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Wie die männliche Herrschaft zu Ende geht - die Streichung von rassistischen und "bösen" Wörtern
Textkorrekturen in der österreichischen Nationalhymne -- geschlechtsneutrales Personalpronomen "hen" im Schwedischen -- Sprachkorrekturen in deutschen Kinderbüchern -- der "Verein Muttersprache Wien" gegen Anglizismen: Nietenhose statt Jeans -- Gendersprache nutzlos für das praktische Leben -- 31.5.2020: Gendersprache=Schwachsinn – auch Frauen können sich nicht dafür begeistern -- Rassismus in der Sprache -- Deutsch auslöschen --
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7.12.2011: Korrekturen im Text der österreichischen Nationalhymne: Nicht nur "grosse Söhne", sondern auch "grosse Töchter" - aus "Bruderchöre" wird "Jubelchöre"
aus: Der Standard online: Österrich ist jetzt "Heimat grosser Töchter"; 7.12.2011;
http://derstandard.at/1323222517110/Bundeshymne-Oesterreich-ist-jetzt-Heimat-grosser-Toechter
<Seit Mittwoch ist es fix: Jetzt werden auch die Töchter besungen.
Regierung beschloss mit den Stimmen der Grünen neuen Text - "Jubelchöre" ersetzen "Bruderchöre".
Wien - Die "großen Söhne" müssen sich ihren Ruhm ab Jänner mit den "großen Töchtern" teilen. Der Nationalrat hat mit den Stimmen von Koalition und Grünen der "Vertöchterung" der Bundeshymne zugestimmt. Widerstand kam von Freiheitlichen und BZÖ. Die FPÖ wollte zur Textänderung eine Volksabstimmung abhalten, die freiheitliche Kultursprecherin Heidemarie Unterreiner nannte die Umtextung "kulturlos". Eine Hymne sei "kein Sprachbasteltext". Seitens des BZÖ erklärte der Abgeordnete Stefan Petzner die Änderung für unnötig und erwartet, dass der alte Text weitergesungen wird: "Wir singen, was wir wollen." Klüger wäre für ihn - wenn schon - gleich eine ganz neue Hymne gewesen. Sein Ausgangspunkt: Rainhard Fendrichs "I am from Austria".
Ganz anders die Stimmen aus der Koalition: VP-Frauensprecherin Dorothea Schittenhelm, die vor dem Sommer in einer Art Guerilla-Aktion am eigenen Klub vorbei mit Ex-Frauenministerin Maria Rauch-Kallat und den SPÖ- und Grünen Frauen die Änderung initiiert hatte, meinte, wenn eine Hymne Jubel- und Preisgesang sei, dann solle das nicht nur für die Männer, sondern auch für die Frauen gelten. Dass man große Töchter in Österreich habe, sei ja wohl unbestritten.
Weniger Testosteron für bessere Zusammenarbeit
Im schwarzen Klub, der ja dem Ansinnen der eigenen Frauensprecherin anfangs nicht nur Gutes abgewinnen konnte, gab es letztlich keine Gegenstimme. Zu jenen, die die Abstimmung ausließen, gehörten BZÖ-Obmann Josef Bucher und Ex-Sozialministerin Ursula Haubner, die sich in ihrem Redebeitrag entgegen der offiziellen Bündnislinie zumindest nicht explizit negativ zur Umtextung geäußert hatte.
Eindeutig war die Stimmung bei Rot und Grün. SPÖ-Frauensprecherin Gisela Wurm nannte die Verankerung der Töchter "richtig und wichtig". Es sei gut, dass es heute gelinge, auch die "zweite Hälfte der Menschheit" in die Hymne zu integrieren. Grünen-Frauensprecherin Judith Schwentner verstand die Aufregung nicht nur wegen des einen Wortes "Töchter". Offenbar hätten die Freiheitlichen und das BZÖ Angst. Dabei glaube sie, dass weniger Testosteron im Hohen Haus zu einer konstruktiveren Zusammenarbeit führen würde.
