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DIE HÖLLE IST DA - und alle schauen zu

11a1. Die Chemievergiftung durch Pestizide - und die Chemiegiganten bezahlen nie (Teil 1)

Tabelle über Pestizide in Früchten und Gemüsen in
                  Deutschland, Untersuchung 2014

von Michael Palomino (2013) - Meldungen
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Pestizide gelangen in den Luft-Wasser-Kreislauf

Pestizide vergiften
-- die Pflanzen und Früchten und Gemüsen
-- die Tierwelt
-- die Menschen, die damit arbeiten
-- die Erde
-- die Pestizide gelangen durch die Erde direkt ins Grundwasser
-- die Pestizide vergiften auch die Luft über der Erde
-- diese Luft über der Erde wird in der ganzen Landschaft verfrachtet
-- die Pestizide in der Luft reichern sich in Wolken an und sind dann im Regen
-- die Pestizide gelangen dann indirekt über Luft und Regen und dann durch die Erde ins Grundwasser.

-- die Pestizide vergiften die Menschen und wenn die Pestizide über den Urin ausgeschieden werden, dann vergiften sie auch die Gewässer und somit wiederum das Grundwasser.

Wir sehen also, diese Pestizide sind nicht harmlose Gifte, um einige Tierchen bzw. "Schädlinge" abzutöten, sondern Pestizide gelangen vollständig in den Luft-Wasser-Kreislauf und können dadurch total schlimme Schäden bis zu Genmutationen verursachen.

Pestizide für Monokulturen

Pestizide werden schon in kleinen Gärtnereien verwendet, aber meistens auf grossen Feldern mit Monokulturen versprüht. Diese Monokulturen sind der Grund, wieso es überhaupt Pestizide braucht. Die ursprüngliche Landwirtschaft pflegte nämlich eine Gemeinschaft von Feld, Strauch und Baum, und manchmal sogar mit einem Gewässer, so dass die Artenvielfalt immer garantiert war und sich kein Schädling übermässig ausbreiten konnte. Die "moderne" Landwirtschaft aber hat alle Sträucher und Bäume abrasiert und die Bäche und Flüsse begradigt und kanalisiert, so dass die Artenvielfalt nicht nur reduziert, sondern beinahe eliminiert wurde, und nur deswegen haben gewisse Schädlinge auf grossen Feldern überhaupt eine Chance, einen grossen Schaden an Früchte- und Gemüsepflanzen anzurichten.

In den Gärtnereien mit grossen Gewächshäusern gilt dasselbe Prinzip: Wenn in grossen Gewächshäusern nur jeweils eine Sorte einer Pflanze angebaut wird und andere Tiere keinen Zugang haben, dann haben Schädlinge ein leichtes Spiel, sich im Gewächshaus zu verbreiten, und deswegen müssen dann Gärtnereien auch Pestizide anwenden. Die Verwendung von Giften ist aber eigentlich nicht der Sinn einer "Gärtnerei"...

Das Wort "Pestizid" - wer ist denn da die Geissel?

Gemäss Wikipedia kommt das Wort "Pestizid" von der Zusammensetzung zweier lateinischer Wörter her:
--  pestis = Geißel, Seuche
-- caedere = töten [web01]

also "Pestis caedere", und wenn man das Perfekt "cedit" betrachtet, dann kommt man automatisch auf "Pestiscedit", was zu "Pesticid" verkürzt wird, in der Schreibweise ab dem 20. Jahrhundert dann mit z, also "Pestizid".

Nun fragt sich aber doch im Ernst, wer denn da die Geissel sei: Ist es der "Schädling", der sich in einer Monokultur frei ausbreiten kann, oder ist der gierige Mensch, der immer wieder aus Profitgier Monokulturen angelegt hat? Ich glaube, der gierige Mensch ist die Geissel, der gierige Boss, der gierige Chef, der meint, mit Pestiziden könne man den Fehler der Monokultur korrigieren und einfach wahllos bestimmte Tiere vergiften, damit die Früchte und Gemüse gut wachsen. Was für ein Irrglaube!

Der gierige Mensch, der aus dem Landbau eine Land-"Wirtschaft" gemacht hat, der ist die Geissel der Menschheit. Aber da sind noch mehr gierige Menschen, noch mehr Geisseln.

Die Chemie-Industrie erfindet immer neue Pestizide

Die "Wissenschaft" und wohl auch die Gift-Chemie-Industrie behaupten auch, Pestizide seien "Pflanzenschutzmittel" oder "Schädlingsbekämpfungsmittel" [web01]. Nun, die Pflanze kommt doch erst durch die riesige Monokultur in die verletzliche Situation, von einem Schädling übermässig angegriffen zu werden. Das heisst, der eigentliche Schädling ist eben der gierige Mensch.

Diese nützt die Gift-Chemie-Industrie aus und erfindet immer neue Pestizide. Da ist zuerst einmal die folgende Liste:

<Die Pestizide können nach ihren Zielorganismen weiter unterteilt werden:

  • Bakterizide gegen Bakterien
  • Fungizide gegen Pilze, bzw. Pilzkrankheiten
  • Viruzide gegen Viren
  • Gegen Tiere
    • Akarizide gegen Milben
    • Insektizide gegen Insekten
      • Ovizide gegen (Insekten-)Eier
    • Molluskizide gegen Schnecken
    • Nematizide gegen Fadenwürmer (Nematoden)
    • Rodentizide gegen Nagetiere
    • Avizide gegen Vögel
  • Herbizide gegen Pflanzen
    • Algizide gegen Algen
    • Graminizide gegen Gräser
    • Arborizide gegen Gehölze> [web01]
Wir sehen also, was die Gift-Chemie in Sachen Pestizide hervorgebracht hat: eine ganze "Wissenschaft" von Giften, die eigentlich in allen Varianten gegen alles eingesetzt werden kann. Man kann die Pestizide dann auch noch mischen. Nein, schlimmer geht es einfach nicht:

Zuerst wird das gesamte natürliche Umfeld mit Sträuchern und Bäumen und Tieren wie Vögel und Hasen vernichtet, Bäche und Flüsse werden kanalisiert und so "rentable" Monokulturen angelegt, und dann kommt die Gift-Chemie und gibt noch ihren Gift-Cocktail dazu, speziell nach "Bedürfnis" ausgerichtet, um auch die letzten Tiere noch aus der Monokultur abzutöten, die noch übriggeblieben sind.

Die EU-Richtlinie billigt eigentlich alles ausser die Flüge

Wenn dann die EU eine "Richtlinie" über die "nachhaltige Verwendung von Pestiziden" bzw. "Pflanzenschutzmittel" verfasst [web02], dann ist dies natürlich in sich schon eine Lüge, weil ein Pestizid NIE nachhaltig sein kann, sondern die einzige Nachhaltigkeit im Landbau ist die Gemeinschaft von Strauch, Baum und Feld. Aber das hat die EU natürlich nicht kapiert. Das einzige, was in dieser Richtlinie einschränkend gegen Pestizide gesagt wird, ist das Verbot des Ausbringens von Pestiziden mit dem Flugzeug. Der Rest ist alles giftgreundlicher Blabla und sind Gummiparagraphen, die locker umgangen werden können - und eine Anregung zum ganzheitlichen und harmonischen Landbau mit Strauch, Baum und kleineren Feldern fehlt gänzlich.

Pestizide und Pflanzenschutzmittel in der Geschichte

Die ersten Mittel, um Insekten abzuwehren, sollen gemäss Wikipedia Schwefel und Arsen gewesen sein, dann nach ein paar Forschungsreisen sollen auch Pflanzenwirkstoffe isoliert worden sein, um diese gegen Insekten einzusetzen:
-- Nikotin aus Tabakblättern (1763)
-- Pyrethrum aus Chrysanthemenblüten (1843)
-- Rotenon aus Derris-Wurzeln (1848) [web03].

Der erste wirkliche "Schub", nach Pestiziden für grosse Felder zu forschen, war die Kartoffelfäule in Irland zwischen 1845 und 1851 [web03].

Wenn man aber analysiert, wieso diese "Kartoffelfäule" überhaupt zustande kam, dann sieht man ein anderes Bild:


Die Grundbedingungen in Irland für Hungerkatastrophen: Kartoffel-Monokulturen mit nur 2 Sorten Kartoffeln - Schädlinge waren nicht der Grund, sondern die Monokulturen

Zuerst einmal war die Ernährung in Irland einseitig auf Kartoffeln ausgelegt. Irland war seit 1541 englisch beherrscht, die Ländereien gehörten englischen Grossgrundbesitzern und die Iren waren die Bauern und die Pächter. Getreide und Fleisch gin an die Grossgrundbesitzer als Pachtzahlund und die Iren mussten sich mit Kartoffeln begnügen. Seit 1778 stand auf dem Papier eine "Emanzipation" der Katholiken mit dem Recht, Land zu kaufen, aber die finanziellen Mittel reichten kaum, um jemals selber Land zu erwerben. England hatte ausserdem die Industrie in Irland durch einseitige Schutzzölle bankrott gehen lassen. Ausser in Ulster in Nordirland war da nichts mehr vorhanden. Somit lebten 72% der Iren von der Landwirtschaft. Irland blieb unterentwickelt, denn im Kolonialplan von England war Irland praktisch nicht vorhanden, war einfach nicht wichtig. Punkt. Gleichzeitig kam es aber - wie überall durch Hygienemassnahmen zu weniger Kindersterblichkeit und zu einer Bevölkerungsexplosion, so dass sich die Bevölkerung von 1801 (4 bis 5 Millionen) bis 1841 verdoppelte (8,1 Millionen) [web04].

Irlands Bevölkerung ernährte sich also rundweg von Kartoffel-MONOKULTUREN. Es gab keine Dreifelderwirtschaft und keine Abwechslung bei der Produktion, so dass der Boden sich nie von der einseitigen Belastung erholen konnte. Die grosse Hungersnot von 1845 kam ja auch nicht einfach so, sondern da waren viele kleinere Hungernöte und Ernteausfälle schon vorher:

<Zwischen 1816 und 1842 gab es 14 Kartoffel-Missernten. Der Grund für diese Serie dürfte vor allem auf den Ausbruch des Vulkans Tambora zurückzuführen sein, der weltweit das Klima beeinflusste, so dass das Jahr 1816 sogar als das Jahr ohne Sommer in die Geschichte einging. Der Dauerregen vernichtete den sandigen luftigen trockenen Boden, den die Kartoffel braucht, um optimal zu gedeihen, schwemmte die Krankheitserreger überall hin und schuf damit den optimalen Rahmen für die nachfolgende Katastrophe.>

Diese Hungernöte vor 1845 waren "kleiner", weil die Regierung jeweils Massnahmen ergriff, um den Iren zu helfen: Getreide wurde nicht exportiert wie normal, und die Alkoholdestillation aus Kartoffeln wurde in der Zeit der Hungernöte verboten.

Statt aber auf andere Produkte umzustellen oder die Anbaumethoden zumindest mit vielen verschiedenen Kartoffelsorten zu variieren und das Risiko zu streuen, machten die Irländer "einfach weiter so". Insgesamt bauten sie nur zwei Kartoffelsorten an und hatten keine Streuung des Risikos unternommen. Im Jahre 1842 wurde zuerst Nord-"Amerika" vom Pilz der Kartoffelfäule betroffen, und dann war im Jahre 1845 der Pilz der Kartoffelfäule auch in Europa da, und beide angebauten Kartoffelsorgen in Irland waren anfällig auf den Kartoffelfäule-Pilz und die Ernten wurden praktisch komplett vernichtet [web04].

Das heisst, die massenweise Kartoffelvernichtung durch einen neuen, eingeschleppten Pilz war eigentlich ein normales Verhalten der Natur, um dann die Resistenzen aufzubauen.

Und was hat die Politik in Irland gemacht? NICHTS! Zitat:

<Die Folgen der Missernten wurden durch die von der Laissez-faire-Ideologie dominierte Politik der Whig-Regierung unter Lord John Russell noch erheblich verschärft.> [web04]

Die englische Regierung behält die Exporte aus Irland bei

Die Folge war eine Hungersnot mit 1 Million Toten und 2 Millionen, die ausgewandert sind. Die Regierung unternahm nichts, um der irischen Bevölkerung zu helfen, sondern liess die Kapitalisten in Irland weiter schalten und walten wie sie wollten: Getreide wurde exportiert statt den Iren gegeben, aus gesunden Kartoffeln konnte weiter Alkohol hergestellt werden statt für einige Zeit die Alkoholproduktion zu verbieten. Die normalen Massnahmen, um der Bevölkerung über die Runden zu helfen, wurden nicht mehr unternommen. Da andere europäische Länder, wo die Kartoffelfäule 1846 bis 1849 ebenfalls grassierte, aber Exportverbote für Weizen verhängten und darüberhinaus auch noch englischen und irischen Weizen importierten, um über die Runden zu kommen, wurde Irland - das während der ganzen Zeit der Kartoffelfäule Nettoexporteur blieb - nun zu einem regelrechten, isolierten Hungerland. Den englischen Regenten war dies absolut EGAL, dass die Iren massenweise an Hunger krepierten. John Mitchel brachte es 1861 in seinem Werk "Die (vielleicht) letzte Besetzung Irlands" (The Last Conquest of Ireland (Perhaps) auf den Punkt:

„Der Allmächtige sandte die Kartoffelfäule, aber die Engländer schufen die Hungersnot.“

Die englische Tory-Regierung unter Sir Rober Peel lavierte mit Maisimporten aus den "USA", um diese zum Selbstkostenpreis an die Iren zu verkaufen, musste dann aber zulassen, dass die "Relief Commission" doch Marktpreise verlangte, und dies konnten die Iren kaum bezahlen. Die Abschaffung von Importzöllen (Abschaffung "Corn Laws"), die Peel ebenfalls anstrebte, war ein zweites Scheingefecht, denn Irland war ja weiterhin Weizenexporteur. 1846 wurden die "Corn Laws" dann abgeschafft, aber ohne Auswirkung auf die Hungernot... [web04]

Abbau von Leistungen, Hunger, Seuchen, Tod in der Kälte - Suppenküchen 1847 für 3 Millionen

Der Nachfolger Premierminister Russel von der Whigs-Partei war ein sarkastischer Taktiker. Die Whigs argumentierten, sie wollten die Iren nicht von Hilfe von Grossbritannien abhängig machen, und die Vertreter des Freihandels und eines "schlanken Staates" hatten ebenfalls viele Sitze gewonnen. Die Politik lief nun darauf hinaus, dass England nichts mehr tat und Irland "sich selber helfen" sollte. Die "Relief Commission" wurde sogar abgeschafft, und Arbeitsbeschaffung sollte Irland ausschliesslich selber finanzieren. Und die Iren sollten auch 1846 die vollen Pachtzahlungen leisten, obwohl in diesem Jahr wegen des schlechten Wetters auch die Hafer- und Weizenernte missraten war. Pächter, die die Pacht nicht mehr aufbringen konnten, wurden von Haus und Hof vertrieben, oft auch noch mit Brandschatzung verbunden, damit die Iren alles verlieren würden. England entschied ausserdem, dass die Armenhäuser ab 1847 von Irland selber finanziert werden mussten, was in Kombination mit der immer mehr zunehmenden Anzahl Hilfsbedürftiger bedeutete, dass die Betroffenen nicht mehr richtig ernährt werden konnten, bei gleich harter Arbeit. Durch katastrophale, hygienische Bedingungen kamen dann auch noch Seuchen wie Typhus hinzu. Die Todesrate in den "Arbeitshäusern" lag im März 1847 bei 2,4%, im April 1847 bereits bei 4,3%. Die Arbeitsbeschaffungsmassnahmen hatten gleichzeitig eine derart lange Bürokratie zu bewältigen, dass die Willigen beim Antritt durch Hunger und Auszehrung nicht mehr arbeitsfähig waren. Starke Schneefälle im Februar 1847 bewirkten, dass viele Betroffene, die obdachlos umherzogen, an Erfrierung starben. Im Frühjahr 1847 wurden die Arbeitsbeschaffungsmassnahmen wegen "hoher Kosten" sogar beendet. Die hohe Anzahl Tote zwang Premier Russel dann aber zur Einrichtung von Suppenküchen, die zum Teil durch Kredite der englischen Regierung und durch Spenden aus der ganzen Welt finanziert wurden. Im August 1847 wurden in Irland 3 Millionen Menschen von diesen Suppenküchen ernährt. Aber schon im September 1847 wurde die Hungersnot in Irland für "beendet" erklärt und die staatliche Kreditvergabe an Suppenküchen eingestellt, weil der Leiter des englischen Schatzamts Sir Charles Trevelyan meinte, die Hungersnot sei "eine direkte Folge" der "Fürsorge", und die Leute würden dann nicht mehr arbeiten und nichts mehr anpflanzen. Es kam anders, denn 1848 und 1849 fiel die Kartoffelernte erneut aus. Eine Aufstandsbewegung für eine Unabhängigkeit von England  unter William Smith O'Brien und Charles Gayan Duffy wurde von Englands Ordnungskräften schnell niedergeschlagen und hatte keine Chance. Das offizielle Ende der Hungersnot ist das Jahr 1849, aber andere Quellen besagen, dass noch 1851 in Irland tödlicher Hunger herrschte mit ausgehungerten Toten am Strassenrand. Insgesamt waren 1 Million Hungertote zu beklagen, und 1,5 Millionen Iren wanderten nach England, Kanada, in die "USA" und nach Australien aus. Manche Grossgrundbesitzer förderten die Auswanderung mit Geldbeträgen mit der Überlegung, dies sei billiger als einer Pachtfamilie das Überleben zu sichern. Jugendliche begingen kleine Straftaten, um in die Strafkolonie Australien versetzt zu werden, wo wenigstens die Verpflegung sicher war. Viele Iren starben auf den Schiffen oder kurz nach der Landung. Die "USA" lenkten aus Angst vor Seuchen viele irische Schiffe nach Kanada um. Als katholische Einwanderer hatten die Iren in den erz-protestantisch ausgerichteten "USA", Kanada und Australien ausserdem kaum eine Chance auf Karriere. In Irland selbst war die Hungersnot ein grosser, kultureller Einschnitt. Die gälische Sprache, die hauptsächlich von den Armen gesprochen wurde, ging fast komplett verloren, wie auch Bräuche, Lieder und Tänze. Die Auswanderer begannen dann, die Unabhängigkeitsbewegungen gegen England zu unterstützen. [web04].



