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Rituelle Gewalt : Täter 01



von Michael Palomino (2019)

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Literatur:

-- Claudia Fliss & Claudia Igney (Hrsg.): Handbuch Rituelle Gewalt. Erkennen - Hilfe für Betroffene - Interdisziplinäre Kooperation. Pabst-Verlag, Lengerich (NRW) -
mit Studienergebnissen des US-amerikanischen Spezialisten David Finkelhor

-- NZZ am Sonntag: Verprügelt und vernachlässigt: Warum Kinder mit ihren Eltern brechen; NZZ am Sonntag, 23.8.2020, S.1




Die kriminellen Täter von ritueller Gewalt

-- die Täter von ritueller Gewalt sind sadistisch und grausam [web01]
--
die Täter von ritueller Gewalt haben ihre Taktiken, die Opfer zu misshandeln mit Schmerzen, mit Angstmache, mit erniedrigenden Praktiken (Urin, Kot etc.) [web01]
-- die Täter von ritueller Gewalt organisieren sich in Gruppen, "Sekten", "Satans-Gruppen", gruppenähnlichen Strukturen, wobei sie in keinem Register auftauchen, um juristisch nicht verfolgbar zu sein [web01]
-- die Täter von ritueller Gewalt sind Frauen und Männer gleichermassen, und der Missbrauch findet normalerweise in Gruppen statt, im "Gruppen-Setting" [web01]
-- oft haben gewisse Familien eine Tradition von ritueller Gewalt, und die Kinder sind zuerst Opfer, und als Erwachsene sind sie dann wieder Täter gegen ihre eigenen Kinder [web01]


Die Opfer von ritueller Gewalt

-- die Opfer sollen ihren freien Willen verlieren [web01]
-- die Opfer sollen sich mit dem Destruktiven identifizieren und sich dem Willen der Gruppe unterwerfen [web01]


Die Opfer bei der Beratungsstelle: Die Hilfe zum Überleben
-- die Opfer, die den Ausstieg schaffen und zu AussteigerInnen werden, schaffen es dann eventuell auch zur Beratungsstelle [web01]
-- die Opfer werden zu Traumapatienten und leiden unter lebenslangen Folgen wie Trigger und Flashbacks [web01]
-- die Traumapatienten berichten über die Gruppen, "Sekten", "Satans-Gruppen", die da heimlich existieren [web01]
-- die Traumapatienten berichten über absurd anmutende Vorgänge, die für "normale Menschen" kaum glaubhaft sind, "normale Menschen" glauben die Opferberichte oft nicht [web01]

-- Beratungsstellen und therapeutische Einrichtungen wissen durch die Traumapatienten über die Gruppen, "Sekten", "Satans-Gruppen" Bescheid [web01]
-- die Therapeuten und Therapeutinnen erleben die Wahrheit durch die Traumapatienten, die im emotionalen, seelischen und körperlichen Bereich verstümmelt sind [web01]
-- der Austausch findet unter vertrauten TherapeutInnen untereinander oder unter Supervision statt [web01]

-- die Opfer können froh sein, wenn die Trigger und Flashbacks verschwinden und die erlebte Gewalt Erinnerung bleibt [web01].

<Dennoch bleibt:

  • Die Gewalt geht weiter im Kult, in der Herkunftsfamilie, oft auch an Kindern und Verwandten, die noch im Kult sind und als Druckmittel gegen AussteigerInnen verwendet werden.
  • Mord verjährt nicht! Es bleibt die innere Auseinandersetzung um die Frage: Kann und soll ich doch noch Anzeige erstatten?
  • Fast immer gibt es kompromittierende Bilder, die weiterhin in Umlauf sind - etwa als online-Kinderpornos.
  • Es gibt meist auch Bilder oder Filme, auf denen die Aussteigerin Gewalt gegen andere - also reale Straftaten - ausübt. Dass dies unter Zwang bzw. infolge der Konditionierung geschieht, sieht ein außenstehender Betrachter nicht oder zumindest nicht ohne spezifisches Fachwissen. Diese Dokumente dienen der Erpressung zum Schweigen ..."> [web01]


