aus: Ann Faraday: Positive Kraft der
Träume, Gondrom-Verlag, Bindlach 1996; orig.: Dream
Power, Afar Publishers AG 1972
Gestalttherapie
zur Erkennung innerer Deutungen
Diese Träume bleiben mit einfacher Deutung oder mit
Assoziationen ohne grosse Aussage. Man muss die
Gestalttherapie von Perls anwenden, um in die tiefen
Sinnzusammenhänge des Traums zu gelangen, die
verschiedenen Traumpersonen "ausagieren", die
Traumfiguren von deren Innern her ansprechen. Diese
tiefschichtigen Träume stellen ein Geschehen im tiefsten
Unterbewusstsein des Menschen dar (S.220).
Indem man jede Traumfigur für sich zu Wort kommen lässt,
erkennt man, was jede Traumfigur zu sagen hat (S.220):
Der Traum zeigt unterdrückte Aspekte der träumenden
Person (S.220-221), eine Sicht ins Innere, eventuell die
"inneren Stimmen" der Kindheit (S.235). Oft wirkt dabei
ein terroristischer Vater oder eine terroristische
Mutter im Unterbewusstsein nach (S.249).
Die Traumfiguren kommen zu Wort
Allgemein sollen zuerst die auffälligsten Figuren zu
Wort kommen, indem man sich in sie hineinversetzt
(S.221). Dann soll man die Figuren miteinander sprechen
lassen, bis irgendwo Konfrontationen entstehen. Dort ist
dann ein "Knoten" gefunden, den es zu lösen gilt
(S.222).
Ist noch kein Sinn des Traums gefunden, kann man auch
Gegenstände personalisieren und über ihre Eigenschaften
und ihren Daseinszweck sprechen lassen. Meistens brechen
dann die verborgenen "Knoten" hervor
(S.222).
Es folgt die Topdog-Underdog-Auseinandersetzung zwischen
Unterdrückern und Unterdrückten (S.222).
Daraufhin kann man alle restlichen Traumfiguren und
Traumgegenstände auf ihren Daseinszweck und eventuelle
Konflikte überprüfen. Die wichtigsten Botschaften kommen
gemäss Faraday oft von Traumfiguren, die nur angedeutet
sind, die nur indirekt erwähnt sind (S.222).
Neue Bedürfnisse erkennen - neue Elemente integrieren
Dadurch, dass jede Traumfigur zum Sprechen kommt, werden
auch die Emotionen der Traumfiguren mitgelebt. Der
"Blick nach innen" gelingt und damit werden neue
Bedürfnisse erkannt (S.223) und können in die
Persönlichkeit integriert werden (S.224).
[So werden jeweils die Verursacher und Manipulanten der
Kindheit festgestellt, die zu den selbstauferlegten
Zwängen im Leben geführt haben, z.B.:
-- ein auffälliges, schreckliches
Märchen
-- eine auffällige Fabel, wo ein
Tier immer gewinnt, ein anderes immer verliert
-- eine immer wieder wiederholte Warnung des
"Christentums", dass Sex Sünde sei
-- eine immer wieder wiederholte Warnung des
Kapitalismus, dass ohne Gewinn die Welt zusammenbrechen
würde etc. etc.].
Inzwischen bedienen sich auch z.T. die Jungianer der
Technik des "inneren Dialogs", um Träume
aufzuschlüsseln, aber ohne Haltung, Gestik und Ausdruck
zu berücksichtigen (S.285).
Terror-Väter und Terror-Mütter - Terror-Eltern
(Topdogs) "in Gnaden entlassen"
Die terroristischen Väter und die terroristischen
Mütter, die im Unterbewusstsein in den Opfer-Kindern
noch nachwirken, können mit dem Aufbau von inneren
Gegenstimmen neutralisiert werden. Faraday sagt es so:
"Unsere Eltern müssen nicht nur uns entlassen -
wir müssen auch lernen, sie zu entlassen."
(S.249)
oder: Wir müssen unsere kriminellen Eltern "in Gnaden
entlassen." (S.253)
Perls verlangt als letzten Schritt der Therapie, den
Eltern zu vergeben und sie zu "entlassen" (S.253). [Da
hat Perls aber eine sehr grosse Gewalttoleranz].
Verdrängte Elemente (Underdogs) in Kisten, Kellern
und in Kerkern bergen Schätze
Träume, wo etwas in Kisten, Kellern oder in Kerkern
eingeschlossen ist, weisen auf verborgene Schätze hin,
die mit Perls Gestalttherapie "gehoben" werden können.
Irgendein Mechanismus im Leben hat sie dort "vergraben"
und so Löcher im Leben hinterlassen. Es gilt, die
Mechanismen des "Vergrabens" zu entdecken, um die Löcher
im Leben zu "füllen", um die Ganzheit wiederherzustellen
(S.249).
Verdrängte Elemente wirken zerstörerisch
Verdrängte Elemente (Underdogs) machen sich bemerkbar
durch gemeines, heimtückisches und zerstörerisches
Verhalten (S.257). Alles, was irgendwie verbannt oder
eingeschlossen ist, sind wahrscheinlich verleugnete
Teile der Persönlichkeit und sollten reintegriert werden
(S.259).
Underdogs bei der Psychoanalytikerin und die
Wirkungen
Im Fall der Psychoanalytikerin (Ann Faraday) äussern
sich die verdrängten Underdogs durch kleine
Zusammenbrüche, die sie erleidet, oder durch
widersprüchliches Verhalten: Sie wirft anderen vor, sie
werde vernachlässigt. Dabei gibt sie sich immer als
starke und selbständige Person. Die Psychoanalytikerin
erwartet von den Mitmenschen (bis zur Entdeckung ihrer
beiden seelischen Seiten: Hilflosigkeit und
Unabhängigkeit), dass sie ihre Gefühle erraten würden,
ohne sie preiszugeben, [eine Unmöglichkeit, die zu
auffälligen Reibereien führt] (S.257).
Warnträume mit innerer
Deutung
Warntraum mit innerer Deutung:
Der Sohn traut dem Vater nicht |
Vorkommnis |
Traumbild |
Eine
Familie hält wöchentliche Familienbegegnungen
ab, wo Sorgen, Ärgernisse, Träume und Vorhaben
besprochen werden. Da hat der 15-jährige Sohn
einen Traum (S.271). |
Der
15-jährige Sohn sieht im Traum, wie zwei Männer
an einem Tisch Geschäftsverhandlungen abhalten.
Einer liefert Daten, der andere schreibt die
Daten in eine Agenda auf. Da stehen sie auf,
schütteln sich die Hände, wahrscheinlich zum
Geschäftsabschluss. Da öffnet sich unter
demjenigen, der die Informationen aufgeschrieben
hat, plötzlich der Boden und er wird vom Boden
verschluckt (S.271). |
Deutung
Der Kaufmann, der die Informationen
aufgeschrieben hat, muss ein Betrüger sein, der
die Informationen gegen die Partner einsetzt und
nur spioniert. Der Sohn assoziiert damit den
Vater.
