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9.4.2010: Demokratische Tauben-Gesellschaften: Jeder darf mal führen
aus: n-tv online: Jeder wird mal Anführer: Tauben sind demokratisch; 9.4.2010; http://www.n-tv.de/wissen/weltall/Tauben-sind-demokratisch-article814025.html
<Fast schon demokratisch geht es bei Tauben hoch in der Luft zu: Wie Wissenschaftler herausgefunden haben, wechseln die Anführer eines Taubenschwarms regelmäßig. Dabei hat so gut wie jedes Tier die Chance, einmal der Vogel zu werden, der die Richtung vorgibt. Allerdings besteht eine Rangordnung. Vögel, die näher an der Spitze des Schwarms fliegen, werden auch eher zum zeitweisen Anführer.
Für die Studie, die in der neuen Ausgabe von "Nature" vorgestellt wird, wurden Tauben kleine Rucksäcke mit einem Mini-GPS-System aufgesetzt. Jeder Apparat wog 16 Gramm. Alle 0,2 Sekunden wurde die Flugrichtung jedes einzelnen Vogels gemessen. Dadurch konnte festgestellt werden, welche Taube den Ausschlag für einen Richtungswechsel gab, schreiben die Wissenschaftler von den Universitäten Oxford und Budapest.
"Wir kennen alle die unglaublichen Kunstflüge, die Vogelschwärme vollführen; aber wie solche Schwärme entscheiden, wohin sie fliegen und ob solche Entscheidungen von einem dominanten Anführer oder der ganzen Gruppe getroffen werden, das war immer ein Mysterium", sagte Dora Biro von der Zoologischen Abteilung der Uni Oxford. "Diese dynamische, flexible Aufteilung von Individuen in Anführer und Mitläufer - wobei sogar die Meinung der am niedrigsten stehenden Mitglieder eine Rolle spielen kann - stellt vielleicht eine besonders effiziente Form der Entscheidungsfindung dar."
dpa>
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5.7.2011: <Verblüffendes Experiment: Tauben merken sich Gesichter>
aus: Spiegel online; 5.7.2011;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,772532,00.html
<Stadttauben haben offenbar ein gutes Auge für menschliche Gesichter. Dies haben Forscher bei einem Experiment mit frei lebenden Tieren in Paris herausgefunden. Selbst von wechselnder Kleidung ließen sich die Vögel nicht in die Irre führen.
Die Fähigkeiten von Stadtvögeln verblüffen Wissenschaftler immer wieder: Tauben können sich 800 bis 1200 verschiedene Bilder merken , sie beherrschen eine elementare Mengenlehre und sind sogar in der Lage, Gemälde verschiedener Künstler genauso gut auseinander zu halten wie Menschen. Dies hatten japanische Forscher bereits vor zehn Jahren gezeigt. Nach einer Trainingsphase konnten die Vögel Meisterwerke von Van Gogh und Chagall unterscheiden , selbst wenn sie die Bilder zuvor noch nie gesehen hatten.
Wie gut das visuelle Gedächtnis der Tiere ausgeprägt ist, zeigt nun ein neues Experiment von Forschern der Université Paris Ouest Nanterre La Défense. Dalila Bovet und ihre Kollegen schickten zwei Forscherinnen in verschiedenfarbigen Laborkitteln in einen Park im Zentrum von Paris. Beide gaben den Tauben Futter. Die eine Person ließ die Tiere in Ruhe fressen, während die andere die Vögel immer wieder verjagte.Das Experiment wurde mehrfach wiederholt. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass die Tauben auch dann der bösartig reagierenden Person auswichen, wenn diese sie gar nicht verscheuchte. Selbst nach einem Tausch der Laborkittel konnten die Vögel die beiden Personen zuverlässig unterscheiden. Offenbar orientierten sich die Tiere, die nicht trainiert worden waren, allein an den Gesichtern, berichteten Bovet und ihre Kollegen auf der Jahreskonferenz der Society for Experimental Biology in Glasgow.
"Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Tauben die Forscher an ihren Gesichtern erkannt haben", sagte Bovet. Denn es habe sich um zwei Frauen gleichen Alters, gleicher Statur und gleicher Hautfarbe gehandelt. Es sei bemerkenswert, dass sich die Vögel nicht an dem auffälligsten Merkmal, der Farbe der Kittel orientiert hätten, sondern am Gesicht. Dies zeige, dass die Tiere wüssten, dass die Kleidung kein gutes Unterscheidungsmerkmal von Menschen sei. Womöglich habe sich diese Fähigkeit durch das enge Zusammenleben mit Menschen in Städten entwickelt, spekulieren die Forscher.
hda>
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27.4.2012: Vogelwelt: Tauben-Navigationssystem im Hirn mit speziellen Zellen
Spezielle NervenzellenTauben-Navi sitzt im Hirn
http://www.n-tv.de/wissen/Tauben-Navi-sitzt-im-Hirn-article6129766.html
<Erst vor Kurzem hatten Wissenschaftler herausgefunden, dass der Orientierungssinn von Tauben nicht im Schnabel sitzt. Jetzt hat ein Experiment die Annahme bestätigt, dass sich das Navigationsgerät der Vögel im Hirn befindet. Damit sind aber noch lange nicht alle Unklarheiten beseitigt.yyyZur Orientierung nutzen Tauben das Magnetfeld der Erde.
Tauben haben einen Navi aus speziellen Nervenzellen im Hirn. Die entdeckten 53 Neuronen im Stammhirn verarbeiten die magnetischen Informationen zu einer Art GPS-System. Dafür nutzen die Tiere Intensität, Höhe und Größe des Erdmagnetfelds. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen veröffentlichten Le-Quing Wu und David Dickman von der Medizinischen Universität Houston (Texas) im Fachjournal "Science".Forscher versuchen immer wieder, die herausragenden Fähigkeiten von Vögeln bei der Orientierung nachzuvollziehen. Dass dabei das Magnetfeld der Erde genutzt wird, ist gesichert. Das Erdmagnetfeld hat eine Stärke von 50 Mikro-Tesla - das ist etwa 10.000 Mal schwächer, als ein Magnet zum Anheften von Notizen an einer Pinnwand. Mit welchem Organ die Tiere aber die Informationen wahrnehmen und verarbeiten, ist unklar.
Für ihr Experiment setzten die US-Forscher sieben Tauben in einen vom Magnetfeld der Erde abgeschirmten und völlig dunklen Raum. Während ein künstliches Magnetfeld hoch und runtergefahren wurde, konnten die Neurowissenschaftler Veränderungen im Hirn der Vögel messen. Dabei identifizierten sie Neuronen, die auf die unterschiedlichen Magnetstrahlungen reagierten.
Erst vor kurzem kam ein Forscherteam um David Keays vom Institute of Molecular Pathology (IMP) in Wien zu dem Schluss, dass der Sensor nicht - wie von anderen Wissenschaftlern angenommen - im Schnabel der Tiere sitzt. Wo der Sinn für das Magnetfeld genau sitzt, ist daher weiter umstritten.
Quelle: n-tv.de, dpa>
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Montevideo (Uruguay) 28.4.2012: Falken in der Stadt sollen Tauben vertreiben
Montevideo schafft "ungastlichen Raum": Falken sollen Tauben vertreiben
http://www.n-tv.de/panorama/Falken-sollen-Tauben-vertreiben-article6138326.html
<In der von zahllosen Tauben geplagten Stadt Montevideo gehen jetzt Falken auf die Jagd. Die vielen Tauben beschädigten die Gebäude in der Hauptstadt Uruguays, verschmutzten die Plätze und bedrohten die Gesundheit, sagte der für die Aktion verantwortliche Unternehmer Manuel Maier der Nachrichtenagentur AFP. Seine Firma trainiert Falken, die im Kampf gegen andere Arten eingesetzt werden.
"Unsere Arbeit ist die natürliche Kontrolle", sagte Maier. "Wir töten die Tauben nicht, aber wir schaffen einen ungastlichen Raum, damit sie weiterziehen." Pablo Anzalone, Leiter des Gesundheitsamts, bestätigte, dass viele Hauptstadtbewohner die Tauben als wirkliche Plage betrachteten. Mit ihren Exkrementen verbreiteten die Vögel Krankheiten und Parasiten, sagte er. Bis ein Ort taubenfrei ist, dauert es nach Angaben von Maier "ein bis drei Monate" - je nachdem, wie viele Tauben dort leben.
