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DIE HÖLLE IST DA - und alle schauen zu

40. Atomkraftwerke (AKW) und die Folgen (Teil 19)

Film: Die Fukushima-Lüge. Textbuch mit Fotos

Krebs heilt mit Natron oder mit Blutgruppenernährung.

Das Atomkraftwerk von Fukushima Daiichi vor 2011
Atomkraftwerk von Fukushima Daiichi vor 2011

Das Gelände des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi
              wurde ABSICHTLICH abgetragen, um die Bauhöhe von den
              geplanten 35 m.ü.M. auf 10 m.ü.M. abzusenken - die
              japanische Mentalität liebt den Harakiri (Selbstmord)...
Das Gelände des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi wurde ABSICHTLICH abgetragen, um die Bauhöhe von den geplanten 35 m.ü.M. auf 10 m.ü.M. abzusenken

Ein explodierter Atomreaktor des Atomkraftwerks
              Fukushima Daiichi, Sicht von oben nach dem 11. März 2011
Ein explodierter Atomreaktor des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi, Sicht von oben nach dem 11. März 2011

präsentiert von Michael Palomino (2014)

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aus: YouTube: Die Fukushima-Lüge: 1 Jahr danach, ZDF zoom, 7.3.2012
http://www.youtube.com/watch?v=CPQ-AZzL_kA


Die Fahrt in die Region Fukushima mit Schutzkleidung - Atomingenieur Yukitero Naka

Stadtdurchfahrt
                "Sperrzone Fukushima"
Stadtdurchfahrt "Sperrzone Fukushima"

Sprecher:

Um uns vor radioaktivem Staub zu schützen und um als Europäer nicht direkt von der Polizei erkannt zu werden, tragen wir Schutzkleidung (18sek.).

Das verseuchte Gebiet um das verseuchte, japanische Atomkraftwerk ist verbotene Zone. Wir treffen uns mit einem Mann, der uns hineinbringen will, der uns zeigen will, was wirklich los ist (31sek.).

Yukitero Naka ist Chef eines Ingenieurbüros., das für die japanische Atomindustrie arbeitet - auch in Fukushima (48sek.). Wir passieren die Checkpoints unerkannt. Arbeiter kehren in Bussen vom Einsatz an der Atomruine zurück (57sek.).

Vieles deutet darauf hin, dass die Katastrophe vom 11. März [2011] erst das Vorspiel für das sein könnte, was Japan und der Welt noch bevorsteht, warnt Naka.  (1min.5sek.). Um diese Gefahr zu begreifen, müssten wir die Vergangenheit verstehen (1min.11sek.).

Titel: "Die Fukushima-Lüge" (1min.22sek.). "Ein Film von Johannes Hano" (1min.27-32sek.).

Filmtitel: Die Fukushima-Lüge
Filmtitel: Die Fukushima-Lüge

Filmautor: Johannes Hano
Filmautor: Johannes Hano

Sprecher:

Wir sind in der Sperrzone, 7 km entfernt von der Atomruine (1min.38sek.). Yukitero Naka hat hier gelebt und gearbeitet, zwischen den beiden Atomkraftwerken Fukushima Daishi und Fukushima Daini (1min.47sek.).

Eingeblendeter Name: "Tomioka" (1min.47sek.) (die Gemeinde, auf der das Atomkraftwerk Fukushima Daini liegt [web1]).

Tomioka mit dem Atomkraftwerk
                Fukushima Daini
Tomioka mit dem Atomkraftwerk Fukushima Daini

Sprecher:

Yukitero Naka und seine Leute hatten seit vielen Jahren auf schwere Sicherheitsmängel in den Atomkraftwerken aufmerksam gemacht, aber niemand hat auf sie gehört (2min.).


Atomingenieur Yukitero Naka erzählt vom "Atomdorf"

Atomingenieur von Fukushima,
                Yukitero Naka
Atomingenieur von Fukushima, Yukitero Naka

<Ein paar wenige Ingenieure haben meine Bedenken ernst genommen, durften ihnen aber keine Aufmerksamkeit schenken.> (2min.12sek.)

<Es gibt in Japen eine grosse, einflussreiche Gruppe: In Japan nennen wir sie das "Atomdorf".> (2min.20sek.)

<Ihre Philosophie ist: "Wirtschaftlichkeit zuerst."> (2min.24sek.)

<Dieses "Atomdorf" besteht aus Tepco, der Regierung und aus Wissenschaftlern an den Universitäten.> (2min.32sek.)

<Diese Gruppe trifft alle wichtigen Entscheidungen.> (2min.36sek.)


Der damalige Premier Naoto Kan erzählt

Wir treffen uns in Tokio mit Naoto Kan. Er war damals Regierungschef, und musste das Land durch die schwerste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg führen (2min.52sek.).

Er wird Dinge erzählen, die uns fassungslos machen, über ein Netzwerk berichten, das selbst den Premierminister im Dunkeln lässt (3min.0sek.).

In den Medien werden Lügen über ihn verbreitet. Er wird zum Rücktritt gezwungen. Der Regierungschef hatte sich mit dem "Atomdorf" angelegt (3min.8sek.).

Der japanische Premierminister
                Naoto Kan, Portrait
Der japanische Premierminister Naoto Kan, Portrait

<Das grösste Problem von allen ist, dass Vorkehrungen, die in der Vergangenheit, noch vor dem 11. März [2011] von Anfang an hätten getroffen werden müssen, nicht getroffen worden sind.> (3min.24sek.)

<In diesem Sinne ist der direkte Auslöser dieses Unfalls zwar der Tsunami, aber der wesentliche Fehler war, dass die entsprechenden Vorkehrungen nicht getroffen worden waren.> (3min.32sek.)

<Dies ist ein Fehler der Verantwortlichen, die einfach nicht das getan haben, was notwendig gewesen wäre.> (3min.38sek.)

[Bild: Tokio bei Nacht mit viel Stromverbrauch]

Sprecher:

Ursache für die Katastrophe also nicht Erdbeben und Tsunami? (3min.47sek.)

Wir sind auf den Spuren des Atomdorfs und entdecken dabei ein Netz aus Lügen, Kumpanei und krimineller Energie (3min.54sek.).

