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Kindererziehung bei Kindern von 12 bis 20 (Teil 2)

Meldungen über Jugendliche und ihre Welten

Sich dick fühlen kann dick machen -- viel Zeit mit den Eltern verbringen macht sie selbstbewusster und sozial -- Viel Zeit mit den Eltern macht Jugendliche sozialer -- "Dr. Sommer" im Alter von 85 Jahren gestorben -- glückliche Jugend bringt später mehr Einkommen -- Mädchen nehmen das Erwachsenwerden negativer wahr -- späterer Schulbeginn bringt mehr Leistung -- neue Hotline für Jugendliche "Jugendkreuz" -- Teenager haben anderen Biorhythmus - späterer Schulbeginn ist sehr positiv -- Konzentration bei Jugendlichen beginnt ab 10 Uhr -- die Jugend geht ohne geistige Inhalte zunehmend in die Verblödung -- kurzlebige Beziehungen in der Jugend -- Smartphone bei Jugendlichen macht einsam und unglücklich -- Volljährigkeit mit Smartphone erst mit 24 erreicht -- Wenn Bub ein Mädchen missbraucht im Kinderzimmer -- Bumerang-Kinder ab 20, die zu den Eltern zurückkehren, schränken die Eltern ein -- Burschen ohne Führung werden kriminell in Banden -- Menstruations-Tabu und die Auswirkungen gegen Frauen, Beispiele -- Jugendliche Mädchen prostituieren sich in Hongkong -- Sexting mit sexy Fotos - vom Spass zum Mobbingopfer -- CH: Eignungstest für Lehre einführen -- Ö: Caritas mit Matura mit Pflegeausbildung -- 4R: Patenschaften für benachteiligte Jugendliche --

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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10.8.2012: <Studie mit Teenagern: Sich dick fühlen kann dick machen>

aus: Spiegel online; 10.8.2012;
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/abnehmen-wer-sich-als-teenager-dick-findet-wird-auch-eher-dick-a-849292.html

<Unzufriedener Teenager: Wer sich zu dick fühlt, legt eher an Gewicht zu, zeigt eine norwegische Studie

Wer sich als Teenager zu sehr an Magermodels orientiert, kann sich schnell zu dick fühlen - mit fatalen Folgen. Sind normalgewichtige Pubertierende mit ihrer Figur unzufrieden, entwickeln sie sich eher zu dicken Erwachsen, zeigt eine aktuelle Studie. Was paradox klingt, lässt sich erklären.

Die Beine scheinen nicht mehr aufzuhören, dünn und storchenartig stecken sie in einer hautengen schwarz-grauen Jeans. Darüber trägt das Model eine kurze Bluse, ein Stück Bauch blitzt über dem Hosenbund auf. Der Übergang sitzt perfekt, kein Quäntchen Fett drückt die Hose ab, am Beinansatz schlägt die Jeans kleine Querfalten. Platz für mehr, bei Size Zero.

So wie die Werbung eines großen Modehauses vermitteln viele Medien ein zweifelhaftes Schönheitsideal: Möglichst dünn sollte man sein. Da extradünne Frauen für die Modewelt zum Teil schon nicht mehr schlank genug sind, stolzieren mittlerweile auch Männer mit Damenmode über den Laufsteg. Ihre Auszeichnung: erfrischend wenige Kurven.

Dennoch scheint sich der Schlankheitswahn nicht auf die Gesellschaft zu übertragen. Statt immer dünner zu werden, kämpfen immer mehr Menschen mit Übergewicht. Norwegische Forscher haben nun eine mögliche Erklärung für zumindest einen Teil des Phänomens gefunden. Wer als Normalgewichtiger Teenager denkt, er ist zu dick, hat laut ihrer Studie ein höheres Risiko, in den folgenden Jahren tatsächlich zu viel an Gewicht zuzulegen, schreiben sie im Fachblatt "Journal of Obesity".

Studie mit mehr als 1000 Teilnehmern

Für ihre Studie hatten die Forscher die Daten von insgesamt 1196 Personen ausgewertet, die erst als Teenager (mit 13 bis 19 Jahren) und elf Jahre später als junge Erwachsene (mit 24 bis 30 Jahren) an der Health Study of Nord-Trøndelay teilgenommen hatten. Bei beiden Besuchen mussten sie einen Fragebogen zu ihren Ernährungsgewohnheiten, ihrem Sportpensum, ihrer psychischen Verfassung und ihren sozialen Kontakten ausfüllen, außerdem wurden sie vermessen.

Zu Beginn der Studie hatten alle Teilnehmer ein normales Gewicht. Dennoch kreuzte mehr als jedes fünfte Mädchen (22 Prozent) an, sich selbst mollig oder gar stark übergewichtig zu finden. Bei den Jungs war es knapp jeder zehnte (9 Prozent). Beim nächsten Besuch der mittlerweile jungen Erwachsenen, elf Jahre später, waren noch rund 50 Prozent der Teilnehmer normalgewichtig. Dabei zeigte sich, dass vor allem die ehemals Figurfrustrierten an Masse zugelegt hatten: Im Schnitt war ihr BMI um 0,66 Punkte mehr angestiegen als bei anderen Studienteilnehmern. Auch ihr Taillenumfang war durchschnittlich 3,46 Zentimeter mehr gewachsen.

Um sicherzustellen, dass das Ergebnis nicht durch einen anderen Faktor verzerrt wurde, untersuchten sie Wissenschaftler unter anderem die Essgewohnheiten der Teenager und jungen Erwachsenen, rechneten Alter und Geschlecht heraus und prüften den Einfluss von Sport. Das Ergebnis blieb bestehen: 59 Prozent der Frauen, die sich als Teenager dick gefühlt hatten, waren gemessen am BMI als Erwachsene übergewichtig - bei den zufriedenen Teenagern waren es nur 31 Prozent.

Mögliche Erklärung: Riskante Essgewohnheiten

"Sich als dick wahrzunehmen, auch wenn man es nicht ist, kann aus normalgewichtigen Kindern möglicherweise übergewichtige Erwachsene machen", resümiert der Erstautor der Studie, Koenraad Cuypers von der Norwegischen University of Science and Technology, das Ergebnis. Für den auf den ersten Blick paradox erscheinende Zusammenhang haben die Forscher verschiedene Erklärungen: So halten sie es für möglich, dass der psychosoziale Stress durch das verzogene Körperbild dazu führt, dass die Teenager an Gewicht zulegen.

"Eine andere Erklärung könnte sein, dass junge Menschen, die sich selbst als dick ansehen, ihre Essgewohnheiten ändern und Mahlzeiten auslassen. Studien haben etwa gezeigt, dass das Streichen des Frühstücks zu Übergewicht führen kann." Die Forscher appellieren vor allem an die Medien, darauf zu achten, was für ein Körperbild sie transportieren. "Die Gewichtsnormen der Gesellschaft müssen sich verändern, so dass junge Menschen ein realistischeres Bild davon haben, was normal ist", sagt Cuypers.

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22.8.2012: <Pubertierende profitieren: Viel Zeit mit Eltern macht sozial> - und selbstbewusst

aus: n-tv online; 22.8.2012;
http://www.n-tv.de/wissen/Viel-Zeit-mit-Eltern-macht-sozial-article7016976.html

<Väter verbringen mehr Zeit mit ihren Söhnen, Mütter mit ihren Töchtern.

Als Jugendlicher viel Zeit mit den Eltern verbringen? Uncool und langweilig, finden viele Teenager. US-Forscher halten gegen das Vorurteil: Die gemeinsame Zeit tut den Heranwachsenden richtig gut.

Pubertierende Teenies verbringen nach einer US-Studie mehr Zeit mit ihren Eltern als gedacht - und dies macht sie sozialer und selbstbewusster. Darüber berichten Forscher aus Pennsylvania im Fachmagazin "Child Development". Der Studie von Susan McHale und ihren Kollegen zufolge wirkt sich die gemeinsame Zeit positiv auf die Entwicklung der Teenager aus.

In der Pubertät sind Mama und Papa für viele Jugendliche nervig und uncool - soweit das allgemeine Vorurteil. Herauszufinden, ob dies tatsächlich stimmt und wie sich die Zeit mit den Eltern auf Heranwachsende auswirkt, war das Ziel der Langzeitstudie.

Zweitgeborene unternehmen mehr mit Eltern

Das Ergebnis: Pubertierende verbringen - entgegen der Annahme - mehr Zeit mit ihren Eltern. Obwohl die Jugendlichen immer unabhängiger von ihren Familien werden, pflegen sie weiterhin enge Beziehungen zu ihren Müttern und Vätern, wie die US-Gesellschaft zur Erforschung der Kinderentwicklung die Expertin McHale in einer Mitteilung zitiert.

Teenager, die viel mit ihren Vätern und gleichzeitig anderen unternehmen, sind demnach sozialer im Umgang mit Gleichaltrigen. Darüber hinaus verbringen Zweitgeborene der Studie zufolge mehr Zeit mit ihren Eltern und gleichzeitig anderen Menschen als Erstgeborene. Mütter hingegen unternähmen mehr mit ihren Mädchen, wenn sie eine Tochter und einen Sohn haben - ebenso wie Väter mit ihren Jungen.

Für ihre Studie beobachteten die Wissenschaftler das Verhalten in rund 200 Familien der Mittel- und Arbeiterschicht in kleinen Städten und ländlichen Gemeinden. Die Forscher untersuchten, wie viel Zeit Eltern und Kinder von der frühen bis zur späten Pubertät miteinander verbrachten. Fünfmal innerhalb von sieben Jahren führten sie daher persönliche Gespräche und Telefoninterviews mit den Müttern, Vätern und deren Kindern.

Quelle: n-tv.de, dpa>


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Ein Pionier gegen die prüde Tabu-Gesellschaft ist in den Himmel gegangen:

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31.8.2012: <Gesellschaft: Sexualaufklärer «Dr. Sommer» ist tot> - Martin Goldstein im Alter von 85 Jahren gestorben

aus: n-tv online; 31.8.2012;
http://www.n-tv.de/ticker/Entertainment/Sexualaufklaerer-Dr-Sommer-ist-tot-article7105846.html

<Düsseldorf (dpa) ­ Der als «Dr. Sommer» bekannte Sexualaufklärer Martin Goldstein ist tot. Der Psychotherapeut, Autor und Sexualaufklärer starb in der Nacht zum Freitag im Alter von 85 Jahren in einem Düsseldorfer Hospiz, wie seine Familie der Nachrichtenagentur dpa mitteilte.

15 Jahre lang beriet Goldstein in Deutschlands größter Jugendzeitschrift «Bravo» die junge Leserschaft in Fragen zu Liebe, Sex und Zärtlichkeit. Goldstein starb den Angaben zufolge nach langer schwerer Krankheit im Beisein seiner drei Kinder und seiner Lebensgefährtin.

Quelle: n-tv.de, dpa>

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Welt
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20.11.2012: Glückliche Jugend bringt später mehr Einkommen, scheinbar wegen einer friedlicheren Ausstrahlung

aus: Welt online: Langzeitstudie: Glückliche Teenager verdienen im Alter mehr Geld; 20.11.2012;
http://www.welt.de/gesundheit/article111283096/Glueckliche-Teenager-verdienen-im-Alter-mehr-Geld.html

<Wer mit seinem Leben zufrieden ist, verdient später zehn Prozent mehr, wer besonders unglücklich ist, ein Drittel weniger als der Durchschnitt. IQ oder Selbstbewusstsein spielen dabei keine Rolle.

Dass es wohlhabenden Menschen im Durchschnitt besser geht als armen, ist keine sonderlich überraschende Erkenntnis. Mehr Geld, weniger Sorgen, könnte man leicht meinen.

Der Zusammenhang zwischen Wohlstand und Wohlbefinden zeigt sich demnach so auch in vielen Studien. Doch ein statistischer Zusammenhang allein sagt noch nichts darüber aus, welches der zwei Dinge das jeweils andere verursacht.

