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DIE HÖLLE IST DA - und alle schauen zu

45. Banken-Praktiken (Teil 2)

Die Banken spielen mit den Kundengeldern, und wenn die Bank Pleite geht, dann ist das egal, denn der Chef der Bank hat sein Bankkonto an einem anderen Ort...

So ist die Praxis - das lernt man in der Handelsschule im Fach "Bank und Börse" aber nicht - und weitere Fälle von Bankenpraxis


Fehlspekulationen von JP Morgan vernichten 2 Mrd. Dollar -- Manipulation des Labor-Zinssatzes in Grossbritannien -- Schattenbanken mit über 50 Billionen Dollar Umsatz, an jedem Gesetz vorbei -- schweizer Banken befördern praktisch keine Frauen in Spitzenpositionen --  Rekordstrafe wegen Geldwäsche für HSBC -- Geldwäsche über Bankkonten in Thailand -- Bankangestellte stehen unter Medikamenteneinfluss, um den Bankenstress auszuhalten -- Kündigung auf "amerikanische" Art auch in der Schweiz -- Kokain, Prostituierte und Zinsmanipulationen in London: Die "Atmosphäre" bei den Banken und Börsen -- Wie die Bankiers von Grossbanken über die Retter lachen, wenn "To Big To Fall" gilt -- die BIZ steuert das weltweite Geldsystem und ist niemandem Rechenschaft schuldig --

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino
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Literaturempfehlung
--  Jürgen Müller: Drei-Speichen-Regel. Das 1600 Jahre alte Geheimnis der ertragreichen und sicheren Geldanlage; Kopp-Verlag


Was haben Spekulationsbanken mit Krieg zu tun? Immer ein neues Spekulationssystem installieren
von Informantin Wettingen 1.6.2023
zu den Kriegen: Die werden nur des Geldes wegen geführt - immer - auch die WK 1 und 2. Weil das ganze Geldsystem ein Betrug ist, muss es inflationsbedingt alle paar Jahrzehnt in die Luft gejagt werden, was am besten mit einer heftigen Krise, die im Krieg mündet, verdeckt werden kann. Nichts Neues im Westen




Financial Times Deutschland online, Logo

11.5.2012: <Fehlspekulationen von JP Morgan: "Lord Voldemort" vernichtet 2 Mrd. Dollar>

aus: Financial Times Deutschland online; 11.5.2012;
http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:fehlspekulationen-von-jp-morgan-lord-voldemort-vernichtet-2-mrd-dollar/70035676.html

<Das Desaster von JP Morgan geht auf eine groß angelegte Wette Londoner Broker zurück. Der Deal stieß frühzeitig auf Kritik - wurde von dem Geldhaus aber noch vor wenigen Wochen verteidigt.

von Barbara Schäder Frankfurt

"Der Wal von London verschlingt 2 Mrd. Dollar" - so kommentierten mehrere Websites in den USA den von JP Morgan erlittenen Handelsverlust. Sie hätten auch schreiben können: "Lord Voldemort schießt ein Eigentor." Denn "Voldemort" und "der Wal von London" sind die Spitznamen, die Konkurrenten schon vor Wochen dem offenbar für die Fehlspekulationen verantwortlichen JP-Morgan-Händler Bruno Iksil verpassten. Iksil bewegte auf dem Markt für Kreditderivate so große Summen, dass er mit dem Bösewicht aus der Harry-Potter-Serie und dem größten aller Lebewesen verglichen wurde.
Das Pikante an der Sache: Anders als beispielsweise der Händler Kweku Adoboli, der im vergangenen Herbst bei der UBS 2,3 Mrd. Dollar verzockte, handelte Iksil mit ausdrücklicher Unterstützung seines Arbeitgebers. Bankchef Jamie Dimon hatte die Strategie von Iksils Abteilung, des Chief Investment Office (CIO) in London, noch Mitte April verteidigt. Kritische Medienberichte über die Finanzwetten des CIO bezeichnete Dimon als "Sturm im Wasserglas". Die ausgerechnet für die Risikosteuerung der Bank zuständige Abteilung handele sehr geschickt, sagte der Bankchef damals.

Am Donnerstagabend musste Dimon einräumen, dass er sich geirrt hat. Der Handelsverlust stehe in Zusammenhang mit den Geschäften, über die vor einem Monat unter anderem das "Wall Street Journal" berichtet habe, sagte der Bankchef.

Zocken mit Massenvernichtungswaffen

Wie Iksil genau vorging, darüber wird jetzt in New York und London heftig spekuliert. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf Schätzungen von Marktteilnehmern, Iksil und seine Kollegen hätten Wetten im Volumen von bis zu 100 Mrd. Dollar auf einen Index für Kreditausfallderivate (CDS) abgeschlossen, den Markit CDX North America Investment Grade Index. Er bildet die Wertentwicklung von Kreditausfallderivaten ab, mit denen sich Inhaber von Anleihen amerikanischer Unternehmen gegen einen Zahlungsausfall absichern. Mit CDS können aber auch Spekulanten handeln, die die dazugehörige Anleihe gar nicht besitzen. Der Markt ist deshalb schwer durchschaubar. Der Starinvestor Warren Buffett hat CDS deshalb einmal in einem inzwischen legendären Zitat als Massenvernichtungswaffen bezeichnet.

Bekannt wurden Iksils Geschäfte, weil sich andere Marktteilnehmer darüber beschwerten. Viele Hedge-Honds-Manager setzten auf einen Anstieg der CDS-Prämien, die zuvor stark gesunken waren. Sie äußerten gegenüber Bloomberg und der Financial Times die Befürchtung, dass JP Morgan gegen sie wetten und wegen des hohen Einsatzes die Kurse verzerren werde.

Letzten Endes gewannen aber die Hedge-Fonds. Als Beispiele nannte das "Wall Street Journal" BlueMountain Capital Management LLC und BlueCrest Capital Management, die jeweils 30 Mio. Dollar verdient hätten. Denn der Index entwickelte sich anders als von JP Morgan erwartet, laut Daten der Nachrichtenagentur Reuters legte er in den vergangenen Monaten zu.

Obwohl in den vergangenen Wochen über komplexe Absicherungsstrategien Iksils für genau diesen Fall spekuliert worden war, wurde der Bank die Wette offenbar zu heiß. Laut "Wall Street Journal" versuchte das Geldhaus deshalb hektisch, seine Positionen zurückzufahren. Dabei seien die Verluste entstanden, schreibt die Zeitung. Dazu würde passen, dass Konzernchef Dimon am Donnerstag mitteilte, sein Haus werde die Finanzwetten nun vorerst weiterlaufen lassen.

Für das Chief Investment Office von JP Morgan in London arbeiten insgesamt 400 Händler, die 350 Mrd. Dollar für die Bank verwalten. Drei frühere Mitarbeiter der Abteilung sagten Bloomberg, dort werde schon seit einigen Jahren eine aggressive Strategie gefahren. Sie sei vom 2006 eingestellten Chef des CIO, Alexis Macris, vorangetrieben worden. Aufgabe der Abteilung ist eigentlich, die mit der Vergabe von Unternehmenskrediten verbundenen Risiken mit Derivaten abzusichern. Aus Bankkreisen hieß es, einige der an den Geschäften beteiligten Mitarbeiter müssten voraussichtlich ihren Hut nehmen.>

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Welt
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2.7.2012: <Barclays Skandal: Banken verzocken jetzt auch das letzte Vertrauen> - Manipulation des Labor-Zinssatzes in Grossbritannien durch Mitarbeiter der Barclays-Bank

aus: Welt online; 2.7.2012;
http://www.welt.de/finanzen/article107701237/Banken-verzocken-jetzt-auch-das-letzte-Vertrauen.html

<Mitarbeiter der Barclays-Bank haben offenbar, einen der wichtigsten Zinssätze Großbritanniens manipuliert. Ein weiterer Fall, der belegt: Die Finanzbranche hat nichts aus der Krise gelernt.

Von Tina Kaiser und Holger Zschäpitz

"Die wahre Arbeitskultur in einem Unternehmen lässt sich daran erkennen, wenn man die Mitarbeiter unbeaufsichtigt agieren lässt." Dieses Diktum formulierte Barclays-Chef Bob Diamond noch vor einem Jahr in einem Festvortrag in der britischen BBC. Gemessen daran herrscht bei der britischen Barclays eine Kultur der unkontrollierten Zockerei.

Die Angestellten der Bank hatten versucht, einen der wichtigsten Zinssätze, den sogenannten London Interbank Offered Rate, kurz Libor, für die eigenen Geschäfte zu manipulieren. Der Skandal um den Libor hat den ersten Top-Banker den Job gekostet. Am Montagmorgen erklärte Barclays-Verwaltungsratschef Marcus Agius seinen Rücktritt. Als "oberster Hüter des Rufes der Bank" wolle er Verantwortung übernehmen und einen weiteren Ansehensverlust der Bank verhindern.

Agius ist nicht irgendwer. Er ist seit 40 Jahren im Bankengeschäft und einer der wichtigsten Köpfe in der Londoner Finanzszene. Analysten wiesen darauf hin, dass der Rücktritt eher eine kosmetische Maßnahme als ein wahres Opfer sei. Der Schritt wurde als Versuch gewertet, den Druck auf Barclays-Chef Bob Diamond zu mindern. Ed Miliband, Chef der oppositionellen Labour-Partei, sagte, es sei "ausgeschlossen", dass Diamond seinen Job behalte. Die Wettfirma William Hill bietet Wetten an, dass der Top-Manager bis Ende Juli zurücktritt.

Enorme Geldstrafe gegen Barclays

In der vergangenen Woche hatten die Bankenaufsichten der USA und Großbritannien gegen Barclays eine Geldstrafe in Höhe von 360 Mio. Euro verhängt. Auch gegen rund 20 andere, in London tätige Banken wird ermittelt. Im Fadenkreuz der Ermittler etwa die Deutsche Bank, die UBS, die Citigroup, HSBC oder RBS. Die Kreditinstitute sollen zwischen 2005 und 2009 bewusst falsche Daten zur Festlegung des Libor angegeben haben.

Damit wollten die Banken offenbar während der Finanzkrise ihre eigenen Gewinne in die Höhe treiben und ihre Finanzlage beschönigen. Der Libor wird täglich auf Basis der Kreditkosten mehrerer in London tätiger Großbanken berechnet. Er dient als Referenzgröße für Darlehen von Privatkunden und Firmen.

Mit der Zinsmanipulation ist die Bankenwelt einen weiteren Skandal reicher. Dabei konnte sie sich bislang nicht mal vom Imageschaden der Finanzkrise erholen. 2008 mussten viele Institute mit staatlichem Geld gerettet werden, weil sie sich verzockt hatten.

Zahlreiche kriminelle Machenschaften

Seither kamen immer wieder Episoden von kriminellen Machenschaften einzelner Händler ans Licht, die ihren Instituten Milliardenverluste bescherten. Und erst vor kurzem musste JPMorgan-Chef Jamie Dimon kleinlaut vor seine Investoren treten, weil eine Handelsabteilung der Bank Milliardenverluste erwirtschaftet hatte.

Damit nicht genug. Auch im Umgang mit Investoren patzen die Institute. So geriet der Börsengang von Facebook zum Imageschaden auch für die Banken, weil die Aktie bereits am zweiten Handelstag unter den Ausgabepreis fiel. Die Konsortialbanken hatten den Ausgabepreis zu hoch angesetzt und Facebook-Zeichner geschädigt.

Ablesen lässt sich die Historie der Skandale auch an der Börse. Das Gewicht der Finanzbranche schwindet zusehends. Machten die Banken in den Hochzeiten noch weit über ein Viertel der weltweiten Börsenwerte aus, sind es inzwischen nur noch etwas über 18 Prozent. Die Banken sind nicht nur im öffentlichen Ansehen abgesackt, sondern werden auch von kühl kalkulierenden Investoren gemieden.

Neue Rangliste

Auch die Banken-Rangliste wurde in den vergangenen Jahren kräftig durchgeschüttelt. An der Spitze finden sich jetzt vor allem chinesische Adressen, auch Geldhäuser aus Australien oder Kanada haben Boden gutgemacht. In der Anlegergunst haben weniger riskante Institute gewonnen.

Mehr Details über die Libor-Affäre könnten schon am Mittwoch ans Licht kommen, wenn Barclays-Chef Diamond vor dem Parlament aussagen muss. Diamond beschuldigt wohl den stellvertretenden Chef der Bank of England, Paul Tucker, ihn zu den Zinsmanipulationen ermutigt zu haben. Demnach habe Tucker ihn in einem Telefongespräch im Jahr 2008 dazu aufgefordert, falsche Daten anzugeben.

Barclays sollte angeblich ihre Kreditkosten beschönigen, um nicht wie die teilverstaatlichten Institute Royal Bank of Scotland oder Lloyds ebenfalls in Schieflage zu geraten. Barclays räumte am Sonntag ein, es sei in dem Telefonat zwischen Diamond und Tucker wohl zu einem "Missverständnis" gekommen. Tucker streitet die Vorwürfe vehement ab. Auch für ihn könnte die Affäre schwere Folgen haben. Bislang wurde der Brite als aussichtsreicher Nachfolger für den amtierenden Notenbankchef Mervyn King gehandelt.>

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n-tv
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11.7.2012: Betrug und Lüge - ist an der Wall Street Gang und Gäbe: "Betrug gehört zum Erfolg"

aus: n-tv online: Inside Wall Street: Betrug gehört zum Erfolg ; 11.7.2012;
http://www.n-tv.de/wirtschaft/kolumnen/Betrug-gehoert-zum-Erfolg-article6702201.html

<Von Lars Halter, New York

Lügen und betrügen: Ganz normal finden das laut einer Studie ein Viertel aller Manager aus der Finanzbranche. Allein die Vergütungsmodelle würden solches Verhalten herausfordern. Überraschend ist das angesichts der ganzen Skandale nicht, ebenso wenig wie die prominenten Namen, die sich auch nichts beim Lügen für den Erfolg denken.

Von manchen Meldungen ist man nach zehn Jahren an der Wall Street nun wirklich nicht überrascht: Rund ein Viertel aller Manager im Finanzsektor, so geht aus einer aktuellen Untersuchung hervor, hat mit unehrlichen Machenschaften im Beruf kein Problem oder sieht darin sogar den Schlüssel zum Erfolg – wer hätte das gedacht?

Die Untersuchung kommt von Labaton Sucharow, einer Anwaltskanzlei für Whistleblower – also die wenigen Aufrechten, die Skandale im eigenen Unternehmen aufdecken und damit in den letzten Jahren für Millionenschäden bei ihren Arbeitgebern, aber auch für etwas mehr Ordnung und Übersicht im Business gesorgt haben. Im Auftrag der Kanzlei wurden nun mehr als 500 Manager zu ihrem Charakter befragt und die Ergebnisse sind erschütternd.