Der Grund, wegen der Kartoffelfäule nach Pestiziden zu forschen, war also ein falscher Grund, sondern der neue Pilz forderte die Natur heraus, die sich normal anpassen musste. Die Kartoffelfäule trat auch in Kontinentaleuropa auf und hatte weniger gravierende Folgen, und dann in Deutschland 1916 bis 1917 noch einmal [web03], vielleicht auch, weil im Krieg nur wenige Sorten angebaut wurden, oder vielleicht auch, weil die Felder einfach zu gross wurden und natürliche Feinde fehlten. Aber die Chemie witterte Profit und machte es sich zur Aufgabe, Wirkstoffe zu isolieren und Pilze, Tierchen oder anderes abzutöten, um die Pflanzen auf den grossen, unnatürlichen Feldern zu "retten".

Nach der Hungerkatastrophe von Irland: Die Chemie-Industrie wittert Profit und sucht nach Pestiziden

-- die ersten chemischen Bekämpfungsmittel waren metallhaltige Verbindungen aus Blei, Kupfer, Mangan oder Quecksilber.[4]

-- das erste synthetische Insektizid war Dinitrocresol (von Bayer, 1892)

-- 1930 wurde in den "USA" das Fungizid Dithiocarbamaten entdeckt, gegen Pilze

-- dann kam das "gut wirksame Insektizid TEPP (Tetraethylpyrophosphat) 1938

-- 1939 entdeckte Paul Hermann Müller von Cibay Geigy [Basel] das DDT, das von "US"-Truppen gegen Malaria eingesetzt wurde und nach dem Krieg allgemeine gegen die Malaria eingesetzt wurde,sich aber in der Umwelt und in der Nahrungskette anreichert

-- 1942 wurde das erste Herbizid "2,4-D" erfunden (2,4-Dichlorphenoxyessigsäure), gegen "Unkraut", gut abbaubar

-- 1944 wurde von Gerhard Schrader das Insektizid Thiophosphorsäureester entdeckt, gegen "schädliche" Insekten, gut abbaubar

-- 1956 führte die Schweiz die Triazin-Herbizide ein

-- 1970 wurde DDT in einigen westlichen Industriestaaten verboten

-- seit 2004 ist DDT nur noch zur direkten Seuchenbekämfung zugelassen [web03].

Schwer abbaubare Chemikalien, die sich über Luft und Regen und Wasser verbreiten und sich auch im menschlichen Fettgewebe ansammeln, werden "langlebige, organische Schadstoffe" genannt (Englisch: persistent organic pollutants, kurz: POP). [web03]

Und seit ca. 2005 werden gentechnisch veränderte Pflanzen gezüchtet, "die gegen Breitbandherbizide resistent sind". [web03]


Die Chemievergiftung durch Pestizide

wird mit Ratten festgestellt [web03].

http://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenschutzmittel

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Meldungen über Pestizide

Welt online, Logo

17.9.2007: Martinique und Guadeloupe haben einen hohen Pestizidschaden - Krebs und Deformierungen durch Chlordecon

aus: Welt online: Umwelt: Bevölkerung der Antillen von Pestiziden vergiftet; 17.9.2007;
http://www.welt.de/wissenschaft/article1190613/Bevoelkerung-der-Antillen-von-Pestiziden-vergiftet.html

<Der Bericht eines Krebsspezialisten ist hochbrisant: Er ließ die Pariser Nationalversammlung wissen, dass die Überseeinseln Martinique und Guadeloupe mit besonders giftigen Pestiziden verseucht sind. Übernatürlich hohe Krebsraten und Missbildungen bei neugeborenen Kindern sind die Folgen.

Der Einsatz eines besonders giftigen Pestizids auf Bananenplantagen hat in den französischen Überseedepartements Martinique und Guadeloupe zu einer regelrechten "sanitären Katastrophe" geführt. Zu diesem Schluss kommt der französische Krebsspezialist Dominique Belpomme in einem Bericht für die Pariser Nationalversammlung, der am Montag teilweise bekannt wurde. Die Bevölkerung der beiden Antillen-Inseln sei "regelrecht vergiftet" worden, sagte Belpomme der Zeitung "Le Parisien". Frankreichs Gesundheitsminister Michel Barnier sprach von einer "sehr ernsten Lage".

Für die Vergiftung macht der Arzt den Wirkstoff Chlordecon verantwortlich, dessen Schädlichkeit seit 1979 bekannt ist. Spuren dieses Gifts seien auf Guadeloupe bei allen schwangeren Frauen und neugeborenen Kindern gefunden worden. Belpomme macht das Gift auch für die überdurchschnittlich große Zahl von Prostata-Krebsfällen und Missbildungen bei neugeborenen Kindern auf den Antillen verantwortlich.

Chlordecon wurde im französischen Mutterland ab 1990 verboten, auf den Antillen aber erst 1993. Zudem wurde das Pestizid auf Martinique und Guadeloupe noch bis 2002 heimlich weiter eingesetzt, so dass heute Böden und Gewässer verseucht sind. Die schädliche Wirkung von Chlordecon dauere zudem lange an, weil die Substanz erst nach etwa einem Jahrhundert abgebaut sei, erläuterte Belpomme. Der Verzehr der behandelten Bananen sei aber unbedenklich, weil das Gift nicht durch die Schale dringe.

Ein internationales Abkommen zur Begrenzung persistenter organischer Schadstoffe aus dem Jahre 1979 sieht ein vollständiges Verbot von mehreren besonders gefährlichen Pestiziden vor, darunter Chlordecon. Deutschland hat dieses Abkommen nach Angaben des Bundesumweltministers 2002 in nationales Recht umgesetzt. Das Verbot sei aber bereits vorher eingehalten worden, heißt es in einem Bericht des Ministeriums.

AFP/OC>

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Es gibt noch mehr als nur Pestizide: Spitäler lassen Keime, Bakterien, Medikamentenrückstände in die Gewässer:

Swissinfo SWI online, Logo

Schweinz (Schweiz) 6.4.2012: Resistente Keime, Bakterien und Medikamentenrückstände ("Medikamenten-Cocktails") mit Antibiotika in schweinzer Gewässern - Beispiel Genfersee
Antibiotika-Resistenz im Genfersee nimmt zu
http://www.swissinfo.ch/ger/antibiotika-resistenz-im-genfersee-nimmt-zu/32384306

<Von Simon Bradley, Genf

Mit dem Abwasser, vor allem aus Spitälern, gelangen Bakterien in die Umwelt, die gegen Antibiotika resistent sind. Die gefährlichsten unter ihnen scheinen die Abwasserreinigung unbeschadet zu überstehen. Wissenschaftler der EAWAG warnen vor Langzeitrisiken.

Die Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (EAWAG) hat eine Studie durchgeführt, um mehr zu erfahren über die Mehrfach-Resistenz von Bakterien in natürlichen Gewässern und darüber, wie resistente Gene ins Abwasser geraten.

Die Wissenschaftler führten ihre Untersuchungen am Genfersee bei Lausanne durch. Die Stadt, in der 215'000 Personen leben, beherbergt mehrere kleine Gesundheitszentren und das Universitätsspital (CHUV).

Täglich werden 90'000 Kubikmeter Wasser aus der Kläranlage direkt in die Bucht von Vidy geleitet, rund 700 Meter vom Ufer entfernt in einer Tiefe von 30 Metern.

Obwohl 75 Prozent der Bakterien in der Kläranlage der Stadt eliminiert werden, gelangen "höher entwickelte" multi-resistente Bakterienstämme mit dem behandelten Abwasser in den See, vor allem auch ins Sediment.

Drohende Langzeitrisiken

Gerade die gefährlichsten Keime, solche mit Mehrfach-Resistenzen, scheinen die Abwasser-Behandlung nicht nur zu überstehen, sondern von ihr sogar gefördert zu werden. 

Obwohl Wasser aus dem Genfersee nach einer Behandlung auch in die Trinkwasser-Versorgung eingespiesen wird, gebe es keinen Grund zur Panik, sagen die Forscher. Aber sie warnen vor potentiellen Langzeitrisiken.

"Niemand muss gegenwärtig Bedenken haben, in Schweizer Seen zu schwimmen. Unsere Forschungsresultate würden eine solche Warnung nicht rechtfertigen", sagt EAWAG-Forscher Helmut Bürgmann gegenüber swissinfo.ch.

"Wir glauben nicht, dass eine akute Gefahr besteht – dafür gibt es keine Indikationen. Aber es gibt ein Risiko-Potential, wenn dauerhaft Mehrfach-Resistenzen in die Umwelt abgelagert werden und sich dort entwickeln.

Langfristig könnte es aber eine Rolle spielen. Das Risiko, dass sich Resistenzgene über kurz oder lang auch auf Krankheitserreger übertragen, erhöhe sich.   

Kein Sonderfall

Der Genfersee sei kein Einzelfall, sagen die EAWAG-Wissenschaftler, die mit ähnlichen Tests in 20 anderen Seen im Flachland und alpinen Raum der Schweiz begonnen haben, um ein besseres nationales Bild zu bekommen. Rund 15 Prozent des Abwassers werden in der Schweiz nach der Reinigung direkt in die Seen geleitet.

Michael Schärer vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) begrüsst die Studie der EAWAG. "Es ist wichtig, dass diese Studien durchgeführt werden. Wenn sich zeigen sollte, dass multi-resistente Gene in den nächsten Jahren weiter zunehmen, dann sollten die zuständigen Behörden die Situation genau beurteilen", sagt er gegenüber swissinfo.ch.    

"Man kann die Resultate von der Vidy Bucht nicht verallgemeinern, weil sich diese an einem besonderen Ort mit speziellen Abwassern befindet. Aber wir wissen, dass die Situation in andern Schweizer Seen, in die aus grossen Reinigungsanlagen ebenfalls Abwasser geleitet werden, ähnlich ist.“

Zusätzliche Reinigungsprozesse

Die Schweizer Behörden entwickeln Strategien, um Mikroverschmutzungen in Gewässern mit zusätzlichen Reinigungsprozessen zu reduzieren. Sie schlagen eine Änderung der Gewässerschutzverordnung vor.

So sollen Abwasserreinigungs-Anlagen an besonders belasteten Gewässern technisch aufgerüstet werden. Vorgesehen ist, dass bis 2022 rund 100 von insgesamt 700 Kläranlagen in der Schweiz entsprechend saniert werden. Die aufgerüsteten Anlagen sollten in der Lage sein, resistente Keime weitgehend unschädlich zu machen.

Noch vor dem nächsten Sommer soll ein Vernehmlassungs-Verfahren zum revidierten Gewässerschutzgesetz durchgeführt werden. Wenn alles planmässig verläuft, können die neuen Massnahmen ab 2015 umgesetzt werden.

Die Lausanner Abwasser-Reinigungsanlage in Vidy, die im Auftrag der Bundesbehörde 2009 und 2010 Behandlungstests durchführte, möchte noch in diesem Jahr ihre Anlagen ausbauen.

Für Michael Casanova, der bei der Umweltschutzorganisation Pro Natura für Gewässerschutz zuständig ist, sind diese Vorhaben "ein Schritt in die richtige Richtung".

"Die Wasserqualität in der Schweiz hat sich in den letzten 30 Jahren dank Verbesserungen bei der Abwasserreinigung erhöht", sagt er. "Aber heute haben wir es mit Mikroverunreinigungen zu tun, die in den Seen und Flüssen nicht sichtbar sind. Es gibt Tausende Substanzen und niemand weiss genau, wie sie auf die Umwelt wirken."

Ist das ausreichend? - [Ozonierung und UV-Behandlung in der Kläranlage]

Die Einführung neuer Verfahren - wie Ozonierung oder UV-Behandlungen zur Beseitigung von problematischen, biologisch nicht abbaubaren Spurenelementen - sollten in der Lage sein, in den 100 aufgerüsteten Kläranlagen 80 Prozent der Mikroverunreinigungen aus Medikamentenrückständen oder Pestiziden zu eliminieren, sagt Casanova.

Insgesamt sollten mit den neuen Technologien rund 50 Prozent der Mikroverunreinigungen beseitigt werden können.

"Aber wir könnten und müsssten mehr erreichen, wenn wir die neuen Technologien bei allen Abwasser-Behandlungen einsetzten. Allerdings stellen sich Finanzierungsfragen", sagt der Wasserspezialist von Pro Natura.

Laut Michael Schärer vom Bafu würde es 20 Jahre dauern und 1,2 Milliarden Franken kosten, um die neuen Techniken bei den 100 Kläranlagen einzuführen.

[Spital-Abwässer mit hohem Grad an Medikamentenrückständen]

Der Wasser-Experte von Pro Natura fordert auch einen speziellen Behandlungsprozess für die Reinigung von Abwasser aus Spitälern, weil dessen Mikroverunreinigungen sehr Antibiotika resistent seien.

Schärer vom Bafu und Bürgmann von der EAWAG sind davon aber nicht überzeugt. "Es ist nicht klar, ob das nötig oder gerechtfertigt wäre", sagt Bürgmann. "Es braucht zusätzliche Informationen, um festzustellen, ob dort ein spezielles Risiko besteht."

[Überzählige Medikamente werden die Toilette runtergespühlt]

Handlungsbedarf ortet der Pro-Natura-Vertreter aber nicht nur bei den Kläranlagen, sondern auch bei der Prävention, in Spitälern wie in privaten Haushaltungen.

"Die Leute werfen abgelaufene Medikamente einfach in die Toilette, anstatt sie den Apotheken oder Drogerien zurückzugeben", sagt er.>


Kommentar: Kriminelle Pharma kneift bei Kläranlagen und Nebenwirkungen!
Die kriminelle Pharma hat sich NIE am Bau oder Ausbau von Kläranlagen beteiligt, hat sich auch NIE an den Kosten von Nebenwirkungen beteiligt. Es fehlt das Verursacherprinzip.
Michael Palomino, 2.5.2016

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Spiegel online, Logo

Deutschland 7.8.2012: Deutsche Gewässer und Äcker sind z.T. hochgradig mit Pestiziden / Insektiziden belastet

aus: Spiegel online: Landwirtschaft: Insektizide belasten Gewässer an deutschen Äckern;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/landwirtschaft-gewaesser-an-aeckern-massiv-mit-insektiziden-belastet-a-848725.html

Forscher haben Gewässer an deutsche Äckern auf Insektizide geprüft - und melden erschreckende Befunde. Die Giftbelastung liegt teilweise um ein Vielfaches über den vorausberechneten Werten. Dabei wurde das Zulassungsverfahren erst vor drei Jahren eingeführt.

Insektenvernichtungsmittel sind in der Landwirtschaft weit verbreitet - und äußerst toxisch. Gelangen größere Mengen zum Beispiel durch Regen in Flüsse und Seen, können sie Tiere absterben lassen und auch für Menschen zur Gefahr werden. Erst 2009 haben die EU und Deutschland eine neue Vorschrift erlassen, wie und in welcher Dosierung neue Insektizide aufgebracht werden müssen. Vor der Markteinführung werden Laborergebnisse und Freilanderhebungen mit Hilfe eines mathematischen Modells verrechnet; am Ende steht eine Prognose über die erwartete Insektizidbelastung.

Doch jetzt stellt sich heraus, dass das Verfahren möglicherweise nichts taugt. Das zumindest legt eine aktuelle Studie der Universität Koblenz-Landau nahe, die demnächst in der Fachzeitschrift "Environmental Science & Technology" erscheint.