Britische Forscher haben sich das Zusammenspiel von Glück und Reichtum deshalb nun genauer angesehen – in einer Langzeitstudie, um über die Zeit nachvollziehen zu können, ob Geld tatsächlich glücklich macht oder ob es womöglich genau umgekehrt ist.

Das Ergebnis ihrer Untersuchung ist für jene, die bisher eifrig dem Geld hinterherliefen, um auch ein Stück des Glückes zu erhaschen, ein herber Schlag.

Glücklich sein macht reich – nicht umgekehrt

Denn Jan-Emmanuel De Neve vom University College London und Andrew Oswald von der University of Warwick fanden heraus, dass Glück das Fundament für späteren Wohlstand ist – zumindest eines Teiles davon.

Die Wissenschaftler analysierten die Daten von mehr als 10.000 Versuchsteilnehmern, die jeweils im Alter von 16, 18 und 22 Jahren auf einer Skala von eins bis fünf angeben sollten, wie zufrieden sie mit ihrem Leben seien.

Dann setzten die Forscher dieses Wohlbefinden in der Pubertät in Beziehung zum späteren Gehalt im Alter von 29 Jahren. Dabei stellte sich heraus: Besonders glückliche Teenager verdienten später zehn Prozent mehr als der Durchschnitt, besonders unglückliche dagegen rund 30 Prozent weniger.

Das Ergebnis war unabhängig davon, ob die Teilnehmer mit 29 Jahren eher zufrieden oder eher unzufrieden mit ihrem Leben waren. Auch die Bildung, der Intelligenzquotient, die Gesundheit oder das Selbstbewusstsein der Probanden spielten dabei keine Rolle.

Wer zufrieden ist denkt optimistischer

Die Forscher untersuchten daher noch einmal separat, wie sich die eher glücklichen und eher unglücklichen Teilnehmer in ihren Lebensentscheidungen und Persönlichkeitseigenschaften unterschieden.

Einen direkten Einfluss gab es von der Lebenszufriedenheit auf Optimismus und damit auf berufliche Entscheidungen: Die glücklicheren Teenager waren gleichzeitig weniger ängstlich, aufgeschlossener und viel optimistischer als andere und schlossen eher eine Ausbildung oder ein Studium erfolgreich ab.

Danach starteten sie wiederum schneller in den ersten Job: Sie wurden häufiger eingestellt und auch befördert. Doch selbst nach der Schulzeit und der ersten Ausbildungsphase, zwischen 22 und 29 Jahren, gab es noch ausgeprägte Effekte.

Auch kleine Unterschiede haben Konsequenzen

Teilnehmer, die mit 22 Jahren auf der Skala für Lebenszufriedenheit eine fünf statt einer vier angegeben hatten, also nur einen Hauch glücklicher waren als andere, verdienten mit 29 Jahren durchschnittlich 2000 Dollar mehr im Jahr.

Eine beachtliche Summe, wenn man bedenkt, dass es sich bei den Probanden um Berufsanfänger handelt. Die Diskrepanz im Gehalt driftet mit zunehmender Berufserfahrung vermutlich noch erheblich weiter auseinander.

"Diese Studie dreht eine der berühmtesten Fragen der Sozialwissenschaften um", schreiben De Neve und Oswald in der Fachzeitschrift "PNAS". "Für Entscheidungsträger bedeutet das Ergebnis, dass eine glücklichere Gesellschaft möglicherweise eine ist, die ihren Bürgern eher innere Belohnungen statt Geld liefert. Traditionell hat man sich bisher auf das Gegenteil konzentriert.">


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13.12.2012: Sexualerziehung in der Jugendzeit: Beratungsstelle - Internet - Zeitschriften - Pornos (vor allem bei Buben) - Mädchen oft mit negativem Selbstbild - Tabus Pornos und Selbstbefriedigung dürfen keine Tabus bleiben - das "erste Mal" kommt bei Kindern geschiedener Eltern früher

aus: Der Standard online: Mädchen nehmen Erwachsenwerden negativer wahr; 13.12.2012;
http://diestandard.at/1353208999225/Maedchen-nehmen-Erwachsenwerden-negativer-war

<Neue Studie über Sexualverhalten Jugendlicher - Klassische Sexualberatung wird trotz Internet weiterhin angenommen.

Wien - Österreichs Jugend hat viele Fragen zum Thema Sex und Intimität. Das zeigen die BesucherInnen-Zahlen von Sexualberatungsstellen wie der First Love-Ambulanz in der Wiener Rudolfsstiftung, die bereits ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Die Beratungssituation habe sich in den letzten Jahren allerdings geändert. "Es geht nicht mehr ausschließlich um Verhütung, wir müssen auch über Körperbewusstsein der Jugendlichen reden", sagte Claudia Linemayr-Wagner, Gynäkologin und Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung (ÖGF) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.

Kleiner Rest sucht keinen Austausch zu Sex

Zwar hätten die Jugendlichen FreundInnen aber auch Familie als Ansprechpartner, doch eine 2012 fertiggestellte Umfrage unter 218 Personen im Alter von 13 bis 20 Jahren zeigte, dass sich einige zum Thema Sex niemandem anvertrauen, besonders die Buben (15,5 Prozent im Gegensatz zu 8,7 Prozent der Mädchen). "Diese Zahl hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt", sagte Studienautorin Martina Strilic. 2001 wurden Österreichs Jugendliche zuletzt über ihr Sexualverhalten befragt.

Die Information über Sexualität und Intimität würden die Befragten häufig aus dem Fernsehen, dem Internet, Zeitschriften, aber auch aus Pornos beziehen. Besonders die Buben würden sich ihr Wissen aus Sexfilmen holen - Internetplattformen ermöglichen hier einen leichten Zugang für Jugendliche. "Da herrscht eine große Kluft zwischen Burschen und Mädchen", betonte Strilic.

Mädchen mit negativerem Körperselbstbild

Eine Schlussforderung aus den Untersuchungsergebnissen sei, dass sich Buben und Mädchen stark durch ihren Zugang zur Sexualität unterscheiden. Mädchen hätten meist ein negativeres Körperselbstbild und erleben ihren Übergang vom Mädchen- zum Frausein negativer als Burschen zum Mannsein. "Die jungen Frauen glauben auch, dass Männer mehr vom Sex haben", berichtete Linemayr-Wagner aus ihrem Praxisalltag als Gynäkologin.

[Tabus Pornos und Selbstbefriedigung dürfen keine Tabus bleiben]

Die ExpertInnen forderten angesichts der Ergebnisse eine geschlechtssensible Beratungskultur an Österreichs Schulen. "Hier haben Eltern und Schulen eine enorm wichtige Aufgabe", sagte Linemayr-Wagner. Studienleiterin Strilic forderte schulische Konzepte, welche "Raum für tabuisierte Themen wie Pornographie und Selbstbefriedigung bieten. Dazu ist eine sexualpädagogische Ausbildung aller PädagogInnen notwendig."

[Das "erste Mal" kommt bei Kinder geschiedener Eltern früher]

Kaum Veränderung gibt es beim Erleben des "ersten Mals". In den vergangenen zehn Jahren hat sich das Durchschnittsalter von 16 Jahren nicht verändert, resümierte Strilic. Die Umfrage zeigte allerdings, dass Jugendliche, deren Eltern getrennt leben, ihren ersten Geschlechtsverkehr früher erleben. (APA, 12.12.2012)>



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Universität Basel 29.1.2013: Späterer Schulbeginn bringt bei Jugendlichen mehr Leistung - schon bei 20 Minuten Unterschied spürbar

aus: Der Standard online: Späterer Schulbeginn macht Jugendliche munterer; 29.1.2013;
http://derstandard.at/1358304987423/Spaeterer-Schulbeginn-macht-Jugendliche-munterer

<Während Kinder noch Frühaufsteher sind, haben Jugendliche am Morgen oft große Mühe aufzustehen und werden abends meist erst spät müde.

Nur 15 [20] Minuten mehr Schlaf führen dazu, dass sich Schüler deutlich weniger müde und schläfrig fühlen

Wenn der Schulbeginn am Morgen um 20 Minuten verschoben wird, wirkt sich das auf die Schlafdauer und Müdigkeit von Jugendlichen aus. Dies berichten Forschende der Universität Basel nach einer Befragung von rund 2.700 Schülerinnen und Schülern.

Jugendliche, deren Unterricht um 8 Uhr anfängt, schlafen rund 15 Minuten länger und sind wacher als jene, die bereits um 7.40 Uhr in der Schule sein müssen. Die Forschungsergebnisse sind online in der Fachzeitschrift "Journal of Adolescence" publiziert.

In ihrer Studie haben Forschende um Sakari Lemola von der Fakultät für Psychologie der Universität Basel untersucht, wie sich eine Verschiebung des Schulbeginns um 20 Minuten auf die Schlafdauer und Tagesmüdigkeit von Jugendlichen auswirkt. Dafür befragten sie insgesamt 2.716 Schüler im Alter von 13 bis 18 Jahren; im Durchschnitt waren sie etwas über 15 Jahre alt.

Jugendliche, die morgens um 8 Uhr mit dem Unterricht beginnen, kommen pro Nacht zu durchschnittlich 15 Minuten mehr Schlaf - im Vergleich zu ihren Kolleginnen und Kollegen, bei denen die Schule 20 Minuten früher anfängt. Während also die Jugendlichen in beiden Gruppen ungefähr zur gleichen Zeit zu Bett gehen, können jene mit späterem Schulbeginn am Morgen etwas länger schlafen.

Zu wenig Schlaf, schlechtere Leistungen

Die Zunahme der Schlafdauer um nur 15 Minuten führt dazu, dass sich die Schüler während der Schulstunden deutlich weniger müde und schläfrig fühlten. Somit kann sich bereits eine geringfügige Verschiebung der Schulanfangszeiten positiv auf die Schlafdauer und Wachheit von Jugendlichen auswirken.

Im Jugendalter verändern sich die Schlafgewohnheiten deutlich. Während Kinder noch Frühaufsteher sind, haben Jugendliche am Morgen oft große Mühe aufzustehen und werden abends meist erst spät müde. Während sich die Einschlafphase im Jugendalter also deutlich nach hinten verschiebt, bleibt das Schlafbedürfnis bei den meisten 15-Jährigen unverändert - es liegt bei ungefähr 9 bis 9,25 Stunden pro Nacht und ist damit noch ungefähr gleich wie bei Elfjährigen. So leiden viele Jugendliche wegen früher Anfangszeiten während der Schulzeit unter einem Schlafdefizit, was sowohl ihre Schulleistungen als auch ihr Wohlbefinden beeinträchtigt.

Die durchschnittliche Schlafdauer der Befragten betrug während der Schulwoche ungefähr 8 Stunden und 40 Minuten. Jugendliche, die mit weniger als acht Stunden ungenügend lang schliefen, so die Forschenden weiter, zeigten tagsüber stärkere Müdigkeit, schlechtere Schulleistungen und allgemein eine negativere Lebenseinstellung. (red, derStandard.at, 29.1.2013)

Originalbeitrag: Perkinson-Gloor, N., Lemola, S., Grob, A. (in press): Sleep duration, positive attitude toward life, and academic achievement: The role of daytime tiredness, behavioral persistence, and school start times. Journal of Adolescence. doi.org/10.1016/j.adolescence. ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/233177752012.11.008>


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Österreich 29.1.2013: Neue Hotline für Jugendliche "Jugendkreuz"

aus: Der Standard online: Hilfe von Jugendlichen für Jugendliche; 29.1.2013;
http://derstandard.at/1358305007920/Hilfe-von-Jugendlichen-fuer-Jugendliche

<Notendruck und Mobbing quälen die meisten Jugendlichen, die bei der Hotline anrufen.