Mehr als ein Viertel der Befragten gab an, über Fehlverhalten oder illegale Geschehnisse am Arbeitsplatz Bescheid zu wissen und nichts zu tun. Und 30 Prozent sagten, dass geltende Verträge mit vergleichsweise niedrigen Basisgehältern und hohen Erfolgsboni geradezu dazu anstachelten, die Regeln zu brechen.

Das hat ja nicht zuletzt Mitt Romney seinen Mitarbeitern mitgegeben, als er noch nicht Präsidentschaftskandidat der Republikaner war, sondern nur ein einfacher, millionenschwerer Boss bei der Riesen-Heuschrecke Bain & Co. Ein Mitarbeiter von damals erinnert sich noch daran, dass sich Bain-Mitarbeiter am Telefon regelmäßig als Harvard-Doktoranden tarnen mussten, um leichtgläubigen Unternehmenskunden etwa Informationen zu Umsatz und Gewinn zu entlocken. "Zu Studienzwecken" bräuchte man die - in Wahrheit brauchte Bain die Daten für seine eigenen Zwecke.

"Wir können Sie ja nicht zwingen, zu lügen", soll Mitt Romney damals gesagt haben, "aber das ist halt schon ein guter Weg, um an Informationen zu kommen." So steht es in einer aktuellen Geschichte in der "Vanity Fair", in der vor allem Romneys Auslandskonten in der Schweiz und in verschiedenen karibischen Steueroasen beleuchtet werden. Die Geschichte dürfte Romney großen Schaden zufügen, denn ein guter Charakter lässt sich dem Kandidaten nach der Lektüre nicht bescheinigen.

Vielleicht ist das der Grund, warum Romney im Finanzbusiness so erfolgreich war. Regeln brechen, lügen, sogar Insider-Geschäfte sind an der Wall Street völlig in Ordnung – letztere wären für 16 Prozent der befragten Manager okay, vor allem, wenn man nicht erwischt würde.

Die Studie platzt jetzt in eine Zeit, in der gerade ein Skandal um die Manipulation von Zinsen die Schlagzeilen dominiert und in der die internationalen Finanzhäuser mit ihren hochriskanten und oft unehrlichen Spekulationen die globale Wirtschaft an den Abgrund brachten.

Quelle: n-tv.de>

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8.9.2012: Schweizer Bankenpraktiken: Freie Konten für Auftragsmorde, Revolutionen, Streiks, Parteien etc. - wahrscheinlich in der UBS AG

Buchempfehlung: John Perkins: "Bekenntnisse eines Economic Hit Man. Unterwegs im Dienste der Wirtschaftsmafia.“

aus: extremnews.com: Schweizer Banker gibt verblüffende Informationen preis; 10.6.2011;
http://www.extremnews.com/berichte/wirtschaft/64c1137c850a735

<Archivmeldung vom 10.06.2011

Am 30. Mai 2011 enthüllte ein angeblicher ehemaliger Top Direktor von einer der größten Schweizer Banken unfassbare Geheimnisse im Rahmen eines Interviews mit noviden.info in Moskau. So berichtete er von geheimen schweizer Konten, auf die ausländische Geheimdienste und Mitglieder der Bilderberg-Gruppe zugreifen, um Auftragsmörder und sogenannte Revolutionen zu bezahlen, Streiks und alle möglichen Parteien zu finanzieren. Was er sonst noch den russischen Kollegen zu berichten hatte, erfahren sie im nachfolgenden Bericht.

Sein schlimmstes Erlebnis in dieser Richtung soll in den 80er Jahren eine direkte Zahlung in Bar an eine Person gewesen sein, die einen Präsidenten eines fremden Landes der dritten Welt ermordet habe. Diese erfolgte scheinbar auf eine handschriftliche Anweisung eines ausländischen Geheimdienstes, worüber mit mehreren Personen im Sitzungssaal der Bank abgestimmt wurde. Das Geld stammte angeblich von einer besonderen Kasse, die an einer speziellen Abteilung in der Bank geleitet wird, in der codierte Briefe mit Anweisungen von geheimen Gruppierungen aus dem Ausland ankommen.

[Das Buch von John Perkins über die kriminellen Machenschaften des schweizer Bankensystems wird bestätigt]

Die Inhalte des Buches „Bekenntnisse eines Economic Hit Man. Unterwegs im Dienste der Wirtschaftsmafia.“ von John Perkins kann er bestätigen und schweizer Banken seien in solche Machenschaften involviert. Es handele sich um Beträge in Billionenhöhe, die außerhalb der Bilanz und des Steuersystems, illegal und ohne buchgeprüft zu werden, von den Geheimdiensten genutzt werden, so der Ex-Banker. Dies sei über geheime Departements in der Bank geregelt, welche nur von autorisierten Personen eingesehen werden und somit von den normalen Mitarbeitern gar nicht bemerkt werden.

[Schweizer Bankenstrategie "vollkommen gegen unsere demokratischen Prinzipien" - immer mehr Bankdirektoren sind Ausländer]

Wörtlich sagte er: „Im Grunde ist es ein Raub an jedermann. Ich meine, die meisten normalen Menschen zahlen Steuern und halten die Gesetze ein. Was hier geschieht, ist vollständig gegen unsere Schweizer Werte wie Neutralität, Ehrlichkeit und gute Absichten. In den Sitzungen, bei denen ich involviert war, waren die Diskussionen vollkommen gegen unsere demokratischen Prinzipien gerichtet.“ Dies würde dadurch begünstigt werden, dass die meisten der Direktoren der schweizer Banken nun Amerikaner oder Briten seien, welche die schweizer Werte und Neutralität nicht respektieren, sondern im Gegenteil, die schweizer Banken für ihre illegalen Geschäfte ausnutzen würden.

Diese Leute benutzen, laut Angabe des Bankers, Unsummen an Geld, das aus dem Nichts erschaffen wurde, um weltweit die Gesellschaft und ganze Länder wie Griechenland, Spanien, Portugal oder Irland aus Gier und Machtinteressen zu zerstören. Die Industrie, die in den westlichen Ländern absichtlich zerstört werde, würde in China wieder aufgebaut werden und gleichzeitig öffne man in Europa die Tore für alle chinesischen Produkte, die dort von Sklaven hergestellt wurden, meinte der Banker.

[Schweizer Werte sollen zerstört werden - erpressbare Bankenleute: Vergewaltiger, Sado-Maso, Pädophile, Satanisten]

Die Schweiz sei aufgrund des vielen Kapitals eines der wichtigsten Länder für diese Globalisten, dennoch wolle man alle Werte, für die die Schweiz steht, zerstören. Diesen Mächten sei es ein Dorn im Auge, dass die Schweiz nicht vollständig durch Brüssel kontrolliert werde. Mehrheitlich habe die Schweiz zwar die am korrektesten operierenden Banken in der Welt, aber dies betreffe nur die kleinen und mittleren Banken. Die großen, global operierenden Banken seien das Problem. Dort würden viele Leute durch Erpressung wegen der Schwächen, die sie haben, kontrolliert werden. „Einige von ihnen, wie Strauss-Kahn, vergewaltigen Frauen, andere sind sado-maso oder pädophil und viele sind Satanisten. Sie müssen den Befehlen folgen oder sie werden bloßgestellt, sie werden zerstört oder sogar ermordet“, sagte der Banker.

[Bilderberger an Auftragsmorden beteiligt - die globale Diktatur ist das Ziel - Faschisten - gekaufte Medien]

Einige Leute, die der Bilderberg-Gruppe angehören, seien laut Aussage des Bankers an solchen Auftragsmorden und den damit zusammenhängenden Zahlungen beteiligt gewesen. Außerdem ist er der Meinung, dass einige dieser Personen sich zur Zeit auch in  St. Moritz in der Schweiz beim diesjährigen Bilderberg-Treffen befinden, also auch immer noch sehr einflussreich und machtvoll sind. Das Endziel dieser Kreise sei eine Art globale, von Großkonzernen gesteuerte Diktatur ohne souveräne Staaten. Aber nicht alle Bilderberger wüssten darüber Bescheid, da es einen inneren Zirkel von Satanisten gäbe und einen äußeren Kreis von eher naiven, wenig informierten Leuten, die glauben, dass sie etwas Gutes tun.

„Diese Leute sind Faschisten, die alles und jeden kontrollieren wollen und wer sich in den Weg stellt, wird entfernt“, sagte der Banker in aller Deutlichkeit. Diese Kriegsverbrecher seien bereit und fähig, Millionen von Menschen zu ermorden, nur um ihre Macht und Kontrolle zu erhalten.

Der einzige Weg, diese Pläne zu stoppen, sei die Verbreitung der Informationen darüber. Die Wahrheit sei der einzige Weg. Nach Angaben des Bankers seien viele Medienbesitzer „gekauft“ und es gäbe Vereinbarungen, nicht über die Pläne zu berichten.

[Zensur des Internet durch Fascho-Bilderberger ist absehbar]

Der Banker befürchtet, dass die Bilderberger das freie Internet zensieren werden und Terrorismus oder ähnliche Gründe dazu benutzen könnten. Außerdem könnte ein weiterer Terrorakt von [der NATO Geheimarmee] „Gladio“ durchgeführt werden, so der Banker. Diese Gruppen hätten Terrorismus angestiftet und mit amerikanischem Geld finanziert, um das politische System in Italien und anderen europäischen Ländern zu kontrollieren, meint er abschließend und die Bezahlung des Mörders von Aldo Moro sei nach gleichem Schema abgelaufen, wie oben erwähnt.

Aus ethischen Gesichtspunkten konnte der Banker diese „Arbeit“ logischerweise nicht mehr vertreten. Seither hat er der Bankenwelt den Rücken zugedreht. Seine Identität kann er aus Sicherheitsgründen nicht offenlegen, aus Angst vor den machtvollen Kreisen, mit denen er zu tun hatte.>

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2.10.2012: Banken manipulierten jahrelang den Libor-Zinssatz - in den "USA" sind bereits 20 Grossbanken verklagt

aus: ZDF online (Frontal21): Milliardenschaden durch Zinsmanipulationen: Geschädigte Kommunen wollen Geld zurück; 2.10.2012;
http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/web/ZDF.de/Frontal-21/2942216/24570782/17bcbf/Milliardenschaden-durch-Zinsmanipulationen.html

<Jahrelang haben skrupellose Banker den wichtigsten Zinssatz der Welt, den so genannten Libor, manipuliert. Der wird täglich in London festgelegt und ist Basis für ein Marktvolumen von mindestens 300 Billionen Dollar.

von Joachim Bartz und Reinhard Laska

Selbst kleinste Veränderungen am Libor haben große Wirkungen. Analysten der australischen Investmentbank Macquarie schätzen, dass Investoren mit Geldanlagen, deren Verzinsung am Libor hängen, 176 Milliarden Dollar zu wenig Zinsen erhalten haben.Banken, gegen die jetzt wegen des Verdachts auf Libor-Manipulationen ermittelt wird, droht eine Prozesslawine auf Schadensersatz. In den USA wurden bereits 20 internationale Großbanken verklagt, darunter die West LB und die Deutsche Bank. Auch viele deutsche Kommunen fühlen sich bei hochriskanten Swap-Geschäften getäuscht. Sie wollen nun eine Rückabwicklung dieser Geschäfte verlangen.

Reform des Libor-Systems

Inzwischen hat die britische Bankenaufsicht FSA angekündigt, Konsequenzen aus dem Manipulationsskandal zu ziehen. "Das System ist kaputt und benötigt eine komplette Überarbeitung", sagte Martin Wheatley von der FSA. Wheatley hatte im Auftrag des britischen Finanzministeriums eine Untersuchung des Systems angestellt und Ende vergangener Woche seinen Abschlussbericht vorgelegt.Die Überwachung der Zinsermittlung werde der British Banking Association (BBA) und damit der Selbstkontrolle der Bankenbranche entzogen, heißt es in dem Bericht Wheatleys. Künftig soll ein unabhängiges Gremium darüber wachen. Darüber hinaus sollen Verstöße gegen die Liborregeln künftig strafrechtlich verfolgt werden können. Ferner sollen mehr Banken als bisher an dem Ermittlungsverfahren beteiligt werden, um Manipulationen zu erschweren. Frontal21 über einen weiteren Bankenskandal, der das Vertrauen in die Finanzwelt erschüttert.

Was ist der Libor?

Der Libor ist der wichtigste Referenzzinssatz. Er zeigt an, zu welchen Konditionen sich Banken untereinander Geld leihen können. An diesem Zins orientieren sich zahlreiche andere Geldgeschäfte, wie Derivate oder Hypotheken. Bisher kam der der Referenzzinssatz so zustande: Einmal täglich melden die wichtigsten internationale Banken dem britischen Bankenverband Schätzungen über die Zinsen, zu denen sie sich von anderen Banken ohne Sicherheiten Geld leihen könnten. Die höchsten und niedrigsten vier Schätzungen werden bei der Berechnung ausgeklammert.>


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Welt
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19.11.2012: Schattenbanken mit über 50 Billionen Dollar Umsatz - an jedem Gesetz vorbei

aus: Welt online: Finanzmarkt: Die unsichtbare Macht der Schattenbanken; 19.11.2012;
http://www.welt.de/finanzen/article111262531/Die-unsichtbare-Macht-der-Schattenbanken.html

<Es ist ein boomender Markt: Schattenbanken machen ihre Geschäfte neben den regulierten Finanzmärkten und ohne Kontrolle. Allein im vergangenen Jahr setzten sie weltweit fast 53 Billionen Euro um.

So genannte Schattenbanken, deren Transaktionen nicht der üblichen Finanzmarktregulierung unterliegen, haben einer Untersuchung zufolge im vergangenen Jahr rund 67 Billionen Dollar (52,6 Billionen Euro) umgesetzt.

Damit sei ihr Umsatz im Vergleich zu 2010 um fünf bis sechs Billionen Dollar gewachsen, heißt im Jahresbericht des Finanzstabilitätsrats (FSB), der am Sonntag in Genf vorgestellt wurde.

Bei Schattenbanken handelt es sich um Institute oder Geschäftszweige, die bankähnliche Aufgaben wie Finanzierungen übernehmen, ohne jedoch der Bankaufsicht zu unterliegen. Dabei handelt es sich vor allem um Hedge Fonds, Geldmarktfonds, aber auch Zweckgesellschaften, also Institute, die für riskante Geschäfte bekannt sind.

Für seinen Bericht untersuchte der FSB seine 24 Mitgliedsstaaten sowie Chile. Die 25 untersuchten Länder machen 90 Prozent des weltweiten Kapitals aus. Dabei kam der FSB zu dem Ergebnis, dass Schattenbanken im vergangenen Jahr 25 Prozent aller Finanztransaktionen tätigten. 2007 waren es dem Bericht zufolge 27 Prozent.

