Stresserkrankung.">

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Spiegel online, Logo

5.4.2011: Lernprozesse bringen das Hirn schnell zum Wachsen

aus: Spiegel online: Grosshirnrinde: Neue Begriffe lassen Gehirn schnell wachsen; 5.4.2011;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,755151,00.html

<Menschliches Gehirn: Überraschende Unterschiede bei Vorher-Nachher-Aufnahmen.

Beim Lernen kann das Gehirn Erwachsener erstaunlich schnell größer werden. Dies haben Forscher bei Freiwilligen beobachtet, die neue Farbbegriffe büffelten. Schon nach knapp zwei Stunden Training war die Großhirnrinde gewachsen.

Washington - Wie schnell reagiert das Gehirn auf neue Anforderungen? Bisher waren Hirnforscher davon ausgegangen, dass für einen Umbau etwa der Großhirnrinde Wochen oder sogar Jahre notwendig sind. Eine neue Studie eines chinesisch-US-amerikanischen Forscherteams hat nun jedoch gezeigt, dass es viel schneller geht.

Die Wissenschaftler hatten Freiwilligen künstliche Namen für bestimmte Grün- und Blautöne beigebracht. Schon nach knapp zwei Stunden Training habe es einen Größenzuwachs in der Großhirnrinde gegeben, berichten Veronica Kwok von der University of Hongkong und ihre Kollegen im Fachblatt "Proceedings of the National Academies of Sciences".

Für den Farbtest stellten sich 19 chinesische Studenten zur Verfügung. In fünf Sitzungen, verteilt auf drei Tage, sollten die Probanden neue Namen für zwei willkürlich ausgewählte Grün- und zwei Blautöne lernen. Als Bezeichnungen suchten die Forscher einzelne, dem Mandarin-Chinesisch entnommene Silben aus, die für sich betrachtet keinerlei Bedeutung hatten. Die beiden Grüntöne bekamen etwa die Namen "áng" und "sòng", die beiden Blautöne wurden "duan" und "ken" getauft.

Zuerst sollten sich die Testteilnehmer die neuen Namen anhören, während sie gleichzeitig die dazugehörige Farbe auf einem Monitor sahen. Anschließend sollten sie sie benennen, wenn sie auf einem Monitor gezeigt wurden. Insgesamt, betonen die Forscher, habe das Training für jeden Probanden genau eine Stunde und 48 Minuten gedauert. Vor und nach der Lernphase fertigten die Wissenschaftler von jedem Teilnehmer einen Gehirnscan per Magnetresonanztomograph an.

Mehr Ressourcen im Sehzentrum

Der Vergleich der Vorher-Nachher-Aufnahmen habe dann überraschend deutliche Unterschiede gezeigt, berichten Kwok und ihre Kollegen: Vor allem in einem Teil des Sehzentrums in der linken Hirnhälfte erhöhte sich das Volumen der sogenannten Grauen Substanz, die aus den Zellkörpern der Gehirnzellen besteht und die äußere Rinde des Großhirns ausmacht. Dieser Bereich ist bekannt dafür, dass er das Farbsehen steuert, erläutern die Wissenschaftler. Zwar habe man auch früher schon derartige Umbauten und Volumenzuwächse im Gehirn Erwachsener beobachtet, wenn diese neue Fähigkeiten erlernten. Derartig schnelle Veränderungen seien jedoch unbekannt - normalerweise brauche das Gehirn zumindest ein paar Wochen, um seine Struktur zu verändern.

Dass die Forscher für den Test Farbnamen auswählten, war kein Zufall: Sie gelten als gutes Modell, um den Einfluss von Sprache auf die Wahrnehmung zu untersuchen. Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass die Sprache die Farbwahrnehmung stark prägt. So können Menschen, in deren Muttersprache es nur ein einziges Wort für alle Grün- und Blautöne gibt, die Farben Grün und Blau kaum auseinanderhalten. Denn die in der Muttersprache vorhandenen Namen legen fest, welche Farbkategorien das Gehirn verwendet und wie es gesehene Farbtöne diesen Kategorien zuordnet.

Besonders ausgeprägt ist dieser Effekt im rechten Gesichtsfeld, das von der linken Hirnhälfte gesteuert wird - der Hälfte, die im Allgemeinen auch das Sprachzentrum beherbergt. Die Beobachtung, dass genau dort ein derartig rapider Umbau beim Erlernen von neuen Farbnamen stattfindet, erlaube zum ersten Mal, der engen Kopplung von Farbnamen und -wahrnehmung eine anatomische Grundlage zuzuordnen, sagen die Wissenschaftler.

hda/dapd>

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n-tv online, Logo

8.4.2011: Jeder Partei ihre Hirnstruktur

aus: n-tv online: Andere Hirnstrukturen bei Konservativen: Die Angst spielt eine Rolle; 8.4.2011;
http://www.n-tv.de/wissen/Die-Angst-spielt-eine-Rolle-article3051431.html

<Menschen, die sich politisch als konservativ bezeichnen, haben ein größeres Angstzentrum als beispielsweise liberal eingestellte Personen. Das beweisen Forscher mit Hilfe von Magnetresonanzaufnahmen von Probanden.

Politisch konservative Menschen haben ein größeres Angstzentrum im Hirn. Das berichtet eine Gruppe um Ryota Kanai vom University College London im Journal "Current Biology". Ihre Untersuchung zeigte außerdem: Probanden, die sich eher dem liberalen Spektrum zuordnen, haben mehr graue Hirnmasse in einem Bereich der vorderen Großhirnrinde (anteriorer cingulärer Cortex, ACC).

Das Team hatte 118 Probanden zunächst nach deren politischer Einstellung befragt. Auf einer fünfteiligen Skala sollten sie sich einem Spektrum von "sehr liberal" bis "sehr konservativ" zuordnen. Danach wurden die Volumenanteile ihrer Hirnregionen mit der Magnetresonanz-Tomographie ermittelt. Menschen, die in Großbritannien als liberal gelten, gehören in Deutschland am ehesten zur Gruppe der Linksliberalen. Die Gruppe der Konservativen ist auf der Insel wie in Deutschland ähnlich.

Rechter Mandelkern ist größer

Die Bilder zeigten, dass konservative Menschen eine vergrößerte rechte Amygdala haben. Diese Struktur – sie wird auch Mandelkern genannt – ist paarig angelegt und findet sich in der linken und rechten Hirnhälfte. Die Amygdala ist für das Entstehen der Angst zuständig. Zudem ist sie an der Verarbeitung möglicher Gefahren beteiligt. Die Amygdala zählt zum limbischen Systems, das Emotionen verarbeitet. Der anteriore cinguläre Cortex steuert zentral etliche höhere Hirnfunktionen. Dazu zählen das Lernen, das Sozialverhalten, Entscheidungen, und andere zielgerichtete Verhaltensweisen.

"Vorher [vor der Studie] war bekannt, dass einige psychologische Eigenschaften die politische Orientierung von Menschen vorhersagen können", erklärte Kanai. "Unsere Studie verknüpft nun solche Persönlichkeitseigenschaften mit spezifischen Hirnstrukturen." Ausgelöst wurde die Untersuchung von Hinweisen, nach denen Liberale beim Verarbeiten sich widersprechender Informationen eine höhere Aktivität im ACC haben. "Das war der erste neurowissenschaftliche Hinweis auf biologische Unterschiede zwischen Liberalen und Konservativen."

Politische Orientierung nicht im Hirn ablesbar

Die Forscher berichten außerdem, dass es bereits vor ihrer Arbeit mehrere Hinweise darauf gab, dass Konservative empfänglicher für Bedrohungen und Unsicherheiten sind. Liberale hingegen gelten als offener für neue Erfahrungen. Diese Differenzen könnten sich im Hirn zeigen, vermutete das Team – und behielt recht. Kanai betont jedoch: "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die aktuelle politische Orientierung direkt in diesen Hirnregionen verschlüsselt ist."

