Nativ
extra, extra vergine oder extra virgen? Die
Auswahl an Olivenöl im Supermarkt kann
verwirren. Mit ein paar einfachen Regeln
lassen sich gute Produkte erkennen. So erhält
etwa kaltes Pressen die gesunden Inhaltsstoffe
- und auch auf die Säure kommt es an.
ch, dieses gute Olivenöl!
Geträufelt auf Salate, für die Marinade oder auch
nur, um das Weißbrot darin zu ertränken: Olivenöl
kann Feinschmecker in Wallungen bringen. Durch
seinen hohen Anteil an einfach ungesättigten
Fettsäuren gilt es auch noch als sehr gesund, und
satter als andere
Fette kann es ebenfalls machen. Doch wie
lässt sich ein gutes Olivenöl erkennen?
Wenn Efthimios Christakis über
Olivenöl spricht, gerät er ins Schwärmen. Wie beim
Wein spiele das Terroir, auf dem die Bäume
wachsen, für den Geschmack eine große Rolle, sagt
der in Ravensburg ansässige zertifizierte
Olivenöl-Experte aus Griechenland. "Die Bäume
wachsen anders, wenn sie zum Beispiel eine
Salzbrise am Meer bekommen, sie nehmen je nach
Standort andere Mineralien auf." Ein und dieselbe
Olivensorte entwickele sich daher auf Kreta anders
als auf dem Peloponnes und dort noch anders als
auf dem griechischen Festland.
Grundsätzlich sollte gutes
Olivenöl eine grasige Note haben und frisch
schmecken, erklärt der Experte. Unterschieden
werde nach EU-Vorgaben zwischen drei
Geschmacksrichtungen: "Mildes" Öl sei sehr weich
im Gaumen, "Mittleres" habe Pfeffer-, Tomaten,
Bananen- und Mandelnoten. ""Intensives" Olivenöl
schmeckt richtig nach Olive und Mandelbitter.
Das nimmt man am besten zum Verfeinern", sagt
der Experte. Er empfiehlt, Fisch oder Spargel
damit zu beträufeln.
Säuregehalt sollte so
niedrig wie möglich liegen
Wer ein starkes Olivenöl haben
will, sollte zu einem sortenreinen Produkt
greifen, rät Egle Palma vom Slow-Food-Convivium
Terres de l'Ebre. Denn darin steckt nur eine
Olivensorte, die dem Öl seinen spezifischen
Geschmack gibt. "Es gibt Olivensorten, die
schmecken wie Artischocken oder leicht
zitronig", erläutert die Olivenölproduzentin aus
Tortosa im katalanischen Ebro-Delta. Bei
neutralen Ölen seien dagegen drei Sorten
zusammen verpresst, damit nicht ein Aroma
herausschmeckt.
Olivenöl wird einer
EU-Verordnung zufolge auch in verschiedene
Güteklassen eingeteilt. Die höchste Stufe "nativ
extra", in Italien "extra vergine" oder "extra
virgen" in Spanien genannt, erreichen nur Öle,
die einwandfrei riechen, schmecken und ein
Mindestmaß an Fruchtigkeit besitzen, wie die
Stiftung Warentest erläutert. Sie hat für ihre
Zeitschrift "test" zuletzt vor knapp zwei Jahren
Olivenöl bewertet und kritisiert, dass etliche
als "nativ extra" gekennzeichnete Öle diesen
Vorgaben nicht entsprechen.
Der Säuregehalt bei Olivenöl
"nativ extra" darf 0,8 Prozent nicht
überschreiten. "Je niedriger der Säuregrad, umso
besser", sagt Palma. Meist ist die Zahl auf dem
Etikett der Flasche angegeben. 0,5 Prozent sei
bei einem guten Öl ein akzeptabler Wert. Das Öl,
das Nicolò Madonia von der Azienda Agricola
Madonia in San Giovanni Gemini auf Sizilien mit
seinem Bruder produziert, liegt noch weiter
darunter: Jedes Jahr werde es analysiert und
habe derzeit den sehr niedrigen Wert von 0,18
Prozent, erläutert der Biobauer.