Mehr Kontrollinstrumente nötig

Das größte parallele Bankensystem haben die USA: Die Schattenbanken hatten dort 2011 ein Kapital von 23 Billionen Dollar. Auf dem zweiten und dritten Platz folgten die Eurostaaten mit 22 Billionen Dollar und der wichtige Finanzhandelsplatz Großbritannien mit neun Billionen Dollar.

Die größten Schattenbanken gemessen an ihrem Bruttoinlandsprodukt (BIP) hatten den Angaben zufolge Hongkong (520 Prozent des BIP), die Niederlande (490 %), Großbritannien (370 %), Singapur (260 %) und die Schweiz (210 %).

Die Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) hat den FSB damit beauftragt, Vorschläge zum künftigen Umgang mit Schattenbanken zu machen.

Am Sonntag kündigte das Gremium an, im September 2013 seine Empfehlungen für eine bessere Beaufsichtigung der Schattenbanken zu veröffentlichen.

AFP/mac>

Kommentar

Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Aber bald wird der Schatten grösser als das Licht...

Michael Palomino, 19.11.2012


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Basler Zeitung online, Logo

23.11.2012: Rassismus: Schweizer Banken befördern praktisch keine Frauen in Spitzenpositionen

aus: Basler Zeitung online: ... aber wir befördern sie nicht; 23.11.2012;
http://bazonline.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/-aber-wir-befoerdern-sie-nicht/story/31362466

<Von Walter Niederberger

Weshalb die Banken in Toppositionen kaum Frauen beschäftigen.

Die Finanzkrise hat den Frauen in der Bankenwelt geschadet. Überdurchschnittlich viele Frauen in Kaderpositionen an der Wallstreet haben ihre Stelle verloren. Und noch mehr Banken haben Mühe, Frauen für eine Topposition zu gewinnen und sie dort zu halten. Deshalb war es eine angenehme Überraschung, als J. P. Morgan die 43-jährige Marianne Lake zur neuen Finanzchefin beförderte. Sie setzte sich gegen mehrere männliche Konkurrenten durch und löste einen Vorgänger ab, der über einen milliardenschweren Handelsverlust in London gestolpert war. Allerdings ist Frau Lake eine grosse Ausnahme an der Wallstreet.

Bei J. P. Morgan ist sie die einzige Frau im 14-köpfigen Topmanagement. Auch Morgan Stanley, Goldman Sachs und die Credit Suisse haben jeweils nur eine Frau in eine der Spitzenpositionen befördert. Etwas besser stehen die Bank of America und Wells Fargo mit vier bzw. drei Kaderfrauen da. Aber es gibt auch zwei Negativbeispiele: Die UBS und die Citigroup haben es nicht geschafft, auch nur eine einzige Frau in ihr Topmanagement aufzunehmen.

Engere emotionale Bandbreite

Ein Eindruck einer ungleichen Bankenwelt, von dem auch Sallie Krawcheck spricht: «Wir besetzen Gleichberechtigungskommissionen mit Frauen, wir schicken sie in Betreuungsprogramme, wir ermöglichen ihnen spezielle Führungskurse und zeigen ihnen, wie sie auf der Karriereleiter nach oben kommen. Aber wir befördern sie nicht», sagt die 47-Jährige, die eine spektakuläre Karriere an der Wallstreet hingelegt hat, aber sowohl bei der Citigroup wie der Bank of America ihre Topstelle verlor. In beiden Fällen hatte sie sich mit ihren männlichen Kollegen angelegt und unter anderem darauf beharrt, die mit faulen Hypothekarpapieren betrogenen Kunden grosszügig zu entschädigen.

Ihrem Ruf als einer der «letzten ehrlichen Stimmen an der Wallstreet» («Daily Beast») trauert sie aber nicht nach, wie sie in einem Interview mit dem Magazin «Marie Claire» sagte. Aber sie erklärt, warum die Wallstreet für Frauen ein derart hartes Pflaster geworden ist: «Frauen müssen in einer engeren emotionalen Bandbreite funktionieren.» Während ihre männlichen Kollegen noch und noch ausrasteten, so Krawcheck im Rückblick auf die Turbulenzen der Finanzkrise, verlor nur eine Kaderfrau in einem einzigen Fall die Fassung.

Dass die Stimmung an der Wallstreet ruppiger geworden ist, ist ein offenes Geheimnis. Die Gewinne sinken, die Entlassungen steigen, der Ruf insgesamt ist ruiniert. Und die Frauenquote ist tiefer als vor der Finanzkrise. Wie schwer es den Banken fällt, ihre weiblichen Angestellten nach oben zu befördern, zeigt Goldman Sachs. Nur gerade 14 Prozent der dieses Jahr neu gewählten Partner der Investmentbank sind Frauen – obwohl die Bank mit einer Diskriminierungsklage eingedeckt wurde und versuchen muss, den Frauenanteil zu erhöhen.

«Wähle den richtigen Mann!»

Doch erklärt das schlechte Klima allein in den Banken solche Differenzen nicht. Wer etwas tiefer bohrt, entdeckt auch an der Wallstreet ein erstaunlich konventionelles Familienbild. So sind die Anfangslöhne von weiblichen und männlichen Hochschulabsolventen in der Finanzbranche nahezu gleich. Wenn Männer etwas mehr verdienen, dann nur, weil sie riskantere Jobs wählen. Zehn Jahre später aber sieht das Bild dramatisch anders aus: Männer verdienen nun im Schnitt 242'000 Dollar, nahezu 100'000 Dollar mehr als Frauen.

Die Erklärung liegt gemäss einer Studie von Ökonomen der Universität von Chicago und von Harvard in der traditionellen Rollenteilung. Frauen müssen auch in den Banken ihre Karriere unterbrechen, wenn sie Kinder wollen. Und diese Unterbrüche rächen sich schwer. Zwar versuchten die Frauen eine gewisse Zeit, Karriere und Kinder unter einen Hut zu bringen, so die Studie, doch gehe es für die meisten nicht auf. Ein Unterbruch von nur sechs Monaten in zehn Jahren genügt schon, um den Lohn und die Aufstiegschancen entscheidend zu beschneiden.

Das soll allerdings nicht heissen, dass die Familie finanziell schlechter abschneidet. Frauen in der Finanzindustrie, die Kinder aufziehen, heiraten zum Ausgleich häufiger einen Hochverdiener. Was umgekehrt auch zu gelten scheint. Auf die Frage nach dem besten Ratschlag an Karrierefrauen sagt Sallie Krawcheck: «Nummer eins: Wähle den richtigen Mann.» (Tages-Anzeiger)>

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"USA" 11.12.2012: <Großbank HSBC zahlt im Geldwäsche-Skandal Rekordstrafe>

aus: n-tv online; 11.12.2012;
http://www.n-tv.de/ticker/Berichte-Grossbank-HSBC-zahlt-im-Geldwaesche-Skandal-Rekordstrafe-article9744136.html

<Washington (dpa) - Mit einer Rekordstrafe legt die britische Großbank HSBC ihren Geldwäsche-Skandal in den USA bei. HSBC werde umgerechnet mindestens 1,47 Milliarden Euro zahlen, berichten die Nachrichtenagentur Bloomberg und das «Wall Street Journal». Die Bank will sich bislang nicht äußern. HSBC-Filialen sollen Geldwäsche unterstützt haben. Der US-Senat wirft der Bank vor, aus Mexiko, Iran und Saudi-Arabien Milliarden in die USA transferiert und damit Drogenhändlern sowie Geldgebern des Terrorismus in die Hände gespielt zu haben.

Quelle: n-tv.de , dpa>

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Basler Zeitung online, Logo

16.12.2012: Kriminelle Grossbankhändler der UBS waren ganz gross beim Libor-Betrug dabei

aus: Basler Zeitung online: UBS-Händler haben rund um die Welt beim Libor betrogen; 16.12.2012;
http://bazonline.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/UBSHaendler-haben-rund-um-die-Welt-beim-Libor-betrogen/story/21469620

<Von Arthur Rutishauser

In New York musste sich die UBS im Libor-Skandal schuldig bekennen. Brisant: Mark Branson, bei der Finma zuständig für die Grossbanken, war verantwortlich für die fehlbare Einheit der UBS Japan.

36 UBS-Händler rund um den Globus haben fünf Jahre lang betrogen. Dies muss die Bank in New York zugeben und sich schuldig bekennen. Dann wird ihre japanische Tochtergesellschaft in einem Strafverfahren verurteilt und die Bank muss knapp 1,5 Milliarden Franken überweisen. Damit ist die Affäre aber noch lange nicht vorbei. Weil es sich um eine Verurteilung und nicht um einen Vergleich handelt, haben Zivilkläger gute Chancen, Schadenersatz zu erhalten.

Worum geht es? Eine Gruppe von drei Dutzend Händlern rund um den heute 33-jährigen Thomas Hayes manipulierte zwischen 2005 und 2010 den japanischen Interbanken-Zinssatz Libor. Der Libor ist bei uns bekannt, weil der Zins von vielen Hypothekardarlehen von ihm abhängt.

Die Händler manipulierten den Satz darum, weil der Libor für viele derivative Produkte ein wichtiger Bestandteil ist. Wer den manipulieren kann, der kann risikolose Gewinne einfahren. Das taten die meist jungen Männer während fünf Jahren und offenbar auch noch dann, als sich die Bank bereits selber angezeigt hatte.

Die Finma untersucht mit

Inzwischen haben die amerikanischen Behörden, konkret die SEC und das Justizministerium (DOJ) eine umfassende Untersuchung durchgeführt, bei der auch die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) beteiligt war, wie deren Sprecher Tobias Lux bestätigt: «Die Finma untersucht, ob das Verhalten der UBS (UBSN 15.04 -0.27%) bei der Festlegung des Libor oder vergleichbarer Referenzzinssätze im Einklang mit dem Schweizer Aufsichtsrecht stand. Wir stehen in diesem Kontext in Kontakt mit ausländischen Aufsichtsbehörden. Auch im Rahmen von Amtshilfe.»

Im Laufe der Untersuchung wurde die Libor-Affäre für die UBS immer bedrohlicher. Nachdem sie erst davon ausging, sie werde relativ glimpflich davonkommen, weil sie sich teilweise selbst angezeigt und dank der frühen Kooperation mit den Behörden viele Konkurrenten mit in den Strudel der Affäre gezogen hat, sieht es nun gar nicht mehr danach aus. Denn die Selbstanzeige nützt offenbar nur etwas im Verhältnis zu den Wettbewerbsbehörden des DOJ. Die Kriminaluntersuchung war davon nicht betroffen. Vor Wochenfrist meldete die «Financial Times», die UBS werde in den USA wohl knapp ein halbe Milliarde Franken Busse zahlen müssen, um einen Vergleich zu erzielen. Doch gegen diesen Deal wehrte sich die Politik. Der republikanische Senator Charles E. Grasseley, immerhin Vorsitzender der Justizkommission, warf den Behörden vor, sie drückten sich vor einer Verurteilung der fehlerhaften Banken.

Dann überschlugen sich die Ereignisse. Am Dienstag wurde der frühere UBS-Händler Thomas Hayes in London verhaftet. Gestern kam die Meldung von einer Milliardenbusse. Und nun dies: Die Bank muss sich der Marktmanipulation, also des Betrugs, schuldig bekennen und eine Busse von gegen 1,5 Milliarden Franken zahlen. Dass dies nicht zum Kollaps der Bank führt – wie im Fall Arthur Anderson nach dem Enron-Skandal geschehen liegt daran, dass die Verurteilung nur die japanische Tochtergesellschaft betrifft, nicht die Bank als Ganze – sofern der Deal auch wirklich zustande kommt. Noch müssen letzte Details ausgehandelt werden und noch muss der UBS-Verwaltungsrat zustimmen.

Affäre nicht ausgestanden

Doch selbst wenn dieser zustimmt, dürfte auch in der Schweiz die Affäre nicht beendet sei. Einerseits wird in den öffentlich zugänglichen Akten der US-Justizbehörden nämlich einmal mehr zu lesen sein, wie sträflich die Kontrollen innerhalb der UBS versagt haben. Die UBS selber wollte sich zu den neusten Entwicklungen nicht äussern.

Zum anderen ist die Libor-Affäre auch peinlich für die Finma. Dies weil Mark Branson, zuständig für die Grossbankenaufsicht bei der Finma, in der fraglichen Zeit bei der UBS arbeitete. Und zwar ausgerechnet als CEO der UBS Japan. Nun gehört er nicht zu den 36 betrügerischen Händlern. Aber er war der Verantwortliche der nun verurteilten Tochtergesellschaft der UBS. Fragen des TA nach seiner Tragbarkeit und Verantwortung wurden von der Finma nicht beantwortet. Die Finma wurde jahrelang kritisiert, weil ihr ehemaliger Präsident Eugen Haltiner zuvor ebenfalls ein Kadermitglied der UBS war. (Tages-Anzeiger)>

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n-tv
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Italien 19.12.2012: "Derivate" verkauft - und Verlust verkauft - Geldbussen für Deutsche Bank, UBS, JP Morgan und Depfa Bank

aus: n-tv online: Riskante Zinswetten Deutsche Bank in Italien verurteilt; 19.12.2012;
http://www.n-tv.de/ticker/Deutsche-Bank-in-Italien-verurteilt-article9829281.html

<Die Deutsche Bank muss nun auch in Italien zahlen: wegen riskanter Zinswetten gegen Städte und Kommunen wurde sie nun in Italien verurteilt. Ein Mailänder Gericht befand die Deutsche Bank, die UBS, das US-Institut JP Morgan und die Depfa Bank am Mittwoch des schweren Betrugs für schuldig.

Sie hatten Derivate an die Stadt Mailand verkauft, die damit weniger Zinsen zahlen sollte. Doch letztlich kosteten sie die Zinsswaps Millionen. Das Gericht verurteilte die Banken zu jeweils einer Million Euro Strafe und ordnete die Einziehung von insgesamt 87 Millionen Euro an. Die Deutsche Bank kündigte Berufung gegen das Urteil an. Sie habe sich nichts zuschulden kommen lassen, argumentierte sie.

Der Prozess gilt als Lackmustest für eine ganze Serie von ähnlich gelagerten Fällen in Italien. Rund 600 Kommunen haben dort Derivate im Volumen von 36 Milliarden Euro gekauft. Nach Daten der italienischen Notenbank drohen ihnen daraus Verluste von fast vier Milliarden Euro. Auch in Deutschland hatte die Deutsche Bank Zins-Tauschgeschäfte mit Städten, Gemeinden und mittelständischen Unternehmen abgeschlossen, die sich für diese als verlustreich entpuppten. Auch der Bundesgerichtshof (BGH) hatte gegen die Deutsche Bank entschieden.

