aus: Welt online: Gefährlicher
Schädling Giftraupen breiten sich in Deutschland rasant
aus; 23.4.2012;
http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article106216223/Giftraupen-breiten-sich-in-Deutschland-rasant-aus.html
Hautirritationen, Atemnot,
Augenreizungen: Die Raupen des Eichenprozessionsspinners
sind sehr gefährlich für den Menschen. Eine neue
Gefährdungskarte zeigt: Die Schädlinge verbreiten sich
rasch.
Texte der Bilderstrecke:
<1. Der Eichenprozessionsspinner breitet sich in
Deutschland immer schneller aus: Neben großen Gebieten in
Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und
Berlin sind auch das Rheinland, Baden-Württemberg und
Teile Bayerns betroffen.
2. Die Nester dieser Raupen können die Größe eines
Fußballs erreichen und befinden sich an Ästen und Stämmen
von Eichen.
3. Eichenprozessionsspinner, deren Haare schwere Allergien
auslösen können, sind in Deutschland zunehmend ein
Problem.
4. Das Tier setzt auch der Eiche zu. Nach Expertenmeinung
ist mehr Aufklärung nötig.
5. Die Härchen der Raupe haben es in sich und sind eine
Gefahr für den Menschen.
6. Wer mit den Haaren in Berührung kommt, riskiert
wochenlang an Juckreiz zu leiden.
7. Haben sich die Eichenprozessionsspinner satt gegessen,
werden sie zu Faltern.
8. Zur Bekämpfung der Raupen werden biologische
Insektizide eingesetzt. Sie sollen die Entwicklung
gefährlicher Haare bei den Raupen verhindern.
9. In Mecklenburg-Vorpommern kommen dafür auch
Hubschrauber zum Einsatz. Der Erfolg ist allerdings eher
bescheiden.>
Der Artikel:
<Die für
den Menschen gefährliche Raupe des
Eichenprozessionsspinners breitet sich in Deutschland
immer weiter aus. Insgesamt sind nach Angaben des
Julius-Kühn-Instituts (JKI) zehn Bundesländer betroffen,
am stärksten Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt,
Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern.
Da die
Eichenprozessionsspinner sich in einem trocken-warmen
Frühjahr besonders gut entwickelten, müsse 2012 wieder
mit vielen Raupen gerechnet werden, berichtete das JKI,
die für Kulturpflanzen zuständige Bundesbehörde. Auch
der Klimawandel habe daher wahrscheinlich mit für die
Verbreitung der Schädlinge gesorgt.
Prozession kann bis zu 20 Spuren
erreichen
Eichenprozessionsspinner
schlüpfen meist im späten April und frühen Mai. Ihr Name
geht auf die Art und Weise zurück, wie die Raupen an
ihre Nahrungsplätze wandern - in einer Prozession, die
bis zu 20 Spuren erreichen kann.
Die giftigen
Härchen der Tiere, die sie nach dem zweiten Häuten
ausbilden, sind für Menschen sehr gefährlich. Es drohen
Hautirritationen, Atembeschwerden und Augenreizungen.
Die Nester
seien ebenfalls gefährlich, weil sich dort auch nach dem
Auszug der Raupen noch Härchen oder Häutungsreste
befinden könnten, sagte JKI-Sprecherin Stefanie Hahn.
Nach Kontakt mit Gespinst sofort zum
Arzt
"Nicht
anfassen, nicht anstechen - am besten einen weiten Bogen
drumherum machen", warnte die Biologin. Wer trotzdem mit
einem der fladenförmigen Gespinste in Berührung gekommen
sei, müsse sofort zum Arzt.
Mecklenburg-Vorpommern
und Niedersachsen stehen neu auf der JKI-Liste. Die
Daten basieren auf Informationen der Landesbehörden, die
sie dem Institut in Braunschweig übermittelt haben.
Experten
rechnen mit einer weiteren Ausbreitung in den kommenden
Jahren. Immer häufiger seien die Tiere nicht nur in
Eichenwäldern, sondern auch in Wohn- und
Erholungsgebieten zu finden, sagte Hahn.
Institut empfiehlt Einsatz von
Pestiziden
Betroffene
Landkreise fordert das JKI auf, gegen die Schädlinge
beispielsweise mit zugelassenen Pestiziden vorzugehen.
Das müsse allerdings vor dem dritten Larvenstadium der
Tiere geschehen.
"Danach geht
das nur noch mit Spezialkräften." Die Gespinstnester
sollten nach JKI-Angaben nicht mit Wasser entfernt oder
verbrannt werden, weil sich die Brennhaare dann
verbreiten könnten.
Es verweist
auf Firmen, die solche Nester absaugen. "Für diese
Arbeiten sind vollständig abgeschlossene Schutzanzüge
und ein Atemschutz notwendig", mahnt das Institut
jedoch.
Mehr
Informationen zum Thema:
dpa/oc>
*****

19.5.2012: Genetikregionen für Tarnfarben
der Schmetterlinge entdeckt - Kreuzbefruchtungen
lassen die Tarnfarben austauschen
aus: n-tv online; Schutz vor Räubern: Schmetterlinge
tauschen Muster; 19.5.2012;
http://www.n-tv.de/wissen/Schmetterlinge-tauschen-Muster-article6300661.html
<Erbgutvergleiche von farbenprächtigen
Passionsblumenfaltern aus Südamerika zeigen, dass die
Insekten ganze Bereiche ihres Genoms und damit auch ihre
warnenden Farbmuster untereinander austauschen können.