Die Forscher weisen außerdem darauf hin, dass politische Einstellungen in mehr als nur in konservative oder liberale Kategorien fallen. Vielleicht könnten ähnliche Unterschiede in der Größe von Hirnregionen auch erklären, warum sich einige Menschen gar nicht für Politik interessierten – oder warum eine Gruppe strikt auf Mac-Computer setze, während andere PCs mit Windows bevorzugten.

dpa>


Zum selben Thema der Hirnform je nach Partei kam auch noch folgende Meldung:


20 minuten online, Logo

8.4.2011: Hirnform je nach Partei

aus: 20 minuten online: Hirnforschung: Politische Gesinnung zeigt sich im Gehirn; 8.4.2011;
http://www.20min.ch/wissen/news/story/Politische-Gesinnung-zeigt-sich-im-Gehirn-28946243

<
Glaubt man britischen Forschern, so verfügen SVP-Politiker über eine besonders grosse Amygdala. Bei der FDP dürfte sich eine ausgeprägte Grosshirnrinde bemerkbar machen.

Politische Ansichten von Menschen spiegeln sich in ihren Hirnstrukturen wider. Dies zeigt eine britische Hirnstudie an 90 Studenten. Demnach ist bei liberalen Menschen ein bestimmter Teil der Grosshirnrinde besonders stark ausgeprägt, der anteriore cinguläre Cortex (ACC). Deshalb können diese Personen komplexe und widersprüchliche Informationen besser verarbeiten. Dies deckt sich mit früheren Studienresultaten, denen zufolge Liberale offener für neue Erfahrungen sind.

Bei konservativen Menschen fanden die Forscher des University College London eine grössere Amygdala. Dieses Areal dient zur Verarbeitung von Emotionen wie etwa Angst. Die Forscher leiten daraus im Fachblatt «Current Biology» ab, dass konservative Personen in ungewissen Situationen stärker auf Gefahren achten. «Früher galten manche psychische Eigenschaften als Hinweis auf die politische Orientierung eines Menschen», sagt Erstautor Ryota Kanait. «Unsere Studie verbindet solche Persönlichkeitszüge mit bestimmten Hirnstrukturen.»

(dapd)>

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Cronicaviva del Perú, Logo

Perder peso ayudaría a mejorar la memoria y concentración






Gewichtsabnahme hilft, das Gedächtnis und die Konzentration zu verbessern
de / aus: http://www.cronicaviva.com.pe/index.php/ciencia-y-tecnologia/ciencia/17529-perder-peso-ayudaria-a-mejorar-la-memoria-y-concentracion

Domingo, 17 de Abril de 2011 04:59 (Lima)




Sonntag, den 17. April 2011, 4:59 Uhr (Lima-Zeit)

Un nuevo beneficio se suma a la lista de perder peso; mejorar la memoria y la concentración, según una nueva investigación a 150 pacientes con obesidad, realizado por la Universidad Estatal de Kent.

Para llevar a cabo el estudio, los especialistas sometieron a todas las personas a pruebas de aprendizaje y memoria.

El resultado fue que el 23,9% tenía problemas de aprendizaje y el 23% de memoria para reconocer situaciones.

Cien de estos pacientes se sometieron, posteriormente, a la cirugía de bypass gástrico.

El otro grupo siguió con su dieta y vida normal.

Al cabo de doce semanas los pacientes intervenidos mostraron, en las mismas pruebas realizadas antes de la operación,  resultados medios y superiores, mientras que en aquellos que no se sometieron a la intervención, no hubo mejoría.

Para los investigadores este hallazgo permite dar cuenta que no sólo el cuerpo se beneficia sin el sobrepeso, sino que también la mente. Andina.



Wer Gewicht abnimmt, der wird bekommt wieder eine neue Belohnung; das Gedächtnis und die Konzentration werden verbessert, so besagt eine neue Untersuchung an 150 fettleibigen Patienten, die an der staatlichen Universität Kent durchgeführt wurde.

Um die Untersuchung durchzuführen, liessen die Spezialisten die Betroffenen Lern- und Gedächtnistests durchführen.

Das Resultat war, dass 23,9% bei der Lernfähigkeit und 23% bei der Gedächtnisleistung Probleme hatten, Situationen wiederzuerkennen.

Hundert dieser Patienten liessen sich danach einer Magen-Bypassoperation unterziehen.

Die andere Gruppe setzte ihre Diät und ihr normales Leben fort.

Nach 12 Wochen zeigten die Patienten, die sich hatten operieren lassen, bei denselben Tests von vor der Operation durchschnittliche und bessere Resultate, während diejenigen, die sich keiner Operation unterzogen hatten, keine Verbesserungen zeigten.

Für die Forscher zeigt dieser Befund, dass man sich bewusst sein sollte, dass der Körper ohne Übergewicht nicht nur schneller ist, sondern auch der Geist. Nachrichtenagentur Andina.


20 minuten online, Logo

1.8.2011: <Internet-Explorer-Nutzer haben tiefen IQ>

aus: 20 minuten online: Intelligenz-Test erzürnt Microsoft-Fans: Internet-Explorer-Nutzer haben tiefen IQ; 1.8.2011;
http://www.20min.ch/digital/webpage/story/Internet-Explorer-Nutzer-haben-tiefen-IQ-26255953

<Nutzer des Internet Explorer sollen dümmer als andere Web-Surfer sein. Das behauptet ein kanadisches Beratungsunternehmen. 100 000 Internet-Nutzer liess es zum IQ-Test antreten.

Das Ergebnis mögen eingefleischte Firefox- oder Safari-Fans schon lange vermutet haben: Nutzer des veralteten IE 6 schrammten beim IQ-Test mit knapp 80 Punkten nur knapp an der Grenze zur geistigen Behinderung vorbei. Diese liegt bei einem IQ von 75. Nutzer der neueren IE-Versionen 7 bis 9 erreichten immerhin 90 Punkte. Firefox-, Safari- und Chrome-Nutzer kamen auf Resultate zwischen 105 und 115 Punkten.

Albert Einstein hätte Opera genutzt.

Die intelligentesten Surfer sind gemäss der Untersuchung mit den unbekannteren Webbrowsern Opera oder Camino unterwegs. Sie sollen einen IQ von über 120 haben. Zum Vergleich: Der Durchschnitt der Bevölkerung liegt bei ungefähr 100 Punkten.

Hassmails von Microsoft-Fans

An die Falsche Adresse gelangt ist Aptiquant mit der Veröffentlichung der Studie bei den Fans des Internet Explorers. Diese wollen das Unternehmen verklagen. Ausserdem seien zahlreiche Hassmails eingetroffen, sagte CEO Leonard Howard.

Aptiquant führte den kostenlosen IQ-Test auf der eigenen Firmensite durch. Das Ziel war es angeblich, einen Zusammenhang zwischen den geistigen Fähigkeiten der Internet-Nutzer und deren Wahl eines Browsers zu finden.

Die publizierten Resultate sollten mit grösster Vorsicht interpretiert werden, da die Firma keine Angaben darüber macht, wie der IQ-Test aufgebaut war.

(owi)>

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Peru: Hirnförderung mit Äpfeln, Fröschen und Mataloco-Suppe

aus: Para fortalecer el cerebro; de: Plantas que curan y sus usos medicinales; Edición Chirre; Jr. Miguel Zamora 148; Centro de Lima; Lima; Perú; Tel. 332-8342; p.9

Apfelgetränke zur Stärkung des Gehirns

Apfelgetränke sind zur Stärkung des Gehirns sehr empfehlenswert. Apfelgetränke können auch mit Hafer und Quinua zubereitet werden.

