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13. Schulkind 7-14 Jahre: Das wichtige Kinderspiel zwischen 7 und 14 Jahren

Präsentation von Michael Palomino (Juli 2007)

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aus: Wirkungen der Schule im Lebenslauf. Ein Quellenlesebuch der Pädagogik Rudolf Steiners, bearbeitet von Karl Rittersbacher; Zbinden-Verlag, Basel 1975



Freies Spiel von Buben und Mädchen zusammen - Verhinderung von bleichen Mädchen (Anämie)

"Dieses freie Spiel ist dasjenige, was man studieren muss! Man muss das Kind kennenlernen, dann wird man auch die Möglichkeit finden, es zu diesem freien Spiel anzuregen. An diesen freien Spielen sollen die Knaben ebenso wie die Mädchen teilnehmen können. Dadurch wird die Möglichkeit herbeigeführt werden, dass durch die Regsamkeit, welche dann das Innere des Menschen mitmacht, während das Kind äusserlich rege ist, die gesamten inneren Funktionen in einer harmonischen Weise zur Betätigung kommen. Und man wird vor allen Dingen in der richtigen Weise dann auf so etwas hinsehen wie, sagen wir, das Eintreten der Anämie, der Bleichsucht bei jungen Mädchen, die ja in den meisten Fällen einfach davon herrührt, dass die jungen Mädchen abgeschlossen werden von den Knaben, dass es so angesehen wird, als ob es bei ihnen nicht artig wäre, wenn sie etwas herumtollen, am freien Spiel mit den Knaben teilnehmen, Nur vielleicht in einer kleinen Weise nuanciert sollen sie in derselben Weise dasjenige ausführen, was die Knaben im freien Spiel ausführen. [...] Wir behüten es [die Mädchen] in dieser Beziehung davor, dass seine inneren Funktionen allmählich träge werden und es nicht bis dahin bringen, in der richtigen Weise aus der Verdauungstätigkeit heraus das Blut zu bilden."
(S.131; D8, 15. Vortrag)

Schlechter Stoffwechsel ohne Kinderspiel

"Dasjenige, was dann hier noch besonders in Betracht kommt, ist, dass wir die Gesamtgesundheitsveranlagung des Kindes auch durch geistige Überbürdung beeinträchtigen. Wenn wir das Kind nicht in der richtigen Weise ins Bewegungsspiel hineinbringen, dann versorgen wir in schlechter Weise seinen Stoffwechselorganismus."
(S.132; D8, 15. Vortrag)

Das Kinderspiel zwischen 7 und 14 Jahren wird sehr wichtig als Rollenspiel für die Jugend und für die spätere Urteilskraft

"Aber das Eigentümliche ist, dass man das, was als Geselliges auftritt, im Spiel vom Zahnwechsel bis zur Geschlechtsreife, eigentlich wie das vorbereitende Element für das nächste Lebensalter findet. Es ist sehr eigentümlich, wie im nächsten Lebensalter mit der Geschlechtsreife das selbständige Urteil auftritt, wo der Mensch sich der Autorität entreisst, sein eigenes Urteil bildet, als einzelner Mensch dem andern gegenübertritt. Vorbereitend tritt im kindlichen Spiel, eben nicht ins äussere soziale Leben eingegliedert, sondern eben nur in der Spieltätigkeit, dieses gleiche Element gerade in der vorhergehenden Lebensepoche auf. Das, was also in der vorhergehenden Lebenseopoche auftritt im kindlichen, geselligen Siel, ist das vorläufige Sichlosreissen von der Autorität."
(S.117; D5, 13. Vortrag)

Die Funktionen des Spiels: 0-7 wirkt auf Erwachsenenleben ab 21, Spiel 7-14 wirkt auf die Jugend 14-21

"Das Spiel gibt dem Kinde bis zum 7. Jahre, bis zum Zahnwechsel, etwas, was verleiblicht erst im 21. oder 22. Jahre ins Menschenleben eintritt, womit erworben wird die (S.117) selbständige Individualität des Verstandes- und Erfahrungsurteils und so weiter. Dasjenige aber, was vom 7. Jahre bis zur Geschlechtsreife im Spiele sich vorbereitet, das tritt früher in der Entwickelung im Lebenslaufe auf, das tritt dann von der Geschlechtsreife bis zum 21. Jahre auf. Das ist ein Übergreifen. Es ist sehr interessant, darauf aufmerksam zu werden, dass wir das, was wir für unseren Verstand, für unsere Lebenserfahrung, für unsere gesellige Zeit als Fähigkeiten haben, den ersten Kinderjahren verdanken, wenn das Spiel ordentlich geleitet wird. Das hingegen, was in unseren Lümmel- oder Flegeljahren in die Erscheinung tritt, verdanken wir der Zeit von dem Zahnwechsel bis zur Geschlechtsreife. Da überschneiden sich also die Zusammenhänge in dem menschlichen Lebenslauf." (S.118)
(S.117-118; D5, 13. Vortrag)

Folglich ist der Primarlehrer wichtiger als der Dozent an der Universität:

"Der Volksschullehrer ist für den Gymnasiallehrer oder für den Universitätslehrer unendlich wichtig, ja, er ist wichtiger, weil der Universitätslehrer gar nichts machen kann, wenn ihm der Volksschullehrer nicht richtig vorgebildete Kräfte hinaufschickt. Das ist tatsächlich von einer grossen Bedeutung, dass man mit diesen zusammengehörigen Lebensabschnitten wirklich rechnet. Man wird dann sehen, dass reale Anhaltspunkte nur aus der Geisteswissenschaft heraus zu gewinnen sind."
(S.119; D5, 13. Vortrag)

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