Möglichst schnell nach
dem Ernten pressen
Bei leichten sensorischen
Fehlern oder fehlender Fruchtigkeit wird
Olivenöl in die Güteklasse "nativ" eingruppiert.
Fehlnoten gibt es laut Christakis wegen
schlammiger, gurkiger, metallischer oder
ranziger Aromen. Sie kommen zum Beispiel
zustande, wenn die Früchte vor dem Pressen
gequetscht werden. Auch zu langes Lagern
schadet.
"Innerhalb von 24 Stunden nach
der Ernte sollten die Oliven gepresst werden",
sagt Madonia. "Wenn sie innerhalb von zehn
Stunden nach der Ernte gepresst werden, ist das
schon gut", ergänzt Christakis. "Ideal ist, wenn
sie binnen vier bis acht Stunden zur Mühle
kommen, unter vier Stunden ist es
Spitzenklasse." Auch die Temperatur beim Pressen
spielt eine Rolle: Um von kaltgepresstem Öl zu
sprechen, dürfe die Olivenmasse nicht heißer als
33 Grad werden, sagt Palma. "Sonst sind die
guten Inhaltsstoffe weg."
Olivenöl besteht laut Stiftung Warentest zu 75
Prozent aus einer einfach ungesättigten
Fettsäure. Diese Ölsäure könne unter anderem
dazu beitragen, das sogenannte schlechte
LDL-Cholesterin im Blut zu verringern und
positiv auf die Insulinempfindlichkeit zu
wirken.
Reifegrad entscheidet
über Kucheneignung
Olivensorte und Reifegrad der
Früchte bestimmen auch, wie bitter ein Öl
schmeckt. Grün geerntete Oliven führten zu einem
schärferen Aroma als dunkle, so die Warentester.
"Je reifer die Oliven, desto weicher fällt das
Öl aus", ergänzt Christakis. Solche milden Öle
eignen sich "test" zufolge zum Beispiel als
Zutat für Desserts und Kuchen, wo sie einen Teil
des sonst verwendeten Fetts ersetzen können. Öle
mit mehr Aroma bieten sich eher zum Braten an,
sollten aber nicht zu heiß werden, damit sich
kein gesundheitsschädliches Acrylamid bildet.
Eine Besonderheit sind
aromatisierte Öle. "Dabei werden Kräuter wie
Thymian, Rosmarin oder Wacholder zusammen mit
den Oliven verpresst", erläutert Palma. "Die
ätherischen Öle der Kräuter gehen dabei ins Öl
über." Je nach Kraut passe solch ein Öl zu
Kartoffeln, Wildgerichten oder mediterranen
Speisen. Und nicht nur Salat, auch eine Ente à
l'Orange lasse sich mit Olivenöl verfeinern.
Denn auch ganze Zitronen oder Mandarinen würden
gelegentlich mit Oliven gepresst und so dem Öl
ihr Aroma mitgeben.>
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2.7.2013:
Olivenöl ist gesund, Maisöl, Rapsöl und
Sojabohnenöl sind wegen Zusätzen gefährlich
aus: europnews online: Geheime Tatsachen –
meiden Sie Maisöl, Rapsöl und Sojabohnenöl;
2.7.2013;
http://www.europnews.org/2013-07-02-geheime-tatsachen-meiden-sie-maisol-rapsol-und-sojabohnenol.html?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+europnews2011+%28Europnews%29
<Posted
by admin in 2
Juli 2013
Die Firmen, die Öl aus Mais,
Raps und Sojabohnen herstellen, wollen nicht,
dass die Verbraucher diese geheimen Tatsachen
über ihre Produkte wissen. Diese Produkte
waren nie dazu gedacht, dass sie von lebenden
Organismen konsumiert werden. Sie waren
gedacht für industrielle Zwecke wie zum
Beispiel als Schmiermittel für Anlagenteile,
zum Mischen von Farben und sogar als die
nächste Generation des Brennstoffs für Autos.
Die Industrie stellte fest, dass diese Öle
günstiger herzustellen sind als gesunde Fette
und Öle, und da viele davon Nebenprodukte
sind, sind sie im Überfluss vorhanden.
