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11. Schulkind 7-14 Jahre: Zu frühes Urteilen und zu früher Intellekt blockieren

Präsentation von Michael Palomino (Juli 2007)

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aus: Wirkungen der Schule im Lebenslauf. Ein Quellenlesebuch der Pädagogik Rudolf Steiners, bearbeitet von Karl Rittersbacher; Zbinden-Verlag, Basel 1975



Das Kind nimmt vom Vorbild der Lehrperson alles auf - Urteilen lernen im Kindsalter blockiert

"Worauf es ankommt, das ist, dass alles Moralische, auch alles Religiöse, bei dem Kind vom Zahnwechsel bis zur Geschlechtsreife durch den Menschen herankommen muss. Das menschliche Verhältnis des Lehrers, des Erziehers, das ist es, worauf alles ankommen muss. Was wir glauben, dem Kinde beizubringen, indem wir an seine Urteilskraft appellieren, das bringen wir ihm so bei, dass es eigentlich vieles im Kinde innerlich ertötet."
(S.135; A4 VI., 2. Vortrag)

Das Kind soll das pauschale moralische Urteil der Lehrperson übernehmen: Gut und Böse

"Ich sagte, man soll den Kindern zwischen dem Zahnwechsel und der Geschlechtsreife nicht Moralgebote geben, sondern man soll dafür sorgen, dass ihnen das Gute deswegen gefällt, weil es dem Lehrer gefällt, und dass ihnen das Schlechte missfällt, weil es dem Lehrer missfällt. Auf Sympathie mit dem Guten, Antipathie mit dem Bösen, soll für die zweite Lebensperiode [7 bis 14 Jahre] alles gebaut sein. Dann sitzen die moralischen Gefühle tief in der Seele; dann ist vorhanden moralisches Wohlgefallen mit dem Guten, moralisches Missfallen mit dem Schlechten (S.153) [...] Hat man das Kind in selbstverständlicher Autorität an das Moralische herangeführt, so dass das Moralische für es in der Gefühlswelt lebt, dann arbeitet sich die Pflicht nach der Geschlechtsreife aus dem eigenen Innern des Menschen heraus. Das ist das Gesunde. Da führen wir die Kinder in der rechten Weise hin zu dem, was individuelles Freiheitserlebnis ist." (S.154)
(S.153-154; D15, 6. Vortrag)

"Dass man das Kind nicht sklavenmässig erzieht zu irgendeiner moralischen Richtung, sondern dass man die moralische Richtung vorbereitet, so dass sie aus dem frei wachsenden Seelenwesen des Menschen selber aufspriesst, das rüstet den Menschen zugleich nicht nur mit moralischem Urteil, sondern mit moralischer Kraft aus."
(S.158; A4 VI., 1. Vortrag)

[Steiner schildert leider nur einen Idealzustand. Steiner ist blind für dumme Lehrpersonen, die eine destruktive Moral haben].

Zu frühes Urteilen: Die zu frühen Urteile begleiten das Kind innerlich ständig
"Und wiederum, was bei sehr vielen Menschen heute geradezu destruktiv auftritt für ihre ganze spätere seelische Entwickelung, das ist das, dass sie zu früh zum Urteilen kommen, dass wir an sie den Unterrichtsstoff so heranbringen, dass sie noch nicht reif sind für diesen Unterrichtsstoff (S.141). Sie nehmen eine Menge gebildeter Urteile auf, die dann in ihnen fortwirken." (S.142).
(S.141-142; D5, 9. Vortrag)

Assoziationen wirken im Kind innerlich ständig negativ
"Da spricht man ja wohl auch davon, dass im Menschen ein Begriff, eine Vorstellung mit den anderen sich assoziiert. Es gibt kein unglücklicheres Sprechen als dieses über das Assoziieren der Vorstellungen. Denn wenn sich die Vorstellungen bei uns assoziieren, wenn eine sich mit der anderen zusammenballt und wir nachlaufen müssen, dann sind wir schon von unserem Vorstellungsleben besessen, dann haben wir es gar nicht mehr in unserer Gewalt. Es handelt sich eben darum, dass wir den Menschen durch Erziehung und durch Unterricht davor schützen, dass das Assoziationsleben über das Willensleben die Oberhand gewinne." (S.142)
(S.141-142; D5, 9. Vortrag)


Mit dem Intellekt noch warten - der Körper und die psychische Konstitution werden stabiler

"Man kann sehen, wenn man das Künstlerische, das erst später verabstrahiert, verintellektualisiert wird, an die Kinder so heranbringt, wie ich es jetzt skizzenweise dargestellt habe, dass dann sich die Physiognomien, die wirklichen Physiognomien der Kinder ändern, wie wirklich kleine Varianten in der körperlichen Physiognomie auftreten, und dass zwischen dem 7. und 9. Lebensjahre das Kind sich innerlich so erfasst, dass man sieht, es kommt in seine Gesichtsphysiognomie etwas Gesund-Aktives, nicht Nervös-Aktives hinein. Es ist von einer eminenten Wichtigkeit für das ganze Leben, dass das eintritt; denn durch dieses Eintreten eines gesund-aktiven Momentes in die Physiognomie, dadurch gelangt man dazu, im späteren Leben auch Weltenliebe, Weltengefühle, innerliche Heilkräfte gegen jede Art von Hypochondrie, überflüssige Kritikasterei und dergleichen zu entwickeln."
(S.129; D5, 5. Vortrag)

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