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Das Arbeitsverhältnis, Meldungen (Teil 1)

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

zum Teil 2  

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20 minuten online,
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10.7.2011: Gründe, die gute Mitarbeiter zur Kündigung bewegen

aus: 20 minuten online: Arbeitsmarkt: So vergrault der Chef seine Mitarbeiter; 10.7.2011;
http://www.20min.ch/finance/news/story/So-vergrault-der-Chef-seine-Mitarbeiter-22043022

<von Gérard Moinat
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Talente werden in der Schweiz knapp. Unternehmen müssen ihre Besten eigentlich hegen und pflegen. Hier einige Tipps, wie man es nicht machen sollte.

In der Schweiz herrscht akuter Talentmangel. Jeder zweiten Firma fehlt es gemäss einer Manpower-Umfrage vom Juni an neuen Talenten. Auch die Statistik von 20 Minuten Online zeigt: Aktuell sind auf den Websites der 50 wichtigsten Arbeitgeber mehr als 5000 Stellen ausgeschrieben. Das sind zehn Prozent mehr als zu Jahresbeginn.

Die Folgen: Im ausgetrockneten Arbeitsmarkt sind Arbeitnehmer in einer stärkeren Verhandlungsposition und wechseln rasch, falls es ihnen im Unternehmen nicht mehr behagt.

Arbeitgeber müssen also mehr denn je darauf achten, wie sie ihre Schäfchen hegen und pflegen. Denn die guten Mitarbeiter im Unternehmen zu halten, ist letztlich entscheidend für den Erfolg des Unternehmens. Zudem kosten Neuanstellung Zeit und Geld.

Nachfolgend einige der schwerwiegendsten Fehler, anhand derer Leute am effektivsten aus dem Unternehmen getrieben werden. Die sechs Kategorien des Personalunternehmens DHR, basierend auf Erfahrungen von Angestellten, sind nicht abschliessend, beleuchten aber die wichtigsten Problemfelder.

  • Schlechter Ruf
  • Skrupel- oder pietätslose Geschäftspraktiken sind in der Personalbranche als der Motivationskiller Nummer Eins bekannt: Angestellte sind stets damit konfrontiert, wie ihr Arbeitgeber von der Gesellschaft wahrgenommen wird — beruflich oder privat. Die Wahrnehmung spiegelt sich 1:1 in der Zufriedenheit der Angestellten und kann entsprechend zur Kündigung führen.

  • Kein Weg rauf — nur raus
  • Fehlende Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten sind ein weiterer triftiger Grund für viele Arbeitnehmer, dem Chef den Blauen Brief zu geben. Sehen Mitarbeiter keinerlei Anreiz, harte Arbeit zu leisten, schnellt die Bereitschaft ihrem Unternehmen den Rücken zu zeigen nach oben. Auch das konstante Verweigern von Lohnerhöhungen kann hier ein Faktor sein.

  • Das Unternehmen ist ein Chaos
  • Haben Unternehmen keine sattelfesten Wachstumspläne, verlassen die besten Talente ein Unternehmen rasch. Die Zukunft erscheint ihnen unsicher. Auch Führungspersonen, die ihren Untergebenen das «Big Picture» — was beispielsweise Ziele des Unternehmens sind und wie die Angestellten da reinpassen — nur ungenügend vermitteln können, treiben die Kündigungsbereitschaft nach oben.

  • Fehlende Wertschätzung
  • Wer seinen Mitarbeitern keine Freude oder Erfolgserlebnisse bieten kann, treibt diese zur innerlichen Kündigung. Fehlende Wertschätzung oder gar Misshandlung in Form von Mobbing beispielsweise sind Killerfaktoren, geht es um langfristige Mitarbeiterbindung.

  • Mangel an Kreativität und Feedbacks
  • Haben Angestellte das Gefühl, ihr Beitrag tue im Unternehmen sowieso nichts zur Sache, sind sie schnell wieder weg. Das Argument von oben «so macht man das halt bei uns» treibt viele Untergebene zuerst zur Weissglut und dann zur Kündigung.

  • Mangelnder Ansporn und Unterforderung
  • Unterforderung ist ein zentraler Zufriedenheitskiller am Arbeitsplatz. Wenn ein Umfeld in einem Unternehmen konstantes Lernen nicht fördert und Angestellte nicht fordert, beginnen sie sich nach neuen Möglichkeiten umzuschauen.

Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten, Wertschätzung der Arbeit und die finanzielle Vergütung hingegen sind gemäss einer Studie aus dem Jahr 2009 die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Mitarbeiterbindung. Der Lohn alleine ist als Instrument zur Mitarbeiterbindung nicht geeignet — darüber sind sich Personalberater einig.


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Financial
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10.8.2011: Arbeitsverhältnisse in den Chefetagen: Gerichtsbeschlüsse

aus: Financial Times Deutschland online: Gerichtsbeschlüsse Juli: Zehn Urteile, die Unternehmer kennen sollten; 10.8.2011;
http://www.impulse.de/recht-steuern/:Gerichtsbeschluesse-Juli--Zehn-Urteile-die-Unternehmer-kennen-sollten/1023133.html?origin=ftd&utm_source=ftd2imp

<Schwangere Managerinnen, redselige Belgier, Literaten im Betriebsrat - darüber haben Richter aktuell geurteilt. impulse.de stellt die Urteile vor.

Freuen Sie sich doch auf Ihr Kind!

Wird bei einer Beförderung ein Mann gegenüber einer Schwangeren bevorzugt, kann das diskriminierend sein (LAG Berlin- Brandenburg, Az.: 3 Sa 917/11).

Das sagen die Richter: Die Abteilungs­leiterin von Sony BMG brauchte einen langen Atem und acht Urteile, bis sie am Ziel war - und eine Grundsatzentscheidung erstritten hatte. "Freuen Sie sich auf Ihr Kind", hatte ihr der Chef geraten. Und dann einen Mann auf den Leitungsjob befördert, der eigentlich ihr vor der Schwangerschaft in Aussicht gestellt worden war. Die Frau klagte. Und klagte. Und klagte. Zweimal musste das Bundesarbeitsgericht (BAG) urteilen, das Landesarbeitsgericht (LAG) Berlin-Brandenburg stellte sich wiederholt quer, weil es die Äußerung des Chefs für tröstlich, aber nicht für diskriminierend hielt. Das BAG sah dies anders: Der Arbeitgeber konnte selbst auf Nachfrage keine konkreten sachlichen Gründe dafür nennen, warum plötzlich ein Mann bevorzugt wurde. Das LAG sprach ihr nun 17?000 Euro Schadensersatz zu.

Petzerei oder Meinungsfreiheit?

Die Kündigung einer Angestellten, weil sie kriminelle Missstände bei ihrem Arbeit­geber öffentlich gemacht hatte, ist nicht ­gerechtfertigt (EGMR, Az.: 28.274/08).

Das sagen die Richter: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat ein Urteil gefällt, das prägend für das deutsche Arbeitsrecht sein dürfte: Bislang durften Whistleblower, also Arbeitnehmer, die Missstände bei ihren Chefs anprangern, rausgeschmissen werden, wenn sich die Vorwürfe als haltlos erweisen und der Mitarbeiter nicht versucht hat, die Sache innerbetrieblich zu klären. Im Fall einer Altenpflegerin, die Missstände in ihrem Krankenhaus angezeigt hatte und gefeuert wurde, sahen die Richter darin aber eine Einschränkung der Meinungsfreiheit.>

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Spiegel
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15.8.2011: Frauen kämpfen für die Sache, Männer um ihren Status - 99% Frauenanteil ist möglich

aus: Spiegel online: Frauenanteil 99 Prozent: Warum ein schweizer Reeder immer nur "Ladies" einstellt; 15.8.2011;
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,780022,00.html

<Von Julian Schmidli

René Mägli ist allein unter hundert Frauen. Er wollte es ja so: Seit Jahren beschäftigt der Reeder in Basel ausschließlich Frauen. "Ich habe nichts gegen Männer", sagt er und lässt trotzdem keine hinein. Denn Mägli ist überzeugt: Frauen kämpfen für eine Sache, Männer um ihren Status.

René Mägli ist ein Mann der klaren Worte. Einer, der Sätze sagt wie "Ich habe nichts gegen Männer" oder "Mein Personal ist mein Kapital". Und er ist ein Mann mit einem Prinzip, das ihn in der Unternehmerwelt einzigartig macht: Mägli stellt nur Frauen ein.

Über hundert Mitarbeiterinnen arbeiten inzwischen in seinem Betrieb, der Schweizer Niederlassung von MSC, der zweitgrößten Frachtreederei der Welt. In einem schmucklosen Gebäude in der Basler Innenstadt füllen sie drei Stockwerke aus: Controllerinnen, Buchhalterinnen, Finanzspezialistinnen, Verkäuferinnen, Managerinnen, IT-Fachfrauen - und mitten drin, im zweiten Stock, im Großraumbüro hinten links, das kleine Pult von René Mägli. Von hier aus delegiert er seine Frauen-Truppe, lässt auf riesigen Frachtern Kaffee, Zucker, Baumwolle über Flüsse, Seen, Ozeane schiffen. Und revolutioniert ganz nebenbei die Arbeitswelt.

Dabei sieht er nicht aus wie ein Revolutionär. Ein hochgewachsener, schlanker Mann, 61 Jahre alt, mit lebendigem Gesicht und Stirnglatze. Er ist ganz der Typ distinguierter Patron: Weißes Hemd, Siegelring am Finger, eine dünngefasste Lesebrille mit Goldkette um den Hals, immer mit schweizerischem Understatement. Er selbst sieht sich nicht als Weltveränderer: "Ich tue das nicht aus Idealismus. Frauen eignen sich einfach besser für ein Dienstleistungsunternehmen. Sie bringen mehr Profit."

Wie man Zickenkrieg verhindert

Mägli zählt ihre Qualitäten an beiden Händen auf: Eine Frau sei kommunikativer, zielstrebiger, kostenbewusster, besser in Fremdsprachen und besser im Team, zudem setze sie schneller Prioritäten als ein Mann. Vor allem aber tue sie eines, sagt Mägli: "Eine Frau dient der Sache." Dies sei das entscheidende Merkmal. "Männer kämpfen um die eigene Position, um Geld und den Status. Frauen tun dies bei uns - meines Erachtens - nicht."

Anita Vogt, 45, stimmt ihm zu. Die Baslerin ist zuständig für den Bereich Export und Sales National und seit 15 Jahren in Mäglis Unternehmen. Als sie begann, waren es 15 Frauen, ein Mann plus Mägli - doch dem Mann wurde es bald zu viel. "Seither herrscht hier Frauen-Power."

Die unterschiedlichen Arbeitsweisen von Mann und Frau seien ihr da erst richtig bewusst geworden. "Wenn Männer im Team arbeiten, schaut jeder nur für sich. Sie kommunizieren weniger und lassen sich kaum helfen." Im reinen Frauenteam sei dies anders: "Dann geht es weniger um Hierarchien, sondern darum, gemeinsam die vorhandene Arbeit zu bewältigen."

Nur Frauen unter sich, kommt es da nicht zum Zickenkrieg? "Nein", sagt Vogt. "Aggressives Verhalten wird bei uns nicht belohnt. Wer manipuliert und intrigiert, kriegt hier keinen besseren Job - im Gegenteil." Das eigentliche Geheimnis dieses Erfolgsmodells sei es nämlich, die richtigen Frauen für die richtigen Aufgaben zu finden. Und darin sei Mägli nun einmal unschlagbar.

Der letzte Matrose

Einstellungen sind hier Chefsache. Und mit einem Wachstum von 25 Prozent jährlich hat Mägli alle Hände voll zu tun. Erst letzte Woche wurden sieben neue Mitarbeiterinnen eingestellt, jetzt sind es über hundert. Mägli führt die Bewerbungsgespräche persönlich. Vorbildung und Berufserfahrung seien ihm nicht wichtig, stattdessen zählten der Wille zum Lernen und vorhandene Sozialkompetenz, sagt er: "Alles andere kann man ihnen beibringen."

Auf Mäglis kleinem Pult im Großraumbüro - ein eigenes Büro oder eine Sekretärin nennt er "Macho-Gehabe" - steht eine Skulptur. Ein Matrose, aus Holz geschnitzt, die aufgemalte Farbe seines blau-weiß gestreiften Hemdes bereits abblätternd, die Hände in den Hosentaschen, als gäbe es hier nichts mehr zu tun. Der Matrose steht in diesem Büro wie ein Relikt aus vergangener Zeit. Hier, wo die Schifffahrt plötzlich Frauensache ist, in einem Land, das nicht einmal ans Meer grenzt.

Bei MSC in Basel sind die Reeder Frauen. Vor allem zwei Dinge fallen auf. Erstens: Sie kommunizieren ausgesprochen gut, sprechen in kurzen, klaren Sätzen und unterstreichen das mit schwungvollen Handbewegungen. Und zweitens: Sie alle kommen ins Unternehmen - und bleiben. Fluktuation, so Mägli, gebe es nahezu keine.

Nur kurzes Intermezzo bei einer anderen Firma

Dies liegt auch an den Arbeitsbedingungen. Bei der Schweizer MSC Agentur arbeiten die meisten Teilzeit, egal auf welcher Stufe. Und wenn sie nach einer Schwangerschaft wieder kommen wollen - kein Problem. Für Mägli ist das selbstverständlich: "Meine Leute sind mein Kapital. Warum sollte ich sie plötzlich fallenlassen?" Wenn eine Frau aus der Schwangerschaft zurückkomme und mit den Jahren die Arbeitszeit wieder aufstocke, hätten alle gewonnen. "Mütter können gut koordinieren und Prioritäten setzen. Diese Stärke muss man nutzen." Das Votum seiner Mitarbeiterinnen ist eindeutig: René Mägli glaube an seine Frauen. Und das werde ihm eben gedankt.

Patrizia Di Geronimo ist eine der Führungsfrauen. Mit ihren 24 Jahren leitet sie bereits die Finanzen, die Human Ressources und managt die Key Accounts der Firma. Eine zierliche Frau mit knallrot-bemalten Fingernägeln. Schifffahrt sei ihre Leidenschaft, sagt sie, aber es sei eben auch eine Männerbranche. Die meisten ihrer Kunden sind Männer. "Deshalb müssen wir doppelt so gut sein, wie ein Mann es wäre." Mit 15 kam Di Geronimo zur Firma und wurde seither gefördert. Von Mägli hält sie viel: "Er ist fast wie ein Vater für mich. Trotzdem bleibt er immer sachlich und lösungsorientiert."

Nach sechs Jahren bei MSC wollte Di Geronimo einmal etwas anderes sehen und übernahm eine Leitungsfunktion in einem anderen Unternehmen - als einzige Frau. Und das bekam sie schnell zu spüren. "Ich brauchte viel mehr Energie und musste mich immer wieder beweisen, um von den Männern ernst genommen zu werden." Nach zwei Jahren traf sie Mägli zum Gespräch. Wenig später war sie zurück, als neue Finanzchefin.

Mägli liegt viel an seinen Frauen. Deswegen nennt er sie auch "Ladies". Er sei eben ein Gentleman und drücke so seinen Respekt aus. "Chef sein und gleichzeitig Gentleman - warum nicht? Ich zeige so meine Wertschätzung."

Trotzdem: Von der Frauen-Quote hält er nichts. Man müsse nicht immer alles gesetzlich regeln. Wenn andere Unternehmen den Wert von Frauen nicht erkennen, dann sei das deren Problem.

KarriereSPIEGEL-Autor Julian Schmidli (Jahrgang 1985) arbeitet als freier Journalist und Filmemacher in Basel. Am liebsten beleuchtet er Kultur- und Gesellschaftsthemen aus einem ungewohnten Blickwinkel.>


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n-tv
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16.8.2011: <Kleiner Tipp für den Chef: Lob für gute Arbeit hält gesund>

aus: n-tv online; 16.8.2011;
http://www.n-tv.de/ratgeber/Lob-fuer-gute-Arbeit-haelt-gesund-article4065346.html

<Beschäftigte, die von ihren Chefs gelobt werden, sind einer Studie zufolge seltener krank. Wenn Mitarbeiter gut informiert würden und Anerkennung erführen, wiesen sie weniger gesundheitliche Beschwerden auf und identifizierten sich häufiger mit ihrem Unternehmen, berichtete das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) als Ergebnis seines neuen Fehlzeiten-Reports. Die Beschäftigten wünschten sich von einer Führungskraft mehr Einsatz für die Mitarbeiter, mehr Feedback und öfter mal ein Lob für gute Arbeit.

"Doch viele Chefs verhalten sich nicht entsprechend. Selbst kleine Selbstverständlichkeiten, wie ein Lob bei guter Leistung, erhalten mehr als die Hälfte der Mitarbeiter nicht von ihrem Chef", sagte Mitherausgeber Helmut Schröder. Für den Fehlzeiten-Report wurden nach Angaben des Instituts neben AOK-Daten auch Mitarbeiterbefragungen von 147 Unternehmen mit insgesamt 28.223 Teilnehmern ausgewertet.

Demnach nehmen 54,5 Prozent der befragten Mitarbeiter Lob von ihrem Vorgesetzten nur selten oder nie wahr. 41,5 Prozent sagten aus, dass ihre Meinung vom Vorgesetzten bei wichtigen Entscheidungen nicht beachtet werde. Gleichzeitig ist jedoch mehr als ein Drittel (35,5 Prozent) der Befragten überzeugt, dass durch mehr Einsatz des Vorgesetzten für die Mitarbeiter die gesundheitliche Situation am Arbeitsplatz verbessert werden könne.

Doch auch die Führungskräfte selbst stehen demnach unter Druck. Vor allem in unteren und mittleren Führungsebenen leiden sie unter starkem Zeitdruck und hoher Arbeitsdichte. So gaben Führungskräfte in einer im Fehlzeiten-Report vorgestellten Befragung an, nur an durchschnittlich 4,8 Tagen im Jahr krank gewesen zu sein. Andere Erhebungen zeigten hingegen, dass Führungskräfte im Gegenzug an 8,3 Tagen trotz Krankheit zur Arbeit gingen und sich nicht angemessen erholten oder zu früh an ihren Arbeitsplatz zurückkehrten.

