aus: Ann
Faraday: Positive Kraft der Träume, Gondrom-Verlag,
Bindlach 1996; orig.: Dream Power, Afar Publishers AG
1972
1. Papier und Bleistift, oder
ein Tonbandgerät mit Mikrophon neben dem Bett stehen
haben
2. ein nicht zu grelles Licht neben dem Bett
3. Vor dem Einschlafen soll man sich sagen: "Ich werde
aus einem Traum erwachen" - "Ich werde heue nacht einen
Traum erwischen" etc.
4. Chronische Nichterinnerer sollen sich von einem
Wecker alle 2 Stunden wecken lassen, oder wenigstens
einmal pro Nacht in der zweiten Hälfte des Schlafs, um
einen Traum während einer REM-Zeit zu erwischen
5. Beim Wecken soll man sich ganz vorsichtig im Bett
aufrichten und das matte Licht anschalten. Zu abruptes
Aufwachen kann die Traumerinnerung auslöschen. Manche
Leute behalten den Traum am besten im Gedächtnis, wenn
sie sich im Bett aufsetzen und ihn mit geschlossenen
Augen rekapitulieren, bevor sie das Licht anknipsen.
6. den Traum sofort und so detailliert wie möglich
notieren oder auf Tonband sprechen, ohne wieder
einzuschlafen (S.305)
7. die ersten Deutungen gleich mitnotieren, Parallelen
zum vorhergehenden Tag, die einem einfallen, gleich
mitnotieren, die Empfindungen während und unmittelbar
nach dem Traum aufnotieren, und alles, was man sonst
noch für wichtig hält, denn am nächsten Tag bei der
Analyse ist alles wichtig (S.305-306)
8. Beim Erwachen aus dem Schlaf am Morgen den Traum im
Liegen aufschreiben oder auf Tonband sprechen, mit allen
Assoziationen etc.
9. den Traum nach allen Kriterien durcharbeiten, am
besten noch am selben Tag:
-- zuerst objektive Fakten prüfen, Parallelen zum realen
Leben prüfen
-- den Traum dann als Spiegel betrachten als Reflexion
der Persönlichkeit und der gegenwärtigen Lebenssituation
-- den Traum nach Gestaltrichtlinien ausagieren, um
widersprüchliche Züge der Persönlichkeit aufzudecken und
zu integrieren.
10. die Träume genau datieren und in einer Mappe oder in
einem Ordner aufbewahren, weil Traumserien sehr nützlich
sein können, um doppelsinnige Träume zu erhellen und
psychische Fortschritte festzustellen
11. Wenn immer noch keine Träume kommen, dann kann man
mit Gestalttherapie die Träume selber ansprechen, wieso
sie wohl nicht kommen.
12. Wenn auch nach der Befragung durch die
Gestalttherapie keine Träume kommen, versuche man es mit
der Wachphantasie-Methode, um wenigstens das zu
erfahren, was unterhalb der Bewusstseinsoberfläche vor
sich geht. Bei beharrlicher Durchführung werden die
inneren Kräfte stimuliert, die uns unsere verlorenen
Träume allmählich wiedergeben (S.306).
Die Wachphantasie-Methode braucht ca. 30 Minuten
täglich, in der man nicht gestört werden sollte. Man
entspanne sich in einem Sessel oder im Bett und lasse
seine Gedanken beliebig schweifen. Man denke dabei an
irgend etwas - an eine Person oder eine Situation, in
der man sich während des Tages befand -, und sobald ein
lebhaftes Bild oder eine Phantasievorstellung vor dem
inneren Auge entsteht, so schildere man diese dem
Tonband oder schreibe sie auf. Das erste Bild, das man
sieht, ist im Hinblick auf irgendeinen laufenden
Konflikt oft besonders interessant. Man kann dann sofort
in die Gestalttherapie gehen und einzelne Figuren und
Gegenstände fragen, was für Motive sie haben
(S.308-312).