Gefahren von pflanzlichen
Ölen
Die winzigen Mengen an Öl,
die im ganzen Korn von Mais und Sojabohnen
gefunden werden, sind gesund. Dies liegt an
den Antioxidantien, die sie ungefährlich
machen. Als ein in Massen hergestelltes
Produkt muss das Öl von den Herstellern
allerdings länger aufbewahrt werden. Die
Fettsäuren, die man im Korn findet, wurden
ziemlich schnell ranzig, nachdem sie von dem
Produkt getrennt wurden.
Um die Öle länger haltbar zu
machen, werden die Antioxidantien und
sekundären Pflanzenstoffe entfernt. Das Öl
wird mit Chemikalien wie zum Beispiel Hexan
und Chlorbleichlauge behandelt. Dann werden
die unangenehmen Gerüche beseitigt. Zusätzlich
werden den meisten Ölen Lebensmittelfarbstoffe
und Haltbarmacher zugefügt, sowie auch
Chemikalien, um den unangenehmen Geruch des
ranzigen Öls zu überdecken.
Folgende Schäden wurden am
Körper festgestellt, die durch diese ranzigen,
behandelten Öle verursacht werden: Verlust der
Sehkraft, Störungen des zentralen
Nervensystems, Atemwegserkrankungen, Anämie,
Verstopfungen, geringes Gewicht bei der
Geburt, Reizbarkeit, Probleme beim Denken und
ein vernebeltes Gedächtnis (foggy memory). Der
Verzehr über lange Zeit hinweg hat zur Folge,
dass das Risiko erhöht ist, an Krebs oder
Arteriosklerose zu erkranken, die Anfälligkeit
für Herzinfarkte, Schlaganfälle und
Verdauungsprobleme ist höher, die
Schmerzempfindlichkeit vergrößert sich und
auch das Risiko für eine Reihe von anderen
Problemen, die mit schlechter Ernährung und
Vitaminmangel in Zusammenhang stehen, ist
erhöht.
Hüten Sie sich vor Rapsöl
Raps ist einfach anzubauen,
weil er so giftig ist, dass ihn nicht einmal
Insekten wollen. Er wurde ursprünglich als
Schmiermittel für Maschinen in der
Kleinindustrie verwendet. Es ist erwiesen,
dass Raps Lungenkrebs und Herzkrankheiten
verursacht. In Europa wurde er ursprünglich
zur Fütterung von Vieh genutzt. Diese Tiere
wurden blind, erkrankten an den
verschiedensten Krankheiten, und wurden
schließlich verrückt und begannen, Menschen zu
attackieren.
Sojaöl ist nicht zu
empfehlen
Sojaöl wird natürlich aus
Sojabohnen hergestellt. Während die
Massenmedien die Sojabohne glorifizieren, hat
sie eine wirklich dunkle Seite. Sojabohnen und
Sojaöl sind keine gesunden Lebensmittel. Der
Konsum von Produkten der Sojabohne steht in
Zusammenhang mit Unfruchtbarkeit, erhöhtem
Risiko für Krebs und Leukämie im Kindesalter,
Diabetes Typ 1 und frühzeitiger Pubertät bei
Kindern, die Lebensmittel aus Soja verzehrt
haben. „Klinische Studien und Laborstudien
verbinden Soja mit Fehlernährung,
Verdauungsproblemen, Fehlfunktion der
Schilddrüse, kognitiven Störungen,
Fortpflanzungsstörungen, Zusammenbrüchen des
Immunsystems, und sogar Herzerkrankungen und
Krebs“, sagt Liz Lipski, PhD CCN. Dr. Mercola
sagt, dass „Lebensmittel aus Soja … auch über
1000% mehr Aluminium enthalten als
konventionelle, auf Milch basierende
Lebensmittel.“
Maisöl kann Krebs fördern
Die mehrfach ungesättigten
Fettsäuren im Maisöl sind die
Grundvoraussetzung für das Wachstum von Krebs.