[Bild: Flugreise über den Wolken]

San Francisco: Der Wartungsingenieur Kei Sugaoka, der in Fukushima beschäftigt war: Tepco erwartete von den Ingenieuren von General Electric, dass Berichte gefälscht wurden

Unsere Recherche führt uns über zwei Kontinente. Wir fliegen nach Kalifornien nach San Francisco (4min.5sek.).

San Francisco, Fahrt über die
                Golden Gate Bridge
San Francisco, Fahrt über die Golden Gate Bridge

Wir sind mit einem Mann verabredet, der über viele Jahre die Wartung der Reaktoren in Fukushima durchgeführt hat (4min.27sek.),

und der dabei erlebt, wie der japanische Stromgigant Tepco auch die schwersten Zwischenfälle vertuscht (4min.33sek.).

Der erste Reaktor dort wird Anfang der 1970er Jahre vom "amerikanischen" Industriekonzern "General Electric" gebaut (4min.42sek.).

"Amerikanische" Ingenieure übernehmen die Inspektionen, und immer wieder gibt es Probleme in Fukushima (4min.47sek.).

Frage an den japanischen Ingenieur:

<Was erwartete Tepco von Ihnen, als Sie ihre Inspektion beendet hatten?> (4min.54sek.)

Sugaoka: <Ich kann ihnen mit zwei Worten beschreiben, was sie von mir wollten, als wir die Risse gefunden hatten: Shut up! Halts Maul! Erzähl nichts!> (5min.4sek.)

Der Wartungsingenieur von
                General Electric im Ruhestand, Kei Sugaoka, Portrait
Der Wartungsingenieur von General Electric im Ruhestand, Kei Sugaoka, Portrait

Sprecher:

Probleme sind nicht vorgesehen, denn mit Atomenergie gibt es schliesslich keine Probleme in Japan (5min.13sek.).

Und der "amerikanische" Ingenieur Kei Sugaoka soll daran nichts ändern (5min.18sek.).

Sugaoka:

<Es war 1989. Wir waren da, um eine Videoinspektion des Dampftrockners vorzunehmen. Wir starteten also unsere Inspektion des Reaktors und plötzlich sahen wir einen wirklich grossen Riss, einen Riss von einer Grösse, wie ich ihn noch niemals vorher gesehen hatte.> (5min.38sek.)


Reaktor 1 von Fukushima Daichi: Der Dampftrockner ist verkehrt eingebaut - muss verschwiegen werden

Sprecher:

Aber das ist nicht das einzige, was Kei Sugaoka und sein Kollege herausfinden (5min.45sek.).

Kei Sugaoka zeigt den
                Inspektionsbericht über den Dampftrockner von Fukushima
                Daiichi von 1989 [?]
Kei Sugaoka zeigt den Inspektionsbericht über den Dampftrockner von Fukushima Daiichi von 1989 [?]

Wartungsingenieur Kei Sugaoka:

<Mein Kollege schaut in den Reaktor und ich sehe, wie seine Augen immer grösser werden.> (5min.51sek.)

<Und dann sagt er: Die haben den Dampftrockner verkehrt herum eingebaut.> (5min.57sek.)

Sprecher:

An zentralen Bauteilen des Reaktors [Nummer 1] gibt es also schwerste Fehler und Mängel (6min.4sek.).

Kei Sugaoka leitet die Inspektion, ist für die korrekte Abwicklung verantwortlich, seine Ergebnisse aber gefallen Tepco nicht (6min.14sek.).

Sugaoka:

<Wir machten also die Inspektion, fanden die Risse und sie verlangten von uns, das Videomaterial darüber zu löschen.> (6min.23sek.)

<Den Inspektionsbericht durfte ich auch nicht schreiben.> (6min.26sek.)

<Ich habe ihn nur unterschrieben. Sie wussten, dass ich auf jeden Fall den falschen Einbau des Dampftrockners vermerkt hätte.> (6min.32sek.)

Frage des Filmreporters:

<Die wollten also, dass Sie Dokumente fälschen?> (6min.36sek.)

Suguoka:

<Ja! Sie zwangen unser Management, Dokumente zu fälschen!> (6min.40sek.)


Berichte von Wartungsingenieur Kei Suguoka nach der Entlassung von General Electric

Kei Sugaoka und Reporter
                Johannes Hano gehen Berichte durch
Kei Sugaoka und Reporter Johannes Hano gehen Berichte durch

Sprecher:

10 Jahre schweigt Sugaoka aus Angst, seinen Job zu verlieren. (6min.47sek.)

Als General Electric ihn entlässt, bricht er sein Schweigen und teilt alles den zuständigen, japanischen Behörden mit. (6min.53sek.)

Doch zu seinem Erstaunen passiert jahrelang nichts. (6min.56sek.)

Japans Atomaufsicht versucht, ihn abzuwimmeln. (7min.0sek.)


Der Ex-Gouverneur von Fukushima, Eisaku Sato, sammelt Meldungen und sendet sie - und alles schweigt

[Foto von Fukushima]

2001 aber findet der "amerikanische" Ingenieur schliesslich einen Verbündeten, hier in Japan, in Fukushima. (7min.17sek.)

Eisaku Sato war 18 Jahre lang Gouverneur der Präfektur Fukushima, Mitglied der damals regierenden Partei LDP. (7min.32sek.)

Sato ist ein Mann des politischen Establishment, der schon mal das japanische Prinzenpaar auf Reisen begleitet (7min.39sek.).

Auch er liess sich überzeugen, dass von den Atomkraftwerken keine Gefahr für die Bevölkerung ausgehe (7min.47sek.).

Doch dann verlor Sato sein Vertrauen (7min.51sek.).

Eisaku Sato:

Ex-Gouverneur der Präfektur
                Fukushima, Eisaku Sato, Portrait
Ex-Gouverneur der Präfektur Fukushima, Eisaku Sato, Portrait

<Ich hatte 20 Fax-Nachrichten bekommen von Informanten aus den Atomkraftwerken meiner Präfektur, darunter auch zwei von Kei Sugaoka.> (8min.4sek.)

<Das Wirtschaftsministerium hatte sie alle - anstatt die Vorwürfe zu prüfen - direkt an Tepco weitergeleitet.> (8min.10sek.)

<Und dann hat sich etwas ereignet, was ich kaum glauben konnte: Bei Tepco wurden die Berichte einfach gefälscht!> (8min.17sek.)