Als das Thema in der Familienrunde besprochen
wird, gestehen auch andere, sie hätten über den
Vater dasselbe Gefühl, dass der Vater die
Informationen der Begegnungsabende gegen die
Familie verwenden könnte. Der jüngere Sohn gibt
sogar an, er habe beschlossen, sich insgeheim
nicht mehr an den Beichten zu beteiligen. Der
Vater verspricht, sein Verhältnis zu überprüfen
(S.271) und auf Zeichen von moralischen
Wertungen zu durchsuchen (S.271-272). Er fordert
insbesondere die Kinder auf, beim nächsten
Verdacht Meldung zu machen (S.272). |
Blockadeträume mit innerer Deutung
Blockadetraum mit innerer Deutung:
Die Prägung durch die Fabel vom Hasen und der
Schildkröte |
Vorkommnis |
Traumbild |
Ein Mann
(Joseph) wird als Bub geprägt durch eine Fabel
von Aesop über einen Hasen
und eine Schildkröte, wo die Schildkröte mit
ihrer Lebensart "Langsam
aber sicher" immer besser abschneidet als der
Hase, der an jedem Ort anhält, weil er denkt, er
könne sich das leisten (S.226-227). |
Der Bub
träumt als Mann, dass er immer nur kleine
Schritte im Leben machen dürfe, und grosse
Schritte kommen nicht in Frage. Seine Träume
rebellieren gegen den Kauf eines Hauses, und am
Ende sitzt er mit der Frau in einem Schnellzug,
obwohl er einen Bummelzug nehmen wollte. Er
fährt an seiner Station vorbei mitten ins
Zentrum von London (S.225-226). |
Deutung
Der Schnellzug sagt: Wer zwischen den Stationen
aussteigen will, muss den Bummelzug nehmen
(S.224).
Der Bummelzug sagt: Der Schnellzug kommt sich
grossartig vor, aber der Bummelzug dient viel
mehr Leuten, weil er eben überall hält (S.225).
Der Schnellzug sagt: Bummelzüge sind doch
langweilig. Die fahren so langsam wie ein alter
Elefant, und das im Jet-Zeitalter! (S.225)
Der Bummelzug sagt: Der Schnellzug ist manchmal
viel zu schnell und muss vor seinem Ziel dann
lange warten, weil eine Einfahrt nicht frei ist.
Und dann kommt der Bummelzug auf einem anderen
Gleis noch vor ihm an, wie in der Fabel von
Aesop vom Hasen und der Schildkröte (S.225).
Erst da entdeckt der Mann, dass er von Grund auf
von der Fabel von der Hase und der Schildkröte
geprägt ist. Er muss eine korrigierende
Gegenstimme aufbauen, um das extreme Verhalten
"Langsam aber sicher" zu korrigieren, das bei
ihm eine Blockade bewirkt (S.226-227), [z.B.
eine Stimme, die sagt: "Ich darf springen!"] |
Blockadetraum mit innerer Deutung:
Die Prägung durch sexfeindlichen
Terror-Puritanismus |
Vorkommnis |
Ein Mann
(Jack) war noch nie in Afrika, träumt aber von
Afrika (S.228). |
Traumbild |
Der Mann
sieht im Traum, wie er in Südfrankreich ist und
eine Reise nach Afrika vorbereitet, wo er vor
Kurzem war, wo Spinnen ins Bett kriechen und
sich dreimal in seinen Solarplexus eingraben.
Nach dem dritten Mal sterben sie. Aber es kommen
immer genug Spinnen nach (S.228). Er will
unbedingt das erste Flugzeug nach Afrika nehmen
(S.229). |
Deutung
Der Träumende sagt: Spinnen sind das einzige,
was Afrika für ihn unattraktiv macht (S.229).
Afrika sagt: Die Spinnen zapfen beim Solarplexus
Energien ab. Die Energie soll für den
Zivilisationsprozess in Afrika eingesetzt
werden. Die Europäer spenden freiwillig nur
einen Teil der Energie, also müssen Spinnen
eingesetzt werden, die den Europäern die ganze
Energie nehmen. Die Europäer würden ihre Energie
bei einem Afrika-Aufenthalt ja sonst nur
verschwenden (S.231) mit Tanzen, Schwimmen,
Reiten und Sex (S.230).
Bei der Untersuchung, woher die Sexfeindlichkeit
kommt, deckt der Träumende einen sexfeindlichen
Vater auf, der immer von Yogis schwärmte, die
ohne Energieverschwendung das ewige Leben
kennen. Der Vater ist z.B. ein Fan vom Mystiker
Ramakrischna, der behauptet, Frauen würden krank
machen und Schmerzen verursachen wie ein
Stachelfisch. Dieses Bild erinnert an die
stechenden Spinnen (S.231).
Der träumende Mann entdeckt, dass sein Inneres
von den rigiden Vorstellungen des Vaters
beherrscht ist, eine moralisch-sadistische
Despotie. Der Mann stellt fest, dass er die
Sexualität nie richtig genossen hat (S.232).
Der Auslöser des Traums ist ein Buch von Blakes,
das er am Tag vor dem Traum gelesen hat: "Die
Hochzeit von Himmel und Hölle". Eine Stelle über
Energien im Leben ist der Auslöser (S.232).
Massnahme: Der Mann muss sich von den
unterbewussten, rigiden Vater-Vorstellungen
lösen lernen (S.233). |
Blockadetraum mit innerer Deutung:
Ratten und Mäuse auf dem steifen Körper |
Vorkommnis |
Traumbild |
Deutung |
Eine
Psychoanalytikerin (Ann Faraday) geht in einen
Kurs für Sensitivitätstraining und lernt, durch
Luftanhalten die Gefühle für einen Moment
abzuschalten. Sie übertreibt es aber (S.235). |
Die
Psychoanalytikerin sieht im Traum, wie sie steif
und regungslos auf einem Bett oder am Boden
liegt. Auf der einen Seite von ihr liegt ein
Mann, auf der anderen Seite steht ein Käfig mit
weissen Mäusen oder Ratten, die über ihren
Körper laufen oder sich sogar auf ihre Brust
oder auf ihre Kehle legen, so dass sie kaum noch
Luft bekommt. Sie erwacht dann jeweils mit dem
Gefühl, gewürgt zu werden. Bei anderen Träumen
befördert der Mann die Tiere wieder in den
Käfig. Wiederholungstraum
(S.235). |
Ratten und
Mäuse mit langen Schwänzen sind Penissymbole.
Die sexuellen Impulse überwältigen die träumende
Frau (S.235). Aber woher kommt die körperliche
Hemmung, so hilflos gegen Ratten und Mäuse zu
sein? Die Träumende muss sich fragen, wieso sie
steif und regungslos daliegt. Sie entdeckt, dass
sie dies im Kurs für Sensitivitätstraining
gelernt hat. Sie muss erkennen, dass sie dies
innerlich überbetont hat und nimmt einen
weiteren Kurs, um es sich abzugewöhnen. Der
Traum verschwindet (S.236). |
Blockadeträume und Auflösung der
Blockade: Traumreihe
Traumbild 1
Blockadetraum mit innerer Deutung: Das
Klistier am Hintereingang der Königin (Queen) |
Vorkommnis
Ein Mädchen (Ann Faraday) wird von der Mutter,
die aus dem Arbeitermilieu stammt, dauernd
terrorisiert (S.247). Die Mutter ist eine
Möchtegern-Bessere, arm aufgewachsen und meint,
sich von allen sozialen Bindungen von der Armut
befreien zu müssen. Für die Tochter ist die
Mutter zuerst wie eine Königin (S.246). Das
Problem ist nur, dass die Mutter von der Tochter
verlangt, sich auch wie eine Königstochter
aufzuführen, denn die Mutter ist bestrebt, dass
ihre Tochter eines der "feinen" Kinder der
"feinen Leute" wird. Die Tochter wird total
verzogen, muss aber gleichzeitig parieren und
wird endlos von beiden Eltern terrorisiert
(S.249). [Die Position des Vaters wird nicht
geschildert].
