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aus: Ernst Aeppli: Der Traum und seine Bedeutung. Eugen Rentsch-Verlag, Zürich 1943; Taschenbuchausgabe: Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München 1984
Kleiderträume als Ergänzungsträume / Kompensationsträume
Kleiderträume sind alles Ergänzungsträume / Kompensationsträume und zeigen auf, was bei der träumenden Person psychisch fehlt oder falsch läuft. Die Kleider, die die Personen im Traum anhaben, können wichtige Hinweise auf die seelische Verfassung geben. Die unangepasste Kleidung im Traum gibt Hinweise
-- auf die soziale Stellung durch Kleidung
-- und gibt Hinweis, wo die psychische Persönlichkeit eigentlich wirklich steht (Aeppli, S.241).
Farben bezeichnen bei Kleidern die psychologische Funktion, wo der seelische Bereich liegt, der bei der träumenden Person gestärkt bzw. ergänzt werden muss [rot: Bereich Liebe; blau: Bereich Geist] (Aeppli, S.242).
[Je nach Mode passen sich die Träume an].
Archetypische Kleiderträume: Der Kleiderkauf mit Farbergänzung
Traumbild
Deutung
In einer Kleiderabteilung werden komische Kleider angeboten.
Die träumende Person erhält vom Unterbewusstsein Hinweise, wo psychische Mankos existieren (Aeppli, S.242).
Die träumende Person kauft ein altertümliches Kleid.
Bei der träumenden Person fehlt es an bodenständiger Tradition im Leben (Aeppli, S.242).
Die träumende Person kauft ein rotes Kleid oder einen roten Mantel.
Der Denktyp braucht mehr Gefühl und Erotik im Leben (Aeppli, S.242).
Die träumende Person kauft ein grünes Kleid oder einen grünen Mantel.
Der Intuitive Typ braucht mehr Grün der natürlichen Realitätseinstellung im Leben (Aeppli, S.242).
Die träumende Person kauft ein blaues Kleid oder einen blauen Mantel.
Der übersteigerte Gefühlstyp braucht das Blau des Denkens (Aeppli, S.242).
Archetypische Kleiderträume: Komisch angezoge Personen
Traumbild
Deutung
Jemand ist im Traum unüblich angezogen.
Etwas stimmt psychisch mit der Person nicht, und das Unterbewusstsein hat dies mit Kleidern dargestellt (Aeppli, S.241).
Jemand ist im Traum zu wenig gekleidet.
Jemand gibt sich eine Blösse.
oder:
Jemand hat eine zu hohe Berufsidentifikation, so dass vom eigentlichen Leben nichts mehr bleibt (Aeppli, S.242).Jemand sieht im Traum, wie er/sie halbnackt durch die Stadt läuft, und niemand regt sich auf.
Die träumende Person hat sich eine Blösse gegeben und die Mitmenschen leben weiter wie bisher, aber die träumende Person muss sich ändern (Aeppli, S.241).
Jemand sieht im Traum, wie er/sie einen grellen, geschmacklosen Anzug trägt.
Die träumende Person scheint sehr eitel zu sein und Mitmenschen damit abzustossen (Aeppli, S.242).
Die träumende Person sieht im Traum, wie sie ein Kleid der Jugendzeit trägt.
Da ist im Leben noch etwas Jugendhaftes, eventuell Kindisches, das noch nicht ins Erwachsenenleben transponiert wurde (Aeppli, S.242).
Die träumende Person sieht, wie sie im Traum eine Kleidung trägt, die an ein bestimmtes Erlebnis erinnert, z.B. Reise, Ferien, Fest etc.
Die Situation von damals ist wieder lebendig geworden, ein jetziges Gefühl erinnert an damals (Aeppli, S.242).
Die träumende Person sieht im Traum, wie sie von einem Geschäft mit schmutzigen Kleidern heimkommt und schmutzige Hände hat.
Die Person hat im Beruf ein hässliches und unfair egoistisches Verhalten und soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie "schmutzige Hände" hat (Aeppli, S.242-243).
Ein Intellektueller sieht im Traum, wie er im Büchergestell statt Bücher die Wäsche junger Frauen findet.
