<Von Andrea Schorsch
Ich begegne morgens auf dem
Weg zur Arbeit immer einer Joggerin. Da hüpft mir
allerlei entgegen. Schadet Joggen eigentlich der
Büste? (fragt Matthias Z. aus Emden)
Eines ist klar: Je stärker die Brust
beim Joggen in Bewegung gerät, umso unangenehmer ist
das. Für die meisten Frauen - unter Sportlerinnen gilt
es Umfragen zufolge für etwa 56 Prozent - ist sportliche
Betätigung nämlich mit Schmerzen im Busen verbunden.
Dass sich Joggen in irgendeiner Form auf das Fett-,
Drüsen- und Bindegewebe der Brust auswirkt, ist folglich
deutlich spürbar. Um zu klären, wie schädlich dieser
Einfluss ist, wenden wir uns an eine Expertin.
Gänzlich ungehalten
"Die weibliche Brust hat, egal wie
jung oder klein, keine eigene Haltestruktur", erläutert
Ulrike Korsten-Reck von der Deutschen Gesellschaft für
Sportmedizin und Prävention. Das ist der Grund, warum
der Busen beim Laufen und Springen ungebremst nach oben
und zu den Seiten mitschwingt. Und diese Bewegung
strafft nicht etwa das Bindegewebe. "Da wirken ständig
Kräfte, die die Brust ausleiern können", warnt
Korsten-Reck.
Dennoch muss frau natürlich nicht aufs
Joggen verzichten. Die Expertin empfiehlt einen Sport-BH.
"Der perfekte BH", spezifiziert sie, "sitzt fest, engt
aber nicht ein. Wichtig ist, dass jede Brust isoliert
für sich und in jede Richtung – auch seitlich – gestützt
wird."
Für einen besseren Tragekomfort
sollten die Träger rutschfest, elastisch und nicht zu
schmal sein. Breite Träger – meist sind sie auf dem
Rücken in Y- oder X-Form gestaltet – verteilen nämlich
den Druck und halten den Gewichtskräften besser Stand.
Qualität für schöne Brüste
Bei der Anschaffung lohnt es sich, in
Qualität zu investieren. Denn wie die Privatdozentin aus
Freiburg ausführt, werden hochwertige Sport-BHs aus
innovativer fester und zugleich atmungsaktiver
Mikrofaser hergestellt. Das kommt dem Busen zugute. Und
den Brustwarzen übrigens auch.
Petra Platen, Professorin am Lehrstuhl
für Sportmedizin und Sporternährung der Universität
Bochum, verweist im Zusammenhang mit dem Joggen nämlich
auf die sogenannte Läuferinnenmamille. "Hierbei
handelt es sich um eine Entzündung oder
Überempfindlichkeit der Brustwarze, die durch Reibung
der Brustwarze am Trikotstoff verursacht wird", so
Platen. Offene Wunden, Abschürfungen und Schwellung
können die Folge sein. Die Läuferinnenmamille tritt
besonders bei kalter Witterung auf, wenn sich die
Brustwarze durch den Kältereiz zusammenzieht. Doch auch
hier kann ein gut sitzender Sport-BH Abhilfe schaffen.
Alternativ ist es möglich, die Brustwarze mit Tape oder
Pflaster abzukleben. "Und auch Vaseline", ergänzt die
Sportmedizinerin, "ist zur Minderung der Hautreibung ein
gutes Hilfsmittel."
Übrigens: Für
Sportlerinnen, die ihre Herzfrequenz kontrollieren
möchten, gibt es spezielle Pulsschlag-Sport-BHs. Der
Herzfrequenz-Sender wird hier in den unteren Rand des
BHs geschoben. So lässt sich der Brustgurt bequem
tragen. Er kann nicht scheuern oder verrutschen und auch
Hautirritationen durch den BH werden vermieden.>
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7.3.2012: Sport in
vernünftigen Mengen verändert DNA und perfektioniert
den Stoffwechsel und ist Prävention gegen Diabetes,
Herz-Kreislaufkrankheiten etc.
aus: Welt online: Bewegung: Sport verändert die DNA –
und das nach kurzer Zeit; 7.3.2012;
http://www.welt.de/gesundheit/article13906161/Sport-veraendert-die-DNA-und-das-nach-kurzer-Zeit.html
<Das Sporttraining
entfernte vor allem die DNA-Anhänge, die zuvor Gene
des Stoffwechsels blockierten.
