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aus: Ernst Aeppli: Der Traum und seine Bedeutung. Eugen Rentsch-Verlag, Zürich 1943; Taschenbuchausgabe: Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München 1984
Die Krankheiten und ihre Deutung
Generell sprechen Träume, in denen Krankheiten vorkommen, von der inneren psychischen Situation der träumenden Person (Aeppli, S.232).
Krankheiten und Wunden im Traum schmerzen nicht, denn es sind nur Gleichnisse für die psychische Ordnung, die bei der träumenden Person in Gefahr ist. Ohne Krankheitsträume aber nehmen die meisten Menschen ihre psychischen Zustände nicht ernst (Aeppli, S.231).
-- psychische Leiden der träumenden Person werden im Traum als Krankheit dargestellt
-- ist im Traum ein Nachbar krank, der real gesund ist, dann ist man selber krank
-- ist man im Traum in einem Kreissaal krank, dann stellen die anderen kranken Personen im Saal verschiedene Krankheiten dar, die die träumende Person selber hat
-- wird eine Operation zur Entfernung eines Organs etc. vorbereitet, muss etwas Grundlegendes im Leben geändert werden
-- oft wird im Traum die Diagnose "herzkrank" gestellt (Aeppli, S.228)
-- das Unterbewusstsein kommt in den Träumen fast gänzlich ohne die griechisch-lateinischen "Fachausdrücke" aus.
Archetypische Krankheiten im Traum
Krankheit im Traum
Deutung
Fieber
symbolisiert die "Glut der Leidenschaften" (Aeppli, S.229).
Finger verbrannt
symbolisiert eine sehr gewagte Angelegenheit (Aeppli, S.229).
Magenleiden
symbolisiert eine harte Lebenstatsache bzw. ein Schicksal, das kaum verdaut werden kann: Es liegt etwas "auf dem Magen", z.B. ein Verlobungsring, oder eine Entlassungsurkunde, die man nicht "schlucken" will (Aeppli, S.229).
Lähmung
symbolisiert einen Schicksalsschlag, der eine Pause oder ein Umdenken erfordert (Aeppli, S.230).
Krebs
Die Diagnose Krebs kommt nur bei träumenden Personen im Alter zwischen 40 und 50 vor. Die träumende Person hat keinen Krebs, sondern das Unbewusste empfiehlt, das Leben noch einmal rückwärts zu untersuchen (Aeppli, S.230).
Es wird eine offene Wunde entdeckt, aus der Blut strömt.
Die träumende Person entdeckt an sich einen neuen verletzten, seelischen Bereich. Stress oder Disziplin haben die Verletzung bisher kaschiert (Aeppli, S.230-231).
Augenleiden
Die psychische Sehfähigkeit ist beeinträchtigt. Die träumende Person sieht das Leben nicht richtig (Aeppli, S.232)
Archetypische Träume von Krankheiten
Traumbild
Deutung
Aufenthalt im Höhensanatorium.
Die träumende Person hat psychische Atmungsschwierigkeiten. Die geistige Ernährung durch die Atmung ist ungenügend (Aeppli, S.230)
Ein Kranker im Lazarett wird vom Arzt aufgegeben, eventuell sogar ins Sterbezimmer gerollt.
Ein Teil der eigenen Persönlichkeit wird aufgegeben (Aeppli, S.230).
Ein kleiner grüner Baum wächst aus einem Kissen des Krankenbetts.
Heilung naht (Aeppli, S.230).
Eine Person sieht im Traum, wie einem Krieger beide Hände abgeschlagen werden und der Krieger nur noch seine Stumpfenden der Unterarme betrachten kann.
Der Krieger ist die Person selber. Die Person kann eine Zeit lang nicht mehr handeln (Aeppli, S.231).
Am Schatten oder an der Gegenfigur wird im Traum ein Bein wegamputiert oder weggerissen.
Ein Bereich der Seele ist eine Zeit lang nicht mehr zum Gehen fähig (Aeppli, S.231).
Ein Mann sieht im Traum, wie ihn eine Pistolenkugel in der Gefühls- und Geschlechtsgegend trifft.
Der Mann ist im seelisch-geschlechtlichen Bereich geschockt und eine Zeit lang zu keiner diesbezüglichen Handlung fähig (Aeppli, S.231).
Eine Schlange beisst in die Ferse.
Der Mensch ist an einem unbeobachteten Ort von einem erotischen Inhalt getroffen worden [Schlange symbolisiert Penis] (Aeppli, S.232).
Kastration im Traum
- junge Männer leben zu introvertiert
- ältere Männer entwickeln sich in eine geistige Existenz, weg von der allein sexuellen Existenz (Aeppli, S.232).
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