Die Warnung vor einem grossen Atomunfall - Entlassungen und Beförderungen bei Tepco

<Ich habe dann in einem Zeitungsartikel geschrieben, dass sich - wenn sie so etwas weitertun - mit Sicherheit ein schwerer Unfall ereignen wird.> (8min.24sek.)

Bild vom Zentrum von Tokio mit
                der Skyline
Bild vom Zentrum von Tokio mit der Skyline

Sprecher:

Jetzt kommen die Bürokraten nicht mehr umhin zu handeln. 17 Reaktoren werden abgeschaltet (8min.34sek.)

Eine Untersuchungskommission findet heraus, dass der Stromkonzern Tepco seit Jahrzehnten Wartungsberichte fälscht, schwere Zwischenfälle vertuscht, sogar eine Kernschmelze in Fukushima, die 30 Jahre lang verheimlicht worden war. (8min.48sek.)

Führungskräfte treten zurück, Mitarbeiter werden getadelt, bekommen aber neue Posten. Angeklagt wird niemand. (8min.58sek.)

Der Hauptverantwortliche bei Tepco, Tsunehisa Katsumata, wird sogar zum Präsidenten des Konzerns befördert (9min.4sek.).

Tsunehisa Katsumata, der
                Versager wird der neue "Präsident" bei Tepco
Japanische Logik: Tsunehisa Katsumata, der Versager wird der neue "Präsident" bei Tepco

Er entschuldigt sich bei Gouverneur Sato für die Fälschungen und unehrenhaftes Verhalten (9min.12sek.).

Doch Sato gibt keine Ruhe, kritisiert immer wieder den raschen Ausbau der Atomenergie (9min.18sek.).

Damit aber verstösst er gegen die Spielregeln der japanischen Atompolitik (9min.27sek.).

2004 soll sich das rächen (9min.31sek.).


Die Rache von Tepco gegen den Fukushima-Gouverneur Sato

Eisaku Sato berichtet:

<Am 27. Dezember erschien in einer Zeitung ein Bericht, dass ich in illegale Grundstücksgeschäfte verwickelt sei.> (9min.42sek.)

<Autor war ein Journalist, der eigentlich auf Atompolitik spezialisiert war. Die Geschichte war frei erfunden.> (9min.48sek.)

<Dann wurde mein Bruder verhaftet. Der zuständige Staatsanwalt war aus der Behörde des Ministerpräsidenten vorübergehend hierher versetzt worden.> (9min.57sek.)

<Sein Name war Burimoto, und er hat meinem Bruder gesagt: "Früher oder später werden wir deinen Bruder, den Gouverneur, vernichten."> (10min.5sek.)

<Das ging so weit, dass sie etwa 200 Personen aus meinem Umfeld unter Druck gesetzt haben.> (10min.11sek.)

<Sie haben ihnen gesagt: "Reden Sie doch mal schlecht über den Gouverneur. Das reicht uns schon."> (10min.15sek.)

<Zwei oder drei haben den Druck nicht ausgehalten - haben Selbstmord begangen.> (10min.21sek.)

<Einer meiner Abteilungsleiter liegt bis heute im Koma.> (10min.25sek.)

Sprecher:

Um seine Freunde und Mitarbeiter zu schützen, tritt Sato zurück (10min.30sek.).

Ein Gericht bestätigt später seine Unschuld, aber der Störenfried, der es gewagt hatte, das Schweigen zu brechen, ist erledigt (10min.39sek.).


Die japanische Atom-Mafia "Atomdorf" regiert und schmiert mit "Spenden" an japanische Politiker, Kultur, Sport und Medien

Industrie in Tokio, vom
                "Atomdorf" beherrscht
Industrie in Tokio, vom "Atomdorf" beherrscht

Es ist die Rache einer mächtigen Gruppe, die grosse Teile der japanischen Gesellschaft fest im Griff hat (10min.46sek.), und für die es in Japan den verharmlosenden Namen "Atomdorf" gibt (10min.51sek.).


Ex-Premier Naoto Kan berichtet:

Ex-Premierminister Naoto Kan,
                Portrait
Ex-Premierminister Naoto Kan, Portrait

<In Japan gibt es seit langem, vor allem in den letzten zehn, zwanzig Jahren, vielerlei Formen der Unterdrückung von Äusserungen in Bezug auf die Gefahren der Atomenergie.> (11min.2sek.)

<Wenn Spezialisten an den Universitäten sagen, dass eine bestimmte Gefahr bestehen könnte, dann haben sie keine Karrierechancen mehr.> (11min.10sek.)

<Politiker erhalten vielerlei finanzielle Unterstützung von den Energieunternehmen, aber wenn man etwas über die Gefahren der Atomenergie sagt, dann verliert man diese Unterstützung.> (11min.19sek.)

<Oder andersherum: Wenn man der Atomenergie zustimmt, erhält man grosszügige Spenden.> (11min.25sek.)

<Das gilt auch für die Kultur, den Sport, und das schliesst die Medien mit ein.> (11min.30sek.)

[Im Klartext: In Japan herrscht eine Atom-Korruption wie in Frankreich und noch in anderen Ländern...]

<Und aufgrund dieser Verflechtungen sind Verhältnisse geschaffen worden, in denen Kritik kaum geäussert werden kann.> (11min.38sek.)

<Deshalb ist das "Atomdorf" keinesfalls ein Problem auf einem kleinen Gebiet, sondern es umfasst das ganze Land.> (11min.45sek.)

<Alle sind in diesem "Atomdorf" gefangen.> (11min.48sek.)


Japanischer Atom-Filz: Geschmierte Parlamentarier und Posten-Filz: Tepco-Posten werden mit Leuten aus der Atomkontrollbehörde besetzt

Das japanische Parlament mit
                über 100 geschmierten Tepco-Vasallen
Das japanische Parlament mit über 100 geschmierten Tepco-Vasallen

Sprecher:

Premierminister Karn steht einem Parlament gegenüber, in dem mehr als 100 Abgeordnete Geld von Tepco bekommen, darunter auch ehemalige Premierminister, aber auch Mitglieder seiner eigenen Partei (12min.3sek.).

Doch das Netz ist noch sehr viel grösser: Viele Beamte wechseln nach Ende ihrer Laufbahn zum Stromgiganten (12min.10sek.).