Der Terror besteht aus "korrekt" sein, "sauber"
sein, "ruhig" sein, "ordentlich" sein, und sogar
der Stuhlgang wird nach der Uhr mit Klistier
geregelt (S.246). Die
Klistierspritze löst bei der Tochter regelmässig
Unbehagen aus, unterbewusst aber auch eine
gewisse Erregung (S.106). Alles, was für die
Eltern nicht "fein" ist, wird mit "Slum"
assoziiert. Entsprechend wächst die Rebellion
der Tochter gegen den Eltern-Terror (S.247).
Als junge Erwachsene ist die Tochter (Ann
Faraday) für die Terror-Eltern eine "Königin".
Sie macht aber alles andere als
"Königinnenarbeit": Sie zieht in ganz Europa
herum und verrichtet alle möglichen
Drecksarbeiten, quasi als "verkleidete Königin".
Dann aber kehrt sie nach ein paar Jahren nach
Hause zurück und begibt sich in dieselbe
Situation wie in der Kindheit: Sie heiratet
einen Mann, der sie bei "unschicklichem"
Benehmen so terrorisiert wie früher die Eltern,
und die nun erwachsene Tochter (Ann Faraday) ist
so zwiespältig geworden wie die Mutter. Es steht
ein langer Weg der Analyse bevor, um das
seelische Gleichgewicht zu finden (S.247). |
Traumbild 1
Die Psychoanalytikerin (Ann Faraday) sieht im
Traum, wie sie am Hintereingang des
Buckingham-Palasts auf die Rückkehr der Königin
wartet (die Queen). Die wartende Frau wird dabei
immer aufgeregter bis zur Unerträglichkeit. Da
klingelt der Wecker und die Psychoanalytikerin
wacht enttäuscht auf (S.106). |
Deutung
Die Psychoanalytikerin hat keine spezielle
Beziehung zur Königin. Gemäss Freud-Analytik
(S.244) symbolisiert die Königin die Mutter. Der
Wagen der Königin hat normalerweise eine
schwarze Motorhaube. Diese erinnert an das
schwarze Ausgussröhrchen der regelmässigen
Klistierspritze der Mutter in den Anus. Die
Aufregung im Traum bezieht sich nicht auf die
Königin, sondern auf die täglich mehrmals in den
After eindringende Klistierspritze der Kindheit.
Die unterbewusste Erregung kommt im Traum zum
Durchbruch (S.106).
Ann Faraday fragt sich, wieso denn die Königin
durch den Hintereingang nach Hause fährt.
Die Königin sagt: Eine Königin ist immer in
einer seelisch gespaltenen Situation und hat
viele Verbote zu beachten. Die Königin fährt
durch den Hintereingang, weil der Wagen dann
langsam fahren muss und so mehr Kontakt zum
wartenden Volk möglich sind. So könne sie gegen
die Palastangestellten die Verbote etwas
umgehen. Die Palastbeamten bezeichnen ja das
Volk als "Tiere" (S.245). Abwechslung ist für
die Königin nicht erlaubt, denn die Königin muss
dem Lande "dienen". Die Königin schlussfolgert,
sie könne nur verkleidet unter die Leute gehen
(S.246). |
Massnahmen
Die Psychoanalytikerin muss lernen, die falsche
Prinzessinnen-Rolle bzw. jetzt Königinnen-Rolle
abzulegen. Der Gang durch die Hintertür wird
nicht mehr nötig sein, sondern der offene und
ehrliche Gang durch den Haupteingang (S.248),
[wobei sie nicht mehr in ein Schloss eintreten
wird, sondern ein normales, aber gut
ausgestattetes Haus bevorzugt]. |
Traumbild 2 |
Traumbild |
Deutung |
Die
Psychoanalytikerin (Ann Faraday) sieht im Traum
die Mutter mit Penis. Die Mutter vergewaltigt
die Tochter im Anus. Wiederholungstraum (S.106). |
Die Mutter
mit dem Penis ist die Mutter mit dem Klistier,
mit der die Tochter täglich mehrmals im Anus
vergewaltigt wurde (S.106).
Inzwischen hat sich das Gefühl im
Erwachsenenalter umgedreht: Bei jedem Stuhlgang
empfindet die Psychoanalytikerin ein Gefühl des
sexuellen Höhepunktes (S.106). |
Traumbild 3 |
Traumbild |
Deutung |
Die
Psychoanalytikerin (Ann Faraday) sieht im Traum,
wie sie gekrönt wird, irgendwo in den
Niederlanden (NL), in einer grossen Kathedrale,
mit freundlichem Publikum. Die Kleidung ist aber
unpassend: ein altes Sommerkleid und riesige
Pelzstiefel. Der Frau ist es egal: Eine
verwundbare und menschliche Königin sei besser
als eine "perfekte". Die Bevölkerung wird eine
verwundbare und menschliche Königin lieber haben
als eine völlig "fehlerlose". Gleichzeitig kann
sie von der Bevölkerung auch keine Perfektheit
verlangen (S.248). |
Die
Psychoanalytikerin hat ein erstes Gleichgewicht
gefunden: Sie hält als Königin nicht Distanz zur
Bevölkerung, sondern sie lehnt die dekorative
Fassade ab und bringt Fehlbarkeit und Wärme
(Pelzstiefel) in die Königinnenrolle. Die
Niederlande (NL) symbolisieren das niedrigste
Land Europas, ein Symbol, dass der Boden der
Psyche erforscht ist (S.248). Dadurch verfügt
die Psychoanalytikerin auch über viel mehr
Energie als früher, weil sie nicht mehr falschen
Idealen nachrennt (S.249).
[Was mit der Terror-Mutter der
Psychoanalytikerin passiert, wird später
geschildert]. |
Blockadeträume und
Auflösung der Blockade: Traumserie
Traumbild 1
Blockadetraum mit innerer Deutung: Die Mutter
im Keller - der Aspekt der Mutter im Keller |
Vorkommnis |
Traumbild |
Die Mutter
der Psychoanalytikerin (Ann Faraday) predigte
der Tochter immer Selbständigkeit und
Unabhängigkeit, machte ihr aber auch Vorwürfe,
dass die Tochter die Mutter zu wenig lieben
würde (S.252).
Die Psychoanalytikerin (Ann Faraday) ist
inzwischen verschiedenen religiösen Gruppen
beigetreten, um andere geistige Erfahrungen zu
machen. Sie erkennt, was die Mutter für eine
schizophrene Manipulantin und Hexe war und
distanziert sich immer mehr von ihr (S.250). Da
hat sie einen Traum. |
Die
Psychoanalytikerin sieht sich im Traum als
Mädchen mit einer alten Frau in einem Keller
ohne Fenster und ohne Eingang. Die alte Frau
sieht wie eine Hexe aus. Die Hexe fleht das
Mädchen an, bei ihr zu bleiben. Das Mädchen
sucht einen Ausgang, findet aber keinen. Die
Alte macht laufend eine Tasse Tee nach der
anderen, um das Mädchen dazubehalten, damit sie
nicht alleine bleibe. Schliesslich gibt die Alte
ihre Lockversuche auf, bietet dem Mädchen einen
präparierten Apfel an und fordert das Mädchen
auf, sie zu küssen. Trotz Misstrauen beisst das
Mädchen in den Apfel. Da öffnet sich plötzlich
eine Tür und das Mädchen wird in einen Strahl
weisses Licht hinausgewirbelt (S.250). |
Deutung:
Assoziationen
Die Alte ist die klettenhafte, besitzwütige,
alte Mutter-Hexe. Sie will die Tochter auf jeden
Fall bei sich behalten. Der weisse Lichtstrahl
ist eine religiöse Gruppe, um sich von der
neurotischen Mutterbindung zu befreien. Da die
Tochter die Mutter-Hexe im Kellerloch aber im
Traum trotzdem besucht und trotzdem in einen
präparierten Apfel beisst, ist die Deutung mit
Assoziationen allein unbefriedigend
(S.250). [Es stellt sich die Frage, ob
die Mutter die Tochter zur Strafe einmal in
einen Keller eingesperrt hat].