Schon ein kurzzeitiges Training löst
Genblockaden in den Muskelzellen. Anhänge stören dann
nicht länger das Erbgut. Koffein wirkt ganz ähnlich.
Schon eine kurze Zeit Sport verändert
unser Erbgut: Die intensive Bewegung löst blockierende
Anlagerungen an der DNA der Muskelzellen. Dadurch können
mehr Gene abgelesen werden als vorher, wie ein
internationales Forscherteam bei Tests an 14 Frauen und
Männern vor und nach dem Sport herausgefunden hat.
Zwar halte der Effekt nicht dauerhaft an, er könne aber
erklären, warum regelmäßiger Sport das Risiko für
Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere
Krankheiten senke, berichten die Wissenschaftler im
Fachmagazin "Cell Metabolism".
Welche Gene unseres Erbguts in den
einzelnen Zellen aktiv sind, hängt unter anderem davon
ab, wo am DNA-Molekül blockierende Anhänge sitzen. Diese
kleinen Kohlenwasserstoffgruppen versperren der
Zellmaschinerie den Weg und verhindern so, dass das Gen
abgelesen werden kann. Bisher nahmen Wissenschaftler an,
dass das Muster dieser Anhänge in erwachsenen Zellen
relativ stabil ist und kaum von kurzzeitigen
Umwelteinflüssen verändert werden kann.
"Unser Ergebnis liefert nun Belege dafür,
dass diese Muster im Genom weitaus veränderlicher sind
als bisher angenommen", schreiben Romain Barrés von der
Universität Kopenhagen und seine Kollegen. Bereits eine
kurze Phase intensiver Muskelbewegung reiche aus, um
zahlreiche Genblockaden verschwinden zu lassen.
Die Reaktion des Erbguts auf das
Muskeltraining erfolgte überraschend schnell: Die
Forscher hatten das Verschwinden einiger DNA-Anhänge
schon in Muskelzellproben entdeckt, die den
Versuchsteilnehmern sofort nach Ende des Trainings
entnommen worden waren. Weitere Anhänge waren in der
nächsten Probe verschwunden, drei Stunden nach
Trainingsende.
"Unsere Muskeln passen sich an das an, was
wir tun – und dies ist einer der Mechanismen, die dies
möglich machen", sagt Studienleiterin Juleen Zierath vom
Karolinska Institutet in Stockholm. Die Veränderungen an
der DNA der Muskelzellen seien der erste Schritt in
einer genetischen Umprogrammierung, die den Muskel
stärker und ausdauernder mache.
Interessanterweise habe man den gleichen
Effekt beobachtet, wenn isolierte Muskelzellen in einer
Petrischale mit Koffein in Berührung kamen, sagen die
Forscher. "Offenbar imitiert das anregend wirkende
Koffein den Effekt der sporttypischen
Muskelkontraktionen", vermutet Zierath. Das allerdings
bedeute nicht, dass man zukünftig statt zu trainieren
einfach nur eine Tasse Kaffee trinken müsse.
An der Studie nahmen 14 junge Frauen und
Männer teil, die zwar absolut gesund, aber eher
unsportlich waren. Ihnen entnahmen die Forscher jeweils
eine kleine Zellprobe aus der Seite des
Oberschenkelmuskels.
Anschließend trainierten die Teilnehmer auf
einem Fahrrad-Ergometer mit 80 Prozent Maximalleistung,
bis sie 400 Kilokalorien verbrannt hatten – je nach
Leistung dauert dies normalerweise zwischen einer halben
und einer Stunde. Sofort nach Trainingsende sowie drei
Stunden später entnahmen die Forscher dann erneut eine
Muskelzellprobe.
dapd/cl>
*****
27.5.2013: These eines Politikers: «Joggen
ist wie Sex»
aus: Basler Zeitung online; 27.5.2013;
http://blog.bazonline.ch/outdoor/index.php/28578/%C2%ABjoggen-ist-wie-sex%C2%BB/
<Natascha Knecht
Sport soll ja auch Freude bereiten, darum heute ein
Thema zum Schmunzeln. Es beginnt mit folgendem Zitat:
«Joggen ist wie
Sex.
