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Trend: Das Normen-Dorf

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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Verschiedene Menschen haben verschiedene Vorlieben, und gewisse Vorlieben sind alterstypisch oder geographisch typisch. Es ist nur natürlich, dass sich Dörfer bilden, die bestimmte Regeln kennen, die Altersbeschränkungen unterworfen sind, um so einen sichereren Lebenswandel einzuhalten.


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Schottland 5.8.2010: Normendorf für über 45-Jährige

aus: Tagesanzeiger online: Panorama: Die Stadt der verbannten Kinder; 5.8.2010; /panorama/vermischtes/Die-Stadt-der-verbannten-Kinder/story/28116348?id=28116348&key=1156263827.84257&cache=9efAwefu

<In den schottischen Highlands wurde ein Dorf zur kinderfreien Zone erklärt. Das Konzept scheint zu funktionieren: Bereits sind in England weitere Renterparadiese geplant.
 
«Kinderfeindliches Rentnerghetto»: Firhall.
Auf den ersten Blick scheint dem schottischen Dorf Firhall nichts Spezielles anzuhaften. Eine ruhige, kleine Ortschaft in den Highlands, wie es sie in dieser Gegend zu hunderten gibt. Einfamilienhaus reiht sich an Einfamilienhaus, Gärtchen an Gärtchen.

Das Aussergewöhnliche ist, dass das Dorf erst seit dem Jahr 2003 besteht. Ausserdem ist es ist frei von Kindern. Oder anders gesagt: Kinder sind in Firhall verboten. Wer in einem der 91 Häuser wohnen möchte, muss mindestens 45 Jahre alt sein. Es ist die Stadt der verbannten Kinder.

Der Stadtrat schwärmt

Stadtrat Lory Phraser ist voll des Lobes über seine Seniorensiedlung. So erscheint es ihm besonders angenehm, dass die Leute hier in der Regel sehr wohlhabend seien. «Wir müssen keinen Unterhalt Kinderkrippen und Spielplätze bezahlen - das ist wunderbar», äussert sich Phraser gegenüber der Sendung «10vor10» im Schweizer Fernsehen.

Keine Kinder haben reicht nicht. Möchten die Bewohner in Firhall wohnen bleiben, müssen sie folgende Regeln beachten:

-- in jedem Haus dürfen nicht mehr als drei Erwachsene leben
-- in keinen Haushalt dürfen mehr als ein Hund und eine Katze leben
-- kein Autolärm zwischen 21.00 - 07.00 Uhr
-- keine Geschäftsautos dürfen im Ort geparkt sein
-- keine Wäsche darf draussen aufgehängt werden
-- es dürfen keine Geschäfte auf den Grundstücken betrieben werden.

«10vor10» befragte Leute aus der Umgebung Firhalls, was sie über die benachbarte Rentergemeinde denken. «Kinderfeindliches Rentnerghetto», schimpft eine Frau. Gemäss der britischen Zeitung Guardian hätten sich auch schon Kinderrechts- oder Kinderschutzorganisationen über Firhall empört. So würde jedes Kind als potentiellen Ruhestörer und Kriminellen darstellt.

Den kritischen Stimmen zum Trotz: Das Konzept scheint zu funktionieren und geniesst bei den Briten eine gewisse Vorbildsfunktion. Bereits seien in England zwei weitere kinderlose Dörfer geplant, wie «10vor10» berichtet.
(mrs)>

Kommentar: Neuer Trend mit neuen Normen in Dörfern

Man kann so auch andere Dörfer einrichten:

-- für 20 bis 30-Jährige
-- für Nichtraucher
-- autofreie Dörfer könnten noch viel mehr werden
-- Kinderdörfer
-- Dörfer ohne Erdölprodukte
-- Dörfer ohne Fernseher
-- Dörfer ohne Kirchenglocken
etc. etc.

Vielleicht kristallisieren sich mit der Zeit dann ein paar Haupttrends heraus und werden in allgemeine Gesetze umgewandelt. Dies wäre dann eine Gesetzesänderungswelle, die "von unten" kommt.

Michael Palomino, 12.8.2010


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