Seit 1962 wird der Posten des Tepco-Vizepräsidenten mit ehemaligen Topbeamten aus dem für die Atomaufsicht zuständigen Ministerium besetzt (12min.19sek.).

[Also findet gar keine unabhängige Kontrolle mehr statt].

"Amuka Dari" heissen sie auf Japanisch, "die vom Himmel Herabgestiegenen" (12min.24sek.).

Beispiel eines japanischen Atomministers: Tokio Kanu

Doch es geht auch andersherum: Tokio Kanu wechselt als Vizepräsident von Tepco ins Parlament, ist dort für die damalige Regierungspartei LDP 12 Jahre lang zuständig für Energiepolitik, bevor er zu Tepco zurückkehrt (12min.40sek.).

Atomkorruption in Japan: Tokio
                Kanu ist zuerst Vizeminister von Tepco, und dann ist er
                12 Jahre lang "Energieminister", und kehrt
                dann zu Tepco zurück...
Atomkorruption in Japan: Tokio Kanu ist zuerst Vizeminister von Tepco, und dann ist er 12 Jahre lang "Energieminister", und kehrt dann zu Tepco zurück...


Beispiel eines japanischen Atom-Parlamentariers Taro Kono und die konservative Atom-Partei LDP

Über dieses Netzwerk sprechen wir mit dem Abgeordneten Taro Kono. Kono stammt aus einer prominenten Politiker-Dynastie, der Vater war Aussenminister (12min.53sek.).

Taro Kono, japanischer
                Abgeordneter der LDP, Portrait
Taro Kono, japanischer Abgeordneter der LDP, Portrait

Kono gehört der konservativen LDP an, die das Land seit dem Zweiten Weltkrieg fast 60 Jahre lang regiert hat (12min.58sek.).

Es war die LDP, die den Auf- und Ausbau der Atomindustrie massiv gefördert hat (13min.4sek.).

Taro Kono:

<Nun, sie haben immer gesagt: "Atomunfälle können in Japan nicht passieren."> (13min.9sek.)

<Sie haben den Menschen nie gesagt, dass sie darauf vorbereitet sein müssen.> (13min.13sek.)

<Sogar die Lokalregierungen wurden nicht auf die Gefahren hingewiesen.> (13min.16sek.)

<Es hiess immer nur, ihr braucht euch nicht auf einen Ernstfall vorzubereiten, weil es ihn schlicht nicht geben kann.> (13min.23sek.)

<Sie haben versucht, diese Fiktion aufrechtzuerhalten und die Wahrheit mit Geschichten vertuscht, die sie sich ausgedacht haben.> (13min.29sek.)

<Und jetzt müssen sie zugeben, das sind alles Lügen.> (13min.32sek.)

[Und so lügen die Regierungen weltweit für die Atomindustrie, vor allem Frankreich, England, die Schweiz, die "USA" und Russland...]


Der Tsunami vom 11. März 2011: "An manchen Stellen bis zu 30 m hoch"

Sprecher:

Und in dieser Atmosphäre bricht am 11. März 2011 eine Katastrophe [herein], wie sie Japan noch nicht gesehen hat. (13min.45sek.)

(Das Erdbeben ("Tohoku-Erdbeben") vom 11. März 2011 um 14 Uhr 46 hatte sein Epizentrum mit der Stärke 9 130 km vor der Küste östlich der Stadt Sendai. Schon in den zwei Tagen zuvor ereigneten sich Vorbeben der Stärke 6 und 7. Das Hauptbeben der Stärke 9 um 14 Uhr 46 dauerte 5 Minuten. Es folgten noch am selben und am folgenden  Tag weitere Nachbeben der Stärke 6,4 bis 7,9. Auf dem japanischen Festland wurde das Hauptbeben mit Stärke 6 bis 7 wahrgenommen. Der anschliessende Tsunami war bis zu 38 Meter hoch, bei Fukushima 15 Meter hoch. Die Schutzmauer des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi ist nur 6 m hoch, wurde vom Tsunami überwunden und das AKW stand stundenlang mit allen Reaktoren bis 5 m unter Wasser [Bauhöhe 10 m.ü.M.]. Japan wurde um 27 m verschoben. Manche Küsten von Japan senkten sich um bis zu 1,2 Meter ab. Vertikale Plattenbewegungen waren [am Meeresboden] bis zu 7 m Höhendifferenz zu verzeichnen [web02]).

Um 14 Uhr 46 wird das Land von einem der stärksten jemals gemessenen Beben heimgesucht.  Es hat die Stärke 9.> (14min.0sek.)

[Bilder, wie Leute auf die Strasse rennen].

Aber das Erdbeben ist nur der Auslöser für den Horror, der sich weit vor der Küste im Pazifik entfaltet. (14min.14sek.)

Mit mehreren 100 Stundenkilometer Geschwindigkeit rast eine Riesenwelle - ein Tsunami - auf Japans Ostküste zu (14min.21sek.).

Tsunami in Japan 2011 (01)
Tsunami in Japan 2011 (01)

Die Welle ist an manchen Stellen bis zu 30 Meter hoch und löscht ganze Städte aus (14min.27sek.).

Fast 20.000 Menschen verlieren ihr Leben in den Fluten (14min.36sek.).

Tsunami in Japan 2011 (02)
Tsunami in Japan 2011 (02)

Tsunami in Japan 2011 (03)
Tsunami in Japan 2011 (03)

Auch auf das noch intakte Atomkraftwerk Fukushima Daichi rollte die Welle zu (15min.23sek.).

Dessen Tsunami-Schutz mit seinen 6 Metern ist viel zu niedrig. Jetzt rächt sich, dass weder Tepco noch die Atomaufsicht Warnungen vor den sogenannten Killer-Tsunamis ernst nahmen (15min.33sek.) und der Standort sogar noch umgeplant wurde (15min.36sek.). [Das Atomkraftwerk wurde statt auf 35 m nur auf 10 m Höhe gebaut...]