Im Erbgut der Falter finden sich etwa 12.700 Gene,
berichtet ein internationales Forscherteam im Journal
"Nature". Zum Vergleich: beim Menschen sind es rund
23.000.
Das Genom eines Schmetterlingsmännchens wurde in hoher
Qualität gelesen: insgesamt 38 Mal. Aus der Überlagerung
der Daten entsteht eine sehr verlässliche Abfolge der
Genombausteine. Die Analyse und der Vergleich mit
anderen Genomen zeigte, dass sich der Falter vor etwa
100 Millionen Jahren entwickelte - damals trennte sich
diese Linie von anderen Insekten ab.
"Trittbrettfahrer" schützen sich auch
Mit der neuen Sequenz hatten die Forscher auch neue
Informationen darüber, in welchen Bereichen des Erbgutes
die Tiere ihre warnenden Farbmuster speichern, mit denen
sie potenzielle Räuber vor dem Verzehr warnen - der
Passionsblumenfalter ist ungenießbar. Insgesamt gibt es
43 Arten, die die Warnfarben teilweise nachbilden, um
sich als "Trittbrettfahrer" ebenfalls zu schützen.
Genomdaten anderer, nahe verwandter Schmetterlinge,
zeigten dem Konsortium, dass die Arten große
Genombereiche untereinander austauschen können. Darunter
sind jene für die warnenden Signalfarben und -muster.
Der Austausch läuft über Hybriden: Das sind Nachkommen,
die bei der Kreuzung nahe verwandter Schmetterlinge
entstehen. Damit kann es auch über Artgrenzen hinweg zu
einem Genfluss kommen.
Quelle: n-tv.de, dpa>
*****
24.5.2012: Der Sonnenröschen-Bläuling fühlt sich
in England immer heimischer - wegen Klimawandel
aus: Der Standard online: Wachsende Bestände: Seltener
Schmetterling als "Klimawandelgewinnler"; 24.5.2012;
http://derstandard.at/1336697875557/Wachsende-Bestaende-Seltener-Schmetterling-als-Klimawandelgewinnler
<Noch in den
1980er Jahren war der Sonnenröschen-Bläuling
(Aricia agestis) in Großbritannien eine
Seltenheit. Aufgrund der wärmeren Sommer breitet
sich der Falter mittlerweile immer weiter nach
Norden aus.
Der Kleine
Sonnenröschen-Bläuling breitet sich in
Großbritannien immer weiter nach Norden aus
Washington/York - Während zahlreiche
Tierarten unter den Folgen des Klimawandels leiden,
dürften einige Spezies keine Probleme damit haben.
In Großbritannien scheint eine Schmetterlingsart von
den steigenden Temperaturen sogar zu profitieren.
Der einst seltene Kleine Sonnenröschen-Bläuling
(Aricia agestis) breitet sich aufgrund der wärmeren
Sommer immer weiter nach Norden aus, berichten
britische Forscher im Fachblatt "Science".
Die Schmetterlinge nutzten früher fast
ausschließlich Gelbe Sonnenröschen zur Ablage ihrer
Eier, die bevorzugt an sonnigen Südhängen wachsen.
Seitdem die Sommer wärmer sind, weichen sie jedoch
auch auf andere Pflanzen zur Eiablage aus.
Der Kleine Sonnenröschen-Bläuling war noch in den
1980er Jahren nur selten zu finden, die Bestände
galten als rückläufig. In den 1990er Jahren
beobachteten Schmetterlingsfreunde dann eine
deutliche Zunahme der Bläulinge. In den vergangenen
20 Jahren haben sich die Tiere knapp 80 Kilometer in
Richtung Norden ausgebreitet, schreiben die Forscher
um Rachel Pateman von der University of York. Dies
sei ungewöhnlich schnell für eine Art, die als hoch
spezialisiert und eher sesshaft gilt.
Wechsel der Wirtspflanze
Auffällig war, dass die Bläulinge nun vor allem in
Gegenden lebten, in denen die ursprüngliche
Hauptwirtspflanze, das Gelbe Sonnenröschen
(Helianthemum nummularium), gar nicht vorkommt. Die
Schmetterlinge legten ihre Eier vermehrt auf
Storchschnabelgewächsen ab, allen voran auf dem
Weichen Storchenschnabel (Geranium molle). Diese Art
ist weiter verbreitet als das Gelbe Sonnenröschen.
Die durchschnittlichen Sommertemperaturen sind in
Großbritannien deutlich gestiegen: Zwischen 1990 und
2009 lagen sie um 0,78 Grad Celsius über dem
Durchschnitt der Jahre von 1800 bis 1989.
Die Schmetterlinge waren damit nicht mehr auf die
seltenen, sonnigen Standorte des Sonnenröschens
angewiesen, sondern fanden auch auf anderen, weiter
verbreiteten Pflanzen geeignete Bedingungen.
Fachleute gehen häufig davon aus, dass die Anpassung
an den Klimawandel besonders für Arten schwer ist,
die für ihre Vermehrung auf andere Lebewesen
angewiesen sind. Die Studie zeige, dass auch das
Gegenteil der Fall sein könne, schreiben die
Forscher. (APA/red, derstandard.at, 24.05.2012)
*****
23.7.2013:
<Immer weniger
Schmetterlinge flattern auf Europas Wiesen
>
aus: n-tv online; 27.7.2013;
http://www.n-tv.de/ticker/Wissenschaft/Immer-weniger-Schmetterlinge-flattern-auf-Europas-Wiesen-article11044966.html
<Kopenhagen/Halle (dpa) - Die Zahl der
Wiesen-Schmetterlinge in Europa nimmt nach einem
Bericht der Europäischen Umweltagentur
besorgniserregend ab. Zwischen 1990 und 2011 seien von
17 beobachteten Arten acht zurückgegangen.