Im Durchschnitt dauerte 2010 eine Arbeitsunfähigkeit 17,6 Tage. Die Daten basieren auf den Fehlzeiten der mehr als zehn Millionen bei der AOK versicherten Erwerbstätigen. Die meisten Krankheitstage entfielen auf Muskel- und Skeletterkrankungen (24,2 Prozent). Darauf folgen akute Verletzungen (12,9 Prozent), Atemwegserkrankungen (12 Prozent) und psychische Erkrankungen (9,3 Prozent). Die Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Erkrankungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozentpunkte an.

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Spiegel
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21.8.2011: Die 10 Fehler beim Gehalts-Poker

aus: Spiegel online: Vorsicht Falle: Die 10 schlimmsten Fehler im Gehalts-Poker; 21.8.2011;
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-64466.html

<Fehler eins: Schlechte Vorbereitung
Wer vorbereitet ins Gehaltsgespräch geht, holt mehr raus. Eine gute Vorbereitung ist allein schon deshalb wichtig, weil Ihr Verhandlungspartner in puncto Gehalt und Verhandlungskompetenz in der Regel wesentlich erfahrener ist, als Sie es sind - und um den Chef zu überzeugen, brauchen Sie ausgesprochen gute Argumente.

Fehler zwei: Keine Ziele haben
"Wer nicht weiß, wohin er will, wird auch nie ankommen", lautet sinngemäß ein Sprichwort. Wer schon vor der Gehaltsverhandlung nicht weiß, was er genau will, kann sich mit dem Chef nicht gut in der Mitte treffen. Legen Sie also ein Minimal- und ein Maximalziel fest, und planen Sie ausreichenden Verhandlungsspielraum ein.

Fehler drei: Überzogene Forderungen
Wer zu wenig fordert, kommt nie zu mehr Geld. Wer zu viel verlangt, verspielt möglicherweise sämtliche Karrierechancen. Gehaltsforderungen sollten angemessen sein. Nur wer weiß, was in vergleichbaren Positionen gezahlt wird, hat eine Vorstellung davon, was er für seine Arbeit verlangen kann bzw. was seine Arbeit überhaupt wert ist.

Fehler vier: Hoffen auf den großen Sprung
Verhandeln Sie lieber häufiger über kleinere Gehaltserhöhungen, als in langen Abständen auf gewaltige Sprünge zu hoffen. Fragen Sie auch dann nach einer Gehaltserhöhung, wenn nicht unbedingt damit zu rechnen ist. Wer nicht gelegentlich den Arm hebt, geht nicht nur jahrelang leer aus, sondern büßt möglicherweise auch seine Wertschätzung beim Chef ein.

Fehler fünf: Falscher Zeitpunkt
Gutes Timing bei der Gehaltsverhandlung kann Gold wert sein. Niemals zwischen Tür und Angel. Machen Sie immer einen Termin. Überlegen Sie, wann Ihr Chef am besten aufgelegt ist. Ein Gehaltsgespräch in hektischen Zeiten setzt den Vorgesetzten unnötig unter Druck. In einer entspannten Situation werden Sie viel eher auf sein Wohlwollen stoßen. Aber Vorsicht: Wenn der Insolvenzverwalter schon durch die Flure wandert oder die Firma in einer existentiellen Krise steckt, dann ergibt eine Forderung nach mehr Gehalt wenig Sinn.

Fehler sechs: Nervös werden
Der persönliche Eindruck kann sehr entscheidend dafür sein, ob Sie Ihr Ziel erreichen oder nicht. Versuchen Sie deshalb, Ihre Körpersprache bewusst einzusetzen, mögliche Störfaktoren auszuschalten und souverän zu agieren. Eigentlich ist es ganz einfach: Je positiver Ihre Einstellung, desto offener und positiver wird Ihre Körpersprache sein, und umso besser wird die Verhandlung laufen.

Fehler sieben: Keine Agenda haben
Unstrukturierte Gespräche führen zwangsläufig zu vagen Ergebnissen. Gedankliche Meilensteine helfen dabei. Setzen Sie Ihre Argumente wohldosiert sein. Legen Sie nicht sofort all Ihre Trümpfe auf den Tisch. Halten Sie noch ein paar gute Argumente in der Hinterhand. Bringen Sie Ihr stärkstes Argument erst gegen Ende Ihrer Argumentationsreihe.

Fehler acht: Schlechte Argumente
Es gibt Argumente, die Sie nie benutzen sollten, auch wenn das eine oder andere auf den ersten Blick der Auslöser für Ihren Wunsch nach mehr Gehalt gewesen sein sollte. Vermeiden Sie Mitleids- oder Bedürftigkeitsargumente. Auch Vergleiche mit Kollegen sind tabu. Erpressungsversuche à la "Wenn ich nicht mehr Geld bekomme, gehe ich" sowieso. Was zählt, ist einzig und allein Ihre Leistung.

Fehler neun: Unflexibel sein
Wer halsstarrig an seinen Forderungen klebt, nimmt sich die Möglichkeit zu vielleicht gar nicht mal so schlechten Kompromissen - und hinterlässt schnell einen negativen Nachgeschmack. Versteifen Sie sich also nicht auf eine Lösung, sondern haben Sie eine Alternative oder mehr in der Hinterhand. Muss es denn wirklich mehr Geld sein? Oder könnten Sie auch mit einer Prämienregelung oder einer Weiterbildung leben?

Fehler zehn: Sich aus dem Konzept bringen lassen
Es gibt gegen alles Einwände, auch gegen Gehaltserhöhungen. Lassen Sie sich davon möglichst nicht aus der Ruhe bringen, verfolgen Sie konsequent Ihre Gesprächsziele. Viele dieser Phrasen werden gern eingesetzt, um schlecht vorbereiteten Mitarbeitern einen Dämpfer zu verpassen oder sie schlicht aus dem Konzept zu bringen. Die entstehende Verwirrung soll es Ihnen schwermachen, Ihre eigenen Vorstellungen durchzusetzen. Und natürlich will die Unternehmensseite sehen, wie wichtig Ihnen Ihr Anliegen wirklich ist. >


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Spiegel
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22.8.2011: Wenn der Chef den Privatdetektiv auf den Arbeitnehmer ansetzt - und die Bezahlung des Detektivs ist von Fall zu Fall verschieden

aus: Spiegel online: Nachspioniert: Chef bleibt auf Detektivkosten sitzen, 22.8.2011;
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,781695,00.html

<Überwacht ein Arbeitgeber einen Mitarbeiter, kann er nicht davon ausgehen, dass er die Detektivkosten ersetzt bekommt. Das hat das Landesarbeitgericht Hamm entschieden.

Zwei Monate lang ließ ein Arbeitgeber den Mitarbeiter beschatten und ertappte ihn bei einem anderen Job - die saftige Rechnung des Privatdetektivs zahlt der Chef nun selbst. Das haben Arbeitsrichter entschieden. In manchen Fällen aber müssen Blaumacher die Kosten ihrer eigenen Überwachung tragen.

Vorausgegangen war ein monatelanges Gerangel um eine Kündigung: Nachdem er ein halbes Jahr bei einem Unternehmen beschäftigt war, hatte ein Kraftfahrer im August 2009 eine Änderungskündigung erhalten, sollte also eine Beschäftigung zu anderen Bedingungen akzeptieren. Dagegen klagte er. Anschließend sprach der Arbeitgeber insgesamt sieben fristlose Kündigungen aus und ließ dem Mitarbeiter im Mai und Juni 2010 zudem zwei Monate lang nachspionieren. Das Detektivteam fand heraus, dass der Mann einem anderen Job nachging.

Im Juli 2010 einigten sich die Parteien. Der Vergleich sah vor, dass das Arbeitsverhältnis zum August 2009 endete, dafür erhielt der Kraftfahrer eine Abfindung von 4400 Euro. Der Chef verlangte aber, dass er die Detektivkosten trägt - nämlich 21.000 Euro.

Mit dieser Forderung blitzte der Arbeitgeber ab. Der Mitarbeiter habe keine vorsätzliche Pflichtverletzung begangen, urteilte das Arbeitsgericht; so sah es nun in der Berufung auch das Landesarbeitsgericht Hamm. Zudem stehe die Höhe der Detektivkosten in keinem angemessenen Verhältnis zum befürchteten Schaden. Eine Revision wurde nicht zugelassen (Aktenzeichen 4 Sa 322/11).

Manchmal müssen Blaumacher zahlen

Die Entscheidung bedeutet allerdings nicht, dass ein Arbeitgeber grundsätzlich auf den Kosten für Privatermittler sitzen bleibt und Angestellte aus dem Schneider sind. Mitunter müssen Angestellte, die beim Blaumachen erwischt werden, auch für den Detektiv-Einsatz zahlen.

Dafür müssen jedoch strenge Voraussetzungen erfüllt sein: Nur wenn bereits bei der Beauftragung des Detektivs ein konkreter Verdacht vorliegt, der Mitarbeiter auch wirklich überführt wird und dazu der Detektiv-Einsatz notwendig war, kann sich der Arbeitgeber die Kosten ersetzen. So schildert der Arbeitsrechtler Oliver Grimm in einem KarriereSPIEGEL-Beitrag die Folgerungen aus einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts im Falle einer Chefin, die fast 38.000 Euro von einem Angestellten forderte (Aktenzeichen 8 AZR 547/09).

Erfolg hatte ein Unternehmen zum Beispiel Fall eines Zeitungs- und Briefzustellers, der sich krank gemeldet hatte. Als Vertretung beschäftigte der Arbeitgeber die Frau des Zustellers, der ihr dann aber bei der Arbeit behilflich war, wie ein Privatdetektiv herausfand. Der Fall landete 2009 beim Landesarbeitsgericht Mainz.

Das Gericht entschied, dass der Angestellte dem Arbeitgeber jeden Schaden ersetzen müsse, der mit der Verletzung der vertraglichen Pflichten zusammenhänge. Und die Überwachungskosten habe der Zusteller "schuldhaft veranlasst" - denn entweder habe er seine Arbeitsunfähigkeit nur vorgetäuscht oder seine Genesung verzögert und gefährdet (Aktenzeichen 7 Sa 197/08).

jol/dpa>


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Kommunikation in der Firma:

Ronny Hollenstein erklärt in einer Serie für derStandard.at/Karriere Lösungen für problematische Kommunikationssituationen aus dem Berufsalltag.

Der Standard
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22.8.2011: Das "Meeting" in der Firma - Taktiken, seine Punkte durchzubringen

aus: Der Standard online: Richtig unterbrechen: Was ich noch sagen wollte... Nicht mehr überhört werden - Situationen aus dem Joballtag, die jeder kennt und wo es hapert; 22.8.2011;
http://derstandard.at/1308680009275/Wie-bitte-Richtig-unterbrechen-Was-ich-noch-sagen-wollte

<RONNY HOLLENSTEIN ist Coach und Kommunikationstrainer in Wien und Autor des Buches "Hart und herzlich - Sinnvoll kommunizieren", erschienen im Molden Verlag. Er entwickelt Bildungskonzepte für Unternehmen und Organisationen und hält Vorträge und Seminare im deutschsprachigen Raum. Für derStandard.at/Karriere gibt er in einer Serie Anstöße für das Auflösen problematischer Kommunikationssituationen aus dem Berufsalltag.

Nonverbale Gesten helfen manchmal auch, wenn man jemanden unterbrechen will, zum Beispiel kann man sich von jemanden abwenden

Es ist Meeting und keiner will zuhören - eine unangenehme Situation vor allem für Menschen mit leiser Stimme. Überschreien ist unfein, aber die Botschaft soll trotzdem bei den Kollegen ankommen. Kommunikationstrainer Ronny Hollenstein gibt ein paar Anstöße dazu wie es richtig geht: Um nicht überhört zu werden braucht man zunächst einmal eine gute Stimme. Diese kann so trainiert werden, dass sie mehr Volumen erhält - so lässt sich an Präsenz gewinnen.

Dann ist das richtige Timing wichtig. Ein Moment, der möglichst viel Aufmerksamkeit verspricht, muss intuitiv gefunden werden. Überschreien bringt nichts, am besten mit fester Stimme die Kernaussage  (die Antwort auf die Frage: Was will ich sagen?) quasi anmoderieren. Erst wenn alle zuhören, soll die schließlich die Kernaussage hinaus.

Folgende Unterbrechungstaktiken können helfen:

  • Stimme entspannen und "vertiefen"(Übung: "mh")
  • Zu unterbrechende Person anschauen und mit Namen ansprechen
  • Bezug auf das Gesagte ("Herr Müller! Weil Sie gerade X ansprechen,...)
  • Auf Vorteil/Sinn der Unterbrechung hinweisen  ("..., möchte ich an dieser Stelle noch einen wichtigen Punkt einbringen. Und zwar...")
  • Weiter reden und eventuell den Blick vom Unterbrochenen weg nehmen (red, derStandard.at, 22.8.2011)>

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Der
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22.8.2011: Endlose Sitzungen ohne Ergebnis verhindern - moderierte Meetings machen das Leben leichter

aus: Der Standard online; 22.8.2011;
http://derstandard.at/1308680007223/Wie-bitte-Endlose-Sitzungen-ohne-Ergebnis-verhindern

<Tipps für bekannte schwierige Situationen aus dem Joballtag

Nicht nur Nationalratssitzungen dauern manchmal scheinbar endlos.

Kommunikation in Organisationen gehört organisiert. Deswegen sollte man schon mit der Einladung zu Sitzungen oder Meetings klar machen, worum es gehen wird, wie lange es dauern wird und wer was vorzubereiten hat. "Die Sitzung selbst gehört dann unbedingt moderiert", meint Kommunikationstrainer Ronny Hollenstein. Da man nicht immer einen Moderator zahlen kann, sollte diese Rolle von den Teilnehmern abwechselnd ausgeführt werden. Das hat den wunderbaren Effekt, dass jeder einmal merkt, wie schwer es ist, viele Leute auf einen Punkt zu bringen.

Neue Vorzeichen

Und genau das macht die Moderation: Schauen, dass alle Teilnehmer bei einem Thema bleiben - so lange bis eine Lösung gefunden wird oder das Thema vertagt wird mit neuen Vorzeichen. Unter Kollegen funktioniert das nicht viel anders als bei professionellen Meetings. In der Praxis hieße das: Neue Vorzeichen könnten sein, dass ein kompetenter Kollege dazu gezogen wird, offene Fragen in der Zwischenzeit geklärt werden oder einfach die Moderationstechnik geändert wird. (red, derStandard.at, 2.8.2011)>

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Der
                    Standard online, Logo

22.8.2011: <Störenfriede bei Sitzungen ansprechen>

aus: Der Standard online: Vom Unterbrecher über den SMS-Schreiber in Meetings bis zum schlecht vorbereiteten Kollegen - Situationen aus dem Joballtag, die jeder kennt; 22.8.2011;
http://derstandard.at/1308679901313/Wie-bitte-Stoerenfriede-bei-Sitzungen-ansprechen

<Störenfriede in Sitzungen und bei Reden sollte man einfach auch stören.

In vielen Organisationen werden Meetings zu wenig konzentriert, schlecht organisiert und nicht moderiert geführt. Das führt dazu, dass sich niemand an Regeln halten muss, sich Teilnehmer ständig mit anderen Dingen beschäftigen oder sich Einzelne ganz besonders produzieren, indem sie möglichst lange und viel reden. Auch schwätzende Kollegen können Störenfriede sein.

Einzelpersonen können so eine Sitzungskultur nicht ändern. Das sei Führungsaufgabe, meint Kommunikationstrainer Ronny Hollenstein. Doch dort beginne meistens das Übel: Wieso sollen sich Mitarbeiter auf ein Meeting gut vorbereiten und effizient mit der Zeit umgehen, wenn Führungskräfte ständig zeigen, dass Meetings nicht so wichtig sind wie "dringende" Telefonate? Hollenstein gibt ein paar Anhaltspunkte für schwierige Sitzungen:

  • Störungen sollten generell angesprochen werden, aber so, dass der Störer nicht sein Gesicht verliert.
  • Den Störer in Würde lernen lassen, indem die Kritik so verpackt wird, dass der andere sich nicht schlecht fühlen muss. Zum Beispiel mit folgenden Worten: "Ich merke, dass Ihnen die Zeit davon läuft (Message: "Sie sind ja so wichtig!"). Deshalb schlage ich vor, wir verkürzen unser Meeting, aber schauen, dass wir die letzten Punkte noch schnell abarbeiten können. Geht das kurz ohne Handy und Laptop?".
Störend schwätzendem Publikum sollte man Aufmerksamkeit geben, allerdings nur, wenn die Situation tatsächlich angemessen ist. Zunächst versuchen das gesamte Publikum anzusprechen: "Darf ich Sie alle bitten, ruhiger zu sein". Erst als nächsten Schritt auffordern leiser zu sein. Hilft das nichts, erst dann mit dem Druck der Gruppe spielen: "Im Sinne der anderen Zuhörer bitte ich Sie..."  (red, derStandard.at, 20.7.2011)>

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Der
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22.8.2011: <Mit persönlichen Verbal-Attacken umgehen>

aus: Der Standard online: Situationen aus dem Joballtag, die jeder kennt und wo es hapert - Kommunikationstrainer Ronny Hollenstein gibt Tipps; 22.8.2011;
http://derstandard.at/1308679894511/Wie-bitte-Mit-persoenlichen-Verbal-Attacken-umgehen

<Rückfragen ist die beste Verteidigung bei unfairen Verbal-Angriffen

Zunächst mal liegt es an jedem selbst ob und wann man sich angegriffen fühlt. Wenn jede Kritik oder jeder Einwand schon als persönlicher Angriff gewertet wird, liegt das Problem eher bei einem selber als beim Angreifer. Ist der Angriff tatsächlich unfair, gibt es ein paar einfache Methoden ihm angemessen zu begegnen, weiß Kommunikationstrainer Ronny Hollenstein:

  • Zunächst unterscheiden ob der Angriff berechtigt ist ("Sie wollen mir doch nur Ihre Meinung einreden!") oder falsch ist ("Sie sind ja völlig inkompetent!"). Ist der Angriff berechtigt, sollte man dem Angreifer Recht geben.
  • Ist der Angriff unangebracht, hilft sachliches Nachfragen beim Angreifer- so lange bis er den Angriff entweder zurück nimmt oder er ihn sachlich begründen kann. Hilfreiche Fragen sind zum Beispiel: Wie kommen sie darauf? Was verstehen Sie unter inkompetent? Wieso kritisieren Sie so pauschal? Können Sie mir Ihre Kritik so formulieren, dass ich etwas mit ihr anfangen kann?
  • Ein unfairer Angriff disqualifiziert sich in der Hälfe der Fälle von selbst. Entweder der Angreifer gibt zu, die Aussage "nicht so gemeint" zu haben. Oder er fängt an sich ungeschickt zu verteidigen.
Wenn nichts mehr hilft, sollte man klarstellen, dass ein Gespräch so keinen Sinn macht und ein gewisses Gesprächsniveau einfordern: "So verschwenden wir nur unsere Zeit. Wenn Sie kein Interesse an der Sache haben, dann bringt dieses Gespräch auch nichts mehr." (red, derStandard.at, 4.7.2011)>

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Der
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22.8.2011: Das "Meeting": <Zum Punkt kommen statt "schwafeln">

aus: Der Standard online; 22.8.2011;
http://derstandard.at/1304553866481/Wie-bitte-Zum-Punkt-kommen-statt-Schwafeln

<Das Meeting dauert schon ewig und der Kollege kommt immer noch nicht auf den Punkt. Unruhe macht sich langsam in der Runde breit, Kulis werden nur gezückt, um Zeichnungen auf den Notizblock zu kritzeln. "Herumschwafeln" macht Sitzungen zur Plage und Missverständnisse sind vorprogrammiert.