Das Jugendrotkreuz hat eine Art "Rat auf Draht" für Teenager ins Leben gerufen. An beiden Enden der Leitung sitzen junge Menschen.

Wien - Notendruck, Beziehungsprobleme und Mobbing: Das sind die häufigsten Probleme, mit den sich junge Anruferinnen und Anrufer hilfesuchend an die Hotline time4friends wenden. "Im vergangenen Jahr waren knapp zwei Drittel der Anrufer Burschen. Ihnen fällt es oftmals leichter, über Probleme zu sprechen, wenn dies anonym passiert", sagt Andrea Gerstenberger, Generalsekretärin des Österreichischen Jugendrotkreuzes.

Die time4friends-Berater sind selbst zwischen 15 und 18 Jahre alt. Die Idee dahinter: Die Hemmschwelle, mit jemandem im gleichen Alter zu sprechen, sei oftmals geringer, glaubt man beim Jugendrotkreuz. Rund 40 time4friends-Beraterinnen und Berater aus ganz Österreich machen abwechselnd Dienst am Hörer. "Wenn gerade der beste Freund oder die beste Freundin keine Zeit hat, haben die time4friends-Mitarbeiter ein offenes Ohr für die Probleme und Anliegen der Anrufer", so Gerstenberger.

Jugendliche, die die Arbeit als Beraterin oder Berater für die Seelennöte anderer junger Menschen interessiert, können sich beim Jugendrotkreuz dazu ausbilden lassen. Auf dem vom Jugendrotkreuz betriebenen "humanitären Jugendportal" Helpstars.at finden Interessierte alle wichtigen Informationen. Die nächste Ausbildung, um bei time4friends mitzuarbeiten, findet von 11. bis 14. Juli 2013 in Litzlberg am Attersee in Oberösterreich statt. (red, derStandard.at, 29.1.2013)

Info

Kinder und Jugendliche können die Hotline täglich von 18.00 bis 22.00 Uhr unter der kostenfreien Rufnummer 0800 664 530 erreichen.>

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26.4.2013: Teenager haben anderen Biorhythmus - späterer Schulbeginn ist sehr positiv

aus: Biorhythmus: Teenager-Uhren gehen anders; 26.4.2013;
http://www.newscientist.de/inhalt/biorhythmus-teenager-muessen-laenger-schlafen-a-896336.html

<In den USA und in Großbritannien dürfen immer mehr Schüler später mit dem Unterricht beginnen. Das ist längst überfällig, meint Neuroforscher Russell Foster.

Hirndoktor behauptet: Es ist grausam, Teenager frühmorgens in die Schule zu zwingen." So titelte 2007 eine Zeitung, nachdem ich einen Vortrag zu dem Thema gehalten hatte. Der Kommentar eines Lesers war kurz und knapp: "Dieser Mann klingt hirntot."

Damals war das eine typische Reaktion auf meine Forschungsarbeit über die Schlafgewohnheiten von Teenagern und deren Wirkung auf die schulischen Leistungen. Inzwischen aber setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Verantwortlichen bei der Planung des Schultags auch die Schlafmuster der Jugendlichen berücksichtigen müssen. Gerade erst hat die Londoner Oberschule UCL Academy den Unterrichtsbeginn auf zehn Uhr verschoben; weitere Schulen wollen folgen.

Was also wissen wir über den Schlaf von Teenagern? Und wie sollte sich die Gesellschaft darauf einstellen?

Wenn sieben Uhr wie fünf Uhr ist

Wie bei anderen Säugetieren auch verändert sich unsere Schlafbiologie im Lauf des Lebens. Zu Beginn der Pubertät verschieben sich die Einschlaf- und Aufwachzeiten nach hinten. Dieser Trend hält bei Frauen bis zu einem Alter von durchschnittlich 19,5 Jahren an, bei Männern bis zum 21. Lebensjahr. Danach kehrt er sich um. Mit 55 Jahren wachen wir ungefähr um dieselbe Zeit auf wie vor dem Eintritt in die Pubertät. Das ist im Schnitt zwei Stunden früher als bei Jugendlichen. Wird also ein Teenager um sieben Uhr morgens geweckt, wäre das für einen über 50-Jährigen so, als müsste er früh um fünf aufstehen. Woran das liegt, ist nicht genau bekannt; fest steht, dass steigende und fallende Hormonspiegel eine Rolle spielen.

Es gibt aber nicht nur biologische Gründe dafür, dass Teenager nicht den Schlaf bekommen, den sie brauchen. Viele Eltern sind sehr nachgiebig geworden, wenn es um die Schlafenszeit geht. Ständig stehen Fernseher, DVD-Player, Computer, Spielekonsolen und Handys zur Verfügung; es fehlt am Bewusstsein für die Bedeutung des Schlafs.

Wie viel Schlaf Jugendliche bekommen, ist von Land zu Land und Region zu Region unterschiedlich und hängt auch von der sozialen Herkunft ab. Aber alle Studien zeigen, dass es nicht genug ist, weil die Schule so früh beginnt. Der Chronobiologin Mary Carskadon von der Brown University in Rhode Island, USA, zufolge benötigen Teenager neun Stunden Schlaf, um tagsüber aufmerksam und leistungsfähig zu sein. Meine Beobachtungen an einer Schule in Liverpool führen mich zu der Vermutung, dass viele Schüler wochentags nur fünf Stunden schlafen. Es ist also wenig überraschend, wenn sich Lehrer über im Unterricht wegdösende Schüler beklagen.

Die wissenschaftlichen Belege für die immense Bedeutung des Schlafs sind erdrückend. Die Nachtruhe beeinflusst unser Gedächtnis und unsere Kompetenz, Probleme zu lösen. Wird der Schlaf gestört, steigt zudem der Spiegel des Stresshormons Cortisol an. Impulsives Verhalten, Empathie- und Humormangel sowie Stimmungsschwankungen können das Ergebnis sein. Die Folge ist bekannt: Müde Teenager sind in aller Regel reizbar, launisch, unsensibel, wütend und gestresst.

Schlecht schlafen macht dick

Weniger bekannt ist: Schlafmangel verändert den Stoffwechsel. Studien haben gezeigt, dass bei jungen Männern, die sechs Nächte in Folge nur je vier Stunden schlafen durften, der Blutzucker nicht mehr richtig reguliert wird. Sie hatten Insulinwerte wie Diabetiker im Frühstadium. Andere Studien weisen auf erhöhte Werte des Hormons Ghrelin hin, das den Hunger fördert; und niedrigere Werte des Hormons Leptin, das unser Sättigungsgefühl bestimmt. Viel spricht also dafür, dass andauernder Schlafmangel Diabetes, Übergewicht und Bluthochdruck entscheidend begünstigt – Symptome, die bei Jugendlichen inzwischen erschreckend normal geworden sind.

Um ihren Schlafmangel auszugleichen, benutzen Teenager im wachsenden Maße Aufputschmittel, vor allem koffein- und zuckerhaltige Getränke. Die biologische Halbwertszeit von Koffein beträgt fünf bis neun Stunden; wer also am späten Nachmittag koffeinhaltige Getränke aufnimmt, schläft nachts später ein. Wer müde ist, fängt außerdem häufiger mit dem Rauchen an.

Wir haben es also mit Teenagern zu tun, die tagsüber Koffein und Nikotin konsumieren, abends zwischen Computer und Handy nicht zur Ruhe kommen – und aus biologischen Gründen ohnehin schon später einschlafen. Chronobiologin Carskadon sieht hier die ultimative Verknüpfung unglücklicher Umstände, einen "perfekten Sturm".

In den Vereinigten Staaten haben einige Schulen bereits die Konsequenz daraus gezogen, dass sich der Schlafrhythmus in der Pubertät verschiebt, und beginnen später mit dem Unterricht. Die Schüler fehlten seltener, und ihre Leistungen wurden besser, schreibt die Erziehungswissenschaftlerin Kyla Wahlstrom von der University of Minnesota in einer Begleitstudie. Die Jugendlichen schliefen seltener im Klassenzimmer ein und zeigten weniger Anzeichen von Depressionen. Die Monkseaton High School im britischen Newcastle, die den Schulstart 2009 auf zehn Uhr verlegte, meldet vergleichbare Resultate.

Der spätere Start in den Schultag reicht aber nicht aus. Die Gesellschaft im Allgemeinen und die Jugend im Besonderen müssen anerkennen, wie wichtig Schlaf ist. Schlaf ist weder ein Luxus noch ein Laster, sondern ein elementarer Teil unserer Natur; er fördert Kreativität und Produktivität, hebt unsere Stimmung und macht uns sozial kompetenter.

Besser kein Nickerchen

Wer es ohne Wecker oder seine Eltern nicht aus dem Bett schafft, morgens lange nicht in Gang kommt, tagsüber schläfrig, reizbar oder sprunghaft ist, bekommt wahrscheinlich nicht genug Schlaf. Nehmen Sie das Problem in die Hand. Das Schlafzimmer muss dunkel und darf nicht zu warm sein. Schalten Sie spätestens eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen Computer, Fernseher und Handy aus, meiden Sie ab dann auch helles Licht. Verzichten Sie tagsüber auf Schlaf, gehen Sie gleich nach dem Aufstehen ans Tageslicht, das stellt Ihre innere Uhr vor und korrigiert Ihren Schlafrhythmus. Verzichten Sie ab dem Mittagessen auf Koffein.

Ich bin der festen – und durch Forschungsergebnisse gestützten – Überzeugung: Die Bemühungen vieler engagierter Lehrer und die Investitionen in unsere Schulen werden mehr Früchte tragen und für alle Beteiligten ein angenehmeres Lernumfeld schaffen, wenn wir alle gemeinsam den Schlaf ernst nehmen. Teenager, Eltern, Lehrer und Behörden. Um es in Zeugnissprache auszudrücken: Unsere Leistungen müssen deutlich besser werden.

Russell Foster>


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26.4.2013: Schulbeginn für Jugendliche in London: Die Konzentration beginnt ab 10 Uhr

aus: Der Standard online: Schulstart 9 Uhr: Lehrer, Eltern, Schüler zweifeln; 26.4.2013;
http://derstandard.at/1363708818068/Schulbeginn-9-Uhr-Lehrer-Eltern-und-Schueler-zweifeln

<Lisa Aigner

Ein späterer Schulstart verbessert die Leistung von Teenagern - Die Schulpartner wollen trotzdem weiter um 8 Uhr beginnen.

An der UCL Academy in London werden Teenagerträume wahr. Die Schüler der "Sixth Form" können ausschlafen und dürfen erst um 10 Uhr in der Schule erscheinen. Die 16- bis 18-Jährigen müssen zwar bis halb 6 am Nachmittag bleiben, trotzdem werde die Regelung gut angenommen, sagt Direktorin Geraldine Davies zur "Sunday Times". Die Schule begründet den Schritt mit mehreren Studien, die gezeigt hätten, dass Teenager die besten Leistungen erbringen, wenn sie später mit dem Unterricht starten.

Österreich ist von diesem Schritt noch weit entfernt. Im Schulzeitgesetz ist zwar nur geregelt, dass der Unterricht nicht vor 7 Uhr beginnen darf. Trotzdem hat es sich eingebürgert, dass der Unterricht um 8 startet, manche Schulen beginnen sogar schon früher. Laut Unterrichtsministerium gibt es nur vereinzelt Schulen, die nach 8 Uhr mit dem Unterricht anfangen. Und das, obwohl bereits mehrere Studien bestätigt haben, was die Schüler am Morgen am eigenen Leib verspüren: So zeitig am Tag kann man sich nicht konzentrieren.