Quelle: n-tv.de , rts>


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Der Wochenblitz online, Logo

Thailand 26.12.2012: Geldwäsche über Bankkonten - Drogenhandel, Menschenhandel, Schmuggel, Terroristen in Süd-Thailand etc.

aus: Wochenblitz: Geldwäsche über Bankkonten; 26.12.2012;
http://www.wochenblitz.com/nachrichten/bangkok/33949-geldwaesche-ueber-bankkonten.html

<Bangkok - Die Anti-Geldwäsche-Behörde (Amlo) schlug am 24. Dezember Alarm, weil Dorfbewohner im Norden immer öfter Konten eröffnen, die der Geldwäsche dienen.

Der Generalsekretär der Amlo, Sihanart Prayoonrat,erklärte auf einem Seminar, dass die Amlo von Banken über entsprechende Konten informiert worden sei. Die meisten Fälle gebe es im Norden Thailands.

In einigen Dörfern seien die Bewohner angesprochen worden, dass sie gegen „Belohnung“ Bankkonten eröffnen sollen, wobei auch Bankangestellte in die illegalen Aktivitäten verwickelt sind. Bei einigen Bankinstituten sollen es bis zu 3000 Konten sein, die der Geldwäsche dienen.

Banken droht ein Bußgeld in Höhe von 500.000 Baht, wenn diese nicht dagegen vorgehen bzw. die Angelegenheit nicht der Amlo melden.

Sihanart kam zu dem Schluss, dass es viele Geldwäsche-Netzwerke in Thailand gebe. Nicht nur thailändische, sondern auch solche, die als terroristische Vereinigungen im Ausland gelistet sind.

Auch würden Strohmänner eingesetzt, damit Leute finanzielle Angelegenheiten regeln können, die dies laut Gerichtsurteil eigentlich nicht dürften. Über diese Konten werden dann Drogengeschäfte abgewickelt, es gibt auch Fälle von Menschenhandel und Schmuggel. Einige Terroristen sollen über solche Konten auch die Aufständischen in den südlichen Unruheprovinzen unterstützen.

Zwischen Juni und November gab es 7,81 Millionen Geldtransfers, wobei fast 55.000 als verdächtig eingestuft wurden.


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Tagesanzeiger online, Logo

Zürich 29.1.2013: Viele Bankangestellte stehen unter Medikamenteneinfluss, um den Bankenstress auszuhalten

aus: Tagesanzeiger online: «Viele Bankangestellte greifen zu Medikamenten»
www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Viele-Bankangestellte-greifen-zu-Medikamenten/story/24210319

<Von Adrian Sulc. 

Bankmitarbeiter leiden unter dem Leistungsdruck der Branche, sagt Denise Chervet, Zentralsekretärin des Bankpersonalverbands. Sie fordert von den Instituten, etwas gegen die vielen Überstunden zu tun.

Leiden Ihre Mitglieder unter dem Image des «Bankers»?
Sicher. Die meisten Bankangestellten sind normal verdienende Arbeitnehmer.

Aber die Anliegen der Angestellten von Banken geniessen wohl nicht so grosse Sympathien wie jene anderer Berufsgruppen ...
Das ist ein echtes Problem. Man denkt, dass ein Bankangestellter jemand ist, der 200'000 Franken plus Bonus verdient. Dem ist aber nicht so. Viele Bankangestellte verdienen unter oder um 100'000 Franken pro Jahr. Diese Löhne sind vergleichbar mit solchen von Verwaltungsangestellten oder Lehrern. Und der Druck, der in den Banken herrscht, ist an der Limite des Akzeptierbaren.

Welche Banken sind die schlechtesten Arbeitgeber?
Ich will keine Namen nennen, in den international tätigen Banken ist der Leistungsdruck aber am grössten. Es sind meist kleinere Banken, wo die Bedingungen noch anständig sind. Dies trifft auch auf die Berner Kantonalbank zu. Doch auch bei den Lokalbanken gab es Fusionen, Angestellte wurden nach 30 Jahren entlassen.

Was plagt die Bankangestellten derzeit am meisten?
Sie erleben eine grosse Unsicherheit, wie es mit der Branche und mit ihrem Arbeitgeber weitergeht. Der Leistungsdruck ist gross, die Angestellten haben Angst, die Stelle zu verlieren. Zudem müssen sie befürchten, für Tätigkeiten angeklagt zu werden, die früher legal waren. Und sie müssen Angst haben, dass ihr Name in einer Datenlieferung an die USA auftaucht.

Ihr Verband beklagt auch, dass die Bankangestellten in den Ferien erreichbar sein müssen.
Ja, das ist ein verbreitetes Problem. Unsere Mitglieder klagen, dass sie immer erreichbar sein müssen. Gewisse Chefs erwarten heute, dass die Angestellten in den Ferien E-Mails lesen und womöglich auch das Telefon abnehmen.

Sie sagten gestern vor den Medien, die Banken müssten mehr für die Gesundheit ihrer Angestellten tun, als nur das Fitnessabo zu vergünstigen. Wo liegt das Problem?
Um dem Druck standzuhalten, greifen viele zu Medikamenten. Andere werden krank, haben etwa ein Burn-out. Wir fordern erstens, dass die Arbeitszeit besser eingehalten wird, und zweitens, dass die Personalkommissionen auch zum Thema Gesundheit angehört werden. Etwa wenn es um die Einrichtung von Grossraumbüros, in denen es lärmig ist und sich die Angestellten kontrolliert fühlen.

Sie bemängeln, dass ein Bankangestellter pro Jahr im Schnitt 110 Überstunden anhäuft, die nicht kompensiert werden. Gehört dies nicht einfach zu einer gut bezahlten Stelle?
Berufseinsteiger haben vielleicht kein Problem damit, lange zu arbeiten. Aber auf die Dauer ist der Körper erschöpft, wenn er zu lange arbeiten muss. Es kann zudem familiäre Probleme geben. Die Banken brauchen nicht nur junge Angestellte mit viel Testosteron, sondern auch erfahrene Leute, die mit Risiken umgehen können. Wenn die Banken so weitermachen, fehlen ihnen am Schluss die risikobewussten, älteren Leute.

Die Überstunden sind aber wohl eher bei den höheren Gehaltsstufen ein Problem als beim einfachen Schalterpersonal.
Bei den Schalterangestellten zwar eher weniger, doch sogar sie müssen teilweise nach ihren fixen Stunden noch Aufgaben erledigen. Bei den Kundenberatern ist das Problem ziemlich gross – dürfen sie Mittagessen mit Kunden oder Veranstaltungen am Abend als Arbeitszeit aufschreiben? Auch für jene, die mit dem Ausland zu tun haben – etwa Devisenhändler –, ist es wegen der Zeitverschiebung schwierig, die Arbeitszeiten einzuhalten.

Nur 5 Prozent der Bankangestellten in der Schweiz sind Mitglied beim Bankpersonalverband. Vielleicht wären es mehr, wenn Ihr Verband nicht dem linken Gewerkschaftsbund angehörte?
Die Bankangestellten haben eine eher individualistische Haltung. So handeln sie auch ihre Löhne individuell aus. Wir stehen politisch nicht links, in unserer Geschäftsleitung haben wir auch Vertreter der bürgerlichen Parteien.

Dann weichen Ihre Positionen von jenen des Gewerkschaftsbunds ab?
Ja, wir übernehmen nicht alle Forderungen des Gewerkschaftsbunds.

Trotzdem: Bankangestellter und Gewerkschaftsmitglied – das geht nur schwer zusammen.
Wir haben sogar Direktoren als Mitglieder! Aber die meisten arbeiten im unteren und mittleren Kader – sie leiden unter der grossen Belastung des Berufs. Aus den tiefsten Lohnstufen haben wir leider nur wenige Mitglieder.

Sie haben für die Bankangestellten eine Lohnerhöhung von 1,5 Prozent gefordert. Waren Sie erfolgreich?
Nein, leider nicht. Dabei konnten viele Banken gute Zahlen vorweisen. Wir sind der Meinung, dass die Gewinne besser in die Arbeitsplätze investiert statt als Dividenden ausgeschüttet werden. Es geht uns nicht um die Topverdiener, sondern um jene mit kleinen Löhnen.

Was gilt als «kleiner Lohn»?
Wir sprechen von Löhnen unter 100'000 Franken pro Jahr. Einsteiger beginnen aber bei 50'000 Franken pro Jahr. (Tages-Anzeiger)>


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Basler Zeitung online, Logo

30.1.2013: Kündigung auf die "amerikanische" Art auch in der Schweiz: Das Mailkonto ist sofort gesperrt, das Büro ist oft auch gesperrt - damit niemand Daten klauen kann

aus: Basler Zeitung online: Auf die amerikanische Art ; 30.1.2013;
http://bazonline.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Auf-die-amerikanische-Art-/story/29328841

<Von Rahel Koerfgen.

Auch in der Schweiz werden Bankangestellte mitunter mit rüden Methoden auf die Strasse gestellt. Einzelfälle oder ein neuer Trend?

In ein paar Minuten ist alles vorbei. Kaum ist die Kündigung ausgesprochen, ist das Mailkonto gesperrt, der Arbeitsplatz muss unter Aufsicht geräumt werden. Oder auch gar nicht. Manch Gekündigter an der Wall Street oder in der Londoner City steht vor verschlossenen Türen. Nicht nur Topmanager, auch einfache Mitarbeiter sind davon betroffen, und nun offenbar auch zwei Angestellte der UBS in ­Basel, wie ein Insider sagt, der sich vergangene Woche bei der BaZ gemeldet hatte.

Demnach wurde Mitte Januar zwei langjährigen Mitarbeitern des Devisengeschäfts der UBS in Basel «auf entwürdigende Weise» gekündigt. «Da waren vier Personen, die wie FBI-Ermittler ins Büro stürmten. Die Betroffenen durften nicht mal mehr ihre E-Mails fertigschreiben, mussten ihr Büro unter ­Aufsicht sofort räumen», schildert der Insider das Erlebnis der beiden ehemaligen UBS-Mitarbeiter. Sie hätten sich wie Verbrecher gefühlt. Einer der Gekündigten habe 25 Jahre lang bei der UBS gearbeitet. «Wenn man ein Unternehmen nach einer solch langen Zeit verlässt, stellt man sich den Abschied sicher würdevoller vor.»

Verunsichertes Personal

Für Hans Furer, Präsident des Bankpersonalverbands Nordwestschweiz, ist das kein Novum. «Dieses Beispiel verwundert mich gar nicht. Die amerikanische Art der Kündigung hat sich bei vielen Banken in der Schweiz, vor allem den Grossbanken UBS und CS, seit der Finanzkrise durchgesetzt.» Er beobachte immer wieder Fälle dieser Art – in seinen Funktionen als Anwalt und Präsident des Bankpersonalverbands bietet er Betroffenen Erstberatungen nach Kündigungen an. «Viele sind geschockt, und vor allem unsicher.» Furer betrachtet diese Entwicklung mit Sorge.

[Blitz-Kündigung, damit niemand Daten klauen kann]

Die Banken, so Furer, wollten mit dieser «groben» Art der Kündigung erreichen, dass die betroffenen Mitarbeiter keine Möglichkeit mehr hätten, Kundenkontakte oder sonstige «sensitive Daten» mitzunehmen. Dazu passt, dass verschiedene Banken eine Art «Cyber-Polizei» beschäftigt, welche die Aktivitäten der Mitarbeiter am Computer genau beobachtet. So wird etwa registriert, was und wann ein Mitarbeiter beispielsweise auf einen USB-Stick lädt.

Bei der Zentrale des Bankpersonalverbands in Bern kann man die Beobachtungen, die Furer in Basel gemacht hat, nicht bestätigen. «Wir wissen, dass es bei den Banken einige Freistellungen mit sofortiger Wirkung gibt. Von der UBS haben wir uns aber versichern lassen, dass solche Fälle eine Ausnahme bilden und dass die Betroffenen auch nach der Kündigung Zugriff auf Daten haben, die sie zum Beispiel für eine ­Bewerbung brauchen», sagt Geschäftsführerin Denise Chervet. Und auch beim Kaufmännischen Verband sind solche Vorfälle zurzeit nicht bekannt. «Ich kann mir aber vorstellen, dass es solche gibt, je nach Verhaltensweise der Personen, welche solche Entscheidungen durchführen», sagt Barbara Gisi, Leiterin Angestelltenpolitik.

UBS betreut Entlassene

Die Vorwürfe von Hans Furer und die Schilderungen des Insiders will die UBS in Basel nicht auf sich sitzen lassen. Regionaldirektor Samuel Holzach sagt der BaZ, dass er bei den konkret angesprochenen Kündigungen nicht anwesend gewesen sei, aber: UBS setze alles daran, dass mit Betroffenen respektvoll umgegangen werde. Denn eine Kündigung, so Holzach, sei in jedem Fall schmerzvoll – egal, in welchem Rahmen sie stattfinde. «Wir haben in der Schweiz seit Jahren einen gut ausgestalteten Sozialplan, und ich würde es nicht akzeptieren, wenn wir hier gleich vorgehen würden, wie dies offenbar auf den internationalen Märkten der Fall ist.» So gehöre etwa zum Vermittlungs- und Trennungsprozess, dass die Bank den Betroffenen zwischen fünf bis maximal acht Monate betreut. Ziel sei es, die Mitarbeiter bei der Neuorientierung zu unterstützen.

Holzach betont, dass er alles daran setze, dass jede Kündigung in seiner Region würdig und human ablaufe. «Ich kann zwar nicht bei jedem Gespräch dabei sein, aber ich frage immer direkt nach.» Im konkreten Fall habe er sich versichern lassen, dass alles korrekt abgelaufen sei. Den beiden Mitarbeitern sei nicht wegen ihrer Leistung gekündigt worden, sondern um Einsparungen zu erzielen, die in Zürich im Rahmen des globalen Abbaus vorgegeben werden.

Als besonders demütigend empfanden die beiden entlassenen Mitarbeiter des Devisengeschäfts in Basel den Umstand, dass sie nach der Kündigung weder telefonieren noch E-Mails verschicken durften. Holzach erklärt: Ob der Mitarbeiter sofort freigestellt werde oder nicht, hänge von der Funktion ab, ob der betroffene Mitarbeiter etwa Kundenkontakt hatte, und erfolge «aus Sicherheits- respektive Risikoüberlegungen», habe aber mit dem Individuum nichts zu tun. «Freistellungen erfolgen hauptsächlich in gewissen Funktionen bei der Investment Bank oder in der IT, können aber auch andere Bereiche betreffen», so Holzach. Viele Gekündigte wollten aber auch gar nicht mehr zurück an den Arbeitsplatz und seien froh, wenn sie erst Mal Abstand gewinnen könnten.

