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aus: Patricia Garfield: Frauen träumen anders (orig.: "Women's Bodies, Women's Dreams" 1988). Über die Wechselwirkung zwischen Körper und Trauma. Ein Führer durch die weibliche Traumwelt. Scherz-Verlag 1989
Empfängnisträume ohne Befruchtung
Kinderträume kommen vor,
-- in der Zeit des Eisprungs und in der Zeit der Empfänglichkeit
-- bei Sehnsucht nach einer Empfängnis und nach einem Kind
-- in Erinnerung an eine Fehlgeburt oder Abtreibung
-- wenn die Beziehung zu Nichten oder Neffen stark sind (S.226).
Kein Kind bekommen können als Alptraum
Alptraum nach der Diagnose, nicht empfänglich zu sein
Vorkommnis
Traumbild
Deutung
Eine Frau (Carla) bekommt die ärztliche Diagnose, sie könne keine Kinder bekommen (S.227).
Die Frau träumt, in ihren Armen würde ein Baby sterben (S.227).
Das sterbende Baby symbolisiert die sterbende Hoffnung auf ein Baby. Die Idee, ein Baby zu haben [also das "Baby", ein Baby zu haben] muss sterben (S.227).
Alptraumhafte Sorgenträume um das Kind
Sorgen um das Kind können sich bis zu Alpträumen steigern, wenn die Mutter ihre Sorgen nicht bespricht und relativiert:
-- die Mutter hat eine übertriebene Sorge um die körperliche oder emotionale Gesundheit des Kindes
-- die Mutter hat die Sorge, sie habe ihr Kind vernachlässigt
-- die Mutter hat Wut- oder Schuldgefühle gegenüber dem Kind (S.226).
Gute Träume über das Kind
Die Mutter träumt gute Träume über das Kind,
-- bei Freude über das Kind
-- bei freudigem Ereignis mit dem Kind (S.226).
Träume mit dem Kind als Projektion: Das Kind stellt die Mutter selber dar oder ein Werk
Die Mutter kann Kinderträume haben, wobei aber das Kind im Traum die Mutter selber darstellt (S.226). Dann ist das Kind im Traum die Mutter selbst oder ein Teil von ihr, der z.B. kostbar oder verwundbar ist (S.227).
oder:
Das Kind symbolisiert das "innere Kind" der Frau, das vielleicht verletzlich oder unreif ist: Es sind aus der Zeit des Traumkindes noch unverarbeitete Gefühle vorhanden (S.226), z.B., wenn das Kind erwachsen ist und die Mutter vom Kind träumt, als es 10 Jahre alt war: Irgendetwas im Leben der Mutter hat ähnliche Gefühle wie damals wiederbelebt (S.227). Manchmal repräsentiert das Alter des Kindes auch eine Zeitspanne, über die man nachzudenken hat, oder einen Zeitpunkt, wenn man das Alter des Kindes rückwärts rechnet (S.227).
oder:
Das Kind im Traum symbolisiert eine Eigenschaft der träumenden Frau, positiv oder negativ (S.226)
oder:
Das Kind symbolisiert ein Projekt, eine Idee, ein Werk oder ein Konzept, das von der Träumenden stammt (S.227).
Kriminelle Mutterträume bis zum schweren psychischen Kindsmissbrauch: Hobbyzwang, Berufszwang
Viele dumme, kriminelle Mütter zwingen ihre Kinder, Hobbys zu betreiben oder Berufe zu wählen, um sich selbst einen "Traum" zu erfüllen [Das Kind soll der "Traum" der Mutter sein]. Diese dummen, kriminellen Mütter dominieren die Wünsche des Kindes dermassen, dass das Kind falsche Hobbys wählt (Zwangshobby) oder eine falsche Berufswahl trifft [Zwangsberuf, mit entsprechenden psychischen Folgen im Erwachsenenleben des Kindes, eventuell bis zur schweren Depression und bis zum Selbstmord].