Tsunami in Japan 2011, beim
                Atomkraftwerk Fukushima Daiichi überwindet der Tsunami
                die Schutzmauer (01)
Tsunami in Japan 2011, beim Atomkraftwerk Fukushima Daiichi überwindet der Tsunami die Schutzmauer (01)

Tsunami in Japan 2011, beim Atomkraftwerk
                Fukushima Daiichi überwindet der Tsunami die Schutzmauer
                (02)
Tsunami in Japan 2011, beim Atomkraftwerk Fukushima Daiichi überwindet der Tsunami die Schutzmauer (02)


Das AKW Fukushima Daiichi war in 35 m Höhe über Meer geplant, wurde aber dann auf 10 m Höhe über Meer gebaut

Naoto Kan berichtet:

<Der Ort, wo das Kraftwerk ursprünglich errichtet werden sollte, war in einer Höhe von 35 Metern.> (15min.50sek.)

<Dann wurde die Erde bis auf gerade mal 10 Meter über dem Meeresspiegel abgetragen und die Atomanlage gebaut.> (15min.56sek.)

<Es hiess: Die niedrigere Lage wäre besser, um Wasser aus dem Meer zu pumpen.> (16min.0sek.)

<In Tepcos eigener Firmengeschichte steht, dass genau das wirtschaftlich besonders effizient sei.> (16min.6sek.)

Das Gelände des Atomkraftwerks
                Fukushima Daiichi wurde ABSICHTLICH abgetragen, um die
                Bauhöhe von den geplanten 35 m.ü.M. auf 10 m.ü.M.
                abzusenken - die japanische Mentalität liebt den
                Harakiri (Selbstmord)...
Das Gelände des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi wurde ABSICHTLICH abgetragen, um die Bauhöhe von den geplanten 35 m.ü.M. auf 10 m.ü.M. abzusenken - die japanische Mentalität liebt den Harakiri (Selbstmord) und reisst damit seit 2011 den ganzen Planeten in die Verstrahlung...


Kein Strom - Kernschmelzen - Explosionen - die strahlende Ruine

Sprecher:

Die Riesenwelle gibt dem schwer beschädigten Atomkraftwerk den Rest. Erst fällt der Strom aus. Dann werden die Notstromaggregate überflutet, weil sie viel zu tief liegen. (16min.20sek.)

Ohne Strom aber gibt es keine Kühlung der Reaktorkerne mehr (16min.24sek.).

Das meterhoch überschwemmte
                Atomkraftwerk Fukushima Daiichi, voller Treibgut
Das meterhoch überschwemmte Atomkraftwerk Fukushima Daiichi, voller Treibgut

Die Notfallzentrale funktioniert nicht, weil auch dort der Strom ausfällt

Der Ex-Premier Naoto Kan berichtet:

<Nach dem Gesetz braucht jedes Atomkraftwerk für den Ernstfall eine Notfallzentrale.> (16min.35sek.)

<In Fukushima lag die 5 km von dem Kraftwerk entfernt, doch sie hat nicht eine Minute funktioniert.> (16min.41sek.)

<Wegen des Bebens kamen die Leute dort nicht gleich hin. Dann gab es keinen Strom. Und damit waren sämtliche Übertragungsgeräte ausser Betrieb.> (16min.49sek.)

<Das heisst, dass dieses Notfallzentrum mit dem Ernstfall konfrontiert überhaupt nicht funktioniert hat.> (16min.54sek.)

<Bei dem Gesetz wurde nicht einmal bedacht, dass Erdbeben und Atomunfall gleichzeitig auftreten können.> (17min.0sek.)


Der Premier ohne Info - Tepco will nichts zugeben

Naoto Kan bekommt zu diesem Zeitpunkt so gut wie keine Informationen über die dramatische Entwicklung am Kernkraftwerk (17min.8sek.).

Japans Premierminister erfährt erst aus dem Fernsehen von einer schweren Explosion in Fukushima (17min.14sek.).

Explosion von Reaktoren des
                Atomkraftwerks in Fukushima Daiichi, 11. März 2011
Explosion von Reaktoren des Atomkraftwerks in Fukushima Daiichi, 11. März 2011

Naoto Kan:

<Von Tepco gab es auch über eine Stunde nach den Bildern im Fernsehen noch immer keinen Bericht, was für eine Explosion sich dort ereignet hatte.> (17min.24sek.)

<Auch wenn es direkt vor Ort wahrscheinlich sehr schwer gewesen sein muss, die Situation richtig einzuschätzen, Tepco hätte die Lage ordentlich beurteilen und uns und die Öffentlichkeit informieren müssen. Aber da haben sie sich nicht ausreichend bemüht.> (17min.37sek.)


Die hilflosen Versuche von Tepco einer "Reparatur"

Sprecher:

Am 15. März 2011 - 4 Tage nach der Katastrophe - versuchen Tepco und die japanische Atomenergiebehörde, noch immer öffentlich zu beschwichtigen und die Gefahr herunterzuspielen (17min.50sek.).

Ein explodierter und
                ausgebrannter Reaktor im Atomkraftwerk Fukushima
                Daiichi, 14. März 2011
Ein explodierter und ausgebrannter Reaktor im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi, 14. März 2011

Aber heimlich trägt Tepco die Bitte an Premierminister Kan heran, die Mitarbeiter aus dem AKW evakuieren zu dürfen, weil sonst alle sterben (18min.0sek.).

Ein Messgerät im Atomkraftwerk
                Fukushima Daiichi zeigt 252 bis 386 an, hier 361
Ein Messgerät im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi zeigt 252 bis 386 an, hier 361. Der Geigerzähler dürfte manipuliert gewesen sein.

Ex-Premier Naoto Kan verbietet den Rückzug!

Naoto Kan berichtet:

<Ich habe den Firmenpräsidenten von Tepco kommen lassen. Ich habe ihm gesagt, dass ein Rückzug nicht in Frage kommt.> (18min.7sek.)

<Denn wenn Sie sich von dort zurückziehen, dann wird es Kernschmelzen geben mit einer enormen Freisetzung von radioaktivem Material.> (18min.13sek.)

<Wenn das passiert, wird ein sehr grosses Gebiet unseres Landes unbewohnbar.> (18min.18sek.)

[Zu diesem Zeitpunkt sind bereits 3 Kerne geschmolzen, was 2 Monate verheimlicht wird - so ist die japanische Selbstmord-Politik].


Ex-Premier Naoto Kan fliegt selbst über der strahlenden Atomruine von Fukushima Daiichi

Sprecher:

Kan vertraut Tepco von Anfang an nicht, fliegt selbst nach Fukushima, will sich vor Ort informieren (18min.25sek.).