Waschung mit Froschcreme zur Stärkung des Gehirns

5 Frösche [in Peru kann man auf jedem ländlichen Markt Frösche kaufen] in einem Mixer mahlen, mit frischem Wasser aufkochen und das Präparat anheften, mässig abkühlen lassen und dann den Kopf waschen, dann ein Flanelltuch um den Kopf binden. Diese Waschung 4 mal täglich durchführen.

Frosch-Weinsuppe "Mataloco" zur Stärkung des Gehirns - und auch die Augen werden besser

Zwischendurch am Tag eine Froschsuppe einnehmen, der Weisswein zugefügt ist. Beim Frosch werden der Kopf und der Bauch entfernt. Wer diese Suppe kontinuierlich einnimmt, wird ein ausgezeichnetes Gedächtnis bekommen und dadurch eine befriedigende geistige Gesundheit erlangen. Die Augen verbessern sich ebenfalls mit diesem herrlichen Naturprodukt.

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El Chino online,
                        Logo



3/12/2011: <Los juegos de video violentos modifican el cerebro>: la motricidad es mejor - pero la capacidad mental baja

3.12.2011: <Gewalt-Videospiele verändern das Gehirn>: Motorik ist besser - das Denkvermögen nimmt aber ab

de / aus: El Chino del Perú;
http://www.prensaescrita.com/adiario.php?codigo=AME&pagina=http://www.elchino.com.pe

<Los juegos de vídeo violentos alteran las funciones cognitivas y emocionales del cerebro en jóvenes en tan sólo una semana, según datos presentados en la Sociedad Radiológica de Norteamérica (RSNA, por su sigla en inglés).

El estudio, que utilizó los datos procedentes de resonancias magnéticas, sometió a análisis a 22 varones entre 18 y 29 años, que fueron separados en dos grupos iguales. Un grupo jugó a vídeo juegos de disparos durante diez horas a lo largo de una semana y dejaron de hacerlo en la siguiente, mientras que el otro grupo estuvo exento de esta rutina durante esos 14 días.

El grupo que jugó a los videojuegos mostró una menor activación del lóbulo frontal inferior [responsable para motricidad, ver web01] al realizar las pruebas emocionales con palabras de acciones violentas y no violentas y también una reducción de la actividad en el córtex (lóbulo frontal [web01]) a la hora de desempeñar tareas numéricas [lo que quiere decir que las personas tienen una capacidad mental reducida]. En la semana siguiente, libre de videojuegos violentos, esos cambios cerebrales disminuyeron.

Según el profesor Wang, los resultados demuestran que los videojuegos violentos tienen un efecto a largo plazo en las funciones cerebrales.>

<Gewalt-Videospiele verändern die kommunikativen und emotionalen Hirnfunktionen bei Jugendlichen, und dabei reicht schon eine Woche mit Gewaltspielen aus. Dies besagen die präsentierten Daten der Nordamerikanischen Radiologischen Gesellschaft (spanisch: Sociedad Radiológica de Norteamérica, das englische Kürzel ist RSNA).

Die Studie mit Daten aus Untersuchungen mit Magnetresonanztomograph untersuchte 22 junge Männer zwischen 18 und 29 Jahren, die in 2 gleiche Gruppen aufgeteilt wurden. Eine Gruppe spielte während 10 Stunden täglich während einer Woche Gewehr-Videospiele, in der nächsten Woche spielten sie nicht, während die andere Gruppe während 14 Tagen keine Videospiele spielte.

Die Gruppe mit den Videospielen zeigte eine verstärkte Aktivität des inneren Frontallappens [zuständig für die Motorik, siehe web01] durch die vielen emotionalen Spiele mit den gewalttätigen Aktionen und den dazugehörigen gewalttätigen oder nicht-gewalttätigen Worten, und es zeigte sich eine Reduktion der Aktivität im Kortex (Frontallappen [web01]), wenn numerische Aufgaben zu bewältigen waren [das heisst: Die Menschen haben eine reduzierte Denkfähigkeit]. In der folgenden Woche ohne Videospiele verringerten sich die Unterschiede im Gehirn.

Gemäss Professor Wang zeigen die Resultate, dass die gewalttätigen Videospiele einen Langzeiteffekt auf die Gehirnfunktionen haben.>
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Und hier eine wichtige Meldung: Kindsmisshandlung und Kindsmissbrauch verändern das Gehirn in negativer Weise:

n-tv online, Logo

9.12.2011: <Wissenschaft: Kindesmisshandlung hinterlässt "Narben" im Hirn> - das Hirnareal zum Lernen (Hippocampus) bleibt kleiner - der Frontallappen (Kontrolle der Angst) bleibt kleiner - und das Angstzentrum (Amygdala) ist hypersensibel

aus: n-tv online; 9.12.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Wissenschaft/Kindesmisshandlung-hinterlaesst-Narben-im-Hirn-article4965056.html
ebenso: http://www.n-tv.de/wissen/Opfer-haben-Narben-im-Hirn-article4971916.html

<Münster (dpa) - Wer als Kind misshandelt wurde, hat nicht nur psychische Narben. Forscher der Universität Münster haben in einer Studie jetzt auch biologische Veränderungen im Gehirn belegt.

Noch Jahrzehnte nach dem Missbrauch zeigten die Opfer eine erhöhte Aktivität des Angstzentrums und mehrere verkleinerte Gehirnareale, berichten die Forscher im Journal «Biological Psychiatry» (derzeit im Druck). Die Ergebnisse seien ein wichtiger Schritt, um den Zusammenhang zwischen Kindesmisshandlung und späteren psychischen Erkrankungen zu erklären.

[Messungen im Angstzentrum bei der Fotobetrachtung]

Für ihre Studie untersuchten die Münsteraner Forscher 148 psychisch gesunde Erwachsene. Mit einem Fragebogen wurde zunächst ermittelt, ob ein Proband als Kind misshandelt wurde. Dann konfrontierten die Forscher die Testpersonen mit Fotos von wütenden oder furchtvollen Gesichtern und maßen gleichzeitig die Aktivität des sogenannten Mandelkerns (Amygdala), des Angstzentrums im Gehirn. Das Ergebnis: Bei misshandelten Probanden schlug das Angstzentrum deutlich heftiger Alarm als bei Personen, die als Kind nicht misshandelt wurden.

«Dieser Zusammenhang zwischen einem hypersensiblen Mandelkern und Kindesmisshandlung wurde bisher noch nie bei gesunden Menschen nachgewiesen», erklärt der Psychiater Udo Dannlowski, einer der Autoren der Studie. Lediglich bei Ratten, die man sehr früh von den Müttern getrennt hat, und bei misshandelten, bereits depressiv erkrankten Menschen gab es schon ähnliche Befunde. Die Folgen einer solchen Überreaktion seien dramatisch: «Die Betroffenen fürchten sich schneller, haben einen stärkeren Schreckreflex, haben Angst vor Nähe zu anderen Menschen und sind im Alltag ängstlicher als andere Menschen.» Alles in allem also ein Leben in Alarmbereitschaft.

[Bestimmte Gehirnregionen sind verkleinert]

In einem zweiten Versuchsteil untersuchten die Münsteraner Forscher die Größe bestimmter Bereiche im Gehirn. Bei Missbrauchsopfern waren bestimmte Gebiete signifikant kleiner als bei anderen Menschen. Zu demselben Schluss kommt eine Studie amerikanischer Forscher, die ebenfalls in dieser Woche veröffentlicht wurde (in den «Archives of Pediatrics & Adolescent Medicine»). Betroffen waren unter anderem der sogenannte Hippocampus, der für das Lernen zuständig ist, aber auch der Stirnlappen, der eigentlich das Angstzentrum kontrollieren soll. «Kleinere Gehirnareale bedeuten weniger Zellen und das führt tendenziell zu einer schlechteren Funktion des betroffenen Gebietes», sagt Udo Dannlowski.

