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Todesträume vor dem Abschied von der Erde

von Michael Palomino (2006)

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aus: Ernst Aeppli: Der Traum und seine Bedeutung. Eigen Rentsch-Verlag, Zürich 1943; Taschenbuchausgabe: Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München 1984


Die Todesträume vor dem körperlichen Tod

Todesträume sind Träume von schwerkranken Personen, die die Nähe des Sterbens erfahren haben. In solchen Momenten hat das Unbewusste in den Traum einen grossen Zugang. Dazu strömen Jugenderinnerungen, längst Vergessenes, längst Begrabenes (Aeppli, S.111).

Todesträume sind schrecklich und herrlich zugleich (Aeppli, S.112). Leute, die einen Unfall knapp überleben, erleben in den Träumen auch oft herrliche Musik. Oder es ist ein seltsames, übermässiges Licht um den Daliegenden (Aeppli, S.111).

Die Symbole sind charakteristisch
-- es sind z.B. Symbole, wo sich sehr dunkle menschliche Erfahrung verdichtet hat
-- die Symbole können das gute Neue, das kräftige Beharrende, einen glücklichen Tag und Lebensweg in ihrem Gleichnis andeuten (Aeppli, S.117).

Oft stehen auch grosse Gestalten an einer Tür, oder es sind Stimmen hörbar (S.111).

Gegenwart und Vergangenheit mischen sich zu einer unbeschreiblichen neuen Welt. Manches ist ähnlich wie in den Phantasieerlebnissen in Fieberträumen, aber es ist grösser, entschiedener, eben von letzter Bedeutung (Aeppli, S.111).

Typisch sind stille Szenen, wo die träumende Person im Traum sieht, wie sie von allen Seiten angeschaut wird, z.B. Ritterfiguren, die sie anstarren (Aeppli, S.111), oder "ein Mongole", oder "ein Tibetaner", oder ein Schwarzer, oder ein Mann mit priesterlichem Kopfschmuck. Sie stehen wie Wachen am Todeslager (Aeppli, S.112).

Mythen: Archetypisch ist im Traum die bevorstehende Fahrt über ein Meer, in Mythen in der Figur des Charon dargestellt (Aeppli, S.112).

Beispiel eines Todestraums: Es kommt zu einer Bilderflut, z.B. mit vielen Klippen, die es zu überspringen gilt, und mit Wanderungen (Aeppli, S.113), bis zu einem Strassenpflaster, wo jeder Stein ein Auge trägt, das einen anschaut, ein "Augenspuk". Der Augenspuk endet dann in einem Haus, wo ein grosses Auge von der Decke herabschaut (Aeppli, S.114).

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