Ein explodierter Atomreaktor
                des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi, Sicht von oben
                nach dem 11. März 2011
Ein explodierter Atomreaktor des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi, Sicht von oben nach dem 11. März 2011

Tepco verschweigt: 3 Kernschmelzen sind bereits passiert

Doch was Japans Premierminister zu diesem Zeitpunkt niemand sagt: In drei Reaktoren ist es schon längst zum Supergau [Kernschmelze] gekommen, gleich am 11. März [2011], am Abend der Katastrophe. (18min.35sek.)

Naoto Kan:

<In den Berichten von Tepco und der japanischen Atomaufsichtsbehörde, die Tepco kontrolliert, war nicht mit einem Satz erwähnt, dass Brennstäbe beschädigt sind, oder dass es zu einer Kernschmelze gekommen ist.> (18min.50sek.)

<In dem Bericht vom 15. März [2011] hiess es, dass ein solcher Zustand noch nicht eingetreten sei.> (18min.56sek.)


Tepco 1 Jahr danach

Die Firmenzentrale der
                Lügenfabrik Tepco
Die Firmenzentrale der Lügenfabrik Tepco

Sprecher:

Tokio, ein Jahr nach der Katastrophe. Wir wollen von Tepco wissen, warum es zwei Monate gedauert hat, bis sie zugaben, was alle Experten weltweit schon längst vermutet hatten (19min.14sek.):

Dass es in den Reaktoren schon gleich zu Beginn der Katastrophe zum Supergau gekommen war (19min.21sek.).

Pressekonferenz bei Tepco zum 1-Jahr-"Jubiläum" der Katastrophe von Fukushima: Frage des Filmemachers:

"Wann wussten Sie, dass es Kernschmelzen in den Reaktoren 1, 2 und 3 gegeben hat?" (19min.31sek.)

Der Sprecher der Lügenfabrik Tepco, Junichi Matsumoto, antwortet:

Der Sprecher der Lügenfabrik
                Tepco, Junichi Matsumoto
Der Sprecher der Lügenfabrik Tepco, Junichi Matsumoto

<Wir konnten das natürlich nicht mit unseren eigenen Augen sehen, aber wir haben die Situation auf der Grundlage der Daten der Hauptverwaltungszentrale eingeschätzt.> (19min.42sek).

<Dass der Kern geschmolzen ist und sich wahrscheinlich am Boden des Druckbehälters befindet, ist uns erst Anfang Mai [2011] bewusst geworden.> (19min.48sek.)


Die Lügenfabrik Tepco lügt weiter!

[Bild: Dokumente von Tepco auf einem Tisch ausgelegt]

Sprecher:

Verstecken hinter Daten und Papier, auch heute noch:

Auf täglichen Pressekonferenzen präsentiert der Stromgigant Daten, dass die Lage im Atomkraftwerk unter Kontrolle sei (20min.0sek.).

In all dem Datenwust versteckt [sind] aber auch Informationen, die einen zweifeln lassen, ob die Verantwortlichen der Katastrophe wirklich wissen, was sie tun (20min.8sek.).


Radioaktiv verseuchtes Kühlwasser "verschwindet" - Leitungen werden von Gras "durchbohrt"

Ganz nebenbei erklärt der Sprecher, dass radioaktiv verseuchtes Kühlwasser verschwunden sei (20min.13sek.).

Der Grund: Die Leitungen auf dem Gelände würden von wachsendem Gras durchlöchert (20min.18sek.).

Fukushima Daiichi, Leitungen
                werden von Gras durchlöchert und deswegen
                "verschwindet" gemäss Tepco Kühlwasser
Fukushima Daiichi, Leitungen werden von Gras durchlöchert und deswegen "verschwindet" gemäss Tepco Kühlwasser

Frage des Filmreporters an der Pressekonferenz:

"Haben Sie gerade gesagt, dass Sie radioaktives Wasser durch Leitungen transportieren, die durch Gras zerstört werden können?" (20min.25sek.)

Sprecher der Lügenfabrik Tepco:

<Nun ja, es war das erste Mal, dass wir Leitungen und Rohre auf der Wiese verlegt haben. Und dass unsere Kenntnisse diesbezüglich nicht ganz ausreichend waren.> (20min.38sek.)


Eine Fahrt zur Geisterstadt Tomioka - mit Atomingenieur Yukitero Naka

Die Geisterstadt Tomioka, 7km
                vom explodierten Atomkraftwerk Fukushima Daiichi
                entfernt
Die Geisterstadt Tomioka, 7km vom explodierten Atomkraftwerk Fukushima Daiichi entfernt

Sprecher:

Aber es ist nicht nur Gras, das die Atomruine gefährdet (20min.52sek.).

Wir sind in Tomioka, eine Geisterstadt (20min.57sek.).

7 km sind es von hier zu dem, was von Fukushima noch übrig ist. Wir sind unterwegs mit Yukitero Naka, dem Atomingenieur (21min.8sek.).

Anwohnern wie ihm ist es erlaubt, stundenweise zurückzukehren, um persönliche Gegenstände aus der Sperrzone herauszuholen (21min.15sek.).

Er zeigt uns eine Firma, vom Erdbeben verwüstet, von der Strahlung unbewohnbar gemacht (21min.23sek.).

Atomingenieur Yukitero Naka in
                seiner Firma in Tomioka, das Durcheinander vom Erdbeben
                ist noch vorhanden
Atomingenieur Yukitero Naka in seiner Firma in Tomioka, das Durcheinander vom Erdbeben ist noch vorhanden


Yukitero Naka berichtet, nun als Präsident der "Tohuku Enterprise":

<Dieses Holzhaus war sehr angenehm, ein schönes Büro.> (21min.35sek.)

<Es war leise, kühl im Sommer, und warm im Winter.> (21min.40sek.)

<Meine Leute waren sehr glücklich hier.> (21min.43sek.)

Sprecher:

80 Nuklearexperten arbeiten für ihn, seit der Katastrophe das zerstörte Atomkraftwerk unter Kontrolle zu halten (21min.54sek.).


Es gibt bald keine unverstrahlten Facharbeiter mehr

Yukitero Naka und seine Leute wissen, was sich in der Atomruine wirklich abspielt (21min.59sek.).

Und dann äussert Naka seine grösste Sorge:

<Meine grosse Sorge ist, dass wir bald keine Fachkräfte mehr haben, die in dem zerstörten Kraftwerk arbeiten können.> (22min.7sek.)