Du musst nicht gut darin sein,
um dabei Spass zu haben.»
Dies sagte der irische Senator Jimmy Harte vor
einigen Monaten bei einer Medienveranstaltung zum
Thema Reisetourismus (!) – und machte sich damit
quasi über Nacht in der Läuferszene bekannt. Als
erster belustigte sich Mark Remy, Blogger bei Runner’s World über das Zitat,
und er führte weitere Gründe auf, weshalb Joggen wie
Sex ist. Seither geistert das Thema durch die
Sozialen Medien, die Community scheint es zu
inspirieren. Jedenfalls wurden amüsante Argumente
zusammengetragen. Hier eine kleine Auswahl:
«Joggen ist wie Sex. …
- … Es ist besser, wenn Du nicht zu schnell
startest.»
- … Seit Nachwuchs da ist, klappts nur noch 1 Mal
pro Woche.»
- … Danach schläfst Du besser.»
- … Wenn Du es am Morgen machst, fühlst Du dich
für den Rest des Tages gut.»
- … Du kannst es schnell, oder langsam tun.»
- … Es empfiehlt sich, den Kaugummi vorher
rauszunehmen.»
- … Je schneller Du startest, desto eher bist Du
im Ziel.»
- … Krämpfe auf der Zielgeraden solltest Du
vermeiden.»
- … Die passende Playlist kann einen Unterschied
machen.»
- … Nach dem ersten Mal gibts noch
Steigerungspotenzial.»
- … Wenn Du es einen Tag nicht macht, vermisst Du
etwas.»
- … Manchmal hast Du keine Lust darauf. Aber wenn
Du es trotzdem tust, bereust Du es danach nur
selten.»
- … Es entschleunigt vom Alltagsstress.»
- … Nach einem gewissen Alter, werden die
Erwartungen realistischer.»
- … Wenn Du gut darin bist, geniesst Du es noch
mehr.»>
4.7.2013: <Gezieltes
Lauftraining lässt Nervenzellen wieder
sprießen>
aus: Der Standard online; 4.7.2013;
http://derstandard.at/1371171583504/Gezieltes-Lauftraining-laesst-Nervenzellen-wieder-spriessen
<Untersuchungen an Mäusen
zeigen: Fehler am Gen CHD7 führt auch zu
Defekten am zentralen Nervensystem.
Das sogenannte CHARGE-Syndrom ist eine schwere
Entwicklungsstörung, die von einem genetischen
Defekt verursacht wird. Deutsche Forscher
konnten nun belegen, dass diese Mutation die
Reifung von Nerven-Stammzellen blockiert. Das
würde erklären, warum CHARGE-Patienten geistig
beeinträchtigt sind und Lernschwierigkeiten
haben. An Mäusen haben die Forscher
allerdings gezeigt, dass, gezieltes
Lauftraining den Stammzelldefekt vollständig
kompensiert.
Das CHARGE Syndrom führt normalerweise zu
charakteristischen Missbildungen in
verschiedenen Organen. Die
Buchstabenkombination fasst die wichtigsten
zusammen: Coloboma of the eye, Heart defects,
Atresia of the choanae, severe Retardation of
growth and development, Genital abnormalities,
and Ear abnormalities (Kolobom des Auges,
Herzfehler, Atresie der Choanen, Retardiertes
Längenwachstum und Entwicklungsverzögerung,
Geschlechtsorgan-Anomalien, Ohrfehlbildungen).
Weltweit ist etwa eins von 8.500 Neugeborenen
davon betroffen. Der typische Defekt im Gen
CHD7 entsteht meist spontan, wird also nicht
von den Eltern vererbt.