Deutung gemäss Freud
Der Freud-Analytiker behauptet, die
Psychoanalytikerin sei die Hexe selber.
Daraufhin verdrängt die Psychoanalytikerin die
Hexenfigur für eine Zeit, bis sie
Gestalttherapie macht (S.254).
Innere Deutung gemäss Gestalttherapie (Perls)
Die Hexe sagt: Die Hexe ist total allein und
will, dass das Mädchen nach 20 Jahren
Abwesenheit nicht gleich wieder geht. Der Apfel
war nur mit einem Schlafmittel präpariert, damit
das Mädchen länger bleibt. Es war kein Gift
(S.251). Die Hexe will Liebe, Sorge und Wärme
(S.252).
Der Lichtstrahl sagt: Der Hexe ist nicht zu
trauen. Der Lichtstrahl ist der Wachhund des
Mädchens und hat die Mutter eingeschlossen. Das
Mädchen soll die Verderbtheit der Welt endlich
ernst nehmen und die Hexe ein für allemal
verlassen (S.251). Der Lichtstrahl sagt weiter,
die Hexe sei nie erwachsen geworden und hat nie
gelernt, auf eigenen Füssen zu stehen. Der
Lernprozess hat bei ihr noch nicht begonnen
(S.252).
Die Hexe und der Lichtstrahl kämpfen um die
Gunst des Mädchens (S.252).
Das Mädchen sagt: Die Hexe kann ja gar nichts
dazulernen, wenn sie immer im Keller
eingeschlossen ist (S.252).
Die Erkenntnis
Die Psychoanalytikerin (Ann Faraday) erkennt:
Der Lichtstrahl ist die Unabhängigkeit in ihr,
die die Mutter immer gepredigt hat. Die
Unabhängigkeit ist zu stark geworden. Sie muss
ihre Gefühle selber bestimmen lernen, wann sie
stark / schwach / anhänglich / unabhängig sein
will (S.253). |
Traumbild 2
Blockadetraum mit innerer Deutung: Zwei
Sekretärinnen - zwei persönliche Seiten |
Vorkommnis |
Traumbild |
Die
Psychoanalytikerin (Ann Faraday) wird von ihrem
ersten Mann vor die Wahl gestellt, den Haushalt
zu führen und ihn zu unterstützen oder zu gehen
und die eigene Karriere zu machen (S.253). |
Die
Psychoanalytikerin sieht im Traum, wie die
tüchtige Sekretärin Diana des ersten Mannes
gekündigt hat und der Mann eine kindische,
untüchtige und neurotische Frau namens Tilly als
Sekretärin anstellt. Tilly hat sich früher schon
als untauglich erwiesen, denn sie klagte dauernd
bei der Frau des Mannes über Leiden und
verlangte psychologische Ratschläge (S.253). |
Deutung
Diana ist in der römischen Mythologie Jägerin
und Schutzpatronin der Frauen (S.254).
Die tüchtige Sekretärin Diana ist der
unabhängige Teil von Ann Faraday selber. Der
unabhängige Teil kündigt das Arbeitsverhältnis
zum Mann auf und löst die Verbindung zum Mann
(S.253-254).
Der abhängige Teil der Psychoanalytikerin, [der
noch vom Ultimatum des Mannes völlig geschockt
ist], wird durch die neue dümmliche Sekretärin
Tilly verkörpert (S.253-254), denn in
emotionaler Hinsicht ist die Psychoanalytikerin
vom Mann noch abhängig, und sie hat Angst vor
dem Alleinsein (S.254).
Deutung gemäss Freud
Der frauenfeindliche Freud-Analytiker deutet
anders und behauptet, mit der Tilly-Figur würde
die Psychoanalytikerin im häuslichen Leben Glück
und Erfüllung finden. Der Freud-Analytiker
bewirkt, dass die Psychoanalytikerin die
Tilly-Figur weiter verdrängt (S.254). |
Neue
Deutung des Hexentraums |
Die
Erkenntnis über die beiden Seiten in der
Psychoanalytikerin, Diana und Tilly, ergibt eine
neue Deutung des Hexentraums von vorher: Die
Hexe und der Lichtstrahl waren beides
extremisierte Teile der Psychoanalytikerin. Sie
haben sich an der schizophrenen Mutter so
entwickelt. Als Kind hatte die
Psychoanalytikerin nie gelernt, ein inneres
Gleichgewicht zu finden (S.254).
Die Psychoanalytikerin muss nun die integrative
Arbeit zwischen der Abhängigkeit (Hexe,
Selbstmitleid, Besitzsucht) und der
Unabhängigkeit (Lichtstrahl, Liebe, Wärme)
beginnen, in Richtung seelische Ganzheit
(S.254). |
Traumbild 3
Blockadetraum mit innerer Deutung: Die Ex-Hexe
Tilly hat ein Zimmer mit schöner Aussicht |
Vorkommnis |
Traumbild |
Die
Psychoanalytikerin beschäftigt sich weiter mit
ihren beiden psychischen Extremfiguren in der
Seele, der Hexe und dem Lichtstrahl, wobei der
Lichtstrahl die Hexe heilen soll (S.255). |
Die
Psychoanalytikerin sieht im Traum, wie sie ein
Haus besitzt und zwei Räume vermietet hat: An
Tilly das grosse Vorderzimmer mit Aussicht und
Zentralheizung für 3 Dollar pro Woche, und an
ein tüchtiges früheres Au-pair-Mädchen Regina
ein kleines Hinterzimmer ohne Fenster und ohne
Heizung für 6 Doller pro Woche. Regina beschwert
sich nicht, mit der Begründung, sie sei dort
sowieso kaum zu Hause, weil sie einen neuen Job
hat, und sie habe mit dem neuen Job sowieso viel
Geld (S.255). |
Deutung
Tilly ist die alte Hexe, die verletzte Seite der
Abhängigkeit und Besitzsucht der
Psychoanalytikerin. Die Hexe ist nicht mehr im
Keller, sondern hat einen Raum mit Aussicht.
Regina (lat. Königin) symbolisiert den
Lichtstrahl, die warme, unabhängige, liebevolle
Seite der Psychoanalytikerin (S.255).
Regina sagt: Tilly wird für Regina zu einer
Kleinigkeit. Regina wird sich beizeiten schon
eine bessere Wohngelegenheit suchen. Und Tilly
muss erst einmal gesund werden (S.255), damit
sie nicht mehr so herumjammert wegen Rheuma etc.
(S.255-256). Man kann ja einen Teil der hohen
Miete von Regina für die Gesundheit von Tilly
verwenden. Aber wenn es ihr wieder besser geht,
soll sie wieder für sich alleine sorgen, so wie
das alle Menschen tun (S.256).
Schlussfolgerung: Die Hexenseite in der
Psychoanalytikerin wurde zu einer invaliden
Person degradiert, und die warme, liebende Seite
wächst und heilt die kalte, kranke Seite, damit
das Gleichgewicht der Seele entsteht (S.256).
Die Tilly sagt: Tilly ist froh, nicht mehr im
Keller zu sein und hofft, dass sie bald gesund
wird, damit sie niemandem mehr zur Last fällt
(S.256).