Zwei Änderungen
Geändert wird der Text der Bundeshymne an zwei Stellen. Statt "Heimat bist du großer Söhne" wird künftig in Strophe eins "Heimat großer Töchter und Söhne" gesungen. In der dritten Stufe wiederum werden die "Bruderchöre" durch "Jubelchöre" ersetzt. Text und Melodie der Bundeshymne werden damit erstmals auch gesetzlich verankert.
Gelten wird die neue Hymne ab 1.1.2012. Damit haben wohl die österreichischen Skispringer und Skifahrer als erste Gelegenheit, vom Siegerpodest aus den geänderten Text bekannt zu machen. Einen Vorgeschmack gab es schon am Mittwochabend im Nationalrat. Der Piaristenchor intonierte in der Säulenhalle des Parlaments nach dem Beschluss die neue Version, belauscht unter anderem von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer und Rauch-Kallat. (APA)>
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24.4.2012: Geschlechtsneutrales Personalpronomen "hen" im Schwedischen eingeführt
aus: Der Standard online: Schweden: Ringen um geschlechtsneutrales Pronomen; 24.4.2012;
http://diestandard.at/1334796038632/Schweden-fuehrt-geschlechtsneutrales-Pronomen-ein
<"Sie" und "er" bekommen Zuwachs: "Hen" soll Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts eliminieren helfen.
Die politischen Bemühungen, Geschlechterrollen zu dekonstruieren und Diskriminierungen zu eliminieren, sind in Schweden in der Sprache angekommen: Das zeigt ein Eintrag des geschlechtsneutralen Personalpronomens "hen" in die schwedische "Nationalenzyklopädie". In dem Eintrag wird festgehalten, dass "hen" die Pronomen "hon" (sie) und "han" (er) im Bemühen um eine geschlechtsneutrale Ausdrucksweise ergänzen bzw. ersetzen könne. "Hen" ermöglicht die Ansprache einer Person, ohne auf ihr Geschlecht Bezug zu nehmen. Es ist nicht mit "det" (es) zu verwechseln.Laut einer Stellungnahme des schwedischen Sprachrats wurde der Eintrag in den enzyklopädischen Teil bereits 2009 vorgenommen. "Hen" findet sich aber weiterhin nicht im Wortbuchteil des Nachschlagewerks.
Lange Diskussion
Der Vorschlag kam bereits in den 1960er Jahren durch schwedische SprachwissenschaftlerInnen auf, brauchte allerdings eine Weile, bis er aufgegriffen wurde. Einige Publikationen und jüngst auch ein Kinderbuch haben das Pronomen inzwischen übernommen. Letzterem ist es zu verdanken, dass die Debatte um die Verwendung von "hen" in Schweden derzeit heiß diskutiert wird. Das Kinderbuch "Kivi und der Monsterhund" von Jesper Lundqvist verwendet eine Reihe von geschlechtsneutralen Ausdrücken und Begriffen.
Alter Vorwurf
KritikerInnen der geschlechtsneutralisierenden Sprachgestaltung bezweifeln die Sinnhaftigkeit des neuen Pronomens angesichts der zahlreichen anderen Gleichstellungsbemühungen des Landes. Der schwedische Autor Jan Guillou gibt laut einem Bericht der Onlinecommunity Care2 den "feministischen AktivistInnen" die "Schuld" an der Entwicklung. Es gehe ihnen um die "Zerstörung unserer Sprache", wird er zitiert.
In Schweden wird derzeit auch um eine Aufhebung der Trennung von Buben- und Mädchennamen gekämpft. 170 geschlechtsneutrale Namen gibt es aktuell. (red, dieStandard.at, 24.4.2012)
Erratum:
Der ursprüngliche Titel dieses Artikels lautete "Schweden führt geschlechtsneutrales Pronomen" ein. Der Titel war faktisch falsch, was wir bedauern. Er wurde inzwischen in "Ringen um geschlechtsneutrales Pronomen" verändert.