Haikun Liu erforscht mit seiner
Nachwuchsgruppe im Deutschen
Krebsforschungszentrum die Regulation adulter
Stammzellen im zentralen Nervensystem. Die
Wissenschafter untersuchen die Rolle dieser
Zellen bei verschiedenen Erkrankungen, etwa
bei geistiger Behinderung oder Hirntumoren.
CHARGE-Patienten sind intellektuell
beeinträchtigt und haben Lernschwierigkeiten.
Liu und Kollegen wollten nun klären, ob bei
dieser Krankheit auch ein Defekt im zentralen
Nervensystem eine Rolle spielt.
Nervenzellen am Reifen gehindert
Um zu verstehen, welche molekulare Rolle eine
CHD7-Mutation bei der Entstehung des
charakteristischen Krankheitsbilds spielt,
züchteten die Forscher mit
molekularbiologischen Methoden spezielle
Mäuse, deren CHD7-Gen in den
Nerven-Stammzellen spezifisch ausgeschaltet
werden kann. So lässt sich während des ganzen
Lebens der Maus beobachten, wie Stammzellen
ohne CHD7 wachsen, differenzieren und
ausreifen.
Unabhängig davon, ob die Forscher die
CHD7-Produktion erst in den Stammzellen
erwachsener Mäuse ausschalteten oder bereits
im embryonalen Gehirn – die Auswirkung war
dieselbe: Die Zellen konnten nicht mehr zu
reifen Nervenzellen ausdifferenzieren. Normale
reife Nervenzellen bilden komplexe Netzwerke
untereinander aus, die zentral für die
Informationsverarbeitung im Gehirn sind.
Neurone dagegen, die aus den Stammzellen mit
blockierter CHD7-Produktion hervorgehen, sind
genau dazu nicht in der Lage.
Lauftraining normalisert
Nervenzellen-Entwicklung
Besonders beeindruckt waren Liu und sein
Team, dass körperliches Training den
CHD7-Defekt kompensiert: Durften die
genveränderten Mäuse in einem Laufrad rennen,
was alle Nagetiere mit Begeisterung tun, so
normalisierten sich ihre Nervenzellen sowohl
funktionell als auch morphologisch und
bildeten funktionierende Netzwerke aus.
Dass Lauftraining die Entstehung neuer
Nervenzellen im erwachsenen Organismus
dramatisch steigert, hatten Wissenschafter
auch schon beim Menschen gezeigt. "Wir waren
aber verblüfft, dass das Training sogar den
CHD7-Defekt kompensieren kann und wollen nun
unbedingt aufklären, welcher molekulare
Mechanismus dahinter steckt", sagt Haikun Liu.
Er geht davon aus, dadurch sogar Ansätze zur
Behandlung bestimmter Symptome der schweren
Erkrankung finden zu können. (red,
derStandard.at, 04.07.2013)
*****
26.9.2013: Weisheiten für den
Marathonlauf: Verrückt sein - und ja nicht
nach der Zeit fragen
<Buchempfehlung:
Der
Artikel besteht aus Auszügen
aus dem neuen E-Book von Achim
Achilles: "Laufen und
Marathon - die besten
Kolumnen zu meiner
Lieblingsschinderei" .>
aus: Spiegel online: Achilles' Ferse:
Die
besten Marathonweisheiten aus zehn
Jahren;
26.9.2013;
http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/achim-achilles-die-besten-laeufer-weisheiten-aus-zehn-jahren-a-924604.html
<Als
erfolgloser Hobbyläufer mit Marathontrauma
hat Achim Achilles viel erlebt. Die
Erfahrungen bei seiner Lieblingsschinderei
hat er jetzt zusammengefasst. Lesen Sie die
besten Läuferweisheiten aus zehn Jahren.
Marathon ist eine ausgesprochen bescheuerte
Erfindung. Warum sollte der Mensch 42 Kilometer am
Stück rennen? Gesund ist das nicht.