Der Konsum von Maisöl über einen längeren
Zeitraum hinweg steht in Zusammenhang mit
Darmkrebs, weil es ein Enzym hemmt, das dem
Wachstum von Krebs vorbeugt. Außerdem haben
japanische Forscher herausgefunden, dass der
Verzehr von Maisöl und anderen Produkten aus
Mais über einen längeren Zeitraum die
Sterblichkeit, sowie das Risiko für
Speiseröhrenkrebs erhöht.
Wechseln Sie Ihr Öl
Der Grund, weshalb diese Öle solch eine
negative Wirkung auf den Körper haben, ist
einfach die: sie sind nicht verdaulich. Sie
hemmen die natürliche Funktion der Enzyme des
Körpers, die Fett in Brennstoff und Vitamine
in chemische Stoffe umwandeln, die der Körper
aufnehmen kann. Außerdem binden sie
Mineralstoffe wie Kalzium, Phosphor und
Magnesium. Die Wirkungen werden allerdings
nicht sofort bemerkt: der Ausbruch der
gesundheitlichen Probleme kann oft erst nach
zehn oder mehr Jahren erfolgen. Erst dann
treten die Symptome auf und haben eine
drastische Auswirkung auf den Körper.
Die Umstellung der Ernährung
kann einen positiven Effekt haben. Das Risiko
für Krebs, Herzkrankheiten und einer Reihe von
anderen Erkrankungen, die mit diesen
gefährlichen behandelten Ölprodukten in
Zusammenhang stehen, kann gesenkt werden. In
der Ernährung müssen dafür Rohöle oder
zumindest minimal behandelte, mittelkettige
Fettsäuren enthalten sein, und keine Produkte
aus behandelten pflanzlichen Ölen, die reich
an mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind.>
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30.6.2014:
<Die
Olivenöl-Mafia> - gepanschtes Olivenöl im
Handel - der Kunde hat praktisch keine
Chance
aus: Kopp-Verlag online;
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/redaktion/die-olivenoel-mafia.html;jsessionid=DECBA70C2FB78241B3C08145A43F8063
<Redaktion
Rund 80 Millionen
Liter kaltgepresstes italienisches Olivenöl
kaufen allein die Deutschen jedes Jahr.
Dummerweise gibt es in Italien gar nicht so
viele Olivenbäume. Dahinter verbirgt sich ein
gigantischer Lebensmittelbetrug.
In fast jedem deutschen
Supermarkt steht gepanschtes Olivenöl im Regal.
Und der Kunde hat nicht die geringste Chance, zu
erkunden, ob er tatsächlich kaltgepresstes
italienisches Olivenöl höchster Qualität
erwirbt. Meist ist es in Wahrheit eine Mischung
aus minderwertigen afrikanischen und türkischen
Ölen, die dann als angeblich »100 % Italia«
verkauft wird.
Nahe der italienischen Stadt Siena sitzt in
einem kleinen Dorf jene Firma, die weltweit
einer der größten Zwischenhändler für angeblich
hochwertige Olivenöle ist und den Betrug
organisiert. An wen liefert sie? Und welche Öle
sollte man nicht mehr kaufen?
Den Volltext dieses Artikels lesen Sie in der
aktuellen Ausgabe des
Hintergrundinformationsdienstes KOPP Exklusiv.>
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Schweiz 10.10.2014: Olivenöltest: Monini Classico und Minos
sind die besten
aus: Schweizer Fernsehen online: «Extra vergine»-Olivenöl im Test:
Viele sind mittelmässig; 10.10.2014;
http://www.srf.ch/konsum/tests/degustationen/extra-vergine-olivenoel-im-test-viele-sind-mittelmaessig
<Charlotte Michel
Vier Olivenöle erfüllten in einem Test von vierzehn
Produkten die Anforderungen für das Label «extra
vergine» nicht. Eine Degustation der übrigen zehn
zeigte: Die Bezeichnung bedeutet nicht, dass ein Öl
von besonderer Qualität ist.
4 Olivenöle mit dem Label
«extra vergine» oder «nativ extra» haben
«Kassensturz» und das westschweizer
Konsumenten-Magazin «A Bon Entendeur» im Labor
testen lassen.