Das Forscherteam um den Umweltwissenschaftler Ralf Schulz verglich in 122 Fällen die Insektizidmenge, die in Gewässern um die Äcker herum tatsächlich gemessen wurde, mit den Werten, die im Zulassungsverfahren vorhergesagt worden waren. "Das Ergebnis ist besorgniserregend", sagt Schulz zu SPIEGEL ONLINE. "In bis zu vier von zehn Fällen ist die tatsächliche Belastung der Gewässer höher als vorausberechnet. Bei neuen Insektiziden liegt diese Quote sogar darüber."

Die Messwerte hätten in manchen Fällen die prognostizierten Mengen um das Zehn- bis Tausendfache überschritten. "Das Modell hat nichts mit der Realität zu tun", sagt Schulz. "Die bisherigen Validierungen sind nicht imstande, das Ganze richtig zu bewerten." Wie groß die Gesundheitsgefahr genau ist, lasse sich allerdings nur schwer sagen. Denn anders als für Trinkwasser gibt es für Oberflächengewässer laut Schulz keine Insektizid-Grenzwerte.

Keine ausreichenden Kontrollen

Die überhöhten Konzentrationen, die jetzt in der Umwelt gemessen wurden, könnten neben fehlerhaften Berechnungen noch andere Gründe haben, vermuten die Landauer Umweltwissenschaftler: Landwirte halten möglicherweise die Vorschriften beim Ausbringen nicht ein, oder die Gebrauchsanweisungen der Hersteller sind zu ungenau. Würden die Bauern etwa durch Hecken gezwungen, breite Randstreifen um die Felder herum vom Anbau und damit auch von Spritzmitteln freizuhalten, könnte das die giftigen Substanzen von den Gewässern fernhalten. "Derzeit kann aber so gut wie nicht kontrolliert werden, ob der Landwirt die Gewässerschutzvorgaben tatsächlich einhält", meint Schulz.

Höhere Konzentrationen als vorhergesagt haben die Landauer Forscher etwa bei den Insektiziden Chlorpyrifos, Cypermethrin und Fenvalerate gefunden. "Die Industrie muss ihrer Verantwortung für einen vorsorgenden Umweltschutz gerecht werden", fordert Schulz. "In jedem Fall brauchen wir auch in Deutschland mehr unabhängig gewonnene Daten zur Belastung von Gewässern mit Pflanzenschutzmitteln."

Bis die Ursachen eindeutig geklärt sind, sollten beim Zulassungsverfahren die derzeit gültigen Werte für die vorhergesagten Insektizid-Konzentrationen vorsichtshalber um das Zehnfache erhöht werden, um bei den Prognosen einen Sicherheitspuffer nach oben zu haben und um damit die Gewässer zu schützen, schlagen Schulz und seine Kollegen vor. Außerdem könne man einen nicht landwirtschaftlich genutzten Randstreifen von fünf bis zehn Metern Breite zwischen Ackerfläche und Gewässer vorschreiben.

Damit machen sich die Wissenschaftler genau für das stark, worauf man in Deutschland bei der Überarbeitung des Pflanzenschutzgesetzes im Jahr 2011 verzichtet hatte.>

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Spiegel online, Logo

Dorsten (NRW) 25.5.2013: <Hubschrauber über Grundschule: 200 Kinder mit Insektengift besprüht > - Eichenprozessionsspinner war das Ziel

aus: Spiegel online; 25.5.2013;
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/dorsten-200-schueler-mit-insektengift-besprueht-a-901813.html

<Es ging eigentlich um eine Raupe namens Eichenprozessionsspinner - doch dann wurden auch die falschen getroffen: Im nordrhein-westfälischen Dorsten hat eine Hubschrauberbesatzung Insektengift über einem Schulhof versprüht. Mindestens 15 Kinder mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Recklinghausen/Dorsten - Bei einem Hubschraubereinsatz im Kampf gegen Eichenprozessionsspinner sind im nordrhein-westfälischen Dorsten mehr als 200 Grundschüler mit Insektengift besprüht worden.

Alle betroffenen Kinder wurden abgeduscht und in der Sporthalle der Schule betreut. Laut einem Feuerwehrsprecher mussten mindestens 15 Schüler in Krankenhäusern behandelt werden. Sie litten unter Augen- und Hautreizungen.

Laut der Polizei von Recklinghausen ist das Spritzmittel für Menschen unschädlich. Reizungen der Haut könnten aber nicht ausgeschlossen werden. Die Stadt hatte zwar vorab über die Aktion informiert und die Bevölkerung aufgefordert, bei den Hubschraubereinsätzen nicht ins Freie zu gehen. Allerdings war die Aktion auf der Website der Stadt für Donnerstag angekündigt. Laut der Nachrichtenagentur dpa ist der Hubschrauberflug wegen des schlechten Wetters verschoben worden.

Die Stadt Dorsten war bisher nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Die Polizei in Recklinghausen hat Ermittlungen aufgenommen. Es bestehe der Verdacht auf fahrlässige gefährliche Körperverletzung, sagte ein Sprecher. Ob die Reizungen bei den Schülern durch das Insektengift oder durch vom Hubschrauber aufgewirbelte Härchen der Raupen entstanden sind, ist noch unklar.

hut/dpa>


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Die Chemie-Landwirtschaft schafft alles:

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13.6.2013: <Europaweite Studie weist Pestizide im Harn nach> - wenn reifes Getreide noch einmal gespritzt wird, geht das Pestizid auch ins Nahrungsmittel

aus: Der Standard online; 13.6.2013;
http://derstandard.at/1369363587032/Studie-weist-Pestizid-Rueckstaende-im-menschlichen-Koerper-nach

<Roman David-Freihsl, 13. Juni 2013, 12:11

Wird reifes Getreide noch einmal mit Pestiziden gespritzt, erleichtert das die Ernte - kann aber Lebensmittel belasten.

Laut einer aktuellen Studie hat im europäischen Schnitt jede zweite Person das Pestizid Glyphosat im Harn - Ursache könnte eine neue Erntemethode sein.

Wien - Als das Pestizid Glyphosat vor rund 40 Jahren auf den Markt kam, galt es geradezu als Wundermittel. Es vernichtete Unkraut - und galt ansonsten für Umwelt und Menschen als ungefährlich, da es ein pflanzliches Enzym hemmt, das bei Tieren und Menschen nicht vorkommt. Eine damit behandelte Pflanze stirbt aber binnen zwei, drei Tagen ab. Inzwischen ist Glyphosat laut Global 2000 das am weitesten verbreitete Herbizid in Europa. Und inzwischen gibt es auch Erkenntnisse über die hormonelle Wirksamkeit von Substanzen. Aber man hatte nicht damit gerechnet, dass Menschen davon direkt belastet werden könnten.

Eindeutige Ergebnisse

Genau diese Annahme stimmt aber nicht mehr: Die Umweltschutzorganisation Global 2000 und ihr Dachverband "Friends of the Earth" präsentierten am Donnerstag eine Studie, die in 18 europäischen Ländern durchgeführt wurde. Die Ergebnisse sind eindeutig: Obwohl die 15 bis 65 Jahre alten Getesteten im urbanen Raum leben, nicht mit Glyphosat hantieren (sie durften sich auch nicht überwiegend mit Biolebensmitteln ernähren) hatten einige das Pestizid im Harn. Sehr hoch war der Anteil in Malta mit 90 und in Deutschland mit 80 Prozent an positiven Ergebnissen. Österreich liegt mit 30 Prozent im unteren Drittel. Wenig Glyphosat- Fälle gab es in der Schweiz mit 17 und in Mazedonien mit zehn Prozent.

"Mit so einem Ergebnis hätte bis vor kurzem niemand gerechnet", erläutert Global-2000-Umweltchemiker Helmut Burtscher. Bisher habe man gedacht, Herbizide esse man ja nicht. Bleibt die Frage, wie das Pestizid nun doch in die menschlichen Körper gelangen konnte. Burtscher verweist hier auf eine landwirtschaftliche Methode, die aus den USA kommend in den letzten Jahren auch in Europa immer beliebter wurde: "Sikkation" wird diese Praxis genannt, was so viel wie "Trocknung" bedeutet.

Getreide totspritzen

Dabei wird das Getreide kurz vor der Ernte noch einmal mit Glyphosat behandelt. Die Pflanzen sterben ab, das Getreide kann leichter geerntet werden, muss danach nicht mehr trocknen und kann somit leichter gelagert werden. "In Deutschland, wo das Totspritzen von Brotgetreide nach unseren Informationen weit verbreitet ist, haben 80 Prozent der Testpersonen Glyphosat im Harn", betont Burtscher. "Während in der Schweiz, wo die Sikkation verboten ist, nur zwei von zwölf Probanden belastet waren."

Auch in Österreich werde die Sikkation praktiziert - aber gleichzeitig ist es ein Land mit einem sehr hohen Bio-Anteil in der Landwirtschaft. Und in der Bioproduktion dürfen Pestizide überhaupt nicht zum Einsatz kommen. "Dass Getreide kurz vor der Ernte noch einmal gespritzt wird, war mir bisher nicht bekannt", erklärt dazu der Umweltmediziner Hanns Moshammer. "Dass hier derart grob fahrlässig umgegangen wird, hat mich wirklich erschüttert." Wobei Moshammer erläutert, dass die festgestellten Mengen an Pestiziden die Testpersonen voraussichtlich nicht direkt gefährden - "aber wäre eine der Testpersonen gerade schwanger gewesen, könnten Schädigungen nicht ausgeschlossen werden".

Auch der Grünen-Landwirtschaftssprecher Wolfgang Pirkl-huber weist darauf hin, dass Glyphosat im Verdacht stehe, bei Tieren und Menschen die Fortpflanzung, Embryonal- und Fötalentwicklung zu stören sowie Krebserkrankungen zu begünstigen. Die ÖVP habe aber einen Antrag auf Aussetzung der Zulassung glyphosathältiger Pflanzenschutzmittel im Nationalrat "auf die lange Bank geschoben". Und das Unternehmen Bellaflora weist darauf hin, dass in ihren Märkten bereits Anfang dieses Jahres alle glyphosathaltigen Produkte aus den Regalen genommen wurden. (Roman David-Freihsl, DER STANDARD, 14.6.2013)>

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n-tv
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18.6.2013: <Artenverlust bis zu 42 Prozent: Pestizide senken Vielfalt in Gewässern>

aus: n-tv online; 18.6.2013;

http://www.n-tv.de/wissen/Pestizide-senken-Vielfalt-in-Gewaessern-article10836731.html

<Pestizide auf Feldern beeinträchtigen einer internationalen Studie zufolge die Artenvielfalt in Bächen und Flüssen. Besonders Libellen und Eintagsfliegen leiden unter den Schadstoffen.

Der Einsatz von Pestiziden auf Feldern verringert nach einer internationalen Studie langfristig die Artenvielfalt in angrenzenden Bächen oder Flüssen. Um bis zu 42 Prozent könne die Biodiversität der wirbellosen Tiere zurückgehen, schreiben Forscher aus Deutschland und Australien in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS"). Eintagsfliegen oder Libellen - wichtige Mitglieder in der Nahrungskette - seien dabei besonders anfällig.

Nach Angaben der Forscher handelt es sich um die erste Studie dieser Art überhaupt. Matthias Liess, der für das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig an der Untersuchung beteiligt war, sagte: "Es ist sehr schwierig, die Wirkung von Pestiziden zu erkennen, weil sie immer nur in ganz kurzen Zeiträumen und in niedrigen Konzentrationen in das Gewässer kommen und so im Allgemeinen nicht sofort wirken."

Genau untersuchte, regulierte Schadstoffe

Zwar gehörten Pestizide, die etwa in der Landwirtschaft genutzt werden, zu den am besten ökotoxikologisch untersuchten und regulierten Gruppen von Schadstoffen. Bisher war den Angaben zufolge aber nicht bekannt, ob und in welchem Umfang und bei welcher Konzentration ihr Einsatz Artenverlust in Gewässern hervorruft. Im Vergleich zwischen unberührten und stark kontaminierten europäischen Standorten beträgt der Verlust laut Studie bis zu 42 Prozent.

In Deutschland untersuchten die Forscher die Artenvielfalt in der Hildesheimer Börde bei Braunschweig. Außerdem werteten sie Daten aus Frankreich und Australien aus. "Es gibt weniger Arten und es gibt welche, die lokal aussterben", erläuterte Liess.

Aus Sicht der Forscher ist die Risikobewertung von Pestiziden zum Teil falsch und müsste umgeschrieben werden. Die Überprüfung der Gesetzgebung fehle vollkommen. Liess: "Die nicht sofort tödlichen Effekte spielen bei niedriger Konzentration von Pestiziden in Gewässern eine wichtige Rolle." Deswegen habe die Forschung auch einige Zeit beansprucht. "Es ist nicht so einfach wie: Pestizide kommen rein, Tiere sind tot."

Quelle: n-tv.de , dpa>


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Der Standard online, Logo

2.7.2013: <Chinesische Heilkräuter oft mit Pestiziden belastet>

aus: Der Standard online; 2.7.2013;
http://derstandard.at/1371171275512/Chinesische-Heilkraeuter-oft-mit-Pestiziden-belastet

<Chrysanthemen, Gojibeeren, Geißblatt, getrocknete Lilienwurzel, chinesische Datteln..., oder Rosenknospen gelten in der traditionellen chinesischen Medizin als gesundheitsförderlich.

17 von 36 Proben enthielten Pestizidrückstände, die von der Weltgesundheitsorganisation als extrem gefährlich oder gefährlich eingestuft werden.

Aus China importierte Heilkräuter sind einer Stichprobe der Umweltorganisation Greenpeace zufolge häufig stark mit Pestiziden belastet. 32 von insgesamt 36 Proben enthielten drei oder mehr unterschiedliche Pflanzenschutzmittel, wie Greenpeace am 1. Juli in Hamburg berichtete.

17 von 36 Proben enthielten Pestizidrückstände, die von der Weltgesundheitsorganisation als extrem gefährlich oder gefährlich eingestuft werden, und 26 der 36 Proben wiesen Rückstände oberhalb der in der EU zugelassenen Höchstmengen auf.

Greenpeace-Büros in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Kanada und den USA kauften zwischen November 2012 und April 2013 Produkte der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ein: Chrysanthemen, Gojibeeren, Geißblatt, getrocknete Lilienwurzel, chinesische Datteln oder Rosenknospen. Die in China angebauten Produkte gelten als gesundheitsförderlich.

Die Pestizide auf den chinesischen Kräutern seien ein weiteres Beispiel für die "systematischen Mängel der chemikalienintensiven Landwirtschaftsmodelle", erklärte Greenpeace. Der Pestizid-Einsatz auf den Äckern bedrohe nicht nur die Gesundheit von Anwendern und Konsumenten, sondern auch die Natur. Die Umweltorganisation fordert "dringend" zum Umsteuern auf. (APA/red, 2.7.2013)

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gmx-Meldungen, Logo

Indien 20.7.2013: 23 Kinder sterben an Insektizid-Öl im Schulessen: <Insektizid für Tod indischer Kinder verantwortlich>

aus: gmx-Nachrichten; 20.7.2013;
http://www.gmx.net/themen/nachrichten/panorama/08aihmg-insektizid-tod-indischer-kinder-verantwortlich#.focus.Insektizid%20f%C3%BCr%20Tod%20verantwortlich.270.1578

<Ein Insektenvernichtungsmittel im Schulessen ist für den Tod von 23 Kindern im Osten Indiens verantwortlich. Forensiker hätten herausgefunden, dass für das Essen verwendetes Öl mit einer hohen Dosis Insektizid verseucht gewesen sei, teilte die Polizei in Patna, der Hauptstadt des Bundesstaates Bihar, unter Berufung auf den Abschlussbericht der Experten mit. Die Polizei untersuche nun, ob das Essen oder das Bratöl absichtlich vergiftet wurden.


weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/nachrichten/panorama/08aihmg-insektizid-tod-indischer-kinder-verantwortlich#.A1000146

Vor Ort waren Säcke mit Dünger und Pestiziden gefunden worden, die direkt neben Reis- und Kartoffelvorräten für das Mittagessen der Schüler standen. Die Direktorin der Schule ist seit Dienstag auf der Flucht.

Die Kinder, die zwischen vier und zwölf Jahre alt waren, waren am Dienstag in dem Dorf Gandaman gestorben. Die meisten toten Kinder wurden neben ihrer Schule beerdigt. Weitere 24 Kinder und ein Koch befinden sich noch im Krankenhaus.

