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6. Die negative Kindheit bewirkt ein negatives Erwachsenenleben - zu viel Intellekt

Präsentation von Michael Palomino (Juli 2007)

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aus: Wirkungen der Schule im Lebenslauf. Ein Quellenlesebuch der Pädagogik Rudolf Steiners, bearbeitet von Karl Rittersbacher; Zbinden-Verlag, Basel 1975



Gefühllose Diktatur und Brechen des Willens bewirkt die Schädigung des Lebens

"Wenn wir aber in Bezug auf Gefühl und Wille durch unsere eigene Autorität als Lehrer und Erzieher, durch unser Vorbild nicht auf das Kind zu wirken in der Lage sind, dann geben wir einem solchen Kinde nicht das Richtige, was es hier in der physischen Welt erhalten soll, und wir schädigen sein Leben nach dem Tode." (S.93; A3)

"Um von diesem Leben vor der Geburt zu sprechen, muss man von den selbstlosen Kräften des Menschen sprechen, während man nur vom Egoismus zu sprechen braucht, wenn man dem Menschen vom Leben nach dem Tode spricht. Und selbst dieses Reden vom Leben nach dem Tode nimmt noch in den heutigen Religionsbegriffen eine egoistische Form an" [durch den Gedanken, es sei ein hohes Gericht vorhanden, das die Taten messen würde, und jeder meint, er würde in seinem Sinne gut gemessen] (S.94; A3).

Zwänge im Kinderleben verderben dem Kind das ganze Leben

"Wenn wir nun anfangen als Erziehende, in das, was da die eigene Menschennatur will, den geringsten Zwang hineinzubringen, wenn wir nicht verstehen, frei die Menschennatur sich selbst zu überlassen und nur die Hilfeleister zu bleiben, dann verderben wir die menschliche Organisation für das ganze Erdenleben." (S.75; D12, 6. Vortrag)

Zwänge in der Kindheit bewirken später Rheuma und Gicht

"Nehmen wir ein Kind, das durch allerlei äussere Zwangsmittel, weil man dieses für richtig hielt, zum Gehen, zum Orientieren im Raume angehalten worden ist... und nun betrachten wir dieses Kind dann wieder in seinem 50. Lebensjahre, zwischen dem 50. und 60. Lebensjahre, und wir werden unter Umständen, wenn nichts anderes im Leben dagegen gewirkt hat, dieses Kind, wenn es das 50. das 60. Jahr erreicht hat, mit allen möglichen Stoffwechselkrankheiten, die es nicht beherrschen kann, behaftet sehen, mit Rheumatismus, mit Gichterscheinungen usw." (S.76; D12, 6. Vortrag)

Diktatur der Eltern am Kind mit widersprüchlichen Befehlen destabilisiert das Kind - Verwirrung bewirkt Nervosität im Erwachsenenalter

"Es ist das Schlimmste, was wir dem Kinde antun können, wenn wir in der Umgebung des Kindes irgendeine Anordnung geben, hinterher wieder zurücknehmen, etwas anderes sagen, wodurch die Dinge verwirrt werden. Verwirrung hervorzurufen durch Denken in der Umgebung des Kindes, das ist der eigentliche Urheber desjenigen, was wir in der heutigen Zivilisation die Nervosität des Menschen nennen. Warum sind so viele Menschen in unserem Zeitalter nervös? Nur aus dem Grunde, weil die Menschen nicht klar, präzise in der Umgebung gedacht haben, während das Kind, nachdem es sprechen gelernt hat, auch denken lernt." (S.80; D12, 6. Vortrag)

"Nervosität ist die Folge von verwirrtem Denken im Leben in der Umgebung des Kindes." (S.80; D123, 6. Vortrag)

Kinder vor dem Zahnwechsel: Der Geist aus der geistigen Welt muss sich anpassen lernen

"Vor dem Zahnwechsel ist an dem Kinde wirklich deutlich noch wahrzunehmen, wie dasjenige nachwirkt, richtig nachwirkt, was das Kind als Lebensgewohnheiten vor der Geburt, beziehungsweise vor der Konzeption in dem vorirdischen Leben in der geistigen Welt hatte. Der Körper des Kindes tut da fast so, als ob er Geist wäre: Denn der Geist, der heruntergestiegen ist aus der geistigen Welt, ist noch voll tätig in dem Kinde in den ersten sieben Lebensjahren. Sie werden sagen: Schöner Geist! Der ist ja ganz und gar tobsüchtig geworden, denn das Kind tobt, es benimmt sich ungeschickt, kann doch nichts. Das soll (S.43) alles der Geist sein vom vorirdischen Leben? Ja, denken Sie nur daran, wenn Sie ganz ausgebildete, geschickte Menschen wären und plötzlich verurteilt würden, fortwährend in einem Raum, sagen wir von 62 Grad Celsius zu leben, Sie könnten es nicht. Sie könnten das noch weniger als der Geist des Kindes, der heruntergestiegen ist aus den geistigen Welten und sich jetzt in irdischen Verhältnissen benehmen soll, sich da zu benehmen weiss. Weil er in eine ganz andere Welt versetzt ist, weil der Geist plötzlich, was er vor dem Erdenleben nicht hatte, einen Leib an sich zu tragen hat, benimmt er sich so, wie sich das Kind eben benimmt." (S.44; D16)