[Sensibles Angstzentrum und verkleinerte Gehirnbereiche auch bei Depressiven und Angst-Menschen]

Beide Ergebnisse - ein sensibles Angstzentrum und verkleinerte Gehirnbereiche - kennen die Forscher bereits: von Patienten mit Depressionen und Angstzuständen. In den Ergebnissen könnte also der Schlüssel liegen für eine biologische Erklärung des Zusammenhangs zwischen Misshandlungen im Kindesalter und späteren psychischen Erkrankungen wie Depressionen.

Quelle: n-tv.de / dpa>


Kommentar

Mit gesunder, ausgeglichener Ernährung gemäss Blutgruppenernährung und mit Autogenem Training kann man sich von der Depression befreien, aber die Erinnerung und die Hypersensibilität bleiben erhalten, die man mit Meditationen etwas lindern kann.

Michael Palomino, 10.12.2011


Hier eine Meldung zum selben Thema:


Der Standard online, Logo

9.12.2011: Kindsmisshandlung ist auch Jahrzehnte nach der Tat noch an den veränderten Hirnstrukturen  messbar: Hippocampus (Lernen und Gedächtnis) reduziert - Stirnlappen (Emotionsregulation) reduziert - Angstzentrum (Amygdala) mit Überaktivität

aus: Der Standard online: Narben in der Seele, Narben im Gehirn; 9.12.2011;
http://derstandard.at/1323222660893/Studie-Narben-in-der-Seele-Narben-im-Gehirn

<Langzeitfolgen von Kindesmisshandlung mittels Magnetresonanz-Tomografie im Gehirn nachweisbar.

Menschen, die als Kind misshandelt wurden, leiden meist ihr Leben lang unter den seelischen Folgen. So haben Erwachsene, die als Kind Gewalt, Missbrauch oder Vernachlässigung ausgesetzt waren, ein erheblich höheres Risiko, an psychischen Erkrankungen wie Depression oder Angststörungen zu erkranken. Wissenschaftler vom interdisziplinären Otto-Creutzfeldt-Zentrum für kognitive - und Verhaltensneurowissenschaften der Universität Münster haben nun erstmals gezielt die Langzeitfolgen von Misshandlungserlebnissen mittels Magnetresonanz-Tomografie (MRT) untersucht. Die Daten zeigen, dass die Folgen von Gewalterfahrungen im Kindesalter noch Jahrzehnte später in den Gehirnen der Betroffenen nachweisbar sind.

Die Forscher befragten eine große, repräsentative Stichprobe psychisch gesunder Erwachsener zu Gewalterfahrungen in ihrer Kindheit. Mittels MRT vermaßen sie zum einen Gehirnstrukturen der Probanden, also die Größe einzelner wichtiger Gehirnbereiche. Zum anderen zeichneten sie die Gehirnaktivität der Probanden während des Betrachtens wütender und furchtvoller Gesichter auf.

Kleinere Gehirnstrukturen für Emotionsregulation

Die Ergebnisse zeigten ein eindeutiges Bild: Über je mehr Gewalterfahrungen oder Vernachlässigung die Probanden berichteten, desto kleiner waren wichtige Gehirnstrukturen wie zum Beispiel der für Lernen und Gedächtnis wichtige Hippocampus oder der für die Emotionsregulation zuständige Stirnlappen. Außerdem zeigten Probanden mit Gewalterlebnissen eine deutliche Überaktivität des Mandelkerns, einer zentralen Struktur des Furchtnetzwerks im Gehirn.

Die Auffälligkeiten in den Gehirnen der als Kind misshandelten Probanden haben erhebliche Ähnlichkeiten mit jenen Veränderungen im Gehirn, die depressiv Erkrankte häufig aufweisen. Daher könnten diese Veränderungen das höhere Risiko für das Auftreten psychischer Störungen bei Menschen mit Gewalterfahrungen erklären, schlussfolgern die Forscher.

Die Studie ist online erschienen und wird demnächst in der Printausgabe der Fachzeitschrift "Biological Psychiatry" veröffentlicht. (red)

Originalpublikation:

Dannlowski U. et al. (2011): Limbic Scars: Long-Term Consequences of Childhood - Maltreatment Revealed by Functional and Structural Magnetic Resonance Imaging. Biological Psychiatry In Press; doi:10.1016/j.biopsych.2011.10.021>


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Welt online, Logo

15.12.2011: Das menschliche Gehirn ist auf 150 Kontaktpersonen ausgelegt - mehr geht nicht

aus: Welt online: Neurologie: Bei mehr als 150 Kontakten macht das Gehirn dicht; 15.12.2011;
http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article13769335/Bei-mehr-als-150-Kontakten-macht-das-Gehirn-dicht.html

<Autor: Beatrice Wagner

Das Gehirn ist für den Kontakt mit 150 Menschen ausgerichtet – mehr gibt die Evolution nicht her. Die Folge: Menschen verlernen Empathie.

Feierabend am Mittleren Ring in München. Wer zu langsam fährt – also nur 10 bis 15 über den erlaubten 60 Stundenkilometer – wird gnadenlos mit Lichthupe und dichtem Auffahren genötigt, auf das Gaspedal zu drücken.

"Ach, das müssen die Jugendlichen unter sich ausmachen" - so lautet eine der bequemen Begründungen, wenn wir wegsehen. In der Gesellschaft gehen Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft verloren

Zur selben Zeit, ein U-Bahn-Zugang in München-Maxvorstadt: Genau da, wo die Menschen von der Rolltreppe nach oben ins Freie drängeln, parkt regelmäßig ein Auto und versperrt den Weg.

Aber nicht nur Autofahrer sind so: Die Besitzer eines Gartengrills in einer Wochenendsiedlung stellen das rauchende Feuer gern weit weg vom eigenen Häuschen vor die Terrasse des Nachbarn.

Wenn jemand in Not ist, wird gegafft anstatt geholfen. Ein gefundenes Portemonnaie wird nicht mehr abgegeben, sondern der Geldscheine beraubt und dann weggeworfen.

Es gibt unzählige Bespiele dieser Art. In unserer Gesellschaft macht sich die Rücksichtslosigkeit breit. Ursache dafür ist aus Sicht der Hirnforschung unter anderem eine abnehmende Fähigkeit von „Theory of Mind“ in der Bevölkerung.

Entwicklung ab vier Jahren

Theory of Mind – zu Deutsch: Theorie des Geistes – ist die Fähigkeit, Gefühle, Situationen, Denkweisen und Wahrnehmungen anderer Personen einzuordnen und ihre Verhaltensweisen vorherzusagen.

Diese Fähigkeit ist nicht von Anfang an vorhanden. Sie beginnt sich erst mit etwa vier Jahren zu entwickeln. In diesem Alter entdecken wir, dass wir so etwas wie ein Bewusstsein haben. Und damit wird uns klar, dass dies auch für andere Menschen gilt. Wir fangen an, uns in die Lage von anderen Menschen zu versetzen und uns zu überlegen, wie die Welt wohl aus deren Perspektive aussehen mag.