Lediglich bei zwei Arten seien die Populationen stabil
geblieben, nur eine habe zugenommen, teilte das
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Halle am
Dienstag mit. Die Forscher haben an dem Bericht
mitgearbeitet. Eine Ursache dafür sei die Intensivierung
der Landwirtschaft. Es gebe auch weniger Wiesen als
früher.
Zu den untersuchten Schmetterlingsarten gehört zum
Beispiel der Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus),
dessen Bestand deutlich zurückgegangen ist. Unsicher ist
die Entwicklung beim Mattscheckigen Braun-Dickkopffalter
(Thymelicus acteon). Zu den stabilen Arten zählen die
Wissenschaftler hingegen den Aurorafalter (Anthocharis
cardamines).
Die Beobachtung von Schmetterlingsarten ist für
Forscher wichtig, weil sie Trends für viele andere
Insektenarten aufzeigen. Sie seien ein Indikator für die
Artenvielfalt und für die Gesundheit der Ökosysteme,
heißt es im Bericht. «Dieser dramatische Rückgang an
Grünlandschmetterlingen sollte die Alarmglocken läuten
lassen», sagte Hans Bruyninckx, Direktor der
Europäischen Umweltagentur. «Generell schrumpfen auch
die Wiesen in Europa. Wenn wir es nicht schaffen, diese
Lebensräume zu erhalten, könnten wir viele dieser Arten
für immer verlieren.»
Die Intensivierung der Landwirtschaft führt nach
Einschätzung der Umweltagentur zu einheitlichen
Grünflächen, die nahezu steril für die Artenvielfalt
seien. Dazu komme, dass Schmetterlinge sehr empfindlich
auf Pestizide reagierten. In einigen Regionen im
Nordwesten Europas flatterten Wiesen-Schmetterlinge
bereits jetzt schon nur noch am Straßenrand, auf
Eisenbahnbrachen, felsigen und feuchten Orten - oder in
Städten und Naturschutzgebieten.
Quelle: n-tv.de ,
dpa>
========
6.4.2014: Neue Schmetterlingsart im Gebirge
entdeckt
aus: Der Standard online:
Neue
Arten von Gebirgsschmetterlingen entdeckt; 6.4.2014;
http://derstandard.at/1395364304545/Neue-Arten-von-Gebirgsschmetterlingen-entdeckt
<Die Weibchen der
Gattung Sattleria haben so stark reduzierte
Flügel, dass sie nicht mehr fliegen können.
Bozen - Zwei bislang unbekannte
Schmetterlingsarten aus den Dolomiten Südtirols
und Trients wurden im Rahmen eines
Forschungsprojektes des Naturmuseums in Bozen
entdeckt und benannt. Die beiden Arten aus der
Familie der Palpenmotten wurden Sattleria
dolomitica und Sattleria sophiae benannt. Beide
Arten wurden vor Kurzem in der Fachzeitschrift
"Zootaxa" zusammen mit zwei ebenfalls
neuidentifizierten Arten vom Balkan beschrieben.
Sattleria dolomitica wurde bereits 1876 nahe
Schluderbach bei Toblach entdeckt, damals aber
fehlerhaft einer anderen, bereits bekannten Art
zugeordnet. Mit neuen Präparationstechniken und
genetischen Methoden habe nun festgestellt werden
können, dass es sich dabei um eine bisher für die
Wissenschaft neue und unbekannte Art handelt, hieß
es. Versuche, diese damals entdeckte Art
wiederzufinden, scheiterten bisher an der ungenauen
Lokalitätsangabe von 1876. Im Gegensatz dazu wurde
Sattleria sophiae erst 2012 von Giovanni Timossi im
Nationalpark Paneveggio in Trient entdeckt.
Im Gebirge zuhause
Die Angehörigen der Gattung Sattleria leben in
großen Höhen zwischen etwa 2.000 und 3.500 Metern.
Sie haben vermutlich die letzten Eiszeiten in nicht
vergletscherten Gebieten nahe den heutigen Vorkommen
überdauert. Die Artbildung dürfte durch Isolation,
ähnlich wie bei Inselorganismen, begünstigt worden
sein. Über die Biologie
dieser neuen Schmetterlingsarten sei allerdings noch
nichts bekannt. Die Weibchen zeichnen sich durch
stark reduzierte Flügel aus und können nicht mehr
fliegen. Diese Eigenschaft könnte eine Anpassung an
das raue Hochgebirgsklima, insbesondere an
stürmischen Wind, sein.
Aus dem Bereich der Alpenländer sind heute rund
5.500 Schmetterlingsarten bekannt, aus Südtirol gut
3.100 Arten. Der überwiegende Teil dieser für
europäische Verhältnisse enormen Artenvielfalt wurde
seit dem Ende des 18. Jahrhunderts von mehreren
Forschergenerationen beschrieben und mit
wissenschaftlichen Artnamen versehen.