Was können einerseits Zuhörer und andererseits Redner selber tun, um auf den Punkt zu kommen? Kommunikationstrainer Ronny Hollenstein gibt einige Tipps:

  • Viele schwafeln nicht aus böser Absicht heraus - sie wissen es einfach nicht besser. Wenn wir uns für eine Aussage entscheiden sollen, ist es hilfreich, sich selbst vor dem Statement die Frage zu stellen: "Was will ich sagen?" Dabei kann man sich vorstellen, man müsse einem Journalisten in wenigen Sätzen die Meinung sagen. Diese Kernaussage sollte auch wirklich ausgesprochen werden. Erst dann kann man mit Details oder mit Beispielen untermauern.
  • Für die Zuhörer gilt: konkret nachfragen beim Redner. Da helfen oft einfache Fragen wie "Was darf ich jetzt notieren?" Oder eine andere Variante: als Zuhörer eine Zusammenfassung des Gehörten anbieten wie " Habe ich es richtig verstanden, dass...".
  • Es gibt aber auch Situationen, in denen es sogar zielführend sein kann, noch keinen konkreten Punkt zu machen. Solange man in der Gruppe miteinander nachdenkt, kann jeder Gedanke hilfreich sein und andere Ideen provozieren. Siehe Brainstorming. (red, derStandard.at, 27.6.2011)>

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23.8.2011: <Fiese Denkfallen im Job>

aus: http://www.gmx.net/themen/beruf/karriere/948156e-sieben-psycho-fallen-im-job

Menschen sind gar nicht so rational, wie sie sich gerne darstellen... das ist im Privatleben genauso wie Job. So beeinflussen eine Vielzahl psychologischer Phänomene den beruflichen Alltag. Oft werden sie sogar zu Denkfallen. Die Autoren Jochen Mai und Daniel Rettig sind in ihrem neuen Buch "Ich denke, also spinn ich" auf Entdeckungstour gegangen und haben mehr als 120 psychologische Effekte entlarvt, die uns Menschen hinters Licht führen. Hier eine jobrelevante Auswahl:

Autor: Anja Schreiber

weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/beruf/karriere/948156e-sieben-psycho-fallen-im-job#.A1000146

Der Halo-Effekt

Ein Harvardabsolvent kann noch so einen Unsinn reden: Die allermeisten in seiner beruflichen Umgebung werden seine Äußerungen für brillant halten. Dieses Phänomen nennt man Halo-Effekt ("Halo": Englisch für "Heiligenschein"). Es handelt sich dabei um einen Wahrnehmungsfehler: Einzelne Eigenschaften einer Person überstrahlen alle anderen Eigenschaften und dominieren oder verfälschen somit den Gesamteindruck.

Der Hindsight-Bias

"Das habe ich doch gleich gewusst." Solch einen Kommentar wird jeder schon mal in seinem Berufsleben gehört haben. Er beschreibt eine weitere Denkfalle: Wir Menschen neigen dazu, im Nachhinein unsere Aussagen und Gedanken so lange umzuinterpretieren, bis sie zum später eingetretenen Ereignis passen. Egal ob bei der Wettervorhersage oder in der Einschätzung von Ereignissen... gerade Kollegen mit einem starken Drang zur Selbstdarstellung erliegen am häufigsten solchen Rückschaufehlern.

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Die Entscheidungsparalyse

Ein Chef trifft keine Entscheidung, obwohl das längst überfällig ist. Ein Arbeitnehmer hat schon lange innerlich gekündigt, zieht daraus aber keine Konsequenzen. Wenn sich Menschen im Berufsalltag so oder ähnlich verhalten, dann leiden sie häufig an einer Entscheidungsparalyse: Sie müssten eigentlich eine Entscheidung treffen, drücken sich aber davor. Sie halten einfach am Altbewährten fest, so suboptimal das auch ist. Doch auch dieses Verhalten ist eine Entscheidung!

Der Confirmation-Bias

Chefs umgeben sich gern mit Mitarbeitern, die ihnen nach dem Mund reden. Entscheider in Unternehmen ziehen häufig die Informationen heran, die ihre Meinung bestärken. Dieses Phänomen kannte schon der englische Philosoph Francis Bacon. Er beschrieb, dass der menschliche Verstand - hat er sich erst einmal eine Meinung gebildet - alles heranzieht, um diese zu bestätigen. Was dabei auf der Strecke bleibt, sind Flexibilität und die Möglichkeit, seinen Horizont zu erweitern.

Der Wiederholungseffekt

Warum glauben Mitarbeiter und Chefs bestimmten Aussagen mehr als anderen? Das kann zum Beispiel am Wiederholungseffekt liegen. Denn meist schenken Menschen einer Aussage mehr Glauben, je häufiger sie wiederholt wird. Es ist also Vorsicht angebracht: Meinungen und Urteile werden durch ständige Wiederholung eben nicht "wahrer".

Das Helfersyndrom

Der allzu dienstbereite Mitarbeiter, die immer Kuchen mitbringende und Kaffee kochende Kollegin ... das sind die typischen Kollegen mit Helfersyndrom. Bei diesen Menschen ist das Helfen längst Mittel zum Zweck geworden. Sie können nicht "Nein" sagen, sie müssen helfen und benötigen das Gefühl, gebraucht zu werden. Das Problem ist aber, dass ihre eigene Arbeit vor lauter Hilfsmaßnahmen für Dritte leidet.

Das TINA-Prinzip

"Das haben wir schon immer so gemacht!" "Das hat noch nie funktioniert!" Wer kennt nicht diese Phrasen aus seinem Berufsalltag? Solche Aussagen haben alle nur ein Ziel: Andere auszubremsen, zum Beispiel in ihrem Veränderungs- und Innovationswillen. Wer diese Phrasen benutzt, macht sich den TINA-Effekt zu eigen. Dabei ist TINA das Akronym für "There Is No Alternative". Wichtig ist also, diese Aussagen als das zu entlarven, was sie sind: Killerphrasen. 

Literaturtipp:

Jochen Mai, Daniel Rettig: Ich denke, also spinn ich. Warum wir uns oft anders verhalten, als wir wollen, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2011, 384 Seiten, 14,90 Euro, ISBN: 978-3-423-24873-0>


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23.8.2011: Wie man sich die Welt zum Sklaven macht - gezielt schmieren, so lange es niemand merkt

aus: gmx-Nachrichten: 007-Tricks für die Karriere; 23.8.2011;
http://www.gmx.net/themen/beruf/bildergalerie/bilder/367ikds-007-tricks-fuer-die-karriere

<Leo Martin war zehn Jahre lang für einen deutschen Nachrichtendienst tätig. Sein Spezialauftrag: das Anwerben von Informanten. In seinem Buch "Ich krieg Dich!" enthüllt der Ex-Agent sein Erfolgsgeheimnis, um das Vertrauen anderer Menschen zu gewinnen - und für seine Zwecke zu nutzen. Das Buch ist im Ariston Verlag erschienen und ab jetzt im Handel erhältlich.


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1. Geheimwaffe Vertrauen: Ex-Agent Leo Martin verrät in seinem Buch "Ich krieg Dich!" die besten Tricks, um Menschen für sich zu gewinnen. Seine Tipps lassen sich auch auf die Karriere anwenden: Manipulieren Sie Ihre Umwelt auf positive Art und Weise, um Ihre eigenen beruflichen Ziele zu erreichen.

2. Machen Sie sich Ihr Ziel klar: Um andere für sich einspannen zu können, brauchen Sie natürlich zuallererst eine klare Vorstellung davon, was Sie erreichen wollen. Ihre Ziele müssen realistisch und erreichbar sein, da utopische Visionen am Ende nur für Frustration sorgen. Es reicht daher, wenn Sie klein anfangen. Dafür können Sie Ihre Ziele in Teilschritte zerlegen, die sich leicht erreichen lassen.


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3. Das Chamäleon-Prinzip: Identifizieren Sie sich mit Ihrem Gegenüber, denn Gemeinsamkeiten schaffen gute Beziehungen. Versuchen Sie, sich in Dresscode, Verhaltensregeln und Wertesystem anzugleichen. Das gilt auch für die Kommunikation: Ihre Themen müssen Ihr Gegenüber interessieren. Hören Sie daher aufmerksam zu, um Gesprächsstoff für die nächste Zusammenkunft abzuleiten.


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4. Konzentrieren Sie sich auf die positiven Seiten Ihres Gegenübers: Ihre Gedanken bestimmen maßgeblich das Verhältnis zu Mitarbeitern, Vorgesetzten oder Geschäftspartnern. Hegen Sie beispielsweise bei der ersten Begegnung das Vorurteil, bei Ihrem Gesprächspartner handele es sich um einen Versager, Angeber oder Besserwisser, ist eine erfolgreiche Zusammenarbeit zum Scheitern verurteilt. Denn Ihre Gedanken schwingen in Ihrem Verhalten mit. Sind diese negativ, kann keine vertrauensvolle Beziehung entstehen. Finden Sie daher an jeder Person, die Ihnen begegnet, einen Aspekt, den Sie aufrichtig anerkennen können.


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5. Unterstützen Sie Ihr Team! Das sind all jene Menschen, die für Ihren Erfolg wichtig sind: Freunde, Familie, Kollegen. Investieren Sie bewusst in diese Beziehungen. Versuchen Sie, wirklich jedes Versprechen einzuhalten, um die Vertrauensbasis nicht zu gefährden. Wenn Sie Feedback geben, dann objektiv. Bedenken sollten natürlich geäußert werden dürfen, jedoch nur auf zuversichtliche Art und Weise.

6. Konflikte als Chance: Zwistigkeiten sind normal und entsprechen kleinen Prüfungen, die das Vertrauen stärken und die Bindung zu Ihrem Gegenüber festigen können. Unstimmigkeiten sollten immer in einer entspannten Atmosphäre zur Sprache kommen. Vermeiden Sie Vorwürfe und seien Sie nicht nachtragend. Hüten Sie sich vor Monologen und trauen Sie sich, eigene Fehler offen einzugestehen.


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7. Erfüllen Sie die Grundbedürfnisse Ihres Gegenübers: Jeder von uns sehnt sich nach Sicherheit, Liebe, Anerkennung und Wohlbefinden. Wenn wir es schaffen, dem Kollegen oder auch dem Chef diese Gefühle zu vermitteln, steigt dessen Vertrauen in uns.


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8. Mit Natürlichkeit punkten: Bei der ersten Begegnung mit Kunden, neuen Kollegen oder potenziellen Arbeitgebern ist es wichtig, einen natürlichen Eindruck zu vermitteln. Die Kontaktaufnahme sollte nicht inszeniert wirken. Tabu sind daher Floskeln oder dröge Themen wie Wetter oder Politik. Setzen Sie bei der Gesprächseröffnung auf leichte Themen, die sich aus der aktuellen Situation ergeben. Verzichten Sie zudem auf ständige Fragen an das Gegenüber - das kann schnell nerven.


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9. Beschleunigen Sie die Beziehungsbildung: Je mehr wir mit Menschen erleben, desto intensiver wird unsere Beziehung zu ihnen. In der Konsequenz bedeutet das: Wenn Sie in kurzer Zeit möglichst viel mit dem Gegenüber unternehmen, wird die Beziehung schnell tiefer, die Basis für ein Vertrauensverhältnis stärker. Organisieren Sie mehrere Treffen in kurzer Zeit und sorgen Sie dafür, dass die miteinander verbrachte Zeit möglichst abwechslungsreich und spannend ist. Später sollten Sie auf regelmäßige Rituale setzen, denn die Vertrauensbasis wird durch Gewohnheiten gestärkt.


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10. Bei jeder Begegnung wird der Status zwischen den Beteiligten verhandelt. Sie sollten in der Lage sein, je nach Hierarchie-Ebene des Gegenübers zwischen einem hohen und niedrigen Status flexibel zu wechseln. Betonen Sie beispielsweise in einem Gespräch die Fähigkeiten des Gegenübers, während Sie Ihre eigenen Fähigkeiten mit einem anderen Gesprächspartner selbstbewusst ins rechte Licht rücken - ohne jedoch dabei zu prahlen.


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11. Lob motiviert: Heben Sie die Stärken Ihres Gegenübers hervor. Etwaige Verbesserungsvorschläge sollten erst nach einem Lob gemacht werden. Anerkennung stärkt die positive Entwicklung der Beziehung, muss aber maßgeschneidert sein, um ihre volle Wirkung entfalten zu können. Körperkontakt kann ein Lob verstärken. Dieser verringert zusätzlich die Distanz und wirkt vertrauensbildend. Jedoch darf die Berührung nicht anzüglich erscheinen. Optimal ist eine kurze Berührung des Oberarms der Zielperson.>


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Auch nach der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses läuft die Verantwortung weiter:


n-tv online,
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28.8.2011: <Wenn der Ex-Chef lästert: Frau bekommt Schmerzensgeld> - weil der Ex-Chef seine Worte nicht "mit Bedacht" gewählt hatte

aus: n-tv online; 28.8.2011;
http://www.n-tv.de/ratgeber/Frau-bekommt-Schmerzensgeld-article4146936.html

<Der frühere Vorgesetzte darf reden - aber er muss die Worte mit Bedacht wählen.

Mitarbeiter haben Anspruch auf Schmerzensgeld, wenn sie ein früherer Vorgesetzter beim neuen Arbeitgeber pauschal schlecht macht. Das geht aus einem Urteil des Landesarbeitsgerichts (LAG) Rheinland-Pfalz in Mainz hervor. Zwar kann ein Vorgesetzter einem neuen Arbeitgeber auch gegen den Willen des Mitarbeiters Auskünfte erteilen. Diese Auskünfte dürften jedoch nicht "pauschal herabsetzend" sein, befanden die Richter (Az: 7 Sa 2/11).

Das Gericht sprach einer Arbeitnehmerin 300 Euro Schmerzensgeld zu, über die nach ihrem Wechsel zu einem neuen Unternehmen hergezogen worden war. Ihre ehemalige Vorgesetzte hatte der Personalleiterin des neuen Unternehmens sinngemäß gesagt, sie könne vor der Klägerin nur warnen: Seit deren Weggang würde sie einige Dinge in ihrem Büro vermissen. Das LAG wertete die Aussage als gravierenden Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht der Klägerin.

dpa>

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Basler
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Beförderung am 30.8.2011: Dicke Führungskräfte sind out - schlank und sportlich ist in

aus: Basler Zeitung online: Wie dick darf eine Führungskraft sein? 30.8.2011;
http://bazonline.ch/leben/gesellschaft/Wie-dick-darf-eine-Fuehrungskraft-sein/story/21568210

<Von Ralph Pöhner (Clack).

In der Arbeitswelt schleichen sich neue Schönheits- und Sittenideale ein: Wer nicht passt, bekommt ein Karriereproblem – aber kaum je redet jemand drüber.

Es geschah kürzlich in einem mittelgrossen Unternehmen in der Deutschschweiz. Ein junger Produktionsmanager sondierte bei seinem Chef, ob es Sinn mache, sich für einen höheren Posten zu bewerben, der intern ausgeschrieben war. «Doch, doch», sagte der Chef, «du bist schlau, schnell, ehrgeizig, kannst mit Leuten umgehen und bringst gute Resultate.» Er könne wirklich eine grosse Karriere hinlegen im Unternehmen. «Nur eines…», dann fuhr der Chef den Zeigefinger aus und richtete ihn auf Bauchhöhe: «Das da muss weg. Du musst mindestens 15 Kilo abnehmen.»

Der mir das erzählte, war der besagte Chef selber. Er ist kein Moralist oder Asket, eher sogar ein lustiger Kerl. Aber er hat in den letzten drei Jahrzehnten genügend Berufserfahrung angesammelt, um die leisen Regeln auf den Teppichetagen zu kennen. Er wusste, dass es für seinen talentierten, aber leider übergewichtigen Mitarbeiter eine gläserne Decke gibt. Sie ist knallhart. Aber keiner findet sie sonst der Erwähnung wert. (Lesen Sie dazu auch: «Schon wieder nicht befördert?»).

Keine Mèches, kein Schnauz, kein Fett

Schwere Spitzenkader? Das war einmal. Wer die Gruppenbilder der heutigen Unternehmensleitungen betrachtet, sieht deutlich, wie sehr sich die Normen gewandelt haben: Ein BMI von 26 oder 27 liegt gerade noch drin. Die Massstäbe sind eng und streng, wer überbordet, bleibt spätestens auf mittlerer Kaderstufe stecken. Auch Bärte, so zeigt jeder Blick quer durch die Geschäftsberichte der grossen Unternehmen, sind inzwischen tabu. Bei Frauen scheinen sich Mèches auf den obersten Etagen nicht zu empfehlen – wie es überhaupt bekanntlich einen Wust an Regeln gibt, die auf oberen Hierarchiestufen die Grenzen zwischen «In» und «Out» bestimmen (Lesen Sie dazu auch: «Chic im Beruf – 10 wirklich gute Tipps»).

Schleichend hat sich eine neue Arbeitsplatz-Moral durchgesetzt, die nicht nur den Schmuddelwitz oder die Zigarette vom Arbeitsplatz fegte, sondern auch äusserliche Lässigkeiten. Das ahnt man nicht nur, seit die Zürcher Verkehrsbetriebe VBZ übergewichtigen Tramchauffeuren mit Absetzung drohen – auch diverse Studien bestätigen, dass schwere Mitarbeiter benachteiligt werden. Insbesondere im Kader haben sie die schlechteren Karten.