Das zeigt eine psychologische Untersuchung: Zwei Personen, nennen wir sie Sally und Anne, stehen vor einem roten und einem blauen Schrank. Sally legt einen Ball in den roten Schrank und geht weg. Nun nimmt Anne den Ball und legt ihn in den blauen Schrank. Sally kommt zurück. Wenn nun ein Kind untersucht werden soll, ob es schon eine Theory of Mind besitzt, wird ihm die folgende Frage gestellt: „Wo sucht Sally den Ball?“

Antwortet das Kind „im roten Schrank“, dann hat es eine Theory of Mind entwickelt, die unter Fachleuten kurz als ToM bezeichnet wird. Das Kind kann sich in die Lage von Sally versetzen, die davon ausgeht, dass der Ball noch da liegt, wo sie ihn hingetan hat. Kinder unter etwa vier Jahren allerdings werden höchstwahrscheinlich „im blauen Schrank“ antworten. Sie denken: Da liegt der Ball und deswegen muss man ihn da suchen. Diese Antwort zeigt, dass dieses Kind sich noch nicht in die Lage anderer hinein versetzen kann.

Für diese Fähigkeit ist insbesondere der vorderer und seitlicher Bereich des Frontalhirns zuständig, der bei Theory-of-Mind-Aufgaben eine Zunahme neuronaler Aktivität zeigt. Es ist der Bereich unseres Gehirns, in dem strategische Ziele geplant und vorausgedacht werden.

„Was ToM ansonsten leistet, wird besonders deutlich, wenn diese grundlegend wichtige Leistung außer Kraft gesetzt wird. Beispiele sind der kollektive Verlust ‚menschlichen’ Handelns in der jüngeren Geschichte und das kriminelle Verhalten einzelner“, erklärt auch Hans Förstl, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Münchner Klinikum rechts der Isar in seinem im Jahr 2006 erschienenen Fachbuch „Theory of Mind“.

Überlebenswichtige Werte

ToM ist seit jeher für das soziale Miteinander wichtig. Bereits in einer Stammesgruppe war es wichtig zu wissen, wie die Hierarchie aufgebaut ist, wer Freund und wer Feind ist und dass eine Hand die andere wäscht. Allianzen zu bilden und zu kooperieren gehört zu den vielen Fähigkeiten, die das Überleben in einer Gemeinschaft sichern. Dazu benötigt man die Theory of Mind: Sie hilft einzuschätzen, wie der andere wohl reagieren wird, wenn man ihn um Hilfe bittet.

Die Fähigkeiten „Hilfsbereitschaft“, „Mitgefühl“ oder „Rücksichtnahme“ sind folglich nicht primär höfliche, sondern vielmehr überlebenswichtige Werte einer Gesellschaft. „Und genau diese Eigenschaften sind heutzutage in Gefahr“, erklärt Familientherapeutin Nele Kreuzer aus München. „Mitgefühl ist kein anzustrebender Wert mehr. Die Hilfsbereitschaft lässt nach. Wir befinden uns auf dem Egotrend.“

Um die Fähigkeit der Theory of Mind zu entwickeln, muss man nämlich dazu in der Lage sein, eine Außenperspektive zu sich selbst einzunehmen. Das gelingt, indem man die Innenperspektive des anderen zur Kenntnis nimmt. Das ist Trainingssache.

Die Übung beginnt im Idealfall schon früh. „Wer unter Geschwistern aufwächst oder schon früh in einer Kindergruppe untergebracht wird, der merkt schnell, dass andere Kinder anders ticken und macht sich darüber Gedanken. Doch wenn Eltern nur ein Kind haben, das der Hoffnungsträger der Familie ist, dann dreht sich oftmals alles um das Kind. Es hat nicht mehr das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, sondern denkt, es sei der Nabel der Welt“, sagt Nele Kreuzer.

Aus Hirnforschungssicht bedeutet dies: Solche Kinder haben keinen Lernanreiz, die Innenperspektive anderer Menschen zu ergründen, um ihre Verhaltensweisen vorherzusagen. Ihnen reicht es, einen Wunsch zu äußern, damit er erfüllt wird. Im Gehirn entwickeln sich aber nur die Bereiche, die auch gefordert werden.

Optimiertes Gehirn

Ein weiterer Grund für die zunehmende Rücksichtslosigkeit ist die steigende Anzahl von Menschen um einen herum. Es gibt Theorien, nach denen die Größe des Frontalhirns mit der Gruppenstärke der Säugetiere korreliert. „Die sich innerhalb der Gruppe herausbildenden Verhaltensformen mögen die Herausbildung besonders jenes frontalen Gehirnlappens befördert haben, der schon bei den Primaten im Vergleich zum restlichen Hirn übermäßig stark ausgebildet ist“, schreiben der Dichter Raoul Schrott und der Neuropsychologe Arthur Jacobs in ihrem Buch „Gehirn und Gedicht“ (2011). „Auf dieser Rechnung aufbauend, kann man von der Größe unseres Gehirnlappens auf die Gruppengröße schließen. Unser Gehirn ist demnach auf einen sozialen Verband von maximal 150 Leuten optimiert.“

Und wenn wir jetzt überlegen, wie vielen Menschen wir tagtäglich begegnen? Das Gegenüber wird damit zu einem Störfaktor. Wenn zu viele Menschen um einen herum schwirren, wird ein einzelner Mensch kaum mehr wahrgenommen. Dies erkennt man daran, dass wir wohl bei einem Waldspaziergang jeden entgegenkommenden Wanderer begrüßen, nicht aber mitten auf einer belebten Einkaufsstraße. Insofern ist die zunehmende Rücksichtslosigkeit eine natürliche Reaktion und ein Schutzmechanismus des Gehirns.

Rücksicht kann gelernt werden

Trotzdem ist es nicht sinnvoll, die Fähigkeit der "Theory of Mind" brach liegen zu lassen oder gar nicht erst zu entwickeln. Denn auch wenn wir oftmals mehr Menschen um uns herum haben als wir verkraften können, so sind wir doch immer wieder auch in kleinere Gruppenverbände eingegliedert. „Eltern haben hier eine große Verantwortung. Sie sollten ihre Bedürfnisse weniger denen ihrer Kinder unterordnen. Denn nur so lernt der Nachwuchs, auch auf andere Menschen Rücksicht zu nehmen“, erklärt Familienpsychologin Kreuzer.

Wichtig sind auch Gespräche, in denen die Sicht auf andere Menschen gelenkt wird. Lesen und Vorlesen sind hilfreich: „Was meinst du, warum verhält sich das Kind in dem Buch so?“ Auch sollten sich Eltern bei Streitigkeiten unter Kindern nicht direkt in höherer Instanz einmischen. Dahinter steht oftmals die Angst, dem Kind würde Unrecht getan und der Wille es zu beschützen. Doch Menschen lernen nur in der Auseinandersetzung mit anderen auch sich selbst kennen. Und dies gilt lebenslang.>

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23.12.2011: <Neurologie: Gehirnscans taugen künftig als Beweise vor Gericht> - Hirnstrukturen können Einschränkungen des Denkvermögens belegen

aus: Welt online: Neurologie: Gehirnscans taugen künftig als Beweise vor Gericht; 23.12.2011;
http://www.welt.de/gesundheit/article13782384/Gehirnscans-taugen-kuenftig-als-Beweise-vor-Gericht.html

<Delinquenten könnten künftig vor Gericht strafmildernde Umstände geltend machen – wenn eine Aufnahme des Gehirns dessen Einschränkungen belegt.

Aufnahmen des Gehirns als entscheidender Faktor bei Gerichtsprozessen? Eines Tages könnten solche Bilder nach Ansicht von Experten Aufschluss über das kriminelle Potenzial von Tätern geben und im Justizalltag Einzug halten. Im Moment aber ist das noch Zukunftsmusik. Zurückhaltung ist angesagt, wie eine Studie der renommierten britischen Royal Society ergab.