Kompensative Mutterträume vom Kind bis zum schweren psychischen Missbrauch
Der Frust der Mütter
Der Zwang am Kind durch psychisch-kriminelle Mütter
Die Mutter musste z.B. auf die Ballettkarriere verzichten.
Die Tochter wird zur Ballettkarriere gedrängt, damit vom entgangenen Ruhm etwas von der Tochter auch noch auf die Mutter abfällt, damit die Mutter selbst das Gefühl haben darf, für Ballettkünste indirekt gelobt und geschätzt zu werden (S.215).
Die Mutter ist mit der beruflichen Situation des Mannes unzufrieden.
Die Mutter treibt den Sohn zu einer Karriere an, die ihm gar nicht liegt, die sie aber als prestigeträchtig ansieht. Das Kind soll Stellvertreter der Eltern sein, eine Kompensation vergangener Misserfolge (S.215).
[Die schweren möglichen psychischen Folgen durch psychisch-kriminelle Terror-Mütter
Die kriminelle Mutter wird für das Kind zum Alptraum. Die Zwänge von Terror-Müttern und Terror-Eltern führen beim Kind oft zu schlimmsten psychischen Folgen, wenn das Kind erwachsen wird, z.B.
-- körperliche Verkrüppelung (durch Überanspruchung des Körpers)
-- Angstzustände (da man es solchen Terror-Müttern nie recht machen kann)
-- Helfersyndrome (durch dauernde Schuldgefühle den Eltern gegenüber)
-- Pädophilie in leichten bis zu schwer-kriminellen Formen (als Folge von Spielverboten und Kontaktverboten in der Kindheit und Jugend)
-- keine Entwicklung der Beziehungsfähigkeit und sozialer Kompetenzen (wegen Kontaktverboten in der Jugend)
-- manisch-depressive Erkrankung, bei schweren Formen bis zum Selbstmord (als Folge, dass eigene Ideen nie verwirklicht werden konnten und das Leben ein Sklavenleben im "goldenen Käfig" ist).
Die Psychiatrie therapiert bis heute nur die Opfer-Kinder und die Terror-Mütter werden nie in aus dem Verkehr gezogen.
Die Justiz ist bis heute nicht in der Lage, solche Terror-Mütter zu stoppen oder zu bestrafen. Genugtuung für die Opfer gibt es bis heute nicht, denn wegen "Verjährung" bleiben Terror-Mütter bis heute straffrei].
Mutterträume vom Kind: Entwicklungsträume im Babyalter
So wie die Mutter während der Schwangerschaft träumen kann, wie das Kind aussieht, kann sie nach der Geburt davon träumen, wie sich das Kind entwickeln wird.
Mutterträume vom Kind: Entwicklungsträume im Babyalter
Vorkommnis
Traumbild
Deutung
Viele Mütter mit Säugling (z.B. Mindy mit 6 Monate altem Baby)
Die Mutter träumt, der Sohn sei 1 Jahr alt und laufe herum. Die Mutter findet den Sohn "süss" (S.213).
Die Mutter hat positive Gefühle gegenüber dem Sohn (S.213).
Mutterträume vom Kind: Das Kind ist plötzlich weg
Sorgenmütter machen sich ein Leben lang um die Kinder Sorgen, im Wachzustand wie im Traum (S.221). Wenn kein gesundes Gleichgewicht gefunden wird, sind Alpträume die Folge.
Mutterträume vom Kind: Das Kind ist plötzlich weg
Vorkommnis
Traumbild
Deutung
Viele Mütter mit Säugling, (z.B. Cheryl).
Die Mutter träumt, das Baby sei weg, sucht und findet es aber dann unter einer Decke (S.214).
Die Mutter macht sich Sorgen um das Baby. Die Verantwortung überansprucht die Mutter (S.214).
[Viele Mütter meinen, sie müssten sich für alles verantwortlich fühlen, und stressen sich damit selbst].
Mutterträume vom Kind: Prüfungsträume
Mutterträume vom Kind: Prüfungsträume
Vorkommnis
Traumbild
Deutung
Das Kind geht zur Schule.