Trotzdem werden dieses Wochenende Tausende
nach Berlin strömen, um genau das zu machen:
Berlin-Marathon laufen. Achim Achilles
gehört seit zehn Jahren zu dieser besonderen
Spezies "Läufer". In der Zeit hat er viel
erlebt und seine Weisheiten
aufgeschrieben. Hier sind sie:
Marathonläufer haben nicht alle Tassen
im Schrank
40.000 schräge Gestalten fallen diese Woche in
Berlin ein, um halbnackt und spätestens auf
der zweiten Hälfte bisweilen ziemlich
jämmerlich einen der
weltweit größten Volksläufe zu absolvieren.
Die ersten Zombies streunern schon Tage vor
dem großen Ereignis durch die Stadt, immer an
den grünen Strichen entlang, die 42 Kilometer
Schenkelschmerz markieren. Manche tragen einen
Chip am Schuh, es könnte ja irgendwo
überraschend schon eine Zeitmessmatte
ausgelegt sein.
Auch wenn's schmerzt - Marathon macht
glücklicher und zufriedener
Marathon
ist wie der Heilige Abend - für den
Weihnachtsmann: Alle haben Spaß, nur der
alte Mann nicht. Der hat nichts als Arbeit.
So wie Marathonläufer, die Juli, August,
September außergewöhnlich stracks rackern.
Aber: Wer den ganzen Tag vorm Rechner sitzt,
wer Erfolge kaum noch spürt, der ist
unendlich dankbar, wenn er seinen Körper
spürt, eine gute Strecke in den Beinen
fühlt, vor lauter echter, schöner
Müdigkeit ins Bett fällt.
Der zweite Marathon ist schwieriger
als der erste
Vor dem zweiten Marathon sind Zweifel
völlig normal, denn der zweite ist viel
schwieriger als der erste. Beim ersten denkt
man sich: Och, tüdelü, alles easy. Nix ist
easy. Weil man weiß, was kommt, hegt man
beim zweiten vorauseilende
Selbstschutzgedanken, die Verletzungen
größer machen, als sie sind. Und die Form
wird in Grund und Boden gegrübelt.
Nur wer an sich glaubt, schafft einen
Marathon
"Glaubst du an dich?", fragte mein Trainer.
Was für eine Frage? Wer außer George Bush
und Dieter Bohlen glaubt schon an sich?
"Mmmhtjanajaweißnicht", antwortete ich
wahrheitsgemäß. "Siehste", sagte er, "das
ist genau das Problem." Vor allem bei
Läuferinnen herrscht der Typus der
ängstlichen Zweiflerin vor: Jammer-Uschi. Vor jedem Training
erzählt sie ungefragt, wie schlecht sie sich
fühlt, dass es heute zu kalt, zu nass, zu
warm, zu trocken, zu durchwachsen, zu
windig, zu windstill oder aber, wenn nichts
davon zutrifft, dann garantiert
migränefördernd sei.
Akute Marathonblödheit: völlig normal
Wer sich Zahncreme auf die Beine schmiert
und die Zähne mit dem Ladyshave der Ehefrau
schrubbt, braucht sich nicht zu sorgen. Die
Marathonblödheit vor dem Wettkampf ist
völlig normal. Das Unterbewusstsein will
sagen: Lass den Quatsch! Dafür ist es aber
bereits zu spät.
Den Kenianer sollte man sich für den
Schlussspurt aufheben
5 Minuten, 41 Sekunden pro Kilometer macht am
Ende ziemlich genau 3:59,59 Stunden - die
Fabelzeit. Für einen Lauf-Diesel wie mich
schien diese Strategie maßgeschneidert:
Entspannt los, und nach hinten raus den
inneren Kenianer zünden, wenn er sich
nicht wieder irgendwo verborgen hält, wie
meistens.
Zeiten nicht so wichtig nehmen
Ist ja klar, sagen die Schnellen, der
Achilles findet Zahlen doof, die beweisen,
wie lahm er ist. Der will sich nicht quälen.
Ein Weichei. Stimmt sogar. Lacht über mich,
weil ich langsam bin. Aber ich freue mich,
weil ich mich vom autoaggressiven Performen
langsam verabschiede. Ich behalte meine
Bestzeiten als Schatz in meiner persönlichen
Truhe so wie romantische Liebschaften, gute
Schulnoten und all die anderen kleinen
Erfolge.>