Link
Care2 - The Women's Rights Cause: Sweden Adopts a Gender-Neutral Pronoun>
26.4.2013: Sprachkorrekturen in deutschen Kinderbüchern: <Pippis Papa, kleine Hexen und Negerlein>
aus: Der Standard online; 26.4.2013;
http://derstandard.at/1363708611511/Pippis-Papa-kleine-Hexen-und-Negerlein
Otfried Preußlers Familie hat eine Liste mit Begriffen vorgelegt, die sie gerne aus den Kinderbüchern des im Februar 2013 verstorbenen Autors getilgt wüsste.
Der "Negerpapa" wurde bereits in die Südsee geschickt. Darf man "böse" Wörter aus Kinderbüchern streichen - oder muss man sogar?
Von Mark Twain stammt das Zitat: "Schreiben ist leicht, man muss nur die falschen Wörter weglassen." Wie aber umgehen mit Texten, die bereits geschrieben sind, zumal wenn es sich um Kinderbücher handelt und die "falschen" Wörter im Lauf der Zeit zum Beispiel rassistische (geworden) sind? Entfernen oder drinlassen und kommentieren? Ist dieses Umschreiben Zensur oder pädagogische Intervention?Bereits vor einigen Jahren wurde der "Negerkönig"-Papa von Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf ein "Südseekönig". Das diskriminierende N-Wort steht heute exemplarisch im Zentrum der Debatte um "böse" Wörter in Kinderbüchern. Neu angefacht wurde sie durch die Entscheidung des Stuttgarter Thienemann Verlags, dass in der Neuauflage des 1957 erschienenen Kinderbuchklassikers "Die kleine Hexe" von Otfried Preußler keine "Negerlein" mehr auftauchen werden. Die Reaktionen - auf das angekündigte Umschreiben des Buches - waren heftig.
"Das Wort ist faul geworden"
Diese Empörungsrichtung hat Schriftsteller Doron Rabinovici, selbst Autor des Kinderbuchs Das Jooloomooloo,"wirklich erstaunt", sagte er bei der 3. Zoom Lecture im Zoom Kindermuseum Wien - initiiert von Direktorin Elisabeth Menasse in Kooperation mit dem STANDARD. Das Problem sei ja, dass Lindgren - so wie Preußler - "eindeutig keine rassistische Intention hatte", sagte Rabinovici: "Das Wort ist sozusagen unter unseren Händen faul geworden." Er ist daher klar für die Entfernung solcher Begriffe - aus Kinderbüchern: "Erwachsenenliteratur sollte auf keinen Fall umgeändert werden, damit klar bleibt, wer welche Begriffe verwendet hat. Das will ich gar nicht beschönt haben." Aber wozu pejorative Begriffe in Kinderbüchern verteidigen, "wenn es auch anders geht" - ohne sie?
Ja, es geht auch ohne "Negerlein", und mit Zensur habe das nichts zu tun, verteidigte Thienemann-Verleger Klaus Willberg die "behutsame sprachliche Modernisierung" von "Die kleine Hexe", die auf die "ausdrücklich begrüßte Initiative der Familie Preußler zurückgeht, mit dieser abgestimmt und von dieser autorisiert ist".
Familie Preußlers unterstützt Änderung
Jetzt liegt eine "Vorschlagsliste" der Preußler-Familie mit einer Reihe von Begriffen vor, über die gerade beraten wird, sagte eine Verlagssprecherin zum STANDARD. Betroffen sind auch veraltete, nicht mehr gängige Wörter. Es werden "in keinem Fall ganze Textpassagen umgeschrieben", sondern es geht um den "Austausch von Begriffen".
Diesen Austausch befürwortet auch Saskia Hula, vielfache Kinderbuchautorin (zuletzt Eine Kiste für den Bären) und Volksschullehrerin in Wien: "Es ist ein großer Unterschied, ob Kinder auf einer Mauer ,Neger' lesen oder ob es so nebenbei in einem wunderbaren Kinderbuch, das ihnen die Mama vorliest, vorkommt, weil das dadurch einfach legitimiert wird."