Die Mutter träumt, das Kind würde bei einer Prüfung versagen (S.215).
Das Kind braucht bei einer bestimmten Sache Hilfe.
oder:
Das Kind im Traum ist die Mutter selber. Der Mutter steht eine Prüfung in einer Situation bevor (S.215).
Mutterträume vom Kind: Warnträume vor Gefahren im Kleinkindalter
Alarmträume mit verletzten Kindern oder mit Gefahren für das Kind sind Warnungen für die Eltern vor gefährlichen Situation (S.215). Solche für Kinder gefährlichen Situationen spielen in Träumen in Kaufhäusern, auf Strassen, auf Spielplätzen oder an Badeorten etc. (S.216).
Wenn sich gefährliche Situationen bereits ereignet haben, können die Träume auch die Verarbeitung des Geschehenen sein als Ausdruck des Wachzustandes [ein "Nachspieltraum"] (S.216).
Die Warnträume sind eine Bewusstseinsverschärfung, keine Prophetie. Wenn die Mutter Angst hat, vermehren sich natürlich die Warnträume:
-- wenn die Mutter Angst um das Kind hat
-- wenn die Mutter Angst um das seelische Wohl des Kindes hat
-- wenn die Mutter fürchtet, das Kind zu vernachlässigen
-- wenn die Mutter mit dem Traum eine emotionale Schädigung bei sich selbst ausdrückt [also projiziert: Wenn ihr "eigenes Kind" verletzt ist].
[Übertriebene Angst der Mutter schränkt Kindheiten ein
Übertriebene Angst der Mutter und zu viele Warnträume scheinen auch auf eine allgemeine Angst vor der Welt hinzudeuten, die tiefere Gründe bei der Mutter hat. Die übertriebene Angst kann zu massiven Einschränkungen von Kindheiten führen. Die Mutter selbst hat das Gleichgewicht nicht und sollte bei anderen Eltern im Bekanntenkreis, bei kompetenten Lehrpersonen, in einer Lebensberatung oder bei einem Therapeuten Rat holen].
Gegenwehr bei Warnträumen
Patricia Garfield rät, bei Warnträumen das aktive Eingreifen in den Traum zu praktizieren, um dem Kind im Traum zu helfen (S.216).
Mutterträume vom Kind: Warnträume vor Gefahren im Kleinkindalter
Vorkommnis
Traumbild
Deutung
Die Mutter (Moira) hat mehrere Kinder. In ihrer Heimatstadt hat vor Kurzem ein Einbrecher einen Bub belästigt (S.216).
Die Mutter träumt, sie stehe mit ihren Kindern auf einem Platz. In der Nähe steht eine Schlange Männer aus dem Staatsgefängnis. Der ältere Sohn geht zu den Männern. Die Mutter ruft ihn zurück, er hört aber nicht. Einer der Männer vergewaltigt ihn. In höchster Erregung wacht die Mutter auf (S.216).
Der Traum ist eine Mischung von Warntraum und Nachspieltraum. Vielleicht fühlt sich die Mutter besonders verwundbar [oder fühlt ihre Kinder gefährdet].
[Das Hinlaufen zu den Männern kann auch darauf hindeuten, dass z.B. der Vater in der Familie fehlt, oder dass der Vater bereits den Sohn missbraucht hat. Die Vergewaltigung mitten auf dem Platz scheint sehr merkwürdig].
Mutterträume vom Kind: Warnträume vor Gefahren mit Eingreifen der Mutter
Vorkommnis
Traumbild
Deutung
Mutter (Chloe) mit kleinem Sohn.
Der kleine Bub spielt mit Freundinnen auf einer Klippe. Da fällt er hinunter. Die Mutter sieht es und schafft es, ihn aufzufangen (S.216).
Die Mutter löst die Situation mit Hilfe für das Kind. Im Wachzustand wird sie ähnliche Situationen bewältigen (S.217).