Forschungsinitiativen wie die Erhebung der
genetischen Vielfalt der Fauna durch das Naturmuseum
Südtirol führen nun zu weiteren Neuentdeckungen
schwer unterscheidbarer Arten. (APA/red,
derStandard.at, 6. 4. 2014)
*****
8.4.2014: Monsanto hilft mit, Schmetterlinge
auszurotten: <Schmetterlingssterben durch Monsanto> -
die Ausrottung des Monarch-Falters durch
genveränderte Seidenpflanzen von Monsanto
aus: Netzfrauen online; 8.4.2014;
http://netzfrauen.org/2014/04/08/gvos-von-monsanto-vermindern-die-population-der-schmetterling-kolonien-weiter/#more-10839
<Ein Massenmord geschieht – heimlich, still und
leise, weil die Ermordeten keine Stimme haben, um laut
zu schreien.
Wir dürfen nicht warten, bis die an der Reihe sind, die
ihren Schmerz und ihr Leid laut herausschreien können.
Wir dürfen nicht warten, bis wir die Nächsten sind –
denn auch unsere Ermordung hat bereits begonnen –
noch heimlich, still und leise! Obwohl oder gerade
weil wir am Ende der Nahrungskette stehen, geht dieses
Thema uns alle an!
Diesen Text über den massenhaften Tod der Monarchfalter
haben wir für Sie übersetzt. Original: Serious: Monsanto GMOs Continue to
Devastate Butterfly Population
„Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter
Menschen die Welt verändern kann – tatsächlich ist dies
die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals
verändert wurde.“
Margaret Mead
Es ist nicht einfach, eine an deinen Kopf gehaltenen
Waffe mit der schwungvollen Schönheit einer
Monarchen-Kolonie – die in den nach Pinien duftenden
Himmel aufsteigt, um in den Süden Mexikos zu fliegen –
in Verbindung zu bringen. Diese Monarch-Falter, die sich
von Seidenpflanzen ernähren, waren einst im mittleren
Westen weit verbreitet. Jetzt werden sie aufgrund der
GVO-Kreationen von Monsanto und deren Pestiziden
ausgerottet. Kolonien von Monarch-Faltern sind in den
Vereinigten Staaten nun vom Aussterben bedroht. Bedanken
dafür können wir uns bei mehr als einer Million Hektar
Bt-Mais und Soja und natürlich bei den
Bio-Tech-Giganten, darunter Monsanto. Aber das ist genau
das, was geschieht: zuerst sind es die Bienen, dann sind
die Schmetterlinge an der Reihe – dann wir.
Monarch-Falter bestäuben schätzungsweise 75% aller
Nahrungspflanzen. Sie sind die einzige bekannte Art, die
eine „Zwei-Wege-Migration“ unternehmen – alles für die
Asclepias L. (Seidenpflanze). Es gab einmal über 60
Millionen Schmetterlinge, die die Reise von Mexiko in
die USA unternahmen, so dass ihre Nachkommen von den
Seidenpflanzen speisen konnten, eine „Abfall-Pflanze“,
die die Schmetterlinge in ihren Speiseplan aufgenommen
haben, in einer jahrtausendelangen Anpassung – die
einzige Pflanze, die ihre Larven essen. Nun sind diese
Zahlen erschreckend niedrig – in Korrelation zu dem mehr
als 80% igen Rückgang der Seidenpflanzen in den USA.
Der Biologe der Iowa State University, John Pleasants,
hat in den letzten anderthalb Jahrzehnten die Maisfelder
in seinem Staat beobachtet. Vor RoundUp wuchsen auf den
Feldern Seidenpflanzen und jetzt kann nicht eine einzige
Pflanze gefunden werden. Das Herbizid, das unerwünschte
Unkräuter abtöten sollte, hat aber auch die
Nahrungsgrundlage des Monarchen abgetötet. Monsanto und
die FDA sind sich dessen bewusst. Sie haben den Nachweis
von Wissenschaftlern der ganzen Welt erhalten, die sich
damit beschäftigt haben, und ihre Reaktion darauf?
Tom Helscher vom Büro für Unternehmensangelegenheiten
bei Monsanto sagt, die Erhaltung der Schmetterlinge
sollte mit der „Notwendigkeit, die Produktivität in der
Landwirtschaft zu verbessern“ abgestimmt werden.
Wer könnte in der Landwirtschaft produktiver zu sein?
Die Schmetterlinge (und Bienen) haben uns schon immer
viel Arbeit abgenommen.
Monsanto wurden bereits zahlreiche Studien vorgelegt,
darunter eine von der Cornell University, in der
Wissenschaftler Monarchfalter-Raupen auf Pollen von
gentechnisch verändertem Monsanto-Mais ausgesetzt haben.
Keiner der Schmetterlinge, die Pollen von „natürlichem“
Mais gefressen haben, ist gestorben, während 44% der
Monarch-Falter nach dem Verzehr der Pollen gentechnisch
veränderter Pflanzen (alle voll mit Bt-Toxinen, von
denen man uns versichert hatte, dass sie sicher wären)
in nur vier kurzen Tagen starben. Bienen, gefüttert mit
von Monsanto hergestellten Pollen starben ebenfalls.
Monsanto ist nicht in der Lage, echte und natürliche
Blütenpollen zu kopieren, obwohl sie es wahrscheinlich
gedacht haben.