"Erziehungspille"
Hildegard Gärtner, Leiterin des Jungbrunnen-Verlags, der u.a. "Das kleine Ich bin ich" verlegt, betont den "Respekt vor dem geistigen Eigentum der Autoren. Per se ist kein Wort in irgendeiner Form belastet. Es ist immer die Frage nach dem Kontext zu stellen." Sie habe ein Buch, in dem einmal das Wort "Negerpuppe" vorkommt: Mira Lobes "Lollo". Als Verlegerin frage sich sich: "Habe ich das Recht einzugreifen? Wie geht man mit dem historischen Aspekt um? Wo fängt man an, wo hört man auf? Wir kommen nicht darum herum, den Kindern die Welt zu erklären." Im Fall "Lollo" werde man das Wort vorne im Buch kommentieren.
Hauptsache, nicht wie "Political-Correctness-Sheriffs" in Kinderbüchern herumfuhrwerken und sie als "Erziehungspille" abtun, hatte übrigens Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger in der "Zeit" zur Umschreibdebatte gesagt: "Ich habe einfach keine Lust, Wörter zu verhaften." (Lisa Nimmervoll, DER STANDARD, 20./21.4.2014)
19.5.2013: Der "Verein Muttersprache Wien" gegen Anglizismen: Nietenhose statt Jeans
aus: Der Standard online: Die Sprachretter und der Führer-Erlass; 19.5.2013;
http://derstandard.at/1363711472922/Die-Sprachretter-und-der-Fuehrer-Erlass
<Kommentar der anderen | 17. Mai 2013, 18:55
Gerhard Zeillinger: "Denglisch" als Bedrohung?
Soll man wirklich "Nietenhosen" statt Jeans sagen? Anmerkungen zur Anglizismenangst.
Wovor haben die Sprachretter Angst? Der "Verein Muttersprache Wien", der seit Jahren gegen die "Veranglisierung" der deutschen Sprache zu Felde zieht und dem - allerdings nicht deswegen! - Verbindungen zur rechtsextremen Szene nachgesagt werden, hat erstmals am sogenannten Anglizismen-Index mitgearbeitet. Das ist ein Verzeichnis aus dem Englischen stammender Ausdrücke, die der "Verein Deutsche Sprache" seit Jahren sammelt, erklärt und mit einem verdeutschenden Ausdruck versieht. Mittlerweile enthält diese Liste 7500 Wörter - Begriffe wie Boxershorts, Ketchup, Sandwich, PC usw., die man doch bitte schön besser "deutsch" ausdrücken möge. Also "Netzpost" statt E-Mail, "Prallkissen" statt Airbag, "Schundfraß" statt Junkfood ...
Woher rührt diese Angst, dass Fremdwörter aus dem Angelsächsischen dem Charakter der deutschen Sprache gefährlich werden könnten? Hat es etwa im 19. Jahrhundert eine ebensolche Angst vor französischen Ausdrücken gegeben, die damals die Alltagssprache nicht minder bestimmten? Man stelle sich nur etwa vor, wie manche Nestroy-Dialoge klingen würden, wenn ein "Verein Muttersprache Wien" damals schon umtriebig, geschweige denn durchsetzungsfähig gewesen wäre.
Überhaupt wäre das Deutsche (wie jede Sprache!) ohne Fremdwörter eine ziemlich armselige Angelegenheit: Es gäbe keine Kekse mehr, keinen Sport, keinen Sex, kein Klosett, keinen Tipp und keinen Trick, auch keine Banknote, kein Radio, keinen Punsch und kein Pony, wenn man nicht mehr "Denglisch" sprechen dürfte.