UBS baut in Basel aus

Ist das nun der Beginn einer Entlassungswelle bei der UBS in Basel? Gemäss Samuel Holzach ist das Gegenteil der Fall. «Wir bauen sogar aus!» Im ersten Quartal schaffe die Bank für die Service Line für Kunden insgesamt 20 Stellen. Ausserdem sei erst kürzlich auf dem Novartis Campus eine Filiale mit fünf Mitarbeitern eröffnet worden. Laut Holzach beschäftigt die Bank ­derzeit 2000 Mitarbeiter in Basel. Das entspricht in etwa den Zahlen von 2011. Im 2009 waren es noch 2200. Holzach betont gegenüber der BaZ, dass es im Rahmen des aktuellen globalen Abbaus bei UBS «nur wenige ­Reduktionen» in Basel geben würde. «Der ­Abbau über die nächsten drei Jahre betrifft in erster Linie die Region Zürich.» Insgesamt will UBS in der Schweiz 2500 Stellen abbauen, weltweit sind es 10 000, wie im Oktober vergangenen Jahres bekannt gegeben worden war. (Basler Zeitung)>

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Spiegel online, Logo

Schweiz 19.4.2013: Systematische Hilfe zur Steuerhinterziehung bei der UBS - zum Beispiel für reiche Franzosen - mit Bleistift und Radiergummi - es geht um 850 Millionen Franken

aus: Spiegel online: UBS-Hilfe zur Steuerhinterziehung: "Frankreich musste gemolken werden"; 19.4.2013;
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/wie-die-ubs-reichen-franzosen-angeblich-beim-steuersparen-hilft-a-895271.html

<Von Stefan Simons, Paris

Mitarbeiter der Schweizer Großbank UBS sollen systematisch reiche Franzosen geworben haben, um deren Vermögen am Fiskus vorbei ins Ausland zu schaffen. Die Bücher führten sie offenbar mit Bleistift und Radiergummi, außerhalb der Bilanz.

"Milchheft": Dabei denkt man an Vieh und grüne Almwiesen, an frische Bergluft und gesundes Leben. Tatsächlich trugen Schweizer Landwirte in solche Kladden lange Zeit ein, wie viel Milch sie verkauften. Und ganz offenbar hat sich die bäuerliche Buchführung mit Bleistift und Radiergummi bis heute erhalten: Schweizer Banker aus dem Haus UBS sollen unter diesem Tarnbegriff diskrete Listen mit wohlhabenden Bürgern aus Frankreich geführt haben, die von Schweizer Handelsvertretern geworben wurden.

Mehr noch: Die ehemalige Superbank, einst Aushängeschild der Alpenrepublik, soll sich nach Angaben von Pariser Behörden in Frankreich illegal um reiche Kundschaft bemüht haben - offenbar mit dem Ziel das Kapital der Steuer zu entziehen. Sollten sich die Vermutungen bewahrheiten, droht dem Schweizer Bankhaus ein neuer Skandal. Es geht immerhin um eine Gesamtsumme von rund 850 Millionen Euro und der Ruf der UBS ist bereits durch die Steueraffäre von Ex-Minister Jérôme Cahuzac beschädigt.

Das Pariser Wirtschaftsministerium, so berichtet es die Tageszeitung " Le Monde", ist derzeit auf der Fährte von mehr als 350 französischen Vermögen, um festzustellen, ob die Citoyens Steuern hinterzogen haben. Rund 50 der namentlich aufgeführten Bankkunden sollen über Konten in der Schweiz verfügen - dabei ist unklar, ob die Vermögenswerte beim französischen Fiskus deklariert wurden oder nicht.

Immer neue Events, um begüterte Bürger zu ködern

Zudem haben sich zwei Pariser Ermittlungsrichter des Falles angenommen, nachdem die Staatsanwaltschaft bereits im Dezember 2012 ersten Hinweisen auf merkwürdige Praktiken der UBS-Bank nachgegangen war. Gegen drei Verantwortliche der französischen UBS-Filialen wird bereits ermittelt: Den Unterlagen zufolge, schreibt "Le Monde", hätten die fleißigen Banker aus der Schweiz "ein System zum systematischen Anwerben französischer Vermögen" installiert.

Zwar wies der Präsident der UBS-Gruppe Frankreich, Jean-Frédéric de Leusse, die Vorwürfe zurück, frühere Angestellte der Großbank aber äußern sich anders. "Es galt Frankreich zu melken", zitiert die Zeitung einen Ex-Mitarbeiter, derzeit verwickelt in einen Rechtsstreit mit seinem früheren Arbeitgeber. Aus dem Umfeld von ehemaligen UBS-Angestellten kamen vor zwei Jahren die ersten Hinweise. Eine Mitteilung an die Pariser Bankenaufsicht brachte jene "Milchhefte" ans Tageslicht, in denen UBS-Vertreter von 2002 bis 2007 nicht deklarierte Konten führten - so tauchten die Beträge nicht in der Bilanz der UBS auf. Die Kunden-Details wurden anschließend in einem Dossier zum Stammsitz weitergeleitet, wo sie als "Kuh-Kartei" geführt wurden.

Bei ihren Nachforschungen stellten die Richter fest, dass die UBS-Filialen in Frankreich ein Netz von "Events" auslegten, um begüterte Bürger zu ködern: Sie wurden zu Golfturnieren, Opernkonzerten oder Regatten eingeladen, die nur dem Zweck dienten mit den vermögenden Franzosen anzubandeln. Bei solchen Gelegenheiten reisten die Vertreter aus der Schweiz ein, um die möglichen Kandidaten - im Geschäftsjargon "prospects" genannt - zu hofieren und dann Vorschläge zur "Restrukturierung" ihrer Anlagen zu machen.

[UBS: Ex-Angestellte in Frankreich sollen "Verschwörer" sein]

Die UBS weist derartige Schilderungen der Geschäftspraktiken rundweg zurück und bezeichnet die Ex-Angestellten als Verschwörer, die "verrückt" seien oder unter "Paranoia" litten und nur auf höhere Abfindungen hofften. Ein internes Dokument der Schweizer UBS, aus dem "Le Monde" zitiert, zeigt indes ein anderes Bild der Arbeit der Schweizer Kundenakquisiteure .

Unter dem Stichwort "Öffnung von Beziehungen nach Frankreich", heißt es in dem Rundschreiben vom November 2005: "Die UBS Vertragsunterlagen sollten, so weit wie möglich, außerhalb von Frankreich abgefasst werden. Der Handelsreisende darf keine unterschriebenen Dokumente mitführen. Diese Dokumente müssen direkt in die Schweiz geschickt werden.">


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Spiegel online, Logo

5.5.2013: Kokain, Prostituierte und Zinsmanipulationen in London: Die "Atmosphäre" bei den Banken und Börsen - einfach ein bisschen den Libor zu manipulieren

aus: Spiegel online: Libor-Skandal: Kokain, Prostituierte - und Zinsmanipulation; 5.5.2013;
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wie-makler-bei-der-libor-manipulation-halfen-a-897972.html

<Von David Enrich und Jean Eaglesham, Wall Street Journal Deutschland

Ein Klima der Kumpanei unter Investmentbankern und Maklern am Finanzplatz London leistete dem Libor-Skandal Vorschub. Neben Drogen und Bordellbesuchen zählten offenbar auch die Zinsmanipulationen zu den Gefälligkeiten, mit denen man sich gegenseitig zu Diensten war.

Royal Bank of Scotland: Gefälligkeiten zwischen Händlern und Maklern

London - Neil Danziger war gut fürs Geschäft. Die Deals, die der Händler für die Royal Bank of Scotland Group (RBS) abschloss, brachten den Maklern, die sie abwickelten, üppige Provisionen ein. Im Gegenzug luden ihn die Broker der Londoner Firma Tullett Prebon in die Striplokale der Stadt ein und verbrachten verlängerte Wochenenden in Las Vegas mit ihm, berichten Personen, die wissen, wie die Geschäftsbeziehungen aussahen. Makler von R.P. Martin Holdings, einem weiteren Londoner Handelshaus, gewährten ihm wiederum frühzeitigen Zugang zu lukrativen Abschlüssen, erzählen die Insider.

Branchenwächter gehen mittlerweile davon aus, dass dieser Austausch von Gefälligkeiten sehr viel weiter ging. Die US-Aufsichtsbehörden sind davon überzeugt, dass Danziger und verschiedene Makler auch bei der mutmaßlichen Manipulation des Libor ihre Finger im Spiel hatten.

Der London Interbank Offered Rate, oder kurz Libor, ist der Zinssatz, zu dem sich international agierende Banken am Finanzplatz London Gelder bei anderen Banken beschaffen. Der maßgebliche Referenzsatz liegt weltweit Hypothekendarlehen und anderen Krediten in Billionenhöhe zugrunde. Die Beamten der Aufsicht gehen davon aus, dass Danziger Makler darum gebeten hat, ihn bei der Manipulation des Libor zu unterstützen, und dass die Broker ihn in ein Komplott der Zinsabsprechen mit einbezogen haben, dem ein weiterer Händler angehörte, berichten mit den Ermittlungen vertraute Personen.

Ausflüge nach Saint-Tropez

Händler und Makler waren sich schon immer wärmstens verbunden, die Kumpel verbindet eine symbiotische Beziehung. Die Untersuchungen über die mögliche Libor-Zinsschiebung bringen allerdings ans Tageslicht, wie die wechselseitigen Einschmeichelungsversuche eskalierten. Offenbar beschränkte sich das Geben und Nehmen nicht auf Essenseinladungen und nächtliche Zechtouren, die als Spesen verbucht wurden, sondern erstreckte sich auch auf rechtlich weitaus zweifelhaftere Unternehmungen.

Makler honorierten die Dienste geschätzter Händler regelmäßig, indem sie ihnen einen Anteil an ihren Provisionen in der Form von Unterhaltung zurückzahlten, berichten Makler und Händler dem "Wall Street Journal". Die Broker sind so freundlich, den Händlern Wochenendausflüge in die Alpen oder nach Saint-Tropez zu finanzieren. Gelegentlich schleppen sie für ihre Handelsstars sogar auch Kokain oder Prostituierte herbei, erzählen Insider.

Und vor ein paar Jahren waren einige Makler nach der Überzeugung amerikanischer und britischer Regulierer so erpicht darauf, die Händler in den Banken bei Laune zu halten, dass sie sie bei der illegalen Beeinflussung des Libor unterstützten.

Danzigers ehemaliger Arbeitgeber, die britische Bank RBS, hatte im Februar in einem Vergleich mit amerikanischen und britischen Behörden eingestanden, dass Händler der Bank versucht hätten, den Libor zu manipulieren. Danziger, Tullett oder R.P. Martin wurden im Zuge der Beilegung zwar nicht namentlich genannt. Vielmehr wurden die Namen mehrerer Händler und Makler anonymisiert und durch Buchstaben und Zahlen verschlüsselt wiedergegeben. In die Untersuchungen Eingeweihte berichten allerdings, die Ermittler gingen davon aus, dass Danziger an den Betrugsversuchen beteiligt war. Er habe sich bei Maklern von Tullett und R.P. Martin für deren Entgegenkommen revanchiert, indem er Transaktionen einging, die nur darauf abzielten, den Brokern Gebühren einzuspielen.

Der 38-jährige Südafrikaner wurde bisher von den Behörden noch nicht belangt. Ein Sprecher von Tullett teilte mit, die Firma sei von den Aufsichtsbehörden nicht darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass gegen sie ermittelt wird. Ein Sprecher von R.P. Martin wollte sich nicht zu der Angelegenheit äußern.

Nach Ansicht amerikanischer und britischer Aufsichtsbeamter konnte es erst durch die mutmaßliche Mitwirkung der Makler so weit kommen, dass die versuchten Zinsschiebereien sich von einem kleinen Zirkel von Bankhändlern zu einer umfassenderen Intrige ausweiteten, mit deren Hilfe schließlich erfolgreich am Libor gedreht werden konnte.

Makler halfen angeblich bei der Manipulation

Den Ermittlern zufolge hätten Makler von R.P. Martin und ICAP im Auftrag von Bankhändlern gehandelt, die davon ausgehen konnten, von den Libor-Bewegungen zu profitieren, sagen Untersuchungsinsider. Broker der genannten Firmen hätten demnach andere Banken darin bestärkt, inakkurate Libor-Daten zu liefern und falsche Marktinformationen zu verbreiten, um den Libor in ihrem Sinne zu beeinflussen. Als Ausgleich für die Mithilfe der Makler hätten nach der These der Ermittler Händler bei der UBS und der RBS und möglicherweise weitere Akteure den Brokern neben anderen Zahlungen Geschäfte zugeschustert, die zusätzliche Provisionen abwarfen.

Britische Betrugsermittler hatten im Dezember zwei Mitarbeiter von R.P. Martin und den ehemaligen UBS-Händler Tom Hayes festgenommen. Die Beamten gehen davon aus, dass Hayes in dem Manipulationsskandal eine zentrale Rolle zukommt. Gegen keinen der Betroffenen wurde bisher in Großbritannien Anklage erhoben.

Die UBS war im Dezember einen 1,5 Milliarden Dollar schweren Vergleich mit der britischen Finanzmarktaufsicht Financial Services Authority (FSA), dem US-Justizministerium und der US-Aufsicht für den Warenterminhandel, der Commodity Futures Trading Commission, eingegangen. Die schweizerische Großbank hatte dabei zugegeben, dass Bankmitarbeiter versucht hätten, den Libor zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Hayes, der in den USA wegen Betrugs angeklagt wurde, hatte Anfang des Jahres in einer SMS an das "Wall Street Journal" angedeutet, dass in den Skandal höherrangige Bankvertreter verstrickt seien. "Das geht weit, weit über mich hinaus", hatte er geschrieben. Eine ICAP-Sprecherin teilte mit, die Firma kooperiere mit den unterschiedlichen Aufsichtsbehörden.

So genannte Interdealer-Brokerhäuser wie Tullett, R.P. Martin und ICAP fungieren vorwiegend als Mittler für Banken, für die sie Finanzprodukte kaufen und verkaufen und dabei einen kleinen Anteil als Provision einbehalten. Ist ein Bankhändler gut im Geschäft, zahlt er möglicherweise Provisionen von bis zu einer Million Dollar im Jahr an einen einzigen Makler.

In London werden die Händler besonders verwöhnt

Der Anreiz für die Broker ist daher äußerst hoch, die Händler in den Banken dazu zu überreden, ihre Transaktionen über sie abzuwickeln. Rund fünf Prozent der Maklerprovisionen, die ein Händler generiert, fließen häufig in Form von unterschiedlichen Vergünstigungen wieder an den Händler zurück, schätzen Londoner Makler und Händler, die das "Wall Street Journal" befragt hat. Es falle ganz und gar nicht aus dem Rahmen, wenn ein Brokerhaus im Jahr 50.000 Dollar dafür aufwendet, einen einzigen Händler mit Freizeitvergnügungen bei der Stange zu halten, sagen sie. Kundenpflege werde zwar auch an der Wall Street groß geschrieben. Aber in London lege man im Vergleich noch viel mehr Wert darauf, die Geschäftspartner zu verwöhnen, sagen sie.