Mutterträume vom Kind: Träume während der Pubertät des Kindes
Jugendliche fordern die Eltern heraus, denn die Vorstellungen sind nicht mehr dieselben wie im Kindesalter. Ausserdem spielen die Hormone bei den Jugendlichen verrückt und die Experimente mit dem ersten Liebesleben stehen an. Die Eltern müssen zwei Komponenten in Einklang bringen:
-- den Jugendlichen gewisse Unabhängigkeiten gestatten
-- die Jugendlichen in eine förderliche Entwicklung lenken (S.220).
Mutterträume vom Kind: Träume während der Pubertät des Kindes
Vorkommnis
Traumbild
Deutung
Eine Mutter (Patricia Garfield) hat eine pubertäre Tochter.
Die Mutter träumt, die Tochter sei in Gefahr.
[Die Tochter ist in Gefahr].
oder:
Die Tochter symbolisiert die Mutter als Figur im Traum. Die Mutter selbst ist in Gefahr. Die Traumfigur ist Projektion (S.219).Eine geschiedene, alleinerziehende Mutter (Ginny) hat eine 13 Jahre alte rebellisch erscheinende Tochter, die Eigenschaften des Ex-Mannes hat, die der Mutter nicht gefallen (S.220).
Die Mutter träumt, wie sie die Tochter zur Tante (zur Schwester der Mutter) schickt, damit die Tochter weniger Schwierigkeiten habe. Es ist das Haus, wo die Mutter aufgewachsen ist. Als die Mutter die Tochter bei der Tante abholen will, hat sich die Tochter aus der Sicht der Mutter zum Schlechten hin verändert. Die Tochter schläft wahllos herum, ist frech, bläst der Mutter Zigarettenrauch ins Gesicht und hat billiges Parfum aufgetragen, wie ein "Strassenmädchen" (S.220). Die Tochter: "Dein Pech, wenn es dir nicht gefällt!" Die Mutter ist verzweifelt, denn die Tochter ist das Gegenteil von dem, was sich die Mutter für sie gewünscht hat (S.221).
Der Traum übertreibt. Der Traum ist ein Warntraum, die Kommunikation mit dem Kind aufrechtzuerhalten und die Ohren steif zu halten bei Lehrpersonen, Schulberatern, Therapeuten. Der Traum kommt mehrmals [was auf eine nicht gelöste Situation, also auf ein echtes Kommunikationsproblem hindeutet]. Die Eigenschaften, die die Mutter bei der Tochter in Wirklichkeit stören, sind die Eigenschaften des Ex-Mannes. Die Mutter projiziert also, und im Traum wird sie von der Tochter ausgelacht (S.221).
[Es ist auch die Mutter, die gegen die Tocher rebelliert].
Mutterträume vom Kind: Träume über die Pubertät des Kindes bei einem zweiten Mann
Die Pubertät der Kinder wird dann sehr schwierig, wenn die Mutter ein zweites Mal geheiratet hat.
[Die Mutter hat sich aus Sicht der Kinder das Recht genommen, den Vater auszutauschen. Wieso sollen dann die pubertären Kinder nicht auch eine freie pubertäre Partnerwahl treffen, wie sie wollen? Der verschärfte Konflikt ist vorprogrammiert].
Die Mutter fühlt sich dann oft zwischen den Bedürfnissen der Kinder und des neuen Ehemannes hin- und hergerissen (S.218-219).
Mutterträume vom Kind: Träume über die Pubertät des Kindes bei einem zweiten Mann
Vorkommnis
Traumbild
Deutung
Eine zum zweiten Mal verheiratete Mutter (Patricia Garfield) hat eine 12-jährige Tochter (Cheryl) aus erster Ehe. Die Mutter sorgt sich um die Auswirkungen bei der Tochter. Die Mutter ist mit dem zweiten Mann auf einer kurzen Ferienreise (S.217).