Schlussfolgerung: Die Psychoanalytikerin hat die
Tilly als ihre kalte und unselbständige Seite
akzeptiert. Die Psychoanalytikerin hat gute
Chancen, eine ausgeglichene Seele zu erreichen
(S.257). Mit der Akzeptanz der Schwäche und der
langsamen Heilung wird die Psychoanalytikerin
auch in Realität sofort viel ausgeglichener mit
einem viel ungezwungeneren Lebensstil (S.258). |
Traumbild 4
Blockadetraum mit innerer Deutung:
Wiederentdeckung des Schutzengels Uriel |
Vorkommnis |
Traumbild |
Die
Psychoanalytikerin (Ann Faraday) merkt, dass die
Geburt des Bruders nach ihrer Geburt psychisch
für sie relevant ist. Die Psychoanalytikerin
fühlte sich damals betrogen, weil sie bis dahin
von den Eltern als Mittelpunkt behandelt wurde
(S.261). Als erste Abnabelung von den
Terror-Eltern hat sie in Festland-Europa
jahrelang gearbeitet und dabei auch kritische
Situationen durchlebt (S.260).
Die Anregung, Liebe und Treue bei Gott zu
suchen, beantwortet die Psychoanalytikerin mit
dem Durchprobieren der verschiedensten
Religionen, "um mich über die Menschen und das
Bedürfnis nach menschlichen Beziehungen zu
erheben". Dann folgt das Psychologiestudium und
die Selbstanalyse (S.261). Für die
Psychoanalytikerin wird dabei alle Religion zu
einem Humbug (S.261-262). Über einen Uriel hat
die Psychoanalytikerin noch nie etwas gehört
(S.263). |
Die
Psychoanalytikerin sieht im Traum, wie sie
darüber nachsinnt, dass sie früher einmal einen
primitiven Mann "Uriel" in die Unterwelt
verbannt hat. Er trägt ein Kristallhalsband mit
Zauberkraft. Als die Psychoanalytikerin mit der
Beschwörung der Naturgeister für die Rückkehr
Uriels beginnen will, kommt eine Frau ähnlich
der Theaterfigur Lady Macbeth und meint lachend,
das sei aber nicht ihr Ernst, Uriel
wiederheraufholen zu wollen. Nach der
Bekräftigung, dies sehr wohl tun zu wollen,
weicht die Macbeth-ähnliche Frau entsetzt an die
Wand zurück (S.259). |
Deutung gemäss Assoziationen
Assoziationen zu Uriel hat die
Psychoanalytikerin keine. Aber da ist jemand
eingeschlossen, den es gemäss Gestalttherapie zu
erkennen gilt. Im Traum wollte die
Psychoanalytikerin dies bereits tun. Die
Macbeth-ähnliche Lady verkörpert Macht, Ehrgeiz
und Rücksichtslosigkeit und ist gegen die
Wiederentdeckung des Uriel. Vielleicht fürchtet
sie Uriels Halsband. Die Psychoanalytikerin will
den Uriel auf jeden Fall wiedersehen (S.259).
Deutung gemäss innerer Deutung (Gestalttherapie
von Perls)
Uriel, der verdrängte Underdog der
Psychoanalytikerin, sagt:
Uriel ist der Schutzengel der
Psychoanalytikerin. Uriel kommt von der Sonne.
Sie hat die Sonne als Kind geliebt, und dann hat
sie ihn eines Tages - mit den Händen vor den
Augen - für nicht "wirklich"
erklärt, weil sie nicht mehr an ihn glaubte
(S.259-260), [wahrscheinlich ab der Geburt des
Bruders mit dem Gefühl, von den Eltern betrogen
worden zu sein]. Uriel sagt, er habe die
Psychoanalytikerin während des
Europa-Aufenthalts in vielen kritischen
Situationen vor Unglücken bewahrt. Und das
Halsband stammt von ihr aus der Kindheit. Uriel
sagt, sie könne ihn auch als "Animus" betrachten
oder einen anderen respektablen Namen erfinden
(S.260).
Die Psychoanalytikerin sagt: Die
Psychoanalytikerin will nicht so ganz an
Schutzengel glauben (S.260).
Das Halsband sagt: Das Halsband ist aus
Kristallen, die das Licht auffangen, rein und
unschuldig, ohne Grössenwahn. Anmassung,
Haarspalterei oder Wortverdreherei haben beim
Halsband keine Chance. Das Halsband gehört der
Psychoanalytikerin (S.260).
Schlussfolgerung: Das Halsband verkörpert
Unschuld und Naivität (S.260-261). Das Halsband
sagt auch, dass Lady Macbeth das Gegenteil
verkörpert, nämlich die "harte Seite", den
Zynismus, ein Lebenselement, das in der Kindheit
der Psychoanalytikerin Misstrauen gegenüber der
Welt gesät hat (S.261).
Lady Macbeth, der dominante Topdog der
Psychoanalytikerin, sagt:
Lady Macbeth missbilligt jede religiöse
Einstellung im Leben. Wenn die
Psychoanalytikerin bei der religiösen
Einstellung bleibt, wird sich Macbeth sich so
viele Vorteile wie möglich daraus
herausschlagen. Macbeth behauptet, wenn man der
ganzen Welt misstraue, dann sei Liebe und Treue
zu Gott das Optimale, z.B. für die
Psychoanalytikerin (S.261). Macbeth sagt, die
religiösen Gruppen der Psychoanalytikerin waren
alle nur Ersatz für Eltern, die sie als Kind
durch einen Bruder verraten hätten, wie wenn
eine Identität verlorengegangen wäre. Die
religiösen Gruppen waren auch ein Versuch, die
verlorene Identität wiederzugewinnen, um vor
Gott wichtig zu werden (S.262). |
Massnahmen
Die Psychoanalytikerin distanziert sich von Gott
und Jung und distanziert sich von allen
religiösen Leuten und v.a. auch vom ersten Mann
[der sie in die religiösen Experimente
hineingezogen hat] (S.262).
Folgen
Die Psychoanalytikerin bekommt für den ersten
Mann die Ausstrahlung einer Betonkirche in der
Einöde, [es folgt die Scheidung], dann wird sie
gleichzeitig ruhelos, unglücklich, krank, und
sie kann nicht für sich selber sorgen, und die
fundamentale Religiosität verneint sie auch. Die
"Wissenschaft" hat immer noch Vorrang, wird aber
durch die Traumarbeit angekratzt (S.262).
Uriel
Die Psychoanalytikerin entdeckt, dass Uriel ein
Engel der hebräischen Mythologie ist, gemäss
Miltons Dichtung "Das verlorene Paradies" ist er
sogar der "Beherrscher der Sonne" und der
"scharfsichtigste aller himmlischen Geister."
(S.263)
Massnahme
Die Psychoanalytikerin betrachtet den "Uriel"
fortan als "Animus" oder "Seele" (S.263). |
Traumbild 5
Blockadetraum mit innerer Deutung: Ein
Raumschiff zeigt den Animus |
Traumbild |
Deutung |
Die
Psychoanalytikerin sieht im Traum, wie sie mit
einer Gruppe in einem Raumschiff irgendwo ins
All fliegt und auf einem fremdem Gebiet landet.
Ein Mann steigt ins Raumschiff (S.263), der wie
Prinz Arthur aussieht (wie im Schauspiel von
Edward Bond: "Trauer zu früh"). Der Mann schaut
alle an und spricht in einer fremden Sprache,
eine Mischung aus Englisch und Uri, was die
Psychoanalytikerin z.T. mit Mühe versteht. Da
zeigt er auf sie mit der Aufforderung, ihr zu
folgen. Die Psychoanalytikerin überlegt, ob das
Rauschiff mit oder gegen die Zeit geflogen sei.