Dies ist nur ein weiterer Sargnagel für unsere Natur,
und es scheint so, als sei Monsanto ganz versessen
darauf, diese zu zerstören. Und obwohl es weit hergeholt
scheint, wir – die an der Spitze der Nahrungskette
stehen – sind die Nächsten. Monsantos Bt-Toxine haben
bereits bewiesen, dass sie menschliche Embryozellen
töten.
Landwirte beobachten das Ganze. Kürzlich wurden 20.000
Seidenpflanzen wieder auf die Felder gepflanzt. Und
manche Menschen geben sogar kostenlos den Samen der
Seidenpflanze aus und versuchen so, die Monarch-Kolonien
zu schützen. In Austin haben sie so genannte
„Boxenstopp“-Pflanzen angepflanzt, so dass die
Schmetterlinge auf ihrer langen Reise Nahrung finden.
Bei diesen Menschen handelt es sich noch um eine
Minderheit und die Schmetterlinge werden in Rekordzahlen
sterben.
Als „betroffene und ermächtigte Bürger“ können wir mit
mehr Schwung und Begeisterung aktiv werden. Ich erinnere
an ein spezielles Phänomen der Schmetterlinge – das der
„imaginalen (ein fertig ausgebildetes Insekt
betreffende)“ Zelle. Ein Schmetterling wächst von Geburt
an auf etwa das 27.000-fache seiner ursprünglichen
Größe. Wenn eine Raupe sich ihren Kokon baut, um ein
Schmetterling zu werden, sind es die sogenannten
imaginalen Zellen, die die Zeit für einen Wechsel
signalisieren. Die zum Schmetterling werdende Raupe
erkennt diese imaginalen Zellen zuerst nicht, so dass
das Immunsystem sie angreift, nicht ahnend, dass sie für
einen Teil ihrer Metamorphose bestimmt sind. Es
behandelt sie wie Krebszellen.
Aber diese imaginalen Zellen sind beharrlich. Sie
beginnen als kleine Minderheit, wie die Menschen, die
kostenlos Seidenpflanzen verteilen, wie die Menschen,
die sich gegen Monsanto erheben, außerhalb ihrer
Aktionärstreffen, und dann beginnt diese Minderheit zu
wachsen. Letztendlich verwandelt sich eine Reihe von
imaginalen Zellen in eine Reihe von DNA, genau wie
unsere Eigenen, und erkennt, dass die Raupe in
Wirklichkeit ein Schmetterling ist, und damit kann die
Transformation stattfinden.
Monsanto mag ja die Absicht haben, uns zu töten, aber
wir halten zusammen – und einst eine Minderheit, werden
wir, die offenen Aktivisten, diese Mörder der Natur
zerstören. Aber das kann nur geschehen, wenn Sie sich
uns anzuschließen. Bitte teilen Sie dieses Wissen mit so
vielen Menschen wie Sie können, so dass auch andere ein
Teil der positiven Veränderung dieses Planeten werden
können.
Netzfrau Kerstin Hördemann>
*****
9.4.2014: Tropenhaus in Kerzers: Gekkos fressen
gerne Schmetterlinge
aus: 20 minuten online:
Ausgesetzte
Gekkos bedrohen Schmetterlinge; 9.4.2014;
http://www.20min.ch/schweiz/bern/story/25375434
<Leopardgeckos gefährden die Hauptattraktion des
Tropenhauses in Kerzers: Sie ernähren sich von Insekten.
Die Tiere wurden offenbar von Besuchern ausgesetzt.
Schock für die Tierpfleger im Papiliorama: Vor kurzem
mussten sie drei Leopardgeckos einfangen. Diese
ernähren sich besonders gerne von Schmetterlingen –
der Hauptattraktion des Papilioramas in Kerzers im
Kanton Freiburg. Waren etwa Schmetterling-Hasser am
Werk? Dazu Sprecherin Daniela Barilli: «Nein. Wir
gehen davon aus, dass die ehemaligen Besitzer die
Tiere loswerden wollten und sich dachten, dass bei uns
ideale Voraussetzungen dafür herrschen.» Das Team sei
aber sicher, dass die Tiere von Besuchern ausgesetzt
wurden. «Offenbar denken diese Leute nicht weit
genug», so Barilli.
Obwohl die Geckos nun eingefangen wurden, sind die
Schmetterlinge noch nicht in Sicherheit. «Unser Team
bemüht sich herauszufinden, ob die Weibchen in der
kurzen Zeit Eier gelegt haben», sagt Barilli. In
diesem Fall würde ein grosses Problem auf die
Tierpfleger zukommen – man müsste eine unkontrollierte
Vermehrung dringend verhindern. «Es wird nun einige
Zeit dauern, bis man mit Sicherheit sagen kann, ob die
Weibchen Eier gelegt haben oder nicht.» Derzeit sei es
aber schwierig, nach den kleinen Eiern zu suchen.
Trotz der drohenden Gefahr für die Schmetterlinge ist
die Existenz des Papilioramas gemäss Barilli nicht
gefährdet: «Es ist aber wichtig zu erwähnen, dass wir
keine Entsorgungsstelle für exotische Tiere sind.»
Leopardgeckos sind nachtaktiv
Laut Reptilienexperte Andreas Hofer vom Berner
Tierpark Dählhölzli ist der Leopardgecko ein
klassisches Tier für Anfänger in der Terraristik. Das
Reptil kann bis zu 30 Zentimeter lang werden.
«Weibchen legen bis zu fünfmal pro Jahr zwei Eier»,
sagt Hofer. Die anpassungsfähigen Tiere seien
nachtaktiv und würden sich tagsüber verstecken – was
die Suche nach ihnen nicht wirklich leichter macht.