Junge Menschen haben anderen Rhythmus

Eine aktuelle Untersuchung unter knapp 9.000 16- bis 25-Jährigen in Deutschland hat ergeben, dass Jugendliche zu wenig schlafen. "Junge Menschen haben einen anderen Rhythmus, sie sind abends lange aktiv und würden morgens mindestens bis 8 oder 9 Uhr schlafen. Aufgrund des frühen Arbeits- oder Schulbeginns haben viele ein permanentes Schlafdefizit", erklären die Studienautoren in einer Presseaussendung. 63 Prozent der Befragten fühlen sich nicht ausgeruht und leistungsfähig, 63 Prozent wünschen sich mehr Schlaf. In Deutschland hat der Biologe Christoph Randler sogar herausgefunden, dass "geborene" Frühaufsteher bessere Noten bekommen als Langschläfer, da sie im aktuellen System bevorzugt werden.

Eine Studie unter 200 Oberstufenschülern aus den USA aus dem Jahr 2010 ergab, dass sich die gefühlte Leistungsfähigkeit bei 45 Minuten mehr Schlaf signifikant verbesserte. Die Schüler fühlten sich weniger erschöpft und waren regelmäßiger im Unterricht. Die Direktorin der UCL Academy kann zwar ein halbes Jahr nach der Einführung des späteren Schulbeginns noch keine gesicherten Angaben machen, spricht in Interviews aber davon, dass es keine Probleme mehr mit der Pünktlichkeit der Schüler gebe.

Schmied verweist auf Schulpartner

Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) will dennoch den späteren Schulbeginn nicht im Alleingang einführen. Aus ihrem Büro heißt es gegenüber derStandard.at, dass die Schulpartner in diesem Bereich tragfähige und praktikable Vorschläge vorlegen sollten. Weder beim späteren Schulbeginn noch bei der Länge der Sommerferien - über die ebenfalls regelmäßig diskutiert wird - habe es bisher aber Ergebnisse gegeben.

Die Schulpartner, das sind Schüler-, Lehrer- und Elternvertreter, haben allerdings erhebliche Zweifel an der Sinnhaftigkeit eines späteren Schulbeginns. Bundesschulsprecher Felix Wagner ist dafür, dass die Schulen selbst entscheiden, wann sie mit dem Unterricht beginnen. Am Land bräuchten Schüler zum Beispiel für den Schulweg manchmal über eine Stunde. Wenn der Unterricht dann bis weit in den Nachmittag dauere, kämen sie erst sehr viel später nach Hause. "Manche Schüler können sich auch um 4 Uhr am Nachmittag nur mehr schlecht konzentrieren", sagt er.

Elternvertreter hat Zweifel

Theodor Saverschel vom Bundesverband der Elternvereine an mittleren und höheren Schulen ist zwar offen für einen späteren Schulbeginn, hat aber Zweifel. Ein Problem sieht er darin, dass die unflexiblen Verkehrsbetriebe am Land dann ihre Intervalle umstellen müssten. Auch das Argument, dass Teenager oft lange aufbleiben und deshalb in der Früh weniger leistungsfähig sind, will er so nicht gelten lassen: "Ich weiß auch, wann meine Arbeit beginnt, und muss mich darauf einstellen."

"Wandel müsste gesamte Gesellschaft vollziehen"

Auch Pflichtschul-Lehrergewerkschafter Paul Kimberger hält einen späteren Schulstart für schwer umsetzbar. "Wir werden es nie hinbekommen, dass für alle Schüler die Schule zum idealen Zeitpunkt beginnt", sagt er. Schließlich gebe es sehr unterschiedliche Typen. Zudem könne nicht die Schule alleine später beginnen. "Diesen Wandel müsste die ganze Gesellschaft vollziehen." In Österreich starte eben auch die Arbeitswelt sehr früh, weshalb die Eltern ihre Kinder oft schon um 7 Uhr in die Schule schicken müssten.

Die Wiener Stadtschulrats-Präsidentin Susanne Brandsteidl hat die Diskussion schon früher als "Bobo-Debatte" bezeichnet. Auch jetzt macht ihr Sprecher darauf aufmerksam, dass es unterschiedliche Lebensrealitäten der Eltern gebe. Manche würden ihre Arbeit bereits um 7 oder halb 8 Uhr beginnen. "Es hilft nicht, wenn die Kinder schon zwei Stunden vor Schulbeginn da sind." Schließlich müssten sie auch betreut werden.

Aus dem Unterrichtsministerium heißt es, dass ein spätere Unterrichtsbeginn wohl nur dann möglich sei, wenn flächendeckend ganztägige Schulformen eingeführt werden. Dann könnten manche Schüler mit Freizeit- und Sportangeboten ab 7.30 Uhr in den Tag starten und erst später der "echte Unterricht" beginnen, der dann bis in den Nachmittag dauert. (Lisa Aigner, derStandard.at, 25.4.2013)

Nachlese

Schulbeginn um 8 Uhr - zu früh

Sozialer Jetlag: Eulen schlafen zu wenig>

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18.7.2013: Die Jugend geht ohne geistige Inhalte zunehmend in die Verblödung

aus: Welt online: Kulturforscher: "Auf dem besten Wege in die absolute Verblödung"; 18.7.2013;
http://www.welt.de/vermischtes/article118147140/Auf-dem-besten-Wege-in-die-absolute-Verbloedung.html

Der Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier beklagt die zunehmende Verdummung der heranwachsenden Generation. Schuld sei ein Bildungssystem, in dem nur nach ökonomischen Aspekten unterrichtet werde.

Von

Schon der Titel provoziert: "Performer, Styler, Egoisten: Über eine Jugend, der die Alten die Ideale abgewöhnt haben" heißt das Buch von Bernhard Heinzlmaier. Darin kritisiert er eine systematische Verdummung der Jungen, die "mit begrenztem Horizont und engem Herz" in eine unmenschliche Leistungsgesellschaft gedrängt werden würden. Der 53-Jährige ist Mitbegründer des Instituts für Jugendkulturforschung in Wien.

Die Welt: Herr Heinzlmaier, wie verblödet ist unsere Jugend?

Bernhard Heinzlmaier: Sie ist auf dem besten Wege, in die absolute Verblödung geführt zu werden. Wenn unser Erziehungs- und Bildungssystem nur noch nach den ökonomischen Gesichtspunkten von OECD und Pisa funktionieren muss, rechne ich den Jugendlichen keine guten Chancen aus.

Die Welt: Sie schreiben, dass die heutigen Bildungsstandards von der Wirtschaft diktiert würden. Was heißt das?

Heinzlmaier: Bei der Zusammensetzung der Bildungsinhalte zählt nur noch die wirtschaftliche Logik. Die Lehrinhalte werden danach ausgewählt, was später auf dem Arbeitsmarkt auf jeden Fall verwertbar ist. Seit Jahren findet in den Schulen eine Verlagerung zugunsten naturwissenschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Inhalte statt. Unterrichtsstunden in Musik, Literatur und Kunst werden gekürzt, weil diese Fächer kein im ökonomischen Sinne nützliches Wissen vermitteln.

Die Welt: Was ist mit alternativen Schulformen wie zum Beispiel Waldorfschulen?

Heinzlmaier: Das ist schlicht eine Flucht der gut gebildeten Mittelschichten, die weiter Wert auf eine umfassende, auch kulturelle Bildung legen. Die Alternativen zum staatlichen Bildungssystem sind da. Doch die kann sich eine vierköpfige Familie aus Berlin-Marzahn nicht leisten, also helfen sie nur den Reichen. Ich bin kein Illusionist. Technisches und arbeitsmarktorientiertes Wissen muss in den Schulen unbedingt vermittelt werden, aber nicht allein. Der Verzicht auf kulturelle Bildung wird unsere demokratische Grundordnung über kurz oder lang gefährden, weil der Nachfolgegeneration die politische Urteilsfähigkeit fehlt.

Die Welt: Dennoch sind geisteswissenschaftliche Studiengänge wie Germanistik seit Jahren komplett überlaufen.

Heinzlmaier: Viele junge Menschen haben nach wie vor das Bedürfnis nach humanistischer Bildung. Deswegen ist das Interesse an diesen Studiengängen immer noch groß. Aber auch hier ist es kein Geheimnis, dass die Wirtschaft immer mehr Einfluss darauf nimmt, was an den Hochschulen in Lehre und Forschung stattfindet.

Die Welt: Forscher sagen, Jugendliche seien durch Leistungsdruck verunsichert. Gleichzeitig konstatieren Sie, die Jungen wünschten sich mehr klare Vorgaben. Wie passt das zusammen?

Heinzlmaier: Die meisten Jugendlichen heutzutage sind Pragmatiker. Die wissen genau, wie ihnen der soziale Aufstieg gelingen kann. Um erfolgreich zu sein, müssen sie sich an die Normen und Regeln des Neoliberalismus anpassen. Gleichzeitig stehen sie dank der vielen Wahlmöglichkeiten heutzutage unter einem permanenten Entscheidungsdruck. Viele von ihnen sagen: "Die Welt ist zu komplex, wir hätten es gern wieder etwas einfacher."

Die Welt: Wofür stehen Jugendliche heute auf?

Heinzlmaier: Für ihre eigenen Interessen. Wenn die infrage stehen, gehen die jungen Leute auch auf die Straße. Nehmen Sie die Demonstrationen in der ganzen Welt: Den Protesten in Spanien zum Beispiel liegen überwiegend materielle Interessen zugrunde. Diese Leute sorgen sich um ihren Arbeitsplatz, ob die Umstände günstig sind, eine Familie zu gründen, um ihren sozialen Status. Aber dem liegen keine weiterreichende Werte zugrunde.

Die Welt: Was sollte falsch daran sein, auf diese Art seine Zukunft mitzubestimmen?

Heinzlmaier: Weil es nur noch um Einzelinteressen geht, nicht mehr um das gesellschaftliche Ganze. Wo früher die Orientierung an Traditionen Sicherheit gab, herrscht heute Beliebigkeit und Unübersichtlichkeit. Und anstelle von sozialen und beruflichen Kompetenzen ist vielfach die Selbstvermarktungsfähigkeit getreten. Das Produkt, das die Jugend primär verkauft, sind sie selbst.

Die Welt: Fühlen sich ältere Generationen vom Zweckoptimismus der Jüngeren beleidigt, weil sie für vermeintlich höhere Ideale gekämpft haben?

Heinzlmaier: In der Tat. Diese Ökonomisierung der Bildung ist ein Schlag ins Gesicht der 68er-Generation. Die haben noch in größeren Dimensionen gedacht, haben über die Dritte Welt, die Hochschulreform, Sozialgesetze und demokratische Mitbestimmung gestritten. In den 90er-Jahren kam dann so langsam der Umbruch in eine Ego-Gesellschaft. Auch viele der 68er haben sich korrumpieren lassen. Deswegen hat die ganze 68er-Bewegung bei den Nachfolgegenerationen an Ansehen verloren. Mittlerweile hat sich der Tenor durchgesetzt: "Wir wollen etwas leisten und wir wollen dafür auch materiell entschädigt werden."

Die Welt: Die Autoren der letzten Sinus-Jugendstudie haben aber auch festgestellt, dass sich Jugendliche in Deutschland eine eigene Familie wünschen, aber es schwierig finden, den richtigen Zeitpunkt für die Familienplanung zu erwischen.

Heinzlmaier: Die Familie stellt den letzten geschützten Rückzugsraum in dieser Gesellschaft dar, ein nach außen abgeschlossenes System, in dem sich der Mensch aufgehoben fühlen kann. Je unwirtlicher die Welt da draußen ist, desto wichtiger werden die kleinen Lebenswelten. Insofern ist die Suche nach Geborgenheit fast eine Art Reflex auf die wachsende Unsicherheit in unserer Gesellschaft.

Die Welt: Wie werden aus jungen Menschen dann "Egoisten" und "Performer"?