Analysen des Säure-Gehalts und sensorische
Prüfungen ergaben: Vier der Oliven-Öle erfüllen
die Anforderungen für das Label nicht (Beitrag: Olivenöl-Hersteller schwindeln
mit «Extra Vergine».)
Die 10 echten «extra vergine»-Öle hat die
Redaktion von «A bon entendeur» von einer Jury
degustieren lassen. Dabei gab es Produkte, die
besser ankamen als andere.
Die Fachjury:
- Fabienne Roux,
Olivenöl-Spezialistin, diplomierte Verkosterin
des Conseils oléicole international,
- Josef Zisyadis, ehemaliger
Waadtländer Nationalrat und Co-Präsident von
Slow Food,
- Geneviève Rousseau Leupin,
betreibt ein Sensorik- und Degustationsatelier,
- Jérôme Hernot, ist Koch und
produziert Feinkostmenues,
- und Madeleine Gay, war beste
Winzerin des Jahres 2013.
Das Teuerste bekam schlechte Noten
Die beiden wichtigsten Kriterien für die
Bewertung waren: Das Aroma und der Geschmack. Dazu
verteilte die Jury Punkte auf einer Skala zwischen
1 und 10.
Von den 10 Ölen ist eines durchgefallen und zwar
bei der ganzen Jury, Il Grezzo, das teuerste Öl im
Test.
Jurymitglied Geneviève Rousseau Leupin
kritisiert: «Es hat überhaupt nicht nach Früchten
gerochen, überhaupt nicht. Widerwillig habe ich es
dann probiert, es war eine Katastrophe.»
«Extra vergine» muss Geschmack haben
Nicht viel besser- die Werte für Abril, Leader
Price und Olivana. Fabienne Roux, beanstandet
Abril: «Dieses Öl hatte keinen Geschmack. Ich
finde, wenn ein Hersteller extra vergine auf die
Flasche schreibt, dann darf der Konsument auch
einen Oliven-Geschmack erwarten.»
Josef Zisyadis, ehemaliger Nationalrat,
Co-Präsident zu Olivana: «Ein Öl habe ich
abscheulich gefunden, modrig in der Nase und fast
ranzig. Und vom Geschmack her einfach
abscheulich.»
Mit Aromen von Pfirsichen und Zitronen
Bessere Bewertung für diese Produkte im
Mittelfeld: Es gab auch Öle , die bei der Jury
gefielen. Eine deutlich eine bessere Bewertung für
Monini Classico, aus Italien und beste Werte von
der gesamten Jury gab es für Minos.
Madeleine Gay, Winzerin des Jahres 2013 zu Minos:
«Das ist ein Öl, das mir gut gefallen hat. Fast
ein Feinschmecker-Öl mit schönen Aromen von
frischen Früchten wie Pfirsichen und Zitronen.»
Das teuerste Öl in der Degustation mit einem
Preis von 14.90 Franken pro Liter ist bei der Jury
am schlechtesten angekommen und das beste kostet
rund 10 Franken.>
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Trapani (Sizilien) 18.12.2014:
Olivenöl-Mafia aufgeflogen - Unternehmen
geschlossen
aus: Der Standard online: Mafia-Milliarden
"extra vergine"; 18.12.2014;
http://derstandard.at/2000009508174/Olivenoel-vom-Superpaten-Mafia-Milliarden-extra-vergine
<Daniel
Straub aus Rom18. Dezember 2014,
07:00
In Sizilien
hob die Polizei ein Olivenöl-Unternehmen aus,
das ein Strohmann des Mafiakillers Matteo
Messina Denaro führte.
Die Razzia der Anti-Mafia-Sondereinheiten
erfolgte in der Provinz Trapani, im westlichen
Zipfel Siziliens. Das Gebiet ist bekannt für
seinen schweren Wein und für sein erlesenes
Olivenöl - aber auch dafür, eine
Mafia-Hochburg zu sein. Mitunter vermischen
sich die Dinge: Seit dieser Woche sind die
Büroräume und Ölpressen von "Fontane d'Oro",
einem Unternehmen, das feines "Extra Vergine"
produziert, mit Gerichtssiegeln versehen.