In Amerika hat die Financial Industry Regulatory Authority (Finra), ein Gremium zur freiwilligen Selbstkontrolle der Wall Street, dem Umwerben der Kunden strenge Grenzen gesetzt. Nur 100 Dollar pro Person und Jahr dürfen Makler für Geschenke oder andere Aufwendungen locker machen, wenn sie um mehr Geschäft oder bessere Konditionen buhlen. Geschäftsessen oder andere Unterhaltungsangebote seitens der Unternehmen werden laut Finra von dieser Obergrenze nicht tangiert, solange "sie nicht so häufig stattfinden oder so reichhaltig ausfallen, dass sie Fragen nach der Angemessenheit aufwerfen."

Derlei Einschränkungen gibt es in Großbritannien nicht.

Es sei nichts Verkehrtes daran, wenn ein Makler einen Händler bewirtet, um eine Geschäftsbeziehung zu fördern, sagen britische Rechtsanwälte. Aber extravagante Anreize zu bieten, um im Gegenzug explizit zusätzliche Handelsgeschäfte zu ergattern, könnte gegen die Anti-Korruptionsgesetze verstoßen, warnen sie.

Dabei ließe sich über die Definition des Wörtchens "extravagant" wohl trefflich streiten. Erst letzten Sommer ließ das New Yorker Brokerhaus BGC Partners Limousinen vor den Häusern von Spitzenhändlern in Londoner Banken vorfahren. Die Chauffeure eskortierten die Ehefrauen und Freundinnen der umschmeichelten Herren zu den Wagen und brachten sie zu einem Hubschrauberlandeplatz. Per Helikopter wurden die Damen nach Ascot verbracht, um mit der Elite der Londoner Gesellschaft einen Tag an der Pferderennbahn zu erleben, berichten mit dem Großereignis Vertraute.

"Hin und wieder nimmt BGC an ausgesuchten Firmenveranstaltungen für Mitarbeiter und Kunden teil", kommentiert eine Sprecherin des Unternehmens. "Wir haben strikte Regeln und Verfahrensweisen etabliert, um Unterhaltungsveranstaltungen zu kontrollieren."

Die Firma ICAP lud Händler ins französische Chamonix ein, damit sie sich dort übers Wochenende beim Skifahren erholen konnten, erzählt ein ehemaliger Bankhändler, der dort zu Gast war.

ICAP verfolge "seit mehr als einem Jahrzehnt einen strikten Kurs bezüglich der Firmenbewirtung, der die Art und das Ausmaß jeder Veranstaltung abdeckt. Jede Zuwiderhandlung wird als disziplinarische Angelegenheit behandelt", teilt eine Unternehmenssprecherin mit.

Kunden sollen mit Kokain und Prostituierten versorgt worden sein

Doch die Dankbarkeit der Makler erschöpft sich nicht in Reisen und Pferderennen. Manche Vertreter der Zunft sollen Kunden sogar mit Kokain oder Prostituierten versorgt haben. Mehrere ehemalige Makler und Händler beteuern, den Austausch dieser ungewöhnlichen Aufmerksamkeiten bezeugen zu können.

In manchen Brokerhäusern kontrollieren die Mitarbeiter, die für die Einhaltung der unternehmensinternen Regeln zuständig sind, ob die spendierfreudigen Makler der Firma auch wirklich in standesgemäßen Etablissements für die Zerstreuung ihrer Gäste gesorgt haben. Dazu gleichen sie die Spesenbelege der Gastgeber mit einer "Verbotsliste" ab, auf der bekannte Striplokale aufgeführt sind.

Das halte die Makler jedoch mitnichten davon ab, Händler dennoch in Strip-Clubs zu entführen, berichten frühere Händler und Broker. Mitarbeiter von Tullett hätten bei einigen dieser Gelegenheiten einfach bar aus ihrer eigene Tasche bezahlt, sagt ein Händler, der an einem dieser Vergnügungsausflüge teilnahm. Um ihr Geld zurückzubekommen, hätten die Makler dann eben künstlich aufgeblähte Taxi-Quittungen eingereicht, erzählt er.

In den Augen einiger Broker scheint das Verwöhnen der Kunden ausdrücklich dazuzugehören, wenn es darum geht, sich ein Geschäft zu sichern. Diese Grundhaltung erschloss sich den Ermittlern, die im Zuge der Libor-Untersuchungen die Abschriften elektronischer Korrespondenzen durchforsteten. In einem Fall versuchte ein Makler einen Händler dazu zu überreden, bei bestimmten Transaktionen mitzumachen, indem er in Aussicht stellte, der gesamten Handelsabteilung ein Mittagessen auszugeben. In einem anderen Fall hatte ein Makler einen Händler mit einer Reise nach Las Vegas beschenkt. Doch der Händler vergab dennoch eine Reihe von Ordern an die Konkurrenz. Daraufhin schickte der Makler eine wütende Mail an den Händler und wollte wissen, warum er das getan habe, sagt eine Person, die die Mitteilung gelesen hat.

Jedes Mal, wenn er einem Händler abends einen Kneipentrip spendiert habe, hätte am Morgen danach "eine Reihe von Abschlüssen für mich parat gelegen. Ich musste nicht einmal danach fragen", erzählt ein ehemaliger Derivate-Makler von ICAP.

Es sei schwierig, nachzuweisen, ob etwas nur gegeben wird, um dafür eine angemessene Gegenleistung zu erhalten. Das erkläre auch, warum die britischen Behörden bei den Maklern nur selten nachhaken, wenn diese ihre Kunden allzu großzügig umhegen, sagen Branchenvertreter und Rechtsexperten.

In einem der seltenen Fälle, die tatsächlich verfolgt wurden, verbannte die britische Finanzmarktaufsicht FSA im Jahr 2010 Fabio De Biase aus der Zunft. Der Makler von Tradition Financial Services hatte einen wahren Geldregen über einen Händler eines Hedgefonds niedergehen lassen. Bargeld, Geschenkgutscheine und Goldbarren im Wert von ungefähr 131.000 Pfund Sterling schüttete De Biase über dem Händler aus, um sich höhere Provisionen zu angeln. Er habe damit gegen eine Richtlinie der FSA verstoßen, die besagt, dass professionelle Vertreter der Finanzindustrie "mit Integrität handeln" müssen, hatten die Aufseher ihre Entscheidung begründet.

Tradition Financial Services, die mehrheitlich dem französischen Finanzdienstleister Viel & Cie gehört, wurde daraufhin einer eingehenderen Untersuchung unterzogen, wie es denn bei anderen Maklern der Firma um die Pflege ihrer Beziehungen zu Händlern bestellt sei. Wie sich herausstellte, heuerten einige Tradition-Broker Prostituierte für Händler an und besuchten mit ihnen ein Etablissement namens "Lady Marmalade Adult Parties", berichten mit den Ermittlungen Vertraute. Gemäß der Website von Lady Marmalade steht den Kunden ein Apartment mit vier Schlafzimmern im Herzen Londons zur Verfügung, in dem auch eine "erotische Liebesschaukel" nicht fehlt. Den Besuchern winke eine "orgastische Zeit".

Die FSA unterließ zwar weitere Schritte, doch mittlerweile beschäftige sich die Londoner Polizei mit dem Fall. Sie untersuche, ob die Makler illegale Schmiergeldzahlungen vorgenommen hätten, heißt es. "Es gibt keine speziellen Richtlinien darüber, ob man seine Kunden zu Prostituierten schicken kann", sagt ein FSA-Sprecher. "Als Aufsichtsbehörde muss man genau auswählen, welche Art von Dingen man untersucht." Die Prostitution an sich ist in Großbritannien zwar nicht illegal, wohl aber, in der Öffentlichkeit um die Dienste einer Prostituierten zu werben.

"Eine kleine Zahl früherer Mitarbeiter" werde verdächtigt, "betrügerische Spesenforderungen" eingereicht zu haben, sagt ein Tradition-Sprecher. Die meisten hätten sich auf persönliche Vergnügungen bezogen, aber einige davon hätten "nicht im Einklang mit der Firmenpolitik" gestanden. Gegen die Firma selbst werde nicht ermittelt, fügt er hinzu. Der Feuereifer der Broker, ihre Handelskunden zufrieden zu stellen, habe eine maßgebliche Rolle beim Libor-Skandal gespielt. Davon sind amerikanische und britische Aufsichtsbeamte überzeugt. Einige Händler konnten erwarten, davon zu profitieren, wenn der Libor leicht nach oben oder nach unten ging. Aber um den Libor berechnen zu können, sind mehr als ein Dutzend Banken nötig, die die Daten zu ihren Kreditkosten einreichen. Um den Satz wirksam manipulieren zu können, müssten sich also zahlreiche Banken an dem Komplott beteiligen.

Libor-Manipulationen als Gefälligkeit

Um den ehemaligen UBS-Trader Hayes vollführten die Broker einen regelrechten Eiertanz, denn er setzte enorm viel um. Die Makler bombardierten ihn mit Marketingbroschüren und luden ihn fortwährend zum Essen ein. Diese Angebote schlug Hayes in schöner Regelmäßigkeit aus.

Die Gefälligkeit, auf die Hayes aus war, spielte sich auf einer anderen Ebene ab. Er versuchte, Makler zu rekrutieren, um den Libor zu beeinflussen, sagen die Ermittler aus den USA und Großbritannien. Wiederholt habe Hayes Makler gebeten, bestimmte Daten zu frisieren, die sie an andere Banken weitergaben und die diese Banken wiederum dazu verwendeten, um ihre Libor-Eingaben zu berechnen, berichten die Aufseher.

Im Februar 2009 bat Hayes einen Makler, er solle versuchen, die Yen-Variante des Libor nach oben zu treiben. "So hoch wie ein Drogenabhängiger high ist", wolle er den Zins sehen, schrieb Hayes in einer der elektronischen Nachrichten an den Broker, deren Abschrift vom US-Justizministerium veröffentlicht wurde. "Hahahha gefällt mir", bejubelte der Makler den Wortwitz seines Großkunden in seiner Antwort. "Tu mein Bestes", versprach er noch.

Im weiteren Verlauf des Morgens leitete der Makler Hayes' Aufforderung an einen Mitarbeiter einer anderen Bank weiter, der mit den Libor-Eingaben betraut war. Hayes willigte ein, ein große Transaktion über den Makler laufen zu lassen, so dass dieser sein monatliches Umsatzziel erreichen konnte, wie aus der Abschrift hervorgeht. "Lieb dich, Kumpel", schrieb der Broker beglückt zurück.

Mit dem Fall Vertraute haben den Makler identifiziert. Es handele sich um Terry Farr von R.P. Martin. Farrs Rechtsanwalt teilt mit, sein Klient kooperiere mit den Behörden. Laut den Regulierern hätten sich Händler bei einigen Maklern mit so genannten "Wash Trades" für ihre Unterstützung bei der Libor-Schiebung bedankt. Dabei handelt es sich um Transaktionen, die sich gegenseitig eliminieren. So springt zwar für beide Seiten kein Gewinn heraus, aber für den Makler fallen dennoch Provisionen ab. Mit den Abschlüssen Vertraute berichten, Hayes bei der UBS und Farr bei R.P. Martin hätten derartige Nullsummengeschäfte aufgebaut, um zusätzliche Provisionen für R.P. Martin hervorzubringen. Nach Angaben des US-Justizministeriums hat Hayes' Vorgesetzter die Transaktionen abgezeichnet.

Mehrmals im Jahr brachten Broker von R.P. Martin den RBS-Händler Danziger dazu, die Gegenposition bei den Wash Trades zu beziehen, heißt es. So schrieb Farr etwa im September 2008 an Danziger: "Nimm es von der UBS und gib es der UBS zurück. Er will ein paar Pro zahlen", ist in einer Abschrift der CFTC zu lesen, wobei "Pro" in der Sprache der Zunft für Maklerprovisionen steht. Im Gegenzug wollte Farr sich aber auch nicht lumpen lassen: "Wir schicken Mittagessen für die ganze Abteilung rüber", versprach er.

Danziger ließ sich auf die Liebesdienste für R.P. Martin ein, um sich künftige Handelsgelegenheiten zu sichern, sagt eine mit den Geschäften vertraute Person. Mindestens einmal allerdings, nämlich im Juni 2009, versuchte er, R.P. Martin auch dazu zu bewegen, die Libor-Eingaben anderer Banken zu manipulieren, sagen mit den Vergleichsdokumenten der CFTC Vertraute. Dort wird der Vorfall beschreiben, die Beteiligten werden allerdings nicht identifiziert. Um sich erkenntlich zu zeigen, führte Danziger einen Nullsummenhandel aus - und Hayes stellte die Gegenpartei. Dabei kamen Provisionen über rund 20.000 Dollar für R.P. Martin heraus.

Davon unabhängig erging sich Danziger in einer Reihe von Wash Trades, mit denen er die Makler von Tullet mit Provisionen beglückte. Mit einem von ihnen, einem Makler namens Mark Jones, hatte Danziger Striplokale frequentiert und sie seien auch zusammen nach Las Vegas geflogen, sagen Insider. Hayes habe bei diesen Transaktionen das Gegenüber gespielt, weil Danziger bei den Geschäften von R.P. Martin mitgemischt habe, heißt es. Diese Abschlüsse würden jetzt von den britischen Aufsichtsbehörden untersucht. Hayes wechselte 2009 von der UBS zur Citigroup. Dort arbeitete er nicht einmal ein ganzes Jahr, bevor er gefeuert wurde.

Farr ist weiterhin bei R.P. Martin angestellt, wurde aber in bezahlten Urlaub geschickt. Im Dezember verhaftete ihn die britische Polizei, Anklage wurde allerdings nicht gegen ihn erhoben. Die RBS setzte Danziger im Jahr 2011 vor die Tür. Mark Jones verließ Tullet ebenfalls im Jahr 2011 und arbeitet jetzt als Makler bei BGC Partners.

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3.7.2013: Wie die Bankiers von Grossbanken über die Retter lachen, wenn "To Big To Fall" gilt - das Beispiel der Anglo Irish Bank in Irland ist kein Einzelfall

aus: Basler Zeitung online: Nicht nur Irlands Banker; 3.7.2013;
http://blog.bazonline.ch/nevermindthemarkets/index.php/13540/nicht-nur-irlands-banker/

<Markus Diem Meier

Irische Banker haben ihr Land in den Ruin geritten und sich dann noch über ihre Retter lustig gemacht. Die Geschichte sagt viel über die Finanzbranche generell aus.