Heinzlmaier: Letztlich geht es um Erfolg, Image und Konsum. Wichtiger als, wie ich mich fühle, ist, wie die anderen mich sehen. Wie sehe ich aus? Welche Statussymbole habe ich? Dieses Verhalten lernen Kinder und Jugendliche schon sehr früh, und sie lernen auch, sich selbst gut zu verkaufen. Die neuen Medien verstärken dieses Bedürfnis nach Selbstdarstellung und Selbstvermarktung nur noch. Aber notwendig glücklich wird man nicht, wenn man tagtäglich eine Rolle spielt, mit der das eigene Selbst wenig bis nichts zu tun hat.

Die Welt: Was müsste sich also ändern?

Heinzlmaier: Zum einen müssen wir anfangen, die Probleme der Jugendlichen wieder ernst zu nehmen. Oft genug höre ich: Was haben die zu meckern? Denen geht es im Vergleich zu den früheren Generationen doch richtig gut. Auf der anderen Seite müssen wir wegkommen von einer Lebenshaltung, in der es nur um materielle Güter geht, und von einer Bildungspolitik, die nur den Interessen der Wirtschaft dient. Wir brauchen eine neue Bewegung aus der Zivilgesellschaft heraus, wenn humanistische Werte in unserem Bildungssystem wieder eine Rolle spielen sollen. Wenn das nicht passiert, sehe ich für die Jugend schwarz.

Bernhard Heinzlmaier: "Performer, Styler, Egoisten. Über eine Jugend, der die Alten die Ideale abgewöhnt haben", Berlin, 2013 (Hardcover, 196 Seiten, 18,50 Euro)>

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Kronenzeitung online, Logo

2.8.2017: Kurzlebige Jugendbeziehungen zum "Ausprobieren"
Über die kurze Haltbarkeit von Teenie- Beziehungen
http://www.krone.at/familie/ueber-die-kurze-haltbarkeit-von-teenie-beziehungen-thema-erziehung-story-581236

<Teenie- Liebeleien haben oft eine kurze Haltbarkeit. Experten orten ein Ausloten, was sie in einer Beziehung wollen.

Teenager- Liebe erscheint manchen Eltern gar nicht sehr romantisch, sondern eher kurzlebig und oberflächlich. Kaum haben sie sich an den Familienzuwachs gewöhnt, erscheint schon eine neue Liebe auf der Bildfläche. Ein relativ normales Verhalten, beruhigt die Diplom- Psychologin Eva- Verena Wendt vom Deutschen Jugendinstitut (DJI).

"Die ersten Partnerschaften sind nämlich für Jugendliche ein wichtiges Übungsfeld für spätere Beziehungen im Erwachsenenalter. Sie wissen meist noch gar nicht genau, was sie von einem Partner erwarten, welche Eigenschaften sie an einem Partner mögen oder wie eine Beziehung überhaupt ablaufen soll. Deshalb testen sie", erklärt sie gegenüber "T- Online". Das sei zunächst kein schlechtes Verhalten, denn im Optimalfall lernen sie so etwas über sich und ihre Wünsche.

Jugendliche "erwischt" es immer früher

Die Teenager sind immer früher verliebt, so Wendt. Wenn man sich dagegen den Trend im Sexualverhalten ansieht, kann man aber momentan Entwarnung geben: Das Alter beim ersten Geschlechtsverkehr verlagert sich nämlich nicht weiter nach vorne, wie viele glauben. Mädchen und Burschen haben hierzulande im Durchschnittsalter von 16,3 Jahren ihren ersten Sex.>

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Epoch
                            Times online, Logo

Japan 27.10.2017: Jugendliche bekommen schwarze Haare vorgeschrieben - 18-Jährige geht gerichtlich gegen Schule vor (!)
Japanischer Teenager verklagt Schule wegen Vorschriften zur Haarfarbe
http://www.epochtimes.de/lifestyle/japanischer-teenager-verklagt-schule-wegen-vorschriften-zur-haarfarbe-a2252170.html

"Eine japanische Schülerin verklagt ihre Schule: In der Schulordnung sind schwarze Haare vorgeschrieben, dadurch musste sie ihre naturbraunen Haare wiederholt färben. Sie fordert umgerechnet 16.600 Euro Schadenersatz.

In der Schulverordnung sind schwarze Haare vorgeschrieben – deswegen hat eine japanische Schülerin ihre naturbraunen Haare wiederholt färben müssen. Nun hat die 18-Jährige ihre Schule verklagt, wie ein Sprecher der Präfektur Osaka der Nachrichtenagentur AFP am Freitag sagte. Die Schülerin fordert 2,2 Millionen Yen (rund 16.600 Euro) Schadenersatz.

Medienberichten zufolge hatte die Schulleitung dem Mädchen zu verstehen gegeben, dass sogar „ein blonder Austauschschüler seine Haare schwarz färben müsste“, um die Schulregeln nicht zu verletzen. Deswegen färbte die Schülerin ihre braunen Haare immer wieder schwarz, wie die japanische Tageszeitung „Asahi Shimbun“ berichtete.

Den Lehrern war das offenbar nicht genug: Der Teenager wurde letztendlich der Schule verwiesen. Seit September des vergangenen Jahres hat die 18-Jährige nicht mehr am Unterricht teilgenommen.

Die Betroffene geht nun gerichtlich gegen ihre Schule vor. Sie beklagt unter anderen, durch das ständige Färben ihrer Haare sei sogar ihre Kopfhaut beschädigt worden.

Strenge Schulregeln sind in Japan keine Seltenheit: Viele Bildungseinrichtungen schreiben ihren Schülern vor, wie sie sich zu kleiden oder zu schminken haben und verbieten gefärbte oder gebleichte Haare. (afp)"

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Shortnews online, Logo

26.1.2018: Smartphone bei Jugendlichen macht einsam und unglücklich
Studie: Jugendliche werden durch Smartphone-Abhängigkeit immer unglücklicher
http://www.shortnews.de/id/1235239/studie-jugendliche-werden-durch-smartphone-abhaengigkeit-immer-ungluecklicher

<Laut einer aktuellen Studie der San Diego State Universität werden Jugendliche durch ihre Abhängigkeit von Smartphones unglücklich.

Die Teenager im Alter von 14 bis 18 Jahren, die mehr Zeit mit ihren Smartphones verbringen, sind wesentlich unglücklicher als Gleichaltrige, die mehr Zeit außerhalb der virtuellen Welt verbringen, Bücher lesen oder Sport treiben.

Der komplette Verzicht auf Smartphones mache die Jugendlichen jedoch auch nicht glücklicher, die Autoren empfehlen daher eine Nutzung von durchschnittlich einer Stunde pro Tag.>

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Shortnews online, Logo

25.1.2018: Volljährigkeit mit Smartphone erst ab 24 - Hirne entwickeln sich ab 20 noch weiter
Forscher: Volljährigkeit ist heutzutage erst mit 24 Jahren erreicht
http://www.shortnews.de/id/1235339/forscher-volljaehrigkeit-ist-heutzutage-erst-mit-24-jahren-erreicht

<Amerikanische Forscher behaupten nun, dass die Pubertät nicht mit 19 Jahren endet, sondern erst mit 24 Jahren. Das hänge vor allem mit den Veränderungen in unserer Gesellschaft zusammen.

So würden junge Erwachsene heutzutage länger brauchen, um von ihrem Elternhaus auszuziehen, einen Job zu finden, zu heiraten und Kinder zu kriegen. Die Studienautoren sagen, dass Volljährigkeit nicht nur mit Biologie zusammenhängt, sondern auch mit sozialen Begebenheiten.

Die "BBC" ist ähnlicher Meinung und berichtet, dass sich unsere Gehirne auch nach dem 20. Lebensjahr noch weiterentwickeln. Allerdings sehen das nicht alle Wissenschaftler so. Manche denken, dass eine Verlängerung der Pubertät jungen Erwachsenen schaden könnte.>

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Schweinzer Fernsehen online, Logo

20.3.2018: Wenn Bub ein Mädchen im Kinderzimmer missbraucht
Rehmann
Aus dem Spiel «Tat oder Wahrheit» wurde sexueller Missbrauch
https://www.srf.ch/radio-srf-virus/rehmann/rehmann-aus-dem-spiel-tat-oder-wahrheit-wurde-sexueller-missbrauch

Sick of Silence

In der Sendung Rehmann S.O.S erzählen junge, kranke Menschen ihre Lebensgeschichte. Nun geben wir Menschen eine Stimme, die anonym von ihrem Schicksal erzählen möchten.

In der Webserie erzählen die Schauspieler Anja Rüegg, Silvio Kretschmer und Giorgina Hämmerli solche Geschichten - genau so, wie uns diese erzählt wurden.

Wir geben auch dir eine Stimme

Möchtest auch du deine Geschichte anonym erzählen und anderen Menschen, die ähnliches erlebt haben, Mut machen?

Dann schreib uns auf
sos@srfvirus.ch, Link öffnet in einem neuen Fenster.

Die 22-jährige Petra* wurde in ihrer Jugend von einem gleichaltrigen Bekannten über Jahre sexuell genötigt. Die traumatischen Erlebnisse, den langen Irrweg durch die Justiz und das bittere Ende der Odyssee setzten ihr sehr zu. Wir geben ihr eine Stimme.

Es ist während einer Silvesterfeier als Petra, damals 12 Jahre alt, mit einem 13- jährigen Bekannten ins Kinderzimmer geht. Sie spielen zusammen Tat oder Wahrheit. Das unschuldige Spiel entpuppt sich schnell als Falle, denn der Junge verlangt, dass Petra sich ausziehen soll. «Ich wollte nur noch raus», erinnert sich Petra. Aber der Junge versperrt ihr den Weg und fängt an, sie zu bedrohen. Schliesslich zieht er ihre Hosen aus und fängt an, ihre Intimstellen zu berühren. Als es endlich vorbei ist, ist Petra völlig verwirrt und kann nicht einordnen, was geschehen ist.

Am Anfang war es nur ein Anfassen, es wurde aber immer mehr.

Von ihrem Peiniger erpresst

In den nächsten zwei Jahren mehren sich die Missbräuche, auch in ihrer Schwere. «Immer, als wir uns sahen, hat es sich gesteigert», sagt Petra.

Er drohte, Nacktbilder von mir ins Internet zu stellen.

Darüber hinaus entsteht ein Machtverhältnis, denn sie wird vom Jungen erpresst. Er sagt, er habe Nacktbilder von ihr und werde diese ins Internet stellen, falls sie nicht macht, was er will. Die Missbräuche belasten sie enorm. Petra leidet an Stimmungsschwankungen, welche ihre Eltern ratlos machen. «Zu dieser Zeit bin ich wöchentlich ausgerastet.»

Als ihre Mutter wegen ihrem Verhalten ihre Reitstunden streichen will, brennen bei Petra alle Sicherungen durch. Sie stosst ihre Mutter um, schreit und droht aus dem Fenster zu springen. Schliesslich muss die Polizei einschreiten.

Die nächsten fünf Monate verbringt Petra in einem Heim, eine Erleichterung für sie. «Das war gut so, denn ich kam endlich von diesem Typ weg.»

Einen Irrweg durch die Justiz

Es vergehen drei Jahre ohne weitere Zwischenfälle, bis Petra plötzlich von anonymen Anrufen belästigt wird. Mit diesen Anrufen kommt das Erlebte wieder hoch. Sie beschliesst, ihren Peiniger anzuzeigen.

Eine Anzeige bedeutet vor allem viel Bürokratie.

Dies ist aber einfacher gesagt als getan. Petra wird mehrere Stunden lang von der Polizei verhört. Da Petra noch minderjährig ist, als sie Anzeige erstattet, werden die Eltern automatisch von der Polizei informiert. Sie entschliesst sich, ihrer Mutter davon zu erzählen, bevor es die Behörden machen. «Sie war komplett geschockt, fing an zu weinen und machte sich Vorwürfe.»

Nach einem Jahr erhält Petra die Meldung, dass die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellt. Es stehe Aussage gegen Aussage, zudem fehlen zwingende Beweise. Petra reicht zusammen mit ihrem Anwalt eine Beschwerde ein und stellt mehrere Beweisanträge.