In Zukunft können Aufnahmen vom Gehirn vor Gericht als Beweis akzeptiert werden - aber eben erst in Zukunft

In der Zukunft könnten den Forschern zufolge Aufnahmen des Gehirns möglicherweise hilfreich sein, wenn es um Prognosen geht, ob ein verurteilter Täter rückfällig wird oder nicht. Derzeit sieht der Bericht ebenso wie bei der Beurteilung der Taten aber noch keine Möglichkeiten, einen Zusammenhang herzustellen.

Einige Kriminelle, wie Psychopathen, wiesen andere Gehirnstrukturen als der Großteil der Menschen auf, erklärten die Wissenschaftler um Nicholas Mackintosh, emeritierter Psychologieprofessor der Universität Cambridge. Diese Unterschiede reichten aber nicht aus, um die Täter von ihrer rechtlichen Verantwortung frei zu sprechen.

„Wenn wir eine Gehirnaufnahme sehen, hätten wir gerne einen Fleck, der mit einem komplexen Verhalten in Zusammenhang steht“, räumte Carl Senior von der Aston-Universität in Brimingham ein. Dabei seien viele weitere Faktoren, wie Erziehung und die spezifischen Umstände der Tat, ausschlaggebend, ob ein Verbrechen begangen werde oder nicht. Und Gehirnaufnahmen könnten dies nicht zeigen. Senior, Sprecher der Britischen Psychologischen Gesellschaft, war nicht an der Studie beteiligt.

Vor US-Gerichten spielt Neurologie eine größere Rolle

Der Bericht der Royal Society ist Teil eines Projekts, das untersucht, welche Auswirkungen Fortschritte in den Neurowissenschaften für die Gesellschaft haben. Nach der Analyse mit Blick auf gerichtliche Prozesse soll im kommenden Jahr ein Bericht zu Militär- und Sicherheitsfragen erscheinen. Eine weitere Studie zum Bereich Bildung und lebenslanges Lernen wurde Anfang 2011 veröffentlicht.

Anders als in Großbritannien haben die Neurowissenschaften in den USA bereits einen festeren Platz in Gerichtsprozessen. In den Jahren 2005 bis 2009 stieg die Vorlage von neurologischen oder genetischen Faktoren als mögliches Beweismaterial von 100 auf rund 200 Fälle jährlich, wie Nita Farahany von der Vanderbilt-Universität in Tennessee zusammentrug. In den meisten dieser Fälle habe es sich um Häftlinge in Todeszellen gehandelt, erklärte Mackintosh.

Neurowissenschaft soll bei der Bestimmung der Strafmündigkeit helfen

Einen weiteren Fall beschrieb er aus Italien: Dort wurde eine Frau verurteilt, die ihre Schwester umgebracht und versucht hatte, auch ihre Eltern zu töten. Ihre Verteidiger argumentierten, die Verurteilte sei psychisch krank, und legten Unterlagen vor, wonach das Gehirn der Frau Abnormalitäten aufwies. Das Strafmaß wurde später reduziert. Eine Bewertung des Sachverhalts lehnte Mackintosh ab.

Als hilfreich könnten sich die Neurowissenschaften nach seiner Ansicht beispielsweise bei der Bestimmung der Strafmündigkeit erweisen. In England können Jugendliche bereits ab 10 Jahren strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden. „Die Wissenschaft sagt, dass ein zehn Jahre altes Gehirn noch unreif und im Entwickeln begriffen ist“, sagte Mackintosh. Erst mit etwa 20 Jahren sei das Gehirn in der Regel voll entwickelt.

„Wir wissen einfach viel zu wenig über die Darstellung des Gehirns, um jetzt schon Schlüsse ziehen zu können“, ergänzte Senior. „Aber lassen Sie uns die Lage in zwei Jahrzehnten noch einmal beurteilen.“

dapd/cl>

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20 minuten online, Logo

11.1.2012: Politische Macht hängt nicht von Körpergrösse ab - Beispiele

aus: 20 minuten online: Putins Beliebtheit im Sinkflug; 11.1.2012;
http://www.20min.ch/news/ausland/story/31740463

<Die Körpergrösse politischer Persönlichkeiten

Den Xiaoping: 1,52 m
Dimitri Medwedew: 1,57 m
Mahatma Gandhi: 1,60 m
Kim Jong II: 1,60 m
Nikita Chruschtschow: 1,60 m
KLech Kaczynski: 1,62 m
Francisco Franco: 1,63 m
Queen Elizabeth: 1,63 m
Angela Merkel: 1,64 m
Joseph Stalin: 1,65 m
Nicolas Sarkozy: 1,65 m
Vladimir Putin: 1,65 m
John McCain: 1,68 m
Winston Churchill: 1,70 m
Silvio Berlusconi: 1,71 m
Adolf Hitler: 1,73 m
Hillary Clinton: 1,73 m
Napoleon Bonaparte: 1,73 m
Mao Tse Tung: 1,80 m
George W. Bush: 1,80 m
Gordon Brown: 1,80 m
John F. Kennedy: 1,83 m
José Luis Rodriguez Zapatero: 1,84 m
Barack Obama: 1,87 m
George Washington: 1,88 m
Bill Clinton: 1,88 m
Pascal Couchepin: 1,90 m
Helmut Kohl: 1,93 m
Abraham Lincoln: 1,93 m
Charles de Gaulle: 1,94 m
Peter der Grosse: 2,00 m>

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Der Standard online, Logo

17.1.2012: <Linke statt rechte Hand: Arm im Gips verändert das Gehirn in 16 Tagen>

aus: Der Standard online; 17.1.2012;
http://derstandard.at/1326502927974/Linke-statt-rechte-Hand-Arm-im-Gips-veraendert-das-Gehirn-in-16-Tagen

<Die Ruhigstellung der rechten Hand verändert in Kürze die sensorischen und motorischen Hirnareale. Wer nach einem rechten Oberarmbruch nur noch die linke Hand benutzt, hat bereits nach 16 Tagen markante anatomische Veränderungen in bestimmten Hirngebieten.

Je besser die feinmotorischen Fähigkeiten der linken Hand, desto mehr Hirnsubstanz im rechten motorischen Areal und desto weniger Hirnsubstanz im linken motorischen Areal.

Forschende der Universität Zürich belegen: Die Dicke der linksseitigen Hirnareale wird reduziert, hingegen vergrößern sich die rechtsseitigen Areale, die die Verletzung kompensieren. Auch die Feinmotorik der kompensierenden Hand verbessert sich deutlich. Die Studienresultate sind bedeutend für die Therapie von Schlaganfällen, bei der die Ruhigstellung eines Armes oder Beines zentral ist.

Von der rechten auf die linke Hand

Was passiert im Hirn von Rechtshändern, wenn deren dominante Hand für zwei Wochen immobil ist? Diese Frage behandelt die neue Studie unter Leitung von Lutz Jäncke und der Unfallchirurgie des Universitätsspitals Zürich. Für die Studie wurden zehn Rechtshänder mit gebrochenem rechten Oberarm untersucht.

Wegen der eingegipsten Hand mussten die Versuchspersonen während 14 Tagen für alltägliche Tätigkeiten wie Essen, Zähneputzen oder Schreiben von der rechten auf die linke Hand umstellen.

Die Gehirne der Personen wurden zweimal durch eine Magnet-Resonanz-Tomografie aufgenommen. Zuerst 48 Stunden nach der Verletzung, das zweite Mal 16 Tage nach der Ruhigstellung des Armes. Darauf basierend analysierten die Neuropsychologen die graue und weiße Hirnsubstanz der Versuchspersonen. Sie berechneten die Dicke der Hirnrinde sowie die Werte des corticospinalen Traktes und maßen die Feinmotorik der linken frei beweglichen Hand.