Der Denktyp soll mehr Liebe und Gefühle zulassen und sich nicht von der Gesellschaft isolieren, soll eine Frauenbeziehung und Sex haben (Aeppli, S.243).
Eine alte Frau, die sich immer jünger gibt, als sie ist, sieht im Traum, wie sie das graue vornehme Kleid der Grossmutter trägt, unordentlich und mit farbigen Bändchen lächerlich geschmückt.
Die Frau soll in Würde alt werden, wie es die Grossmutter konnte, und die Frau soll aufhören, die Junge zu spielen (Aeppli, S.243).
Archetypische Kleiderträume: Faktor Hut
Freud deutet den Hut im Traum einseitig als Penis oder als Kondom. Die Freud-Deutung ist aber nur dann richtig, wenn Stimmigkeit mit den restlichen Faktoren im Traum existiert. Ansonsten symbolisiert der Hut Stand und Rang (Militär, Universität, Helm, Kappe etc.) bzw. kann bei Dominanz auch das Wesen der Person oder einen fehlenden Wesenszug symbolisieren (Aeppli, S.243).
[Je nach Mode passen sich die Träume an].
Archetypische Kleiderträume: Faktor Hut
Vorkommnis
Traumbild
Deutung
Ein überernster Mann hat die Haltung eines Clowns, und nur er sieht es nicht.
Der Mann sieht im Traum, wie er ein Clown-Hütchen trägt.
Der Mann lernt sich selber beobachten und korrigiert seine clownhafte Haltung (Aeppli, S.243).
Mensch mit Pilgerhut
Der Mensch ist ein Wanderer (Aeppli, S.244).
Kühle Frau.
Die Frau trägt im Traum einen dominanten Blumenhut.
Die kühle Frau soll mehr Gefühle und Sexualität zulassen (Aeppli, S.244).
Archetypische Kleiderträume: Faktor Mantel
Mäntel verdecken immer etwas oder können sogar eine symbolische Gebärmutter symbolisieren (Aeppli, S.244).
Archetypische Kleiderträume: Faktor Mantel
Traumbild
Deutung
Ein Mann sieht im Traum, wie er im Mantel der Mutter geht.
Die zweite Geburt aus der Mutterwärme in die kühle Welt ist noch nicht geschehen (Aeppli, S.244).
Archetypische Kleiderträume: Faktor Schuhe
Wenn ein Fuss in einen Schuh "schlüpft", so ist dies symbolisch eine eindeutig sexuelle Handlung [Penis in Vagina]. Kombiniert mit entsprechenden Farben ist der Schuh im Traum somit ein eindeutiger Hinweis (Aeppli, S.244-245). Wenn träumende Personen sehen, wie sie in Träumen Kinderschuhe oder unpassende Schuhe anhaben, so sind psychische Umstellungen angebracht (Aeppli, S.245).
Archetypische Kleiderträume: Faktor Schuhe
Vorkommnis
Traumbild
Deutung
Eine rigide Frau.
Die Frau sieht im Traum, wie sie in einen Schuh schlüpft.
Der Fuss (Penis) schlüpft in den Schuh (Vagina). Die Person soll mehr Sex haben (Aeppli, S.244-245).
Eine Frau ist noch ein "Kind".
Die junge Frau sieht im Traum, wie sie mit rissigen Kinderschuhen herumläuft. Dann verbrennt sie die Schuhe zusammen mit einem alten Weihnachtsbaum, der keine Nadeln mehr hat (Aeppli, S.245).
Die Frau will ein Kind bleiben. Sie muss ihr infantiles Wesen (Kinderschuhe, Weihnachtsbaum aus der Kinderzeit) opfern, um erwachsen zu werden (Aeppli, S.245).
Eine Frau ist noch ein "Kind".
Die Frau sieht im Traum, wie sie in Tanzschuhen einen steilen Bergweg bewältigen will (Aeppli, S.245).
Die Frau hat sich geistig noch nicht die richtigen "Schuhe" angezogen. Der Bergweg (das Leben der Erwachsenen) ist mit Tanzschuhen (Schuhe aus der Kindheit) nicht zu bewältigen (Aeppli, S.245).
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