Die neue Büronorm

Und vor allem: Frauen bekommen die Dicken-Benachteiligung heftiger zu spüren als Männer, wie jüngst eine Studie der University of Michigan zeigte. Ist also die Büronorm generell strenger geworden? Den Verdacht weckt bekanntlich auch jeder Blick in die TV-Erfolgsserie «Mad Men»: Hier erscheint die Arbeitswelt von früher als Freigehege für Ober-Macker mit ungesundem Lebensstil (Lesen Sie dazu auch: «Sexy Retro-Sexismus»).

Aber die Sache ist komplizierter. Heute kann – beispielsweise – ein Topmanager Frau und Kind für ein deutlich jüngeres Ex-Model verlassen, und seine Karriere ist nicht etwa im Eimer, nein: Er steigt wenig später zum Präsidenten des Verwaltungsrates auf. Oder ein Konzernchef kann sich in einem öffentlichen Prozess um die Details seines Scheidungsabkommens streiten – kein Problem für die Karriere. Beide Fälle geschahen jüngst bei einer Schweizer Bank.

Noch vor nicht allzu langer Zeit wäre der Aufstieg der Top-Männer durch die Trennung blockiert gewesen. Denn da galt die Regel, dass nur eine intakte Familie (mit Hausfrau plus Kindern) fit macht für die Belastungen in der Generaldirektion oder im Verwaltungsrat. Heute weiss man: Jogging tut's auch. Die erwähnten Banker sind notabene schlank und sportlich.

Im Zeitalter des Mineralwassers

Und so waren einst in den Büros Affären verboten, weil man glaubte, so etwas untergrabe die Hierarchie. Dafür war es nicht weiter schlimm, wenn sich die Kaderleute beim Business-Lunch einen Martini zum Warmlaufen, einen Roten zum Hauptgang und einen Kräuterschnaps zum Kaffee genehmigten – taten doch alle. Das Motto von heute heisst indes: Mineralwasser. Am Arbeitsplatz und überhaupt.

Was ist passiert? Ein Seitenwechsel: Wir haben die Schuld zwar erfolgreich aus der Sexualität verdrängt, aber sie schleicht sich wieder zurück, und zwar über die Moralisierung des Essens, der Gesundheit, des Gewichts; dies eine These, die der Psychoanalytiker Peter Schneider schon mehrfach erläutert hat (zum Beispiel in Interviews oder auch im jüngsten Buch «Cool Down»).

Vielleicht spielt da aber noch ein anderer Faktor hinein: Die Feminisierung der Arbeitswelt. Mehr Salat und Mineral, weniger Whisky und Stumpen, mehr Liebelei, weniger Sexismus: Es wirkt jedenfalls auch wie die Vertreibung des Macho aus dem Büro. Dass die Übergewichtigen in dieser feminineren Arbeitswelt weniger Platz finden, dass die schweren Frauen dabei dummerweise besonders benachteiligt sind – dies würde man dann als Kollateralschaden bezeichnen.

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Weitere Infos, Tipps und Storys zum Thema Karriere finden Sie auf Clack.ch – Ihrem Online-Magazin. (baz.ch/Newsnetz)>


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16.9.2011: Arbeitsverhältnis: "Worauf Chefs achten sollten: Teamarbeit kann schädlich sein"

aus: n-tv online; 16.9.2011;
http://www.n-tv.de/ratgeber/Teamarbeit-kann-schaedlich-sein-article4310061.html

<Ein Team funktioniert nur, wenn die Kompetenzen aufgeteilt sind.

Kaum eine Job-Bewerbung kommt ohne den Hinweis auf die eigene Teamfähigkeit aus. Doch eine Gruppe von Teamplayern macht noch kein gutes Team. Teamarbeit kann einer neuen Studie zufolge nur bei strengen Spielregeln gut funktionieren. Eine Leitlinie ist demnach: Die Teammitglieder sollten erkennen können, welche Folgen ihr Teil der Leistung auf die Arbeit der anderen hat. "Die Mitarbeiter brauchen das Gefühl, dass sie bedeutsam sind", berichtet Wirtschaftspsychologe Hertel von der Universität Münster. Er untersucht, wie Teamarbeit bereichernd sein kann.

Besondere Qualifikationen der Mitarbeiter sollten nicht doppelt vorhanden sein, so Hertel. Die Gruppenaufgabe solle daher in Verantwortungsbereiche aufgeteilt werden - "so dass jeder weiß: Wenn er seine Aufgabe nicht erledigt, werden auch alle anderen scheitern", rät Hertel. Er hat zehn Jahre lang Befragungen und Beobachtungen in Laborsituationen und Unternehmen ausgewertet.

Teamwork kann demnach auch Schattenseiten haben. "Stellen Sie sich beispielsweise vor, ein Mitarbeiter ist so übermotiviert, dass er sich übernimmt und nach drei Monaten ausgebrannt ist. Das hilft einem Unternehmen überhaupt nichts", warnte Hertel. Passieren könne es aber auch, dass sich Menschen nicht nur für wichtig in der Gruppe halten, sondern gleich für unersetzlich, was wiederum zur Demotivation der anderen Gruppenmitglieder führen könne. "Teamarbeit ist ein Instrument, das verantwortungsbewusst eingesetzt werden muss."

dpa>

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7.9.2011: Arbeitsverhältnis mit erotischer Ausstrahlung besser

aus: n-tv online: Arbeit: Deutsche: Erotische Ausstrahlung hilfreich im Job; 7.9.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Beruf/Deutsche-Erotische-Ausstrahlung-hilfreich-im-Job-article4244881.html

<Berlin (dpa/tmn) - Viele Deutsche halten eine erotische Ausstrahlung für hilfreich, um beruflich Erfolg zu haben. Das hat eine repräsentative Umfrage unter Erwerbstätigen des Meinungsforschungsinstituts Forsa in Berlin ergeben.

Jeder zweite Mann (54 Prozent) glaubt, dass ein Mensch mit erotischer Ausstrahlung leichter Karriere macht als ein Kollege ohne Sexappeal. Bei den Frauen sind nicht ganz so viele dieser Auffassung (45 Prozent). Für die Umfrage im Auftrag der Zeitschrift «Stern» wurden 1003 Menschen interviewt.

Auch wären Männer eher bereit, für das berufliche Fortkommen zu flirten. So würden 18 Prozent der Männer für die Karriere einen Flirt beginnen. Von den Frauen würden das nur 8 Prozent machen. Nur eine Minderheit der Arbeitnehmer kann sich vorstellen, für die Karriere ein sexuelles Verhältnis zu beginnen: 4 Prozent der Männer und sogar nur 1 Prozent der Frauen.

Quelle: n-tv.de / dpa>


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2.10.2011: Arbeitsverhältnis: Pleite-Firma kann ihre Mitarbeiter zur Weiterarbeit zwingen

aus: n-tv online: Wenn die Firma pleite geht: Mitarbeiter müssen weitermachen; 2.10.2011;
http://www.n-tv.de/ratgeber/Mitarbeiter-muessen-weitermachen-article4432326.html

<Bei Insolvenz wird die Kündigungsfrist auf drei Monate verkürzt. Erst kommt das Gehalt zu spät, dann nur noch teilweise und schließlich bleibt es ganz aus. Diese Erfahrung müssen jedes Jahr Tausende vom Mitarbeitern machen, deren Arbeitgeber in die Pleite schlittern. Auch wenn man der Firma helfen will, kann ein Gehaltsverzicht problematisch sein.

Über 32.000 Firmen haben 2010 Insolvenz angemeldet, in diesem Jahr dürften es etwas weniger sein. Meistens trifft es Gewerbetreibende und Ein-Mann-Betriebe, spektakuläre Unternehmespleiten wie die von Teldafax sind eher selten. Doch egal ob ein kleiner Handwerksbetrieb Konkurs anmeldet oder ein großer Mittelständler – die Mitarbeiter spüren die drohende Zahlungsunfähigkeit oft schon vorher, wenn Gehälter unpünktlich fließen oder überhaupt nicht mehr gezahlt werden.

Normalerweis müssen die Arbeitnehmer dann erst einmal weiterarbeiten. Grundsätzlich kann die Arbeitskraft nur zurückgehalten werden, wenn ein erheblicher Zahlungsrückstand vorliegt. Und das ist in der Regel erst ab einem Zahlungsverzug von zwei Gehältern der Fall. Zudem muss die Ausübung des Zurückbehaltungsrechts angezeigt werden – hierbei sollte detailliert dargelegt werden, welche Beträge offen stehen. Ansonsten liegt eine unberechtigte Arbeitsverweigerung vor.

Vorsicht bei Lohnverzicht

Oftmals versuchen Arbeitgeber, ihre Angestellten zu einer Reduzierung des Gehaltes oder gar zu einem Lohnverzicht zu überreden. Auch wenn man guten Willens ist, der Firma zu helfen, ist äußerste Vorsicht geboten, warnen die Rechtsexperten der Arag. Ein Gehaltsverzicht könne Auswirkungen auf die Höhe des Insolvenzgeldes und Arbeitslosengeldes haben. Auch eine Eigenkündigung muss gut überlegt sein, da der Arbeitnehmer im Hinblick auf das Arbeitslosengeld eine Sperrzeit riskiert.

Hat die Firma schließlich Insolvenz angemeldet, muss man erst einmal weiterarbeiten, denn das Arbeitsverhältnis bleibt weiterhin bestehen. Auswirkungen hat die Insolvenz allerdings auf die Kündigungsfristen. Per Gesetz verringert sie sich auf drei Monate, auch wenn der Tarifvertrag eine längere Frist vorsieht. Gilt ohnehin eine kürzere Frist, dann bleibt diese bestehen.

Insolvenzgeld ersetzt Einkommen

Auf jeden Fall sollten die Betroffenen sofort zur Bundesagentur für Arbeit gehen und Insolvenzgeld beantragen. Das wird grundsätzlich für die letzten drei Monate vor der Eröffnung des Insolvenzverfahrens gezahlt. Dabei gilt eine Ausschlussfrist von zwei Monaten nach dem Insolvenztag. Da sich die Bearbeitung durch die Agentur für Arbeit hinziehen kann, ist es auch möglich einen Vorschuss auf das Insolvenzgeld zu beantragen.

Das Insolvenzgeld ist steuerfrei, wird aber auch nur in Höhe des ausgefallenen Nettoarbeitsentgelts gezahlt. Ausschlaggebend ist hier nicht das tatsächliche Nettoeinkommen, sondern das, was von der Bundesagentur für Arbeit anhand der Lohnsteuertabelle ermittelt wurde. Das heißt: Bei der Einkommensermittlung kommen keine individuellen Freibeträge zum Tragen, wie sonst beim Lohnsteuerjahresausgleich. Aber immerhin wird damit wenigstens ein Teil der Lohneinbußen aufgefangen – umsonst arbeiten muss man also nicht.  

ino>


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6.10.2011: <Beruf: Transparenz erhöht Mitarbeiterzufriedenheit>

aus: n-tv online; 6.10.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Beruf/Transparenz-erhoeht-Mitarbeiterzufriedenheit-article4468356.html

<Düsseldorf (dpa/tmn) - Wissen Mitarbeiter in einem Unternehmen, woran sie sind, sind sie mit ihrem Job zufriedener. Das hat eine repräsentative Arbeitnehmerbefragung des Marktforschungsinstituts Innofact AG in Düsseldorf ergeben.

Rund jeder Zweite (57 Prozent) hält die Kommunikation des Arbeitgebers nach innen für transparent oder sehr transparent, zeigt die Umfrage. Von dieser Gruppe war die Mehrheit mit ihrem Arbeitgeber sehr zufrieden (86 Prozent). Jeder Fünfte (20 Prozent) gab dagegen an, die Kommunikation gegenüber den Mita=rbeitern sei nicht transparent. Von ihnen sagte nur eine Minderheit (14 Prozent), sie sei mit dem Arbeitgeber zufrieden.

Außerdem halten Arbeitnehmer in kleinen Unternehmen die interne Kommunikation häufig für transparenter. So sagten mehr als zwei Drittel (70 Prozent) der Befragten, in Unternehmen mit bis zu 49 Mitarbeitern, die Kommunikation sei transparent oder sehr transparent. Bei Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern sagten das nur rund die Hälfte (53 Prozent). Im Auftrag der PR-Agentur Klenk & Hoursch wurden 1890 Arbeitnehmer befragt.

Quelle: n-tv.de / dpa>

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7.10.2011: Pausen machen leistungsfähiger - Test bei Chirurgen mit 5 Minuten Pause alle 25 Minuten

aus: n-tv online: Nutzen für Chirurgen und Patienten: Pausen machen leistungsfähiger; 7.10.2011;
http://www.n-tv.de/wissen/Pausen-machen-leistungsfaehiger-article4474431.html

<Legen Chirurgen während der Operationen regelmäßig kurze Pausen ein, dann sind sie weniger gestresst und machen weniger Fehler. Durch eine fünfminütige Pausen alle 25 Minuten verlängert sich die Operationszeit insgesamt nicht.

Wenn Chirurgen bei Operationen kurze Pausen einlegen, sind sie leistungsfähiger. Das hat eine Studie an der Medizinischen Hochschule Hannover ergeben. Die Operationszeit insgesamt verlängert sich nicht, das Team bleibt während der Kurzpausen im OP-Saal. Gerade die Möglichkeit der modernen Video-Chirurgie habe die Anforderungen an die Operateure stark verändert, erklärte der Direktor der MHH-Klinik für Kinderchirurgie, Prof. Benno Ure. Die Chirurgen müssten teils stundenlang hochkonzentriert die zweidimensionalen Bilder auf dem Monitor in dreidimensionale Handlungen umsetzen.

Das Pausenschema von Profi-Bergsteigern inspirierte die Mediziner zu der Studie. Beim Klettern sind regelmäßige Pausen in schwierigen Phasen ein Mittel, um die Leistungsfähigkeit zu erhalten. Die Studie bezieht sich auf 60 komplexe Operationen bei Kindern mit der sogenannten Schlüsselloch-Technik. Alle 25 Minuten legte das OP-Team eine fünfminütige Auszeit ein und ließ das Skalpell ruhen. Die Kontrollgruppe bildeten Operationen ohne Pausen. Untersucht wurden unter anderem der Ausstoß der Stresshormone Cortison, Adrenalin und Testosteron und die Herzfrequenz bei den Operateuren. Außerdem absolvierten sie Konzentrations- und Leistungstests.

Das Ergebnis: Chirurgen, die kurze Pausen einlegen, schütteten deutlich weniger Stresshormone aus. Auf gleichbleibende Leistungsfähigkeit wies die ausgeglichene Herzfrequenz hin, die bei den pausierenden Chirurgen gemessen wurde. Ihre Fehleranfälligkeit war zudem dreimal geringer als bei Kollegen, die durchoperieren. Das Kurzpausenschema habe sich in der Klinik inzwischen weitgehend durchgesetzt, erklärte Ure. Ob die Pausen auch Auswirkungen auf die Patienten haben, soll eine weitere Studie klären.

dpa>


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1.11.2011: <Unfall auf der Baustelle: Schwarzarbeiter sind versichert>

aus: n-tv online; 1.11.2011;
http://www.n-tv.de/ratgeber/Schwarzarbeiter-sind-versichert-article4664781.html

<Die Berufsgenossenschaft fühlte sich für den angeblich selbstständig arbeitenden Bauarbeiter nicht zuständig.

Auch Schwarzarbeiter müssen bei Arbeitsunfällen entschädigt werden. Laut einem Urteil des Hessischen Landessozialgerichts schließt eine illegale Beschäftigung einen Unfallversicherungsschutz nicht aus (AZ L 9 U 46/10). Hintergrund der Klage war ein schwerer Unfall eines 20 Jahre alten Serben, der mit Touristenvisum, aber ohne Arbeitserlaubnis nach Deutschland zu seinem Onkel gereist war. Er bekam einen Job vermittelt und erlitt auf einer Baustelle bei einem Stromschlag schwerste Verbrennungen. Ihm mussten Gliedmaßen amputiert werden. Die Berufsgenossenschaft lehnte die Anerkennung als Arbeitsunfall ab.

Die Darmstädter Richter gaben allerdings dem Kläger recht und verurteilten die Berufsgenossenschaft dazu, den Arbeitsunfall anzuerkennen. Der Mann habe als abhängig Beschäftigter gearbeitet. Ihm sei ein Stundenlohn versprochen worden und unter anderem auch Werkzeug zur Verfügung gestellt worden. Dass kein schriftlicher Arbeitsvertrag geschlossen worden sei, sei unerheblich. Folglich sei die Annahme der Berufsgenossenschaft, der Kläger habe als selbstständiger Unternehmer auf der Brücke gearbeitet, lebensfremd. Versicherungsrechtlich sei es auch nicht relevant, dass der Kläger "schwarz" gearbeitet habe. Denn per Gesetz schließt verbotenes Handeln den gesetzlichen Unfallversicherungsschutz nicht aus.

dpa>


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8.11.2011: Wenn der Firmenschlüssel durch Fahrlässigkeit verloren geht, kann das einiges kosten - Beispiel Schulschlüssel im Auto lassen

aus: n-tv online: Rucksack im Auto gelassen: Ist das schon grob fahrlässig? 8.11.2011;
http://www.n-tv.de/ratgeber/Ist-das-schon-grob-fahrlaessig-article4715081.html

<Wertsachen, die offen im Auto herumliegen, können geradezu als Einladung für Diebe verstanden werden. Für einen schlichten Rucksack gilt das aber nicht unbedingt. Zumal, wenn das Auto nur für ein bis zwei Stunden auf einem öffentlichen Parkplatz steht und wenn der Rucksack im Fußraum des Wagens liegt, der von außen nur schwer einzusehen ist. Mit dieser Begründung hat das Verwaltungsgericht Trier eine beamtete Lehrerin davor bewahrt, ihrem Dienstherrn tausende Euro Schadensersatz zahlen zu müssen (Az. 1 K 842/11).

