Kontakt / contact       Hauptseite / page
                principale / pagina principal / home        zurück / retour / indietro / atrás / back

24. Mensch zwischen 20 und 30 Jahren

Präsentation von Michael Palomino (Juli 2007)

Teilen:

Facebook








aus: Wirkungen der Schule im Lebenslauf. Ein Quellenlesebuch der Pädagogik Rudolf Steiners, bearbeitet von Karl Rittersbacher; Zbinden-Verlag, Basel 1975



Sich hineinfinden in die Erwachsenenwelt

"Nun ist die allerwichtigste Zeit, in der der Mensch sich ins Leben hineinfinden soll, allerdings nicht die Schulzeit, sondern eine viel spätere Zeit; es ist die Zeit der zwanziger Jahre, zwischen 20 und 30. Es ist diejenige Zeit, die die älteren Epochen - die wir nicht zurückwünschen wollen und können - den Übergang von der Lehrzeit zur Meisterschaftszeit genannt haben. - In solchen Übergangsbenennungen liegt manchmal etwas ausserordentlich Vernünftiges. - In dieser Zeit wächst der Mensch ja eigentlich erst ganz aus. Da muss er den Weg finden, um im Leben geschickt zu werden." (S.30; D17)

Die Nachwirkungen der Erziehung im Erwachsenenleben

"Aber gerade so, wie zum Beispiel gewisse Kopfschmerzen von dem menschlichen Magen oder der menschlichen Leber konstatiert werden können, so kann auch konstatiert werden, dass gewisse Vorgänge in den zwanziger Jahren oder in viel späteren Lebensaltern organisch zusammenhängen (S.162) mit demjenigen, was beim Kinde sich entwickelt von der Geburt bis zum Zahnwechsel. So wie man hinaufwirken sehen kann die Prozesse der Verdauungsorgane in die Prozesse des Gehirnes, so kann man hinüberwirken sehen dasjenige, was sich im kindlichen Lebensalter bis zum Zahnwechsel um das siebente Jahr herum entwickelt, in die spätesten Lebensalter des Menschen."
(S.163; D7, 1. Vortrag)

Das Gebet der Kindheit tritt im Erwachsenenalter wieder auf - Fähigkeit zu segnenden Worten

"Nehmen wir also an, wir bringen so recht innerlich ein Kind dahin, dass es seine Seelenverfassung ausfliessen lassen kann in ein ehrliches Gebet. Das bemächtigt sich des Kindes, das tritt dann in die Untergründe des Bewusstseins. Und für denjenigen, der nun nicht bloss die seelische Gegenwart eines Menschen beobachtet, sondern den ganzen seelischen Organismus, wie er sich bis zum Tode hin entwickelt, der wird finden, dass dasjenige, was da in der betenden Ehrfurcht beim Kinde zutage tritt, nun untertaucht, in der mannigfaltigsten Weise im seelischen Leben sich metamorphosiert, verwandelt. Aber in einem bestimmten Alter, vielleicht erst im Beginne der dreissiger Jahre, der vierziger Jahre, tritt dasjenige, was erst Hingabe im Gebete (S.163) im zarten Kindesalter war, dadurch zutage, dass die Seele jene innere Kraft bekommt, durch die ihre Worte für andere Menschen, namentlich aber für Kinder, etwas Segnendes haben." (S.164)
(S.163-164; D7, 1. Vortrag)

Ergebenheitsgefühl im Kindesalter gibt später die Fähigkeit zu heilenden Worten und Blicken

"Beobachtet man Kinder und sieht man, wie sie dadurch, dass die Umgebung sich in der richtigen Weise zu ihnen verhält, in einer berechtigten Weise den Erziehern oder überhaupt denjenigen Personen, denen gegenüber das berechtigt ist, ein Ergebenheitsgefühl entwickeln können, und verfolgt dann weiter, was aus diesen Kindern im späteren Leben  wird, dann findet man, dass sich dieses Ergebenheitsgefühl immer mehr und mehr so verwandelt, dass aus diesen Kindern solche Menschen werden, die für ihre Mitmenschen einfach dadurch, dass sie da sind, dass sie zu ihnen sprechen, manchmal schon dadurch, dass sie überhaupt ihnen nur in irgendeiner Lebenslage einen Blick zuwerfen, zur Wohltat werden."
(S.166; D5, 5. Vortrag)

"Sie brauchen gar nichts zu sagen, bloss durch die Art und Weise, wie sie da sind, wirken sie segensreich. Sie begnaden gewissermassen, sie können segnen. Und gehen Sie dem Lebenslauf solcher Menschen nach ... dann finden Sie (S.167), dass sie als Kinder - nicht in einer zwangsmässigen - in einer richtigen Weise haben verehren gelernt ... ich könnte auch sagen, beten gelernt, wobei ich unter beten im umfassenden Sinne auch die Verehrung eines anderen Menschen verstehe." (S.168)
(S.167-168; D11, 1. Vortrag)


Teilen:

Facebook







^