Dann endlich eine gute Nachricht: Die Beschwerde ans Obergericht wird angenommen. Aber das Verfahren scheint aussichtslos. Es heisst, man könne den Jungen nicht strafbar machen, da er zum Zeitpunkt der ersten Vergehen 13-jährig war. Dieser Entscheid ist für Petra ein Schlag ins Gesicht. «Mir wurde ernsthaft die Frage gestellt, ob ich mich genug gewehrt habe», ärgert sich Petra.

Ein Nein gilt angeblich erst, wenn man es mit einer Ohrfeige unterstreicht.

Das Verfahren wird aussergerichtlich durch eine Mediation beendet. Petra willigt ein, unter der Bedingung, dass ihr Peiniger alles zugibt. Dieser bekennt sich zu seinen Taten und entschuldigt sich bei Petra. «Ich habe ihm noch kurz die Hand geschüttelt, weil ich das Gefühl hatte, dass ich das tun muss.»

Es bleibt ein unangenehmer Nachgeschmack

Petra ist heute noch verärgert über den Ausgang des Verfahrens und wie das Schweizer Rechtssystem in einem solchen Missbrauchsfall wie ihrem funktioniert. Petra kann es nicht fassen, dass ein Nein nicht als Nein gilt. «Man kann in einer solchen Situation nicht verlangen, dass man sich noch wehren soll, vor allem nicht als 12-jähriges Mädchen», stellt Petra fest.

Ihre Vergangenheit lässt sie nicht mehr los. Eine Frage stellt sie sich immer wieder: «Wie wäre mein Leben verlaufen, wenn diese Übergriffe nie passiert wären?»

*Name von der Redaktion geändert>

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20minuten online, Logo

26.3.2018: Wenn junge Erwachsene den Tritt nicht finden und zurück zu den Eltern ziehen: "Bumerang-Kinder"
Schwerwiegende Folgen: «Bumerang-Kinder» stressen ihre Eltern
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/-Bumerang-Kinder--stressen-ihre-Eltern-25723574

<von Qendresa Llugiqi -

Erwachsene Kinder, die zu ihren Eltern zurückkehren, vermindern die Lebensqualität. Laut einer Studie wird das Wohlbefinden so stark wie bei einer Invalidität beeinträchtigt.

Sie ziehen aus und nach einiger Zeit wieder zurück, weil sie ihr Leben nicht in den Griff bekommen – doch damit lösen erwachsene Bumerang-Kinder bei ihren Vätern und Müttern Stress aus und verursachen oft Konflikte, wie Marco Tosi von der London School of Economics und Emily Grundy von der University of Essex im Fachblatt «Social Science and Medicine» berichten. In ihre Studie flossen Daten aus 17 europäischen Ländern, darunter auch aus der Schweiz. Von den 99'000 befragten Eltern zwischen 50 und 75 Jahren hatten 1070 solche «Bumerang-Kinder», wie Stern.de aus dem Bericht zitiert.

Die Eltern würden durch den wieder einziehenden Nachwuchs an Kontrolle über ihr eigenes Leben, Autonomie, Vergnügen und die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung verlieren. Die Lebensqualität sinkt laut der Studie um durchschnittlich 0,8 Punkte. Ein solch massiver Rückgang werde sonst beispielsweise auch bei Fällen von Invalidität erreicht, also wenn altersbedingte Krankheiten die Mobilität stark einschränken oder sich Menschen ohne fremde Hilfe nicht mehr waschen und anziehen können. Laut den Wissenschaftlern hat das Zurückkehren nur dann einen Effekt, wenn keine anderen, jüngeren Kinder mehr im Haushalt waren.

Kind stört das neue Gleichgewicht

Tosi erklärt: «Wenn Kinder das Elternhaus verlassen, verbessern sich die ehelichen Beziehungen und die Eltern finden ein neues Gleichgewicht miteinander. Viele geniessen diese Lebensphase, finden neue Hobbys und Aktivitäten. Jedoch wird dieses neue Gleichgewicht gestört, wenn erwachsene Kinder zurückkehren.»

In der Studie heisst es, dass «in den letzten fünfzig Jahren die Zahl der Mehrgenerationen-Wohnsitze in den westlichen Ländern drastisch zurückgegangen ist». Dieses Muster habe sich in jüngster Zeit jedoch geändert. In einigen Ländern habe sich die Zahl der Mehrgenerationen-Haushalte erhöht. Das sei eine Reaktion «auf hohe Arbeitslosenquoten, schlechte Berufsaussichten und finanzielle Schwierigkeiten bei jungen Erwachsenen.»

Krisen führen zu Flucht ins Elternhaus

Laut dem Soziologen François Höpflinger lassen sich die Resultate der Studie durchaus auf die Schweiz übertragen, obwohl die Stichprobengrösse im Vergleich mit anderen europäischen Ländern relativ klein war. «Besonders in städtischen Regionen der Schweiz ist der Sinn eines getrennten Haushaltes von Generationen stark verankert», erklärt Höpflinger.

Insgesamt – mit Ausnahme von Auslandsaufenthalten – sei eine Rückkehr zu den Eltern nach längerer Abwesenheit primär das Resultat einer Krise. «Beispielsweise wegen Kummer nach der Auflösung einer Paarbeziehung oder finanzieller Not», so der Soziologe. «Auch bei Zwischenzeiten zwischen Stellen oder bei Arbeitslosigkeit ist eine Flucht ins Elternhaus nicht selten.»

Um nicht an Lebensqualität zu verlieren, empfiehlt Höpflinger den Eltern, die eigenen Freiheiten nicht wegen der Kinder aufzugeben. Auch rät er, sich nicht allzu stark in die Lebenssituation und Probleme erwachsener Kinder einzumischen.

Eltern übernehmen Probleme der Kinder

Familiencoach Markus Zimmermann aus Affoltern am Albis hat Fälle von Bumerang-Kindern in seiner Praxis behandelt. «Nachdem die Eltern jahrelang einstecken mussten, macht es ihnen Mühe, die neue Freiheit abzugeben – sei es auch nur ein Stück weit. Schliesslich dauert es in den meisten Fällen eine Weile, bis diese gebildet worden ist.» Weiter erklärt er, dass die Eltern einen Hang dazu haben, die Sorgen und Probleme ihres Kindes teilweise zu übernehmen. «Auch das beeinflusst die Lebensqualität stark.»

Falls ein Kind zurückziehen möchte, sollten Eltern von Anfang an klare Abmachungen vereinbaren, so Zimmermann. «Den erwachsenen Kindern sollte man klar zu verstehen geben, dass sich seit ihrem Auszug einiges im elterlichen Haushalt verändert hat.» Weiter sollten die Eltern darauf schauen, dass sie aus Sorge nicht automatisch in die Eltern-sein-Falle rutschen. «Für erwachsene Kinder sind sie schlicht nicht mehr verantwortlich.» Zimmermann hält weiter fest: «Ein gemeinsames Wohnen als gegenseitige Unterstützung ohne neue, alte Abhängigkeiten kann durchaus auch bereichernde Aspekte haben.»

Zimmermann ist der Meinung, dass die Zahl der Bumerang-Kinder in den nächsten Jahren steigen wird. «Auch in der Schweiz dürfte sich der Wohn-und Arbeitsmarkt weiter zuspitzen. Auch die Lebenskosten steigen. Alleinsein wird teurer. Das führt dazu, dass mehr Kinder ins elterliche Nest flüchten.»>

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16.5.2018: Burschen ohne Führung werden kriminell: Jugendbanden mit Einbrüchen, Diebstählen, Sachbeschädigungen - Beispiel Linz
Einbrüche für Drogen: Bubenbande verübte aus Langeweile 47 Straftaten!
http://www.krone.at/1709058

<Ihnen war ganz einfach fad! Das Linzer Stadtpolizeikommando konnte nun eine sechsköpfige Bubenbande (14 bis 17 Jahre) ausheben, die 47 Einbrüche, Diebstähle und Sachbeschädigungen verübt haben soll. Zu den Tatorten gelangten sie mit Öffis und gestohlenen Autos.

Die Burschen - ein Österreicher und fünf mit Migrationshintergrund - sind in einem Jugendwohnheim untergebracht, gehen keiner Arbeit nach. Im April des Vorjahres begannen sie, sich die Langeweile mit kriminellen Aktionen zu vertreiben. Sie verübten Einbrüche, flexten Tresore auf, plünderten Autos und zerstörten, was ihnen im Weg stand. Beute um 45.000 Euro gaben sie gleich aus, auch für Drogen.

Selbst als ihnen die Ermittler schon auf der Spur waren, blieb die Bande aktiv. „So hat einer gleich nach der Einvernahme eine Telefonzelle zertrümmert“, berichtet Christopher Salcher vom Linzer Kriminalreferat. Zwei 15-Jährige aus Wels wurden während der Ermittlungen nun auf frischer Tat bei einem Gaststätteneinbruch erwischt, sind in Haft. Die anderen werden angezeigt.

Johann Haginger, Kronen Zeitung>

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25.5.2018: Menstruations-Tabu und die Auswirkungen gegen Frauen
Iran: Fast die Hälfte der Mädchen glaubt, dass Menstruation eine Krankheit ist
https://www.journalistenwatch.com/2018/05/25/fast-die-haelfte-aller-maedchen-im-iran-glaubt-dass-menstruation-eine-krankheit-ist/

<In Indien brechen 20 Prozent der Mädchen die Schule ab, sobald sie ihre Periode haben. In Malawi verpassen 70 Prozent von ihnen jeden Monat bis zu drei Tage Unterricht, weil es an den Schulen keine Möglichkeit gibt, sich zu waschen, die Binde zu wechseln oder sie sich keine Hygieneartikel leisten können. Aufgrund der Fehlzeiten müssen viele von ihnen die Schule verlassen. Fast die Hälfte aller Mädchen im Iran glaubt, dass Menstruation eine Krankheit ist. Und in Malawi wussten acht von zehn Mädchen bei ihrer ersten Periode nicht, was mit ihrem Körper passiert.

Das geht aus einer Studie von „Plan International“ hervor. Das Netzwerk hat für den 28. Mai einen „Tag der Menstruationshygiene“ ausgerufen und will mit Aktionen auf das Schicksal von Mädchen, vor allem in Entwicklungsländern, aufmerksam machen.

„Die Folgen für die Mädchen sind dramatisch und wirken sich auf ihr gesamtes Leben aus: Sie machen keinen Schulabschluss, haben kein eigenes Einkommen und laufen Gefahr, bereits im Kindesalter verheiratet zu werden“, sagt Maike Röttger, Geschäftsführerin von Plan International Deutschland. In Uganda schließen laut einer Statistik der Regierung nur etwa 57 Prozent aller Mädchen die Schule ab. „Eine entscheidende Rolle spielen dabei die Menstruation und die Schwierigkeiten, die damit verbunden sind.“

Die weibliche Menstruation ist in vielen Kulturen negativ behaftet und wird oft von Schweigen, Ausgrenzung und Scham begleitet. In Nepal beispielsweise werden Frauen, die ihre Periode haben, aus dem Haus verbannt und dürfen in dieser Zeit keine anderen Menschen und kein Wasser berühren. Zwar ist dieser Brauch seit einigen Jahren offiziell verboten, in Teilen des Landes wird er jedoch noch immer praktiziert. In vielen Ländern können Mädchen mit niemandem über ihre Periode sprechen, weil sie sich zu sehr schämen. Dieses Schweigen hat meist eine große Unwissenheit zur Folge.