Rund 120 Millionen Kinder erhalten in Indien kostenloses Essen an staatlichen Schulen. Durch das Programm soll die Ernährung verbessert und auch die Anwesenheitsquote gesteigert werden. Wegen Hygienemängeln und minderwertiger Zutaten gibt es jedoch immer wieder Lebensmittelvergiftungen.


weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/nachrichten/panorama/08aihmg-insektizid-tod-indischer-kinder-verantwortlich#.A1000146

AFP>


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n-tv
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31.7.2013: Das erste Land mit einer Landwirtschaft ohne Pestizide ab 2020 - Bhutan (Region Indien / Nepal)

aus: n-tv online: Agrarwirtschaft ohne ChemieBhutan will erstes Bio-Land werden; 31.7.2013;
http://www.n-tv.de/wissen/Bhutan-will-erstes-Bio-Land-werden-article11088856.html

<Glück wird in Bhutan groß geschrieben. Und Umweltschutz gehört für die Bevölkerung des kleinen Himalaya-Staates zum Glücklichsein dazu. Deswegen setzt das Königreich auf ökologische Landwirtschaft. Schon jetzt sind Pestzide dort verpönt. Bald soll es ganz ohne gehen.

Im Himalaya-Königreich Bhutan gibt es rund 2000 Bio-Bauern - und noch viele mehr sind es, ohne sich so zu nennen. "Wir sind fast alle Buddhisten. Nett zur Umwelt und zur Erde zu sein, ist für uns von zentraler Bedeutung", sagt Kesang Tshomo, die das Bio-Programm in Bhutan leitet. Pestizide, Herbizide oder chemische Düngemittel fänden nur wenig Akzeptanz in der Bevölkerung und würden nur auf etwa 1,5 Prozent des Agrarlandes verwendet. Bald sollen es gar keine mehr sein. Denn Bhutan will als erstes Land der Welt auf ökologische Landwirtschaft umsteigen.

"Als wir vor einigen Jahren diese Idee gebaren, war die Luft sehr sauber, die Erde unbelastet, die Flüsse nicht verschmutzt. Es wäre doch schade gewesen, das nicht zu erhalten", meint Kesang Tshomo. Der kleine Staat mit seinen etwa 700.000 Einwohnern, etwa so groß wie die Schweiz und eingeklemmt zwischen hohen Himalaya-Bergen, war bis in die 60er Jahre vollkommen isoliert und öffnet sich nur langsam. Erst 1999 wurden Fernsehen und Internet eingeführt, 2008 kam die Demokratie. Und bis heute gibt es nur drei Straßen in den Süden nach Indien und keine einzige in den Norden nach China.

Ab 2020 alles bio

Vor sechs Jahren wurde das Rahmenkonzept für die Bio-Landwirtschaft bekanntgegeben, doch einen festen Zeitrahmen zur Umsetzung gibt es nicht. Vielleicht schaffen wir es bis 2020, sagt Kesang Tshomo. "Ideologisch würden wir gerne morgen schon bio sein, aber praktisch müssen wir die Lebenswirklichkeit der Bauern betrachten."

Die Bauern, das sind Menschen wie Chencho Dorji, der von seinem Dorf Khariphu zwei Stunden bis zur nächsten Straße laufen muss. "Es ist schwierig bei uns im Tal, weil die Hänge so steil sind und die Felder klein", sagt er. Wie die meisten Landwirte benutzt er Ochsen - Maschinen würden sich gar nicht lohnen.

Viel Reis kommt aus Indien

70 Prozent der Bhutaner leben von der Landwirtschaft, und doch müssen viele von ihnen noch Getreide und Gemüse zukaufen. Die Bevölkerung wächst rasch und verstädtert in rasantem Tempo. Mehr als die Hälfte des Reises muss mittlerweile aus Indien importiert werden.

"Zusammen mit der Umstellung auf bio müssen wir die Produktivität erhöhen. Das ist die größte Herausforderung", sagt Kesang Tshomo. So werden die Bauern etwa in verschiedenen Kompostiermethoden geschult oder in der richtigen Handhabung des Stalldungs, damit durch Versickern und Verdampfen nicht so viele Nährstoffe verloren gehen.

Chili-Mixtur vertreibt Insekten

"Wir machen aus Chilis, Knoblauch, Zwiebeln und Pfeffer ein Extrakt, um Ungeziefer zu vertreiben", ergänzt Thinlay, der im Landwirtschaftsministerium für Pflanzenschutz zuständig ist. Gegen Insekten schützten Produkte aus Neemöl, erklärt er. Und bei einer Schlangenplage würden die Tiere eingefangen, in eine Grube geworfen und mit Salz besprenkelt. "Dadurch dehydrieren sie und sterben."

Die Bäuerin Lotto Zam würde gerne alles biologisch anbauen. Stolz zeigt sie auf die unbehandelten Pfirsiche, Tomaten, grünen Bohnen, Kartoffeln, Chilis, Erbsen, Knoblauch und Gurken, die auf dem Markt im Dorf Shaba vor ihr auf einer Decke liegen. Doch manchmal gehe es nicht ohne Pestizide: Dieses Jahr habe sich der army worm in ihrem Tal im Reis ausgebreitet. "Wir hatten keine andere Wahl, wir mussten Spritzmittel von der Regierung kaufen."

Chemikalien nur in Notfällen

Schädlingsbekämpfungsmittel sind nur von offiziellen Ausgabestellen zu bekommen. In Bhutan gibt es keinen Hersteller, und importieren darf nur das Ministerium. "Herbizide und Insektizide geben wir nur in Notfällen raus, aber nicht routinemäßig", sagt Thinlay.

Das liegt auch daran, dass Bhutan schon seit Jahrzehnten das Glück der Bewohner über das Wirtschaftswachstum stellt und dies mit Hilfe eines Bruttoglücksprodukt misst. Eine der vier Säulen dieses einzigartigen Index ist der Umweltschutz. Deswegen steht in der Verfassung, dass mindestens 60 Prozent des Landes bewaldet sein müssen; heute sind es 72 Prozent. Das Land hat sich außerdem verpflichtet, für immer CO2-neutral zu bleiben; jetzt ist es sogar CO2-negativ. "Da war es nur der nächste logische Schritt, auch die biologische Landwirtschaft anzustreben", sagt Peldon Tshering, Chefstratege der nationalen Umweltkommission.

Kesang Tshomo meint, Bhutan müsse vor allem den Export von Nischenprodukten vorantreiben. Wegen der geringen Maschinisierung und der kleinen Felder, die zumeist von den Besitzern selbst bestellt werden, könnten nur kleine Mengen produziert werden. "Ingwerpulver, Kräutertees oder handgemachte Seifen aus Senföl könnten wir zum Beispiel in Europa verkaufen", sagt sie. Ein einziges Produkt gibt es schon zertifiziert für den EU-Markt: Zitronengrasöl als Raumspray.

Quelle: n-tv.de , Doreen Fiedler, dpa>


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Deutsche Wirtschaftsnachrichten online,
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19.8.2013: <Spuren von Pestiziden in Brötchen entdeckt> - Mehl, Brötchen und Haferflocken mit Glyphosat verseucht

aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online; 19.8.2013;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/08/19/spuren-von-pestiziden-in-broetchen-entdeckt/

<Bei einem Test sind in Mehl, Brötchen und Haferflocken Spuren des Pestizids Glyphosat entdeckt worden. Auch Kartoffeln werden in großen Stil mit diesem Gift behandelt. Die EU hatte, offenbar auf Druck von Lobbyisten, einen Sicherheits-TÜV kurzerhand auf das Jahr 2015 verschoben.

Das Konsumenten-Magazin Ökotest hat bei einem Test in 14 von 20 untersuchten Lebensmitteln Spuren des Pestizids Glyphosat entdeckt. Unter den Produkten befinden sich Mehrkornbrötchen, Weizen, Weizenbrötchen, Vollkornmehl, Kronbrötchen und Haferflocken.

Der Grund für die Verseuchung: Getreide wird in Deutschland nach wie vor massiv mit dem Monsanto-Unkrautvernichtungsmittel Roundup behandelt.

Ökotest zur Wirkungsweise:

„Die Wirkweise von Glyphosat beruht auf der Hemmung eines Enzyms, das für den Aufbau von Eiweißbausteinen zuständig ist. Fehlt es, kommt es zum Wachstumsstillstand und die Pflanze stirbt ab. Weil Menschen und Tiere dieses Enzym nicht besitzen, galt Glyphosat lange Zeit als unbedenklich.“

Das Magazin berichtet, dass Glyphosat bisher alle Prüfungen der EU „anstandslos“ überstanden hätte. Obwohl neue Studien aus Frankreich und Argentinien jedoch ernste wissenschaftliche Zweifel an der Unbedenklichkeit genährt hätten, hat die EU eine für 2012 vorgesehene „Risikoprüfung“ kurzerhand auf das Jahr 2015 verschoben. Ökotest urteilt, dies sei „angesichts sich mehrender Hinweise, dass Glyphosat möglicherweise doch nicht so harmlos ist, ein Skandal“.

Der DLF berichtet, dass die Lebensmittelüberwachung in Baden-Württemberg und anderen Ländern in bisherigen Tests Spuren des Pestizids nur in zwei von 127 Proben gefunden habe – einmal bei Hirse und einmal bei Knäcke.

Netzfrauen.org berichtet, dass offenbar auch Kartoffeln im großen Stil mit Glyphosat behandelt werden. Zur Getreide-Ernte gehen die Bauern noch einmal flächendeckend mit dem Gift über die Flächen, um, wie das so schön heißt, „das Abreifen zu beschleunigen“. Netzfrauen sieht einen Zusammenhang zwischen dem Einsatz des Giftes und dem Rückgang der Anbauflächen:

„2012 wurden in Deutschland rund 10,6 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet. Diese Erntemenge liegt um rund 10,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau 2011 und rund 5 Prozent unter dem mehrjährigen Durchschnitt. Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die Anbauflächen In Deutschland auch 2012 deutlich reduziert wurden. Die Anbaufläche für Kartoffeln betrug 2012 ca. 238.000 ha, dies entspricht einem Rückgang von rund 8 % der Fläche gegenüber 2011.“

Diese Entwicklung hängt mit der EU-Agrarförderung zusammen, die die industrielle Landwirtschaft zur vorherrschenden Form hat werden lassen: Zahlreiche Ackerflächen werden zum Anbau von Raps und Getreide für Bio-Diesel genutzt. Grundnahrungsmittel müssen dagegen aus Rumänien und Bulgarien importiert werden. Die wenigen Flächen für den Kartoffelanbau müssen gespritzt werden, um die nach wie vor große Nachfrage in Deutschland und Österreich zu befriedigen.

Wie sehr die Überreste von Glyphosat in den Nahrungskreislauf gelangen, belegt Netzfrauen, allerdings ohne Quelle, mit einem originellen Befund: Das Pestizid soll im „Urin von Großstädtern aus 18 europäischen Staaten nachgewiesen“ worden sein.>


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Spiegel online,
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13.9.2013: Gift der Vogelspinne wirkt als Insektizid gegen bestimmte Schädlinge

aus: Spiegel online: Insektenvernichter:
Spinnengift wirkt besser als jede Chemikalie; 13.9.2013;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/spinnengift-wirkt-besser-als-jede-chemie-gegen-pflanzenschaedlinge-a-922086.html

<Im Gift einer australischen Vogelspinne haben Forscher ein hochwirksames Insektizid aufgespürt. Nachtfalter, die in südlichen Ländern die Baumwoll- und Maisernte vernichten, könnten so wirksam bekämpft werden.

San Francisco - Spinnen wurden bislang bei der Suche nach Bioinsektiziden kaum berücksichtigt. Ein Fehler, wie sich nun zeigt: Im Gift einer australischen Vogelspinne haben Forscher ein hochwirksames Insektizid aufgespürt. Das Peptid OAIP-1 wirke gegen Baumwoll-Kapseleulen besser als viele synthetische Insektizide, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin "Plos One". Die Nachtfalter mindern in südlichen Ländern die Baumwoll- und Maisernte. Entdeckt wurde OAIP-1 im Gift der Vogelspinne Selenotypus plumipes, die mit 16 Zentimetern Beinspanne zu den größten Achtbeinern Australiens zählt.

Spinnen seien die wohl größte natürliche Ressource für gegen Insekten wirkende Toxine, schreibt das Team um Glenn King and Maggie Hardy von der University of Queensland (St. Lucia/Australien). Allerdings würden Spinnen diese meist in ihre Beute spritzen - es gebe daher keinen Selektionsdruck für eine giftige Wirkung bei oraler Aufnahme. Insektizide aber werden meist so verbreitet, dass sie von Schädlingen gefressen werden.

In der Annahme, die Spinnengifte wirkten ohnehin nicht, wenn sie von Insekten nur gefressen und diesen nicht injiziert werden, sei ihre Wirksamkeit gar nicht erst getestet worden, erklären die Forscher. Sie analysierten nun den Gift-Cocktail der Vogelspinne darauf, welche der Substanzen auch auf oralem Weg gegen Pflanzenschädlinge wirken.

Viele Schädlinge resistent gegen herkömmliche Mittel

Mit OAIP-1 im Futter starben demnach nicht nur Baumwoll-Kapseleulen, sondern auch Termiten (Coptotermes acinaciformis) und Mehlwürmer (Tenebrio molitor). Auf molekularer Ebene gleicht das Peptid den sogenannten Pyrethroiden, synthetischen Insektiziden, die rasch und niedrig dosiert wirken. Es könne synthetisch hergestellt werden und sei im Labortest bei Temperaturen bis zu 30 Grad mindestens eine Woche lang stabil geblieben, heißt es in der Studie. Denkbar sei der Einsatz in Kombi-Präparaten oder bei transgenen Pflanzen.

Insekten reduzieren die jährlichen Ernteerträge um weltweit zehn bis 14 Prozent, schreiben die Forscher. Bei der Lagerung gingen weitere neun bis 20 Prozent durch Schädlinge verloren. Zwar gebe es inzwischen neue Methoden wie den Einsatz transgener Pflanzen, aber synthetische Insektizide dominierten weiter. Die meisten Substanzen setzten aber an einigen wenigen Punkten im Insektenstoffwechsel an. Mehr als 500 Arten von Arthropoden - darunter die bedeutendsten Schädlinge - seien deshalb resistent gegenüber einer oder mehreren Insektizid-Klassen geworden.

In den vergangenen zehn Jahren habe daher das Interesse an Bioinsektiziden zugenommen, die aus Mikroben, Insekten oder eben Spinnen stammen. Sie wirkten oft gezielt auf einzelne Arten, die Produktionskosten seien vergleichsweise gering und es biete sich die Möglichkeit, die zugrundeliegende Erbinformation in Pflanzen einzuschleusen. Als Beispiel wird das Bodenbakterium Bacillus thuringiensis genannt, dessen Bt-Toxine zur Schädlingsbekämpfung in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt werden - und gegen Mücken.

nik/dpa>

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n-tv online, Logo

23.9.2013: Pestizide verseuchen alles: Pflanzen, Böden, Gewässer, Tiere und Menschen - Beispiel einer Bananenplantage und Kaimane in Costa Rica

aus: n-tv online: Gefahr für Krokodile in Costa Rica: Pestizide gefährden Kaiman-Population; 23.9.2013;
http://www.n-tv.de/wissen/Pestizide-gefaehrden-Kaiman-Population-article11416846.html

<Krokodilkaimane im Costa Rica sind stark durch Pestizide belastet. Ursache dafür ist möglicherweise ihr Lebensraum in der Nähe von Bananenplantagen. Durch starke Regenfälle gelangen die Pestizide in die Flüsse und verunreinigen sie.

Pestizide aus Bananenplantagen gefährden Krokodilpopulationen in Costa Rica. Im Blut von Krokodilkaimanen eines Naturschutzgebiets fanden Forscher verschiedene Pestizide, darunter etliche inzwischen verbotene Stoffe wie DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan). Das berichten kanadische Wissenschaftler um Peter Ross vom Institute of Ocean Sciences in Sidney (Provinz British Columbia) in der Fachzeitschrift "Environmental Toxicology and Chemistry".

Die Forscher fingen im Tortuguero-Naturschutzgebiet im Norden Costa Ricas 14 ausgewachsene Krokodilkaimane (Caiman crocodilus). Die meisten Tiere lebten an einem Flussgebiet, das eine große Bananenplantage durchquert. In den Tieren fanden die Forscher neun Insektizide. Bei sieben davon, den sogenannten Langlebigen Organischen Schadstoffen, kurz POP's (Persistent Organic Pollutants), ist der Einsatz im Rahmen der Stockholmer Konvention verboten oder nur eingeschränkt erlaubt.

Risiko für den Hormonhaushalt

Insgesamt waren Krokodilkaimane, die direkt an dem Fluss lebten, wesentlich stärker belastet und auch körperlich in einem schlechteren Zustand als jene von entlegeneren Stellen. "Das deutet darauf hin, dass entweder die Pestizide ein Gesundheitsrisiko für Kaimane darstellen, oder dass sie dem Lebensraum und der Futterquelle der Kaimane schaden und sich so die Gesundheit dieses Raubtieres verschlechtert", sagt Erstautor Paul Grant. Die Forscher gehen davon aus, dass die Stoffe den Hormonhaushalt der Tiere stören.