Der Pädagogin war bei einem Einbruch in ihr abgeschlossenes Auto mit dem darin liegenden Rucksack auch der Dienst-Schlüssel abhanden gekommen, mit dem sich alle Klassenräume sowie die Turnhalle ihrer Schule öffnen ließen. Infolgedessen musste die gesamte Schließanlage des Gebäudes ausgewechselt werden, Kostenpunkt: 18.000 Euro. Der Landkreis als Dienstherr wollte zumindest einen Teil dieses Betrages von der Lehrerin zurück haben.

Zu Unrecht, befanden die Trierer Richter. "Ein Beamter schuldet dem Dienstherrn wegen einer Dienstpflichtverletzung nur dann Schadensersatz, wenn er vorsätzlich oder grob fahrlässig gehandelt hat", erklärt Rechtsanwältin Tanja Leopold von der Deutschen Anwaltshotline. Allein der Umstand, dass die Lehrerin den Schulschlüssel in einem Rucksack in ihrem ordnungsgemäß versperrten Fahrzeug gelassen habe, rechtfertigt jedoch nicht den Vorwurf der groben Fahrlässigkeit. Ein solcher Dauerverdacht entspricht nicht der allgemeinen Lebenserfahrung. Somit habe die Frau lediglich einfach fahrlässig gehandelt, aber nicht grob.

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Spiegel
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8.11.2011: Die eigene Firma - 7 Fehler, die man vermeiden sollte

aus: Spiegel online: Voll daneben: Die sieben Todsünden von Existenzgründern; 8.11.2011;
http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/0,1518,796394,00.html

<Von Jonas Nonnenmann

Der Aufbau eines eigenen Geschäfts ist abenteuerlich genug. Doch manche Existenzgründer machen es sich unnötig schwer: mit Fehlern, die leicht vermeidbar wären. Eine Übersicht der gefährlichsten Klippen - und wie man sie umschifft.

Heike Szelinski hatte eine tolle Geschäftsidee: eine Kita für shoppende Eltern. Doch nach 15 Monaten musste sie ihren Traum wieder aufgeben und das Inventar verramschen. Kaum jemand hatte sich für ihr Angebot interessiert. Der Bedarf in der Reutlinger Innenstadt war wohl einfach nicht so groß, wie sie gedacht hatte.

Das ist ein Fehler, den Existenzgründer häufig machen. Überhaupt: Getragen von der eigenen Begeisterung stellen Gründer oft ganz einfache Fragen nicht, die aber dringend geklärt werden müssten. Die nach dem Bedarf möglicher Kunden an just diesem Standort, zum Beispiel. Oder die, wer finanziell einspringt, wenn das Geschäft nicht tragfähig ist.

Das Risiko gehört zum Gründen dazu, aber manche Probleme müssen nicht sein. Drei Experten erklären, welche die schlimmsten Fehler in der Anfangszeit eines Unternehmens sind und wie man sie leicht vermeiden kann.

  • Erstens: Sich als eierlegende Wollmilchsau präsentieren

"Ich erlebe immer wieder, dass Unternehmer anfangs zu viele Leistungen anbieten", sagt Bianca Poppke, 38, die für das Stuttgarter "Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft" Gründer berät. "Sie tun das in der Hoffnung, irgendwie an Aufträge zu kommen, aber der Schuss geht nach hinten los." Einmal sei eine Übersetzerin zu ihr gekommen, die sehr gut Spanisch konnte und Italienisch nur halbwegs. Trotzdem habe sie "Spanisch und Italienisch" auf ihre Visitenkarten geschrieben. Als Ergebnis musste sie regelmäßig Anrufer abwimmeln, weil sie Anfragen für Aufträge bekam, denen sie nicht gewachsen war.

"So etwas kann schnell den Ruf zerstören", warnt Poppke. "Kunden haben ein gutes Gespür dafür, ob ihr Gegenüber sein Thema beherrscht." Deshalb sei es hilfreich, sich Gedanken über das eigene Alleinstellungsmerkmal zu machen. Ein Allround-Illustrator habe es wegen der Konkurrenz schwer auf dem freien Markt. Ein Illustrator für Naturzeichnungen sei besser aufgestellt.

  • Zweitens: Den inneren Betriebswirtschaftler ignorieren

Ihre fachlichen Fähigkeiten können Gründer in der Regel gut einschätzen, findet der Berater Roland Nestler vom Rationalisierungszentrum RKW Hessen. Andererseits hapere es oft an den betriebswirtschaftlichen Grundlagen, gerade in der Gastronomie sei das ein Problem. "Typisch ist, dass jemand den Kebab noch ein paar Cent billiger verkauft, dabei nur an den erhöhten Umsatz denkt und die Ausgaben schönrechnet. Auf Dauer funktioniert das nicht, erst recht nicht in einem so harten Wettbewerb mit geringen Gewinnmargen." Um dem finanziellen Kollaps vorzubeugen, macht es Sinn, vor der Gründung einen Businessplan zu entwerfen.

  • Drittens: Kein offenes Ohr für den Markt haben

Die eigene Begeisterung ist wichtig, aber sind auch die potentiellen Kunden begeistert? "Es ist gefährlich, wenn man mit einer Idee die Welt beglücken will, aber vorher nicht mit der Welt spricht", sagt Professor Klaus Nathusius (67), der an mehreren Hochschulen als freier Dozent lehrt. An deutschen Unis werde zu wenig praktisch gearbeitet, findet er und schickt seine Studenten regelmäßig auf Feldforschung.

Beraterin Bianca Poppke erzählt von einer Gründerin, die in einem Örtchen eine Kunstschule eröffnen wollte. "Ich habe ihr geraten: Stellen Sie sich mit einem Fragebogen auf den Marktplatz. Sind die Menschen kunstinteressiert? Haben sie Kinder? Würden sie selbst gerne einen Kurs machen?" Antworten auf solche Fragen seien wichtig, um das eigene Angebot richtig auszurichten.

  • Viertens: Die Mannschaft falsch aufstellen

Gerade technische Unternehmen lassen sich oft nur gemeinsam umsetzen. "In dem Fall sollten die Gründer verschieden ausgebildet sein", rät Professor Nathusius. Viel zu oft seien Teams stümperhaft zusammengesetzt, mit Leuten, "von denen man annehmen könnte, sie seien geklont". Abgesehen davon lohne es sich, früh über die Werte und die Ziele des Unternehmens zu sprechen. "Wenn die Mischung nicht stimmt, fallen solche Firmen oft beim ersten Krach auseinander."

  • Fünftens: Allein spielen

Einzelkämpfer haben es schwer. Diese Erfahrung machte die Beraterin Poppke selbst, als sie sich vor sieben Jahren nach dem Studium selbständig machte. "Anfangs wusste ich nicht einmal, wie man eine Rechnung stellt." Poppke meldete ein Gewerbe für audiovisuelle Medien an und stellte kurz darauf fest, dass sie gar keinen Gewerbeschein brauchte. "Ein Riesendrama" sei das gewesen, auch weil es damals für Gründer kaum Beratungen gegeben habe.

Hätte sie sich mit erfahrenen Kollegen ausgetauscht, wäre es vielleicht trotzdem nicht so weit gekommen. "Die richtige Vernetzung ist essentiell", sagt Nathusius. "Wer in seinem Kämmerchen bleibt, hat es schwer." Freunde könnten oft ein gutes Feedback geben, sie sollten aber nach Möglichkeit zur Zielgruppe gehören.

  • Sechstens: Finanziell blauäugig sein

Optimismus ist gut, es sei denn, es geht ums Geld. "Gerade bei den Finanzen sagen sich viele: Da kommen wir schon klar", beobachtet Nathusius. Weil finanzielle Probleme sich aber selten von allein lösen, sei das die falsche Einstellung. "Es ist mühsam, Kreditgeber zu überzeugen, aber es gibt oft keine Alternative. Diese Knechtschaft muss sein."

Außer Banken kommen auch Seniorpartner in Frage, die sich mit eigenem Kapital an dem Geschäft beteiligen und damit auch an den Risiken - damit am Ende nicht das Haus der Eltern als Garantie herhalten muss.

  • Siebtens: Vorschnell aufgeben

Wer nach dem ersten Lauf aufgibt, verpasst die Chance, in der Gesamtwertung zu gewinnen. "Es ist typisch, dass man beruflich mal an der Wand steht", sagt Nathusius. Und erzählt von dem rumänischen IT-Unternehmer Radu Georgescu, der nach einem erfolgreichen Start mehrere Unternehmen in den Sand gesetzt habe. Georgescu ist heute trotzdem sehr erfolgreich und in seiner Branche fast schon eine Legende - weil er ein Anti-Virus-System an Microsoft verkaufte und laut "Financial Times" anschließend ein Jobangebot dankend ablehnte. Nathusius: "Ein guter Unternehmer braucht eine optimistische Grundhaltung. Dazu gehört auch die Fähigkeit, immer wieder aufzustehen.">


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n-tv online,
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14.11.2011: <Beruf: Mitarbeiter sollten öfter mal den Chef loben>

aus: n-tv online; 14.11.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Beruf/Mitarbeiter-sollten-oefter-mal-den-Chef-loben-article4763686.html

<Königstein/Taunus (dpa/tmn) - Mitarbeiter sollten öfter einmal ihren Vorgesetzten loben. Das rät die Karriereberaterin Claudia Enkelmann aus Königstein im Taunus. Denn der freue sich genauso über die Anerkennung seiner Arbeit wie seine Mitarbeiter.

«Auch ein Motivator braucht gelegentlich Motivation», sagt die Karriereexpertin Claudia Enkelmann aus Königstein im Taunus. Deshalb sollten Mitarbeiter öfter mal ihren Chef loben. So könnten Arbeitnehmer etwa sagen: «Chef, ich bewundere Sie, wie Sie die Aufträge an Land ziehen.»

Allerdings sollten Mitarbeiter wirklich nur dann ein Lob aussprechen, wenn sie es auch so meinen. «Sonst ist es nur peinlich», sagt die Expertin. Finden Mitarbeiter ihren Chef wirklich toll, müssten sie meist aber auch gar nicht lange überlegen, wofür sie ihren Chef loben können. Das komme dann von ganz allein.

Quelle: n-tv.de / dpa>


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Tagesanzeiger
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14.11.2011: Frauen-Karrieren: <Vorsicht! Ein Kurzhaarschnitt kann ihre Karriere gefährden>

aus: Tagesanzeiger online; 14.11.2011;
http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Vorsicht-Ein-Kurzhaarschnitt-kann-ihre-Karriere-gefaehrden/story/17260917
<Von Nicole Althaus (Clack).

Radikale Schnitte wirken suspekt – in Hollywood jedenfalls sieht man nichts als Frauen mit langer Mähne. Warum bloss?

«Die einzigen Menschen, die meinen Kurzhaarschnitt lieben, sind meine Freundinnen und schwule Männer»: Michelle Williams in einer Modestrecke der britischen «Elle».

Sie verkörpert die Fleisch gewordene Definition des Sexappeals: Marilyn Monroe. Und das zum Niederknien. Wer Schauspielerin Michelle Williams auf dem Cover der aktuellen US-«Vogue» sieht, kann kaum glauben, was sie im Interview in der aktuellen «Elle» verrät: «Die einzigen Menschen, die meinen Kurzhaarschnitt lieben, sind meine Freundinnen und schwule Männer.»

Obwohl sie sich die blonde Mähne bereits vor einem halben Jahrzehnt abschneiden liess, jammern Tochter und befreundete Männer noch immer, sie solle sich doch die Haare bitte wieder wachsen lassen. «Ich fühle mich total wohl in kurzen Haaren und habe sie für den einen Hetero-Mann abgeschnitten, der den Pixie geliebt hat: Für Heath Ledger. In Erinnerung an ihn werde ich ihn auch weiter tragen.»

Schnipp, schnapp, Haar ab!

Warum tragen die meisten Frauen – vom sechsjährigen Mädchen bis zur vierzigjährigen Frau – ihr Haar brav schulterlang? Warum bloss ist langes Haar noch immer der Inbegriff der Weiblichkeit? Weshalb folgen wir immer noch diesem absurden Schönheitsideal (Lesen Sie dazu auch: «Die perfekte Vagina (gibt es nicht)»)

Offenbar markieren Frauen mit kurzem Haupthaar einen Widerspruch zum traditionellen Frauenbild. Klar, schon Shakespeare hat die Haarpracht seiner blonden Ladys besungen, sie mit Samt und Seide verglichen und mit «gewirktem Gold». Ethnologen vermuten im langen Haupthaar denn auch einen körperlichen Schmuck, gleichsam eine Nebenerscheinung der natürlichen Zuchtwahl, sobald das andere Körperhaar entwicklungsgeschichtlich verloren gegangen war. Als andere Erklärungsmöglichkeit zieht man die sexuelle Selektion heran, da langes, glänzendes Haar ein sichtbares Merkmal für ein gesundes Individuum sei.

In der freudschen Psychoanalyse repräsentiert langes Haar das Über-Ich; das Haareschneiden wurde zur modifizierten Kastration. Bis in die Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts war der Kurzhaarschnitt eine Form der Züchtigung und Bestrafung von Frauen. Ehebrecherinnen etwa wurde, bevor man sie steinigte, das Haar abgeschnitten. Auch Jeanne d‘ Arc wurde ein Kurzhaarschnitt verpasst, bevor sie auf den Scheiterhaufen kam. Kein Wunder, avancierte der Bubikopf, der erste modische Kurzhaarschnitt überhaupt, in den Zwanzigerjahren zum signifikantesten Merkmal und Symbol der «Neuen Frau». Er stand für Emanzipation, Selbstbestimmung, Fortschrittlichkeit, Modernität und Urbanität. Während der Kriegsjahre erstmals in den USA aufgetaucht, erreichte er Anfang der Zwanzigerjahre Europa, unter anderem durch den Einfluss der französischen Modeschöpferin Coco Chanel. Der Bubikopf erhitzte in seiner Anfangszeit in einem heute nur noch schwer vorstellbaren Ausmass die Gemüter: Als Ausdruck und Symbol einer drohenden Vermännlichung der Frau.

Kurz und bündig

Solche Wogen vermochte der Pixie der Sechziger, der vorab durch Jean Seberg im Film «A bout de souffle» berühmt und vom ersten Supermodel Twiggy verbreitet wurde, nicht mehr zu werfen. Und als in den Achtzigerjahren die Frauen sich zum letzten Mal en masse die Haare stutzten, liess das die Gesellschaft kalt. Aber offenbar eben auch die Männer.

Eines nämlich haben alle Kurzhaar-Modephasen der Geschichte gemein: Sie waren, was sie propagierten – kurz.

Und das hat sich bis heute gehalten: Nicht eine einzige Lady mit kurzen Haaren schaffte es auf die «Maxims Hot girls List 2011». Weibliches Haar folgt auch im postemanzipativen neuen Jahrtausend einem strengen Regelwerk: Auf dem Körper wird das kleinste Härchen bis in den Intimbereich ausgemerzt, auf dem Kopf wird das Haar gehegt und gepflegt.

In Hollywood kann ein Kurzhaarschnitt sogar die Karriere gefährden: Demi Moore schnitt sich zwar für den Film «Ghost» die Haare ab, liess sie aber, kaum war der Dreh vorbei, wieder auf Schulterlänge wachsen. Der weiteren Karriere zuliebe. Gwyneth Paltrows Kurzhaarauftritt im Film «Sliding Doors» blieb ein kurzes Augenzwinkern in ihrer Karriere als blonde Langhaarprinzessin. (Lesen Sie auch: «Vogelkacke und Plazenta: Hollywoods merkwürdigste Schönmacher»)

Die Angst vor der Rebellion

Denn schneidet sich ein Promi das Haar, wird das in der Presse noch immer als Akt der Rebellion gelesen: Eine Kurzhaarige, das ist vielleicht eine Sinead O’Connor, die das päpstliche Bild zerreisst, oder eine Emma Watson, die gegen die Festschreibung als Harry Potter-Mädchen ankämpft. Sie kann so weidwund schön sein wie Winona Ryder in «Reality Bites», so heiss wie Halle Berry als Bond-Girl den Fluten entsteigen oder so sexy um sich schlagen wie Keira Knightley in «Domino» – die Frisur impliziert noch immer einen männlichen Subtext.

Seltsam. Denn nichts bringt ein schönes Gesicht so sehr zur Geltung wie eine perfekt geschnittene Kurzhaarfrisur. Vielleicht hat das platinblonde Haar der Monroe ihre Schultern deshalb nie berührt?

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Dann lesen Sie auch: «Stylecodes: Wie Sie Ihre Beförderung mit Sicherheit verhindern» auf Clack.ch – Ihrem Online-Magazin. (Tagesanzeiger.ch/Newsnet)>


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22.11.2011: <Arbeit: Im Job müssen Frauen ihre Stärken betonen>

aus: n-tv online; 22.11.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Beruf/Im-Job-muessen-Frauen-ihre-Staerken-betonen-article4836516.html

<Königstein/Taunus (dpa/tmn) - Im Job achten Frauen besser darauf, ihre Stärken zu betonen, wenn sie Erfolg haben wollen. Nur so wird der Vorgesetzte auf einen aufmerksam. Darauf weist die Karriereberaterin Claudia Enkelmann aus Königstein im Taunus hin.

«Viele Frauen denken, es reicht nett und fleißig zu sein», erläutert die Karriereberaterin Claudia Enkelmann. Doch das sei nicht der Fall. Nur wer es verstehe, die eigenen Leistungen ins rechte Licht zu rücken, werde vom Vorgesetzten wahrgenommen und gefördert.

Deshalb sollten Frauen sich nicht scheuen, es in der Abteilung zu erzählen, wenn sie zum Beispiel einen besonders lukrativen Auftrag an Land gezogen haben, empfiehlt Enkelmann. Sie rät sogar dazu, es so oft zu erzählen, bis auch der letzte Kollege in der Abteilung die Neuigkeit mitbekommen hat. Männer würden es genauso machen, so die Expertin. Frauen überließen es dagegen zu oft dem Zufall, ob ihre Erfolge und positiven Eigenschaften wahrgenommen werden.

Quelle: n-tv.de / dpa>

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25.11.2011: <Arbeit: Berufstätige seltener psychisch krank>

aus: n-tv online; 25.11.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Beruf/Berufstaetige-seltener-psychisch-krank-article4862291.html

<Berlin (dpa/tmn) - Arbeit scheint gut für die Seele zu sein: Erwerbstätige sind seltener wegen psychischer Leiden krankgemeldet als Arbeitslose. Das hat die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) ermittelt. Sie wertete Daten der gesetzlichen Krankenversicherung aus.