Das Tabu sei allerdings nicht nur in Entwicklungsländern verbreitet – auch in Europa ist die Monatsblutung häufig mit peinlichem Schweigen und Scham verbunden, so das Netzwerk „Plan International“.  In Großbritannien ist es laut der Studie knapp der Hälfte der Mädchen peinlich, wenn sie ihre Periode haben. Jede zehnte junge Frau dort kann sich keine Hygieneartikel leisten – auch weil Tampons und Binden in vielen Ländern so hoch besteuert werden wie Luxusartikel. Viele Mädchen, vor allem in einkommensschwachen Ländern oder in Krisen- und Konfliktregionen, behelfen sich während der Menstruation mit alten Lappen, Blättern oder anderen Notlösungen. Das Risiko von Infektionen sei dadurch sehr hoch, besonders in Gebieten, in denen es kein sauberes Wasser gibt.(WvdR)>

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5.6.2018: "Jugend" zwischen 12 und 18: Pubertäre "Umbauarbeit" im Gehirn mit eigenen Regeln: Morgenmuffel - Abendgespräche - eigene Mode - Ausbrüche etc.
Kinder in der Krise: Wie Sie die Pubertät gemeinsam gut überstehen
https://www.krone.at/1715810

<Ein falsches Wort, und die Stimmung kippt? Wenn das Kind zum Teenager wird, brauchen Eltern starke Nerven. Ein Loslösungsprozess.

Es gibt Kinder, bei denen ist die Pubertät kaum zu spüren. Sie sind weiterhin in ihrer Mitte, und es gibt kaum Konfliktpotenzial mit der Familie. Und dann hört man wieder von Eltern, wie schwierig sie diese Zeit empfinden. Der Nachwuchs ist aufmüpfig, rebellisch und die Schulleistung sinkt.

Tipps für die „Flegeljahre“:

  • Sprechen Sie, wenn möglich, morgens keine wichtigen Themen an. Teenager kommen in der Früh nicht so schnell in die Gänge. Nach Abschluss der pubertären „Umbauarbeiten“ normalisiert sich das wieder.
  • Am Abend ist Ihr Spross in Höchstform. Die beste Zeit, in der er etwas von sich aus erzählen könnte: was sich in der Schule oder der Lehrstelle tut, wie es ihm geht, was ihn beschäftigt. Haben Sie immer ein offenes Ohr für ihn!
  • Verkneifen Sie sich Kommentare über die Frisur oder die Kleidung. Jugendliche wollen sich deutlich von Erwachsenen abgrenzen. Erinnern Sie sich an Ihre eigene Pubertät zurück. Das hilft! Auch wenn Sie der Gedanke an Schulterpölster, Föhn- und Dauerwelle zusammenzucken lässt.
  • Natürlich, das Familienleben erfordert klare Regeln. Wenn Ihr Nachwuchs rebelliert, halten Sie sich lieber an die Botschaft: Was brauchst du, damit du tun kannst, was ich dir sage. Nehmen Sie impulsive Reaktionen nicht persönlich.

Kommentar von Eltern-Kids-Coach Nina Petz
Am Wochenende war ich auf einem Seminar. Meine Tochter (3) war bei meinem Mann. Bei meiner Rückkehr (mein Mann wollte dann noch ausgehen) war sie unzugänglich und wollte nur noch beim Papa sein. Ich bin gekränkt.

Ich verstehe gut, dass Sie das Verhalten Ihrer Tochter verletzt hat. Fakt ist aber leider: Kleinkinder können schonungslos ehrlich sein. Was jedoch nicht heißt, dass Ihre Tochter nichts mehr von Ihnen wissen möchte. Ganz im Gegenteil! Vielleicht hat sie das Wochenende mit Ihrem Mann einfach nur so sehr genossen, dass sie danach einfach nicht wollte, dass es endet. In diesem Alter leben Kinder häufig im Hier und Jetzt und tun sich zunehmend schwer, positive Situationen zu verlassen bzw. zu verändern. Es kann auch sein, dass Ihr Spross anfangs verärgert und enttäuscht war, dass Sie sie „verlassen“ haben. Durchaus möglich, dass dieser Frust bei ihr erneut aufgekommen ist, als sie vom Seminar zurückgekommen sind. Natürlich können Sie an einem der nächsten Tage mit ihr besprechen, dass Worte Gefühle verletzen können und somit auch Ihre Kränkung kundtun. Prinzipiell ist diese Situation aber einfach alterstypisch und als eine (herausfordernde) Phase anzusehen, die zum Glück vorübergeht.

Susanne Zita, Kronen Zeitung>

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4.7.2018: Jugendliche Mädchen prostituieren sich in Hongkong
Prostitution in Hongkong: Wie Teenager Freier suchen
http://www.20min.ch/panorama/news/story/Wie-Teenager-Freier-suchen-28770639

<In Hongkong prostituieren sich immer mehr Jugendliche via soziale Medien.>

Hongkong: Hashtag #ptgf (parttimegirlfriend) - oder über Wechat - Teen's Key ist eine Hilfsorganisation für Prosti-Jugendliche - da das Leben in Hongkong immer teurer wird, prostituieren sich immer mehr jugentliche Mädchen.

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Kanton Zureich (Zürich) 4.7.2018: Sexting mit sexy Fotos - vom Spass zum Mobbingopfer
Sexting-Opfer: «Sie nannten mich plötzlich eine ‹Schlampe›»
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/-Sie-nannten-mich-ploetzlich-eine--Schlampe---31954365

<von Samuel Walder -

Nachdem V. C. ihrem Freund freizügige Selfies geschickt hatte, war bald die ganze Schule im Besitz der Bilder. Plötzlich wurde sie von wildfremden Menschen angesprochen.

Irgendwann standen zwei Polizisten im Klassenzimmer von V. C.* in einer Sekundarschule im Zürcher Oberland. Die Handys der Schüler wurden kontrolliert, freizügige Bilder mussten gelöscht werden.

Die damals 14-jährige V. war das Opfer eines besonders krassen Falls von Cyber-Mobbing, nachdem sie ihrem Schwarm freizügige Fotos geschickt hatte. Noch heute ist sie deswegen in psychologischer Behandlung.

«Jeden Tag wollte er ein Bild von mir» - [bis sie Schluss macht]

Angefangen hatte alles im Frühjahr 2014. V. besuchte die dritte Sek und beschäftigte sich gerade mit der Berufswahl. In der Klasse hatte sie nie Probleme. Zwar war sie nach eigenen Angaben nicht übermässig beliebt, hatte jedoch mit allen ein gutes Verhältnis und einen Freundeskreis. In dieser Zeit hatte sie ihren ersten Freund. «Es war mehr ein Crush. Damals dachte ich, es sei etwas Grosses. Es war aber eher eine kindliche Beziehung. Was Liebe ist, wusste ich damals noch nicht.»

Dann machte V. einen folgenschweren Fehler: «Eines Tages fragte mich mein ‹Freund›, ob ich ihm ein Bild von mir schicken könnte. Ich wusste nicht genau, was er meinte – so naiv war ich. Er sagte, ich sei so schön, und er wolle mich unbedingt sehen. Er versprach mir, dass die Bilder nie jemand anderes zu sehen bekommen würde. Weil ich ihm vertraute, schickte ich ihm ein Selfie, natürlich mit Kleidern.

Er fragte gleich nach einem weiteren, einem etwas freizügigeren Foto. Ich schickte ihm eines von mir am Strand im Bikini. So ging es immer weiter. Jeden Tag wollte er ein Bild von mir. Und ich sandte ihm weitere, im BH und im Bikini.» Irgendwann beschlich V. das Gefühl, ausgenutzt zu werden. Weil sie nicht als Objekt gesehen werden wollte, machte sie Schluss. Später brachte sie auch ein Bekannter dazu, ihm die Bilder zu schicken.

Das Nacktbild im Klassenchat - [der Trick mit einem T-Shirt und einem Fake-Nacktbild]

Als sie an einem Donnerstag von einem Schnuppertag für eine Lehrstelle nach Hause kam, schickte ihr eine Kollegin eine Nachricht. Sie fragte nach einem T-Shirt von ihr, das sie angeblich auch ihrer Schwester kaufen wollte. Ich war verwirrt, schickte ihr aber ein Bild davon.»

Dann der Schock: Kurze Zeit später verschickte jemand im Klassenchat, in dem auch V.s Schwarm und dessen Freund Mitglied sind, ein Nacktbild. «Auf dem Nacktbild war ein T-Shirt, das aussah wie meines – ich war aber nicht die Person auf dem Bild. Es war von der Brust bis zu den Knien alles zu sehen. Nackte Haut.» Sie habe deutlich gemacht, dass das Foto nicht sie zeige. Doch niemand habe ihr geglaubt.

«Zuerst dachte ich, es sei alles nur ein schlechter Witz. Doch nach ein paar Beleidigungen wie ‹du Nutte› merkte ich: Den anderen ist es ernst.» Während V. sich rechtfertigte, tauchten im Chat plötzlich auch die Bilder auf, die sie ihrem Schwarm und dessen Freund geschickt hatte. «Ich war baff, konnte nichts mehr sagen. Mein Herz raste.»

«Ich wurde zum Mobbingopfer» - [der ganze Kanton Zureich hat die Bilder - Lehrpersonen helfen NICHT!!!]

Der Vorfall hatte für V. einschneidende Konsequenzen: «Plötzlich hatten alle etwas gegen mich. Ich wurde mit ‹Schlampe›, ‹Nutte›, ‹dreckige Hure› betitelt. Ich verstand die Welt nicht mehr. Meine besten Freundinnen redeten nicht mehr mit mir. Von einem Tag auf den anderen war ich allein. Als ich dann total fertig war, sagte ich es meinen Eltern.» Diese wollten direkt zur Polizei, was V. aber nicht wollte. «Ich dachte die ganze Zeit, ich hätte einen Fehler gemacht. Ich hatte die Hoffnung, dass es bald vorbei sein würde.»

Bald hatte gefühlt jeder Jugendliche im Kanton die Bilder auf seinem Handy. «Es wurde schlimmer: Ich erhielt Drohbriefe, die aus Zeitungsbuchstaben zusammengesetzt waren, und auch Morddrohungen per Post und per Mail. Die ganze Sache verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Plötzlich sprachen mich Menschen an, die ich überhaupt nicht kannte. In der Schule riefen sie mir zu, ich solle mich verbrennen oder Dinge wie ‹stirb, du Schlampe› und andere schlimme Sachen. Die Lehrer machten nichts. Es interessierte sie nicht.»

Mit der Zeit habe sie nichts mehr gefühlt. Sie habe für ihre Naivität teuer bezahlen müssen: «Heute erinnere ich mich daran, wie ich mich bei amerikanischen Filmen immer gefragt hatte, wie es sei, das Opfer zu spielen. Der Unterschied zu diesen Filmen war, dass dies nun meine Realität war. Ich konnte nicht einfach den roten Knopf drücken.»

Polizei sorgte für Ordnung - [erst nach einer Ritzung kommt Hilfe von der Schulpsychologin - Polizei findet sogar Kinderporno auf Handys von ZH-Jugendlichen]

V. fiel darauf in eine Depression, fühlte sich allein gelassen, ritzte sich. Dann schritt die Schulpsychologin ein, bot ihr Hilfe an und schaltete die Polizei ein. «Von da an wurde es ein wenig besser. Die Polizei sorgte für Ordnung: Sie verlangte, dass alle die Bilder löschen, und zog auch alle Handys ein, um zu überprüfen, ob das Bild tatsächlich gelöscht wurde.» Auch habe es Anzeigen wegen Kinderpornografie gegeben.

[Schulwechsel bringt nichts - Lehrpersonen stützen nicht - das Mobbingopfer wird geschlagen]

V. wechselte die Schule. Doch damit war es nicht überstanden. «Die Leute von der alten Schule liessen mich nicht in Ruhe, mobbten mich weiterhin. An der neuen Schule kam ich in einen Kreis von Mädchen, die nicht viel besser waren, auch sie kannten die Fotos. Irgendwann fingen sie an, mich zu schlagen. Ich schlug zurück und ging nie mehr in die Schule.»

