aus: Wirkungen der Schule im
Lebenslauf. Ein Quellenlesebuch der Pädagogik Rudolf
Steiners, bearbeitet von Karl Rittersbacher;
Zbinden-Verlag, Basel 1975
Wandlungsfähige Begriffe
sind entscheidend für die spätere Gesundheit
"Stellen Sie sich zwei Kinder vor. Das eine wird so
unterrichtet, dass es seine Begriffe aufnimmt, und dass es
schliesslich mit 45 Jahren für ein Ding noch dieselbe
Erklärung gibt, die es einmal mit acht Jahren gelernt hat.
Der Begriff ist nicht herangewachsen mit dem Kinde; es hat
sich alles gut gemerkt und kann mit 45 (S.101) Jahren noch
immer dieselbe Erklärung geben. Nehmen wir nun ein zweites
Kind, das in lebendiger Weise erzogen ist. Da werden wir
finden: Gerade so, wie es nicht mehr die Grösse der Schuhe
trägt, die es mit 8 Jahren gehabt hat, so trägt es auch im
späteren Alter nicht mehr dieselben Begriffe mit sich herum,
die es mit 8 Jahren gelernt hat; sondern diese Begriffe sind
ausgeweitet, sie sind zu etwas ganz anderem geworden. Das
alles aber wirkt wieder zurück auf die Körperlichkeit. Und
schauen wir uns jetzt diese zwei Menschen in Bezug auf ihre
körperliche Verfassung an, so hat der erste mit 45 Jahren
die Sklerose, der zweite ist beweglich geblieben, hat nicht
Sklerose." (S.102; D15)
Der Intellekt im
Kindesalter zerstört das Leben ab 40 mit Rheuma und
Gliederreissen
"Man kann ja manche Menschen kennenlernen, die erklären
einem, wenn sie 40 Jahre alt geworden sind oder noch später:
Sie haben Gliederreissen, Rheumatismus. Nun gewiss, das kann
ja von allem möglichen herrühren; aber es gibt durchaus
diejenigen Fälle, in denen man, wenn man die Untersuchung
nur weit genug treibt, durchaus darauf kommt, dass der
Rheumatismus, das Gliederreissen, von einem Überfüttern mit
Gedächtnismaterial in diesem frühen Lebensalter der Kinder
herrührt."
(S.167; D8, 7. Vortrag)