Zudem weist Tierpfleger Hofer darauf hin, dass das
Aussetzen von Tieren strafbar ist.
(wed)>
========

12.5.2017: In Deutschland sterben
Schmetterlinge aus
Studie: Immer mehr Schmetterlingsarten in
Deutschland sterben aus
http://www.shortnews.de/id/1225952/studie-immer-mehr-schmetterlingsarten-in-deutschland-sterben-aus
<Laut einer aktuellen Studie, die im Auftrag der
Grünen erstellt wurde, sterben in Deutschland immer mehr
Schmetterlingsarten aus. Aktuell gelten 53 Arten als
verloren, 106 als akut vom Aussterben gefährdet. Zu den
vom Aussterben bedrohten Arten gehört etwa der
Eschen-Scheckenfalter, auch Maivogel oder Kleiner
Maivogel genannt. "Weniger Raupen heißt auch weniger
Futter für die Vögel, weniger Schmetterlinge heißt auch
weniger Obstbestäuber, ein ganzes Ökosystem gerät aus
der Balance", so Grünen-Fraktionschefin Katrin
Göring-Eckardt zu dem Studienergebnis.>
========
3.7.2017: Schmetterlingspflanzen an
"US"-Luftwaffenstützpunkten
Auf US-Luftbasen
fliegen nicht
nur Flugzeuge
https://de.sputniknews.com/wissen/20170703316428700-auf-luftbasen-fliegen-nicht-nur-flugzeuge/
<Wie kommt es nur, dass Tagfalter sich auf
großen Stützpunkten der US-Luftwaffe reger vermehren als
in der Wildnis? Dieser Frage ist Robyn Niver von der
US-Behörde zum Erhalt der Natur- und Artenvielfalt
nachgegangen. Das Portal „phys.org“ hat die Ergebnisse
ihrer Studie veröffentlicht.
Dass bestimmte Schmetterlinge sich ausgerechnet dort
wohlfühlen, wo Kampfjets und riesige
Transportmaschinen starten und landen, konnten sich Naturschützer lange Zeit nicht
erklären. Die Jets der US Air Force sind ja lauter als
Jumbos und dürften nicht nur Tagfalter für immer
verjagen.
Doch die Callophrys irus scheint der ganze Krach
neben der Start- und Landebahn einer Luftwaffenbasis
nichts anzuhaben – diese Schmetterlinge kommen seit
einiger Zeit vor allem im Norden der USA vermehrt vor.
Der Schlüssel zum Geheimnis sind die US-Luftbasen
selbst: Dort werden die Flächen neben der Start- und
Landebahn vor allem mit Wildpflanzen bepflanzt –
Lupinen, Baptisien und ähnliches. Diese mittelgroßen
Gewächse sind zu klein, als dass größere Tiere sich dort
ansiedeln würden, die den Flugbetrieb stören könnten.
Und für Vögel aller Art bieten sie auch kein gutes
Zuhause.
Dafür sind sie eine Delikatesse für die Raupen der
Callophrys irus und anderer Tagfalter. Für die
Schmetterlinge sind die Flugplätze also so eine reich
gedeckte Tafel, die sie dazu fast für sich allein
haben: Ihre natürlichen Feinde, die Vögel, können sich
unmittelbar an einer Start- und Landebahn bei bestem
Willen nicht einnisten.>
========

Bayern 30.7.2017: Immer weniger
Schmetterlinge wegen Pestiziden, Überdüngung,
Vernichtung von Waldrändern
Warum immer weniger Schmetterlinge durch unsere
Gärten flattern
https://www.welt.de/regionales/bayern/article167146631/Warum-immer-weniger-Schmetterlinge-durch-unsere-Gaerten-flattern.html
<Von
Christian Böhm |
Schmetterlinge in Bayern sterben aus – das ist keine
Panikmache von Umweltpolitikern im Wahlkampf, sondern
durch Zahlen gut belegt. Sogar in Naturschutzgebieten
sind die hübschen Falter nicht mehr sicher.
Es ist
das Leichte, das Gaukelnde, das diese luftigen Wesen für
den Menschen so besonders macht. In Bilderbüchern
bevölkern sie die Kinderzimmer, in Natura sind sie gern
gesehene Gäste in unseren Gärten. Im Vergleich zu
anderen Insekten werden Schmetterlinge nicht
als lästig betrachtet. Im Gegenteil. Ihre Metamorphose
von der unscheinbaren Raupe zum allseits bewunderten
Falter gibt Hoffnung. Die klassische Cinderella-Story!
Aber die jüngsten Nachrichten aus der Welt der
Lepidopterologie sind düster: Im Freistaat hat sich bei
über 90 Prozent aller Schmetterlingsarten der Bestand
zuletzt teils dramatisch reduziert, fünf Prozent der
heimischen Arten sind seit der Jahrtausendwende sogar
überhaupt nicht mehr nachweisbar, also bereits
ausgestorben.
Das Artensterben in
Bayern hat ein beängstigendes Ausmaß erreicht
Na und? Flattern also ein paar weniger
Schwalbenschwanzfalter, Espen-Glasflügler oder
Tagpfauenaugen durch die Gegend und erfreuen uns mit
ihrer Anmut. Arten kommen und gehen. That’s life. So
einfach? Tatsächlich sollten Schmetterlinge auf keinen
Fall nur auf ihr Äußeres reduziert werden. Sie haben im
Ökosystem eine wichtige Funktion und sind zudem ein
Indikator, dass an anderer Stelle etwas schiefläuft.