Umlagerung der Hirnsubstanz

"Die Ruhigstellung der rechten Hand verändert in Kürze die sensorischen und motorischen Hirnareale", so Studienautor Nicki Langer. Die graue und weiße Hirnsubstanz der Motorareale in der linken Hirnhälfte, die die ruhig gelegte rechte Hand kontrollieren, nimmt ab. Hingegen wächst die Hirnsubstanz der rechten motorischen Areale, die die untergeordnete linke Hand kontrollieren.

"Interessant ist, dass sich während der 16 Tage dauernden Ruhigstellung die Feinmotorik der linken Hand deutlich verbessert hat", ergänzt der Neuropsychologe Lutz Jäncke. Die motorische Leistungsverbesserung korreliert mit den anatomischen Veränderungen: Je besser die feinmotorischen Fähigkeiten der linken Hand, desto mehr Hirnsubstanz im rechten motorischen Areal und desto weniger Hirnsubstanz im linken motorischen Areal.

Therapeutischer Nutzen

Die Studienresultate sind für die Therapie von Schlaganfällen interessant. So wird beispielsweise bei einem Therapieansatz der unbeschädigte Arm ruhig gestellt, um den betroffenen Arm zu stärken und das entsprechende Hirnareal für neue Fähigkeiten zu stimulieren.

"Unsere Studie zeigt, dass diese Art der Therapie sowohl positive als auch negative Effekte hat", sagt Langer. "Zudem stützt unsere Studie die Richtlinien der Traumachirurgie, die vorschreiben, dass ein verletzter Arm oder ein verletztes Bein nur so kurz wie möglich, und so lang als notwendig ruhig gestellt werden soll", schließt der Studienautor. (red,derStandard.at)

Literatur:

N. Langer, J. Hänggi, N.A. Müller, H.P. Simmen, and L. Jäncke. Effects of limb immobilization on brain plasticity. Neurology. January 17, 2012.

Zum Thema:

"Das Problem ist das Unwissen"

Zwischen links und rechts>


Kommentar

Das Hirn passt sich also an - das gilt dann auch für Gewalt in Filmen und Computerspiel. Aber Logik ist ja bei der Forschung nur dann erlaubt, wenn es Geld bringt, und Frieden bringt kein Geld - oder nicht Geld genug...

Michael Palomino, 17.1.2012

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gmx-Nachrichten, Logo

31.1.2012: Mutterliebe wichtig für Hirnentwicklung: <Studie: Unterstützung der Mutter lässt das Gehirn wachsen>

aus: gmx-Nachrichten; 31.1.2012;
http://www.gmx.net/themen/gesundheit/kind/448pu3s-mutterliebe-gut-fuers-babygehirn

<Zuwendung und Unterstützung durch die Mutter sind nicht nur emotional für ein Kind wichtig. Eine US-Studie zeigt nun, dass sie auch wichtige Gehirnregionen anregen.

Washington (dpa) – Mütterliche Unterstützung in jungen Jahren zeigt sich US-Forschern zufolge auch im Gehirn. Der Hippocampus, eine Hirnregion, die wichtig ist für Gedächtnis, Emotionen und Stressbewältigung, ist bei Schulkindern größer wenn diese als Kleinkind von der Mutter stark unterstützt wurden. Das berichten die amerikanische Psychologen in den "Proceedings" der amerikanischen Akademie der Wissenschaften.

Joan Luby und ihre Kollegen von der Universität St. Louis hatten 92 Kinder von drei bis sechs Jahren verschiedenen psychologischen Tests unterworfen. Darunter war auch ein leichter Stresstest, bei dem die Kinder ein bunt verpacktes Geschenk in ihre Reichweite bekamen, es jedoch erst nach acht Minuten öffnen durften. Neben den Reaktionen der Kinder bewerteten die Forscher mit einem Punktesystem auch die Hilfe, Zuwendung und Unterstützung durch die Mutter bei dieser Wartezeit.

Im Schnitt drei Jahre später wurde bei allen Kindern im Magnetresonanztomographen die Größe des Hippocampus im Gehirn gemessen. Dabei zeigte sich, dass diese zwar vom Geschlecht der Kinder, nicht aber von ihrem Alter oder der sozialen Stellung der Eltern geprägt wurde. Dagegen entdeckten die Forscher einen starken statistischen Zusammenhang mit dem beim vorherigen Tests ermittelten "Zuwendungs-Index".

Diese Momentaufnahme könne wahrscheinlich als Hinweis auf die auch langfristig erhaltene Zuwendung als Kleinkind gewertet werden, schreiben die Forscher. Dies zeige, dass die Zuwendung und Unterstützung durch die Mutter wichtige Gehirnregionen anregt und ihre Entwicklung fördert.

weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/gesundheit/kind/448pu3s-mutterliebe-gut-fuers-babygehirn#.A1000146>

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Spiegel online, Logo

31.1.2012: <Zuwendungsindex: Mutterliebe lässt Kinderhirne wachsen> - der Hippocampus wird grösser und die Beherrschung von Emotionen und die Stressbewältigung wird besser

aus: Spiegel online: Kinderliebe ; 31.1.2012;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,812264,00.html

<Kinder lieber Mütter haben größere Gehirne, das ergab nun eine Studie. Forscher haben die Zuwendung bewertet, die Kleinkinder erfahren - und Jahre später die Hirngröße des Nachwuchses gemessen. Offenbar wirken manche Mütter anregend auf die Körperentwicklung.

Washington - Mütterliche Unterstützung in jungen Jahren zeigt sich Forschern zufolge auch im Gehirn. Der Hippocampus, eine Hirnregion, die wichtig ist für Gedächtnis, Emotionen und Stressbewältigung, ist bei Schulkindern größer, wenn diese als Kleinkind von der Mutter stark unterstützt wurden.

Das berichten amerikanische Psychologen in den "Proceedings" der amerikanischen Akademie der Wissenschaften. Joan Luby und ihre Kollegen von der Universität St. Louis hatten 92 Kinder von drei bis sechs Jahren verschiedenen psychologischen Tests unterworfen. Darunter war auch ein leichter Stresstest, bei dem die Kinder ein bunt verpacktes Geschenk in ihre Reichweite bekamen, es jedoch erst nach acht Minuten öffnen durften. Neben den Reaktionen der Kinder bewerteten die Forscher mit einem Punktesystem auch die Hilfe, Zuwendung und Unterstützung durch die Mutter bei dieser Wartezeit.

Scheinbare Korrelation nicht auszuschließen

Im Schnitt drei Jahre später wurde bei allen Kindern im Magnetresonanz-Tomografen die Größe des Hippocampus im Gehirn gemessen. Dabei zeigte sich, dass dieses zwar vom Geschlecht der Kinder, nicht aber von ihrem Alter oder der sozialen Stellung der Eltern geprägt wurde. Dagegen entdeckten die Forscher einen starken statistischen Zusammenhang mit dem beim vorherigen Tests ermittelten "Zuwendungsindex", der die Intensität und Sorgfalt des mütterlichen Kümmerns einstuft.

Zwar wären auch andere Ursachen für den gemessenen Zusammenhang denkbar. Eine nur scheinbare Korrelation zwischen Hirngröße und Mutterliebe lässt sich nicht ausschließen. Gleichwohl meinen die Forscher, dass die Studie wahrscheinlich als Hinweis auf die auch langfristig erhaltene Zuwendung als Kleinkind gewertet werden könnte. Dies zeige, dass die Zuwendung und Unterstützung durch die Mutter wichtige Gehirnregionen anregt und ihre Entwicklung fördert.

boj/dpa>

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n-tv online, Logo

31.1.2012: <Wissenschaft: Übergewicht verändert auch die Hirnströme> - Hunger kann kaum noch unterdrückt werden

aus: n-tv online; 31.1.2012;
http://www.n-tv.de/ticker/Wissenschaft/Uebergewicht-veraendert-auch-die-Hirnstroeme-article5373026.html

<München (dpa) - Übergewicht macht sich nicht nur auf der Waage und am Bauchumfang bemerkbar, sondern verändert auch die Gehirnfunktionen. Die Hirnströme übergewichtiger Menschen unterscheiden sich deutlich von denen mit Normalgewicht, teilte das Kompetenznetz Adipositas am Dienstag in München mit.