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23.8.2020: Systematische Gewalt+Terror gegen Kinder = rituelle Gewalt - das Kind kann aber erst ab 18 Jahren flüchten:
aus: NZZ am Sonntag: Verprügelt und vernachlässigt: Warum Kinder mit ihren Eltern brechen

Kommentar: Der Artikel VERHEIMLICHT den Begriff "rituelle Gewalt", ansonsten ist alles richtig.

Abschrift:

<Anja Burri

Kinder, die als Erwachsene jeglichen Kontakt zu den Eltern einstellen; das ist weit verbreitet, wie eine Umfrage unter Psychologen zeigt.

Sie werden als Kinder vernachlässigt, kontrolliert oder verprügelt - und entscheiden sich als Erwachsene, den Kontakt zu den Eltern abzubrechen. Diese totale Funkstille in der Familie ist ein grosses Tabuthema in unserer Gesellschaft. Doch das Phänomen Kontaktabbruch tritt häufig auf, wie eine Umfrage der Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen im Auftrag der "NZZ am Sonntag" ergibt. Über 86 Prozent der rund 600 befragten Psychologen gaben an, dass sie in ihrem Praxisalltag Klienten sehen, die entweder den Kontakt zu ihren Elteern abgebrochen haben oder sich damit befassen. Drei Viertel der Psychologinnen betreuen pro Monat eine bis fünf Personen mit solchen Fragestellungen. Die grösste Gruppe ist zwischen 31 und 40 Jahre alt, doch es gibt auch unter 20-Jährige sowie über 60-Jährige. Für Deutschland liegen Schätzungen von Soziologen vor, die von rund 100.000 betroffenen Familien ausgehen.

Die Gründe für den endgultigen Kontaktabbruch sind vielfältig. Zu den offensichtlichen zählen alkoholkranke oder psychisch kranke Eltern sowie sexueller Missbrauch oder körperliche Gewalt in der Kindheit. Weniger sichtbare Motive sind gemäss Experten Lieblosigkeit, emotionale Kälte und Vernachlässigung, aber auch das Gefühl, erdrückt zu werden, sei es aufgrund von Überbehütung oder durch permanente Kontrolle.

Welche Schicksale stehen hinter solchen Fällen? Zwei Frauen erzählen, wie sie den Kontaktabbruch zu ihren Eltern erlebt haben und wie es zu diesem drastischen Schritt kommen konnte. [S.1]


[Beispiel Zoé: Rituelle Gewalt mit systematischer Gewalt und Diskriminierung]

[Die Familie als Kriegsschauplatz - posttraumatische Belastungsstörung]: Wie ein Soldat aus dem Krieg


Zoé ist seit Jahren daran, die Beziehung zu ihren Eltern zu verarbeiten. Manchmal verfoglt die Familiengeschichte sie in ihren Träumen, sie gibt ihr das Gefühl, ein schlechter Mensch zu sein. Nicht immer ist Zoé, die im Sozialbereich arbeitet, voll arbeitsfähig. Die Ärzte haben bei ihr eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert. "Ich habe dasselbe wie Soldaten, die aus einem Krieg zurückkommen", sagt sie. Der Kontaktabbruch sei die einzige Lösung, selber gesund zu werden.

[Die Tochter wird einfach weggebracht]

Die Familie als Kriegsschauplatz? Zoés Geschichte steht für die erste, offensichtliche Kategorie von Kontaktabbrüchen: Ihre Mutter wurde als Kind schwer misshandelt. Als Zoé die Erstgeborene, auf die Welt kam, ging es der Mutter oft schlecht. Immer wieder brachten die Eltern die Tochter einfach weg, zu Verwandten, zu einer Pflegefamilie, einmal gab der Vater Zoé auf der Gemeindeverwaltung ab.