Sie verlässt mit ihm das Raumschiff. Da
behauptet er, er sei ihr neuer Führer und er
werde ihr die neue Welt zeigen. Sie wacht mit
einem Gefühl der Schwerelosigkeit und Freude auf
(S.264). |
Arthur
ist im Schauspiel von Bond die Seele, der
Animus. Die Sprache Uri erinnert an den
Schutzengel Uriel. Die Reise ist eine Reise
durch den neu erweiterten inneren psychischen
Raum, der die engen Grenzen des Ego sprengt. Es
ist eine neue Welt, und dort trifft sie ihren
bisher entfremdeten Animus und wird mit ihm
wiedervereinigt (S.264). Die stolze Seite der
Psychoanalytikerin (Macbeth) will den Traum mit
einer Wunscherfüllung betreffend Vater oder
Bruder erklären. Jung und Perls würden sagen, es
habe eine Bewusstseinserweiterung aufgrund der
Integration von Gegensätzen stattgefunden
(S.264)]. |
Angstträume mit innerer Deutung
Angstträume mit innerer Deutung:
Wer pinkelt auf den Teppich? |
Vorkommnis |
Traumbild |
Ein
Geschäftsmann (in der Traumgruppe von Ann
Faraday), der sich zurückgesetzt fühlt (S.149). |
Angsttraum:
Der Mann sieht sich im Traum auf einen Teppich
urinieren (S.149). |
Deutung
Der Mann sagt: Der Mann bemerkt den Teppich gar
nicht, so alt und abgenützt und schmutzig ist
der Teppich, und er nützt nicht mehr viel,
ausser zum Pinkeln (S.149).
Der Teppich sagt: Der Teppich protestiert
heftig. Es haben schon viele auf ihm
rumgetreten, aber pinkeln sollte man nicht auf
ihn. Er ist aus gutem Material, gibt Wärme, und
tatsächlich ist er ein Teppich (S.149).
Die Analyse ergibt: Der Mann ist der Teppich. Er
fühlt sich im Beruf in der Gruppe dauernd
zurückgesetzt und fordert die Erniedrigung
geradezu heraus. Er glaubt aber selbst, es nicht
anders verdient zu haben. Es fehlt ihm an
Selbstvertrauen (S.150). |
Eheträume mit innerer
Deutung
Ehetraum mit innerer Deutung: Ein
Kuss soll gleich Bigamie bedeuten |
Vorkommnis |
Traumbild |
Deutung |
Der
Mann (ein schüchterner Psychiater) lernt in
einer Begegnungsgruppe eine Frau kennen, die er
zum Abschied küsst, aber ohne sexuelle Gefühle
(S.233-234). |
Der
Mann träumt, er habe Bigamie begangen. Ein
arroganter römisch-katholischer Priester
begrüsst ihn und schüttelt ihm die Hand
(S.233-234). |
Der
Mann muss mit gestalttherapeutischen Methoden
erkennen, dass der Priester seinen
sexualfeindlichen Vater symbolisiert. Der Mann
muss den Kirchenterror seit seiner Kindheit
erkennen und ein Gleichgewicht finden
(S.233-234). |
Ehetraum mit innerer Deutung: Die
Ehe zum christlichen Schein der
Selbstaufopferung - Affären |
Vorkommnisse |
Deutungen |
Ein
Mann (Peter, Mitglied der Traumgruppe von Ann
Faraday) ist als Bub vom Vater dermassen
christlich-puritanisch sexfeindlich
indoktriniert worden, dass er sexuell keine
Entwicklung hat und im Unterbewusstsein meint,
er dürfe das Leben nicht geniessen, solange es
Arme gäbe (S.239-240) und Millionen Inder
verhungern (S.240). |
|
Er
heiratet eine Christin, die er eigentlich gar
nicht heiraten will, nur um eine "christliche"
Familie zu haben (S.241). Innerlich bleibt der
Mann an der Heirat unbeteiligt (S.241). |
Mit der
christlichen Familie ist das Motiv der
Selbstaufopferung des Vaters erfüllt (S.241). |
Viele
Freunde und sogar der Kanonikus Miller raten von
der Heirat ab, aber schliesslich führt Miller
doch die Trauung durch (S.241). |
[Hier
fragt sich, wieso der Kanonikus eine Trauung
durchführt, die er selbst und der Bekanntenkreis
eigentlich gar nicht durchführen wollen]. |
Der
Ehemann selbst weiss, dass sie eigentlich nicht
zusammenpassen. Die Ehefrau hat z.B. immer das
Gefühl, arm zu sein, auch wenn sie reich ist
(S.241). |
[Wieso
die Frau bei dieser Ehe mitmacht, bleibt
ungeklärt]. |
Gleichzeitig
wird der Mann reich (S.240) und meint, er dürfe
sich für seine Leistung, eine "christliche" Ehe
zu führen, sexuelle Affären leisten (S.236),
denn innerlich fühlt er sich mit der Frau nie
verheiratet (S.238). |
Der
Mann baut sich eine umgekehrte Gedankenwelt zum
puritanisch-terroristischen Vater auf: Die
Starken sollen überleben, die Schwachen sollen
untergehen. Der Anspruch des Vaters für
Selbstaufopferung ist erfüllt, nun darf der
Ehemann sich auch eigene Wünsche erfüllen
(S.240). |
Nach
einer ersten Trennung und Wiederzusammenkunft
hält der Ehemann seine Affären geheim und
verwöhnt die Ehefrau und seine Kinder nun mit
allem Luxus (S.236). |
Dies
ist seine Art Arrangement (S.238). Der Ehemann
lebt weiterhin in zwei Extremen:
Selbstaufopferung und Sexfreundinnen, statt ein
Gleichgewicht zu haben (S.243). |
Die
Ehefrau ihrerseits geht in eine Psychoanalyse.