<Denn die meisten erreichen demnächst ihre Strahlen-Höchstdosis. Ich weiss nicht, wo wir genügend Fachkräfte für die Arbeit in der Anlage herholen sollen.> (22min.19sek.)

Atomingenieur Yukitero Naka
                befürchtet, dass es bald keine Atomingenieure mehr geben
                wird
Atomingenieur Yukitero Naka befürchtet, dass es bald keine Atomingenieure mehr geben wird

[Nun, die "Strahlenhöchstdosis" ist natürlich auch gelogen, weil die Messresultate ALLE gelogen sind, und viele Atomingenieure werden in den nächsten 5 Jahren sterben, weil sie ein Vielfaches der Höchstdosis erhalten haben - ohne dass dies Tepco zugibt...]

Sprecher:

Ohne qualifizierte, unverstrahlte Fachkräfte aber werde es unmöglich, das Desaster unter Kontrolle zu halten (22min.30sek.).

Selbst, wenn es gelingen würde, für die nächsten 40 Jahre genügend qualifizierte Ingenieure und Facharbeiter zu rekrutieren, ein Problem bleibt, das Japan und die Welt verändern könnte (22min.41sek.).


1300 Brennstäbe in Reaktor 4 - ein neues Erdbeben würde das atomare Inferno verursachen

Frage des Sprechers:

<Ist das Atomkraftwerk jetzt sicher?> (22min.46sek.)

Atomingenieur Yukitero Naka:

<Tja, das ist das, was Tepco und die Regierung sagen. Aber die Leute da drinnen glauben das nicht.> (23min.1sek.)

Atomkraftwerk Fukushima
                Daiichi, explodierte Reaktoren
Atomkraftwerk Fukushima Daiichi, explodierte Reaktoren

Atomkraftwerk Fukushima Daiichi, Abklingbecken
                von Reaktor 4
Atomkraftwerk Fukushima Daiichi, Abklingbecken von Reaktor 4


<Da gibt es noch ein sehr grosses Risiko. Meine persönliche Sorge ist Reaktorblock 4.> (23min.7sek.).

<Das Gebäude wurde durch das Erdbeben stark beschädigt.> (23min.11sek.)

<Im Abklingbecken im vierten Stock sind noch etwa 1300 gebrauchte Brennstäbe.> (23min.16sek.)

<Und im Stockwerk darüber sind noch neue Brennstäbe gelagert, und viele, schwere Maschinen.> (23min.22sek.)

<Das ist alles sehr, sehr schwer. Wenn es wieder ein starkes Erdbeben gibt, dann könnte das Gebäude zusammenbrechen. Dann könnte es sehr wahrscheinlich zu einer erneuten Kettenreaktion kommen.> (23min.34sek.)

Atomkraftwerk Fukushima
                Daiichi, brüchige Fassade am Reaktor 4, Totalansicht  Atomkraftwerk
                Fukushima Daiichi, brüchige Fassade am Reaktor 4, Zoom
                der Nummer 4
Atomkraftwerk Fukushima Daiichi, brüchige Fassade am Reaktor 4, Totalansicht und Zoom der Nummer 4

Sprecher:

Zu einer Kernschmelze unter freiem Himmel also, die das Ende Japans bedeuten würde, wie wir es heute kennen (23min.47sek.).

Die radioaktive Strahlung wäre unmittelbar tödlich, das Arbeiten auf dem Gelände völlig unmöglich (23min.52sek.).

Die wahrscheinliche Folge: Auch die Reaktoren 1, 2, 3, 5 und 6 geraten ausser Kontrolle, Armageddon [die totale Katastrophe] (24min.1sek.).


Erdbebenforscher Hideki Shimamura in Tokio: Die seismische Beschleunigung in Japan ist viel stärker als bisher angenommen - alle AKWs in Japan sind viel zu schwach gebaut

Erdbebenforscher Hideki
                Shimamura auf einem Balkon in Tokio
Erdbebenforscher Hideki Shimamura auf einem Balkon in Tokio

Sprecher:

In Tokio treffen wir den renommierten Seismologen-Professor Hideki Shimamura. Im Februar [2012] hatten Wissenschaftler der Universität Tokio eine neue Erdbebenstudie veröffentlicht (24min.20sek.).

Danach wird Japan in den nächsten vier Jahren mit einer Wahrscheinlichkeit von 75% von einem neuen, grossen Beben heimgesucht (24min.26sek.).

Frage des Sprechers:

"Besteht die reale Möglichkeit, dass die Atomkraftwerke durch ein solches Beben beschädigt werden?" (24min.35sek.)

<Ja, sehr wahrscheinlich.>

"Warum?"

<Die seismische Beschleunigung, die wir in "Gal" messen, ist viel stärker, als wir bislang angenommen haben.> (24min.45sek.)

<In den letzten Jahren haben wir mehr als 1000 spezielle Messgeräte aufgebaut und dabei festgestellt, dass die Erdbebenstösse stärker und mit einer höheren Beschleunigung auftreten, als wir es uns bisher vorstellen konnten.> (24min.56sek.)

Sprecher:

Das aber bedeutet für alle Bauwerke in Japan ein massives Problem, auch für die Atomkraftwerke, wie Professor Shimamura uns erklärt (25min.9sek.).

Seismologe Hideki Shimamura:

<Das ist die Webseite der Kraftwerksgesellschaft. Das ist der Bauplan eines japanischen Atomkraftwerks.> (25min.15sek.)

<Das Unternehmen geht davon aus, dass die stärksten Zonen in Zukunft eine Beschleunigung von 300 bis 450 Gal auslösen werden.> (25min.23sek.)

Offizielle Datenvorgabe beim
                Bau von Atomkraftwerken in Japan: 450 bis 600 Gal
Offizielle Datenvorgabe beim Bau von Atomkraftwerken in Japan: 300 bis 600 Gal, wobei 450 bis 600 Gal als "unrealistische Ausnahme" dargestellt wird.

<Und dann sagen sie, dass sie für diesen äusserst unwahrscheinlichen Fall ihre Kraftwerke auf eine Beschleunigung bis zu 600 Gal auslegen.> (25min.32sek.)

<Das aber gilt nur für den Sicherheitsbehälter des Reaktors, nicht für die restlichen Strukturen.> (25min.37sek.)