Die Träumende sieht im Traum, wie sie von einem fremden Ort aus mit der Tochter telefoniert. Da wird die Telefonleitung unterbrochen. Die Mutter ruft eine Telefonistin an und will die Nummer der Tochter durchgeben, um eine neue Verbindung herzustellen. Die Zahlen auf dem Zettel sind aber mit anderen Zahlen vermischt, so dass die Nummer der Tochter kaum lesbar ist. Die Mutter versucht, sich an die Nummer zu erinnern. Da wacht sie frustriert auf (S.217).
[Der Widerspruch, dass zuerst eine Verbindung bestand, nachher aber die Nummer nicht mehr lesbar sein soll, wird nicht erklärt].
Die Verbindung via Telefonzentrale ist teuer. Die Mutter macht es sich teuer, die Verbindung mit der Tochter zu halten (S.217-218). Die unterbrochene Verbindung zur Tochter ist nur schwer wiederherzustellen, aber die Mutter will die Verbindung unbedingt. Sie kommt aber nicht zustande, wenn nebendran noch ein neuer Mann da ist. Der Traum deutet an, dass die Verbindung zur Tochter ganz abbrechen könnte (S.217-218).
[Vielleicht hat sich die Telefonnummer der Tochter mit derjenigen des Mannes vermischt].Dieselben Frauen. Die Tochter Cheryl hat kurz vor dem 13. Geburtstag die Menarche. Die Belastung mit hormonellen Schüben bei der Tochter und neuen Lebenssituationen wird riesig (S.218).
Die Mutter träumt, ein Haus würde durch einen Sturm zum Wackeln gebracht: Stühle und Tische fallen, Sachen fallen von den Wänden, alles ist verzerrt. Die Mutter hält den Stuhl fest, wo die Tochter sitzt. Die Tochter plaudert vor sich hin, ohne die Situation zur Kenntnis zu nehmen. Die Mutter regt sich auf, dass die Tochter sich nicht selber auf dem Stuhl halten will. Die Tochter fühlt sich schwer an (S.218).
[Das Haus ist die Mutter selber, die einen pubertären Sturm der Tochter aushalten muss. Die Stühle, Tische und Sachen symbolisieren wahrscheinlich alte familiäre Vorstellungen, die nun zusammenfallen und nicht mehr gelten].
Es passiert ein Sturm, ein Ausbruch, und die Mutter will ihn verhindern. Die Mutter will die Tochter weiter schützen, aber dauernd stützen will sie sie auch nicht. Die Tochter fühlt sich schwer an, heisst: Die Tochter macht es der Mutter schwer (S.218). Nach ein paar Jahren pendelt sich gegenseitiger Respekt ein (S.219).
Mutterträume vom Kind: Stiefmütter und Stiefkinder
Die Stiefkinder können bis zur neuen Heirat nett sein, dann aber die neue Ehe sabotieren [z.B. wenn die Kinder gesehen haben, wie die neue Frau die eigene Mutter "ausspannt"].
Streitigkeiten um Stiefkinder können sehr aggressiv werden, denn die liebenden Erinnerungen an die Säuglings- und Kleinkinderzeit fehlen. Viele Stiefeltern sind dann überfordert (S.223).
Stiefmütter haben eine undankbare Ausgangsposition. In den Märchen kommen nämlich viel mehr böse Stiefmütter als gute Stiefmütter vor. In Realität nimmt die Anzahl Stiefmütter aber immer mehr zu und wird fast normal. Nach den ersten Krisen kommt dann jeweils Sympathie zustande. Manchmal kommt es auch zu "bösen Überraschungen" (S.222).
Dasselbe gilt für Stiefväter. [Stiefväter kommen in den Märchen praktisch nicht vor]. Die Stiefväter fühlen sich manchmal durch die Stiefkinder der Frau betrogen und meinen, die Kinder würden die neue Beziehung verderben (S.222-223).
Gemäss Patricia Garfield können Stiefeltern mit Stiefkindern höchstens Freundschaften schliessen. Stiefeltern können nie ein Ersatz für die leibliche Mutter oder den leiblichen Vater sein. Wenn es eine gute Freundschaft wird, hat man Glück gehabt (S.225).
