Bioenergie:
Energieproduktion
Meldungen
präsentiert von Michael Palomino

Bioenergie 29.9.2006: Energie aus
dem Güllenloch - die Biogasanlage
Landwirtschaftliche Biogasanlage in Visp
eingeweiht [- der Bauer kann nun auch Strom verkaufen]
aus: Basler Zeitung online,
29.9.2006
http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=F95E04A2-1422-0CEF-70ADE8E3133DE335
<Visp. SDA/baz. Aus Gülle, Mist und Bioabfällen die Energie
für den Betrieb des Bauernhofs gewinnen. Dieses Ziel hat Bauer Max
Stalder aus Visp VS in den letzten Jahren erfolgreich verfolgt. Am
Freitag wurde seine Biogasanlage mit Blockheizkraftwerk eingeweiht.
Bis zu 700 000 kWh kann Stalder aus der Vergärung der Gülle und des
Mists seiner 100 Milchkühe sowie aus Bioabfällen aus der Region
gewinnen. Dieser Ökostrom und auch die gewonnene Wärme reicht nicht nur
für seinen Hof. Stalder liefert fortan für einen Viertel der
gemeindeeigenen Gebäude von Visp Elektrizität und Heizenergie.>
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Bioenergie 12.8.2010: Biokohle
aus: n-tv online: Energieträger aus Pflanzenresten: Biokohle kann Klima
schützen; 12.8.2010;
http://www.n-tv.de/wissen/Biokohle-kann-Klima-schuetzen-article1257746.html
<Die
Herstellung von sogenannter Biokohle kann den Ausstoß der
klimaschädlichen Treibhausgase wesentlich verhindern. Das berechnen
Forscher für das Energieministerium der USA. Zudem wachsen Pflanzen,
die in Erde mit Biokohleanteil ausgesät werden, besser und schneller.
Bis
zu zwölf Prozent der vom Menschen produzierten Treibhausgases könnten
durch die Produktion von Biokohle nachhaltig aus der Atmosphäre
ferngehalten werden. Das berichten Forscher um Jim Amonette,
Bodenchemiker in Diensten des US-Energieministeriums. Die Kalkulation
ist im Journal "Nature Communications" nachzulesen.
Biokohle
(englisch: biochar) entsteht, wenn feuchte Blätter, Stroh oder
ähnliches unter Druck und hoher Temperatur zu Kohle gewandelt werden.
Diese speichert jenen Kohlenstoff, der sonst bei der Verbrennung der
getrockneten Pflanzenabfälle als Kohlendioxid (CO2) frei geworden wäre
– und das über lange Zeit hinweg.
Alles, was auf dem Kompost landet, könnte zu Biokohle verarbeitet
werden.
Im
Gegensatz zu anderen Verfahren, die Biomasse nutzen, muss der Rohstoff
nicht getrocknet werden: Der Prozess läuft ohnehin im Wasser ab. Daher
kann dafür Material eingesetzt werden, dass sich anderenfalls nicht
sinnvoll nutzen lässt. Damit ein Klimaschutz-Effekt eintritt, müssen
die Pflanzenreste so verarbeitet werden, dass die dabei entstehenden
Energie in den Prozess zurückgeführt wird – sonst entsteht am Ende mehr
CO2 als gespart wird.
Mehrere positive Effekte
"Biochar
bietet einen der wenigen Wege, mit dem wir Energie gewinnen können,
während wir den Gehalt von CO2 in der Atmosphäre verringern", erklärte
Amonette. Zusammen mit dem internationalen Autorenteam schreibt er,
dass es sich um die bislang gründlichste und umfassendste Untersuchung
zu den Klimaeffekten der Kohle handelt. Ihre weiteren Vorteile: Sie
verbessert die Bodenqualität, weil sie Wasser und Nährstoffe darin
zurückhält. Zudem hält sie Stickoxide und Methan in der Erde. Auch so
lässt sie ausgelaugte Böden langfristig wieder fruchtbar werden.
Dies
zeigen etwa Experimente eines Teams um Mingxin Guo von der Delaware
State University, vorgestellt 2008. Winterweizen wuchs in Töpfen mit
zwei verschiedenen Arten von Erde. In einigen befand sich gewöhnliche
Erde, in anderen ein zu zwei Prozent mit Biokohle angereicherter Boden.
Pflanzen in der mit Biokohle versehenen Erde keimten "erheblich" besser
und wuchsen schneller. Sogar Erde mit einem Prozent Biokohle könne zur
Verbesserung beitragen. Hergestellt wurde die Biokohle aus
Baumblättern, Maisstängeln und Holzchips.
Biokohle entsteht aus Abfall
Für
die Untersuchung konzentrierten sich die Forscher auf Biomasse-Quellen,
die nicht als Nahrungsmittel dienen – Rasenschnitt, Getreideblätter,
Reisspelzen, um nur einige zu nennen. Geklärt wurde die Frage, wie viel
davon für die Biokohle zur Verfügung steht. Aus den Rechnungen gingen
drei Szenarien hervor: Nummer eins nutzt alle zur Verfügung stehende
Biomasse, Nummer drei einen kleinen Teil, Nummer zwei den Mittelweg.
Die Maximalvariante erfordert große Umstellungen, das Minimal-Szenario
nur kleine Varianten der bestehenden Praxis.
Amonette und seine
Kollegen fanden heraus, dass sich mit der starken Variante eins
jährlich eine Treibhausgas-Menge einsparen lässt, die dem Ausstoß von
1,8 Milliarden Tonnen Kohlenstoff entspricht. Umgerechnet sind das 6,6
Milliarden Tonnen Kohlendioxid. Dies wiederum entspricht in etwa dem
CO2-Ausstoß der USA im Jahr 2006.
dpa>