Der zerstörerische, übertriebene Intellekt

Intellektuelles Lesen und Schreiben blockiert später den Organismus

"Heute, wo man - ich möchte sagen - nur oberflächlich beobachtet, sieht man eben nicht ein, was im späteren Alter an Hemmungen im eigenen Organismus da ist, einfach aus dem Grunde, weil man in falscher Weise mit dem Lesen und Schreiben an das Kind herangekommen ist. Erziehungskunst, die auf Menschenerkenntnis beruht, geht so vor, dass sie wirklich alles aus dem Kinde heraus entwickelt, nicht bloss sagt, es soll die Individualität entwickelt werden, sondern es auch wirklich tut. Das erreicht man dadurch, dass man zunächst überhaupt nicht vom Lesen ausgeht. Das Kind geht auch vom Zappeln aus, von Willensäusserungen, nicht vom Anschauen. Das Anschauen kommt erst später. Und so ist es nötig, nicht vom Lesen auszugehen, sondern vom Schreiben, aber das Schreiben auch so zu betreiben, dass es aus der ganzen Menschenwesenheit als etwas Selbstverständliches herauskommt."
(S.103; D10, 5. Vortrag)

Der Mensch kann mit Intellektualität und Sinnesanschauung nur das Mineralreich begreifen

"Wer das ganze Verhältnis des Menschen zur Welt so beurteilen kann, wie es sich ergibt aus den beiden Vorträgen, die ich hier halten durfte, weiss, dass man mit der Sinnesanschauung und mit dem Intellekt nur das Mineralreich begreifen kann. Schon wenn es sich um das Pflanzenreich handelt, muss man sich darüber klar sein, dass ein viel Feineres gesetzmässig und kraftmässig aus dem Weltenall eingreift in die Pflanzenwelt, als das, was Verstand und Sinne begreifen können." (S.63; A4, VI, 1. Vortrag)

"Das ist dasjenige, was an der gegenwärtigen Zivilisation so zerstörerisch ist, dass sie überall dahinterkommen will, wie es eigentlich die Leichname machen, nicht, wie es das Leben macht." (S.95; D6)

[Die Sinneswahrnehmung des Menschen ist absolut beschränkt und kann die Vorgänge auf der Erde und das Leben nicht erklären].

Intellektualität vor dem Zahnwechsel wirkt zerstörerisch materialistisch im Erwachsenenleben

"Ein Kind, das vor dem vierten, fünften Jahr innerlich intellektualistisch trainiert wird, das nimmt etwas Furchtbares ins Leben mit, das wird geradezu zum Materialisten erzogen. Je intellektualistisch-geistiger Sie ein Kind bis zum vierten, fünften Jahre erziehen, einen desto grösseren Materialisten erzeugen Sie von ihm im Leben. Denn es wird das Gehirn von der inneren Seite so bearbeitet, dass der Geist schon in den Formen des Gehirns lebt und innerlich der Mensch die Intuition bekommt: Alles ist nur materiell, ... weil sein Gehirn so früh vom Intellektualistisch-Geistigen ergriffen worden ist." (S.50; D11)

"Dadurch [durch die viel zu frühe intellektuelle Schulung] geschieht dasjenige, dass das Kind in dem Alter, wo man am besten den innerlichen Schönheitssinn einimpfen kann, ihn nicht eingeimpft bekommt." (S.96; D6)

Der Intellekt zerstört den Kontakt zwischen Natur und Erde

"Das ist ja ein Charakteristikon unserer Zeit, dass die Menschen am Leben nichts finden, da sie als Kinder nicht gelernt haben, das Leben schön zu finden. Sie möchten überall nur dasjenige finden, was im trockensten Sinne ihnen irgendwie die Erkenntnis bereichert. Aber sie finden nicht die verborgene, geheime Schönheit überall, und es erstirbt überhaupt der Zusammenhang mit dem Leben. Das ist ja der Gang der Kultur, dass der Zusammenhang des Menschen mit der Natur erstirbt." (S.96; D6)

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