Beim Besitzer soll es sich um einen Strohmann
von Messina Denaro handeln. Beschlagnahmt und
geschlossen wurden am Montag ein knappes
Dutzend weitere Unternehmen, die ebenfalls zum
Imperium des Mafiabosses gehören sollen.
Der seit zwanzig Jahren flüchtige Messina
Denaro ist der meistgesuchte Mafioso Italiens;
auch auf der Fahndungsliste des FBI steht der
heute 52-Jährige weit oben. Seit der
Verhaftung der beiden Superpaten Toto Riina
und Bernardo Provenzano gilt der schmächtige
Gangster aus Trapani als der Boss der Bosse
der Cosa Nostra.
Ein gut diversifizierter Geschäftsmann
Er hat schon als 18-Jähriger seinen ersten
Mord begangen und brüstet sich damit, dass man
mit seinen Opfern "einen ganzen Friedhof
füllen" könnte. Schon bei den Mordanschlägen
Anfang der Neunzigerjahre gegen die Mafiajäger
Giovanni Falcone und Paolo Borsellino zählte
der damals erst 30-Jährige zum engeren
Führungszirkel der Cosa Nostra.
Auch bei den Bombenanschlägen in Rom, Florenz
und Mailand im Sommer 1993, bei denen zehn
Menschen ums Leben kamen und mehr als hundert
verletzt wurden, war er beteiligt.
Der Name Denaro bedeutet "Geld" - und dieses
hatte bei Messina Denaro immer eine zentrale
Rolle gespielt. In seiner Jugend fuhr er
Porsche-Sportwagen; am Armgelenk trug er
goldene Rolex-Uhren.
Auch sein Image als Playboy pflegte der
Spross des mächtigsten Mafiaclans von Trapani
sorgfältig. Seit seinem Untertauchen vor
zwanzig Jahren wiederum betätigt sich
"Diabolik", wie Denaro wegen seiner
Kaltblütigkeit genannt wird, als gut
diversifizierter Geschäftsmann.
Der "Herr der Winde"
Er investierte - wie im eben
bekanntgewordenen Fall des
Olivenöl-Produzenten - über Strohmänner große
Summen in die legale Wirtschaft, mit Vorliebe
in die Bauwirtschaft und in die vom Staat
massiv subventionierte Windkraft.
Vor einem Jahr war den Anti-Mafia-Einheiten
ein rekordverdächtiger Coup gelungen: Sie
beschlagnahmten 43 Windparks im Gesamtwert von
1,34 Milliarden Euro. Ihr Besitzer Vito
Nicastri, genannt der "Herr der Winde", stand
ebenfalls im Dienste des Superpaten aus
Trapani. Insgesamt haben die Behörden in den
letzten Jahren im weitverzweigten
Firmenimperium Vermögenswerte von nicht
weniger als 3,5 Milliarden Euro konfisziert.
"Wir werden die systematische Beschlagnahme
von Vermögenswerten auch in Zukunft mit allen
uns zur Verfügung stehenden Mitteln
weiterführen", betonte Staatsanwalt Dino
Petralia, der die jüngste Aktion koordiniert
hatte. Der Angriff auf die Besitztümer der
Clans bleibe die wirksamste Waffe gegen die
Mafia.
Halbe Familie verhaftet
Ohnehin zieht sich die Schlinge um den Hals
Denaros immer enger zu. Im Lauf der letzten
Jahre hat die Polizei schon seine halbe
Familie verhaftet, und im März wurde ein
neues, am Computer erstelltes Fahndungsbild
veröffentlicht. Es beruht auf Angaben einer
Person, die den Boss offenbar gut kennt.
Die Fahnder haben Hinweise darauf, dass der
Gesuchte an einem schweren Nierenleiden
erkrankt sei; in seinem Versteck könnte ein
Dialysegerät für Blutwäsche installiert sein.
Die Zeiten, als der skrupelloseste
Serienkiller der Cosa Nostra an den
Luxusstränden von Selinunt seine rauschenden
Partys feierte, sind jedenfalls seit längerem
vorbei. (Daniel Straub aus Rom, DER STANDARD,
18.12.2014)