Mutterträume vom Kind: Stiefmütter und Stiefkinder
Vorkommnis
Traumbild
Deutung
Eine Frau in zweiter Ehe (Fiona) muss mit 3 Stiefsöhnen umgehen. Zu zwei Stiefsöhnen kann sie Vertrauen herstellen, zum dritten aber nicht. Sie hat Angst vor seiner Feindseligkeit und Gleichgültigkeit. Er verunmöglichst eine gute Beziehung. Die Mutter meint, er mache sie "fertig". Derzeitige Situation: Die Eltern werden den dritten Stiefsohn vom Flughafen abholen (S.223).
Die Mutter träumt vor dem Abholen des Sohnes am Flughafen: Sie träumt, sie sei mit dem Hund im Auto zum Flughafen unterwegs und fahre den Kanälen entlang. Es sind viel mehr Kanäle als real (S.223). Das Auto landet plötzlich in einem Kanal mit grünem, brodelndem und unverdünnten Abwasser. Trotz aller Mühe gelingt das Aussteigen aus dem Auto nicht. Der neue Mann der Frau steht am Ufer und sagt, sie solle stillhalten. Er rettet Frau und Hund aus dem Abwasser (S.224).
[Ob die Kanäle auch in Realität Abwasser führen, bleibt ungeklärt]. Die Frau verliert die Kontrolle. Das Abwasser symbolisiert die beschissenen Gefühle. Die Frau droht, darin zu ertrinken. Der Hund symbolisiert den Selbstschutz. Den Mann erlebt die Frau als hilfreich (S.223).
[Vielleicht will die Frau Vorstellungen durchsetzen und der dritte Sohn lässt es als einziger nicht zu, oder die Söhne wurden nie gefragt, ob der Vater wieder heiraten soll. Vielleicht hat die neue Frau die Mutter der Söhne "ausgespannt". Dann würden die Abwasserkanäle die Scheisse symbolisieren, die die Frau selber produziert hat, und da kommt sie tatsächlich nie wieder heraus. Das bleibt alles ungeklärt].Dieselbe Frau (Fiona) erlebt ein unangenehmes Treffen mit dem dritten Stiefsohn (S.224).
Die Stiefmutter träumt, sie sei mit dem zweiten Mann in einem grossen Haus in einem oberen Stockwerk, wo Rohre der Senkgrube ("Gülleloch") herausschauen. Ein Arbeiter macht sich daran, die Verstopfung in den Rohren zu beseitigen (S.224), die sich seit 100 Jahren angesammelt hat. Die Frau befürchtet eine vulkanische Explosion, dem Mann ist es egal. Wie ein blendender Blitz fliegt alles heraus und fliegt alles der Frau ins Gesicht. Es fühlt sich an, als ob die Augenlieder angebrannt wären. Da wacht die Frau auf (S.225).
Die Frau meint, der dritte Stiefsohn bewerfe sie mit Scheisse. Die Frau meint, der Stiefsohn werde 100 Jahre Krieg machen. Die Senkgrube symbolisiert die unterdrückten Gefühle der Mutter gegenüber dem Stiefsohn, und irgendwann wird das explodieren (S.225).
[Eine andere Interpretation ist wahrscheinlicher: Die Stiefmutter hat die Mutter "ausgespannt" und der dritte Stiefsohn rebelliert ein Leben lang gegen das Manöver der neuen Stiefmutter. Hier scheint etwas zu wenig recherchiert].
Mutterträume vom Kind: Der Einbrecher symbolisiert eine schwere Krankheit
Mutterträume vom Kind: Der Einbrecher symbolisiert eine schwere Krankheit
Vorkommnis
Traumbild
Deutung
Eine Mutter (Lorene) mit 4 Kindern hat seit einigen Jahren die Diagnose Brustkrebs. Die Mutter träumt mehrmals von Einbrechern (S.219).
Einbrechertraum: Die Mutter träumt mehrmals, mehrere Einbrecher würden in ihr Haus eindringen und die Familie bedrohen. Sie organisiert jeweils die Flucht der Kinder und vertreibt dann die Einbrecher, manchmal hilft der Mann, manchmal auch ohne Mann (S.219).