[Die Tochter wird laufend abgewertet]

Doch auch zu Aussenstehenden sollte das Kind keine engen, guten Beziehungen haben: Zu Zoés Erinnerungen gehören die Aussagen der Mutter über sie, die Tochter:

"Was für ein mühsames, blödes Kind",

später sagte sie manchmal zu Bekannten:

"Zoé macht extra schlechte Noten in der Schule, um mich zu ärgern."

[Geschlagen von Vater und Mutter gleichzeitig]

Schläge kriegte sie von beiden Eltern. Meistens wusste sie nicht, weshalb. Weil die blauen Flecken fehlten, reagierten die Behörden nicht.Schlimmer sei sowieso anderes gewesen, sagt Zoé:

"Manchmal drohte mir meine Mutter mit Selbstmord, wenn ich ihre Regeln nicht befolgte. Und sie sagte, ich sei schuld, wenn ihr krankes Herz aufhöre zu schlagen."

[Ewige Diskriminierung]

Oder sie sprach tage- und wochenlang kein einziges Wort mit dem Kind, sperrte es ins Zimmer ein. Der Vater stand häufig einfach daneben. Er hielt seiner Frau bedingungslos die Treue. Auch zwischen Zoé und ihren wenig jüngeren Bruder treib die Mutter einen Keil, der bis heute wirkt: Die Tochter war schlecht, der Sohn fast ein Gott.

"Ich hatte eine Familie, war aber allein", sagt Zoé. "Alles, was ich machte, war falsch. Es war mir nicht möglich, die Erwartungen zu erfüllen. Ich hatte das Gefühl, gar nicht richtig zu leben, oft flüchtete ich innerlich in eine Phantasiewelt."

[Schadenersatz: 15.000 Franken Genugtuung]

Heute ist das anders. Zoé lebt mit ihrem Partner zusammen, sie träumt von eigenen und von Pflegekindern. Kürzlich hat sie bei ihrem Kanton ein Opferhilfegesuch gestellt und 15.000 Franken Genugtuung für die als Kind erlittenen Integritätsschäden gefordert. Zoé erhält zwar kein Geld, ihre Kindheit liegt längst hinter der Verjährungsfrist. Doch darum sei es ihr auch nicht gegangen, sondern um etwas viel Wichtigeres:

"Ich will, dass Kinder, die psychische Gewalt erleiden, in der Statistik erscheinen."

Zu oft bleibe solches Leid unentdeckt, selbst das nächste Umfeld wolle so etwas nicht wahrhaben. Deshalb war deas Gesuch ein weiterer Schritt vorwärts.

"Mir geht es heute gut, und ich möchte jetzt einfach nur mein Leben geniessen", sagt Zoé.





Sexueller Missbrauch in der Kindheit 11.12.2023: provoziert bei 45% Alkoholismus und bei 35% Selbstverletzung:
Studie mit Schweizer Beteiligung: Häusliche Gewalt und sexueller Missbrauch belasten stärker als bisher angenommen
https://www.blick.ch/life/wissen/studie-mit-schweizer-beteiligung-haeusliche-gewalt-und-sexueller-missbrauch-belasten-staerker-als-bisher-angenommen-id19232032.html

Daten:
-- Frauen als Opfer von häuslicher Gewalt in der Partnerschaft: Risiko von Depressionen +63%, Risiko für Schwangerschaftsabbrüche+Fehlgeburten +35%
-- 20% der Mädchen und 10% der Buben erleben sexuelle Gewalt in der Kindheit, Folgen im Erwachsenenalter sind Alkoholismus (45%) und Selbstverletzung (35%)

Fototexte:
-- Häusliche Gewalt hat massivere Auswirkungen auf die Gesundheit von Betroffenen als bisher angenommen.
-- Laut der Studie haben Frauen, die Gewalt in der Partnerschaft erlebt haben, ein um 63 Prozent höheres Risiko, an einer schweren depressiven Störung zu erkranken.
-- Das Risiko für Schwangerschaftsabbrüche und Fehlgeburten ist bei Frauen, die häusliche Gewalt erlebt haben, um 35 Prozent erhöht.