Erst recht wäre das Wienerische seiner Vielfalt und seines Charmes beraubt, würde man alles "Fremdsprachliche" daraus verbannen. Fußballer könnten dann z. B. nicht mehr kicken, dribbeln, den Out-Wachler (Linienrichter) beschimpfen, das Wiener Derby könnte nicht mehr stattfinden. Wir dürften nicht mehr Hetschepetsch (für "Hagebutte") oder Knickerbocker sagen. Wir dürften nicht flippen, keinen Punsch trinken, niemanden mehr Gockel nennen. Und natürlich stünde auch der britisch-indische - also gleich doppelt verdächtige - Pyjama-Import auf der roten Liste. Was wäre schließlich eine Leitkultur ohne Schlafanzug?
Ja, man könnte nicht einmal mehr fesch sagen, denn das, ach Gott!, kommt ja auch aus dem Englischen (als Abkürzung von fashionable nämlich). - Und, ist das so furchtbar? Ist es so identitätsgefährdend, Wörter wie Sprit, Ketchup oder tipptopp zu verwenden? Dem "Verein Muttersprache Wien" sei freundlich angeraten, einmal einen Blick in Maria Hornungs Wörterbuch der Wiener Mundart zu werfen oder bloß das Österreichische Wörterbuch zu durchforsten, um sich zu überzeugen, wie viel doch " heimisch" ist, was so manchem als "artfremd" erscheinen mag.
Sendungsauftrag
Die Abwehr von Fremdwörtern ist nicht nur kleinkariert, sie ist völlig widersinnig, hat sich doch jeder Sprachschatz, historisch betrachtet, durch Entlehnungen, durch Austausch entwickelt.
Und apropos "artfremd": Gerade jene, deren Abwehrhaltung ideologisch motiviert, also von deutschnationaler Gesinnung geprägt ist, haben ihren kulturellen Sendungsauftrag offenbar völlig missverstanden. Es mag wie ein Treppenwitz der Geschichte erscheinen - aber gerade die Nazis waren alles andere als fremdwörterfeindlich: Im Dezember 1940 erließ Hitler eine Weisung, die im Jahr darauf unter dem Betreff "Unschöne Verdeutschung von Fremdwörtern" allen amtlichen Stellen per Runderlass bekanntgegeben wurde:
"Dem Führer ist in letzter Zeit mehrfach aufgefallen, dass - auch von amtlichen Stellen - seit langem in die deutsche Sprache übernommene Fremdwörter durch Ausdrücke ersetzt werden, die meist im Wege der Übersetzung des Ursprungswortes gefunden und daher in der Regel unschön sind. Beispielsweise erwähnte der Führer, dass amtlich jetzt an Stelle von Souffleuse die Bezeichnung 'Einsagerin' gebraucht werde.
Dem Deutschen Gewalt antun
Der Führer hat angeordnet, die zuständigen Stellen davon zu unterrichten, daß er derartige gewaltsame Eindeutschungen nicht wünscht und die künstliche Ersetzung längst ins Deutsche eingebürgerter Fremdwörter durch nicht aus dem Geiste der deutschen Sprache geborene und den Sinn der Fremdwörter meist nur unvollkommen wiedergebende Wörter nicht billigt."
Mit anderen Worten, liebe Abwehrkämpfer: Der "Führer" wäre mit Nietenhosen oder Schundfraß alles andere als happy gewesen! (Gerhard Zeillinger/DER STANDARD, 18.5.2013)
GERHARD ZEILLINGER (47), Germanist und Historiker, lebt als freier Publizist in Amstetten (NÖ).>
31.5.2020: Gendersprache=Schwachsinn:
Mehrheit lehnt Gendersprache ab – auch Frauen können sich nicht dafür begeistern
18.6.2020: Rassismus in der deutschen Sprache
Rassismusdebatte nun auch in der IT-Branche: Änderung der Programmiersprache gefordert
Kommentar:
Sie haben eine schwarze Liste gefunden. Wie soll sie denn nun heissen? Bunte Liste?
Und schwarz fahren muss nun auch bunt fahren heissen?