Arbeitslose sind im Schnitt rund viermal so oft wegen psychischer Probleme krankgemeldet wie Erwerbstätige, geht aus der Untersuchung hevor. So sind Arbeitslose etwa bei der Techniker Krankenkasse durchschnittlich 5,5 Tage im Jahr wegen einer seelischen Erkrankung arbeitsunfähig - bei den Erwerbstätigen sind es nur 1,3 Tage.

Speziell bei Frauen fällt auf, dass Berufstätige seltener mit psychischen Leiden in der Krankenstatistik auftauchen. Nach den Berechnungen der BPtK erkrankt fast jede fünfte Frau (19,5 Prozent), die nicht berufstätig ist und keine minderjährigen Kinder im Haushalt hat, an einer Depression. Von den Frauen, die berufstätig sind und minderjährige Kinder im Haushalt haben, ist es nur jede Achte (12,8 Prozent). Von den berufstätigen Frauen ohne Kinder ist nur jede Zehnte (9,6 Prozent) betroffen.

Quelle: n-tv.de / dpa>


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n-tv
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Deutschland 28.11.2011: Missbrauch des Berufshandys "in mehr als 100 Fällen" kostet die Beförderung in der Bundeswehr

aus: n-tv online: Arbeit: Privatgespräche vom Diensthandy können Job kosten; 28.11.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Beruf/Privatgespraeche-vom-Diensthandy-koennen-Job-kosten-article4874216.html

<Koblenz/Berlin (dpa/tmn) - Arbeitnehmer riskieren ihren Job, wenn sie trotz eines Verbots vom Diensthandy aus private Gespräche führen. Das ergibt sich aus einem Urteil des Verwaltungsgerichts Koblenz (Aktenzeichen: 2 K 405/11.KO).

Eine Zeitsoldatin hatte von der Bundeswehr ein Diensthandy bekommen. Das Telefon nutzte sie in mehr als 100 Fällen für private Gespräche. Und das, obwohl ihr dies per schriftlicher Dienstanweisung ausdrücklich untersagt worden war. Als sie mit dem Sachverhalt konfrontiert wurde, räumte die Frau sofort ein, private Gespräche mit dem Diensthandy geführt zu haben. Aufgrund der Auskunft eines Kameraden sei sie aber davon ausgegangen, dass für den Anschluss ein pauschales Entgelt vereinbart sei und ihrem Dienstherrn kein finanzieller Schaden entstehe. Zum Ersatz der Kosten für die Privatgespräche zahlte die Soldatin knapp 800 Euro. Ein gegen sie eingeleitetes Strafverfahren stellte das Amtsgericht wegen Geringfügigkeit ein. Darauf weist die Deutsche Anwaltauskunft hin.

Im November 2009 beantragte die Soldatin, Berufssoldatin zu werden. Doch die Bundeswehr lehnte ab. Aufgrund der Schwere ihres Vergehens sei sie nicht für eine Übernahme als Berufssoldatin geeignet - trotz ihrer bisherigen sehr guten dienstlichen Leistungen. Die Klage der Frau blieb erfolglos.

Quelle: n-tv.de / dpa>

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Spiegel
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4.12.2011: Wer das Betriebsgeheimnis missachtet und interne Daten weitergibt, kann fristlos gekündigt werden

aus: Spiegel online: Verschwiegenheitspflicht: Erst zu viel geplaudert, dann gefeuert; 4.12.2011;
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,801320,00.html

<Wer Vertrauliches aus dem Betrieb weitergibt, muss mit Entlassung rechnen.

Betriebsgeheimnisse heißen so, weil sie geheim sind. Wenn ein Mitarbeiter Daten, Preise und Bilder von Lieferantenprodukten an eine andere Firma weitergibt, kann der Arbeitgeber ihn sofort entlassen. Das hat das Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz entschieden.

Ein Unternehmen kann grundsätzlich selbst festlegen, welche Informationen nur die Mitarbeiter kennen und welche nach draußen gelangen dürfen. Darum werden Angestellte im Arbeitsvertrag oft zur Verschwiegenheit verpflichtet. Und wer diese Pflicht bricht, muss mit einer Kündigung rechnen. Mainzer Richter haben das jetzt im Fall eines Arbeitnehmers bestätigt, der Lieferanten-Infos weitergab.

Nach seiner Entlassung hatte ein Mitarbeiter Kündigungsschutzklage eingereicht. Der Arbeitgeber warf ihm Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen vor: An eine andere Firma habe der Angestellte die Kontaktdaten eines Lieferanten weitergegeben, zudem Bilder der dort produzierten Duschkabinen beigefügt und per E-Mail auch die Preise eines Glaslieferanten offengelegt. Aus Sicht des Arbeitgebers handelte es sich um vertrauliche Kalkulationsdaten.

Das Unternehmen befürchtete, dass die andere Firma, die nun über präzise Informationen verfügte, sich ein umfassendes Bild über die Lieferantenprodukte machen konnte, um dort fortan selbst einzukaufen oder sogar Konkurrenzprodukte produzieren zu lassen. Mehr noch: Sie äußerte zugleich den Verdacht, dass ihr Mitarbeiter eigene Geschäftsinteressen verfolge - nämlich die Gründung einer eigenen Firma vorbereite, und das noch während des laufenden Arbeitsverhältnisses.

Eindeutige Entscheidung des Gerichts

Dass er unter anderem Preislisten weitergegeben hatte, bestritt der Angestellte nicht: aber nur, damit das andere Unternehmen "eine vernünftige Grundlage für Vertragsverhandlungen mit seinen Lieferanten" erhalte. Um Betriebsgeheimnisse habe es sich nie gehandelt, sondern um im Internet frei zugängliche Daten und Bilder, und die weitergeleiteten Skizzen seien sämtlichen Monteuren seines Arbeitgebers bekannt.

Widerrechtliches Handeln jedenfalls sei dem Arbeitnehmer nicht bewusst gewesen, ein Schaden sei auch nicht entstanden - und dennoch habe die Firma ihn nicht einmal abgemahnt, sondern sofort zur außerordentlichen Kündigung gegriffen.

Schon in der ersten Instanz scheiterte der Mitarbeiter vor dem Koblenzer Arbeitsgericht, nun auch vor dem Landesarbeitsgericht. Das Urteil ist glasklar: Nach Auffassung der Richter ist es für den Arbeitgeber unzumutbar, den Mitarbeiter weiter zu beschäftigen. Sie halten es für unerheblich, ob er sich in vollem Umfang der Tragweite seines Verhaltens bewusst gewesen sei. Der Arbeitsvertrag sehe vor, dass der Arbeitnehmer Stillschweigen zu bewahren habe, besonders zu Informationen aus den Bereichen Finanzen, Steuern, Kalkulationen, Produktion, Konstruktion und Entwicklung. Gegen diese Pflicht habe der Angestellte eindeutig verstoßen.

Zudem zeigten sich auch die Mainzer Richter überzeugt, dass der Kläger die Gründung einer neuen Firma vorbereite, zusammen mit dem Geschäftsführer des Unternehmens, an das er Daten weitergab (Aktenzeichen 6 Sa 278/11).

jol>


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n-tv online,
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Deutschland 15.12.2011: <Schon ab dem ersten Fehltag: Arbeitgeber darf Attest verlangen>

aus: n-tv online; 15.12.2011;
http://www.n-tv.de/ratgeber/Arbeitgeber-darf-Attest-verlangen-article5007486.html

<Meldet sich ein Arbeitnehmer krank, kann der Arbeitgeber auch ohne besonderen Anlass schon ab dem ersten Fehltag eine ärztliche Bescheinigung verlangen. Das entschied das Landesarbeitsgericht Köln.

Arbeitgeber dürfen ab dem ersten Krankheitstag ein Attest verlangen: Eine Begründung dafür müsse der Arbeitgeber nicht angeben, entschied das Landesarbeitsgericht (LAG) Köln in einem jetzt veröffentlichten Urteil. Die Richter ließen die Revision zum Bundesarbeitsgericht zu ( Aktenzeichen: 3 Sa 597/11 ).

Laut Gesetz muss ein Mitarbeiter nach spätestens drei Kalendertagen eine ärztliche Krankschreibung vorlegen. Der Arbeitgeber kann dies zwar auch schon bei weniger Fehltagen verlangen - bisher sei es juristisch aber umstritten, ob er dafür einen besonderen Grund brauche, erläuterte ein Gerichtssprecher.

Im konkreten Fall hatte eine Frau sich für einen Tag krankgemeldet, für den sie zuvor vergeblich eine Dienstreise beantragt hatte. Daraufhin hatte ihr Arbeitgeber sie aufgefordert, künftig am ersten Tag einer Krankmeldung ein Attest vorzulegen. Die Arbeitnehmerin sah dies als sachlich ungerechtfertigt an. Nach Auffassung des LAG ist die Anweisung des Arbeitgebers aus rechtlichen Gründen aber nicht zu beanstanden, denn sie sei nicht willkürlich oder diskriminierend.

dpa>


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Welt
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19.12.2011: Gehalt und Karriere: Schöne Menschen sind weniger arbeitslos und bekommen eher eine Lohnerhöhung

aus: Welt online: Gehalt und Karriere: Schönheit ist so wertvoll wie ein Uni-Abschluss; 19.12.2011;
http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article13775542/Schoenheit-ist-so-wertvoll-wie-ein-Uni-Abschluss.html

<Attraktive Menschen sind einer neuen Studie zufolge seltener arbeitslos.

Schönheit ist so wertvoll wie ein Uni-Abschluss. Attraktivität kommt weiter: Eine Auswertung von Daten von mehr als 3000 Menschen belegt, wie die Natur schöne Menschen bei Jobsuche und Gehalt begünstigt.

Attraktive Frauen und Männer sind einer neuen Studie zufolge seltener arbeitslos als weniger gut aussehende. Sie verdienen zudem im Schnitt deutlich mehr, wie die Leuphana Universität Lüneburg herausgefunden hat.

Für die Studie seien Daten von mehr als 3000 Menschen aus ganz Deutschland ausgewertet worden, teilte die Hochschule am Montag mit.

Der Lüneburger Wirtschaftswissenschaftler Christian Pfeifer griff für seine Analyse auf die „Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften“ zurück.

Alle zwei Jahre erheben dabei Interviewer in persönlichen Gesprächen unter anderem Gehalt und Beschäftigungsstatus der Teilnehmer. Außerdem halten sie fest, wie attraktiv sie ihre Gesprächspartner finden.

„Schon ein einziger Attraktivitäts-Punkt mehr erhöht im Schnitt die Beschäftigungs-Wahrscheinlichkeit um drei Prozentpunkte“, sagt Pfeifer.

„Fünf Punkte mehr – das ist etwa der Unterschied zwischen Dutzendgesicht und ausgesprochener Schönheit – helfen bei der Stellensuche genauso viel wie ein Uni-Abschluss.“

Mit dem monatlichen Einkommen sehe es ähnlich aus. Warum das so ist, beantworte die Studie nicht, sagte Pfeifer.

Vielleicht machten gut aussehende Menschen beim Vorstellungsgespräch einen besseren Eindruck, ohne dass sich ihr Gegenüber dessen bewusst sei.

„Wir wissen beispielsweise, dass gut aussehende Menschen oft selbstbewusster sind, was sich auch auf ihre Produktivität auswirken könnte“, so der Wissenschaftler.

epd/oc>

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n-tv online,
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20.12.2011: Beziehungen sind das A und O bei der Stellensuche: "Vitamin B"

aus: n-tv online: Jobbesetzung meist über BeziehungenAm häufigsten hilft Vitamin B; 20.12.2011;
http://www.n-tv.de/ratgeber/Am-haeufigsten-hilft-Vitamin-B-article5036471.html

Ein gutes Netzwerk hilft, doch bei Stellen für Hochqualifizierte kommt man oft nicht um eine klassische Bewerbung herum.

<Wer einen Job will, muss die richtigen Leute kennen. So neu ist diese Erkenntnis nicht, sie lässt sich nun aber auch mit Zahlen unterfüttern. Die liefert das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, das untersucht hat, wie Neueinstellungen im Jahr 2010 zustande gekommen sind. Vor allem in Kleinstbetrieben läuft demnach vieles über persönliche Netzwerke.

Persönliche Kontakte sind für eine erfolgreiche Jobsuche weitaus wichtiger als die Arbeitsagenturen oder das Internet. Fast ein Viertel aller im Jahr 2010 neu besetzten Stellen wurde über persönliche Netzwerke vergeben, wie eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt. Fast genauso wichtig seien Stellenanzeigen in Zeitungen und Zeitschriften gewesen.

Über Arbeitsagenturen und Stellenbörsen im Internet wurde jeweils jede siebte Stelle besetzt. Private Arbeitsvermittler, Inserate von Arbeitsuchenden und die Auswahl aus Leiharbeitern spielten eine untergeordnete Rolle.

Die Studie des IAB ergab aber auch deutliche Unterschiede bei der Art der Suche je nach Betriebsgröße. Während Kleinstbetriebe 2010 rund die Hälfte ihrer freien Stellen über persönliche Netzwerke vergaben, war dies bei Betrieben mit mehr als 500 Mitarbeitern nur bei etwa einem Zehntel der Neueinstellungen der Fall. Dort wurden die meisten Posten über Jobofferten im Internet vergeben - fast jede dritte Stelle wurde über diesen Weg besetzt.

Die Art der Rekrutierung hängt auch entscheidend davon ab, welche Anforderungen an die neuen Mitarbeiter gestellt werden. Bei Ungelernten wurde jeder dritte Job über persönliche Netzwerke vergeben. Bei den Hochqualifizierten mit Hochschulabschluss stand dagegen das Internet mit ebenfalls einem Drittel an erster Stelle. Jobsuchende mit einer abgeschlossenen Ausbildung fanden eine neue Stelle mit rund 20 Prozent etwa gleichermaßen über Zeitungsinserate und persönliche Kontakte.

Insgesamt hätten Betriebe und Verwaltungen im vorigen Jahr etwa 3,6 Millionen Beschäftigte neu eingestellt, so das IAB. Etwa 39 Prozent von ihnen seien vorher arbeitslos gewesen. Bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter aus Arbeitslosen haben die Arbeitsagenturen die größte Bedeutung. Etwa ein Drittel dieser Neueinstellungen sei durch direkten Kontakt mit den Arbeitsagenturen zustande gekommen, heißt es in der IAB-Studie. Für die Erhebung befragte das Forschungsinstitut 15.000 Betriebe.

dpa/rts>


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n-tv
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20.12.2011: <Beruf: Lob im Job dankend annehmen> - Selbstabwertung macht keinen guten Ruf

aus: n-tv online; 20.12.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Beruf/Lob-im-Job-dankend-annehmen-article5044136.html

<Königstein/Taunus (dpa/tmn) - Ein Lob vom Chef ist selten. Deshalb sollten es Mitarbeiter nicht abwehren, sondern dankend annehmen. Solche und andere Erfolge sollten sie regelmäßig analysieren. So erkennt man persönliche Stärken, sagt eine Karriereberaterin.

«Viele neigen bei einem lobenden Wort vom Chef dazu, gleich zu widersprechen und zu sagen: 'Das war doch gar nichts'», sagt die Karriereberaterin Claudia Enkelmann aus Königstein im Taunus. Das sei jedoch schlecht. Denn niemand glaube an einen Arbeitnehmer, der nicht selbst von seiner Leistung überzeugt ist. Deshalb sollten Antworten wie «Wenn sie wüssten, wie schwer das für mich war» tabu sein, so die Expertin. Sie empfiehlt, Lob einfach mit einem netten, kleinen Lächeln anzunehmen und sich zu bedanken.

Enkelmann rät zudem, Erfolge zu analysieren. Wer das regelmäßig mache, bekomme eine genaue Vorstellung davon, wo die eigenen Stärken liegen. Seien sich Arbeitnehmer ihrer eigenen Stärken erst einmal bewusst, könnten sie diese im Job viel geschickter und effizienter einsetzen. «Wenn ich von mir weiß, dass es mir leicht fällt, andere zu begeistern, dann suche ich mir in Zukunft genau die Aufgaben, in denen das gefragt ist», so die Expertin. Denn erfolgreich im Job seien vor allem jene Arbeitnehmer, die im Einklang mit den eigenen Stärken arbeiten.

Quelle: n-tv.de / dpa>


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n-tv online,
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20.12.2011: Deutsche Karriereberaterin meint: <BH ist im Büro Pflicht>

aus: n-tv online: Arbeit: BH ist im Büro Pflicht; 20.12.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Beruf/BH-ist-im-Buero-Pflicht-article5044201.html

<Stuttgart (dpa/tmn) - Ein Büstenhalter ist für Arbeitnehmerinnen im Büro Pflicht. «Das gehört einfach zu einer vollständigen Kleidung dazu», sagt die Karriereberaterin Carolin Lüdemann aus Stuttgart.

Ein Büro-Outfit sei einfach nicht komplett, wenn ein Teil der Unterwäsche wie der BH fehle. «Man geht schließlich auch nicht mit nur einem Schuh oder einer Socke ins Büro», sagt Lüdemann. Außerdem achten Frauen und Männer besser darauf, dass Unterwäsche sich unter der Bürokleidung nicht abzeichnet. «Beim Mann sieht es zum Beispiel nicht gut aus, wenn sich unter einem weißen Hemd ein T-Shirt oder Unterhemd abzeichnet», so die Expertin, die auch Mitglied im Deutschen Knigge-Rat ist.

Quelle: n-tv.de / dpa>

Neueste Studien besagen, dass Frauen ohne BH straffere Busen haben und der Büstenhalter eine schädliche Erfindung sei...


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Spiegel
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22.12.2011: Deutsche Bürokultur mit Schimpfwörtern und Übernamen

aus: Spiegel online: Bürogezeter: Mein Kollege ist die Pest; 22.12.2011;
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,804999,00.html

<Jochen Leffers (Jahrgang 1965) ist SPIEGEL-ONLINE-Redakteur.

Sie Duftbaum! Sie Jedi-Ritter! Sie Ameisentätowierer! Die reinigende Kraft des Lästerns bei der Arbeit wird unterschätzt. Im KarriereSPIEGEL wächst ein Lexikon des Spotts über die lieben Kollegen. Leser haben eine neue Fuhre fachgerechter Firmen-Frotzeleien eingesandt, hier die jüngsten Resultate.