Um die Krankheit Adipositas (Fettleibigkeit) besser zu verstehen, müsse man sich in Zukunft stärker mit dem Kopf der Patienten auseinandersetzen. Es sei bekannt, dass Bauchorgane viel mit dem Gehirn kommunizierten und Hunger sowie Sättigung über das zentrale Nervensystem reguliert würden.

Ein Team von Wissenschaftlern unter Leitung von Experten der Universität Tübingen fand heraus, dass Hirnströme sowohl bei dicken und dünnen Menschen als auch bei Frauen und Männern unterschiedlich sind. So falle es Frauen schwerer als Männern ihren Hunger zu unterdrücken, wenn ihnen Speisen vorgesetzt werden. Ihre Hirnströme veränderten sich im Vergleich zu Männern stärker, wenn ihnen im Hungerzustand Bilder kalorienreicher Nahrung gezeigt wurden.

Die Ergebnisse der Forschergruppe im Kompetenznetz Adipositas könnten Hinweise darauf geben, wie Verhaltenstherapien zur Behandlung von Übergewichtigen effektiv gestaltet werden können. Patienten sollen lernen, ihre Hirnaktivität willentlich zu kontrollieren, um das Problem Fettleibigkeit vom Kopf her in den Griff zu bekommen.

Im Kompetenznetz Adipositas verbindet Wissenschaftler aus ganz Deutschland. Die Forscher untersuchen Ursachen für Adipositas und entwickeln neue Therapien sowie Präventionsstrategien.

Quelle: n-tv.de / dpa>

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13.2.2012: Kindheit und Jugend: Misshandlung lässt Hirn schrumpfen

aus: Welt online: Neurologie: Misshandlung lässt Hirnareal deutlich schrumpfen; 13.2.2012;
http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article13866642/Misshandlung-laesst-Hirnareal-deutlich-schrumpfen.html

<Ob Depressionen oder Sucht: Eine Studie könnte erklären, warum Menschen, die in der Kindheit Gewalt erlebten, häufiger an psychischen Krankheiten leiden.

Misshandlungen während der Kindheit können die Hirnentwicklung stören. Das haben US-Forscher in einer Studie mit 193 Erwachsenen nachgewiesen. Teilnehmer, die über Misshandlungen in der Kindheit berichteten, hatten im Vergleich zu anderen Probanden einen verkleinerten Hippocampus. Diese evolutionär gesehen sehr alte Hirnregion wird unter anderem mit Gefühlen und Gedächtnis in Verbindung gebracht.

Misshandlungen während der Kindheit können die Hirnentwicklung stören. Das haben US-Forscher in einer Studie mit 193 Erwachsenen nachgewiesen. Teilnehmer, die über Misshandlungen in der Kindheit berichteten, hatten im Vergleich zu anderen Probanden einen verkleinerten Hippocampus. Diese evolutionär gesehen sehr alte Hirnregion wird unter anderem mit Gefühlen und Gedächtnis in Verbindung gebracht.

Teichers Team untersuchte 73 Männer und 120 Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren. Sie wurden nach Misshandlungen verschiedenster Art gefragt, etwa nach körperlicher Gewalt, sexuellem Missbrauch, Beschimpfungen und emotionaler Vernachlässigung, aber auch nach anderen Stressfaktoren wie Trennungen oder Probleme der Eltern.

Von den Befragten hatten 46 Prozent keine Erfahrungen mit Misshandlungen gemacht, während 16 Prozent über drei oder mehr Formen an Gewalt berichteten. Ein Viertel der Studienteilnehmer hatte bereits eine Depression durchgemacht, auch andere psychische Störungen wurden erfasst.

Anschließend wurden von den Gehirnen der Probanden Aufnahmen mit einem Kernspin-Gerät gemacht. Die Forscher vermaßen den Hippocampus und betrachteten vor allem drei Schlüsselgebiete. Vorhergehende Studien hatten bereits gezeigt, dass Zellen dort ein Hormon als Reaktion auf Stress ausschütten, wenn das Gehirn noch nicht ganz ausgereift ist.

Möglicherweise werde durch ein Übermaß des Stresshormons die Entwicklung der Nervenzellen des Hippocampus gestört, meinen die Forscher. Am anfälligsten sei die Region vermutlich im Alter von drei bis fünf Jahren.

Veränderungen im Hippocampus wurden laut Studie bereits bei einer ganzen Reihe von psychischen Erkrankungen beobachtet, beispielsweise bei Depressionen, Schizophrenie, Posttraumatischen Belastungsstörungen und Borderline-Störungen.

In der aktuellen Studie waren bei Teilnehmern, die in der Kindheit misshandelt wurden, die drei analysierten Schlüsselbereiche des Hippcampus um 5,8 bis 6,5 Prozent kleiner als bei den anderen Probanden.

dpa/oc>

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Der Standard online, Logo

13.2.2012: Misshandlung in Kindheit und Jugend ergibt einen kleineren HIppocampus

aus: Der Standard online: Kindheit: Misshandlung kann Spuren im Hirn hinterlassen; 13.2.2012;
http://derstandard.at/1328507588182/Kindheit-Misshandlung-kann-Spuren-im-Hirn-hinterlassen

<Betroffene hatten im Vergleich zu anderen Probanden einen verkleinerten Hippocampus.

Belmont/Washington - Misshandlungen während der Kindheit können messbare Spuren im Gehirn hinterlassen. Das haben US-Forscher in einer Studie mit 193 Erwachsenen nachgewiesen. Teilnehmer, die über Misshandlungen in der Kindheit berichteten, hatten im Vergleich zu anderen Probanden einen verkleinerten Hippocampus. Diese evolutionär gesehen sehr alte Hirnregion wird unter anderem mit Gefühlen und Gedächtnis in Verbindung gebracht. Die Wissenschafter um Martin Teicher von der Harvard Medical School (Belmont, Massachusetts) berichten in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS) über ihre Ergebnisse.

Teichers Team untersuchte 73 Männer und 120 Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren. Sie wurden nach Misshandlungen verschiedenster Art gefragt, etwa nach körperlicher Gewalt, sexuellem Missbrauch, Beschimpfungen und emotionaler Vernachlässigung, aber auch nach anderen Stressfaktoren wie Trennungen oder Probleme der Eltern. Von den Befragten hatten 46 Prozent keine Erfahrungen mit Misshandlungen gemacht, während 16 Prozent über drei oder mehr Formen an Gewalt berichteten. Ein Viertel der Studienteilnehmer hatte bereits eine Depression durchgemacht, auch andere psychische Störungen wurden erfasst.

Veränderter Hippocampus auch bei anderen Erkrankungen

Veränderungen im Hippocampus wurden laut Studie bereits bei einer ganzen Reihe von psychischen Erkrankungen beobachtet, beispielsweise bei Depressionen, Schizophrenie, Posttraumatischen Belastungsstörungen und Borderline-Störungen. In der aktuellen Studie waren bei Teilnehmern, die in der Kindheit misshandelt wurden, drei Schlüsselbereiche des Hippcampus um 5,8 bis 6,5 Prozent kleiner als bei den anderen Probanden. Teicher arbeitet am der psychiatrischen Klinik McLean Hospital, die zur Harvard Medical School gehört. (APA)

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Quellen
[web01] http://de.wikipedia.org/wiki/Frontallappen

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