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Archetypische Träume: Das innere Gericht im Traum

von Michael Palomino (2006)

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aus: Ernst Aeppli: Der Traum und seine Bedeutung. Eugen Rentsch-Verlag, Zürich 1943; Taschenbuchausgabe: Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München 1984


Wenn die träumende Person zu viele Verfehlungen gegen das Wohl der eigenen Seele begeht, gegen das "Richtige" oder gegen das "Rechte", wird die träumende Person (Aeppli, S.324) im Alter von ca. 40 Jahren (Aeppli, S.325) vom Selbst, vom Herrn oder der Herrin der Seele, vor ein "inneres Gericht" geladen, mit ausserordentlich hohen Strafen. Das innere Gericht muss der träumenden Person durch einen massiven Traum gleichzeitig die hohe Schuld und die neue Aufgabe klarmachen (Aeppli, S.325), die nötige Wandlung klarmachen. Mitleid gibt es nicht (Aeppli, S.326). Die träumende Person sieht im Traum,

-- wie sie an den Pranger gestellt wird
-- wie sie in schlechter, verschmutzter oder lächerlicher Kleidung auftreten muss
-- wie sie im Traum von der Öffentlichkeit verspottet wird
-- eventuell wird man noch von einer so genannten "minderwertigen" Person begleitet (Aeppli, S.324).

Die Urteile gehen nach ganzheitlichem Sinn (Aeppli, S.325).

[Dieses innere Gericht im Traum wird von der Kirche missbraucht und als das "jüngste Gericht" dargestellt].

 

Traum vom inneren Gericht: Das Rad durch die Schmutzlache

Vorkommnis

Traumbild

Deutung

Ein Mann hat in seinen erotischen Wünschen zu hoch gegriffen. Er kennt die griechischen Mythen nicht.

Der Mann sieht im Traum, wie er aufs Rad gebunden und in einer Schmutzlache auf- und niedergedreht wird, wie Ixios in den griechischen Mythen, der Hera begehrte und dafür bestraft wurde (Aeppli, S.325)..

Der Mann muss seine Einstellung zur Liebe ändern (Aeppli, S.325).

Traum vom inneren Gericht: Die Hinrichtung des egoistisch-schädlichen Aspekts

Vorkommnis

Traumbild

Deutung

Mann oder Frau, die laufend egoistisch handeln und dabei sich selber und anderen laufend schadet.

Szene vor dem inneren Gericht mit Todesurteil, eventuell Hinrichtung (Aeppli, S.325).

Jeder Tod ist ein Symbol der Erneuerung. Der Tod im Gericht symbolisiert den Tod der bisherigen Lebenseinstellung, um gereinigt und reicher zu werden und das Leben in Zukunft anders sinnvoller führen zu können (Aeppli, S.325).


"

Szene vor dem inneren Gericht. Die träumende Person ist im Traum doppelt vorhanden, als Angeklagte/r und eventuell auch noch als Offizier, der die Hinrichtung überwacht.

Der Offizier soll widerspenstige Kräfte gegen das Urteil draussen halten, damit die Hinrichtung reibungslos ablaufen kann, damit die neue Lebenseinstellung nach dem Tod des alten Aspekts der Seele freie Bahn hat (Aeppli, S.325).

Traum vom inneren Gericht: Das Fallbeil aus Papier zur Enthauptung einer Beziehung

Vorkommnis

Traumbild

Deutung

En Mann führt eine unmögliche Beziehung. Der Mann hat das Gefühl, er müsse einen Brief schreiben und hat dabei das Gefühl, vor einem Richterblock zu liegen (Aeppli, S.325).

Der Mann sieht im Traum, er sollte jemanden mit einem Fallbeil aus Papier töten. Es sei ein Schicksalsauftrag (Aeppli, S.325).

Der Mann muss mit dem Papierbeil eine unmögliche, innerlich unerlaubte Beziehung "enthaupten" (Aeppli, S.325).