Costa Rica deckt etwa zehn Prozent des weltweiten Bedarfs an Bananen. Wegen der steigenden Nachfrage hat sich den Forschern zufolge der Einsatz von Pestiziden in Zentralamerika in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt. Demnach ist Costa Rica der zweitintensivste Pestizid-Anwender der Welt. "Regelmäßiger starker Regen kann die Pestizide aus den Plantagen spülen, was zu Umweltbelastungen und dem erneuten Besprühen der Pflanzen führt", sagt Grant.

Da Krokodile am oberen Ende der Nahrungskette stehen, geben sie den Forschern zufolge Hinweise auf Verschmutzungen im gesamten Ökosystem. Die etwa zwei Meter langen Krokodil- oder Brillenkaimane sind in Mittel- und Südamerika zu Hause.

Quelle: n-tv.de , dpa>


Kommentar

Wir danken der kriminellen Pharma-Industrie (Novartis, La Roche, Syngenta, Bayer und wie die kriminellen Buden alle heissen) und wir danken den kriminellen Regierungen der kriminellen Schweiz und Deutschlands etc., die diese Giftproduktionen und Giftverkäufe in der ganzen Welt erlauben - für ihren giftigen Kulturbeitrag!

Michael Palomino, 24.9.2013


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20 minuten online,
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23.10.2013: Massenweise Pestizidschäden in Argentinien - hohe Krebsraten mit Monsanto seit 1996...

aus: 20 minuten online: Machen Pestizide Argentinier krank?; 23.10.2013;
http://www.20min.ch/ausland/news/story/13187094

<von M. Warren und N. Pisarenko, AP -

Argentinien ist dank Biotechnik drittgrösster Soja-Produzent der Welt. Aber es mehren sich Vorwürfe, dass Missbrauch beim Einsatz von Pestiziden die Menschen krank macht.

Niemand hat dem argentinischen Farmarbeiter Fabian Tomasi beigebracht, Schutzkleidung zu tragen, wenn er Unkrautvernichtungsmittel in Sprühflugzeuge pumpt. Heute, im Alter von 47 Jahren, ist er ein lebendes Skelett. Lehrerin Andrea Druetta wohnt in einer Stadt, in der es verboten ist, Agrochemikalien in der Nähe von Häusern zu versprühen. Aber nur wenige Meter von ihrer Hintertür entfernt wird Soja angebaut. Erst vor kurzem erhielten ihre Söhne eine wahre Chemikaliendusche, als sie sich im Garten aufhielten.

Sofia Gaticas neugeborenes Baby starb an Nierenversagen. Ihre hartnäckige Suche nach einer Antwort auf das «Warum» führte schliesslich im vergangenen Jahr zu den ersten Strafurteilen wegen illegalen Einsatzes von Pestiziden. Aber es war nur ein schwacher Trost für die trauernde Mutter und andere Eltern, die sich um die Gesundheit ihrer Sprösslinge sorgen. 80 Prozent von untersuchten Kindern in Gaticas Nachbarschaft weisen Pestizide in ihrem Blut auf.

Wachsende Gesundheitsprobleme

In der Provinz Santa Fe, dem Herzen von Argentiniens Sojaindustrie, liegt die Rate der Krebserkrankungen zwei bis vier Mal über dem nationalen Durchschnitt. Und das sind nur einige wenige Beispiele unter vielen. Ärzte warnen, dass unkontrollierter Einsatz von Pestiziden hinter den wachsenden Gesundheitsproblemen unter den zwölf Millionen Menschen stecken könnte, die im breiten Agrargürtel des Landes leben.

Argentinien war einst bekannt für sein hochwertiges schmackhaftes Rindfleisch von mit Gras gefütterten Tieren. Aber das Land hat seit 1996 eine enorme Transformation erlebt. Da begann der amerikanische Monsanto-Konzern mit der Vermarktung eines vielversprechenden Modells: schnellere und grössere Erträge bei geringerer Anwendung von Chemikalien durch genetisch verändertes Saatgut. Dank dieser Biotechnologie ist Argentinien zum drittgrössten Soja-Produzenten der Welt geworden.

Vieh frisst sich mit Mais und Soja satt

Heute wird in dem Land nur noch Gensoja angebaut, und auch Mais, Weizen sowie Baumwolle sind grösstenteils modifiziert. Der Sojaanbau hat sich auf eine Fläche von 19 Millionen Hektar ausgeweitet und damit verdreifacht, Vieh frisst sich jetzt mit Mais und Soja satt. Aber weil im Laufe der Zeit Unkraut und Insekten zunehmend resistent gegen die eingesetzten Pestizide geworden sind und bis zu drei Ernten im Jahr erzielt werden sollen, mischen Farmer immer häufiger giftigere Chemikalien bei. Insgesamt werden heute in Argentiniens Landwirtschaft achtmal so viel Insekten- und Unkrautvernichtungsmittel eingesetzt wie 1990.

Aber das ist nicht das einzige Problem. Monsantos «Roundup»-Pestizide verwenden Glyphosat, einer der weltweit am häufigsten eingesetzten und am wenigsten giftigen Unkrautkiller. Nach dem Urteil der US-Umweltschutzbehörde (EPA) und vieler anderer Regulierer ist es sicher, wenn es korrekt und vorschriftsmässig angewendet wird. Aber die Nachrichtenagentur AP ist bei einer Untersuchung in Argentinien auf Dutzende Fälle gestossen, in denen das nicht geschieht, Chemikalien leichtsinnig, fahrlässig und gesetzeswidrig eingesetzt werden.

Keine Regeln für Pestizideinsatz

Das gilt etwa für die Einhaltung von Regeln, bis zu welchem Abstand von Wohngebieten Pestizide versprüht werden dürfen. Sofern es solche Regeln gibt: In einem Drittel der 23 argentinischen Provinzen existiert so etwas erst gar nicht. Aber wenn Pestizide bei windigem Wetter eingesetzt werden, können sie in Gebäude gelangen und Trinkwasser verseuchen. In Santa Fe etwa wurden Lehrerin Druetta zufolge Schüler ohnmächtig, als Chemikalien in die Klassenzimmer geweht wurden.

Die AP-Untersuchung ergab unter anderem auch, dass Farmarbeiter Gifte unbeaufsichtigt mischen, in bewohnten Gebieten und ohne Schutzkleidung, und Einwohner Wasser in leeren Chemikalienbehältern aufbewahren. Nach zunehmenden Beschwerden setzte Präsidentin Cristina Fernandez 2009 eine Kommission ein, um die Auswirkungen der Pestizide auf die Gesundheit zu studieren. In einem ersten Report forderte das Gremium «systematische Kontrollen der Konzentration von Herbiziden und derer Komponenten». Seit 2010 ist die Kommission nicht mehr zusammengetreten.

Kinderarzt Medardo Avila Vazquez ist Mitbegründer einer Organisation, die übersetzt ungefähr «Ärzte in chemikalisch besprühten Städten» heisst. Er ist überzeugt davon, dass die geänderten Methoden bei der Agrarproduktion das «Krankheitsbild» im Land verändert haben. «Wir sind von einer ziemlich gesunden Bevölkerung zu einer mit einer hohen Rate von Krebs, Geburtsfehlern und Krankheiten geworden, die wir vorher selten erlebt haben.»

Hohe Krebsrate

In der Farmer-Gemeinde Avia Terai etwa geben 31 Prozent an, dass sie ein Familienmitglied haben, das an Krebs leidet oder litt. Im Dorf Charadai, das sich auf Viehzucht stützt, sind es dagegen drei Prozent. In Chaco, Argentiniens ärmster Provinz, haben sich die Fälle von Geburtsfehlern binnen einer Dekade vervierfacht. Eine Untersuchung in sechs Städten ergab eine höhere Zahl von Erkrankungen in Gebieten, die von Farmland umgeben sind, als in anderen.

Immer mehr Ärzte fordern jetzt unabhängige Langzeitstudien. Regierungen müssten von der Industrie den Nachweis verlangen, dass die Unkraut- und Insektenvernichtungsmittel die Menschen nicht krank machten.

Monsanto betont, dass das Unternehmen «den Missbrauch von Pestiziden oder die Verletzung jedweder Pestizid-Gesetze nicht gutheisst». Das Unternehmen nehme seine Verantwortung für die Produkte ernst, «und wir kommunizieren regelmässig mit unseren Kunden, was den korrekten Einsatz unserer Produkte betrifft», sagte Sprecher Thomas Helscher in einer schriftlichen Stellungnahme.>

Kommentar
Pestizide vergiften die Pflanze, die Erde, die Gewässer das Futter, und diejenigen, die es versprühen oder durch Luftverfrachtung etwas "abbekommen". Und niemand will es merken? Pestizidhersteller sind Weltvergifter.

Michael Palomino, 23.10.2013


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Deutsche Wirtschaftsnachrichten
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18.12.2013: Pestizid von Bayer kann Neuronen und Hirnstrukturen schädigen: <EU vermutet Nervengift in Pestiziden – und schützt die Bürger nicht!>

aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online; 18.12.2013;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/12/18/eu-warnt-insekten-gift-von-bayer-kann-menschliches-gehirn-schaedigen/

<Die EU warnt vor möglichen Schäden durch Insektizide. Das von Bayer und einer japanischen Firma vertriebene Gift kann menschliche Neuronen und die Hirnstrukturen schädigen. Doch die EU-Aufsicht will kein radikales Verbot - die Konzerne sollen die Möglichkeit erhalten, ihre Sicht zu präsentieren. Bis dahin können dem Gift ausgesetzte Arbeiter, Anrainer und Konsumenten nur hoffen, dass ihr Nervenkostüm noch einige Jahre hält.

Zwei Neonikotinoid-Insektizide – Acetamiprid und Imidacloprid – können sich möglicherweise schädlich auf das menschliche Nervensystem auswirken. Das gib die die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in einer Aussendung bekannt.

Die EU-Behörde schreibt:

„Zwei Neonikotinoid-Insektizide – Acetamiprid und Imidacloprid – können sich unter Umständen auf das in Entwicklung begriffene menschliche Nervensystem auswirken, so die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Sachverständige der Behörde schlagen vor, einige der Richtwerte für eine annehmbare Exposition gegenüber den beiden Neonikotinoiden zu senken, während weitere Forschungen unternommen werden, um zuverlässigere Daten zur sogenannten Entwicklungsneurotoxizität (developmental neurotoxicity – DNT) zu gewinnen. Das Gremium der EFSA für Pflanzenschutzmittel und ihre Rückstände (PPR-Gremium) fordert eine Festlegung von Kriterien auf EU-Ebene, um die verpflichtende Vorlage von DNT-Studien im Rahmen des Zulassungsverfahrens für Pestizide zu bewirken. Dies könnte die Entwicklung einer umfassenden Prüfstrategie für die Bewertung des DNT-Potentials von Substanzen, einschließlich aller Neonikotinoide, umfassen.“

Die Behörde kommt zu dem Schluss, dass die beiden Insektizide das in Entwicklung begriffene menschliche Nervensystem, insbesondere das Hirn, schädigen können. Vor allem jene Hirnstrukturen sind betroffen, die mit der Lern- und Gedächtnisfunktion in Verbindung stehen.

Die aktuellen Richtwerte sind offenkundig zu hoch angesetzt, die EFSA empfiehlt deshalb eine Senkung der Grenzwerte. Die Behörde war von der Europäischen Kommission mit der Untersuchung beauftragt worden.

Betroffen sind von der Untersuchung die japanische Nippon Soda, Syngenta und vor allem der deutsche Bayer-Konzern.

Bayer, der Hersteller von Imidacloprid, bestreitet auf Nachfrage der Deutschen Wirtschafts Nachrichten ein Gefährdung für den Menschen:

„Nach Einschätzung von Bayer CropScience hat Imidacloprid kein entwicklungsneurotoxisches Potenzial für den Menschen. Die Bedenken von EFSA zur Entwicklungsneurotoxizität von Imidacloprid gründen sich auf eine Publikation japanischer Wissenschaftler aus dem Jahr 2012, die Untersuchungen an Zellkultursystemen von Ratten beschreibt, also Untersuchungen im Reagenzglas. Die EFSA selbst hält die Aussagekraft dieser Publikation für eingeschränkt. Bayer CropScience hat diese Publikation ausgewertet und kann bestätigen, dass sie in ihrer wissenschaftlichen Aussagekraft sehr eingeschränkt ist.“

Gemeinsam mit zwei weiteren Insektiziden steht Imidacloprid zusätzlich im Verdacht, ein erhebliches Risiko für Bienen darzustellen. Die EU verbietet per Verordnung daher seit 1. Dezember 2013 das Inverkehrbringen von Saatgut, das mit einem der drei Insektizide behandelt wurde.

Bayer und Nippon Soda müssen der EU-Kommission nun erklären, dass die Wirkungen nicht so gefährlich sind wie von der Kommission befürchtet. Nach einem Hearing will Brüssel entscheiden, ob die Grenzwerte für Arbeiter, Anrainer und Konsumenten erhöht werden sollen.

Dieses Vorgehen ist bemerkenswert: Eigentlich möchten man meinen, dass die Grenzwerte schon beim geringsten Zweifel gesenkt  werden – und erst wieder erhöht werden, wenn die Konzerne den Verdacht zweifelsfrei widerlegt haben.

Wie sehr die EFSA unter dem Einfluss der Konzerne steht, lässt der Passus der Aufseher erkennen, in dem sie sich fast bei den Konzernen entschuldigen:

„Die EFSA ist sich der eingeschränkten Aussagekraft der vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse bewusst und empfiehlt die Durchführung weiterer Forschungsarbeiten zur Gewinnung zuverlässigerer Daten. Dessen ungeachtet war das PPR-Gremium der Meinung, dass die bei der Auswertung der vorliegenden Daten aufgeworfenen Gesundheitsbedenken berechtigt seien.“

Wenn die EFSA Gesundheitsbedenken hat, soll sie handeln – und zwar sofort.

Menschen seien keine Ratten, sagt Bayer indirekt.

In der Tat: Menschen sind keine Versuchsobjekte, die man so lange einer Gefahr aussetzen kann, bis die Lobbyisten ausreichend Präsentations-Möglichkeiten vor einer von Lobbyisten dominierten Lebensmittelaufsicht erhalten haben.

Denn nach dem Brain-Washing besteht die Gefahr, dass die Experten ihre Meinung ändern.

Daher muss gelten: Forschungsarbeiten ja, und gerne über Jahre.

Aber zuvor muss der Schutz der Bürger kommen.

Nicht erst nach Jahren – wenn die Gutachten so eindeutig sind, dass der Schaden nicht wieder gutzumachen ist.>

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Deutsche Wirtschaftsnachrichten
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30.12.2013: Pestizide verseuchen weltweit Ackerflächen - Erosion zerstört 1% Ackerfläche pro Jahr

aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online: Studie: Ackerland weltweit durch Pestizide zerstört, Hungersnöte drohen; 30.12.2013;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/12/30/studie-ackerland-weltweit-durch-pestizide-zerstoert-hungersnoete-drohen/

<Der massive Einsatz von Pestiziden hat die Ackerflächen weltweit schwer geschädigt. Eine Studie zeigt, dass das Ökosystem der Erde durch Insektengifte bereits schwer geschädigt ist. Jedes Jahr geht ein Prozent der weltweiten Anbauflächen durch Erosion verloren. Hungersnöte drohen - für die Schwellenländer und den reichen Westen.

Das Ökosystem in Ackerflächen ist nachhaltig geschädigt. Die Vielfalt der Bodenorganismen hat in landwirtschaftlich genutzten Böden massiv abgenommen. Forscher der University of Colorado konnten mittels DNA-Analyse feststellen, dass sich die Vielfalt der Bodenorganismen auf Ackerflächen verringert hat. Die Forscher verglichen mittels DNS-Analyse die Bakterienvielfalt aus Ackerland mit Erde, die keiner Landwirtschaft ausgesetzt war.

Erde aus der Landwirtschaft ähnle nur noch entfernt dem ursprünglichen Boden. Bodenmikroben spielen aber die Schlüsselrolle im Ökosystem. Um das zu erhalten, sollte Düngemittel nicht mehr zum Einsatz kommen, so der Autor der Studie im britischen Telegraph.

Mit einer „Suppe von Nährstoffen“ übergossene Anbauflächen geben uns ein falsches Gefühl der Sicherheit, so die Wissenschaftler der Dust Unto Dust“-Studie. Jedes Jahr geht ein Prozent der weltweiten Ackerfläche durch Bodenerosion verloren, so Studien-Autor Robert Scholes.