In der vergangenen Woche konnten die Iren selbst miterleben, wie ihre Banker über die Rettung durch sie – die Steuerzahler – geurteilt haben. Dieser Link liefert mehr zu den Hintergründen des irischen Dramas, dieser wütende Kommentar des Ökonomen Barry Eichengreen ebenfalls, und die folgenden Tabelle macht klar, welchen Schaden die Rettung der irischen Banken nach der Krise von 2008 für die Volkswirtschaft des Landes hatte. Folgen, die bis heute anhalten. Quelle sind Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF):

Jahr
Arbeitslosenquote in % der Arbeitsbevölkerung
Budgetüberschuss(+)
Budgetdefizit (-)
in % des BIP
Bruttoverschuldung in % des BIP
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
4,50
4,67
6,40
12,01
13,85
14,63
14,67
2,90
0,08
-7,36
-13,94
-30,86
-13,37
-7,74
24,63
24,99
44,49
64,86
92,18
106,46
117,12

Wie öffentlich gewordene Tonbandaufzeichnungen zeigen, haben die Banker einen beispiellosen Zynismus an den Tag gelegt. Constantin Seibt hat die Arbeit geleistet, diesen Dialog einiger der führenden Banker der Anglo Irish Bank (inklusive dem damaligen CEO David Drumm) zu ordnen und gekürzt in deutscher Sprache wiederzugeben. Die vollständigen Tondokumente findet sich in der Onlineausgabe des irischen «Independent».

Das Positive an dieser Konversation der Banker liegt daran, dass sie die Debatte um die TBTF-Problematik (für «Too Big To Fail») aus ihrer bisher theoretischen und eher technisch, abstrakten Ecke herausholt – wir haben das Thema unter anderem hier, hier und hier schon behandelt. In dieser Konversation kommt das Thema TBTF als eingängiges, sarkastisches Theaterstück daher, verfasst durch die Realität.

Unten einige (teilweise gekürzten) Quotes aus dem Telefongespräch zwischen Banker John Bowe (B) – er war Unterhändler der Anglo Irish gegenüber den Behörden – mit seinem Kollegen Peter Fitzgerald (F). F war Chef der Abteilung für Privatkredite. Bowe berichtet, wie er die Behörden zur Rettung seiner Bank bewegen will, von der die Banker wissen, dass sie faktisch bankrott ist. Das Gespräch fand am 18. September statt – drei Tage vor dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers:

B: kurz gesagt, wir haben es ihnen direkt zwischen die Augen gegeben. Und dann brach das Chaos aus.
B: Wir sagten ihnen: «Schaut her, wir brauchen 7 Milliarden Euro. Dafür geben wir euch unser Kreditportfolio.» Dann schoben wir ihnen einen Vertragsentwurf hin und sagten: «Das ist, was wir brauchen.» Das hat alle ziemlich kalt geduscht.
B: Also… es ist ein 7-Milliarden-Kredit zur Überbrückung, bis wir die Summe zurückzahlen können – was nie stattfinden wird.
(Beide lachen herzlich)

F: (lachend) Und das steht da drin? Im Vertrag?
B: (lachend) Sicher!
F: Also unter der Klausel «Rückzahlung» schreiben wir: Nein! (lacht) Nein, nein, nein… leider nein… (lacht) Und was sagte die Gegenseite dazu: «Wir müssen jetzt unsere Unterwäsche wechseln?»
F: Sag mal, wie kamst du auf 7?
B: Ganz einfach. Wie Drummer [Anspielung auf CEO Drumm] sagen würde: Ich habe sie mir aus dem Arsch gezogen. (Gelächter) Nun… worum es uns ja eigentlich ging, war: Was ist die Summe, die uns über die nächsten sechs Monate bringt?
B: Und die Zahl dazu heisst 7. In Wirklichkeit allerdings brauchen wir mehr.
B: Aber die Strategie dahinter ist, sie in die Sache hineinzuziehen. Du bringst sie dazu, einen dicken Check zu unterschreiben. Und dann müssen sie dabeibleiben, um ihr Geld zu schützen, nicht?
F: Ja, ja, ja, ja, ja. Sie hängen dann mit ihrer Haut drin – das ist der Schlüssel.
B: Sie haben zu viel investiert. Wenn sie sehen würden… wenn sie das ganze Desaster auf einmal sehen würden, würden sie vielleicht nachdenken, ob sie eine Wahl haben. Verstehst du? Sie würden vielleicht sagen: «Die Kosten für den Steuerzahler sind zu hoch.» Nun… Aber wenn die Summe am Anfang nicht zu hoch aussieht, zwar hoch genug, um ernsthaft zu sein, aber nicht hoch genug, dass alles in die Luft fliegt…

Es lohnt sich, die ganze Zusammenfassung der Konversation zu lesen und erst recht, alles im Original zu hören. Am Ende packt einem die kalte Wut – mir zumindest geht es so.

Doch es geht hier nicht allein um diese irischen Banker, denn dieses Verhalten ist nicht bloss Ausdruck von deren Skrupellosigkeit und fehlender Moral, es ist auch Ausdruck perverser ökonomischer Anreize – den Anreizen des «Too Big To Fail» – denen alle Bank-Spitzenmanager von grossen bzw. systemisch wichtigen Instituten ausgesetzt sind – unabhängig von ihrer moralischen Integrität. Es wäre daher auch genauso verkehrt, in Bankern per se weniger moralische Menschen zu vermuten. Unter ähnlichen Anreizen wäre ein solches Verhalten auf die Dauer überall vermehrt zu erwarten. Weil in der Zwischenzeit nicht viel passiert ist, um diese Fehlanzreize zu beheben, einmal mehr, worum es geht:

«Too Big To Fail» bedeutet, dass es sich keine Regierung leisten kann, grosse bzw. systemrelevante Banken fallen zu lassen. Denn der ungeordnete Untergang einer solchen Bank würde zu einer Katastrophe nicht nur für die betroffene Bank, sondern für eine ganze Volkswirtschaft führen. Seit die US-Behörden Lehman Brothers Pleite gingen liessen, haben sich die schlimmsten Befürchtungen bestätigt.

Es lohnt sich aus diesem Grund für Bankmanager mit ihrem Institut auf Grösse und Vernetzung zu setzen, auch wenn das ökonomisch wenig Sinn macht. Denn damit wird jede Regierung im Krisenfall noch besser erpressbar dafür, Steuergelder für die Rettung bereitzustellen. Tatsächlich sind die überlebenden systemrelevanten Institute seit der Krise noch grösser und systemrelevanter geworden. Sie können sich ihrer Rettung im Notfalls noch sicherer sein als vor der Krise.

Und das irische Beispieil zeigt einmal mehr: Die Anreize für eine transparente Information über den wahren Zustand der Bank fehlen ebenfalls: Wenn die irische Regierung gewusst hätte, welche Verluste am Ende anfallen, hätte sie sich nicht auf einen Überbrückungskredit eingelassen, zumindest hätte sie härtere Bedingungen gestellt und nicht alles auf die Steuerzahler abgewälzt. Je mehr Mittel eine Regierung schon eingesetzt hat, desto schwieriger kann sie sich aus einem Engagement wieder zurückziehen. Die Erpressbarkeit nimmt noch zu.

Hat eine Bank den Status «Too Big To Fail» erlangt, ist das aber nicht erst von Bedeutung, wenn sie vom Konkurs bedroht ist, das beeinflusst das Verhalten und die Anreize der Banker in jedem Moment:

  • Gehen Banker grosse Risiken mit ihrem Institut ein, bleiben ihnen die Gewinne, wenn sich die Dinge positiv entwickeln. Materialisieren sich hingegen die Risiken und gefährden die Bank, springt die Öffentlichkeit ein. Das kommt für die Banker einer Einladung gleich, laufend hohe Risiken auf Kosten der Allgemeinheit einzugehen.
  • Wenn eine Bank faktisch nicht untergehen kann, müssen auch die Fremdkapitalgeber weniger befürchten, wenn sie einer Bank Geld leihen – unabhängig davon, welche Risiken diese Bank eingeht.
  • Ein solches Risiko ist das Halten von sehr wenig Eigenkapital. Ein gewöhnliches Unternehmen würde unter diesen Umständen schon bei relativ geringen Verlusten vom Bankrott bedroht sein. Dementsprechend ist Fremdkapital für gewöhnliche Unternehmen mit einer äusserst dünnen Eigenkapitaldecke besonders teuer. Bei systemrelevanten Banken gilt das nicht, gerade weil ein Bankrott durch Steuergelder verhindert würde. Die Risiken für die Kapitalgeber sind deshalb kleiner, jene für die Allgemeinheit umso höher.
  • Banker haben daher einen grossen Anreiz, ihren Eigenkapitalanteil so tief wie möglich zu halten. Der auf dem gesamten Kapital erzielte Gewinn kommt nur den Eigenkapitalgebern zugute und zeigt sich in einer umso höheren Rendite auf diesem Eigenkapital (Return on Equity ROE) je geringer dessen Anteil ist. Man spricht hier auch vom Leverage- oder Hebeleffekt.

Soweit die TBTF-Logik im Kern. Für eine Vertiefung bleibt einmal mehr das wohl beste Werk zum Thema zu empfehlen: «The Bankers New Clothes» der Ökonomen Anat Admati und Martin Hellwig.  Es war schon einmal Thema in diesem Blogbeitrag von Kollege Mark Dittli.

Wie alle Anreize bestimmen auch die oben genannten nicht bloss das Verhalten, sondern sie bestimmen auf die Dauer auch die Kultur in einer Branche. Umso mehr, wenn die Boni auch noch wesentlich von Grössen wie dem ROE abhängen. Das Gespräch der irischen Banker ist ein Ausdruck dieser Kultur.

Ein anderer Ausdruck der nach wie vor eingefleischten TBTF-Kultur ist auch die offensichtliche Unmöglichkeit, das Nötige zu tun, um das Problem zu lösen: Nämlich für Banken deutlich höhere Eigenkapitalquoten zu erzwingen. Banker behaupten, das würde die Volkswirtschaft deutlich schwächen und sie glauben es wahrscheinlich sogar selbst. Ihr Einfluss auf die Politik ist jedenfalls überall nach wie vor so gross, dass neue Regulierungen wie Basel III als Grosserfolg gefeiert werden, obwohl sie kaum etwas zur Verbesserung beitragen.

Wie Anat Admati und Martin Hellwig im erwähnten Buch eindrücklich darlegen, gibt es kein ein vernünftiges ökonomisches Argument gegen höhere Eigenkapitalanteile. In diesem Dokument haben die beiden die 23 wichtigsten Argumente der Banker gegen höheren Kapitalquoten noch einmal zusammengefasst und zerpfückt. Im folgenden nur drei oft vorgebrachte Beispiele:

  • Wenn Banken mehr Geld als Sicherheit binden müssten, so eine oft gehörte Behauptung, dann könnten sie weniger als Kredit vergeben. Das wiederum würde der Wirtschaft schaden. Der Punkt hier ist, dass ein höherer Eigenkapitalanteil nicht das Geringste damit zu tun hat, wieviel Geld eine Bank in Reserven bindet. Was sie mit dem Kapital macht (ob Eigen- oder Fremdkapital, der Passivseite der Bilanz), bleibt unabhängig davon, wie sich dieses Kapital zusammensetzt. Auch mit einem hohen Eigenkapitalanteil könnte sie weniger Cash-Reserven halten und den grössten Teil ihrer Mittel auslehnen, was sich in der Aktivseite der Bilanz zeigt. Ein gescheites Liquiditätsmanagement ist zwar auch wichtig für die Stabilität einer Bank, hat aber nichts mit der Eigenkapitalquote zu tun.
  • Wenn Banken mehr Eigenkapital halten müssen, würden sich ihre Kosten erhöhen, so die Behauptung. Denn Eigenkapital sei teurer. Falsch: Eine kleine Eigenkapitaldecke stellt ein weitaus höheres Risiko für die Eigenkapitalgeber dar, das entsprechend höher abgegolten werden muss – nur das führt in diesem Fall zu einer höheren Eigenkapitalrendite bzw. dem hohen Preis für das Eigenkapital. Ein höherer Eigenkapitalpuffer senkt daher sowohl dieses Risiko, wie auch die notwendige Entschädigung für das Eigenkapital. Gewöhnliche Unternehmen streben keine tiefen Eigenkapitalquoten an, weil sie dann auch für ihre Kredite (das Fremdkapital) angesichts des damit verbundenen grösseren Konkursrisikos sehr hohe Zinsen bezahlen müssten. Gläubiger von systemrelevanten Banken dagegen wissen, dass sie keinen Totalverlust befürchten müssen – die Steuerzahler würden vorher einspringen. Sie verlangen daher nicht Zinssätze, wie sie das bei anderen Unternehmen mit ähnlich kleinen Kapitalpuffern fordern würden.
  • Einzelne Banken seien möglicherweise gar nicht in der Lage, ihr Eigenkapital zu erhöhen, lautet ein weiteres Argument. Unternehmen können ihr Eigenkapital gewöhnlich auf zwei Arten erhöhen: Durch einbehaltene Gewinne oder durch die Ausgabe neuer Aktien. Wenn ein Unternehmen bzw. eine Bank auf beide Arten nicht in der Lage ist, an neues Kapital zu gelangen, deutet das auf tieferliegende Probleme hin: auf eine Insolvenz der betroffenen Bank oder auf zuviele Banken im Markt, was die betroffenen Institute unprofitabel macht. Die angemessene Lösung wäre in diesem Fall, diese Institute geordnet untergehen zu lassen.

Wie Admati und Hellwig in ihrem Buch und dem zusammenfassenden Dokument eindrücklich darlegen, reichen die vorgeschlagenen Kapitalbedingungen durch Basel III nirgendwohin. Allein schon, dass sich die verlangten Eigenkapitalquoten nicht an den gesamten Anlagen einer Bank orienterieren sollen, sondern an Anlagen, die nach Risikoschätzungen gewichtet werden, entlarven sie als Farce. Staatsanleihen zum Beispiel gelten als so sicher, dass sie keiner Eigenkapitalunterlegung bedürfen, genauso wie das für einige hoch komplexe Verbriefungskonstrukte von Hypotheken gegolten hat, die dann einen wesentlichen Anteil am Ausbruch der Bankenkrise hatten.

Der Eigenkapitalanteil am Gesamtkapital ohne solche Risikogewichtungen – die genannte «Leverage Ratio» – soll nach Basel III voraussichtlich nur gerade 3 Prozent betragen. Wie die aktuelle Debatte in den USA zeigt, streben sie höhere Sätze von 5-6 Prozent an (hier mehr zu dieser Debatte). Das heisst aber selbst dort, dass ein Verlust von 6 Prozent gemessen am Gesamtkapital bereits das gesamte Eigenkapital vernichtet. Anat Admati und Martin Hellwig fordern einen ungewichteten Eigenkapitalanteil von 25-30 Prozent – Quoten, die für andere Unternehmen keineswegs als besonders hoch gelten. Das galt vor einigen Jahrzehnten selbst für die Banken.