Michael Palomino, 18.6.2020
18.6.2020: Computerwelt von Bill Gates (!) hat Rassismus ohne Ende: Master - Slave etc.
IT-Unternehmen misten ihre problematischen Begriffe aushttps://www.20min.ch/story/it-unternehmen-misten-ihre-problematischen-begriffe-aus-202125824792
Bezeichnungen wie «Master» und «Slave» sind in der IT-Welt gang und gäbe. Nun sollen sie jedoch aus dem Sortiment geworfen werden.
Deutsch auslöschen am 15.1.2025:
https://ansage.org/wer-ein-volk-zerstoeren-will-muss-seine-sprache-ausloeschen-kreolisierung-und-anglisierung-des-deutschen-nehmen-zu/
Wer ein Volk zerstören will, muss seine Sprache auslöschen: Kreolisierung und Anglisierung des Deutschen nehmen zu
Die Auslöschung Deutschlands als Kulturnation erfolgt auch und gerade über die Zerstörung der Sprache, und sie verläuft an mehreren Fronten. Durch die millionenfache Massenmigration dominieren an Schulen Kinder ohne Deutsch als Muttersprache. Das Ergebnis ist, dass dort mittlerweile ein grausiges Kanak-Kauderwelsch vorherrscht, eine Art Kreolsprache, die der in vielen Ballungsräumen bereits weit überwiegend migrantische Nachwuchs unterschiedlicher Provenzienz untereinander spricht, während sie innerhalb ihrer Familienverbände und ethnischen Sprengel die jeweilige Herkunftsprache gebrauchen. In diesem Mischjargon von Türken, Arabern und “Westasiaten” entsteht dann die Shishabar-Sprech aus “Brudah”, “Wallah” und “amına koyim”. Korrektes Deutsch wird von Lehrern, Medien und Influencern erst recht nicht vermittelt.
Neben dieser zuwanderungsbedingten Sprachauflösung wird droht jedoch von einer zweiten Front der linguistische Exitus: Auch im akademischen Raum – und damit auf dem nachschulischen Bildungsweg – wird das Deutsche nämlich mehr und mehr verdrängt, hier dann durch die englische Sprache, wie der Journalist und Sprachwissenschaftler Wolfgang Krischke in der “Welt” konstatiert. Er stellt fest, dass das Deutsche als Wissenschaftssprache kaum noch stattfindet. So würden etwa an der TU München bereits 70 von 111 Masterstudiengängen auf Englisch unterrichtet. Statt Fakultäten gebe es nur noch „Schools“. Die deutsche Sprache, bis zum Ersten Weltkrieg neben Englisch und Französisch die weltweit führende Wissenschaftssprache, spielt sogar im Forschungsbetrieb des eigenen Sprachraums nur mehr eine subalterne Nebenrolle. Vor allem in der Grundlagenforschung gelte „English only“, klagt Krischke. Deutschsprachige Quantenphysiker, Molekularbiologen oder Astrochemiker würden höchstens dann noch in ihrer Muttersprache schreiben, wenn sie sich ein Laienpublikum adressierten; ihr wissenschaftliches Denken, Argumentieren, Publizieren und Diskutieren verlaufe jedoch “in den Bahnen des Englischen”.
Bayern als Vorreiter der Anglisierung
Traditionsreiche Journale wie die „Astronomischen Nachrichten“ oder die „Annalen der Physik“ trügen zwar noch ihre deutschen Namen, seien ansonsten aber komplett anglisiert, moniert Krischke weiter. Selbst in der Germanistik dringe das Englische immer weiter vor: Der Titel eines in Deutschland erschienenen und von deutschen Linguisten bestückten Sammelbandes zur Situation der deutschen Sprache laute bezeichnenderweise „Globalization and the Future of German“. Der Anteil rein englischsprachiger Master-Studiengänge in Deutschland sei in den vergangenen fünfzehn Jahren von 9 auf 16 Prozent gestiegen, hinzu kämen jedoch noch die internationalen Studiengänge, in denen Englisch dominiere und die inzwischen rund 20 Prozent aller Master-Studiengänge ausmachten. Bayern sei ein Vorreiter der Anglisierung: Die „University of Technology Nuremberg“, die im Oktober 2023 ihren Lehrbetrieb aufnahm, ist konsequenterweise gleich komplett englischsprachig. Deutschkenntnisse würden weder hier noch in den englischsprachigen Studiengängen der TU München verlangt.