Ernteausfälle auf bereits erodierter Erde können unter dem Einsatz von Düngemittel noch eine Zeitlang herausgezögert werden, gleichzeitig wird das Ökosystem weiter gestört – ein Teufelskreis. Irgendwann hilft auch keine Chemie mehr, der Boden ist ausgelaugt und verloren.

Von den Folgen der Erosion ist Afrika besonders schlimm getroffen. Auf dem Kontinent muss ein Großteil des zukünftigen Wachstums in der Landwirtschaft stattfinden. Doch tatsächlich hat der Bodenverlust die Erträge bereits um acht Prozent reduziert.

„Wir haben keine Freiheit mehr, Fehler zu machen. In den nächsten 30 bis 40 Jahren stehen wir vor einer drohenden Lebensmittel-Knappheit. Hungersnot ist eine sehr reale Möglichkeit“, so Robert Scholes.

Ein kompletter Kurswandel sei „der einzige gangbare Weg, die Welt mit Nahrung versorgen zu können.“

Dies würde bedeuten, dass die Geschäfte von global agierenden Konzernen drastisch beschnitten werden müssen: Es müsste eine Abkehr von den industriellen Agrarbetrieben zu überschaubaren Einheiten geben, in denen die produzierten Lebensmittel denen zugute kommen, in deren Ländern sie angebaut werden.

Dies würde aber auch die Macht der internationalen Saatgut-Industrie beschränken: Firmen wie Monsanto, Syngenta oder Bayer profitieren vom massiven Einsatz der Pestizide.

Der Einfluss der Lobbyisten dieser Konzerne etwa auf EU-Ebene oder den USA lässt eine solche Trendwende eher unwahrscheinlich erscheinen.

Wir befinden uns auf einem gefährlichen Weg.

Die Konsequenz der globalen Ausbeutung: Lebensmittel werden zum Luxus, die Preise werden weiter steigen.

Überleben werden die, die es sich leisten können. 

Solches hatte nicht einmal Darwin im Sinn.>

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Stimme Russlands, Logo

Japan 8.1.2014: Insektizide in Lebensmitteln im Supermarkt - ca. 2000 schwere Vergiftungen

aus: Stimme Russlands: Massenhafte Vergiftung der Bevölkerung in Japan; 8.1.2014;
http://german.ruvr.ru/news/2014_01_08/Massenhafte-Vergiftung-der-Bevolkerung-in-Japan-8236/

<STIMME RUSSLANDS Ca. 2.000 Menschen sind in Japan an verseuchter Tiefkühlkost erkrankt, in der Spuren von Insektiziden entdeckt wurden. Bei den Verletzten werden Symptome einer leichten Vergiftung, Übelkeit und Durchfall, verzeichnet. Alle von ihnen verzehrten in den letzten Tagen Halbfabrikate eines der größten Lebensmittelproduktionsunternehmen von Japan Maruha Nichiro Holdings Inc.

Ende Dezember hatte der Hersteller beschlossen, mehr als 6,4 Millionen Pakete seiner Produkte zurückzurufen, nachdem er von Kunden Dutzende Beschwerden darüber erhalten hatte, dass das Füllungsgut nach Benzin oder Motoröl roch.

Eine Untersuchung ergab das Vorhandensein von Carbophos in Produkten, das zur Vertilgung von Insekten verwendet wird.
Weiterlesen: http://german.ruvr.ru/news/2014_01_08/Massenhafte-Vergiftung-der-Bevolkerung-in-Japan-8236/

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Kopp-Verlag online, Logo

7.4.2013: Pestizid "Roundup" provoziert Hirnschäden auch am Menschen - bis heute als "harmloses" Garten-Herbizid verkauft

aus: Kopp-Verlag online: Der Unkrautvernichter Roundup schädigt das Gehirn – neue Studie;
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/f-william-engdahl/der-unkrautvernichter-roundup-schaedigt-das-gehirn-neue-studie.html

<F. William Engdahl

Eine neue wissenschaftliche Studie, die in der Zeitschrift Toxicology veröffentlicht wurde, deutet darauf hin, dass der weltweit meistverkaufte Unkrautvernichter Roundup, der bei sämtlichen genmanipulierten Pflanzen verwendet und auch als »harmloses« Garten-Herbizid verkauft wird, einen giftigen Cocktail enthält, der das Gehirn schädigt. Die Ergebnisse bestätigen die Rattenstudie, die 2012 unter Leitung von Prof. Gilles-Éric Séralini an der französischen Universität Caen durchgeführt wurde. Besonders schockierend ist dabei, dass dieselbe Institution, der die Sicherheit unserer Nahrungsmittel obliegt, die EFSA in Parma (Italien), solche Studien ignoriert und weiterhin unabhängige Tests ablehnt, die zum Verbot von Roundup und GVO führen könnten.

Die Studie war überschrieben: »Mechanisms underlying the neurotoxicity induced by ghyphosate-based herbicide in immature rat hippocampus: Involvement of glutamate excitotoxicity« [zu Deutsch etwa: Mechanismen, die der durch Glyphosat-basierte Herbizide induzierten Neurotoxizität auf den Hippocampus unreifer Ratten zugrunde liegen: Beteiligung von Glutamat-Exzitotoxizität]. Untersucht wurde die Neurotoxizität von Roundup® auf den Hippocampus unreifer Ratten nach akuter (30 Minuten) und chronischer Exposition (Schwangerschaft und Säugezeit). Es ist die erste Studie, die den bisher unbekannten Mechanismus aufdeckt, durch den das bekannteste GVO-Herbizid das Gehirn schädigt.

Bisher haben sich sowohl Monsanto als auch die Gentechnik-Agrobusiness-Lobby und Monsanto-freundliche Aufsichtsbehörden geweigert, eine solche Verbindung zu untersuchen, trotz zunehmender Hinweise darauf, dass Landwirte bei massivem Einsatz von Roundup oder ähnlichen unkrautvernichtenden Chemikalien neurodegenerative Störungen wie Parkinson oder Alzheimer entwickeln. Da sich ein kausaler Zusammenhang wissenschaftlich nicht beweisen ließ, konnten Monsanto und Co. behaupten, es sei reiner »Zufall«. Doch jetzt ist dieser Kausalitätsmechanismus identifiziert worden.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass »neurodegenerative Erkrankungen häufig mit glutamaterger Exzitotoxizität und oxidativem Stress in Zusammenhang stehen«. Genau das nahmen sie genauer unter die Lupe.

Es zeigte sich, dass die akute Exposition mit Roundup® ein Eindringen von Kalzium in Neuronen induziert, was oxidativen Stress und den Tod neuraler Zellen zur Folge hat. Außerdem beobachteten die Forscher, dass das Herbizid auf die Enzyme wirkte, deren Dysregulation mit Alzheimer in Verbindung gebracht wird. Darüber hinaus wurden nach akuter Exposition die drei folgenden Effekte festgestellt:

  1. Anstieg der Aminosäure Glutamat an den Verbindungsstellen, an denen die Neuronen kommunizieren (synaptischer Spalt), die bei übermäßiger Freisetzung exzitotoxische/neurotoxische Wirkung in Neuronen entfalten kann.

  2. Rückgang des neuroprotektiven Antioxidans Glutathion.

  3. Anstieg der »Hirn-Ranzigkeit«, d.h. der Lipidperoxidation, charakterisiert durch Exzitotoxizität (Überstimulierung der Neuronen) und oxidative Schädigung.

Die Schlussfolgerung: »Zusammengenommen zeigten diese Resultate, dass Roundup® zu exzessiven extrazellulären Glutamat-Werten und dementsprechend zu einer Glutamat-Exzitotoxizität und oxidativem Stress im Hippocampus von Ratten führen könnte.«

Das bedeutet, dass weitere unabhängige Studien über die kombinierte Wirkung von Roundup und »Roundup-resistentem« GVO-Saatgut dringend erforderlich sind.

Bis bestätigte Ergebnisse vorliegen, die unabhängig vom Einfluss Monsantos oder dessen gekaufter Wissenschaftler bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA oder bei der amerikanischen Lebensmittelsicherheitsbehörde FDA vorliegen, dürften Roundup und andere Herbizide, die Glyphosat-Verbindungen enthalten, nicht verwendet werden.>

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Kopp-Verlag online, Logo

7.4.2014: <Der Unkrautvernichter Roundup schädigt das Gehirn – neue Studie> - ein "giftiger Cocktail" von Monsanto, und die Studien werden von der Nahrungsmittelkontrolle einfach ignoriert - unabhängige Test werden nie gemacht

aus: Kopp-Verlag online; 7.4.2014;
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/f-william-engdahl/der-unkrautvernichter-roundup-schaedigt-das-gehirn-neue-studie.html

F. William Engdahl

Eine neue wissenschaftliche Studie, die in der Zeitschrift Toxicology veröffentlicht wurde, deutet darauf hin, dass der weltweit meistverkaufte Unkrautvernichter Roundup, der bei sämtlichen genmanipulierten Pflanzen verwendet und auch als »harmloses« Garten-Herbizid verkauft wird, einen giftigen Cocktail enthält, der das Gehirn schädigt. Die Ergebnisse bestätigen die Rattenstudie, die 2012 unter Leitung von Prof. Gilles-Éric Séralini an der französischen Universität Caen durchgeführt wurde. Besonders schockierend ist dabei, dass dieselbe Institution, der die Sicherheit unserer Nahrungsmittel obliegt, die EFSA in Parma (Italien), solche Studien ignoriert und weiterhin unabhängige Tests ablehnt, die zum Verbot von Roundup und GVO führen könnten.

Die Studie war überschrieben: »Mechanisms underlying the neurotoxicity induced by ghyphosate-based herbicide in immature rat hippocampus: Involvement of glutamate excitotoxicity« [zu Deutsch etwa: Mechanismen, die der durch Glyphosat-basierte Herbizide induzierten Neurotoxizität auf den Hippocampus unreifer Ratten zugrunde liegen: Beteiligung von Glutamat-Exzitotoxizität]. Untersucht wurde die Neurotoxizität von Roundup® auf den Hippocampus unreifer Ratten nach akuter (30 Minuten) und chronischer Exposition (Schwangerschaft und Säugezeit). Es ist die erste Studie, die den bisher unbekannten Mechanismus aufdeckt, durch den das bekannteste GVO-Herbizid das Gehirn schädigt.

Bisher haben sich sowohl Monsanto als auch die Gentechnik-Agrobusiness-Lobby und Monsanto-freundliche Aufsichtsbehörden geweigert, eine solche Verbindung zu untersuchen, trotz zunehmender Hinweise darauf, dass Landwirte bei massivem Einsatz von Roundup oder ähnlichen unkrautvernichtenden Chemikalien neurodegenerative Störungen wie Parkinson oder Alzheimer entwickeln. Da sich ein kausaler Zusammenhang wissenschaftlich nicht beweisen ließ, konnten Monsanto und Co. behaupten, es sei reiner »Zufall«. Doch jetzt ist dieser Kausalitätsmechanismus identifiziert worden.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass »neurodegenerative Erkrankungen häufig mit glutamaterger Exzitotoxizität und oxidativem Stress in Zusammenhang stehen«. Genau das nahmen sie genauer unter die Lupe.

Es zeigte sich, dass die akute Exposition mit Roundup® ein Eindringen von Kalzium in Neuronen induziert, was oxidativen Stress und den Tod neuraler Zellen zur Folge hat. Außerdem beobachteten die Forscher, dass das Herbizid auf die Enzyme wirkte, deren Dysregulation mit Alzheimer in Verbindung gebracht wird. Darüber hinaus wurden nach akuter Exposition die drei folgenden Effekte festgestellt:

  1. Anstieg der Aminosäure Glutamat an den Verbindungsstellen, an denen die Neuronen kommunizieren (synaptischer Spalt), die bei übermäßiger Freisetzung exzitotoxische/neurotoxische Wirkung in Neuronen entfalten kann.

  2. Rückgang des neuroprotektiven Antioxidans Glutathion.

  3. Anstieg der »Hirn-Ranzigkeit«, d.h. der Lipidperoxidation, charakterisiert durch Exzitotoxizität (Überstimulierung der Neuronen) und oxidative Schädigung.

Die Schlussfolgerung: »Zusammengenommen zeigten diese Resultate, dass Roundup® zu exzessiven extrazellulären Glutamat-Werten und dementsprechend zu einer Glutamat-Exzitotoxizität und oxidativem Stress im Hippocampus von Ratten führen könnte.«

Das bedeutet, dass weitere unabhängige Studien über die kombinierte Wirkung von Roundup und »Roundup-resistentem« GVO-Saatgut dringend erforderlich sind.

Bis bestätigte Ergebnisse vorliegen, die unabhängig vom Einfluss Monsantos oder dessen gekaufter Wissenschaftler bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA oder bei der amerikanischen Lebensmittelsicherheitsbehörde FDA vorliegen, dürften Roundup und andere Herbizide, die Glyphosat-Verbindungen enthalten, nicht verwendet werden.>


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Die kriminellen Schweizer machen "weiter so" und vergiften weiterhin die ganze Welt mit Pestiziden - mit "Gewinn"!!!

Deutsche Wirtschaftsnachrichten
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16.4.2014: <Syngenta steigert Gewinne mit Pestizid-Geschäften> - die Vergiftung der Welt mit Bodenvergiftung, Pflanzenvergiftung, Tier- und Menschenvergiftung geht mit "Gewinn" einher...

aus: Deutsche Wirtschafts-Nachrichten online; 16.4.2014;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/04/16/syngenta-steigert-gewinne-mit-pestizid-geschaeften/

<Der größte Hersteller von Pflanzenschutzmitteln Syngenta hat seinen Gewinn gesteigert. Grund ist eine stärkere Nachfrage nach Pestiziden in Osteuropa. In der Ukraine kompensierte der Konzern die schwankenden Währungskurse durch Preiserhöhungen.

Der weltgrößte Hersteller von Pestiziden Syngenta hat wegen des ungewöhnlich milden Winters einen guten Start in die europäische Anbausaison erwischt. Bauern konnten früher aussähen und durch das warme Wetter in Europa war der Bedarf an Pestiziden hoch. Der Konzernumsatz stieg im ersten Quartal zu konstanten Wechselkursen um fünf Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar, wie das Schweizer Unternehmen am Mittwoch mitteilte.

Damit lag der Konkurrent von Bayer und Monsanto im Rahmen der Analystenschätzungen. Unbereinigt betrug der Zuwachs allerdings lediglich zwei Prozent. Der Grund: Syngenta bekam die Abwertung mancher Schwellenländer-Währungen zum Dollar zu spüren. An der Börse konnte Syngenta mit seinen Umsatzzahlen punkten: Der Syngenta-Kurs legte an der Schweizer Börse um 1,16 Prozent auf 340 Franken zu.

„Für das Gesamtjahr halten wir an unseren Umsatzwachstumserwartungen von sechs Prozent für das integrierte Geschäft zu konstanten Wechselkursen fest“, sagte Konzernchef Mike Mack. Wegen der Kursverluste mehrerer Schwellenländer-Währungen im Auftaktquartal werde der operative Gewinn im Gesamtjahr aber stärker als bisher erwartet mit 100 Millionen Dollar belastet. Bisher hatte Mack mit 50 Millionen Dollar gerechnet. Laut Finanzchef John Ramsay macht Syngenta insbesondere der Absturz der ukrainischen Landeswährung Hrywnja zu schaffen. Befürchtungen, der Konflikt mit Russland werde sich ausweiten und die ukrainische Wirtschaft noch stärker absacken, ließen den Hrywnja-Kurs zum Dollar seit Jahresbeginn um ein Drittel einbrechen (mehr hier).

In der Region Europa, Afrika, Mittlerer Osten kletterte der Umsatz im Auftaktquartal zu konstanten Wechselkursen um zehn Prozent auf 2,01 Milliarden Dollar. Hinter dem Anstieg stand eine starke Nachfrage nach Pestiziden. In den ehemaligen Sowjet-Republiken, wozu auch die Ukraine zählt, habe das Wachstum trotz der instabilen Lage angehalten. „Wir haben dort unsere Preise angehoben“, sagte Finanzchef Ramsay zu Reuters. In der Ukraine habe Syngenta wahrscheinlich zwei Drittel der Währungsverluste über die Preise wettmachen können. Syngenta erzielt rund vier bis fünf Prozent seiner Gesamtumsätze in den ehemaligen Sowjet-Republiken.