«Ich rate allen: Passt auf!» - [ein "Freund" ist nie garantiert ein "Freund"]

Richtig bergauf ging es für V. erst, als sie ihre Lehre antreten konnte: «Ich konnte neu beginnen – weg von der Schule und weg von den Menschen, die mir nur Schlechtes wünschten. Auch konnte ich eine Therapie machen. Heute geht es mir viel besser. Ich bin ein anderer Mensch, fühle mich stärker, selbstbewusster, und ich kann mich wehren.» Gegen die Täter hegt sie keinen Groll mehr. «Sie sind mir egal.»

Was ihr widerfahren sei, solle für andere eine Warnung sein: «Ich rate allen: Passt auf. Man weiss nie, wem man vertrauen kann. Am besten ist es, nie so viel preiszugeben, nur weil es jemand verlangt.»

Die Leiterin der Schule sagt rückblickend: «Cyber-Mobbing ist leider eine Realität. Fälle dieser Tragweite sind zum Glück selten.» Die Schule habe im Fall von V. C. aber nicht versagt: «Wir boten das ganze Arsenal auf, das uns zur Verfügung stand: Schulpsychologen, Polizei, Behörden.» Zudem sei es zu einem Schulwechsel gekommen. Es gebe aber immer zwei Seiten: Für das Verhalten in der Freizeit könne die Schule keine Verantwortung übernehmen.

*Name der Redaktion bekannt>

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20minuten online, Logo

CH 6.7.2018: Eignungstest für Lehre einführen
Lehrstellen-Bewerbung: Eignungstest für Lehre soll kostenlos werden
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/14034659

<von P. Michel


Viele Firmen verlangen bei der Bewerbung für die Lehre kostenpflichtige Eignungstests. Ein neuer Gratis-Check soll Abhilfe schaffen.

Sich Symbole merken, Wörter ergänzen, einen Terminplan erstellen: Jährlich absolvieren Tausende Schüler solche Aufgaben im bis zu dreieinhalb Stunden langen Multicheck, den viele Firmen für die Lehrstellenbewerbung fordern. Die Testauswertung soll mit einer Prozentzahl zeigen, wie gut sich der Jugendliche für den gewählten Lehrberuf eignet.

Das Geschäft mit den Eignungstests ist millionenschwer: Der von der Firma Gateway One angebotene Multicheck kostet für vierjährige Lehren 100 Franken. Laut einer neuen Umfrage der Lehrstellenplattform Yousty bei 1191 Firmen verlangten 57,4 Prozent Eignungstests. Bei jährlich 70'000 ausgeschrieben Lehrstellen ergeben sich beim Multicheck Einnahmen in der Höhe von rund 3 Millionen Franken.

Test ohne «stressige Prüfungssituation»

Dieses System umkrempeln will nun die Lehrstellenplattform Yousty. Bei der Lancierung eines kostenlosen Berufs-Checks, der maximal 90 Minuten dauert. Der Test kann zu Hause oder direkt beim Schnuppern, wo keine stressige Prüfungssituation herrscht, absolviert werden. Im Gegensatz zum Multicheck, den es in acht verschiedenen Ausführungen gibt, könne der Yousty-Test bei allen Berufen angewendet werden, sagt Geschäftsführer Urs Casty. Der Haken: Der Check ist zuerst nur für Bewerber von Firmen verfügbar, die bereits bei Yousty für 100 Franken pro Jahr eine Mitgliedschaft abgeschlossen haben. Casty sagt, man verdiene mit dem Test trotzdem kein Geld.

«Durch Yousty sparen damit Jugendliche in der Schweiz und deren Eltern bis zu drei Millionen Schweizer Franken und Yousty leistet damit einen weiteren Beitrag zur Chancengleichheit der Berufswahl in der Schweiz», begründet dies Geschäftsführer Urs Casty. Er findet es stossend, dass es bei vielen Lehrbetrieben zur Normalität geworden sei, einen Test für 100 Franken von den Jugendlichen zu verlangen, damit diese überhaupt in die Auswahl für die Lehrstelle kämen. «Eine ärmere Familie mit 4 Kindern kann es sich nicht leisten, dem Nachwuchs verschiedene Tests zu finanzieren.»

«Firmen sollten Test bezahlen»

Erfreut über den kostenlosen Test ist SP-Nationalrat Fabian Molina. «Das Business mit Eignungstests gefährdet die Gleichheit beim Erfolg auf Bildung.» Es leuchte nicht ein, warum die Firmen die Kosten des von ihnen gewünschten Tests nicht selbst bezahlten. Molina hofft, dass sich kostenlose Tests durchsetzen. «Und eigentlich sollten Firmen ganz auf Tests verzichten und sich auf Schulnoten stützen.»

Adrian Krebs, Geschäftsführer des Multicheck-Anbieters Gateway One, entgegnet auf die Kritik an seinem Test: «Die Chancengleichheit ist beim Multicheck sehr wohl gegeben.» Alle Jugendlichen hätten jederzeit Zutritt zu den öffentlichen Durchführungen in der ganzen Schweiz.

«Es gibt Unternehmen, die geschlossene Multicheck-Veranstaltungen durchführen, die Kandidatinnen und Kandidaten selber einladen und die Kosten übernehmen», so Krebs. Zudem könnten Unternehmen in einem Voucher-System Gutscheine kaufen und diese dann im Rahmen von Informationstagen oder Schnupperlehren an interessierte Jugendliche abgeben. «Zu guter Letzt erhalten Jugendliche im Rahmen einer Anstellung in zunehmendem Masse die Kosten für die Multicheck-Durchführung zurückerstattet.»

Krebs erklärt weiter: «Die Rückmeldungen sind sehr positiv. Der Multicheck wird als wichtiger Bestandteil einer Bewerbungsmappe beurteilt und die Unternehmen schätzen seit mehr als 20 Jahren die objektive und einfach zu interpretierende Auswertung.»

Firmen üben noch Zurückhaltung

Ob sich der Test von Yousty durchsetzt, hängt von der Akzeptanz der Lehrbetriebe ab. Getestet haben den Check bereits Volg oder Siemens. Auf den Konkurrenten Multicheck setzen grosse Lehranbieter wie Post, Coop oder die Credit Suisse. Mit deren Logos wirbt die Firma Gateweay One für ihren Multicheck. Die Begründung der Firmen für die Wahl des Multichecks: Sie erhalten so viele Bewerbungen, dass der Test als Filter für die Vorselektion dient. Oder die Unternehmen sehen sich mit Schulzeugnissen konfrontiert, die nicht vergleichbar seien.

Die Credit Suisse will weiterhin auf den Multicheck setzen. «Gemäss unseren Erfahrungen ist der Multicheck-Test momentan bei den Jungen breit akzeptiert und wird als Standard anerkannt», so Sprecherin Anita Tuure. Man beobachte aber natürlich alle Entwicklungen – wie alternative Tests – im Rekrutierungsbereich aktiv. Die Firma Roche schreibt: «Derzeit planen wir keine Veränderungen für unser bewährtes Rekrutierungsverfahren.»>

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Kronenzeitung online, Logo

Österreich 31.1.2021: Caritas bietet Pflegeausbildung kombiniert mit Matura an:
„Gute Nachrichten“: Pflege und Matura: Eine doppelte Ausbildung
https://www.krone.at/2331365

<Wie wichtig Pflege- und Sozialberufe für unsere Gesellschaft sind, hat das letzte Jahr einmal mehr eindrücklich gezeigt. Um den Dienst am Menschen gerade auch für Jüngere attraktiver zu machen, bietet die Caritas z. B. eine Pflegeausbildung mit Matura.

„Man wird hier nicht nur auf die Matura, sondern auch auf den Umgang mit Menschen perfekt vorbereitet“, erzählt Nina Spielbichler. Die junge Frau absolviert die Höhere Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege (HLSP) von Caritas und Bildungscampus Mostviertel im niederösterreichischen Gaming. Bei dem im Vorjahr, auch in Graz (Stmk.), gestarteten Schulversuch werden junge Menschen zum Pflegefachassistenten oder diplomierten Sozialbetreuer ausgebildet.

Nach fünf Jahren wird mit Matura abgeschlossen. Erfahrungen im Pflege- und Sozialberuf gesammelt werden im Rahmen mehrerer Praktika. Tamara Hiemetsberger erzählt: „Ich lerne zum Beispiel, wie man mit an Demenz erkrankten Menschen umgeht. Wir spielen Memory, singen oder turnen“, so die Schülerin. Dass man mit kleinen Gesten Positives bewirken könne, gefalle ihr an der Tätigkeit sehr. Im Schuljahr 2021/2022 bieten Caritas und AWZ Soziales Wien nun auch in der Bundeshauptstadt die „doppelte Ausbildung“ an. Info: seegasse.caritas-wien.at>

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https://www.epochtimes.de/wissen/forschung/patenschaft-von-studenten-hilft-benachteiligten-jugendlichen-a3439835.html

<Sie bekommen daheim wenig Unterstützung, sprechen teils nur schlecht Deutsch, sind häufig an "Brennpunktschulen": Stark benachteiligte Jugendliche haben oftmals schlechte Chancen. Doch die verbessern sich rapide, wenn Studenten als Mentoren helfen, wie ein Studie zeigt.

Die Arbeitsmarktchancen stark benachteiligter Jugendlicher verbessern sich einer Studie zufolge deutlich, wenn ihnen Studierende als Mentoren zur Seite stehen.

Die Schülerinnen und Schüler bekämen zu Hause oft nur wenig Hilfe von ihren Eltern, erläuterte der Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik, Ludger Wößmann, in München. „Das Programm schließt die Lücke in ihren Arbeitsmarktaussichten im Vergleich zu Jugendlichen mit günstigerem Hintergrund.“

Die Forscher hatten in einer mehrjährigen Feldstudie das Programm „Rock Your Life!“ untersucht, in dessen Rahmen Studierende ehrenamtlich Acht- und Neuntklässler aus Haupt- beziehungsweise Mittelschulen potenzialorientiert begleiten. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Schulnoten bei stark benachteiligten Jugendlichen ebenso verbesserten wie Geduld, Sozialkompetenzen und Arbeitsmarktorientierung.

Für Jugendliche aus günstigeren Verhältnissen gab es jedoch keine positiven Effekte. „Das Mentoring wirkt gerade dort, wo es eingeschränkte familiäre Unterstützung gibt“, erläuterte Wößmann. Besonders Jugendliche, die selbst noch im Ausland geboren wurden, profitierten deutlich.

„Für stark benachteiligte Jugendliche übersteigen die zu erwartenden Einkommenserträge die Kosten des Programms um ein Vielfaches, wir kommen auf ein Verhältnis von 30:1“, führte Wößmann aus.

Elisabeth Hahnke, die Geschäftsführerin von „Rock Your Life!“, betonte noch ein weiteres Ergebnis der Studie. Bislang seien viele davon ausgegangen, dass unterschiedliche Bildungschancen nur in sehr jungen Jahren ausgeglichen werden könnten. „Wir sehen jetzt, dass wir das auch noch im Alter von 13, 14, 15 Jahren machen können, das ist ein absolut positives, sensationelles Ergebnis.“

„Rock Your Life!“ wurde 2008 von einer Gruppe von Studenten ins Leben gerufen und hat mittlerweile in 42 Städten in Deutschland mehr als 7000 Schülerinnen und Schülern bis zu zwei Jahre lang jeweils einen studentischen Paten zur Seite gestellt.

„Diesen Jugendlichen wurde oftmals noch nie die Frage gestellt: Wer bist du, was kannst du, was willst du, wofür bist du in dieser Welt?“, erzählte Hahnke. Durch die emotionale Beziehung zu den Mentoren würden die Jugendlichen unterstützt, zum Lernen motiviert und an den Arbeitsmarkt herangeführt. (dpa)>







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