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Traumdeutung: Sexsymbole im Traum sind relativ

Es gibt Sexsymbole im Traum, aber es ist nicht alles Sexsymbol

von Michael Palomino (2006)

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aus:
-- Ernst Aeppli: Der Traum und seine Bedeutung. Eigen Rentsch-Verlag, Zürich 1943; Taschenbuchausgabe: Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München 1984



Die Behauptung: Sexsymbole gibt es

Manche Leute wollen so tun, als gebe es keine Sexsymbole im Traum (S.48). Wenn bei träumenden Personen erotische und sexuelle Traumbilder fehlen, weist dies auf eine Harmonie mit der Sexualität oder auf eine Abgespaltenheit von der Sexualität hin (Aeppli, S.50).

Aeppli:

"Die Sexsymbole sind deshalb so eindrücklich, weil sie Ausdruck sind für das Schöpferische, das mächtig geschlechtlich Zeugende, welches das Leben erhält und mit Lust beschenkt." (Aeppli, S.54)


Die Relativität von Sexsymbolen im Traum

Sexuelles im Traum kann Nichtsexuelles bedeuten, und Nichtsexuelles im Traum kann Sexuelles bedeuten (Aeppli, S.49). In Sachen Sexualität im Traum ist also eine absolute Sachlichkeit gefordert (Aeppli, S.54). Bei Freud soll alles eine sexuelle Bedeutung haben, was unmöglich ist (Aeppli, S.49).

Der sexuelle Lebensrhythmus der Frau (Zyklus) spiegelt sich auch im Traumleben (Aeppli, S.50).

Da das Unterbewusstsein die sexuellen Inhalte auch als tierhafte Triebe sieht, zeigt sich die Sexualität im Traum auch häufig in Tierbildern: Stier, Pferd, Hund, Schlange (Aeppli, S.50).

Symbole von Sexualorganen sind ausserdem Früchte und Gemüse, und es gibt massenhaft Redensarten dazu, die im Traum verwendet werden, ohne Rücksicht darauf, ob die Redensarten "unanständig" sind oder nicht (Aeppli, S.51).

Je nach Alter muss man die sexuellen Träume unterschiedlich deuten. Für junge Menschen gelten sexuelle Träume als wirkliche Sexträume (Aeppli, S.51-52), im Alter aber ist mit den sexuellen Träumen "oft eine andere Schöpferkraft als die des Leibes" gemeint (Aeppli, S.52).


Relative Sexträume

Sexuelle Träume zeigen häufig unerlaubte Handlungen mit "unerlaubten Beziehungen", die alle symbolisch zu verstehen sind und interpretiert werden müssen. Nicht geschulte träumende  Personen meinen, unanständige Träume zu haben und lehnen gleich alle Träume ab (Aeppli, S.52-53).

Das Unbewusste erspart uns nichts. Die Träume mache sich über die Bibel und "Christentum" keine Gedanken (Aeppli, S.53). Sex im Traum mit Menschen, die unnahbar sind, die zu tief unten stehen, die eine Ehe in Gefahr bringen würden etc. muss anders interpretiert werden: Die Sexpartner stehen für ein Element, das bei der träumenden Person fehlt oder ergänzt wird (Aeppli, S.54).

Relative Sexträume: Cäsar hat im Traum Sex mit der Mutter Rom

Vorkommnis

Traumbild

Deutung

Cäsar steht vor der Eroberung Roms vor dem Rubikon.

Cäsar sieht im Traum, wie er mit seiner Mutter Sex hat.

Rom ist die "Mutterstadt" Cäsars, und seine Heere werden bald dort "eindringen". Cäsar will sich mit Rom "vereinigen" als Voraussetzung für die Gründung eines grossrömischen Reichs (Aeppli, S.52).

 

Relative Sexträume: Ein Mann erweckt mit der Begattung in den Arm eine gelähmte Frau wieder zum Leben

Eine Frau erlebt einen Schicksalsschlag und ist psychisch gelähmt.

Die Frau sieht im Traum, wie ein undeutlich sichtbarer, sehr ernster Mann, die Frau in den Arm begattet. Den Arm und die Hand durchströmt eine Hitze wie Feuer.

Der Arm und die Hand sind neu befruchtet worden. Die männlich-ernste Kraft der Frau findet den Weg zu Arm und Hand zurück. Die Frau ist wieder arbeitsfähig. Die "Armzeugung" ist erfolgreich (Aeppli, S.52).


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