Man kann sich's ja nicht direkt aussuchen, mit wem man den Arbeitstag verbringt, acht oder zehn Stunden oder länger noch. Gegenüber dieser Nerd, der immer hinterher alles besser weiß. Links die Schweigsame mit den periodischen Wutanfällen, rechts der schon frühmorgens grundlos fröhliche Ganzjahreskarnevalist, ein Gute-Laune-Nazi. Da hinten, in der Ecke hinter der Zimmerpflanze, zickt die Diva vom Vertrieb die schüchterne Praktikantin an. Und der Chef des Ganzen? Dieser Büroflüchtling ist auf internationaler Geschäftsreise und sonnt sich im Glanz der Erfolge seiner Lakaien.

Eine Firma ist eine Zwangsgemeinschaft. Mit echten Freundschaften und Zweckbündnissen, mit Rivalitäten und ausgewachsenen Feindschaften, mit Alltagskonflikten aller Art. In einem solchen Menschenzoo kann man täglich die schönsten Marotten besichtigen. Dass nicht alle Mitarbeiter gleich ticken, kann für ein Unternehmen viele Vorteile haben: Pure Harmonie macht schläfrig, dagegen führen erst grundverschiedene Perspektiven oft zu einem produktiven Ideenwettstreit.

Wer gezielte einzelne Kollegen in die Enge mobbt, macht sich zum Büroklimaverpester. Aber der kathartischen Kraft kreativer Frotzeleien darf man durchaus vertrauen. Scharfzüngig über jemanden herzuziehen, ist in der Tristesse vieler Bürojobs ein erstklassiger Zeitvertreib. Und warum pauschal, wenn es auch spezifisch geht? Die schönsten Verbalinjurien sind so zielsicher, dass jeder gleich weiß, wer gemeint ist.

In den letzten Jahren schickten schon Hunderte von Lesern Schimpfwörter an SPIEGEL ONLINE, mitunter gleich Dutzende. Es begann als kleine Schimpfwortsammlung, allmählich wächst daraus ein Lexikon fachgerechten Spotts. Wissen Sie noch viel geschmeidigere Spitzen? Dann senden Sie uns eine Mail mit dem Wort und einer kurzen Erklärung - wir sammeln weiter für den Grund- und Aufbauwortschatz des Bürogezeters. Wer elegante Verbalinjurien mit den Anfangsbuchstaben Q, X, Y weiß, wird sogleich für den Büroorden vorgemerkt.>

<Alphabet von Ameisentätowierer bis Zitronenpresse

Ameisentätowierer
Pedanten sind selten beliebt. Ein Ameisentätowierer ist ein Kollege, der Kleinigkeiten - seien sie noch so unwichtig und beinahe unsichtbar - akribisch aufarbeitet. Ihm kann es nicht detailliert genug sein, stets hat er das letzte Wort.

Büroblauhelm
Zoff unter den Mitarbeitern? Dann naht bestimmt ein besonders verständnisvoller Kollege, der jeden Streit zu schlichten versucht. Sobald er erratische Entscheidungen der Geschäftsführung als strategischen Kunstgriff zu verkaufen beginnt, kann es geschehen, dass der Büroblauhelm selbst unter Beschuss gerät.

Copydresser
Der Copydresser verfügt bei der Wahl seiner Kleidung über kein eigenes Stilempfinden. In seiner Unsicherheit kauft er Kollegen immer exakt die gleichen Klamotten nach.

Duftbaum
Manche Mitarbeiter fallen nicht durch Leistung, sondern durch Parfumgeruch auf.

Einzeller (auch: Amöbe)
Gehässige Bezeichnung für Kollegen, die nur sinnlose Kommentare ohne jeden Sachverstand abgeben

Frau Überschall
Schmähwort für eine Mitarbeiterin, die durch markant entschleunigtes Sprech-, Denk- und Reaktionstempo auffällt. Ein SPIEGEL-ONLINE-Leser sprach so eine Kollegin einmal versehentlich direkt mit "Frau Überschall" an, als ihm ein Anruf in seiner Bank weitergeleitet wurde; sie verstand es allerdings zum Glück nicht. Zuvor hatte ein Kollege im Kreditbereich die gleiche Kollegin am Telefon und wartete so lange auf ihre Antwort, dass er ins Großraumbüro raunte: "Die ist ja im neunten Monat, bevor sie nein sagt." Nicht sehr nett, räumt der Leser selbst ein.

Ghettoblaster
Die ersten Handys hatten noch einen arg eingeschränkten Fundus an Klingeltönen. Inzwischen ist die Auswahl gigantisch, von "Für Elise" in der Richard-Clayderman-Version bis zu "Hell's Bells" von AC/DC. Der Profitelefonierer hat je nach Anrufer eine reiche Auswahl verschiedenster Melodien eingespeichert. Und verwöhnt die Kollegen im Großraumbüro immer gern mit den neuesten Tönen.

Human Firewall
Bei Assistenten oder Sekretärinnen ist es oft der undankbare Teil ihres Jobs, die Vorgesetzten von minder wichtigen Anfragen abzuschirmen. Darum werden sie "Abfangjäger" oder auch, Neudeutsch, "Human Firewall" genannt: An ihnen vorbeizukommen, ist nahezu unmöglich.

Insolvenzbeschleuniger
Manager aus den Vorstandsetagen, der aufgrund seiner Führungsqualitäten nach Kräften zu enormen Verlusten eines Unternehmens beiträgt - durch seine Arbeitsweise richtet er mehr Schaden an, als er Nutzen stiftet.

Jedi-Ritter
Willkommen zur Präsentation: Wenn der Präsentator wie wild mit dem eingeschalteten Laserpointer herumfuchtelt, ist es sicher ein Jedi-Ritter.

Krummfinger
Der natürliche Feind des Systemadministrators - hat durch abstruse Tastenkombinationen noch jedes Programm zum Absturz gebracht.

Leidwolf
Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf. So ein leitender Angestellter hat schwer zu tragen an seiner Verantwortung und der hohen Arbeitsbelastung. Klagt er darüber lautstark und ausdauernd, handelt es sich um einen Leidwolf.

Management by Herodes
Intensiv den geeigneten Nachfolger suchen - und den dann nach kurzer Zeit feuern.

Nacktmull (ist eigentlich ein Tier, eine Art Wüstenmaulwurf [web01])
Archivknecht, der im Souterrain sein Dauer-Domizil und seine Erfüllung gefunden hat - eine durch die Digitalisierung vom Aussterben bedrohte Spezies

Office Police
Kollegen, die sich wenig für ihre eigentlichen Aufgaben zuständig fühlen. Stattdessen fahnden sie ausgiebig nach den Schuldigen - für Flecken auf dem Boden, volle Spülmaschinen, leere Drucker oder die übergelaufene Kaffeemaschine.

Pelzrücken
Jemand, der sich über die vielen Jahre seiner Betriebszugehörigkeit ein derart dickes Fell zugelegt hat, dass er auch ohne Rückgrat aufrecht stehen kann

Quälix
Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden ist dieser Chef-Typ durch den Trainer Felix Magath, den Fußballer ob seiner subtilen Methoden mal "Quälix", mal "Saddam" nennen. Zu seinen Spezialitäten zählen Medizinballtraining, langes Treppensteigen auf den "Mount Magath", Motivation durch einen ausgefeilten Strafenkatalog. "Ob Felix Magath die 'Titanic' gerettet hätte, weiß ich nicht. Aber die Überlebenden wären topfit gewesen", sagte Fußballer Jan Åge Fjørtoft (nach dem Last-Minute-Klassenerhalt mit Eintracht Frankfurt im Jahr 2000). In ganz normalen Betrieben werden oft Ausbilder "Quälix" genannt.

Ritter der Schwafelrunde
König Artus soll einst den runden Tisch erfunden haben, um Streit um die besten Plätze zu vermeiden. Heute verbringen Insbürogeher vieler Branchen lange Tage in Schwafel- statt Tafelrunden: Meetings und Konferenzen, Sitzungen und Tagungen. Produktiv geht es dabei selten zu, dafür lassen sich im Zuge der teilnehmenden Beobachtung alle Arten von Imponiergehabe und Platzhirschverhalten besichtigen.

Stuttgarter
Ihn zwickt ein ausgeprägter Sparzwang. Auf Firmenkosten langt er gern zu, verbummelt aber mindestens eine halbe Stunde täglich im Kampf gegen vermeintlich astronomische Preise bei Lieferanten.

Telekom-Aktie
Haben Sie sich etwa 1996 mit T-Aktien eingedeckt und 1999 noch mal nachgelegt, als Schauspieler Manfred Krug für die neue "Volksaktie" der Telekom trommelte (wofür Krug sich später "aus tiefstem Herzen" entschuldigte)? Dann wissen Sie, wie es weiterging: Anstelle des geplanten Börsen-Höhenflugs kam es zur Bruchlandung, die Aktien liegen bis heute weit unter ihrem Ausgabekurs. So ist es auch mit einer "Telekom-Aktie" im Unternehmen: eine Führungskraft, die am Anfang hoch gehandelt wird, aber dann doch nichts wert ist.

Untersuchungshäftling
Mitarbeiter in der Probezeit

Volltischler
Das klingt nach einem derben Büro-Schimpfwort (vgl. "Vollpfosten"). Tatsächlich ist es ein Fachbegriff, den "Clean Desk"-Berater verwenden: für jene Spezies unter Angestellten und Chefs, die auf ihrem Schreibtisch meterhoch alles stapeln, was nicht aus eigener Kraft flüchten kann. Das sind zum Beispiel zehn Jahre alte Prospekte, Konzepte, Manuskripte, Zeitungen und Zeitschriften, aber auch ausgedruckte Mails, Kundenbriefe oder Postkarten. Mitunter reicht die einzige Freifläche gerade noch für eine Kaffeetasse. So signalisiert der Mitarbeiter, dass er jederzeit hoffnungslos überlastet ist. Tatsächlich neigen manche Aktenstapler zum Messie-Syndrom - und können Hilfe vertragen durch Organisationsberater, die mal so richtig aufräumen. So wird man vom Voll- wieder zum Leertischler.

Warmliner
In Ihrem Unternehmen gibt es eine EDV-Hotline - aber immer, wenn Sie anrufen, sind die zuständigen Kollegen gerade in der Kantine, im Haus unterwegs, eine rauchen, in wichtigen Meetings? Das ist keine Hotline. Das ist eine Warmline. Höchstens.

Xantippse
Notorisch zänkische Schreibkraft, mindestens ebenso übellaunig wie Sokrates' Ehefrau Xanthippe. Bei Xenophon wird Sokrates so zitiert: "Gerade so machte ich's auch, da ich die Kunst mit den Menschen umzugehen zu meinem Hauptgeschäfte machen wollte: Ich legte mir diese Frau zu, weil ich gewiss war, wenn ich sie ertragen könnte, würde ich mich leicht in alle andere Menschen finden können." Das mag auch der Grund sein, warum besonders tapfere Bosse sich so einen Griesgram ins Vorzimmer setzen.

"Yps"-Leser
Die Zeitschrift "Yps" kennen Sie sicher. Kennen Sie nicht? Dann waren Sie in den siebziger und achtziger Jahren kein Kind, oder kein richtiges jedenfalls. Ab 1975 fieberten viele jede Woche dem neuen Heft entgegen, vor allem wegen der beigelegten Spielzeuge - zum Beispiel Schleuderkatapulte, mexikanische Springbohnen oder die legendären Urzeitkrebse. Das unterscheidet noch heute im Projektteam die Mitarbeiter: Wer in "Yps" die faden Comics las, statt gleich mit den großartigen "Gimmicks" loszuspielen, kann keine Prioritäten setzen. Der "Yps"-Leser ist der Kollege, der sich in ermüdenden Details verheddert - ein Langeweiler und Inspirationsloch (siehe auch: Ameisentätowierer).

Zitronenpresse (auch: Entsafter)
Ein besonders unangenehmer Chef-Typ: In seiner Maßlosigkeit mutet er Mitarbeitern reichlich Überstunden zu, weil ein Abgabetermin bevorsteht oder eine Sonderaufgabe keinerlei Aufschub duldet - und das bleibt nicht die Ausnahme, sondern wird zum Dauerzustand.

Noch mehr Kollegengezicke, von "Abteilungsleiter der Herzen" bis "Zwecktölpel", gibt es hier im Bürogezeter.
Sie kennen viel schönere Begriffe? Dann schicken Sie uns eine Mail mit dem Wort und einer kurzen Erklärung.>


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22.12.2011: <Beruf: Schönheit kann auch ein Nachteil sein> - vor allem bei gleichgeschlechtlicher Chefin - wegen Eifersucht

aus: n-tv online; 22.12.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Beruf/Schoenheit-kann-auch-ein-Nachteil-sein-article5065686.html

<München (dpa/tmn) - Schönheit muss nicht immer ein Vorteil sein. Im Bewerbungsgespräch könne sie sogar zum Nachteil werden, erklärt die Sozialpsychologin Maria Agthe in der Zeitschrift «Einsichten» der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Personaler fühlen sich von sehr attraktiven Bewerbern schnell bedroht. Das hat Maria Agthe in ihren Studien festgestellt. Das gilt zumindest dann, wenn Bewerber und Personaler das gleiche Geschlecht haben. Nehmen Personaler den Bewerber als Konkurrenten wahr, hielten sie ihn intuitiv aus ihrem Umfeld fern.

Quelle: n-tv.de / dpa>

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2.1.2012: <Ungerechtfertigte Abmahnung: Verteidigen kann schädlich sein> - wer eine Gegendarstellung schreibt, gibt dem Arbeitgeber gleich Argumente für einen Prozess in die Hand

aus: n-tv online; 2.1.2012;
http://www.n-tv.de/ratgeber/Verteidigen-kann-schaedlich-sein-article5115136.html

<Niemand kassiert gerne eine Abmahnung vom Chef. Erst recht nicht, wenn man sie für ungerechtfertigt hält. Oft setzen sich Arbeitnehmer zur Wehr, indem sie eine Gegendarstellung für die Personalakte schreiben. Doch das ist heikel.

Als Arbeitnehmer A an jenem Montag wieder zu spät war, wurde er ins Büro des Chefs bestellt. Dort bekam er ein Blatt ausgehändigt, auf dem in gefetteten Buchstaben das Wort "Abmahnung" stand. Es folgte eine Auflistung der Tage, an denen er zu spät gekommen war. Arbeitnehmer A schluckte. Er hatte die gelbe Karte bekommen: eine Abmahnung. In so einem Fall sei es in 99 Prozent das Beste, dagegen nichts zu unternehmen, sagt Nathalie Oberthür, Fachanwältin für Arbeitsrecht.

Viele Arbeitnehmer hätten zwar das Bedürfnis, für ihre Personalakte eine Gegendarstellung zu schreiben. So wollten sie noch einmal ihre Sicht auf die Dinge schildern. "Rechtlich gesehen macht das aber meistens keinen Sinn." Kommt es zum Prozess, muss der Arbeitgeber beweisen, dass der Arbeitnehmer die Abmahnung zu Recht bekommen hat. So muss er etwa darlegen, dass der Arbeitnehmer tatsächlich oft zu spät war.

Schreibt nun der Arbeitnehmer eine Gegendarstellung, offenbart er bereits seine Gegenargumente. "In einem späteren Prozess kann das von Nachteil sein", erklärt Oberthür. Man gebe dem Arbeitgeber dadurch schon die eigene Beweisführung an die Hand. Möchte man eine ungerechtfertigte Abmahnung aus der Personalakte tilgen, kann man die Rücknahme beim Arbeitsgericht beantragen.

Gründe gibt es reichlich

Eine Abmahnung ist die meist schriftliche Aufforderung des Arbeitgebers an den Arbeitnehmer, ein bestimmtes Verhalten in Zukunft zu unterlassen. Gerügt werden kann zum Beispiel ein unpünktlicher Arbeitsbeginn des Mitarbeiters oder stundenlanges privates Surfen im Netz während der Arbeitszeit. Auch wer wiederholt gegen ein betriebliches Rauchverbot verstößt, unentschuldigt fehlt oder durch Mobbing von Kollegen auffällt, kann auf diese Art verwarnt werden. Nach einer oder mehreren Abmahnungen kann eine Kündigung folgen.

Bittet der Arbeitgeber den Arbeitnehmer, den Erhalt der Abmahnung zu quittieren, gibt es keinen Grund, dies zu verweigern, so Oberthür. "Viele haben Angst, dass sie mit einer solchen Unterschrift auch den Inhalt der Abmahnung akzeptieren", erläutert der Experte. Das sei jedoch nicht der Fall. Mit der Unterschrift könne der Arbeitgeber nur beweisen, dass der Arbeitnehmer die Rüge überhaupt erhalten hat.

ino/dpa>


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n-tv
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2.1.2012: <Beruf: Umfrage: Männer werden eher befördert>

aus: n-tv online; 2.1.2012;
http://www.n-tv.de/ticker/Beruf/Umfrage-Maenner-werden-eher-befoerdert-article5117616.html

<Stuttgart (dpa/tmn) - Die Mehrheit der Ärztinnen glaubt, dass Männer in der Medizin schneller befördert werden als Frauen (89,1 Prozent). Das hat eine Umfrage unter Ärztinnen ergeben.

Rund zwei von drei Ärztinnen gaben an, berufliche Hemmnisse zu erleben und nicht so erfolgreich zu sein, wie gewünscht. Das geht aus einer Umfrage hervor, welche die Medizinerin Astrid Bühren zusammen mit dem Georg Thieme Verlag in Stuttgart gemacht hat. Demnach machte rund ein Drittel (29,0 Prozent) die Situation beim Arbeitgeber verantwortlich. Es folgten geschlechtsspezifische sowie gesellschaftliche Hindernisse. Für die Studie wurden rund 1200 Ärztinnen befragt.

Quelle: n-tv.de / dpa>


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Welt
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11.1.2012: <Arbeitsalltag: Sagen Sie dem Chef ruhig die Meinung – aber richtig!>

aus: Welt online; 11.1.2012;
http://www.welt.de/wirtschaft/karriere/junge-profis/article13807838/Sagen-Sie-dem-Chef-ruhig-die-Meinung-aber-richtig.html

<Der Ton macht die Musik: Wer mit seiner Kritik nicht provoziert und Vorwürfe vermeidet, kann beim Chef weit kommen

Kritik anzubringen ist nicht leicht. Besonders beim Vorgesetzten. Wer aber Fettnäpfchen meidet und mit Geschick und Sachlichkeit vorgeht, wird vom Ergebnis überrascht sein.