„Das Artensterben in Bayern hat ein beängstigendes
Ausmaß erreicht“, warnt deshalb der SPD-Umweltexperte
Florian von Brunn. In einer Anfrage an die
Staatsregierung stellt der Münchner Landtagsabgeordnete
klar: „Die ökologischen Folgen sind mehr als bedenklich,
denn der Rückgang blütenbestäubender Insekten, zu denen
Schmetterlinge gehören, beeinflusst die Vielfalt von
Wild- und Nutzpflanzen ebenso wie die
Nahrungsmittelproduktion.“
Die Verluste sind drastisch
Panikmache und Wahlkampfgeplärre, schreien prompt die
Zweifler. Eine Untersuchung der Technischen Universität
München mit der
Zoologischen Staatssammlung München, die 2016
veröffentlicht wurde, belegt den steten Schwund an
Schmetterlingsarten deutlich.
[1766 ca. 3250 Schmetterlingsarten -
2001 noch 2819 Schmetterlingsarten]
In Bayern wurden seit 1766 etwa 3250 Arten nachgewiesen.
„Ab 2001 fanden wir nur noch 2819, weit mehr als 400
Spezies sind nicht mehr nachweisbar“, erklärt Jan
Christian Habel vom Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie
der TU München. „Wir sollten die drastischen Verluste
ernst nehmen.“
[Keilstein bei Regensburg: Spezialisierte
Schmetterlingsarten trotz Naturschutz rückläufig]
Gemeinsam mit Kollegen hat der Biogeograf die Gegend um
den Keilstein bei Regensburg
untersucht. Dort sind seit 1992 rund 45 Hektar Naturschutzgebiet,
also mutmaßlich ein El Dorado für alles, was kreucht und
fleucht. „Die Beobachtung über einen Zeitraum von 200
Jahren bestätigt den allgemeinen Trend, dass
spezialisierte Arten stark rückläufig sind, obwohl sie
im Fokus des Naturschutzes stehen.“
So wurden etwa zwischen 1840 und 1849 noch 117
Tagfalterarten sowie tagaktive Nachtfalter von
Schmetterlingsforschern in der Gegend verzeichnet,
zwischen 2010 und 2013 sind es nur noch 71 Arten. Das
entspricht einem Rückgang um 40 Prozent. Lebte am
Keilberg früher eine vielfältige
Schmetterlingsgemeinschaft, so dominieren nun wenige
sogenannte Habitat-Generalisten.
Ein Trend, der vor Landkreisgrenzen keinen Halt macht
und ganz Bayern betrifft. Den Regensburger Gelbling,
auch Orangeroter Heufalter genannt, sucht man im
Freistaat mittlerweile ebenso vergebens wie den Kleinen
Waldportier. Berghexe und Streifenbläuling sind akut vom
Aussterben bedroht.
[Keine Schmetterlingsraupen mehr - keine Vogelnahrung
mehr]
Lebensgemeinschaften könnten in
sich zusammenbrechen
Jeder Schmetterling legt rund 200 bis 300 Eier. Die
Raupen wiederum, auch wenn das begeisterte Leser der
30-millionenfach verkauften „Raupe Nimmersatt“ nicht
gern hören, sind eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel.
Wenn diese Nahrungsressourcen wegfallen, so Habel, kann
das Auswirkungen auf andere Populationen haben.
„Schlimmstenfalls brechen ganze Lebensgemeinschaften in
sich zusammen.“ Noch sei zwar nicht alles verloren, doch
„mittelfristig haben wir ein Problem“. Vor allem weil
sich das Artensterben immer mehr beschleunigt, der Trend
richtig Fahrt aufnimmt.
[Pestizide reduzieren - Lebensräume schützen -
weniger düngen]
SPD-Umweltpolitiker von Brunn fordert Sofortmaßnahmen,
jetzt. „Dazu gehört eine massive Reduzierung des
Pestizideinsatzes und der Vernichtung natürlicher
Lebensräume.“ Gerade die Magerwiesen in Nordbayern und
in der Münchner Schotterebene sind stark gedüngt und
massiv mit Stickstoff belastet. Für Schmetterlinge ein
Killer.
Denn durch Überdüngung werden sukzessive die
Futterpflanzen der Raupen verdrängt. Stickstoff fördert
zum Beispiel das Wachstum von Löwenzahn, Disteln und
Sauerampfer. Was für den Hobbygärtner ärgerlich ist, ist
für die hungrigen Raupen fatal. „Habitat-Spezialisten
sind sehr stark von diesen Umweltveränderungen
betroffen“, berichtet Habel. Der renommierte
Wissenschaftler plädiert deshalb auch für ein Umdenken
in der Naturschutzpolitik.
Was kann der Einzelne tun? - [Mehr
Wiese sähen]
„Die meisten Schutzgebiete sind sehr klein und isoliert
und nur dünn über die Landschaft verteilt“, so Habel.