In Nordamerika bekam der Konzern im Quartal dagegen den anhaltend kalten Winter in vielen Regionen zu spüren. Die Pflanzsaison startete verspätet. Zudem wurden wegen der Dürre in Kalifornien weniger Mittel gegen Insekten- und Pilzbefall nachgefragt. Der Nordamerika-Umsatz sank deshalb insgesamt von Januar bis März binnen Jahresfrist zu konstanten Wechselkursen um sieben Prozent auf 1,232 Milliarden Dollar. In der Region Asien/Pazifik nahm der Umsatz dagegen um 14 Prozent auf 558 Millionen Dollar zu.>


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Kopp-Verlag online, Logo

4.5.2014: <Neonicotinoid-Pestizide schädigen Honigbienen, erhöhen aber den Ernteertrag nicht>

aus: Kopp-Verlag online; 4.5.2014;
http://info.kopp-verlag.de/medizin-und-gesundheit/gesundes-leben/l-j-devon/neonicotinoid-pestizide-schaedigen-honigbienen-erhoehen-aber-den-ernteertrag-nicht.html

<L. J. Devon

Das Immunsystem von Honigbienen wird angegriffen; Bienen werden scharenweise getötet. Bauern in der westlichen Hemisphäre können ganze Haufen toter Bestäuber einsammeln. So etwas ist kein kleines Problem, an das sich die Bienenvölker anpassen könnten. Es beschäftigt uns seit 2006, als der erste Bienenvolk-Kollaps beobachtet wurde. Jetzt berichten Imker im Durchschnitt über den Verlust von einem Drittel ihrer Völker pro Jahr.

Das Problem betrifft uns alle, die wir auf dieser Erde leben, und zwar in ganz erheblichem Maße. Ohne Honigbienen können wichtige Nahrungspflanzen nicht bestäubt werden. Ohne Honigbienen geht uns eines der wertvollsten natürlichen Antibiotika – der Honig – verloren. Wichtige medizinische Ressourcen wie Bienenwachs und Propolis werden knapp. Honigbienen sind für ein gesundes Leben unverzichtbar.

Neonicotinoide schädigen das Immunsystem der Bienen auf der Molekularebene

Das Bienensterben ist das Werk von Menschen, die in Chemiekonzerne investieren – insbesondere in Hersteller von Pestiziden. Die Gefahren der Neonicotinoid-Pestizide sind keine Spekulation mehr. Neue Erkenntnisse italienischer Wissenschaftler zeigen, dass Neonicotinoid-Pestizide bei Honigbienen eine molekulare Reaktion auslösen, die ihre Immunantwort beeinträchtigt. Dadurch werden die Bestäuber anfälliger für Viren. Die Pestizide, synthetische Nicotine, sollen das Nervensystem von Insekten wie Blattläusen schädigen; doch diese neue Studie zeigt, dass und auf welche Weise sie eine immunsuppressive Wirkung auf Honigbienen ausüben.

Imidacloprid und Clothianidin unterdrücken Proteinsignale, die an der Steuerung des Immunsystems beteiligt sind

Bei der Studie, die unter Leitung von Francesco Pennacchio an der Universität Federico II in Neapel durchgeführt wurde, konnte bei den Honigbienen ein spezifisches Gen identifiziert werden, das einen Code für ein Protein trägt, das die Immunantwort steuert. Diese Proteinfamilie der leucin-reichen Wiederholungen (LRR) ist verantwortlich für die Unterdrückung eines Schlüsselproteins bei Immunsignalen. Als bestimmte Neonicotinoid-Pestizide, die so genannten Clothianidine, in nicht-tödlicher Dosierung aufgegeben wurden, wurde das LRR-Protein vermehrt exprimiert, bis schließlich das Immunsystem der Honigbienen ganz unterdrückt wurde.

Ein weiteres Neonicotinoid namens »Imidacloprid« zeigte die gleiche Wirkung auf das Immunsystem der Bienen. Ein Organophosphat-Insektizid, das Chlorpyrifos, signalisierte dagegen den LRR-Code nicht, sodass die Bienen keinen Schaden nahmen. Clothianidin und Imidacloprid unterdrücken also wissenschaftlich nachweisbar das Immunsystem der Bienen. Als die Wissenschaftler die geschädigten Bienen einem häufigen Krankheitserreger, dem Deformierte-Flügel-Virus, aussetzten, vermehrte sich das Virus ungebremst; das Immunsystem der Bienen war überfordert. Wurden keine Neonicotinoid-Pestizide ausgebracht, waren die Bienen viel gesünder und konnten sich besser gegen das Deformierte-Flügel-Virus zur Wehr setzen.

Neuer Bericht zeigt, dass bienenschädliche Neonicotinoide den Ernteertrag nicht erhöhen

Doch damit nicht genug der schlechten Nachrichten für Neonicotinoide und ihren führenden Hersteller, Bayer CropScience: Ein neuer Bericht zeigt, dass diese bienenschädlichen Chemikalien nicht einmal helfen, die Ernteerträge der Landwirte zu erhöhen. Die amerikanische gemeinnützige Umweltschutzorganisation Center for Food Safety hat neue Beweise dafür zusammengetragen, dass diese Klasse von Pestiziden auch die Ernteerträge nicht durchgehend erhöht. In einigen Fällen bewirken die Pestizide das genaue Gegenteil, sie attackieren die Insekten, die gebraucht werden, um die Blattläuse in Schach zu halten!

Als das gefragteste Pestizid in Amerika werden Neonicotinoide auf rund 70 Millionen Hektar Genmais und Gensojabohnen im ganzen Land versprüht. Dieses Insekten-Neurotoxin wird von der wachsenden Pflanze aufgenommen und wird zur chemischen Waffe für Insekten und Spinnen, die natürlich auf dem Feld leben.

In vielen Fällen zeigen Neonicotinoide entgegengesetzte Wirkung

Das Center for Food Safety überprüfte 19 wissenschaftliche expertenbegutachtete Studien, bei denen untersucht wurde, inwieweit die Pestizide den Pro-Hektar-Ernteertrag erhöhten. Das Ergebnis: Elf Studien waren nicht eindeutig und acht zeigten keine Erhöhung des Ernteertrags. Das aufschlussreichste Beispiel mangelnder Ernteerträge erklärte Jonathan Lundgren, ein Agrarwissenschaftler am North Central Agricultural Research Laboratory in Brookings im US-Bundesstaat South Dakota.

Bei der expertenbegutachteten Studie wurden auf zwei gegenüberliegenden Feldern zwei unterschiedliche Sorten Sojabohnensamen angepflanzt. Die einen waren mit Pestiziden beschichtet, die anderen nicht. Zwei Jahre hintereinander wurden die Ernteerträge bewertet. Beide waren ziemlich gleich, doch als er die betroffenen Insekten untersuchte, stellte Lundgren fest, dass die Blattlaus nicht einmal geschädigt wurde, weil die Pestizide vertrockneten, bevor der Schädling Mitte Juli auftrat.

Die Pestizide griffen die falschen Insekten an. Marienkäfer, Netzflügler und Spinnen, die sich von den Blattläusen ernähren, waren am stärksten betroffen. Bei dem Versuch, die natürliche Welt zu kontrollieren, zeigten die Pestizide in Wirklichkeit die gegenteilige Wirkung: Sie brachten die natürlichen Gegner der Blattläuse um, sodass sich diese ungehindert vermehren und die Feldfrüchte noch mehr schädigen konnten.

Peter Jenkins, Anwalt für das Center for Food Safety, erklärte: »In den meisten Fällen sind sie Neonicotinoide völlig unnötig, sie richten ernorme Schäden an.« Jenkins vertritt Imker und appelliert an die amerikanische Umweltschutzbehörde EPA [Environmental Protection Agency], sich der Probleme für die Umwelt anzunehmen, die von Neonicotinoiden verursacht werden.

Quellen für diesen Beitrag waren u.a.:

StarTribune.com

PNAS.org

RSC.org

RT.com>


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Netzfrauen online, Logo

5.5.2014: Planmässig irregührende Werbung der Pharma für Pestizide - Vergiftung der ganzen Welt mit Billionenprofiten - Bayer, Syngenta und Monsanto

aus: Netzfrauen online: Taktik der Chemieriesen in einem Billionen Geschäft; 5.5.2014;
http://netzfrauen.org/2014/05/05/taktik-der-chemieriesen-einem-billionen-geschaeft/

<Netzfrau  Ingrid Mengeringhaus

Michele Simon und Friends of the Earth decken irreführende Werbung der Chemieunternehmen Bayer, Syngenta und Monsanto auf. Die Werbetaktik zielt darauf ab Zweifel an den wissenschaftlichen Ergebnissen zu streuen. Damit werden die Politiker zum Narren gehalten, um Gegenmaßnahmen zu verzögern, die neonicotiniode Schädlingbekämpfungsmittel betreffen könnten, die einen wesentlichen Beitrag zum Bienenrückgang geleistet haben.

Als sich die Krise für die Bienen auf ihrem Höhepunkt befand, benutzten die Unternehmen PR-Tricks der Tabak-Industrie (z.B. wurden Samentütchen mit bienenfreundlichen Pflanzen und Bienen-Stofftiere verteilt mehr im Honey Report), um ihre Gewinne auf Kosten der Bienen und auf Kosten unserer Zukunft zu sichern.

Weltweit wird das Saatgut von rund 140 Pflanzen mit neonicotinhaltigen Pflanzenschutzmitteln behandelt.

BIG MONEY bei NEONICS

Bayer: Produkt Imidacloprid  1,1 Billionen US-Dollar
Syngenta: Produkt Thiamethoxam 627 Millionen US-Dollar
Bayer/Sumitomo: Produkt Clothianidin 439 Millionen US-Dollar

(Zahlen aus dem Honey Report)

Vorgehen von Bayer CropScience und Syngenta

Laut eigener Pressemitteilung (Auszüge daraus), schlagen Bayer CropScience und Syngenta einen umfangreichen Aktionsplan zur Auflösung der Pattsituation in der EU bei der Bienengesundheit vor.

Pattsituation ist nett umschrieben für erhebliche finanzielle Einbußen.

Die Europäische Union hat die Zulassung von drei neonicotinioden Pflanzenschutzmitteln im Dezember 2013 vorläufig zurückgezogen, nachdem die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) bei einer wissenschaftlichen Überprüfung festgestellt hatte, das diese Pflanzenschutzmittel ein unannehmbar hohes Risiko für Bienen darstellen. Die größten britischen Gartencenter, inklusive Homebase, B&Q und Wickes haben den Verkauf bereits eingestellt. 

Neonicotinode Pflanzenschutzmittel werden aber nicht nur in der Landwirtschaft eingesetzt. Die neuste von Friends of Earth angestossene Pilotstudie zeigt, dass selbst bienenfreundliche Gartenpflanzen davon betroffen sind. Gartenpflanzen die für zu Hause im Gartencenter verkauft und von Verbrauchern im guten Glauben gepflanzt werden, das sie damit den Bienen etwas gutes tun.

Trotz mehr als einer Millionen öffentlichen Stellungsnahmen und Aufforderungen für schnelle Schutzmaßnahmen, hat EPA (Europäisches Patentamt) die Maßnahmen bis 2018 verzögert.

Die Bienen können nicht so lange warten und wir letztlich auch nicht.

Was sagt eigentlich unser deutsches Mitglied von Friends of Earth dazu?

Hier in Deutschland gehört der BUND den Friends of Earth an. Irritiert musste ich feststellen, dass sie die Biene nur in ihrer Wildform unterstützen und es nur veraltete Artikel zu dem Thema Bienen, Imker und neonicotiniode Pflanzenschutzmittel gibt, die sich nicht mehr aufrufen lassen.

Noch mehr Irritation: Ist Bayer doch ein urdeutsches Unternehmen. Machen uns die Amerikaner den Umweltschutz nun vor? Warum kommt von dem BUND nichts Konkretes?

Leider sind keine Aktionen zu finden, keine Petitionsaufrufe, noch sonst etwas wirklich brauchbares SCHADE!

Da stellen sich doch einige Fragen. Naturgemäß schaut man erst mal wie finanziert sich der BUND eigentlich. 

                  

Einnahmen insgesamt rd. 17,3 Mio. Euro
Mitgliedsbeiträge: rd. 6,2 Mio. Euro
Spenden:   rd. 6,1 Mio. Euro
sonst. Einnahmen: rd. 1,8 Mio. Euro
Projektzuschüsse: rd. 1,5 Mio. Euro
Verwendung v. Rücklagen:  rd. 1,2 Mio. Euro
Erbschaften:  rd. 1,1 Mio. Euro
Bußgelder:  rd. 0,1 Mio. Euro

Quelle: BUND

Zu den einzelnen Positionen werden allerdings kaum Angaben gemacht, vor allem nicht wie sich die Spendeneinnahmen zusammensetzen.
Ob die Spenden von Privatpersonen oder Unternehmen fließen ist nicht erkennbar.
 
Die kompletten Informationen finden Sie hier!
Die öffentliche Bilanz hier!
 

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“

Albert Einstein>


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5.5.2014: <Eine neue Studie bringt Glyphosat (Roundup) mit Krebs des lymphatischen Gewebes in Verbindung>

aus: Netzfrauen online; 5.5.2014;
http://netzfrauen.org/2014/05/05/eine-neue-studie-bringt-glyphosat-roundup-mit-krebs-des-lymphatischen-gewebes-in-verbindung/

<Glyphosat in Müsliriegeln, in Muttermilch, in Mensch und Tier… Glyphosat als Haupt- oder Mitverursacher von Autismus, Hirnschädigungen, Glutenunverträglichkeit, Brustkrebs…

Und jetzt belegt eine neue Studie den Zusammenhang zwischen der Belastung mit Glyphosat (Roundup) und Non-Hodgkin-Lymphomen, bösartigen Erkrankungen des Lymphsystems.

Wir übersetzen Ihnen den Artikel „Glyphosate (Roundup) Linked To Cancer of the Lymph Tissue In New Study

Eine neue Beurteilung über den Zusammenhang zwischen Pestizidbelastung und dem Risiko von Blutkrebs in den Lymphknoten (Lymphome) hat die Existenz eines Zusammenhangs mit dem weltweit beliebtesten Herbizid Glyphosat (bekannt als Roundup) bestätigt.

Veröffentlicht in der Zeitschrift für Umweltforschung und Öffentliche Gesundheit und mit dem Titel „Non-Hodgkin Lymphoma and Occupational Exposure to Agricultural Pesticide Chemical Groups and Active Ingredients: A Systematic Review and Meta-Analysis", konzentriert sich das Blatt auf systematische Überprüfungen und eine Reihe von Meta-Analysen mit Werten von fast 30 Jahren epidemiologischen Forschungen über das Verhältnis des Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) zum Ausbringen von 80 landwirtschaftlichen Pestizidwirkstoffen und 21 chemischen Gruppen. Die Überprüfung konzentrierte sich auf 44 Dokumente, die alle über die Ergebnisse aus Studien, die in Ländern mit hohem Einkommen durchgeführt wurden, berichteten.

Die Studie beginnt mit der Erwähnung der beobachteten „markanten Zunahme“ in der Verbreitung von Non-Hodgkin-Lymphomen in den letzten 30 Jahren. Da die Landwirte tendenziell eine niedrige Gesamtsterblichkeit, aber hohe Raten von einigen Krebsarten aufweisen, wird angenommen, dass die agrochemische Belastung diesen Widerspruch erklären könnte.

Abgesehen davon, dass sie belegt, dass das Ausbringen von Pestiziden in landwirtschaftlichen Berufen ein wichtiger Faktor für NHL ist, zeigt die Studie auch, dass insbesondere das Spritzen von Glyphosat mit dem Subtyp der NHL, dem B-Zell-Lymphom in Verbindung gebracht wird.

Mit Glyphosat in Verbindung gebrachte Lymphome sind nur die Spitze des Gift-Eisbergs

Diese Feststellung, obwohl signifikant, ist wenig überraschend. Zeigen die gesammelten Daten doch, dass Glyphosat und viele seiner sogenannten „inaktiven“ Zutaten, die in Herbizid-Rezepturen wie Roundup vorhanden sind, krebserregend ist – vielleicht sogar in unendlich geringer (im trillionsten Bereich) Konzentration.

Netzfrau Kerstin Hördemann>

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12.5.2014: Untersuchung der EWG (Environmental Working Group): Höchste Pestizidbelastung im Obst und im Gemüse: Apfel, Erdbeeren, Weintrauben, Sellerie usw.

aus: newstopaktuell online: Obst und Gemüse, welches man besser meiden sollte; 12.5.2014;
http://newstopaktuell.wordpress.com/2014/05/12/obst-und-gemuse-welches-man-besser-meiden-sollte/

<Schon in jungen Jahren wird uns von unseren Eltern eingetrichtert: “Kind, iss Obst und Gemüse. Das ist gesund”.

Womöglich war es das sogar mal, doch dass dies nicht immer der Fall ist, beweist die Organisation “Environmental Working Group” (EWG) immer wieder auf ´s Neue, indem sie jedes Jahr eine Liste der am stärksten mit Pestiziden verseuchten Obst- und Gemüsesorten veröffentlicht.

Das Ergebnis schockiert, denn so mancher Listen-Vertreter landet nahezu täglich auf unserem Teller.