[Das Haus ist die Mutter selbst. Die Einbrecher symbolisieren die Krebserkrankung. Die Kinder sollen von der Krankheit der Mutter nichts wissen...]
Träume nach Fehlgeburten oder nach Abtreibungen: Die Kinder im Traum
Es braucht lange, bis eine Frau akzeptiert, dass eine Fehlgeburt passiert ist oder dass Abtreibung nötig war. Das Unterbewusste behält die Ungeborenen im Unterbewusstsein fest und kann sogar die Kinder zeigen, die geboren worden wären.
Träume nach Fehlgeburten oder nach einer Abtreibungen: Die Kinder im Traum
Vorkommnis
Traumbild
Deutung
Eine Mutter (Flora) hat 4 erwachsene Kinder, hat aber auch 3 Fehlgeburten erlitten, davon 2 nach dem letzten Kind. Eine ihrer Töchter hat gerade eine Abtreibung hinter sich (S.221-222).
Die Mutter träumt wieder, sie bekomme ein Baby. Sie sieht im Traum, wie sie das Baby stillt und pflegt (S.221)
Die Mutter will noch mehr Kinder. Sie wird mit den Fehlgeburten nicht fertig, und die Abtreibung der Tochter macht die Mutter innerlich rasend. Die Mutter will das Kind haben und nähren, das abgetrieben wurde (S.222).
Die Mutter träumt immer wieder vom Baby. Es ist jeweils gewachsen und wirkt gesund (S.221).
Eine Schwangere im 4. Monat (Cassie) muss aus medizinischen Gründen abtreiben. Die Ärzte bestehen darauf. Die Abtreibung wird vollzogen. Nach der Abtreibung hat sie wiederholt Träume von Babys.
Die Frau sieht im Traum, wie sie verschiedene Babies in den Händen hält, männlich oder weiblich, und sie ist nicht sicher, ob es ihres ist, oder teils ihres, teils von jemand anders. Die Frau ist im Traum nicht traurig, aber hinterher tut es sehr weh (S.161).
Die Träumerin lernt durch den Traum das traurige Geschehen akzeptieren. Der Traum erleichtert die seelische Heilung, die Verarbeitung und den Neubeginn. Und 3 Jahre danach ca. wird sie wieder schwanger (S.161).
Dieselbe Frau (Cassie) ist wieder schwanger geworden. Sie ist im 5. Monat schwanger. Sie erwartet ein Mädchen. Sie hatte vor 4 Jahren die ungewünschte Abtreibung, einen Buben.
Die Träumerin sieht sich im Traum zum Haus ihrer Freundin gehen und denkt, sie wolle nach der Geburt dort wohnen. Im Haus kommt ihr das Haus sehr gross vor, viel grösser als das reale Haus der Freundin. Auf einem grossen Bett spielen viele Babies nackt. Das Bett ist überfüllt. Sie sieht ein weiteres, kleineres Zimmer, wo sie wohnen wird. Da schwimmt ein 4 Jahre alter Bub in einem goldenen Aquarium bis zum Kopf im Wasser, abgedeckt mit einem Plastikbehälter mit Luft. Die Träumende meint zuerst, er ertrinke dort drin. Der Bub fühlt sich aber wohl dort, ist glücklich und lächelt.
Der Traum ist eine Sicht ins Innere der Schwangeren. Das Haus (grösser als normal) ist die Träumende selbst (dicker als normal). Die vielen spielenden Babies symbolisieren das Potential, noch mehr Kinder zu bekommen. Das Aquarium symbolisiert die Gebärmutter (S.162). Der 4 Jahre alte Bub symbolisiert eine unerwünschte Abtreibung eines männlichen Fötus vor 4 Jahren. Da der Bub lächelt, scheint die Schwangere die Vergangenheit akzeptiert zu haben und scheint sich auf das neue Kind zu freuen (S.162-163).
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