„Wenn nebendran gespritzt wird, driften die Pestizide
auch ins Naturschutzgebiet.“ Mittlerweile sieht er in
manchen Städten eine höhere Artenvielfalt als auf dem
Land. „Wir sollten die Landschaften draußen wieder
aufwerten“, appelliert der Forscher. „Letztlich geht’s
um Lebensqualität, um Nahrungsmittel und Wertschätzung.“
Zwangsläufig stellt sich natürlich auch die Frage, was
jeder Einzelne tun
könnte, um den Schmetterlingen ein Stück Heimat zu geben
oder wenigstens einen Zufluchtsort zu bieten. Sei es auf
dem Balkon oder im Garten.
Der Bund Naturschutz empfiehlt in dem Zusammenhang
sowohl einheimische Blütenpflanzen anzupflanzen
als auch Küchenkräuter wie Thymian, Oregano und Lavendel
einzutopfen. Und vor allem sollte ein kleines Stück
Wildnis am besten in einer großen Ecke im Garten
bestehen bleiben. Grasmähen nur gestaffelt, nicht die
ganze Fläche auf einmal und auf keinen Fall Dünger oder
Pestizide verwenden. Statt Englischem Rasen oder
Japanischem Ziergarten sollte die Devise lauten: Mehr
Natur wagen.>
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https://www.krone.at/2346314
<Hobbygärtner sollten ihren Garten nicht zu früh
aufräumen. Trotz schönem Wetter sollte man dies erst im
späten Frühling angehen, rät der Naturschutzbund. Grund
dafür sind die Schmetterlinge, die bis in den späten
Frühling noch überwintern (siehe Video oben).>
Taiwan-Schwalbenschwanz am 17.12.2024: ist
seit dem Erdbeben von 1919 nicht mehr da: Papilio machaon
sylvina:
Taiwan: Erdbeben führte zu Aussterben von Schmetterling
https://science.orf.at/stories/3228092/
Der Schwalbenschwanz ist eine auch in Österreich bekannte
Schmetterlingsart mit etlichen Unterarten in der ganzen
Welt. In Taiwan gab es zwei dieser Unterarten. Eine davon
wurde seit dem verheerenden Erdbeben 1999 nicht mehr
gesichtet. Es dürfte sich um den „ersten dokumentierten
Fall des Aussterbens eines Schmetterlings nach einem
Erdbeben handeln“, berichtet ein Forschungsteam.
Die Unterart
Papilio machaon sylvina, die
nur auf der Hauptinsel Taiwans vorkam, wurde 1930 von
japanischen Wissenschaftlern beschrieben. Der
Schmetterling war endemisch in der zentralen Bergkette
Taiwans, und zwar nur in kleinen Gebieten hauptsächlich in
Höhenlagen zwischen 1.000 und 2.500 Meter Seehöhe.
Dort ernährten sich die Raupen des Falters ausschließlich
von Haarstrang-Pflanzen (Peucedanum formosanum), einer
Doldenblütler-Art. Der Schmetterling ist ein wichtiges
Symbol für Taiwan und ziert etwa den Personalausweis der
taiwanesischen Bürger.
Landschaft dauerhaft verändert
Am 21. September 1999 erschütterte ein schweres Erdbeben
Taiwan, bei dem mehr als 2.400 Menschen starben und rund
11.000 Personen verletzt wurden. Dieses „Jiji-Erdbeben“
führte auch zu zahlreichen Erdrutschen im Lebensraum der
Schwalbenschwanz-Unterart, die die Landschaft in vielen
Teilen der Insel dauerhaft veränderten. Zur Zeit der
Erdstöße befanden sich die Schmetterlinge dem Team um die
Biologin Valentina Todisco von der Universität Salzburg
zufolge im Puppenstadium, angeheftet an die Wirtspflanzen,
die vollständig von den Erdrutschen begraben wurden.
„Seitdem wurde Papilio machaon sylvina trotz intensiver
Suche nicht mehr gesichtet, obwohl ihre Wirtspflanze in
den Gebieten, in denen sie früher häufig vorkam, immer
noch vorhanden ist“, so Todisco gegenüber der APA. Die Art
werde daher als ausgestorben betrachtet. Die
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verweisen in
ihrer Studie im Fachjournal „PLOS One“ auch auf die
Schwalbenschwanzart Papilio aristodemus ponceanus, die
durch die häufigen Hurrikans auf der Inselgruppe der
Florida Keys gefährdet ist. Abgesehen davon gebe es kaum
andere Beispiele für eine Bedrohung von Schmetterlingen
durch Naturkatastrophen.
Noch viele offene Fragen
Abgesehen von ihrem Schicksal gebe es noch viele offene
Fragen über die Schwalbenschwanzart, etwa über ihren
taxonomischen Status und ihre genetische Verwandtschaft
mit anderen Populationen. Der Erstautor der aktuellen
Arbeit, Vazrick Nazari von der Universität Padua in
Italien, untersuchte mit seinen Kolleginnen und Kollegen
daher genetische Merkmale von Papilio machaon sylvina
anhand von Museumsexemplaren und verglich diese mit der
Unterart Papilio machaon schantungensis von den zu Taiwan
gehörenden Matsu-Inseln.
Die beiden Unterarten unterscheiden sich nicht nur in
ihrer Größe, der Farbe, der Musterung und den Genitalien.
Ihre Raupen fressen auch unterschiedliche Wirtspflanzen.
Diese Unterschiede sowie die mit den klimatischen und
geografischen Veränderungen Taiwans verbundene
Lebensgeschichte von Papilio machaon sylvina würden
deutlich machen, dass diese Population „auf dem besten Weg
war, sich zu einer eigenständigen Art zu entwickeln“.
red, science.ORF.at/Agenturen