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Velotour 1994: Zürich - Gersau - St.Gotthardpass - Figino


Panorama am Vierwaldstättersee vom
                          Nordufer von Gersau aus gegen den Brisen zu

Panorama von Gersau aus; Tagebuch 15.7.1994


von Michael Palomino (2005)

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Der Traum, mit dem Velo über den zentralsten Pass der Schweiz, den St.Gotthard-Pass zu fahren, ist von Norden her eigentlich nicht sehr schwierig zu verwirklichen, wenn man sich dafür mehrere Tage Zeit nimmt. Dann ist das auch mit einem normalen Citybike zu schaffen. Die Jugendherbergen am Vierwaldstättersee und die Jugendherberge in Hospental auf halber Höhe sind für dieses Unternehmen ideal gelegen. Die Strecke von Airolo nach Figino die Leventina hinab war dann bei sonnigem Wetter leider nicht so ideal.

Beunruhigender scheint, dass auf der Gotthard-Passstrasse seit der Eröffnung des Gotthard-Autotunnels in den 1980-er Jahren bereits wieder so viele Autos verkehren wie vor der Eröffnung des Gotthard-Autotunnels (Stand 2005). Die Formulierung Schweiz = "Veloland" scheint in diesem Fall absolut gelogen. Schweiz = Autoland scheint eher der Wahrheit zu entsprechen.

Zürich - Gersau
Die erste Etappe ging von Zürich an den Vierwaldstättersee der Sihl entlang nach Zug mit einer Rast am Zugersee und mit einem Abstecher ins Muotatal.

Im Muotatal an der Muota
An der Muota; Tagebuch 15.7.1994


Und auch für einen "Schwumm" und für ein Panorama am Vierwaldstättersee blieb noch genügend Zeit:

Panorama am Vierwaldstättersee vom
                          Nordufer von Gersau aus gegen den Brisen zu
Panorama von Gersau aus; Tagebuch 15.7.1994




Gersau - Hospental
Am Nächsten Tag wurde es dann "ernst". Die Strecke bis Göschenen ist dabei für VelofahrerInnen auf der alten Kantonsstrasse praktisch autofrei zu fahren. Ab Göschenen wird es sehr mühsam wegen dem Autoverkehr, der über den Gotthard geht. Die Strecken in den Tunnelgalerien sind dabei sehr mühsam. Hier fehlt eine separate Velostrecke. "Veloland" Schweiz? stimmt nicht (also: damals sicher nicht, wie es heute ist, weiss ich nicht).

Ich erreichte Hospental um ca. 15 Uhr, und es blieb wiederum Zeit, auch von dieser Aussicht ein Panoramabild zu machen:

Hospental: Sicht in Richtung Furkapass
Blick ins Tal von Hospental aus in Richtung Furkapass; Tagebuch, 16.7.2005



Hospental - St.Gotthardpass - Figino
Nach einer weiteren gut durchschlafenen Nacht machte ich mich auf die letzten 800 m Höhendifferenz. Am Morgen war da noch nicht sehr viel Verkehr auf dem Gotthard. Um ca. 12 Uhr war ich bereits auf der Passhöhe. Da war der Verkehr bereits mittel bis dicht. Ich machte Rast und konnte beobachten, wie die Touristen mit ihren Autos jeweils einen kleinen Halt auf der Passhöhe einlegten. Da sagte eine Frau: "Hu, ganz schön kalt", und stieg gleich wieder ein. Na, wenn man auf 2200 m Höhe ist, da ist es sicher nicht so warm wie in Luzern. Blinde Autofahrer, sie haben nur Augen für Verkehrszeichen, manchmal auch nur noch für den Tachometer...

Bei der Rast hatte man so seine Gedanken. Da wurde gemunkelt, dass der ganze Gotthard innen hohl sei. Nun, das ist ja scheinbar auch so, wie ja heute bekannt ist. Heute dürfen das auch Ausländer wissen...

Gotthardpass, Passhöhe, Ansichtskarte
St.Gotthardpass, Passhöhe; aus dem Tagebuch, 17.7.1994


Dann die Abfahrt. Ich wählte nicht die Pflastersteinstrasse, sondern die weit ausladende breite Strecke. Für bergauffahrende VelofahrerInnen fehlt übrigens auch hier eine Velostrecke. Veloland? Autoland!

Bis Airolo ging die Abfahrt ja ganz schön zügig, aber dann wurde die Leventina zum Horror: Gegenwind durch Termik! Im hinteren Teil des Gotthardmassivs heizten sich die kahlen, steinernen Berge so auf, dass die Luft sich erhitzte und aufstieg, und dadurch wurde durch die ganze Leventina die Luft nachgezogen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich musste oft bergab noch trampen.

Die Situation änderte sich auch nach Biasca nicht sehr gross. Und da war noch der Monte Ceneri: Endlich kein Wind, aber nun hatte ich fast keine Kraft mehr. Und auf der alten Passstrasse rasten die wenigen Tessiner Autos wie die Wilden. Veloweg? nicht vorhanden. Veloland Schweiz? Autoland!

Es reichte gerade noch bis Figino am Luganersee entlang mit knapper Not, und ich fragte mich, wieso ich nur diesen Gegenwind gehabt hatte. Erst ca. ein Jahr später erklärte mir jemand die Termik. Sollte man so was nicht im Schulunterricht gehabt haben? Nein, da lernte man alle Länder, Einwohnerzahlen, Flüsse aus Russland und sonstingen Blabla, aber die Termik hatten wir nie gehabt. Da ist ein Defizit vorhanden. Veloland Schweiz? Auch in der Schule nicht...

Das heisst, wer die Leventina mit dem Velo hinabfahren will, ohne dabei Energie zu verlieren, sollte dies
-- an einem Tag bei Bewölkung oder bei Regen tun
-- oder an einem sonnigen Tag am frühen Morgen tun mit Übernachtung vorher in Airolo. Da sollte man sich ein Hotel tatsächlich leisten.

Anders herum:

Wer die Leventina mit dem Velo hochfahren will, kann an sonnigen Tagen am Nachmittag ab Bellinzona, vor allem aber von Biasca bis Airolo, durchaus mit einem massiven Rückenwind rechnen. Wieso lehrte man uns das in der Schule nicht? Und in den Velokarten sind diese Windverhältnisse wahrscheinlich auch nicht eingetragen...

Figino: Ein Traum von Jugendherberge bei schönem Wetter, nur teuer, dafür mit Strand am See.

Figino: Panorama am Luganersee
Strand bei Figino am Luganersee mit Blick aufs italienische Ufer;
Tagebuch, 22.7.1994


Figino: Damals war die Jugendherberge von einer deutschschweizer Familie aus der durchschnittlichsten Stadt der Schweiz geleitet, mit Sennenhund.



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