In einer Liste, die auch “Dreckiges Dutzen” genannt wird, werden die am stärksten mit Pestiziden verseuchten Obst- und Gemüsesorten aufgelistet:

Obst- und Gemüsesorten mit höchsten Pestizidbelastungen in Deutschland - Untersuchung von 2014
Die EWG-Shopper-Liste mit allen 48 getesteten Früchten und Gemüsen von 2014 (original Englisch)
(EWG=Environmental Working Group)
Platz
Sorte
1
Äpfel
2
Erdbeeren
3
Weitrauben
4
Sellerie
5
Pfirsiche
6
Spinat
7
Paprika
8
Nektarinen
9
Gurken
10
Kirschtomaten
11
Kartoffeln
12
Zuckererbsen

Tabelle über Pestizide in
                                      Früchten und Gemüsen in
                                      Deutschland, Untersuchung 2014


Die Daten zur Aufstellung der Liste erhält die EWG vom Ministerium für Landwirtschaft der USA.

Insgesamt wurden auf 48 Obst- und Gemüsesorten Rückstände von Pestiziden gefunden. Dies entspricht einer Prozentzahl von 65 Prozent – ein Ergebnis, das durchaus als schockierend betrachtet werden kann.

Jede und jeder hat schon mal den Spruch gehört: “Man kann ja nichts mehr essen”. Das wird leider immer mehr zur Wahrheit, denn die in Obst und Gemüse enthaltenen Pestizide sind nämlich alles andere als harmlos.

Sie können die Hormone im Körper durcheinander bringen, Immunschäden verursachen und Krebs auslösen, sowie zu Nervenschädigungen führen.

Sonya Lunder, EWG’s leitende Analystin und Autorin des Berichts:

“Jahrzehntelang wurde behauptet, dass verschiedene giftige Pestizide angeblich “sicher” seien, bis sie es nicht mehr waren.

Sie wurden dann entweder verboten oder schrittweise aus dem Verkehr gezogen, weil das Risiko für Menschen zu groß war”.

Ein gänzlicher Verzicht auf diese Lebensmittel sei allerdings nicht nötig, wenn man folgende Regeln beachtet:

Es wird geraten, ausschließlich unbehandelte Alternativen in Betracht zu ziehen, um der Pestizid-Gefahr zu entgehen – doch kann man der Gefahr so wirklich entgehen?

Wer weiß denn schon, ob Pestizide zur Anwendung kamen oder nicht? Erzählen kann man viel – insbesondere in der heutigen Zeit, wo es nur noch um Profit geht und deswegen gelogen wird, was das Zeug hält.

Ansonsten soll darauf geachten werden, aus welchem Land die Lebensmittel stammen.

Besonders belastet seien zum Beispiel Trauben, Paprika, Birnen, Grapefruits und Zucchini aus der Türkei sowie Salat aus Belgien, Holland und Italien.

Wie infam übrigens gelogen wird, und was für hochgefährliche Gifstoffe unter anderem in Deutschland so zur Anwendung kommen, können Sie hier zur Kenntnis nehmen:

Geständnis eines Propagandalügners

Zum Abschluss: Komplette Liste der am meisten mit Pestiziden kontaminierten Obst- und Gemüsesorten

“Guten Appetit”>

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Holland 14.5.2014: Pestizid Glyphosat (Roundup) wird für die private Nutzung verboten

aus: Netzfrauen online: Niederlande verbieten Privatnutzung von Glyphosat; 14.5.2014;
http://netzfrauen.org/2014/05/14/niederlande-verbieten-privatnutzung-von-glyphosat/

<Immer mehr Länder wachen auf und nehmen die Gefahr, die die Nutzung glyphosatbasierter Herbizide für die Umwelt sowie für die Gesundheit von Mensch und Tier darstellt, ernst.

Leider kommen die erteilten Verbote oft zögerlich, von einzelnen Kommunen oder nur für Teilbereiche. So haben jetzt die Niederlande nach dem für Rotterdam erzielten Komplettverbot, ein landesweites Verbot erlassen: Leider nur für den Verkauf zum privaten Gebrauch.

Übersetzung:

Nachdem Russland, Tasmanien und Mexico NEIN zu Monsanto sagten, haben nun die Niederlande ein ähnliches Verbot erlassen, das Herbizide mit Glyphosat endgültig aus der Öffentlichkeit verbannen soll.

Gemäß der Entscheidung des holländischen Parlaments soll ab Ende 2015 der Verkauf glyphosatbasierter Unkrautvernichtungsmittel an Privatpersonen verboten werden. Menschen, die Roundup in ihren Gärten und auf ihren Rasenflächen versprühen, werden sich etwas anderes auszudenken müssen, um die Unkrautplage unter Konrolle zu halten, weil Glyphosat, Hauptbestandteil von RoundUp, mit Krebs, Unfruchtbarkeit, Geburtsfehlern, Schäden des Nervensystems und Nierenerkrankungen in Zusammenhang gebracht wird.

Vor sieben Jahre wollte das niederländische Unterhaus die Nutzung von Glyphosat in der Landwirtschaft verbieten (es ist nicht klar, warum sie es nicht komplett verbieten wollten – abgesehen vielleicht von Monsantos Einfluss). Aber dieses Verbot ist gerade erst auf dem Weg zur Genehmigung durch das Parlament. Das liegt daran, dass das niederländische Kabinett von dem beantragten Verbot alle möglichen Ausnahmen machen will.

Die PvDd, eine Partei, die sich für die Belange von Tieren einsetzt, wurde ins Kabinett aufgenommen, was es diesem sehr schwer macht, Umweltbelange, wie die extrem häufige Nutzung von Glyphosat, zu ignorieren. Die politischen Parteien PvdA, CU, 50+, GroenLinks, SP, und PVV unterstützen die Bewegung von Esther Ouwehand – einem der zwei Parlamentsmitglieder für die Tierpartei.

Die Bürger der Niederlande haben ihre Sorge bezüglich Glyphosat auf Gifkikker.nl, einem Benachrichtigungsdienst, der im letzten April von der Partei für Tiere, der PvdD, und einer Stiftung namens Bollenboos eingerichtet wurde, geäußert. Das niederländische Gesundheitsamt begrüßt diese Initiative, denn vor Gründung dieses Forums, hatten die Gemeinden keinen offziellen Ansprechpartner für ihre Besorgnis.

Hoffentlich arbeitet die niederländische Regierung transparenter als unsere [USA]. Millionen haben ihren Wunsch ausgedrückt, GVOs in den USA zu verbieten, aber die FDA, die USDA und der Präsident tuen nichts. Michelle Obama hat dieses Thema in einer Diskussion über die neuen Änderungen der FDA-Lebensmittelkennzeichnungen kürzlich komplett ignoriert.

Die Niederlande reihen sich ein in die stetig länger werdende Liste der Länder, die NEIN sagen zu Monsanto.

Dies war die freie Übersetzung des Artikels „The Netherlands Say NO to Glyphosate, Monsanto’s RoundUp Herbicide“.

Am 27. Juni stimmte der Stadtrat von Rotterdam dafür, zukünftig die Verwendung von Monsantos Roundup zu verbieten. Das Ersuchen wurde unterstützt von der Grünen Partei und der Kampagne „Non-toxic Sidewalks for Our Children.” (Ungiftige Gehwege für unsere Kinder). eine Petition aktivierte 600.000 Unterstützer.

Die Stadt erkannte, dass die Verwendung von Roundup, (ein Monsanto-Produkt), umstritten und schädlich für die Umwelt ist. Außerdem kostet es Millionen Euros, die durch das Herbizid entstandene Verunreinigung des Grundwassers aus dem lokalen Trinkwasser zu entfernen.

Rotterdams „Grüne Initiative“ will neben dem Verbot von Roundup, auch neue Parks und Spielplätze errichten. Es sollen außerdem mehr Blumen gepflanzt und eine Schutzfläche für Bienen und Wildtiere gefördert werden. Die Stadt will sich an der Pflanzung von Obstbäumen beteiligen. [Siehe unser Artikel „Rotterdam verbietet Monsanto Roundup - „Kein Gift auf Gehwegen für unsere Kinder"!]

Soviel Konsequenz würden wir uns auch für den Rest der Niederlande und für Deutschland wünschen. Wir freuen uns natürlich auch über die kleinen Erfolge, die weltweit im Kampf gegen Monsanto & Co. mit ihren genmanipulierten Produkten, ihren Pestiziden und Herbiziden erzielt werden.

Allerdings finden wir es schade, dass sich das Verbot nur auf den Verkauf von glyphosatbasierten Produkten für den Privatgebrauch bezieht. Gut, ein Antrag für ein Verbot in der Landwirtschaft ist unterwegs, aber das bereits seit 7 Jahren mit etlichen Ausnahmen.

Warum werden nicht einfach Herstellung, Verkauf und Import von glyphosatbasierten Produkten verboten? Andere Länder machen uns doch vor, dass es möglich ist. Nachdem dort gehäuft Nierenerkrankungen auftraten und der Zusammenhang mit Glyphosat nachgewiesen werden konnte, verboten El Salvador und Sri Lanka das Herbizid. [Siehe auch unser Artikel „Nach El Salvador verbietet Sri Lanka Monsantos Roundup – tödlich endende Nierenerkrankungen!″]

Glyphosat macht krank. Uns alle. Ob es nun auf unseren Feldern ist, im Futter unserer Tiere oder auf den Feldern der Länder, aus denen wir unser Obst und Gemüse beziehen. Wie krank es macht, erfahren Sie in den unten verlinkten Artikeln.

Wir fordern die Verantwortlichen Europas auf: Verbieten Sie die Nutzung von Glyphosat europaweit! Nicht nur für den Privatgebrauch sondern auch für Agrarunternehmen. Und damit nicht trotzdem Menschen anderer Länder geschädigt werden und sich niemand ein Hintertürchen aufhalten kann: Verbieten Sie die Herstellung, die Aus- und die Einfuhr dieses giftigen Mittels und aller Präparate, die Glyphosat enthalten!

Außerdem fordern wir Sie auf, in den (höchst undemokratisch) hinter verschlossenen Türen durchgeführten Verhandlungen zum Freihandelsabkommen (TTIP) darauf zu achten, dass es für Monsanto & Co. und ihre gefährlichen Produkte und Techniken kein Schlupfloch in geltendem und zukünftigem Recht unserer Länder geben wird.

Aber auch unabhängig von der Politik kann jede/r von uns etwas tun:

Es zwingt Sie niemand, RoundUp oder andere glyphosathaltige Produkte zu kaufen und zu verwenden. Ebensowenig sind sie gezwungen, Produkte von Monsanto zu kaufen. Überdenken Sie Ihre Entscheidungen!

Wenn Sie Saatgut kaufen, informieren Sie sich hier, ob es nicht indirekt doch von Monsanto stammt.

Informieren Sie Ihre Bekannten, Freunde, Verwandten: RoundUp und sonstige glyphosatbasierte Produkte sind umweltschädlich und schädigen die Gesundheit von Mensch und Tier! Gleiches gilt für aus genmanipuliertem Saatgut gezogene Pflanzen (GMO)

Netzfrau Andrea Wlazik>


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15.5.2014: Glyphosat (Roundup) von Monsanto ist derart schädlich, dass es weltweit verboten werden muss - El Salvador und Sri Lanka haben Glyphosat bereits verboten

aus: Netzfrauen online: Wir fordern: Ein endgültiges Verbot von Roundup!; 15.5.2014;
http://netzfrauen.org/2014/05/15/wir-fordern-ein-endgueltiges-verbot-von-roundup/

<Menschen vor Konzerne!

Nach El Salvador verbietet Sri Lanka aufgrund von tödlich endenden Nierenerkrankungen Monsantos Roundup.

Sri Lankas Präsident Mahinda Rajapaksa hat ein Verbot für Herbizide mit Glyphosat erlassen. Das gilt auch für alle Marken von Monsanto-Roundup.

Dies wurde am 13. März 2014 auf einer Medienkonferenz in Colombo mitgeteilt. Der zuständige Minister bestätigte die Forschungsergebnisse, die besagen, dass die sich schnell ausbreitenden Nierenerkrankungen durch die Verwendung von Glyphosat verursacht werden.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass Glyphosat die häufigste Ursache für eine wachsende Epidemie von Nierenkrankheiten ist. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Glyphosat die Aufnahme von Schwermetallen in den Nieren erhöht, die Folge daraus sind chronische Nierenprobleme.

Die geheimnisvolle Krankheit hat bislang zehntausende von Landarbeitern in Mittelamerika, Sri Lanka und Indien getötet und steht im Verdacht, durch eine Kombination von harter Arbeit, chronischer Austrocknung, hoher Hitze und Belastung durch Giftstoffe wie Glyphosat und Schwermetalle verursacht zu werden.

Studie: Glyphosate, Hard Water and Nephrotoxic Metals: Are They the Culprits Behind the Epidemic of Chronic Kidney Disease of Unknown Etiology in Sri Lanka?

Bereits im September 2013 kam es ebenfalls in El Salvador zu einem Verbot. Die Regierung hatte die Verwendung von Glyphosat (Roundup) und anderen gefährlichen Chemikalien verboten, nachdem immer mehr Landarbeiter an einer mysteriösen Nierenerkrankung leiden. Unter den auf der Liste stehenden verbotenen Chemikalien sind 53 Paraquat, Glyphosat (Roundup) und Endosulfan.

In den letzten zwei Jahren hatte das Center for Public Integrity untersucht, wie eine seltene Art von chronischer Nierenerkrankung (CKD) Tausende von Landarbeitern entlang der Pazifikküste in Mittelamerika tötete. Zu der Zeit konnten die Wissenschaftler in Sri Lanka und Indien die Ursache für die Krankheit endgültig nachweisen, Anzeichen dafür waren schon vorher vorhanden. Es zeigte sich, dass giftige Schwermetalle in Pestiziden als potenzielle Ursache in Frage kamen.

Auch die neue Studie des französischen Wissenschaftlers Gilles-Eric Séralini bestätigt, dass die untersuchten Pestizide „zwei bis tausend Mal giftiger“ sind, als von den Herstellern angegeben. Was uns nicht verwundert, denn bereits in unserem Beitrag: Pestizide – “Mord auf Raten” ! Die Macht der Agrarlobby! haben wir darauf aufmerksam gemacht, dass die Produktion von Umweltgiften die Gesundheit, die Biodiversität, das Wasser, die Luft und die Böden gefährden. Allein in 2013 sind bis zu 100 neue oder wiederzugelassene Pestizid-Sorten zugelassen worden. Es ist  schon beängstigend, was da auf uns zukommt. Lesen Sie dazu: Das tägliche Gift Pestizide – “Mord auf Raten” – doch Brüssel erkennt die neue Studie nicht an!

El Salvador und Sri Lanka haben das erkannt, wann entscheidet Brüssel zu Gunsten unserer Gesundheit?

Die europäischen Bürgerinnen und Bürger wählen am  25.Mai 2014 das Europäisches Parlament. Gewählt werden 751 Europa-Abgeordnete, die die Interessen der 507 Millionen Europäerinnen und Europäer vertreten. So steht es in den Statuten. Unsere Interessen?

Teilen Sie den deutschen Kandidatinnen und Kandidaten für die Europawahl Ihre Interessen mit! Diese werden über Sie in Brüssel entscheiden. Wir fordern: Ein endgültiges Verbot von Roundup!

Das dieses Verbot möglich ist, zeigen die beiden Länder  El Salvador und Sri Lanka.

WIR FORDERN: MENSCHEN VOR KONZERNEN

Sie  ärgern sich über Beschlüsse? Warum nutzen Sie nicht Ihr Recht auf Meinungsfreiheit und tun Ihren Unmut kund?

Alle Medien haben Kontaktformulare, Kommentarfunktionen und vor allem auch Facebookseiten. Nutzten Sie diese!

Bei Facebook zum Beispiel kann jeder auf den Seiten von ARD, ZDF, Die Zeit, EuroNews, NTV, N24, Tagesschau24 & Co. posten und seine Meinung äußern.

Dieses gilt ebenfalls für die Kandidatinnen und Kandidaten für die Europawahl, diese verfügen auf deren Webseiten ebenfalls über Kontakformulare und eine Facebookseite.

Wir starten mit Bekanntgabe unserer Forderungen, denn es wird niemals so viel gelogen, wie vor der Wahl… wiederholen, erweitern und bekräftigen wir unsere Forderungen. Nicht nur vor der Wahl, nein auch weiterhin. 
Posten Sie Ihre Forderung  in alle möglichen Threats, auf den Facebookseiten oben genannter Sender und -Medien und denen der Kandidaten und Kandidatinnen.

Eine einzelne Stimme ist stark in der Summe vieler Stimmen. Und damit sind wir stark!>

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Quellen

[web01] http://de.wikipedia.org/wiki/Pestizid
[web02] http://europa.eu/legislation_summaries/food_safety/contamination_environmental_factors/ev0023_de.htm
[web03] http://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenschutzmittel
[web04] http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_Hungersnot_in_Irland




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