Der bayerische AfD-Landtagsabgeordnete Benjamin Nolte kritisiert, das Deutsche werde „als Wissenschaftssprache im eigenen Land marginalisiert“. Dass Forschung und Lehre insbesondere in Bayern oft nur noch auf Englisch stattfinde, sei nicht nur angesichts der großen Tradition deutscher Wissenschaft bedauerlich, sondern beeinträchtige auch das akademische Niveau. Wenn deutsche Forscher gezwungen seien, auf Englisch zu unterrichten und zu publizieren, leide darunter der sprachliche Facettenreichtum wie auch die Komplexität der Darstellung. Die AfD fordert daher, dass das Deutsche in der Wissenschaft wieder eine tragende Rolle spielen müsse. Mehrsprachigkeit an den Universitäten sei, zumal in den Naturwissenschaften, zwar richtig und wichtig; das Deutsche dürfe aber nicht verdrängt werden.
Auch das Denken wird beeinflusst
Der Immunologieprofessor Ralph Mocikat von der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, der auch Vorsitzender des Arbeitskreises Deutsch als Wissenschaftssprache ist, beklagt, dass Deutsch und andere gut ausgebaute Wissenschaftssprachen „zunehmend aufs Abstellgleis“ gerieten. Durch den ausschließlichen Gebrauch von Englisch würden „Wissensbestände, Denkstile und Arten der Erkenntnisgewinnung, die mit anderen Sprachen verknüpft sind, ausgegrenzt, was eine beträchtliche Verarmung darstellt“. In den internationalen „Top Journals“ seien die Autoren nicht nur gezwungen, Englisch zu schreiben, sondern die Gutachter würden häufig auch verlangen, dass sie nur Arbeiten zitieren, die ebenfalls in Englisch verfasst seien. So könne es passieren, dass Forschungsergebnisse fälschlich englischsprachigen Wissenschaftlern zugeschrieben werden, in Vergessenheit geraten oder missverstanden werden.
Der Chemnitzer Deutsch-Professor Winfried Thielmann gibt zu bedenken, dass auch das Denken durch die verwendete Sprache beeinflusst wird: Sprachliche Vielfalt bringe auch eine Vielfalt wissenschaftlicher Perspektiven mit sich. Diese werde durch die Anglisierung „radikal reduziert“, was die Wissenschaft in ihrem Kern gefährde. Davon abgesehen behalten englische Muttersprachler trotz allem einen Vorteil gegenüber jenen, die Englisch lediglich als Zweitsprache nutzen (müssen), weil immer ein Verlust an Differenzierung stattfindet; stattdessen entsteht ein flacher Einheitsbrei ohne Nuancen und damit ein Niveauverfall. „Sollte sich der inländische Wissenschaftsbetrieb noch weiter in eine rein englischsprachliche Parallelwelt jenseits der Allgemeingesellschaft zurückziehen, würde das die sich in erschreckender Weise ausbreitende Wissenschaftsskepsis weiter befördern“, warnt Mocikat. Doch nicht nur die Wissenschaft, auch die Alltagssprache wird mit Anglizismen überflutet: Begriffe wie „Home-Office“, „Public Viewing“, „Download“, „Handy“ und so weiter sind längst zu Allgemeinbegriffen geworden, für die es noch nicht einmal mehr deutschee Äquivalente gibt. Die einheimische deutsche Kultur wird also auch auf diese Weise schrittweise ausgehöhlt und letztlich der Zerstörung zugeführt.
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