Jeder Vorgesetzte hat Kritik verdient. Berufsanfänger sind dabei jedoch in doppelter Gefahr: entweder sie schweigen zu lange, weil sie um ihren Job fürchten – was man hinterher immer bereut. Oder sie sprechen mutig die Missstände an, treten in Fettnäpfchen und provozieren den Chef zum verbalen Nuklearschlag. Geht es auch anders?

Es geht: Wer die gängigen Fettnäpfchen vermeidet, die sogenannten Kritikfallen, der bringt sein kritisches Feedback an, ohne des Vorgesetzten Macht und Zorn spüren zu müssen. Eine der häufigsten Fallen: Provokation.

Niemand provoziert einen Vorgesetzten absichtlich. Das geschieht meist unbewusst. Deshalb: Verkneifen Sie sich Spontan-Kritik. Atmen Sie lieber drei Mal tief durch und formulieren Sie im Geiste vor.

Kritisieren Sie den Vorgesetzten niemals vor anderen. Das muss er als Bloßstellung empfinden und Aufforderung zur Retourkutsche. Chef-Kritik ist immer Vier-Augen-Gespräch. Achten Sie auf die richtige Dosierung: Die Kritikfähigkeit von Chefs ist sehr unterschiedlich. Manche schätzen ein offenes Wort, andere reagieren selbst bei reinen Sachaussagen manchmal schon cholerisch. Nach drei, vier Wochen der Zusammenarbeit kennen Sie die Kritikstärke Ihres Chefs. Seine Sekretärin kennt diese möglicherweise besser: Warum fragen Sie sie nicht mal durch die Blume und mit dem Ausdruck größter Dankbarkeit?

Wie man Dämlichkeit vermeidet

Hören Sie sich um. Was machen die meisten Menschen bei Kritik falsch? Richtig: Sie sagen, was ihnen nicht passt. Aber genau das ist Kritik? Nein, das ist dämlich. Helga zum Beispiel ärgert sich, dass sie für ein wichtiges Kundengespräch die nötigen Unterlagen viel zu spät vom Chef bekommen hat.

Sie sagt ihm einen Tag nach dem Gespräch: „Das lief nicht gut. Ich habe die Unterlagen viel zu spät bekommen“. Was sagt der Chef? Genau: „Ich habe auch noch anderes zu tun. Arbeiten Sie sich eben schneller ein“. Und beim nächsten Mal bekommt sie die Unterlagen wieder zu spät. Daran ist sie selbst schuld. Weil sie nur das mitgeteilt hat, was ihr nicht passt. Weil sie nicht Walzer tanzt.

Wenn Chefs patzig auf Kritik reagieren, dann nicht, weil der Chef ein arrogantes A… ist, wie mir Berufsanfänger oft versichern. Es ist wie mit dem Bullen auch: Er greift nicht an, wenn er nicht provoziert wird. Also lautet der erste Schritt des Kritik-Walzers: „Wer kritisiert, sollte ein Geschenk mitbringen“.

Das heißt: positive Einstimmung. Damit der Chef merkt: „Ich werde nicht persönlich angegriffen“. Helga zum Beispiel sagt beim nächsten Mal: „Ihre Kommentare zu den Vertragspassagen haben mir das Kundengespräch sehr erleichtert“. Vorsicht: Die positive Einstimmung muss konkret und auf den kritischen Vorfall bezogen sein. Bitte nicht schleimen à la: „Sie sind der beste Chef der Welt“. Das geht nach hinten los. Ist der Chef positiv eingestimmt, ist er empfänglich für den zweiten Walzer-Schritt.

Wahrnehmung – Wirkung – Wunsch „Ich habe die Unterlagen viel zu spät bekommen!“ Aua! Das ist keine Kritik, sondern eine Wertung, ein Vorwurf, eine Provokation: „Zu spät!“ Da zuckt jeder Vorgesetzte zusammen.

Seien Sie ein neutraler Beobachter

Das vermeiden Sie, indem Sie ganz sachlich nur das schildern, was ein neutraler Beobachter hätte beobachten können: „Sie haben mir die Unterlagen am Dienstag gegeben. Das Gespräch war am Mittwoch“. Hören Sie Widerspruch? Ich auch nicht. Niemand widerspricht objektiv wahrnehmbaren Fakten. Jetzt sollten Sie nur noch die Bedeutung der Fakten kommunizieren, deren Wirkung: „Da ich am Dienstag noch jede Menge Alltagsgeschäft hatte, hat mir die Zeit nicht für eine fundierte Vorbereitung gereicht“. – „Aha“, denkt sich Helgas Chef.

„Jetzt weiß ich, worum es geht“. Helga schaut ihn erwartungsvoll an und denkt: „Kommt er denn nicht selber drauf? Muss ich ihm erst alles buchstabieren?“ Liebe Helga: Ja! Also äußert Helga ihren Wunsch: „Vor Kundengesprächen mit einem Volumen über 10.000 Euro wünsche ich mir für eine fundierte Vorbereitung die nötigen Unterlagen drei Tage vor dem Termin“. Damit ist der zweite Walzer-Schritt komplett: Wahrnehmung – Wirkung – Wunsch. Der Chef weiß alles, was er wissen muss. Nur eines nicht: Warum sollte er Ihren Wunsch erfüllen?

Das tut er nur, wenn Sie ihm sagen, was er davon hat. Das ist sein Nutzen: „Mit so einer Vorbereitung brauche ich nur ein Kundengespräch. Sonst brauche ich immer ein Folgegespräch – und das kostet uns unnötig zwei, drei Wochen Projektverzögerung mit allen Folgekosten“. Nota bene: Es geht um seinen Nutzen. Dass es Ihnen die Arbeit erleichtert, wenn er Ihren Wunsch erfüllt, ist kein Nutzen für ihn. Damit sind Sie am Ende vom Walzer. Was macht Ihr Tanzpartner?

Das Rezept: Kritikkompetenz + Freundlichkeit

Büro-Amateure erwarten, dass der Chef tut, was man ihm sagt. Wenn er das tut – Glückwunsch! Aber rechnen Sie nicht damit. Rechnen Sie mit Widerspruch: „Drei Tage? Das geht nicht. Das schaffe ich selbst nicht“. Und nun, lieber Kritikus? Schnute ziehen, Abgang machen und mit Kollegen über den blöden Chef lästern? Nein. Vielmehr das tun, wofür der Chef wirbt: Verhandeln!

Ein Nein vom Chef ist kein Nein, sondern eine Aufforderung zur Verhandlung. Helga verhandelt: „Drei Tage sind zu viel? Wie wäre es damit: Geben Sie mir drei Tage vorher einfach alle Daten, die Sie bereits haben. Dann kann ich schon anfangen. Den Rest geben Sie mir wie er anfällt!“ Merke: Kritik ist nicht erfolgreich, wenn Sie Dampf abgelassen haben, sondern wenn Sie danach faktisch und beziehungstechnisch besser dastehen als ohne Kritik. Tun Sie das?

Was haben Sechsjährige und Vorgesetzte gemeinsam? Sie lernen selten beim ersten Mal. Niemand macht das. Wenn Sie Ihre Kritik also zwei, drei Mal wiederholen müssen, denken Sie sich nichts dabei, außer vielleicht: „Ich betreibe Management Development. Ein guter Vorgesetzter ist Holschuld, keine Bringschuld“.

Aber wenn der Chef auch nach mehreren Wiederholungen nicht tut, wie Sie möchten? Dann fragen Sie ihn. Wer fragt, der führt. Auch seinen/ihren Chef. Stellen Sie offene Fragen: „Woran liegt es, dass mein Wunsch unerfüllt bleibt? Was könnte ich dazu tun, dass mein Wunsch beim nächsten Mal erfüllt wird? Wie soll ich künftig Wünsche dieser Art kommunizieren, damit Sie bei Ihnen auf ein offenes Ohr treffen?“

Hält ein Chef so viel Kritikkompetenz und Freundlichkeit aus? Ja. Auch und gerade Vorgesetzte ändern sich, wenn sie korrekt kritisiert werden. Mehr noch: Es verbessert Ihre Beziehung zum Vorgesetzten, wenn Sie derart gekonnt Feedback geben. Und nicht selten wird der Chef dann Ihnen ein Feedback geben: „Mit Ihnen kann man einfach reden!“ Was will man mehr?

Der Autor ist Führungstrainer und Coach>


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Financnail
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31.1.2012: Arbeitsverhältnis: <Ein guter Chef ist kein Kumpeltyp>

aus: Financial Times Deutschland online; 31.1.2012;
http://www.ftd.de/karriere-management/karriere/:unternehmensfuehrung-ein-guter-chef-ist-kein-kumpeltyp/60159560.html

<Manager sollten sich zum Ziel setzen, ein angenehmes und geselliges Arbeitsumfeld zu schaffen. Wie aber umgeht man, zum Freund der Mitarbeiter zu werden, anstatt ihr Chef zu bleiben?

Die richtige Strategie für ein gutes Arbeitsklima im Überblick.   

von Rhymer Rigby

Wie behandele ich Mitarbeiter?

Beliebt zu sein und geachtet zu werden schließen einander nicht aus. "Das Problem ist, wir neigen dazu, Führungskräfte aufgrund ihrer fachlichen Kompetenzen auszuwählen, nicht aufgrund ihrer persönlichen und sozialen Kompetenzen", sagt Cary Cooper, Professor für Wirtschaftspsychologie an der Lancaster University Management School. "Täten wir das, gäbe es weniger Stress und bessere Arbeitsmoral und Produktivität."

Weiter sagt Cooper, man sollte durchaus den Menschen zuhören, wenn sie über ihr Privatleben sprechen, und keine Angst haben, selbst ein wenig von sich preiszugeben. "Es besteht eine psychologische Abmachung", sagt er. "Die besagt: 'Ich bin menschlich, aber du musst eine Leistung liefern.' Die Loyalität, die man zurückbekommt, ist enorm."

Antoinette Oglethorpe von der Karriereberatung Workmaze sagt: "Das Beste, was man als Chef tun kann, ist, Wertschätzung zu zeigen. Oft geben die Leute einfach kein positives Feedback. Nicht sagen: 'Super, saubere Arbeit', sondern eher: 'Sie haben etwas bewirkt, und das ist der Grund'."

Auch sollte man darauf hinarbeiten, dem Personal ein wirkliches Gefühl der Verantwortung zu vermitteln. Der Vorgesetzte sollte die Mitarbeiter nach ihrer Sichtweise zu Entscheidungen fragen und den Zusammenhang dessen erklären, was gerade geschieht. Auch sollte den Mitarbeitern das Ganze etwas bringen, sei es in Form günstiger Optionen oder einer Gewinnbeteiligung.

Wie steht es mit Faktoren, die über das Zwischenmenschliche hinausgehen?

Obst und Kaffee kostenlos anzubieten macht das Büro zu einem besseren Ort. Es gibt aber noch andere kleine Dinge, die man als Manager tun kann. "Bei Mitarbeitern, die überdurchschnittliche Leistung erbringen, sollte man mit der Zeiterfassung flexibel sein", sagt Hannah Stratford vom Personalberatungsunternehmen ETS. "Muss jemand um 16.30 Uhr zum Fußball, sollte man ihn gehen lassen. Ebenso muss man bei Minderleistern 'Nein' sagen."

Was, wenn ich die Grenze zwischen Chef und Freund überschreite?

"Es ist sehr einfach, sich mit den eigenen Untergebenen anzufreunden", so Stratford. Der moderne Arbeitsplatz mit seinen informellen Netzwerken und Beziehungen als Möglichkeit, die Arbeit zu erledigen, ermutige praktisch dazu, sagt sie weiter.

In mancherlei Hinsicht entspricht das Klima, das man schaffen möchte, eher dem einer glücklichen Familie mit einem Oberhaupt als einer sozialen Gruppe Ebenbürtiger. "Es empfiehlt sich, Entscheidungen zu fällen, für die die Mitarbeiter auf lange Sicht dankbar sind, nicht kurzfristig", sagt Oglethorpe.

"Manchmal muss sich ein Manager einfach in unbequemen Situationen wohlfühlen", sagt Stratford. "Vielleicht muss man Informationen vorenthalten oder mit anderen Managern Kollektiventscheidungen treffen, die für das Unternehmen das Beste sind, aber nicht für die Mitglieder des eigenen Teams." Weiter sagt sie: "In meinen Augen kann man selbst in formale Prozesse wie der Entlassung ein persönliches Element einbringen."

Cooper sagt, in diesen Fällen ernte man oft die Früchte einer guten Beziehung: "Muss man den Mitarbeitern schlechte Nachrichten überbringen, nehmen sie sie wahrscheinlich besser auf, wenn sie wissen, dass man mitfühlt."

Aus: The Financial Times, London. www.ft.com>


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Spiegel
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Köln 26.1.2012: Sie fühlte sich als "Festangestellte" - aber erhielt immer nur befristete Verträge

aus: Urteil zu befristeter Arbeit: Frau Kücüks Kampf gegen Kettenverträge; 26.1.2012;
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,811603,00.html

<Klägerin Bianca Kücük: Sie war nach 13 Fristverträgen arbeitslos

11 Jahre, 13 befristete Verträge: Bianca Kücük fühlte sich wie eine Festangestellte des Kölner Amtsgerichts. Dann war sie plötzlich ihren Job los. Mit ihrer Klage ist sie bis vor den Europäischen Gerichtshof gezogen. Das Urteil bestärkt ihren Arbeitgeber - zunächst.

Es sind Momente, an die sich Bianca Kücük, 33, vermutlich bis ans Ende ihres Lebens erinnern wird. Genau in diesen Minuten gibt der Europäische Gerichtshof seine Entscheidung in ihrem Fall bekannt. Sie selbst sitzt zwar hier, in einem Kölner Café, aber in Luxemburg beschäftigen sich die Richter mit ihrer Lebensgeschichte. Genauer: mit ihrem früheren Arbeitsverhältnis als Justizangestellte am Amtsgericht Köln. Eben das aber ist im Wesentlichen ihre Lebensgeschichte: "Ich kannte nichts anderes als Realschule und Amtsgericht."

Direkt nach der Schule wechselte sie mit 16 Jahren zum Amtsgericht Köln und blieb dort 13 Jahre, zwei davon zunächst als Auszubildende. Unbefristet angestellt war sie nie. Von 1996 bis 2007 wurde sie mit insgesamt 13 befristeten Arbeitsverträgen beschäftigt. Dann war Schluss.

Und dagegen klagte sie: zuerst vor dem Arbeitsgericht Köln, dann vor dem Landesarbeitsgericht und schließlich vor dem Bundesarbeitsgericht. Das verwies den Fall nach Luxemburg. Am Donnerstagvormittag ist das Urteil gefallen: Auch solche Extremfälle wie der von Kücük sind mit europäischem Recht vereinbar - aber nicht unter allen Umständen.

Kücük, eine Frau mit rotgefärbten Haaren und kleinem Nasenpiercing, weiß davon noch nichts an diesem Morgen. Sie wirkt ruhig, so ruhig, dass ihr ein Mann vom Fernsehen schon gesagt hat, sie solle doch endlich einmal Gefühle zeigen. Aber das ist wohl nicht ihre Art. "Ich glaube, so nervös war ich noch nie in meinem Leben", sagt sie. Jetzt klingelt das Handy - das könnte ihr Anwalt sein mit der Entscheidung aus Luxemburg. "Ach, nur mein Mann..."

"Im Auto bin ich in Tränen ausgebrochen"

Sie kann noch immer sehr genau schildern, wie das war, damals, am 3. Dezember 2007, als ihr gesagt wurde, dass ihr Arbeitsvertrag dieses Mal nicht mehr verlängert würde. "Erst mal hab' ich gar nichts gefühlt. Im Auto bin ich dann in Tränen ausgebrochen."

Die Gerichtssitzung in Luxemburg muss nun schon eine Dreiviertelstunde im Gange sein, falls sie pünktlich angefangen hat. Was man ja auch nie weiß. Sie selbst hat ja lange genug am Gericht gearbeitet. All die Jahre war sie immer nur vertretungsweise für fehlende Mitarbeiter eingesetzt worden, aber sie selbst empfand es anders: "Ich hatte keine Springerfunktion. Ich bin in der ganzen Zeit einmal von der linken auf die rechte Seite vom Flur gewechselt, aber im Übrigen war es immer derselbe Schreibtisch."

Es ist kein Anruf, der die Spannung durchbricht. Ein Journalist hat die erste Pressemeldung von dem Urteil auf sein Handy bekommen und liest vor: "Die mehrfache Verlängerung von befristeten Arbeitsverträgen widerspricht nicht dem EU-Recht." Bianca Kücük bleibt einen Moment still. Dann sagt sie: "Enttäuschend ist es schon." Sie wählt die Nummer ihres Anwalts, der sich längst aus Luxemburg hätte melden sollen.

Im Laufe des Gesprächs hellt sich ihr Gesicht auf. Hinterher verkündet sie: "Er sagt, wir sind auf der Siegerstraße und ich könne mich freuen. Es geht jetzt zum Bundesarbeitsgericht zurück, und er ist sich ziemlich sicher, dass wir am Ende gewinnen." Sie steht auf. Dann könne sie sich ja doch noch auf die Karnevalssitzung am Abend freuen, sagt sie.

Ständiger Vertretungsbedarf

Wie es für sie weitergeht, ist tatsächlich unklar. Der EuGH hat entschieden, dass Vertragsketten wie bei Kücük im Prinzip zulässig sind. Aber auf nationaler Ebene sollen klare Regeln festgeschrieben werden, die Missbrauch verhindern. Auch ein ständiger Vertretungsbedarf wie am Kölner Amtsgericht kann dann rechtmäßig sein. Im Einzelfall entscheiden die nationalen Gerichte - und die Luxemburger Kollegen fordern sie auf, genau hinzusehen. Nach diesen Maßgaben wird sich bald wieder das Bundesarbeitsgericht mit dem Fall beschäftigen.

Wie optimistisch Kücük wirklich noch ist, weiß sie nach diesem Wechselbad der Gefühle vermutlich selbst nicht. Alles, was sie bisher gehört hat, sind Informationen aus zweiter Hand. Aber wie auch immer es kommen wird: "Ich bin stolz auf mich, dass ich so weit gegangen bin."

Christoph Driessen, dpa/mamk>

zum Teil 2  


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Quellen
[web01] http://de.wikipedia.org/wiki/Nacktmull
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