Ausserdem erklärt sie aber Sex bei Leuten über
40 für obszön und bestraft ihren Mann so mit
Sexlosigkeit. Dies rechtfertigt wiederum dem
Ehemann seine Affären (S.236). Ausserdem ist die
Ehefrau eifersüchtig. Der "christliche" Ehemann
behauptet, die Eifersucht sei gegen die Bibel
und durch ihre Eifersucht sei der Ehevertrag
verletzt (S.238,239). |
Die
Ehefrau versagt (S.240). [Es bleibt die Frage:
Wieso spielt die Ehefrau das ganze Theater mit?] |
Dann
verliebt sich der Ehemann in eine seiner Affären
und bittet seine Frau um Scheidung, betreut aber
am Wochenende weiter seine Kinder, so dass seine
Freundin dann unglücklich ist. Die Ehefrau
ihrerseits verlangt ausserdem das ganze Gehalt
des Mannes, so dass dessen neue Freundin den
Mann durchbringen muss. Die Freundin drängt auf
den Abschluss der Scheidung (S.237). |
Die
Ehefrau wird nun zur Tyrannin wie früher der
puritanisch-terroristische Vater, und der Mann
fügt sich (S.241). Die Situation eskaliert
dermassen, dass der Ehemann ein Gleichgewicht
zwischen Selbstaufopferung und Sexeskapaden
finden muss (S.242). Der Ehemann muss seine Frau
in den Griff kriegen und innerlich ein neues
Gleichgewicht schaffen, um auch nach der
Scheidung stabile Verhältnisse zu haben. So geht
es nicht nur ihm, sondern auch seinem Umfeld
besser (S.243). |
Die dazugehörigen Traumbilder
|
Die
Traumbilder |
Deutung |
Der
Ehemann sieht im Traum, wie er mit seiner
Verlobten die Heirat unter Kanonikus Miller
vorbereitet. Er hat den Eindruck, es handle sich
um die Heirat seines Sohnes. Beide finden sie
vor der Heirat die passende Kleidung nicht und
kommen deswegen verspätet zur Hochzeit. Die
Hochzeitszeremonie hat bereits woanders
stattgefunden (S.237). |
Beide
verpassen die Hochzeit: Beide wollen also die
Hochzeit eigentlich nicht (S.237). |
Da
sieht der Ehemann im Traum, wie ein vornehmes
Mädchen hinzukommt, das die Hochzeit ebenfalls
verpasst hat. Sie ist eine Mischung zwischen
einer Grafentochter und einer hochintelligenten
Journalistin (S.237). |
Eine
erste Affäre erscheint, die die Hochzeit auch
nicht will (S.237). |
Szenenwechsel:
Die beiden Eheleute sind in einem Schlafzimmer,
wo zwei Betten mit den Fussenden
zueinanderstehen. Sie sitzen sich aufrecht
gegenüber, jeder auf seinem Bett. Da kommt das
vornehme Mädchen und liebkost den Mann bis zur
sexuellen Erregung. Der Mann sieht, wie die
Ehefrau vor Abscheu und Furcht das Gesicht
verzerrt (S.237) und sich ins Handgelenk beisst,
um nicht vor Wut und Eifersucht zu schreien. Er
ruft ihr zu, nicht so eifersüchtig zu sein, denn
das sei gemäss Bibel ungesetzlich und würde
bestraft. Aber es ist schon zu spät (S.238).
[Die Bestrafung wird vorbereitet]. |
Eine
Affäre kommt, verführt den Mann und die
"christliche" Ehefrau steigert sich in
krankhafte Eifersucht (S.237), [statt sich vom
Mann zu trennen].
Die Strafe für Eifersucht kommt vom
puritanischen Denken des Vaters, und auch der
Ehemann ist keinesfalls tolerant geworden
(S.238). |
Szenenwechsel:
Die Szene spielt in einem völlig anderen,
fremden Land. Ein heidnisches Königspaar auf
zwei Thronen verurteilt eine zerlumpte,
indianische Squaw-Indianerin zur Todesstrafe auf
dem Scheiterhaufen, weil sie "Christin" sei. Sie
soll zusammen mit ihrem Baby verbrannt werden
(S.238). |
Das
heidnische Königspaar ist der Ehemann (sexueller
Aspekt) und seine Freundin. Die Squaw-Indianerin
ist die Ehefrau, die in den Augen des Ehemannes
mit ihrer Eifersucht alle Rechte verspielt hat
(S.238). |
Da
kommt der Grosswesir des Landes in weiss und
plädiert vor dem heidnischen Königspaar, die
Todesstrafe nicht zu vollziehen. Dabei nimmt der
Grosswesir in Kauf, dass er verdächtigt werden
könnte, selber ein "Christ" zu sein. Um den
König gnädig zu stimmen, versucht der Grosswesir
noch eine sexuell-niederwerfende Geste vor dem
Königspaar. Aber der Grosswesir hat keinen
Erfolg. Das heidnische Königspaar erklärt, es
handle sich um ein Gesetz, das die Indianerin
gebrochen habe, und das müsse man umsetzen
(S.238). |
Der
Grosswesir ist der Ehemann im Aspekt seiner
christlichen Selbstaufopferung. Der Aspekt der
Selbstaufopferung versucht, die Indianerin zu
retten, die seine Frau symbolisiert. Das
heidnische Königspaar aber entscheidet gemäss
dem Recht: Die extreme Christin muss vernichtet
werden (S.238). |
Massnahmen
Der Ehemann entdeckt durch die Traumdeutung
seine eigenen Manipulationen und findet
schliesslich das Gleichgewicht zwischen seinen
seelischen Kräften der Selbstaufopferung und der
sexuellen Eskapaden. Er entwickelt eine
Gegenstimme gegen den
puritanisch-terroristischen Vater auf freie
Partnerwahl und freie Lebensgestaltung (S.243).
[Es bleiben offene Fragen:
-- Wieso hat die Ehefrau das alles mitgespielt?
-- Wieso hat die "christliche" Gemeinde
mitgespielt?
-- Was haben die Kinder wohl für Träume, und wie
geschädigt werden Kinder durch solchen
Vater-Terror mit dauernden Affären?
-- Und wieso hat niemand den puritanischen
Terror-Vater korrigiert?
Fehlende Zivilcourage hat in solchen Fällen
schwere Folgen. Und scheinbar fehlen da auch
Lebensanweisungen in der nachweislich
unvollständigen Bibel, oder die Bibel ist so
kompliziert, dass sie solchen Irrglauben wie
Puritanismus hervorbringen kann. Dann ist die
Bibel aber ein nachweislich gefährliches Buch]. |
Traumduett mit Eheträumen: Die Wahrheit
deckt die Falschheit der Ehefrau auf
Traumbild 1
Ehetraum mit innerer Deutung: Beide finden
mehr Reiz an Seitensprüngen als an sich selber |
Vorkommnis |
Traumbild |
Deutung |
Nach 7
Ehejahren beginnt der Mann (Sam) fremdzugehen.
Mit der Frau (Lucy) vereinbart er absolute
Offenheit: Er soll alles erzählen, und darf
keine Freundin nach Hause bringen (S.272). Das
turnt den Mann mehr und mehr ab, v.a. weil die
Ehefrau immer viel auf Reisen ist (S.272-273)
Der Mann protestiert (S.273). [Was die Frau auf
den Reisen macht, und ob die Reisen die Ursache
für das Fremdgehen sind, bleibt ungeklärt]. Da
hat die Frau einen Traum (S.272). |
Die
Ehefrau sieht im Traum, wie sie mit anderen
Frauen an eine Kellerwand gekettet ist. Da kommt
ein Mann und berührt die Frauen mit einem
Elektrostab. Die Elektroschocks
sind schmerzhaft. Aber die Frau empfindet es
auch sexuell erregend (S.273). |
[Der
Elektrostab symbolisiert einen fremden Penis,
der Elektroschock symbolisiert einen
Samenerguss. Die Frau hat scheinbar auch Lust an
Seitensprüngen].
Da die Frau aber auch Offenheit des Mannes
verlangt, stellt sich die Sache noch anders dar:
Die Frau hat Lust daran, vom Mann Geschichten
über Seitensprünge zu hören, weil sie die
Affären des Mannes sexuell erregen, um die Ehe
zu würzen. Eigentlich ist die Ehe also sehr
langweilig geworden (S.273). |
Traumbild 2
Ehetraum mit innerer Deutung: Die jahrelange
Täuschung: Der Zug nach Freebourg |
Vorkommnis |
Traumbild |
Deutung |
Da hat
der Ehemann einen Traum. Man muss wissen: In den
ersten Tagen der Ehe nannte der Ehemann seine
Ehefrau Eva. |
Der
Ehemann sieht im Traum, wie er und seine Ehefrau
einem Zug nachrennen, der ins Tal von Evesham
(GB) fährt. Der Ehemann kann aufspringen, die
Ehefrau aber nicht. Sie rennt lange hintennach.