Der Artikel:

Häusliche Gewalt und sexueller Missbrauch in der Kindheit können enorm gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit von Betroffenen haben. Das untermauert eine neue Studie mit Schweizer Beteiligung, die im Fachblatt «Nature Medicine» veröffentlicht wurde.

Die gesundheitliche Belastung durch häusliche Gewalt oder sexuellen Missbrauch in der Kindheit könnten weitreichender sein als bisher angenommen. Darauf deutet eine am Montag im Fachblatt «Nature Medicine» publizierte Studie mit Schweizer Beteiligung hin.

Laut der Studie haben Frauen, die Gewalt in der Partnerschaft erlebt haben, ein um 63 Prozent höheres Risiko, an einer schweren depressiven Störung zu erkranken. Das Risiko für Schwangerschaftsabbrüche und Fehlgeburten ist bei Frauen, die häusliche Gewalt erlebt haben, um 35 Prozent erhöht.

20 Prozent der jungen Frauen erleben sexuellen Missbrauch
Sexueller Missbrauch in der Kindheit wurde in der Studie mit einem erhöhten Risiko für Alkoholmissbrauch (45 Prozent) und Selbstverletzung (35 Prozent) in Verbindung gebracht.

«Auch wenn unser Verständnis aufgrund der Datenknappheit nach wie vor begrenzt ist, sind diese gesundheitlichen Auswirkungen grösser und umfassender als bisher berichtet», schrieben die Autorinnen und Autoren in der Studie. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler plädieren dafür, diese Umstände ernst zu nehmen.

Weltweit habe eine von drei Frauen, die jemals in einer Partnerschaft war, im Laufe ihres Lebens häusliche Gewalt erlebt, hiess es in der Studie. Zudem hätten weltweit rund 20 Prozent der jungen Frauen und 10 Prozent der jungen Männer in ihrer Kindheit irgendeine Form von sexuellem Missbrauch erfahren.

«Weitere Anstrengungen zur Gewaltprävention und evidenzbasierte Ansätze, die die Heilung fördern und den Zugang zur Versorgung sicherstellen, sind notwendig», hiess es in der Studie.

Wissenschaftliche Literatur überprüft
Für die Untersuchung hat das internationale Forschungsteam unter Leitung der University of Washington (USA) systematisch die seit 1970 veröffentlichte wissenschaftliche Literatur überprüft. Beteiligt an der Forschung war auch Flavia Bustero (62) von der Fondation Botnar in Basel. Das Forschungsteam fand 229 Studien zum Thema, die sie analysierten.

Um genauere Aussagen treffen zu können, sei weitere Forschung zum Thema notwendig, so die Forschenden. Während ihrer anfänglichen Literaturrecherche identifizierten sie auch zusätzliche potenzielle Gesundheitsauswirkungen, darunter eine Verbindung von häuslicher Gewalt mit mütterlichen Bluthochdruck-Erkrankungen, die jedoch aufgrund mangelnder Evidenz nicht in die Metaanalyse aufgenommen werden konnten. (SDA)








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Quellen
[web01] -- Claudia Fliss & Claudia Igney (Hrsg.): Handbuch Rituelle Gewalt. Erkennen - Hilfe für Betroffene - Interdisziplinäre Kooperation. Pabst-Verlag, Lengerich (NRW) - mit Studienergebnissen des US-amerikanischen Spezialisten David Finkelhor
https://www.psychologie-aktuell.com/news/aktuelle-news-psychologie/news-lesen//rituelle-gewalt-sadismus-der-taeter-leiden-der-opfer-und-desinteresse-der-gesellschaft.html



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