Traum vom inneren Gericht: Die Zerstückelung, um neu zusammengesetzt zu werden

Vorkommnis

Traumbild

Deutung

Ein Mensch hat Energien, die auseinanderjagen.

Der Mensch sieht im Traum, wie das innere Gericht ihn verurteilt und wie er zerstückelt wird, wie Osiris in der griechischen Mythologie (Aeppli, S.326).

Die Zerstückelung ist Symbol der Erneuerung. Das Bewusstsein zersetzt die seelische Existenz der träumenden Person und bringt sich dann neu und harmonisch zusammen, damit die Energien nicht mehr auseinanderjagen (Aeppli, S.326).

Traum vom inneren Gericht: Der Scheiterhaufen verbrennt alles Überflüssige

Vorkommnis

Traumbild

Deutung

Mann oder Frau, die laufend egoistisch handeln und dabei sich selber und anderen laufend schaden.

Die Person sieht im Traum, wie das Gericht die Strafe zum Scheiterhaufen ausspricht und wie der Scheiterhaufen vollstreckt wird.

Alles soll wegbrennen, was überflüssig ist, wie wenn Metall aus Gestein herausgeschmolzen wird (Aeppli, S.326).

Traum vom inneren Gericht: Die Geldstrafe

Vorkommnis

Traumbild

Deutung

Mann oder Frau, die laufend egoistisch handeln und dabei sich selber und anderen laufend schaden.

Die Person sieht im Traum, wie das innere Gericht eine Geldstrafe ausspricht.

[Die träumende Person soll nachdenken, was ihr Tun kostet].

Traum vom inneren Gericht: Die Gefängnisstrafe sorgt für Sammlung der Kräfte

Vorkommnis

Traumbild

Deutung

Mann oder Frau, die laufend egoistisch handeln und dabei sich selber und anderen laufend schaden.

Die Person sieht im Traum, wie das innere Gericht eine Gefängnisstrafe ausspricht und wie sie im Gefängnis landet.

Die träumende Person braucht Besinnung und Einkehr zu sich selbst, eine Sammlung der Energien zum Positiven hin (Aeppli, S.326).

Traum vom inneren Gericht: Das Leben unter Gefangenen

Vorkommnis

Traumbild

Deutung

Mann oder Frau, die laufend egoistisch handeln und dabei sich selber und anderen laufend schaden.

Die Person sieht im Traum, wie das Gericht eine Gefängnisstrafe ausspricht und wie die gefangene Person unter Gefangenen leben muss.

[Die Mitgefangenen symbolisieren Aspekte der träumenden Person selbst]. Die träumende Person ist in negativen Beziehungen oder in negativen Gefühlen gefangen (Aeppli, S.326).

 

Traum vom inneren Gericht: Der Gefangene landet in einem Direktionszimmer

Vorkommnis

Traumbild

Deutung

Mann oder Frau, die laufend egoistisch handeln und dabei sich selber und anderen laufend schaden.

Die Person sieht im Traum, wie nach einem Urteil des inneren Gerichts der Gang ins Gefängnis angetreten wird (Aeppli, S.326), wobei der Pass und die Persönlichkeit kontrolliert werden (Aeppli, S.327). Die träumende Person sieht, wie sie in eine Zelle eingewiesen wird, aber es ist das Direktionszimmer eines grossen Betriebs (Aeppli, S.326). Da geht er in den Garten und sieht, dass die Mauer nur fusshoch ist und eine Flucht möglich wäre. Da entscheidet er sich im Traum, die Strafe dennoch abzusitzen (Aeppli, S.326).

Die träumende Person soll endlich die Leitung seiner selbst übernehmen und sich endlich aufs Leben konzentrieren. Die Passkontrolle beim Eintritt ins Gefängnis bestätigt die Wichtigkeit des Traums (Aeppli, S.326). Mit dem freiwilligen Absitzen der Strafe erfüllt der Mann das Werk an sich selbst (Aeppli, S.326-327), "das grosse Opus" (Aeppli, S.326). Die Person nimmt das Leiden auf sich, um die Selbsterkenntnis zu erlangen (Aeppli, S.327).


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