
Schweiz 15.9.2010: Am
Anfang fand der Zirkus Knie ohne Zelt und ohne grosse
Tiere statt
aus: Tagesanzeiger online: Seltene Bilder vom allerersten
Zirkus Knie; 15.9.2010;
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Seltene-Bilder-vom-allerersten-Zirkus-Knie/story/23896957
<Eine Fotografin hat hundertjährige
Bilder des Zirkus Knie entdeckt. Die schönsten zeigt sie
jetzt auf Tagesanzeiger.ch.
Als Bettina Gantner in eine Wohnung in
Winterthur einzog, stiess sie im Keller der Villa auf
historische Fotos und Negative. Damals vor 20 Jahren
realisierte die Fotografin allerdings noch nicht, auf
was für einen Schatz sie gestossen war. «Erst als ich zu
recherchieren begann, stellte sich heraus, dass es sich
bei den Bildern um Aufnahmen des Zirkus Knie handelt.»
Die Bilder hinterlassen hatte Eliane Knie (1915–2000),
eine Tochter eines Urgrossonkels von Franco und Fredy
Knie junior.
Neben 24 Schwarzweiss-Fotos aus dem
Jahr 1920, dem ersten Jahr, in dem der Zirkus auf
Tournee war, fand Gantner Glasplatten-Negative aus den
Jahren 1906 bis 1910. Damals war der Knie noch ohne Zelt
unterwegs. Die Fotografin hofft nun, die Zeitzeugnisse
an einen Sammler verkaufen zu können. (ep)>
Der erste "Zirkus" fand auf Dorfplätzen statt, und das
Hochspannseil war zwischen Hausfassaden gespannt und
führte auch über die Zuschauer.
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Der Zirkus mit Pferden
spielte Kriegszenen nach und machte politische
Propaganda
Die datenreiche Webseite www.kartoffel-geschichte.de
schreibt in einer Fussnote, der Zirkus sei aus Reiterei
und aus Kunststücken entstanden, und man habe dort auch
Kriegsereignisse nachgespielt:
<Ergänzt, vervollständigt, wurde der Zoo durch den
Zirkus, der seinen Ursprung in königlich-fürstlichen
Reitschulen hatte, und in dem neben Trapez- und
Seilkunststücken hippologische Kriegsereignisse vorgeführt
wurden (1825 wurde z.B. im »Royal Amphitheatre« Napoleons
Russlandfeldzug unter dem Titel »The Burning of Moscow, Or
Bonaparte’s Invasion of Russia« aufgeführt)> [1].
Das heisst, der Zirkus war in grossen Städten scheinbar
auch ein Instrument der politischen Propaganda. Es kann
dabei angenommen werden, dass bei der Nachstellung von
Kriegsereignissen wieder die kriegerische Reiterei wieder
einen grossen Auftritt hatte, und dass bei der Bevölkerung
Kriegsbegeisterung hervorgerufen werden sollte. Pferde,
die zu friedlichen Zwecken gezüchtet wurden wie ein
Ackergaul, waren sicher nicht zirkusreif... [2]