Quelle: n-tv.de, AFP>
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18.8.2013: Salmonellen bei Felstauben in Moskau - "Zombie-Tauben" sterben im Rückwärtsgang
aus: Spiegel online: Abnormes Verhalten: "Zombie-Tauben" verängstigen Moskaus Einwohner; 18.8.2013;
http://www.spiegel.de/panorama/moskau-zombie-tauben-veraengstigen-einwohner-a-917187.html
<Sie laufen wie irre im Kreis, verdrehen den Kopf, ignorieren Autos und Fußgänger, sterben schließlich qualvoll: Eine Krankheitswelle hat Moskaus Tauben erfasst und macht vielen Einwohnern der Stadt Angst. Offizielle jedoch schimpfen über die "dummen Vögel".
Tauben gehören in Moskau zum alltäglichen Stadtbild. Überall in der Stadt begegnet man den Vögeln, die ständig auf Nahrungssuche zu sein scheinen. Doch seit einigen Tagen machen sich immer mehr Bewohner der russischen Hauptstadt Sorgen um und wegen der Vögel. Einige bezeichnen sie sogar als Zombie-Tauben.
Der Grund für die Aufregung ist ein rätselhaftes Taubensterben. In einer auf Vögel spezialisierten Moskauer Tierklinik beispielsweise habe man in den letzten Wochen Dutzende verendete Tauben untersucht, berichtet "Radio Free Europe".Was die Menschen in Moskau aber noch mehr irritiert als die toten Tauben, ist das merkwürdige Verhalten betroffener Tiere, bevor sie sterben. In einem Filmbeitrag der russischen "Lifenews" sind Tauben zu sehen, die ständig im Kreis oder rückwärts laufen, ihre Köpfe unnatürlich auf den Rücken verdrehen oder ihren Kopf auf den Boden drücken.
Weitere Berichte sprechen davon, die Vögel würden in eine Art Agonie verfallen. Statt, wie sie es sonst tun, vor herannahenden Autos oder Passanten zu fliehen, würden sie einfach still stehenbleiben und überhaupt nicht beachten, was um sie herum passiert. Auf Twitter bezeichnete ein Moskowiter die Ereignisse als "Vogel-Apokalypse".
Zerstörtes Verdauungssystem
Über den Grund für das merkwürdige Verhalten der Tiere wurde zunächst nur spekuliert. Es könnte sich um die Newcastle-Krankheit handeln, hieß es zunächst, eine Viruserkrankung, die auch auf den Menschen übertragen werden kann. Anders als bei Vögeln verläuft die Krankheit beim Menschen jedoch nicht tödlich, sondern kann laut Wikipedia nur eine Bindehautentzündung hervorrufen.
Zwischenzeitlich aber haben Moskaus Veterinärmediziner Entwarnung gegeben und erklärt, nicht die Newcastle-Krankheit, sondern eine Salmonelleninfektion habe die Vögel erkranken lassen. Die Tiere würden langsam und in Agonie sterben, während die Krankheit ihr gesamtes Verdauungssystem zerstört, erklärt Veterinär Gella Konowalow."Eine Plage"
Der Chef der russischen Verbraucherschutzbehörde, Gennadij Onischenko, hat für die leidenden Vögel allerdings kein Mitleid. Sie gehörten "zu den schmutzigsten und dümmsten Vögeln, die es gibt", sagte er gegenüber "Radio Free Europe".
In dieselbe Kerbe schlägt auch Wiktor Charlaschin, der Präsident der Taubenzüchterorganisation "Russische Tauben". Nach seiner Meinung sind die von der Krankheit betroffenen Felstauben, die erst 1957 in Moskau angesiedelt wurden, "eine Plage". Sie würden sich "wie verrückt vermehren" und seien für viele Krankheiten anfällig, die Zuchttauben nichts anhaben könnten. Deshalb, so Charlaschin, "müssen sie alle zerstört werden".
mak>
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Schweiz 24.4.2020: Taubenpest: Tauben füttern kann jetzt Menschen krank machen
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