Ohne deutlich höhere Eigenkapitalquoten werden Telefongespräche wie jene zwischen den irischen Bankern noch oft geführt werden – nicht nur in Irland. Und wir werden in den meisten Fällen nichts davon erfahren, nur von den Konsequenzen.>

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3.10.2013: <Wie funktioniert ein Hedge-Fond?> - das Aussaugen von Firmen bis in den Bankrott

aus: Facebook: Theo Gottwald;
https://www.facebook.com/theo.gottwald?fref=ts

< 1. Ein paar reiche Amis tun Ihre Kohle auf eine Huafen und wollen 50% Gewinn p.a.
 2. Sie kaufen ein rentables Unternehmen auf
 3. Die Geschäftsführung wird ausgetauscht gegen eine Horde Idioten und Blutsauger
 4. Die Firma wird veranlasst "Kosten zu sparen" (vor allem beim Personal, bei der Warenqualität und beim Support) denn das alles braucht sie eh nicht mehr lang
 5. Die Firma wirbt mit "Life long Quality" (ist kein Risiko denn die Insolvbenz ist schon eingeplant)
 6. Die Firma wird genötigt Riesensummen an Krediten überall aufzunehmen, vor Allem aber bei Kumpels der Investoren. Die dadurch eingenommenen Gelder fliessen direkt und indirekt wieder als Firmengewinn an die US Geldgeber.
 So wird die Firma ausgesaugt. Wie eine Spinne eine Fliege aussaugt.
 7. Parallel dazu wird die "Firma ausgebeint". Alles wert haltige wird verkauft.
 8. Nun wird das Personal zu noch weiterem SPAREN angehalten mit dem Hinweis "die Firma stehe nicht gut da und würde sonst insolvent werden".
 Darum geht es aber nicht es geht nur darum dass die US Investoren das Maximum an Profit herausschlagen.
 9. Nun folgt die Insolvenz, ganz plötzlich, die Angestellten erfahren es typischerweise im Radio. Gleichzeitig wird ein Insolvenzverwalter bestellt, der auch in deren Tasche wirtschaften wird.
 10. Der Insolvenzverwalter verkauft alles nicht niet und nagelfest ist und steckt das Geld entweder selbst ein bzw. gibt es den Investoren, die ja "die Kredite für die Firma gegeben hatten".
 11. Das Personal geht zumeist leer aus, andere Schuldner bekommen auch nichts.
 12. Der Hedgefond hat seine Arbeite erledigt, die Firma ist Pleite, die Kohle auf dem Konto. ->>> Bezahlt haben KUNDEN und Zulieferer. <<<->

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5.10.2013: <Weltbank-Whistleblowerin Karen Hudes enthüllt, wie die globale Elite die Welt regiert> - die BIZ regiert die Finanzen der Welt und muss niemandem Rechenschaft ablegen - die BIZ-Diktatur mit "Weltwiertschaftstreffen" ohne Bürger - 6 Konzerne beherrschen 90% der weltweiten Nachrichten

aus: Kopp-Verlag online; 5.10.2013;
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/michael-snyder/weltbank-whistleblowerin-karen-hudes-enthuellt-wie-die-globale-elite-die-welt-regiert.html

<Michael Snyder

Die amerikanische Juristin Karen Hudes studierte an der renommierten Yale Law School und arbeitete dann mehr als 20 Jahre lang in der Rechtsabteilung der Weltbank. Als sie entlassen wurde, weil sie die Korruption innerhalb der Weltbank öffentlich gemacht hatte, gehörte sie zu den leitenden Rechtsexpertinnen der Bank.

Damit befand sie sich in einer einzigartigen Position, um sich ein genaues Bild davon zu machen, wie die globale Elite die Welt regiert. Die Informationen, die sie nun ans Licht der Öffentlichkeit bringt, sind absolut atemberaubend. Laut Hudes benutzt die Elite ein enggespanntes Netz zentraler Finanzinstitutionen und weltweit agierender Megakonzerne, um die Geschicke der Welt zu lenken. Ziel ist die größtmögliche Kontrolle. Sie will erreichen, dass jeder von uns durch seine Schulden versklavt ist, dass unsere Regierungen aufgrund der ungeheuren Staatsschuldenlast nicht mehr selbstbestimmt handeln können und alle unsere Politiker von ihren hohen Spenden abhängig sind, die sie in die jeweiligen Wahlkämpfe fließen lässt. Da die Elite auch die großen Medienkonzerne besitzt, werden wir auch niemals durch die etablierten Medien erfahren, dass in unserem System etwas grundsätzlich falsch läuft.

Nur zu Klarstellung, hier geht es nicht um eine »Verschwörungstheorie« auf Stammtischniveau. Diese Informationen stammen von einer an der renommierten Universität Yale hervorragend ausgebildeten Juristin, die seit mehr als 20 Jahren auch in den Führungsetagen der Weltbank tätig war. Die folgende Zusammenfassung ihrer Referenzen stammt direkt von ihrer Internetseite:

»Karen Hudes studierte Jura an der Yale Law School und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Amsterdam. Von 1980 bis 1985 arbeitete sie in der amerikanischen US Expert Import Bank und von 1986 bis 2007 in der Rechtsabteilung der Weltbank. Sie gründete den Ausschuss für Nichtregierungsorganisationen in der Abteilung für Völkerrecht der American Bar Association (ABA) und den Ausschuss zu Multilateralismus und zur Rechenschaftspflicht und Haftung internationaler Organisationen der amerikanischen Sektion der International Law Association.«

Heute setzt Hudes alles daran, das korrupte Finanzsystem aufzudecken, mit deren Hilfe die globale Elite den Reichtum der Welt kontrolliert. In einem Interview mit der Zeitschrift The New American diskutierte sie, wie wir sehenden Auges zulassen, dass diese Elitegruppe praktisch die völlige Kontrolle über die Ressourcen der Erde erlangt:

»Eine frühere intime Kennerin der Weltbank, Senior Counsel Karen Hudes, erklärte, das weltweite Finanzsystem werde von einer kleinen Gruppe korrupter, machthungriger Personen aus dem Zentrum der sich in Privatbesitz befindenden amerikanischen Notenbank Federal Reserve beherrscht. Dieses Netzwerk kontrolliere auch die Medien und sei deshalb in der Lage, seine Verbrechen zu vertuschen, erläuterte sie. In einem Interview mit The New American sagte sie, als sie versucht habe, auf das Fehlverhalten und die Missstände bei der Weltbank aufmerksam zu machen, sei sie entlassen worden. Zusammen mit einem ganzen Netzwerk anderer Whistleblower ist Hudes entschlossen, die Korruption offenzulegen und zu beenden. Und sie ist überzeugt, dieses Ziel auch zu erreichen.

Unter Berufung auf eine explosive schweizerische Studie, die im Internetjournal PLOS ON über das ›Netzwerk weltweiter Unternehmenskontrolle‹ veröffentlicht wurde, stellte Hudes heraus, eine kleine Gruppe von Einrichtungen – bei denen es sich größtenteils um Finanzinstitutionen und vor allem Zentralbanken handele – übe aus dem Verborgenen heraus einen massiven Einfluss auf die internationale Wirtschaft aus. ›Wir haben es in Wirklichkeit damit zu tun, dass die Ressourcen der Welt von dieser Gruppe kontrolliert werden‹, erklärte sie und fügte hinzu, diesen ›korrupten machtgierigen Leuten‹ sei es zudem gelungen, auch die Medien zu beherrschen. ›Man lässt es ihnen einfach durchgehen.‹«

Über die Studie, auf die sich Hudes bezieht, habe ich bereits zuvor schon einmal berichtet. Sie wurde von einer Forschungsgruppe der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) erarbeitet, die die Beziehungen zwischen 37 Millionen Unternehmen und Investoren weltweit untersuchten. Dabei fanden sie heraus, dass sozusagen eine »Superstruktur« von lediglich 147 eng miteinander vernetzten Mega-Unternehmen 40 Prozent der gesamten Weltwirtschaft kontrollieren:

»Als die Gruppe die Struktur der Eigentumsverhältnisse weiter aufgeschlüsselt hatte, stellte sich heraus, dass sich viele auf eine ›Superstruktur‹ von 147 extrem eng miteinander verwobenen Unternehmen – sämtliche ihrer Anteile befanden sich im Besitz anderer Mitglieder der Superstruktur – zurückführen ließen, die 40 Prozent des gesamten Vermögens des Netzwerks kontrollierte. ›Das heißt mit anderen Worten, ein Prozent der Unternehmen kontrollierte etwa 40 Prozent des gesamten Netzwerks‹, sagte Glattfelder. Bei den meisten dieser Unternehmen handelte es sich um Finanzinstitutionen. Zu den führenden 20 Unternehmen dieser Gruppe gehörten Barclays Bank, JPMorgan Chase & Co. und die Goldman-Sachs-Gruppe.«

Aber die globale Elite kontrolliert nicht nur diese Mega-Unternehmen. Wie Hudes berichtet, beherrschen sie auch die nicht gewählten, niemandem Rechenschaft schuldigen Organisationen, die die Finanzen praktisch jedes Landes weltweit kontrollieren. Die Weltbank, der Internationale Währungsfonds (IWF) sowie Zentralbanken wie die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) kontrollieren buchstäblich die weltweite Geldschöpfung und den Geldfluss.

Die Spitze dieses Systems bildet die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mit Sitz in Basel. Sie ist die Zentralbank der Zentralbanken. In dem unter diesem Link zu erreichenden Video erläutert Hudes gegenüber Greg Hunter von USAWatchdog.com u.a. folgendes:

»Wir müssen nicht darauf warten, dass irgendjemand die Fed oder die BIZ abschafft… einige Länder haben bereits damit begonnen, Silber und Gold, die Edelmetalle, als Zahlungsmittel anzuerkennen.«

[Die Diktatur der BIZ mit "Weltwirtschaftstreffen" alle zwei Monate ohne jede Beteiligung eines Bürgers]

Viele Menschen haben vermutlich noch nie von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich gehört, aber es handelt sich um eine sehr einflussreiche Institution. In einem früheren Artikel beschrieb ich, wie diese »Weltzentralbank« praktisch an keine Gesetze welcher Regierung auch immer gebunden ist:

»Eine ungeheuer einflussreiche internationale Organisation, von der die meisten Menschen noch nie etwas gehört haben dürften, kontrolliert die weltweite Geldmenge. Sie nennt sich ›Bank für Internationalen Zahlungsausgleich‹ und agiert als Zentralbank der Zentralbanken. Ihren Sitz hat sie im schweizerischen Basel, verfügt aber über Niederlassungen in Hongkong und Mexiko-Stadt. Es handelt sich bei dieser Bank um eine demokratisch nicht legitimierte, niemandem Rechenschaft schuldige Weltzentralbank, die keinerlei Steuern zahlen muss und an keine nationalen Gesetze gebunden ist. Selbst Wikipedia räumt ein (in der englischen Ausgabe), dass die BIZ keiner nationalen Regierung gegenüber rechenschaftspflichtig sei. Die BIZ wurde während des Zweiten Weltkriegs für Geldwäscheoperationen der Nazis genutzt, aber heute hat die BIZ die vorrangige Aufgabe, das zentralistisch geplante Weltfinanzsystem zu beraten und zu lenken. Derzeit gehören 58 Zentralbanken der BIZ an, und sie verfügt über größeren Einfluss auf die Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft (oder jeder anderen Volkswirtschaft) im kommenden Jahr als alle Politiker. Alle zwei Monate treffen sich die Zentralbanker der Welt in Basel zu einem weiteren so genannten ›Weltwirtschaftstreffen‹ (›Global Economy Meeting‹) Auf diesen Veranstaltungen werden Entscheidungen gefällt, die das Leben aller Menschen auf der Erde beeinflussen, aber wir alle sind von der Entscheidungsfindung ausgeschlossen. Die BIZ wurde als Organisation der globalen Elite gegründet, und sie verfolgt die Interessen und Ziele dieser globalen Elite. Sie gehört zu den Eckpfeilern des sich herausbildenden Eine-Welt-Wirtschaftssystems.«

Dieses System ist kein Produkt des Zufalls, vielmehr hat die globale Elite die Entwicklung dieses Systems bereits seit Langem vorangetrieben. In einem früheren Artikel mit der Überschrift »Wer kontrolliert die Welt? Eindeutige Beweise dafür, dass eine Kerngruppe aus der reichen Elite die Fäden zieht« (in englischer Sprache) zitierte ich aus dem Buch des Historikers und Professors an der Georgetown-Universität Carroll Quigley, das er bereits 1966 veröffentlicht hat und in dem er die umfassenden Absichten erläuterte, die die Elite mit der BIZ verfolgt:

»Die Mächte des Finanzkapitalismus verfolgten ein noch weiteres weitreichendes Ziel, sie wollten nicht weniger als ein weltweites System der Finanzkontrolle in privater Hand errichten, das in der Lage sein sollte, das politische System eines jeden Landes und die Weltwirtschaft als ganze zu beherrschen. Dieses System sollte nach Art des Feudalismus durch die weltweiten Zentralbanken kontrolliert werden, die auf der Grundlage geheimer Absprachen, die auf den häufigen privaten Treffen und Konferenzen ausgehandelt werden, konzertiert handeln. An der Spitze dieses Systems soll die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich im schweizerischen Basel stehen, eine private Bank, die von den Zentralbanken der Welt kontrolliert wird, bei denen es sich wiederum um Privatunternehmen handelt.«

Und genau damit haben wir es heute zu tun.

Wir haben es mit einem neofeudalen System zu tun, in dem wir alle sowie unsere nationalen Regierungen in der Schuldenfalle sitzen. Dieses System wird von den Zentralbanken und der Bank für internationalen Zahlungsausgleich regiert und sorgt dafür, dass das weltweite Vermögen aus unseren Händen in die Taschen der globalen Elite fließt.

[6 Konzerne beherrschen 90% aller Nachrichten]

Aber die meisten Menschen sind sich dieser Situation in keiner Weise bewusst, denn diese globale Elite kontrolliert zugleich, was wir sehen, hören und worüber wir nachdenken. Heute beherrschen sechs Medienkonzerne mehr als 90 Prozent aller Nachrichten und Unterhaltungssendungen, die die amerikanische Bevölkerung über das Fernsehen vorgesetzt bekommt.

Karen Hudes will die Struktur und die Hintergründe dieses heimtückischen Systems offenlegen. Alle diejenigen, die sich intensiver damit auseinandersetzen wollen, finden hier ein einstündiges Interview mit Hudes in englischer Sprache, das Joyce Riley von Power Hour mit ihr führte.>

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Quellen
[web01] http://de.wikipedia.org/wiki/Hedonismus



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