<Unsere Untersuchungen aber haben gezeigt, dass es bei den letzten zwei grossen Beben Beschleunigungen bis zu 4000 Gal gegeben hat.> (25min.42sek.)

<Das ist viel höher als im Design-Plan vorgesehen.> (25min.47sek.)


Japans Atomkraftwerke sind viel zu schwach gebaut!

Frage des Sprechers:

"Die Kraftwerksbetreiber wussten das, aber haben ihre Werke nicht verstärkt?" (25min.55sek.)

<Bis jetzt nicht, nicht ausreichend, fürchte ich.> (26min.1sek.)

<Eine Anlage zu bauen, die einem so starken Beben standhält, ist ohnehin nahezu unmöglich.> (26min.7sek.)


Der Kampf mit der Atomruine von Fukushima im "Krisenzentrum" - Shirai Isao von der Lügenfirma Tepco

Krisenzentrum für Fukushima
                Daiichi 01  Krisenzentrum
                für Fukushima Daiichi, 60 km vom explodierten AKW
                entfernt 02
Krisenzentrum für Fukushima Daiichi, 60 km vom explodierten AKW entfernt, Fotos 1+2

Sprecher:

60 km von der Atomruine entfernt. Hier im Krisenzentrum laufen die Fäden zusammen. Tepco, die Atomaufsicht und die Präfektur koordinieren hier ihren Kampf gegen das nukleare Höllenfeuer (26min.20sek.).

Wir haben uns mit den TEPCO-Verantwortlichen für die Katastrophenbekämpfung verabredet (26min.27sek.).

Wir wollen von ihnen wissen, wie sie das zerstörte Atomkraftwerk vor einem starken Beben schützen wollen, besonders den gefährdete Reaktorblock 4 (26min.35sek.).

Shirai Isao von der Lügenfirma Tepco berichtet:

Atomingenieur von Tepco Herr
                Shirai Isao, Portrait
Atomingenieur von Tepco Herr Shirai Isao, Portrait

<Im Abklingbecken von Reaktor 4 lagern noch viele Brennstäbe. Um diese zu schützen ist eine Verstärkung des Beckens notwendig. In der Etage unter dem Becken werden gerade Stützpfeiler aufgebaut.> (26min.48sek.)

Sprecher:

Ihr Atomkraftwerk ist nahezu völlig zerstört. Wie bauen Sie darauf, dass es einem neuen, starken Beben standhält, wo es schon vor einem Jahr nicht geklappt hat, als das Atomkraftwerk noch intakt war? (27min.1sek.)

Isao von der Lügenfirma Tepco:

<Wir haben Untersuchungen zur Erdbebensicherheit angestellt, nicht nur bezogen auf Reaktor 4. Und wir haben das Ergebnis erhalten, dass es keine Probleme gibt.> (27min.10sek.)

Frage:

"Seismologen messen aber Kräfte von bis zu 4000 Gal und sie sagen, kein Atomkraftwerk hält dem stand. Was macht Sie denn so sicher, dass ein Beben direkt unter Fukushima nicht die Reste des Atomkraftwerks schwer beschädigt?" (27min.22sek.)

Antwort von der Lügenfirma Tepco:

<Der Ort, diese 4000 Gal, von denen Sie da sprechen, ist vielleicht ein anderer, denke ich.> (27min.33sek.)

<Darauf kann ich nicht antworten.> [und grinst zu seinem Nachbarn von der Lügenfirma Tepco] (27min.35sek.)

Frage:

"Glauben Sie wirklich, dass Tepco darauf vorbereitet ist, Atomkraftwerke zu betreiben in Japan?" (27min.43sek.)

[Es kommt von beiden Tepco-Lügnern über 10 Sekunden lang (!) keine Antwort].

Die Atomingenieure Shirai Isao
                und sein Kollege von Tepco schweigen über 10 Sekunden
                lang
Die Atomingenieure Shirai Isao und sein Kollege von Tepco schweigen über 10 Sekunden lang in derselben Körperhaltung,
indem sie auf das Schema eines Atomreaktors starren...

Dann sagt Herr Isao:

<Das ist schwer zu beantworten.> (28min.7sek.)


Die verstrahlte Landschaft um Fukushima

Landschaft um das AKW
                Fukushima mit Atomingenieur Yukitero Naka und einem
                Geigerzähler-Piepser 1  Landschaft um
                das AKW Fukushima mit Atomingenieur Yukitero Naka und
                einem Geigerzähler-Piepser, der Geigerzähler zeigt 3.39
                an
Landschaft um das AKW Fukushima mit
                Atomingenieur Yukitero Naka und einem
                Geigerzähler-Piepser, Sicht in Richtung der Atomruine
                Fukushima Daiichi  Landschaft um
                das AKW Fukushima mit Atomingenieur Yukitero Naka und
                einem Geigerzähler-Piepser, Sicht auf die Atomruine
                Fukushima Daiichi
Landschaft um das AKW Fukushima mit Atomingenieur Yukitero Naka und einem Geigerzähler-Piepser (Fotos 1 bis 4)

Der Geigerzähler spricht:

3.39 (28min.24sek.)

3.51 (28min.28sek.)

Naka sagt:

<Das ist, was bei all dem herausgekommen ist.> (28min.33sek.)

<Die Menschheit sollte dieses Resultat kennen.> (28min.36sek.)

<Für eine gemeinsame Politik in der Zukunft.> (28min.44sek.)

Schluss

Ein Film von Johannes Hano.
Kamera: Heiko Käberich, Toby Marshall
Schnitt: Jan Dottschadis
Redaktionelle Mitarbeit: Fuyuko Nishisato
Grafik: Quadrolux
Ton: Ralf Kolbinger
Produktion: Petra Stumpf
Leitung der Sendung: Christian Dezer
www.zoom.zdf.de
ZDF 2012 (29min.5sek.)

(28min.52sek.)

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Quellen
[web01] http://de.wikipedia.org/wiki/Tomioka_(Fukushima)
[web02] http://de.wikipedia.org/wiki/T%C5%8Dhoku-Erdbeben_2011

Fotoquellen
aus dem Film: Die Fukushima-Lüge: 1 Jahr danach, ZDF zoom, 7.3.2012; http://www.youtube.com/watch?v=CPQ-AZzL_kA

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