Schlussendlich reicht sie ihm das Gepäck für die
Reise nach, das vorher gar nicht dabei war. Er
muss allein reisen und merkt erst jetzt, dass
der Zug gar nicht ins Tal von Evesham, sondern
nach Freebourg fährt (S.273). |
Die
Ehefrau kommt nicht mehr mit: Der Mann möchte
die Ehefrau gerne loswerden (S.273). Das Gepäck
sind die Investitionen am Anfang der Ehe wie
Versicherungen und Hypotheken, die er für die
Frau gemacht hat. Das Tal von Evesham erinnert
an den Kosenamen am Anfang der Ehe "Eva", [das
Tal symbolisiert die Vagina]. "Sham" aber heisst
Täuschung. [Die Frau war eine vorgetäuschte
Vagina]. Die Frau hat die ganze Beziehung
vorgetäuscht, um den Mann für seine Zwecke
auszunutzen. Freebourg symbolisiert die
Freiheit, das Ziel des Mannes. Jetzt muss er nur
noch das Gepäck loswerden (S.274). |
Traumbild 3
Da hat die Ehefrau einen nächsten Traum. Die
Ehefrau bezeichnet das Unterbewusste manchmal
auch als "George" (S.274). |
Die
Frau sieht im Traum, wie sie und der Mann eine
Reise im Schlafwagen in Richtung "amerikanische"
Südstaaten machen. Sie sind im Schlafwagen. Da
entdeckt sie, dass sie gar keine Fahrkarten
haben. Sie schlägt vor, dem Schaffner
vorzulügen, sie hätten den Zielort verschlafen.
Da sie aber gar keine Fahrkarten haben, geht das
auch nicht. Der Zug rast durch Georgia weiter in
Richtung Süden und die Frau gerät ganz ausser
sich vor Angst wegen der Kosten der Reise, die
sie nie würde aufbringen können, wie sie meint
(S.274). |
Die
Reise geht "tief in den Süden", d.h. symbolisch
tief ins Unterbewusste. Die Bezeichnung der
Ehefrau für das Unterbewusste
"George" passt genau auf "Georgia". Eigentlich
wäre das Reiseziel also Georgia. Die Ehefrau
will die Reise nicht bezahlen [bzw. nicht kaufen
bzw. nicht danach handeln] (S.274), heisst: Die
Ehefrau ist nicht bereit, das Resultat der
Träume mit Inhalten aus dem Unterbewussten
("Georgia") in der Ehe zu akzeptieren
(S.274-275), denn das Resultat ist nicht so wie
erwartet: Es ergibt sich keine Festigung der
Beziehung, sondern eine Trennung (S.275). Der
Preis der Aufrichtigkeit ist zu hoch für sie.
Sie haben den Ort zum Aussteigen aus dem Zug
verschlafen, heisst, heisst: Sie hätten schon
lange auseinandergehen sollen (S.275). |
Traumbild
4 bis ...
|
Die
Ehefrau hat weitere Träume (S.275). |
Die
Ehefrau sieht im Traum, wie sie laufend
vergeblich versucht, mit dem Ehemann zu
telefonieren (S.275). |
Die
Ehefrau muss erkennen, dass in der Ehe keine
direkte Verständigung mehr möglich ist (S.275). |
Der
letzte Traum des Ehemanns. |
Der
Ehemann sieht im Traum, wie ein Raumschiff
landet und verkündet, dass seine Ehefrau
gestorben sei. Er erwacht bekümmert (S.275). |
Der
Ehemann weiss sofort, was das heisst: Seine
Gefühle für die Ehefrau sind tot. Und dieser
Traum überzeugt auch die Ehefrau. Beide gehen
als Freunde auseinander (S.275). |
Warnträume mit innerer Deutung:
Falsche Paarstruktur: Traumreihe
Traumbild 1
Warntraum falsche Paarstruktur mit innerer
Deutung: Der Mittelweg zwischen Bergspitze und
Meeresstrand |
Vorkommnis |
Traumbild |
Der
Mann (der erste Mann von Ann Faraday, ein
Knochenforscher) droht mit Scheidung, wenn die
Frau (Ann Faraday, Psychoanalytikerin) nicht
ihre Karriere aufgibt (S.136). |
Die
Frau träumt mehrfach, wie sie zwischen einem
Glashaus auf einem Hügel oder einem Strandhaus
am Strand wählen muss. Wiederholungstraum
(S.136). |
Deutung
[Das Haus ist die Frau selbst]. Das Glashaus
symbolisiert die Karriere im Schein der
Öffentlichkeit. Der Hügel symbolisiert die
Karriere als Aufstieg in die Unabhängigkeit,
gleichzeitig in die Einsamkeit und in die
Isolation vom Mann. Das gemütliche Häuschen am
Strand symbolisiert ein sicheres, warmes Leben.
Das Meer symbolisiert die Urtrieb jedes Lebens.
Ein Freud-Analytiker meint aber, der Berg
symbolisiere einen Penis, so dass die Karriere
typisch männlich sei und die Frau ein Mann sein
wolle (S.136). Die Frau wolle mit Männern
konkurrieren (S.142). Das gemütliche Heim am
Strand symbolisiert gemäss dem Freud-Analytiker
die Sehnsucht, eine richtige Frau zu sein
(S.136) [mit den typisch weiblichen Symbolen
Tal, Meer, Wasser, Schwangerschaft mit Wasser
etc.].
Am Schluss lässt Ann Faraday die Gestalttherapie
wirken.
Das Meer sagt: Das Meer will Platz und will den
ganzen Strand entlangtanzen. Ein Haus am Strand
wird zerstört werden (S.145).
Der Wind sagt: Leute, die ihre Häuser auf
Bergspitzen bauen, sind selber schuld, wenn sie
nicht berücksichtigen, wie stark der Wind ist
(S.147).
Schlussfolgerung: Ein Haus mit Position am Hang
ist richtig [das Haus ist die Frau selbst]
(S.147-148). |
Traumbild 2
Aschenbrödeltraum: Die Existenz als Obdachlose
auf der Strasse |
Vorkommnis |
Traumbild |
Deutung |
Dieselbe
Psychoanalytikerin (Ann Faraday) nach der
Scheidung. |
Die
Frau träumt, wie ihr die Zähne ausfallen, und
wie sie in eine schäbige Decke gehüllt bei
Freunden Unterschlupf sucht oder gerade Strassen
entlangwandert, wo viele alte schwankende
Gestalten herumlaufen. Wiederholungstraum
(S.136). |
Die
Frau fühlt sich alt, unansehnlich und verbraucht
(S.136). Symbolisch hat die Frau einen Tod
erlitten (S.137). |
Traumbild 3
Aschenbrödeltraum: Ein Prinz holt das
Aschenbrödel ins Theater ab |
Vorkommnis |
Traumbild |
Deutung |
Dieselbe
Psychoanalytikerin (Ann Faraday) einige Zeit
nach der Scheidung. |
Aschenbrödeltraum
mit Erlösung: Die Frau sieht sich barfuss durch
die Dämmerung spazieren. Da hält ein Auto und
der Fahrer will sie ins Theater einladen. Sie
lehnt wegen unpassender Kleidung und ohne Schuhe
ab (S.136). Der Fahrer sagt, Kleidung und Schuhe
habe es alles im Auto. Da steigt sie ein. Da
erwacht sie (S.137). |
Ein
Prinz hat sie (S.136) mit einer neuen
Lebensrichtung (S.137) konfrontiert, wie ein
Aschenbrödel (S.136). Die Frau muss eine neue
Lebensrichtung einschlagen (S.137). [Die Frau
wurde im Traum aufgefordert, ihre seelische
Auferstehung in Richtung des Mittelwegs zwischen
Bergspitzenhaus und Strandhaus einzuleiten]. |